Meloxicam Stada 15 Mg Tabletten
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Meloxicam STADA® 7,5 mg Tabletten
Meloxicam STADA® 15 mg Tabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Meloxicam STADA®7,5 mg Tabletten
1 Tablette enthält 7,5 mg Meloxicam.
Sonstige Bestandteile:
1 Tablette enthält 40,85 mg Lactose (als Lactose-Monohydrat).
Meloxicam STADA®15 mg Tabletten
1 Tablette enthält 15 mg Meloxicam.
Sonstige Bestandteile:
1 Tablette enthält 81,70 mg Lactose (als Lactose-Monohydrat).
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1
3. Darreichungsform
Tablette
Hellgelbe, flach abgeschrägte Tablette mit zentraler Bruchrille auf einer Seite und einer flachen Seite.
Meloxicam STADA®7,5 mg Tabletten
Die Bruchkerbe dient nur zum Teilen der Tablette für ein erleichtertes Schlucken und nicht zum Aufteilen in gleiche Dosen.
Meloxicam STADA®15 mg Tabletten
Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
-
Symptomatische Kurzzeittherapie von aktivierten Arthrosen
-
Symptomatische Langzeittherapie der rheumatoiden Arthritis oder Spondylitis ankylosans.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Zum Einnehmen.
Meloxicam STADA®7,5 mg Tabletten
Aktivierte Arthrosen
7,5 mg/Tag (1 Tablette zu 7,5 mg).
Falls erforderlich, kann die Dosis bei ausbleibender Besserung auf 15 mg/Tag (2 Tabletten zu 7,5 mg) erhöht werden.
Rheumatoide Arthritis, Spondylitis ankylosans
15 mg/Tag (2 Tabletten zu 7,5 mg; siehe auch „Besondere Patientengruppen“).
Je nach therapeutischem Ansprechen kann die Dosis auf 7,5 mg/Tag (1 Tablette zu 7,5 mg) gesenkt werden.
Meloxicam STADA®15 mg Tabletten
Aktivierte Arthrosen
7,5 mg/Tag (½ Tablette zu 15 mg).
Falls erforderlich, kann die Dosis bei ausbleibender Besserung auf 15 mg/Tag (1 Tablette zu 15 mg) erhöht werden.
Rheumatoide Arthritis, Spondylitis ankylosans
15 mg/Tag (1 Tablette zu 15 mg; siehe auch „Besondere Patientengruppen“).
Je nach therapeutischem Ansprechen kann die Dosis auf 7,5 mg/Tag (½ Tablette zu 15 mg) gesenkt werden.
Die Dosis von 15 mg pro Tag darf nicht überschritten werden.
Die Gesamttagesdosis sollte als Einmalgabe mit Wasser oder einer anderen Flüssigkeit während einer Mahlzeit eingenommen werden.
Nebenwirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird (siehe Abschnitt 4.4).
Die Therapienotwendigkeit des Patienten für eine symptomatische Behandlung sowie das Ansprechen auf die Therapie sollten regelmäßig überprüft werden, insbesondere bei Patienten mit Arthrose.
Besondere Patientengruppen
Ältere Patienten und Patienten mit erhöhtem Risiko für Nebenwirkungen (siehe Abschnitt 5.2)
Die empfohlene Dosis für die Langzeit-Therapie der rheumatoiden Arthritis und Spondylitis ankylosans beträgt bei älteren Patienten 7,5 mg pro Tag. Patienten mit erhöhtem Risiko für Nebenwirkungen sollten die Behandlung mit 7,5 mg pro Tag beginnen (siehe Abschnitt 4.4).
Eingeschränkte Nierenfunktion (siehe Abschnitt 5.2)
Bei Dialyse-Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz darf die Dosis 7,5 mg pro Tag nicht überschreiten.
Bei Patienten mit leichter bis mittelgradiger Niereninsuffizienz (d.h. Patienten mit einer Kreatinin-Clearance über 25 ml/min) ist keine Dosisreduktion erforderlich (Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz ohne Dialyse: siehe Abschnitt 4.3).
Eingeschränkte Leberfunktion (siehe Abschnitt 5.2)
Bei Patienten mit leichter bis mittelgradiger Einschränkung der Leberfunktion ist keine Dosisreduktion erforderlich (Patienten mit schwerer Einschränkung der Leberfunktion: siehe Abschnitt 4.3).
Kinder
Meloxicam sollte bei Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren nicht angewendet werden.
Meloxicam STADA®ist in den Dosierungen 7,5 mg und 15 mg erhältlich.
4.3 Gegenanzeigen
Dieses Arzneimittel ist in folgenden Situationen kontraindiziert:
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Schwangerschaft und Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6)
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Überempfindlichkeit gegen Meloxicam, einen der sonstigen Bestandteile oder Überempfindlichkeit gegen Substanzen mit vergleichbarem Wirkmechanismus wie z.B. andere nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), Acetylsalicylsäure. Meloxicam STADA® darf bei Patienten, bei denen es nach Anwendung von Acetylsalicylsäure oder anderen NSAR zu Anzeichen von Asthma bronchiale, Nasenpolypen, angioneurotischem Ödem oder Urtikaria gekommen ist, nicht angewendet werden.
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Bestehende oder in der Vergangenheit wiederholt aufgetretene peptische Ulzera oder Hämorraghien (mindestens 2 unterschiedliche Episoden nachgewiesener Ulzeration oder Blutung)
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Zerebrovaskuläre Blutungen oder andere Blutungsstörungen
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Gastrointestinale Blutungen oder Perforation in der Anamnese im Zusammenhang mit einer vorherigen Therapie mit nichtsteroidalen Antirheumatika
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Schwere Einschränkung der Leberfunktion
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Schwere Niereninsuffizienz ohne Dialyse
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Schwere Herzinsuffizienz.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Meloxicam hat einen verzögerten Wirkungseintritt, dies sollte berücksichtigt werden, wenn eine rasche Schmerzlinderung erforderlich ist.
Nebenwirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird (siehe Abschnitt 4.2 und gastrointestinale und kardiovaskuläre Risiken weiter unten).
Eine Ösophagitis, Gastritis und/oder peptische Ulzera in der Anamnese des Patienten müssen abgeklärt werden, um vor Beginn einer Therapie mit Meloxicam deren vollständige Abheilung sicher zu stellen. Bei Patienten mit diesen Erkrankungen in der Vorgeschichte sollte routinemäßig darauf geachtet werden, dass Rezidive bei der Behandlung mit Meloxicam auftreten können.
Gastrointestinale Wirkungen
NSAR sollten bei Patienten mit einer gastrointestinalen Erkrankung in der Anamnese (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) nur mit Vorsicht angewendet werden, da sich ihr Zustand verschlechtern kann (siehe Abschnitt 4.8).
Patienten mit gastrointestinalen Symptomen oder Erkrankungen in der Anamnese sollten auf Verdauungsstörungen im Bereich des Verdauungstraktes, insbesondere gastrointestinale Blutungen, überwacht werden.
Gastrointestinale Blutungen, Ulzera und Perforationen
Gastrointestinale Blutungen, Ulzera und Perforationen, auch mit letalem Ausgang, wurden unter allen NSAR berichtet. Sie traten mit oder ohne vorherige Warnsymptome bzw. schwerwiegende gastrointestinale Ereignisse in der Anamnese zu jedem Zeitpunkt der Therapie auf.
Das Risiko gastrointestinaler Blutung, Ulzeration oder Perforation ist höher mit steigender NSAR-Dosis, bei Patienten mit Ulzera in der Anamnese, insbesondere mit den Komplikationen Blutung oder Perforation (siehe Abschnitt 4.3) und bei älteren Patienten. Diese Patienten sollten die Behandlung mit der niedrigsten verfügbaren Dosis beginnen. Für diese Patienten sowie für Patienten, die eine begleitende Therapie mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (ASS) oder anderen Arzneimitteln, die das gastrointestinale Risiko erhöhen können, benötigen (siehe Abschnitt 4.5), sollte eine Kombinationstherapie mit protektiven Arzneimitteln (z.B. Misoprostol oder Protonenpumpenhemmer) in Betracht gezogen werden (siehe unten und Abschnitt 4.5).
Patienten mit einer Anamnese gastrointestinaler Toxizität, insbesondere in höherem Alter, sollten jegliche ungewöhnlichen Symptome im Bauchraum (vor allem gastrointestinale Blutungen) insbesondere am Anfang der Therapie melden. Vorsicht ist angeraten, wenn die Patienten gleichzeitig Arzneimittel erhalten, die das Risiko für Ulzera oder Blutungen erhöhen können, wie z.B. orale Kortikosteroide, Antikoagulanzien wie Warfarin, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer oder Thrombozytenaggregationshemmer wie ASS (siehe Abschnitt 4.5).
Wenn es bei Patienten unter Meloxicam zu gastrointestinalen Blutungen oder Ulzera kommt, ist die Behandlung abzusetzen.
Die Anwendung von Meloxicam STADA® in Kombination mit NSAR, einschließlich selektiver Cyclooxigenase-2 Hemmer, sollte vermieden werden.
Kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Wirkungen
Eine angemessene Überwachung und Beratung von Patienten mit Hypertonie und/oder leichter bis mittelschwerer dekompensierter Herzinsuffizienz in der Anamnese sind erforderlich, da Flüssigkeitseinlagerung und Ödeme in Verbindung mit NSAR-Therapie berichtet wurden.
Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von manchen NSAR (insbesondere bei hohen Dosen und bei Langzeitbehandlung) möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (zum Beispiel Herzinfarkt oder Schlaganfall) verbunden ist. Es liegen keine ausreichenden Daten vor, um ein solches Risiko für Meloxicam auszuschließen.
Patienten mit unkontrolliertem Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, bestehender ischämischer Herzerkrankung, peripherer arterieller Verschlusskrankheit und/oder zerebrovaskulärer Erkrankung sollten mit Meloxicam nur nach sorgfältiger Abwägung behandelt werden. Vergleichbare Abwägungen sollten auch vor Initiierung einer länger dauernden Behandlung von Patienten mit Risikofaktoren für kardiovaskuläre Ereignisse (z.B. Bluthochdruck, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Rauchen) gemacht werden.
Schwerwiegende Hautreaktionen, Überempfindlichkeitsreaktionen
Es ist bekannt, dass es unter NSAR einschließlich der Oxicame zu schweren Hautreaktionen und schwerwiegenden lebensbedrohlichen Überempfindlichkeitsreaktionen (d.h. anaphylaktische Reaktionen) kommen kann.
Unter NSAR-Therapie wurde sehr selten über schwerwiegende Hautreaktionen, einige mit letalem Ausgang, einschließlich exfoliative Dermatitis, Steven-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom) berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Das höchste Risiko für derartige Reaktionen scheint zu Beginn der Therapie zu bestehen, da diese Reaktionen in der Mehrzahl der Fälle im ersten Behandlungsmonat auftraten. Beim ersten Anzeichen von Hautausschlägen, Schleimhautläsionen oder sonstigen Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion sollte Meloxicam STADA® abgesetzt werden.
Weitere Informationen
NSAR können in seltenen Fällen eine interstitielle Nephritis, Glomerulonephritis, Nierenmarknekrose oder ein nephrotisches Syndrom auslösen.
Wie bei den meisten NSAR wurde gelegentlich über einen Anstieg der Serum-Transaminasen, des Serum-Bilirubins oder anderer Leberfunktionsparameter, des Serum-Kreatinins und Blutharnstoffstickstoffs sowie über Veränderungen anderer Laborparameter berichtet. In der Mehrzahl der Fälle handelte es sich um vorübergehende und leichte Störungen. Sollte es zu signifikanten oder anhaltenden Störungen kommen, sollten Meloxicam abgesetzt und geeignete Untersuchungen vorgenommen werden.
Natrium-, Kalium- und Wasserretention
Unter NSAR kann es zu Natrium-, Kalium- und Wasserretention sowie zu einer Beeinflussung der natriuretischen Wirkung von Diuretika kommen. Außerdem kann eine Abschwächung der antihypertensiven Wirkung von antihypertensiven Arzneimitteln auftreten (siehe Abschnitt 4.5). Bei empfindlichen Patienten kann das zum plötzlichen Auftreten oder zur Verschlechterung von Ödemen, Herzinsuffizienz oder Hypertonie führen. Bei Risikopatienten ist daher eine klinische Überwachung erforderlich (siehe Abschnitte 4.2 und 4.3).
Nierenfunktionsstörungen
NSAR können über eine Hemmung der vasodilatierenden Wirkung renaler Prostaglandine und Verminderung der glomerulären Filtration ein funktionelles Nierenversagen hervorrufen. Diese Nebenwirkung ist dosisabhängig. Bei Patienten mit den folgenden Risikofaktoren wird zu Beginn der Therapie oder nach einer Dosissteigerung eine sorgfältige Überwachung der Diurese und der Nierenfunktion empfohlen:
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Ältere Patienten
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Begleitmedikationen wie ACE-Hemmer, Angiotensin-II-Antagonisten, Sartane, Diuretika (siehe Abschnitt 4.5)
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Hypovolämie (jeglicher Ursache)
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Dekompensierte Herzinsuffizienz
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Niereninsuffizienz
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Nephrotisches Syndrom
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Lupus-Nephropathie
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Schwere Leberfunktionsstörung (Serumalbumin < 25 g/l oder Child-Pugh-Wert ≥ 10).
Hyperkaliämie
Eine Hyperkaliämie kann durch einen Diabetes mellitus oder eine Kaliumspiegel erhöhende Begleittherapie begünstigt werden (siehe Abschnitt 4.5). In diesen Fällen sollte der Kaliumspiegel regelmäßig kontrolliert werden.
Ältere Patienten
Nebenwirkungen beeinträchtigen häufig ältere oder gebrechliche Patienten oder Patienten mit geschwächtem Gesundheitszustand stärker, so dass diese Patienten sorgfältig überwacht werden müssen. Wie bei anderen NSAR ist bei älteren Patienten besondere Vorsicht angebracht, da häufig Nieren-, Leber- und/oder Herzfunktion beeinträchtigt sind.
Bei älteren Patienten kommt es unter NSAR-Therapie häufiger zu unerwünschten Wirkungen, vor allem zu gastrointestinalen Blutungen und Perforationen, auch mit letalem Ausgang (siehe Abschnitt 4.2). Im Allgemeinen haben diese Wirkungen bei älteren Menschen schwerwiegendere Konsequenzen (siehe Abschnitt 4.8).
Bei unzureichender therapeutischer Wirkung darf die empfohlene maximale Tagesdosis nicht überschritten werden und es sollte der Therapie kein weiteres NSAR hinzugefügt werden. Dieses Vorgehen könnte die Toxizität erhöhen, ohne dass ein therapeutischer Vorteil nachgewiesen wäre. Kommt es nach mehreren Tagen zu keiner Besserung, sollte der klinische Nutzen der Behandlung erneut bewertet werden.
Wie alle anderen NSAR kann Meloxicam die Symptome einer gleichzeitig bestehenden Infektionskrankheit maskieren.
Die Anwendung von Meloxicam kann die Fertilität beeinträchtigen (siehe Abschnitt 4.6).
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galaktose-Intoleranz, Laktase-Mangel oder Glukose-Galaktose-Malabsorption sollten Meloxicam STADA® nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Pharmakodynamische Wechselwirkungen
Andere NSAR, einschließlich Salicylate (Acetylsalicylsäure zur Hemmung der Thrombozytenaggregation ausgenommen) und selektive Cyclooxigenase-2 Hemmer
Die gleichzeitige Anwendung mehrerer NSAR kann über eine synergistische Wirkung das Risiko für gastrointestinale Ulzera und Blutungen erhöhen. Die gleichzeitige Anwendung von Meloxicam mit anderen NSAR wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).
Antikoagulanzien
NSAR können die Wirkung von Antikoagulanzien wie Warfarin verstärken (siehe Abschnitt 4.4).
Aufgrund der Hemmung der Thrombozytenfunktion und Schädigung der Magen- und Duodenum-Schleimhaut besteht ein erhöhtes Blutungsrisiko. Die gleichzeitige Gabe von NSAR und oralen Antikoagulanzien wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4). Eine sorgfältige Überwachung der INR ist unbedingt erforderlich, wenn eine kombinierte Behandlung unvermeidbar ist.
Thrombozytenaggregationshemmer wie Acetylsalicylsäure und selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI)
Aufgrund der Hemmung der Thrombozytenfunktion und Schädigung der Magen- und Duodenum-Schleimhaut besteht ein erhöhtes Risiko gastrointestinaler Blutungen (siehe Abschnitt 4.4).
Diuretika, ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Antagonisten
NSAR können die Wirkung von Diuretika und anderen Antihypertensiva verringern. Bei einigen Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (z.B. dehydrierte Patienten oder ältere Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion) kann die gleichzeitige Verabreichung eines ACE-Hemmers oder Angiotensin-II-Antagonisten mit Substanzen, die die Cyclooxigenase hemmen, zu einer weiteren Verschlechterung der Nierenfunktion und möglicherweise zu einem akuten Nierenversagen führen, das in der Regel reversibel ist. Aus diesem Grund sollten derartige Kombinationen insbesondere bei älteren Patienten mit Vorsicht verabreicht werden. Patienten sollten adäquat hydriert und deren Nierenfunktion zu Beginn und während einer Begleittherapie in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden (siehe auch Abschnitt 4.4).
Andere Antihypertensiva (z.B. Betablocker)
Wie im vorgenannten Fall kann es zu einer Abschwächung der blutdrucksenkenden Wirkung von Betablockern kommen (durch Hemmung der vasodilatatorisch wirkenden Prostaglandine).
Ciclosporin
NSAR können über Prostaglandin-vermittelte Wirkungen in den Nieren die Nephrotoxizität von Ciclosporin erhöhen. Während einer Kombinationstherapie muss die Nierenfunktion sorgfältig überwacht werden. Dies gilt insbesondere für ältere Patienten.
Intrauterine Verhütungsmittel
Eine verminderte Wirksamkeit von Intrauterin-Pessaren durch NSAR wurde berichtet, dies muss jedoch durch weitere Studien bestätigt werden.
Glucocorticoide
Erhöhtes Risiko gastrointestinaler Ulzera oder Blutungen (siehe Abschnitt 4.4).
Pharmakokinetische Wechselwirkungen (Auswirkungen von Meloxicam auf die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel)
Lithium
Auf Grund einer Verringerung der renalen Lithiumausscheidung können NSAR die Lithiumserumkonzentration bis hin zu toxischen Plasmakonzentrationen erhöhen. Die gleichzeitige Anwendung von Lithium und NSAR wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4). Sollte dennoch eine Kombinationstherapie erforderlich sein, muss zu Beginn, während und nach Beendigung der Meloxicam-Therapie die Lithium-Plasmakonzentration sorgfältig überwacht werden.
Methotrexat
NSAR können die tubuläre Sekretion von Methotrexat vermindern und auf diese Weise die Methotrexat-Plasmakonzentration erhöhen. Aus diesem Grund wird die gleichzeitige Gabe von NSAR bei Patienten, die hohe Methotrexat-Dosen (> 15 mg/Woche) erhalten, nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).
Auch bei Patienten mit einer Methotrexat-Therapie in niedriger Dosierung muss, insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, ebenfalls das Risiko einer Interaktion zwischen NSAR-Zubereitungen und Methotrexat in Betracht gezogen werden. Im Falle einer Kombinationstherapie muss sowohl die Nierenfunktion als auch das Blutbild überwacht werden. Besondere Vorsicht ist bei Patienten geboten, bei denen der zeitliche Abstand zwischen der Anwendung von NSAR und Methotrexat weniger als drei Tage beträgt. In solchen Fällen kann der Plasmaspiegel von Methotrexat ansteigen und zu einer erhöhten Toxizität führen.
Obwohl die pharmakokinetischen Eigenschaften von Methotrexat (15 mg/Woche) nicht wesentlich von einer gleichzeitigen Gabe von Meloxicam beeinflusst werden, muss eine mögliche Erhöhung der hämatologischen Methotrexat-Toxizität im Zusammenspiel mit einer NSAR-Therapie berücksichtigt werden (siehe oben und Abschnitt 4.8).
Pharmakokinetische Wechselwirkungen (Wirkung anderer Arzneimittel auf die Pharmakokinetik von Meloxicam)
Colestyramin
Colestyramin beschleunigt die Elimination von Meloxicam, in dem es den enterohepatischen Kreislauf unterbricht, so dass die Meloxicam-Clearance um 50% ansteigt und die Halbwertszeit auf 133 Stunden abnimmt. Diese Wechselwirkung ist klinisch relevant.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Antazida, Cimetidin und Digoxin wurden keine klinisch relevanten pharmakokinetischen Arzneimittel-Wechselwirkungen beobachtet.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Meloxicam ist in der Schwangerschaft kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Die Hemmung der Prostaglandinsynthese kann die Schwangerschaft und/oder die embryofetale Entwicklung negativ beeinflussen. Daten aus epidemiologischen Studien weisen auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie kardiale Missbildungen und Gastroschisis nach Anwendung eines Prostaglandinsynthesehemmers in der Frühschwangerschaft hin. Das absolute Risiko für kardiovaskuläre Missbildungen war von weniger als 1% bis auf ungefähr 1,5% erhöht. Es wird angenommen, dass das Risiko mit der Dosis und der Dauer der Therapie steigt.
Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandinsynthesehemmers zu erhöhtem prä- und postimplantärem Verlust und zu embryofetaler Letalität führt. Ferner wurden erhöhte Inzidenzen verschiedener Missbildungen, einschließlich kardiovaskulärer Missbildungen, bei Tieren berichtet, die während der Phase der Organogenese einen Prostaglandinsynthesehemmer erhielten.
Während des dritten Schwangerschaftstrimesters können alle Prostaglandinsynthesehemmer
den Fetus folgenden Risiken aussetzen:
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kardiopulmonale Toxizität (mit vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus und pulmonaler Hypertonie)
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Nierenfunktionsstörung, die zu Nierenversagen mit Oligohydramnie fortschreiten kann;
die Mutter und Kind am Ende der Schwangerschaft folgenden Risiken aussetzen
-
mögliche Verlängerung der Blutungszeit, ein thrombozytenaggregationshemmender Effekt, der selbst bei sehr geringen Dosen auftreten kann
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Hemmung von Uteruskontraktionen, mit der Folge eines verspäteten oder verlängerten Geburtsvorganges.
Die Anwendung von Meloxicam kann, wie die Anwendung anderer Arzneimittel, die bekanntermaßen die Cyclooxigenase-/Prostaglandinsynthese hemmen, die weibliche Fertilität beeinträchtigen und wird daher bei Frauen, die schwanger werden möchten, nicht empfohlen. Bei Frauen, die Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden oder bei denen Untersuchungen zur Infertilität durchgeführt werden, sollte das Absetzen von Meloxicam in Betracht gezogen werden.
Stillzeit
Obwohl keine speziellen Erkenntnisse zu Meloxicam vorliegen, ist bekannt, dass NSAR in die Muttermilch übertreten. Daher ist die Anwendung von Meloxicam bei stillenden Frauen kontraindiziert.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt. Allerdings hat Meloxicam auf der Basis des pharmakodynamischen Profils und der berichteten Nebenwirkungen wahrscheinlich keinen oder einen vernachlässigbaren Einfluss auf diese Fähigkeiten. Sollte es jedoch zu Sehstörungen, Benommenheit, Schwindel oder anderen Störungen des Zentralnervensystems kommen, ist es ratsam, die Teilnahme am Straßenverkehr und das Bedienen von Maschinen zu unterlassen.
4.8 Nebenwirkungen
a) Allgemeine Beschreibung
Die im Folgenden aufgeführten Häufigkeiten von Nebenwirkungen basieren auf entsprechenden Daten zu unerwünschten Ereignissen in klinischen Studien. Die Informationen stützen sich auf klinische Untersuchungen an 3.750 Patienten, die über einen Zeitraum von bis zu 18 Monaten (durchschnittliche Behandlungsdauer 127 Tage) orale Tagesdosen von 7,5 oder 15 mg Meloxicam in Tabletten- oder Kapsel-Form erhielten.
Unerwünschte Ereignisse mit möglichem kausalen Zusammenhang zur Anwendung von Meloxicam, die nach Markteinführung berichtet wurden, wurden ebenfalls eingeschlossen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100), selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen betreffen den Verdauungstrakt. Peptische Ulzera, Perforationen oder Blutungen, manchmal tödlich, können auftreten, insbesondere bei älteren Patienten (siehe Abschnitt 4.4). Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Blähungen, Verstopfung, Verdauungsbeschwerden, abdominelle Schmerzen, Teerstuhl, Hämatemesis, ulcerative Stomatitis und Verschlimmerung von Colitis und Morbus Crohn (siehe Abschnitt 4.4) sind nach Anwendung berichtet worden. Weniger häufig wurde Gastritis beobachtet.
b) Auflistung der Nebenwirkungen
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Häufig: Anämie.
Gelegentlich: Veränderungen des Blutbildes: Leukopenie, Thrombozytopenie, Agranulozytose (siehe Abschnitt 4.8 c).
Erkrankungen des Immunsystems
Selten: Anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen.
Psychiatrische Erkrankungen
Selten: Stimmungsschwankungen, Insomnie und Albträume.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Benommenheit, Kopfschmerzen.
Gelegentlich: Schwindel, Tinnitus, Schläfrigkeit.
Selten: Verwirrtheit.
Augenerkrankungen
Selten: Sehstörungen einschließlich Verschwommensehen.
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Palpitationen.
Häufigkeit nicht bekannt: Herzinsuffizienz.
Gefäßerkrankungen
Gelegentlich: Blutdruckanstieg (siehe Abschnitt 4.4), Flush, kardiovaskuläre thromboembolische Ereignisse, zerebrovaskuläre thromboembolische Ereignisse.
Häufigkeit nicht bekannt: Periphere venöse thrombotische Ereignisse.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Selten: Asthma-Anfälle bei bestimmten Patienten mit allergischen Reaktionen gegenüber Acetylsalicylsäure oder anderen NSAR.
Häufigkeit nicht bekannt: Pulmonale Eosinophilie.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Gastrointestinale Beschwerden wie Dyspepsie, Übelkeit und Erbrechen, abdominelle Schmerzen, Obstipation, Blähungen, Diarrhö, leichte gastrointestinale Blutungen, die in sehr seltenen Fällen eine Anämie verursachen können.
Gelegentlich: Gastrointestinale Blutungen, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre, Ösophagitis, Stomatitis.
Selten: Gastrointestinale Perforation, Gastritis, Colitis.
Besonders bei älteren Patienten können peptische Ulzera, Perforationen oder gastrointestinale Blutungen einen schweren Verlauf nehmen (siehe Abschnitt 4.4).
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten: Hepatitis.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Pruritus, Hautausschlag.
Gelegentlich: Urtikaria.
Selten: Bullöse Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom), Angioödem, Hautreaktionen wie Erythema multiforme, Photosensibilitätsreaktionen.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Gelegentlich: Natrium- und Wasserretention, Hyperkaliämie (siehe Abschnitte 4.4 und 4.5).
Selten: Akutes Nierenversagen in Patienten mit Risikofaktoren (siehe Abschnitt 4.4).
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Ödeme, einschließlich Unterschenkelödeme.
Untersuchungen
Gelegentlich: Vorübergehende Störungen der Leberwerte (z.B. Anstieg der Transaminasen oder des Bilirubins); Störungen von Laborparametern der Nierenfunktion (z.B. Anstieg der Kreatinin- oder Harnstoffspiegel).
c) Informationen über individuelle schwerwiegende und/oder häufig auftretende Nebenwirkungen
Bei Patienten, die mit Meloxicam und anderen potenziell myelotoxischen Substanzen behandelt wurden, wurden Einzelfälle von Agranulozytose beschrieben (siehe Abschnitt 4.5).
d) Nebenwirkungen, die bislang noch nicht im Zusammenhang mit Meloxicam beobachtet wurden, bei denen jedoch allgemein anerkannt ist, dass sie auf andere Verbindungen dieser Substanzklasse zurückführbar sind.
Organische Nierenschädigung, die wahrscheinlich zum akuten Nierenversagen führt: Es wurden vereinzelte Fälle von interstitieller Nephritis, akuter Tubulusnekrose, nephrotischem Syndrom sowie Papillennekrose beschrieben (siehe Abschnitt 4.4).
Ödeme, Bluthochdruck und Herzinsuffizienz wurden im Zusammenhang mit NSAR-Behandlung berichtet.
Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von manchen NSAR (insbesondere bei hohen Dosen und bei Langzeitbehandlung) möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (zum Beispiel Herzinfarkt oder Schlaganfall) verbunden ist (siehe Abschnitt 4.4).
4.9 Überdosierung
Nach akuter NSAR-Überdosierung beschränken sich die Symptome gewöhnlich auf Lethargie, Benommenheit, Übelkeit, Erbrechen und epigastrische Schmerzen, die in der Regel unter supportiver Therapie reversibel sind. Es kann zu gastrointestinalen Blutungen kommen. Schwere Vergiftungen können zu Hypertonie, akutem Nierenversagen, Leberfunktionsstörungen, Atemdepression, Koma, Krampfanfällen, Herz-Kreislauf-Kollaps und Herzstillstand führen. Es wurde über anaphylaktoide Reaktionen unter therapeutischer Einnahme von NSAR berichtet, die auch nach einer Überdosierung auftreten können.
Patienten mit einer NSAR-Überdosierung sollten symptomatisch und supportiv behandelt werden. In einer klinischen Studie wurde eine beschleunigte Elimination von Meloxicam durch orale Gabe von 3-mal täglich 4 g Colestyramin nachgewiesen.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Nichtsteroidale Antirheumatika; Oxicame.
ATC-Code: M01AC06
Meloxicam ist ein nichtsteroidales Antirheumatikum (NSAR) aus der Stoffgruppe der Oxicame mit antiphlogistischen, analgetischen und antipyretischen Eigenschaften.
Die antiphlogistische Wirkung von Meloxicam wurde in klassischen Entzündungsmodellen nachgewiesen. Wie bei anderen NSAR ist der genaue Wirkmechanismus weiterhin unbekannt. Allerdings weisen alle NSAR (einschließlich Meloxicam) mindestens einen gemeinsamen Wirkmechanismus auf: die Hemmung der Biosynthese der Prostaglandine, die als Entzündungsmediatoren bekannt sind.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Meloxicam wird aus dem Magen-Darm-Trakt gut resorbiert, was sich in einer hohen absoluten Bioverfügbarkeit von 89% nach oraler Gabe (Kapseln) widerspiegelt. Es wurde nachgewiesen, dass Tabletten, orale Suspensionen und Kapseln bioäquivalent sind.
Nach Gabe einer Einzeldosis von Meloxicam werden die durchschnittlichen maximalen Plasmakonzentrationen bei der Suspension innerhalb von 2 Stunden und bei festen oralen Darreichungsformen (Kapseln und Tabletten) innerhalb von 5-6 Stunden erreicht. Nach wiederholter Gabe werden innerhalb von 3-5 Tagen Steady-state-Bedingungen erreicht. Die 1-mal tägliche Anwendung führt zu Wirkstoff-Plasmakonzentrationen mit einer relativ kleinen Peak-Trough-Schwankung im Bereich von 0,4-1,0 µg/ml für die 7,5 mg-Dosis und 0,8-2,0 g/ml für die 15 mg-Dosis (Cmin bzw. Cmax im Steady state). Im Steady state werden die maximalen Meloxicam-Plasmakonzentrationen bei Tabletten, Kapseln und Suspensionen zum Einnehmen innerhalb von 5-6 Stunden erreicht. Bei länger dauernder Behandlung über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr werden Wirkstoffkonzentrationen erreicht, die denen des erstmalig erreichten Steady state vergleichbar sind. Das Ausmaß der Resorption von Meloxicam nach Einnahme wird durch gleichzeitige Aufnahme von Nahrung nicht beeinflusst.
Verteilung
Meloxicam wird sehr stark an Plasmaproteine gebunden, im Wesentlichen an Albumin (99%). Meloxicam penetriert in die Synovialflüssigkeit und erreicht dort Konzentrationen in Höhe von etwa der Hälfte der Plasmakonzentration. Das Verteilungsvolumen ist mit durchschnittlich 11 l gering. Interindividuelle Schwankungen liegen in der Größenordnung von 30-40%.
Biotransformation
Meloxicam unterliegt einer ausgeprägten hepatischen Biotransformation. Es wurden vier unterschiedliche Meloxicam-Metaboliten im Urin nachgewiesen, die alle pharmakodynamisch inaktiv sind. Der Hauptmetabolit, 5’-Carboxymeloxicam (60% der Dosis), wird durch Oxidation des intermediären Metaboliten 5’-Hydroxymethylmeloxicam gebildet, der ebenfalls in geringerem Umfang ausgeschieden wird (9% der Dosis). In-vitro-Studien weisen darauf hin, dass CYP2C9 eine wichtige Rolle im Abbauprozess von Meloxicam spielt. Das CYP3A4-Isoenzym ist in geringem Maße beteiligt. Für die anderen beiden Metaboliten, die 16% bzw. 4% der verabreichten Dosis ausmachen, ist wahrscheinlich die Peroxidase-Aktivität des Patienten von entscheidender Bedeutung.
Elimination
Meloxicam wird vorwiegend in Form von Metaboliten ausgeschieden und tritt zu gleichen Teilen in Urin und Stuhl auf. Weniger als 5% der Tagesdosis wird unverändert im Stuhl ausgeschieden, während Meloxicam im Urin nur in Spuren nachweisbar ist. Die mittlere Eliminationshalbwertszeit beträgt etwa 20 Stunden und die Gesamt-Plasmaclearance durchschnittlich 8 ml/min.
Linearität/Nicht-Linearität
Meloxicam weist nach peroraler oder intramuskulärer Verabreichung im therapeutischen Dosisbereich von 7,5 mg und 15 mg eine lineare Pharmakokinetik auf.
Besondere Patientengruppen
Leber-/Niereninsuffizienz
Weder eine Leberinsuffizienz noch eine geringgradige oder mäßige Niereninsuffizienz hat wesentliche Auswirkungen auf die Pharmakokinetik von Meloxicam. Bei terminaler Niereninsuffizienz kann die Vergrößerung des Verteilungsvolumens zu höheren Konzentrationen an freiem Meloxicam führen. Hier darf eine Tagesdosis von 7,5 mg nicht überschritten werden (siehe Abschnitt 4.2).
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten ist die durchschnittliche Plasmaclearance im Steady state etwas geringer als bei jüngeren Patienten.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Das toxikologische Profil von Meloxicam war in präklinischen Studien identisch mit dem der NSAR: Bei zwei Tierspezies wurden während Langzeitgabe bei hoher Dosierung gastrointestinale Ulzerationen und Erosionen sowie Nierenpapillennekrose beobachtet.
Reproduktionsstudien an der Ratte zu oral verabreichtem Meloxicam zeigten eine verminderte Zahl an Ovulationen, Hemmung der Implantation und embryotoxische Effekte (verstärkte Resorption) bei maternotoxischen Dosen von 1 mg/kg und höher auf. Studien zur Reproduktionstoxizität an Ratten und Kaninchen ließen bei oralen Dosen bis 4 mg/kg (Ratte) und 80 mg/kg (Kaninchen) keine teratogene Wirkung erkennen.
Der betroffene Dosisbereich übertraf die therapeutische Dosis (7,5-15 mg), bezogen auf eine mg/kg-Dosierung (Person mit 75 kg), um den Faktor 5 bis 10. Wie bei anderen Prostaglandinsynthesehemmern wurden fetotoxische Wirkungen am Ende der Tragezeit beschrieben. Eine mutagene Wirkung konnte weder in vitro noch in vivo nachgewiesen werden. In Ratte und Maus wurde bei Dosen, die wesentlich höher als die klinisch eingesetzten Dosen waren, kein karzinogenes Risiko gefunden.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Mikrokristalline Cellulose, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich], Maisstärke, Natriumcitrat, hochdisperses Siliciumdioxid, vorverkleisterte Stärke (Mais).
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
5 Jahre.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/PVDC/Aluminium-Blisterpackungen
Packungsgrößen: 20 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Tabletten.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
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8. Zulassungsnummern
62508.00.00
62509.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
25. November 2005 /
10. Stand der Information
Juli 2010
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
20