Memantin-Ratiopharm 20 Mg Schmelztabletten
Gebrauchsinformation: Information für Patienten
Memantin-ratiopharm® 20 mg Schmelztabletten Wirkstoff: Memantinhydrochlorid
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
- Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
1. Was ist Memantin-ratiopharm® und wofür wird es angewendet?
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Memantin-ratiopharm® beachten?
3. Wie ist Memantin-ratiopharm® einzunehmen?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Memantin-ratiopharm® aufzubewahren?
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
1. Was ist Memantin-ratiopharm® und wofür wird es angewendet?
Wie wirkt Memantin-ratiopharm®?
Memantin-ratiopharm® gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die Antidementiva genannt werden.
Der Gedächtnisverlust, der mit der Alzheimer-Demenz einhergeht, wird durch eine Störung der Signalübertragung im Gehirn verursacht. Im Gehirn finden sich sogenannte N-Methyl-D-Aspartat-(NMDA)-Rezeptoren, die an der Übertragung der Nervensignale beteiligt sind, die für das Lernen und die Erinnerung wichtig sind. Memantin-ratiopharm® gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die als NMDA-Rezeptorantagonisten bezeichnet werden. Memantin-ratiopharm® wirkt an diesen NMDA-Rezeptoren und verbessert die Übertragung der Nervensignale und damit das Gedächtnis.
Wofür wird Memantin-ratiopharm® angewendet?
Memantin-ratiopharm® wird zur Behandlung von Patienten mit moderater bis schwerer AlzheimerDemenz angewendet.
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Memantin-ratiopharm® beachten? Memantin-ratiopharm® darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch gegen Memantinhydrochlorid oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Memantin-ratiopharm® einnehmen:
- wenn in Ihrer Krankengeschichte epileptische Anfälle aufgetreten sind.
- wenn Sie kürzlich einen Myokardinfarkt (Herzanfall) erlitten haben oder wenn Sie unter dekompensierter Herzinsuffizienz (ausgeprägte Herzleistungsstörung) oder unbehandelter Hypertonie (Bluthochdruck) leiden.
In diesen Situationen muss die Behandlung sorgfältig überwacht werden, und der klinische Nutzen von Memantin-ratiopharm® muss regelmäßig durch einen Arzt neu beurteilt werden.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Ihre Ernährung kürzlich grundlegend umgestellt haben (z. B. von normaler Kost auf streng vegetarische Kost) oder wenn Sie dies vorhaben, wenn Sie unter einer renalen tubulären Azidose (RTA, ein Überschuss an säurebildenden Substanzen im Blut aufgrund einer Störung der Nierenfunktion) oder unter einer schweren Infektion des Harntrakts (Organe zur Bildung und Ausscheidung des Urins) leiden. Unter diesen Umständen muss Ihr Arzt möglicherweise die Dosierung Ihres Arzneimittels anpassen.
Wenn Sie an einer Funktionsstörung der Nieren leiden, muss Ihr Arzt Ihre Nierenfunktion sorgfältig überwachen und wenn nötig die Dosierung von Memantin entsprechend anpassen.
Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln mit den Wirkstoffen
- Amantadin (zur Behandlung der Parkinson-Krankheit),
- Ketamin (eine Substanz, die im Allgemeinen als Narkosemittel eingesetzt wird),
- Dextromethorphan (normalerweise zur Behandlung von Husten angewendet) sowie
- anderer NMDA-Antagonisten sollte vermieden werden.
Kinder und Jugendliche
Die Anwendung von Memantin-ratiopharm® bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird nicht empfohlen.
Einnahme von Memantin-ratiopharm® zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Insbesondere folgende Arzneimittel können in ihrer Wirkung durch die Einnahme von Memantin-ratiopharm® beeinflusst werden, wodurch eine Anpassung ihrer Dosis durch Ihren Arzt erforderlich sein kann:
- Amantadin, Ketamin, Dextromethorphan.
- Dantrolen, Baclofen.
- Cimetidin, Ranitidin, Procainamid, Chinidin, Chinin, Nikotin.
- Hydrochlorothiazid (oder Kombinationspräparate, die Hydrochlorothiazid enthalten).
- Anticholinergika (Substanzen, die normalerweise zur Behandlung von Bewegungsstörungen oder Darmkrämpfen angewendet werden).
- Antikonvulsiva (Substanzen, die zur Behandlung von Epilepsien eingesetzt werden).
- Barbiturate (Substanzen, die normalerweise zur Förderung des Schlafs dienen).
- dopaminerge Agonisten (Substanzen wie L-Dopa und Bromocriptin).
- Neuroleptika (Substanzen zur Behandlung von psychischen Störungen).
- Orale Antikoagulanzien.
Wenn Sie in ein Krankenhaus aufgenommen werden, informieren Sie den dortigen Arzt, dass Sie Memantin-ratiopharm® einnehmen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Die Anwendung von Memantin während der Schwangerschaft ist nicht empfehlenswert.
Frauen, die Memantin-ratiopharm® einnehmen, sollten nicht stillen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Ihr Arzt wird Sie darüber informieren, ob Ihre Krankheit es Ihnen erlaubt, gefahrlos ein Fahrzeug zu führen oder Maschinen zu bedienen.
Außerdem kann Memantin-ratiopharm® Ihr Reaktionsvermögen so weit verändern, dass das sichere Führen von Fahrzeugen und Bedienen von Maschinen nicht mehr gewährleistet ist.
3. Wie ist Memantin-ratiopharm® einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Dosierung
Die empfohlene Dosis von Memantin-ratiopharm® bei Erwachsenen und älteren Patienten beträgt einmal täglich 20 mg.
Um das Risiko von Nebenwirkungen zu verringern, wird diese Dosis schrittweise nach dem folgenden täglichen Behandlungsplan erreicht. Zur Dosissteigerung stehen weitere Tablettenstärken zur Verfügung.
Zu Anfang der Behandlung beginnen Sie mit der einmal täglichen Einnahme von Tabletten mit 5 mg Memantinhydrochlorid. Diese Dosis wird wöchentlich um 5 mg erhöht, bis die empfohlene (Erhaltungs-)Dosis erreicht wird. Die empfohlene Erhaltungsdosis beträgt einmal täglich 20 mg und wird mit Beginn der 4. Woche erreicht.
Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Wenn Ihre Nierenfunktion eingeschränkt ist, entscheidet Ihr Arzt über eine Dosierung, die Ihrem Krankheitszustand entspricht. In diesem Fall sollte Ihre Nierenfunktion in regelmäßigen Abständen durch Ihren Arzt überwacht werden.
Anwendung
Memantin-ratiopharm® sollte einmal täglich eingenommen werden. Damit das Arzneimittel bei Ihnen optimal wirken kann, sollten Sie es regelmäßig jeden Tag zur gleichen Zeit einnehmen.
Die Schmelztablette sollte auf die Zunge gelegt werden und vorher zerfallen sein, bevor sie mit oder ohne Wasser - entsprechend Ihrer Vorliebe - geschluckt wird.
Die Schmelztabletten können mit oder ohne Nahrung eingenommen werden
Dauer der Behandlung
Setzen Sie die Einnahme von Memantin-ratiopharm® fort, solange das Arzneimittel für Sie wirksam ist. Die Behandlung sollte regelmäßig durch einen Arzt beurteilt werden.
Wenn Sie eine größere Menge von Memantin-ratiopharm® eingenommen haben, als Sie sollten
Normalerweise sollte eine Überdosierung von Memantin-ratiopharm® zu keinen schädlichen Wirkungen führen. Die unter Abschnitt 4 „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“ genannten Symptome treten bei einer Überdosierung möglicherweise in verstärktem Maße auf.
Im Falle einer starken Überdosierung wenden Sie sich an Ihren Arzt oder holen Sie sich medizinischen Rat, da Sie möglicherweise eine medizinische Behandlung brauchen.
Wenn Sie die Einnahme von Memantin-ratiopharm® vergessen haben
Wenn Sie die Einnahme einer Dosis vergessen haben, nehmen Sie einfach beim nächsten Mal Memantin-ratiopharm® zur gewohnten Zeit ein.
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
4.
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Im Allgemeinen sind die beobachteten Nebenwirkungen leicht bis mittelschwer.
Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Verstopfung, erhöhte Leberfunktionswerte, Schwindel, Gleichgewichtsstörungen, Kurzatmigkeit, erhöhter Blutdruck und Arzneimittelüberempfindlichkeitsreaktionen.
Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
Müdigkeit, Pilzinfektionen, Verwirrtheit, Halluzinationen, Erbrechen, anomaler Gang, Herzleistungsschwäche und venöse Blutgerinnsel (Thrombosen/Thromboembolien).
Sehr selten (kann bis zu 1 von 10000 Behandelten betreffen)
Krampfanfälle.
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Entzündung der Bauchspeicheldrüse, Entzündung der Leber (Hepatitis) und psychotische Reaktionen.
Alzheimer-Demenz wird mit Depression, Suizidgedanken und Suizid in Verbindung gebracht. Solche Ereignisse wurden bei Patienten berichtet, die mit Memantin behandelt wurden.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5. Wie ist Memantin-ratiopharm® aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Blisterpackung nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Memantin-ratiopharm® enthält Der Wirkstoff ist Memantinhydrochlorid.
Jede Schmelztablette enthält 20 mg Memantinhydrochlorid, entsprechend 16,62 mg Memantin. Die sonstigen Bestandteile sind:
Mikrokristalline Cellulose, Mannitol (Ph.Eur.), Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat (Ph.Eur.), Pfefferminz-Aroma (enthält Maltodextrin und modifizierte Stärke [Mais]), Menthol-Aroma (enthält Arabisches Gummi), Saccharin-Natrium (E 954), Natriumstearylfumarat (Ph.Eur.).
Wie Memantin-ratiopharm® aussieht und Inhalt der Packung
Weiße, runde, beidseitig gewölbte Schmelztabletten mit einem Durchmesser von 12 mm. Memantin-ratiopharm® ist in Packungen mit 42 x 1 und 98 x 1 Schmelztablette erhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer
ratiopharm GmbH Graf-Arco-Str. 3 89079 Ulm
Hersteller
Merckle GmbH Ludwig-Merckle-Str. 3 89143 Blaubeuren
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im November 2014.
Versionscode: Z02
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