Meprolol 50 Mg
_ ___________________Fachinformation_______________________________
___________________Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard
1. Bezeichnung der Arzneimittel
Meprolol 50 mg
Meprolol 100 mg
Meprolol 200 mg Retard
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff: Metoprololtartrat (Ph. Eur.)
Meprolol 50 mg
1 Tablette enthält:
50 mg Metoprololtartrat (Ph. Eur.)
Meprolol 100 mg
1 Tablette enthält:
100 mg Metoprololtartrat (Ph. Eur.)
Meprolol 200 mg Retard
1 Retardtablette enthält:
200 mg Metoprololtartrat (Ph. Eur.)
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Meprolol 50 mg
Tablette
Weiße, runde Tablette mit einer Bruchkerbe auf einer Seite.
Meprolol 100 mg
Tablette
Weiße, runde Tablette mit einer Bruchkerbe auf einer Seite.
Meprolol 200 mg Retard
Retardtablette
Weiße, runde mit einem Film überzogene Tablette mit einer Kreuzbruchkerbe auf einer Seite.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Arterielle Hypertonie
-
Koronare Herzkrankheit
-
Hyperkinetisches Herzsyndrom (funktionelle Herzbeschwerden)
-
Tachykarde Herzrhythmusstörungen
-
Reinfarktprophylaxe
-
Migräneprophylaxe
Meprolol 50 mg/ - 100 mg zusätzlich:
Akutbehandlung des Herzinfarktes
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Dosierung sollte individuell - vor allem nach dem Behandlungserfolg - festgelegt werden. Es gelten folgende Richtdosen:
Meprolol 50 mg
Arterielle Hypertonie:
1 - 2mal täglich 1 Tablette Meprolol 50 mg bzw. 1mal täglich 1 bis 2 Tabletten Meprolol 50 mg (entsprechend 50 - 100 mg Metoprololtartrat).
Falls erforderlich kann die Tagesdosis auf 2mal 2 Tabletten Meprolol 50 mg (entsprechend 200 mg Metoprololtartrat) erhöht werden.
Koronare Herzkrankheit:
1 - 2mal täglich 1 Tablette Meprolol 50 mg bzw. 1mal täglich 1 bis 2 Tabletten Meprolol 50 mg (entsprechend 50 - 100 mg Metoprololtartrat).
Falls erforderlich kann die Tagesdosis unter Kontrolle des Blutdruckes auf 2mal 2 Tabletten Meprolol 50 mg (entsprechend 200 mg Metoprololtartrat) erhöht werden.
Hyperkinetisches Herzsyndrom (sog. funktionelle Herzbeschwerden):
1 - 2mal täglich 1 Tablette Meprolol 50 mg bzw. 1mal täglich 1 bis 2 Tabletten Meprolol 50 mg (entsprechend 50 - 100 mg Metoprololtartrat).
Falls erforderlich kann die Tagesdosis unter Kontrolle des Blutdruckes auf 2mal 2 Tabletten Meprolol 50 mg (entsprechend 200 mg Metoprololtartrat) erhöht werden.
Tachykarde Herzrhythmusstörungen:
1 - 2mal täglich 2 Tabletten Meprolol 50 mg (entsprechend 100 – 200 mg Metoprololtartrat).
Akutbehandlung des Herzinfarktes und Reinfarktprophylaxe:
Meprolol 50 mg wird eingesetzt bei Patienten, für die keine Gegenanzeigen für eine Behandlung mit Beta-Rezeptorenblockern bestehen.
Akutbehandlung
Bei akutem Herzinfarkt erfolgt die Behandlung möglichst umgehend nach Krankenhauseinweisung unter kontinuierlicher EKG- und Blutdruckkontrolle. Die Behandlung wird mit 5 mg Metoprololtartrat i.v. begonnen. Je nach Verträglichkeit können in Abständen von 2 Minuten weitere Einzeldosen von 5 mg Metoprololtartrat i.v. bis zu einer maximalen Gesamtdosis von bis zu 15 mg Metoprololtartrat verabreicht werden.
Wird die volle Dosis von 15 mg i.v. vertragen, gibt man beginnend 15 Minuten nach der letzten intravenösen Injektion 1mal 1 Tablette Meprolol 50 mg (entsprechend 50 mg Metoprololtartrat).
In den folgenden 48 Stunden wird alle 6 Stunden 1 Tablette Meprolol 50 mg verabreicht. Bei Patienten, die weniger als 15 mg Metoprololtartrat i.v. vertragen haben, sollte die orale Anschlussbehandlung vorsichtig mit 1mal 1/2 Tablette Meprolol 50 mg (entsprechend 25 mg Metoprololtartrat) begonnen werden.
b) Erhaltungsdosis
Anschließend an die Akuttherapie werden 2mal 2 Tabletten Meprolol 50 mg (entsprechend 200 mg Metoprololtartrat) gegeben.
Bei behandlungsbedürftigem Abfall von Herzfrequenz und/oder Blutdruck oder anderen Komplikationen ist Meprolol 50 mg sofort abzusetzen.
Migräneprophylaxe:
1 - 2mal täglich 2 Tabletten Meprolol 50 mg (entsprechend 100 – 200 mg Metoprololtartrat).
Bei stark eingeschränkter Leberfunktion ist die Elimination von Meprolol 50 mg vermindert, sodass unter Umständen eine Dosisreduktion erforderlich ist.
Meprolol 100 mg
Arterielle Hypertonie:
1 - 2mal täglich 1/2 Tablette Meprolol 100 mg bzw. 1mal täglich 1/2 bis 1 Tablette Meprolol 100 mg (entsprechend 50 - 100 mg Metoprololtartrat).
Falls erforderlich kann die Tagesdosis auf 2mal 1 Tablette Meprolol 100 mg (entsprechend 200 mg Metoprololtartrat) erhöht werden.
Koronare Herzkrankheit:
1 - 2mal täglich 1/2 Tablette Meprolol 100 mg bzw. 1mal täglich 1/2 bis 1 Tablette Meprolol 100 mg (entsprechend 50 - 100 mg Metoprololtartrat).
Falls erforderlich kann die Tagesdosis unter Kontrolle des Blutdruckes auf 2mal 1 Tablette Meprolol 100 mg (entsprechend 200 mg Metoprololtartrat) erhöht werden.
Hyperkinetisches Herzsyndrom (sog. funktionelle Herzbeschwerden):
1 - 2mal täglich 1/2 Tablette Meprolol 100 mg bzw. 1mal täglich 1/2 bis 1 Tablette Meprolol 100 mg (entsprechend 50 - 100 mg Metoprololtartrat).
Falls erforderlich kann die Tagesdosis unter Kontrolle des Blutdruckes auf 2mal 1 Tablette Meprolol 100 mg (entsprechend 200 mg Metoprololtartrat) erhöht werden.
Tachykarde Herzrhythmusstörungen:
1 - 2mal täglich 1 Tablette Meprolol 100 mg (entsprechend 100 – 200 mg Metoprololtartrat).
Akutbehandlung des Herzinfarktes und Reinfarktprophylaxe:
Meprolol 100 mg wird eingesetzt bei Patienten, für die keine Gegenanzeigen für eine Behandlung mit Beta-Rezeptorenblockern bestehen.
Akutbehandlung
Bei akutem Herzinfarkt erfolgt die Behandlung möglichst umgehend nach Krankenhauseinweisung unter kontinuierlicher EKG- und Blutdruckkontrolle. Die Behandlung wird mit 5 mg Metoprololtartrat i.v. begonnen. Je nach Verträglichkeit können in Abständen von 2 Minuten weitere Einzeldosen von 5 mg Metoprololtartrat i.v. bis zu einer maximalen Gesamtdosis von bis zu 15 mg Metoprololtartrat verabreicht werden.
Wird die volle Dosis von 15 mg i.v. vertragen, gibt man beginnend 15 Minuten nach der letzten intravenösen Injektion 1mal 1/2 Tablette Meprolol 100 mg (entsprechend 50 mg Metoprololtartrat).
In den folgenden 48 Stunden wird alle 6 Stunden 1/2 Tablette Meprolol 100 mg verabreicht.
Bei Patienten, die weniger als 15 mg Metoprololtartrat i.v. vertragen haben, sollte die orale Anschlussbehandlung vorsichtig mit 1mal 25 mg Metoprololtartrat begonnen werden.
b) Erhaltungsdosis
Anschließend an die Akuttherapie wird 2mal täglich 1 Tablette Meprolol 100 mg (entsprechend 200 mg Metoprololtartrat) gegeben.
Bei behandlungsbedürftigem Abfall von Herzfrequenz und/oder Blutdruck oder anderen Komplikationen ist Meprolol 100 mg sofort abzusetzen.
Migräneprophylaxe:
1 - 2mal täglich 1 Tablette Meprolol 100 mg (entsprechend 100 – 200 mg Metoprololtartrat).
Bei stark eingeschränkter Leberfunktion ist die Elimination von Meprolol 100 mg vermindert, sodass unter Umständen eine Dosisreduktion erforderlich ist.
Meprolol 200 mg Retard
Arterielle Hypertonie:
1mal täglich 1/2 Retardtablette Meprolol 200 mg Retard (entsprechend 100 mg Metoprololtartrat).
Koronare Herzkrankheit:
1mal täglich 1/2 - 1 Retardtablette Meprolol 200 mg Retard (entsprechend 100 – 200 mg Metoprololtartrat).
Hyperkinetisches Herzsyndrom (sog. funktionelle Herzbeschwerden):
1mal täglich 1/2 Retardtablette Meprolol 200 mg Retard (entsprechend 100 mg Metoprololtartrat).
Tachykarde Herzrhythmusstörungen:
1mal täglich 1/2 - 1 Retardtablette Meprolol 200 mg Retard (entsprechend 100 – 200 mg Metoprololtartrat).
Reinfarktprophylaxe:
Meprolol 200 mg Retard wird eingesetzt bei Patienten, für die keine Gegenanzeigen für eine Behandlung mit Beta-Rezeptorenblockern bestehen.
Im Anschluss an die Behandlung der Akutphase des Herzinfarktes erfolgt die Erhaltungstherapie mit 1mal täglich 1/2 - 1 Retardtablette Meprolol 200 mg Retard (entsprechend 100 – 200 mg Metoprololtartrat).
Bei behandlungsbedürftigem Abfall von Herzfrequenz und/oder Blutdruck oder anderen Komplikationen ist Meprolol 200 mg Retard sofort abzusetzen.
Migräneprophylaxe:
1mal täglich 1/2 - 1 Retardtablette Meprolol 200 mg Retard (entsprechend 100 – 200 mg Metoprololtartrat).
Bei stark eingeschränkter Leberfunktion ist die Elimination von Meprolol 200 mg Retard vermindert, sodass unter Umständen eine Dosisreduktion erforderlich ist.
Art der Anwendung
Meprolol 50 mg/- 100 mg
Die Tabletten sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit nach den Mahlzeiten einzunehmen. Sie sollten bei Einmalgabe morgens bzw. bei zweimaliger Gabe morgens und abends eingenommen werden.
Meprolol 200 mg Retard
Die Retardtabletten sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit nach einer Mahlzeit einzunehmen.
Dauer der Anwendung
Die Dauer der Anwendung ist zeitlich nicht begrenzt.
Sollte die Behandlung mit Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard nach längerer Anwendung unterbrochen oder abgesetzt werden, sollte dies, da abruptes Absetzen zur Herzischämie mit Exazerbation einer Angina pectoris oder zu einem Herzinfarkt oder zur Exazerbation einer Hypertonie führen kann, grundsätzlich langsam ausschleichend erfolgen.
4.3 Gegenanzeigen
Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard darf nicht angewendet werden bei:
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, einen der sonstigen Bestandteile oder anderen Beta-Rezeptorenblockern
manifester Herzinsuffizienz
-
Schock
-
AV-Block 2. und 3. Grades
-
Sinusknoten-Syndrom (sick sinus syndrome)
-
sinuatrialem Block
-
Bradykardie (Ruhepuls kleiner als 50 Schläge pro Minute vor Behandlungsbeginn)
-
Hypotonie (systolisch kleiner als 90 mm Hg)
-
Azidose
-
bronchialer Hyperreagibilität (z.B. bei Asthma bronchiale)
-
Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen,
-
gleichzeitiger Gabe von MAO-Hemmstoffen (Ausnahme MAO-B-Hemmstoffe),
-
Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme: Intensivmedizin).
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei:
-
AV-Block 1. Grades
-
Diabetikern mit stark schwankenden Blutzuckerwerten (wegen möglicher schwerer hypoglykämischer Zustände)
-
längerem strengen Fasten und schwerer körperlicher Belastung (wegen möglicher schwerer hypoglykämischer Zustände)
-
Patienten mit Phäochromozytom (Nebennierenmarktumor) (Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard erst nach vorheriger alpha-Blockade verabreichen)
-
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion (siehe Dosierung).
Bei Patienten mit einer Psoriasis in der Eigen- oder Familienanamnese sollte die Verordnung von Beta-Rezeptorenblockern nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Deshalb ist eine strenge Indikationsstellung bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie (Vorsicht: überschießende anaphylaktische Reaktionen) geboten.
Die Anwendung von Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Die Anwendung von Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Folgende Wechselwirkungen zwischen dem vorliegenden und anderen Arzneimitteln sind zu beachten:
Bei gleichzeitiger Anwendung von Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard und Insulin oder oralen Antidiabetika kann deren Wirkung verstärkt oder verlängert werden. Warnzeichen einer Hypoglykämie - insbesondere Tachykardie und Tremor - sind verschleiert oder abgemildert. Daher sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard und trizyklischen Antidepressiva, Barbituraten, Phenothiazinen und Nitroglyzerin sowie Diuretika, Vasodilatatoren und anderen blutdrucksenkenden Mitteln kann es zu einem verstärkten Blutdruckabfall kommen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard und Calciumantagonisten vom Nifedipin-Typ kann es zu einer verstärkten Blutdrucksenkung und in Einzelfällen zur Ausbildung einer Herzinsuffizienz kommen.
Die kardiodepressiven Wirkungen von Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard und Antiarrhythmika können sich addieren.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard und Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) ist eine sorgfältige Überwachung der Patienten angezeigt, da es zu Hypotension, Bradykardie oder anderen Herzrhythmusstörungen kommen kann.
Hinweis:
Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit von Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).
Bei gleichzeitiger Anwendung von Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard und Herzglykosiden, Reserpin, alpha-Methyldopa, Guanfacin oder Clonidin kann es zu einem stärkeren Absinken der Herzfrequenz bzw. zu einer Verzögerung der Überleitung kommen.
Nach abruptem Absetzen von Clonidin bei gleichzeitiger Anwendung von Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard, kann der Blutdruck überschießend ansteigen. Clonidin darf daher erst abgesetzt werden, wenn einige Tage zuvor die Verabreichung von Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard beendet wurde. Anschließend kann Clonidin stufenweise (siehe Fachinformation Clonidin) abgesetzt werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard und Noradrenalin, Adrenalin oder anderen sympathomimetisch wirkenden Substanzen (z.B. enthalten in Hustenmitteln, Nasen- und Augentropfen) ist ein beträchtlicher Blutdruckanstieg möglich.
Unter Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard-Therapie kann es zu einer verminderten Ansprechbarkeit auf die zur Behandlung der allergischen Reaktion gewöhnlich eingesetzte Adrenalin-Dosis kommen.
Monoaminooxidase (MAO)-Hemmer sollten wegen möglicher überschießender Hypertension nicht zusammen mit Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard eingenommen werden.
Indometacin und Rifampicin können die blutdrucksenkende Wirkung von Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard vermindern.
Die Wirkung von Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard kann durch Cimetidin verstärkt werden.
Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard kann die Ausscheidung von Lidocain vermindern.
Die gleichzeitige Anwendung von Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard und Narkotika kann eine verstärkte Blutdrucksenkung zur Folge haben. Die negativ inotrope Wirkung der beiden vorgenannten Arzneimittel kann sich addieren.
Die neuromuskuläre Blockade durch periphere Muskelrelaxantien (z. B. Suxamethonium, Tubocurarin) kann durch die Beta-Rezeptorenhemmung von Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard verstärkt werden.
Für den Fall, dass Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard vor Eingriffen in Allgemeinnarkose oder vor der Anwendung peripherer Muskelrelaxantien nicht abgesetzt werden kann, muss der Narkosearzt über die Behandlung mit Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard informiert werden.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Metoprolol darf in der Schwangerschaft nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden, da bislang keine ausreichend gut dokumentierten Studien zu einer Anwendung an schwangeren Frauen existieren.
Metoprolol zeigte im Tierversuch keine teratogenen Eigenschaften (siehe 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit).
Metoprolol passiert die Plazenta und kann im Feten zu Bradykardie, Hypotonie und Hypoglykämie führen.
Betablocker reduzieren die plazentare Durchblutung, was zu Frühgeburten oder zum intrauterinen Fruchttod führen kann. Das Risiko von kardialen und pulmonalen Komplikationen bei pränatal Metoprolol-exponierten Neugeborenen ist in der Postpartalperiode erhöht.
Metoprolol sollte 48 - 72 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin abgesetzt werden. Wenn dies nicht möglich ist, müssen die Neugeborenen für die Dauer von 48 - 72 Stunden nach der Geburt sorgfältig auf Anzeichen einer ß-Blockade überwacht werden.
Metoprolol geht in die Muttermilch über. In der Muttermilch erreicht Metoprolol in etwa das Dreifache der bei der Mutter gemessenen Serumkonzentration. Obwohl nach therapeutischen Dosierungen nicht mit unerwünschten Wirkungen zu rechnen ist (Ausnahme sind „slow metabolizer"), sollten gestillte Säuglinge auf Anzeichen einer ß-Blockade hin beobachtet werden.
Meprolol 50 mg/- 100 mg zusätzlich:
Um die mit der Muttermilch aufgenommene Wirkstoffmenge gering zu halten, sollte 3-4 Stunden nach der Einnahme des Medikamentes nicht gestillt werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Die Behandlung mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
4.8. Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: 10 %
Häufig: 1 % - < 10 %
Gelegentlich: 0,1 % - < 1 %
Selten: 0,01 % - < 0,1 %
Sehr selten: < 0,01 %, oder unbekannt
Insbesondere zu Beginn der Behandlung kann es häufig zu zentralnervösen Störungen wie Müdigkeit, depressiven Verstimmungen, Schwindelgefühl, Verwirrtheit, Kopfschmerzen, Schwitzen, Alpträumen oder verstärkter Traumaktivität, Schlafstörungen und Halluzinationen kommen.
Vorübergehend kann es häufig zu Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Leibschmerzen, Obstipation, Diarrhoe) kommen.
Häufig können allergische Hautreaktionen (Rötung, Juckreiz, Exantheme, Photosensitivität) auftreten.
Häufig kann es zu Parästhesien und Kältegefühl an den Extremitäten kommen, gelegentlich auch zu Muskelschwäche oder Muskelkrämpfen.
Auch eine Verstärkung der Beschwerden bei Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen (einschließlich Patienten mit Raynaud-Syndrom) wurde beobachtet.
Die Behandlung mit Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard kann gelegentlich zu verstärktem Blutdruckabfall, Synkopen, Palpitationen, Bradykardie, atrioventrikulären Überleitungsstörungen oder Verstärkung einer Herzinsuffizienz mit peripheren Ödemen und/oder Belastungsdyspnoe führen.
Sehr selten ist bei Patienten mit Angina pectoris eine Verstärkung der Anfälle nicht auszuschließen.
Infolge einer möglichen Erhöhung des Atemwegswiderstandes kann es bei Patienten mit Neigung zu bronchospastischen Reaktionen (insbesondere bei obstruktiven Atemwegserkrankungen) zu Atemnot kommen.
Gelegentlich wurden Mundtrockenheit, Konjunktivitis oder verminderter Tränenfluss (dies ist beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten) sowie sehr selten Sehstörungen beobachtet.
Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard kann die Symptome einer Thyreotoxikose maskieren.
Gelegentlich kann ein latenter Diabetes mellitus in Erscheinung treten oder ein manifester Diabetes mellitus sich verschlechtern. Nach längerem strengen Fasten oder schwerer körperlicher Belastung kann es bei gleichzeitiger Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard-Therapie zu hypoglykämischen Zuständen kommen.
Warnzeichen einer Hypoglykämie (insbesondere Tachykardie und Tremor) können verschleiert werden.
Sehr selten wurden Libido- und Potenzstörungen beobachtet.
Unter der Therapie mit Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard kann es zu Störungen im Fettstoffwechsel kommen. Bei meist normalem Gesamtcholesterin wurde eine Verminderung des HDL-Cholesterins und eine Erhöhung der Triglyzeride im Plasma beobachtet.
Bei Langzeittherapie mit Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard wurde sehr selten eine Arthropathie (Mono- und Polyarthritis) beobachtet.
Sehr selten kann es zu einer Erhöhung der Transaminasen (GOT, GPT) im Serum oder zum Auftreten einer Hepatitis kommen.
Des Weiteren wurde sehr selten Haarausfall, Hörstörungen oder Ohrensausen, Gewichtszunahme, Persönlichkeitsveränderungen (z. B. Gefühlsschwankungen, kurzdauernder Gedächtnisverlust), eine Thrombozytopenie oder Leukopenie, eine Rhinitis allergica oder eine Induratio penis plastica (Peyronie`s disease) beobachtet.
Beta-Rezeptorenblocker können sehr selten eine Psoriasis auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu psoriasiformen Exanthemen führen.
Besondere Hinweise:
Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie kann es daher zu überschießenden anaphylaktischen Reaktionen kommen.
Bei schweren Nierenfunktionsstörungen wurde sehr selten über eine Verschlechterung der Nierenfunktion unter Therapie mit Beta-Rezeptorenblockern berichtet. Eine Anwendung von Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard sollte in diesen Fällen unter entsprechender Überwachung der Nierenfunktion erfolgen.
4.9 Überdosierung
a) Symptome einer Überdosierung
Das klinische Bild ist in Abhängigkeit vom Ausmaß der Intoxikation im wesentlichen von kardiovaskulären und zentralnervösen Symptomen geprägt. Überdosierung kann zu schwerer Hypotonie, Bradykardie bis zum Herzstillstand, Herzinsuffizienz und kardiogenem Schock führen. Zusätzlich können Atembeschwerden, Bronchospasmen, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen, gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle auftreten.
b) Therapiemaßnahmen bei Überdosierung
Bei Überdosierung oder bedrohlichem Abfall der Herzfrequenz und/oder des Blutdrucks muss die Behandlung mit Meprolol 50 mg/- 100 mg/- 200 mg Retard abgebrochen werden.
Neben allgemeinen Maßnahmen der primären Giftelimination müssen unter intensivmedizinischen Bedingungen die vitalen Parameter überwacht und ggf. korrigiert werden. Als Gegenmittel können gegeben werden:
Atropin: 0,5 - 2 mg intravenös als Bolus,
Glukagon: initial 1 - 10 mg intravenös, anschließend 2 - 2,5 mg pro Stunde als Dauerinfusion.
Sympathomimetika in Abhängigkeit von Körpergewicht und Effekt: Dopamin, Dobutamin, Isoprenalin, Orciprenalin oder Adrenalin.
Bei therapierefraktärer Bradykardie sollte eine Schrittmachertherapie durchgeführt werden.
Bei Bronchospasmus können 2-Sympathomimetika als Aerosol (bei ungenügender Wirkung auch intravenös) oder Aminophyllin intravenös gegeben werden.
Bei generalisierten Krampfanfällen empfiehlt sich die langsame intravenöse Gabe von Diazepam.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmadynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Beta-Rezeptorenblocker
ATC-Code: C07AB02
Metoprolol ist ein schwach lipophiler Beta-Rezeptorenblocker mit relativer ß1-Selektivität ("Kardioselektivität"), ohne intrinsische sympathomimetische Aktivität (ISA) und nur schwach ausgeprägter membranstabilisierender Wirkung.
Die Substanz senkt in Abhängigkeit von der Höhe des Sympathikotonus die Frequenz und die Kontraktionskraft des Herzens, die AV-Überleitungsgeschwindigkeit und die Plasma-Renin-Aktivität. Metoprolol kann durch Hemmung von ß2-Rezeptoren eine Erhöhung des Tonus der glatten Muskulatur bewirken.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach oraler Applikation wird Metoprolol nahezu vollständig (ca. 95%) aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Da Metoprolol einem ausgeprägten First-pass-Metabolismus unterliegt, beträgt die systemische Verfügbarkeit nur ca. 50 %. Maximale Plasmaspiegel werden nach 1,5 – 2 Stunden erreicht. Die Plasmaproteinbindung liegt bei ca.12 %; das relative Verteilungsvolumen beträgt 5,6 l/kg. Metoprolol wird fast vollständig in der Leber metabolisiert. Zwei der drei Hauptmetaboliten zeigen schwach betablockierende Eigenschaften, sind jedoch klinisch nicht relevant. Bei Leberzirrhose muss wegen der dann verminderten Metabolisierungsrate mit erhöhten Plasmaspiegeln an unverändertem Metoprolol gerechnet werden.
Metoprolol und seine Metabolite werden zu ca. 95 % - davon ca. 10 % unverändert - renal eliminiert. Die Eliminationshalbwertszeit von Metoprolol beträgt 3 -5 Stunden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
a) Akute Toxizität
s. Ziff. 4.9 Überdosierung
b) Chronische Toxizität
Untersuchungen zur chronischen Toxizität an verschiedenen Tierspezies erbrachten keine Hinweise auf substanzbedingte toxische Effekte.
c) Präklinische Daten zur Sicherheit
Die praktischen Daten aus den üblichen Studien zur Mutagenität und Kanzerogenität deuten auf kein Gefährdungspotenzial für den Menschen hin. Untersuchungen an zwei Tierspezies (Ratte und Kaninchen) haben keine Hinweise auf teratogene Eigenschaften von Metoprolol ergeben.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Meprolol 50 mg/ - 100 mg
Lactose-Monohydrat, Povidon, Croscarmellose-Natrium, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Talkum, hochdisperses Siliciumdioxid.
Meprolol 200 mg Retard
Lactose-Monohydrat, Maisstärke, [Poly{ethylacrylat-co-methylmethacrylat-co- [(trimethylazaniumyl)ethylmethacrylatchlorid]} (1:2:0.1)], Talkum, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), hochdisperses Siliciumdioxid, Hypromellose, Macrogol 6000, Farbstoff: Titandioxid (E 171).
6.2 Inkompatibilitäten
Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Meprolol 50 mg/- 100 mg:
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.
Meprolol 200 mg Retard:
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 4 Jahre.
Diese Arzneimittel sollen nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Meprolol 50 mg/- 100 mg:
Nicht über + 25° C lagern.
Meprolol 200 mg Retard:
Keine
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Meprolol 50 mg:
PVC-Alu-Blister oder Verbundfolienbeutel.
25 Tabletten (N1)
50 Tabletten (N2)
98 Tabletten (N3)
100 Tabletten (N3)
5000 Tabletten (Anstaltspackung)
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Meprolol 100 mg:
PVC-Alu-Blister oder Verbundfolienbeutel.
20 Tabletten (N1)
50 Tabletten (N2)
98 Tabletten (N3)100 Tabletten (N3)
5000 Tabletten (Anstaltspackung)
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Meprolol 200 mg Retard:
PVC-Alu-Blister oder Verbundfolienbeutel.
20 Retardtabletten (N1)
48 Retardtabletten (N2)
50 Retardtabletten (N2)
98 Tabletten (N3)100 Retardtabletten (N3)
5000 Retardtabletten (Anstaltspackung)
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
TAD Pharma GmbH
Heinz-Lohmann-Straße 5
27472 Cuxhaven
Tel.: (04721) 606-0
Fax: (04721) 606-333
E-Mail: info@tad.de
Internet: www.tad.de
8. Zulassungsnummern
Meprolol 50 mg:
Zul.-Nr.: 11779.00.01
Meprolol 100 mg:
Zul.-Nr.: 11779.01.01
Meprolol 200 mg Retard:
Zul.-Nr.: 11779.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
Meprolol 50 mg:
11.02.1991/01.09.2006
Meprolol 100 mg:
11.02.1991/01.09.2006
Meprolol 200 mg Retard:
30.11.1990/01.09.2006
10. Stand der Information
September 2008
11.Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
20