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Merimono 2 Mg Filmtabletten

Document: 15.07.2011   Fachinformation (deutsch) change

15.07.2011

Seite 0


MS06/11

V 001


Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels/SmPC)



Novartis Pharma Merimono®1 mg Filmtabletten

Pierre Fabre Pharma Merimono®2 mg Filmtabletten




1. Bezeichnung der Arzneimittel

Merimono®1 mg Filmtabletten

Merimono®2 mg Filmtabletten



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 Filmtablette Merimono 1 mg enthält:

1 mg Estradiolvalerat (entsprechend 0,764 mg Estradiol)


1 Filmtablette Merimono 2 mg enthält:

2 mg Estradiolvalerat (entsprechend 1,528 mg Estradiol)


Diese Arzneimittel enthalten Lactose-Monohydrat.

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform

Filmtablette


Merimono 1 mg Filmtabletten

Grau-blaue Filmtablette mit dem Aufdruck „OC“ auf einer Seite und „CG“ auf der anderen


Merimono 2 mg Filmtabletten

Blaue Filmtablette mit dem Aufdruck „OD“ auf einer Seite und „CG“ auf der anderen



4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Hormonsubstitutionstherapie (HRT) bei Estrogenmangelsymptomen bei hysterektomierten Frauen nach der Menopause.


Es liegen nur begrenzte Erfahrungen bei der Behandlung von Frauen über 65 Jahren vor.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Täglich 1 mg bis 2 mg Estradiolvalerat. Die Dosierung kann dem Schweregrad der Symptome oder dem klinischen Ansprechen angepasst werden. Merimono1kann von hysterektomierten Patientinnen durchgehend angewandt werden.


Sowohl für den Beginn als auch für die Fortführung einer Behandlung postmenopausaler Symptome ist die niedrigste wirksame Dosis für die kürzest mögliche Therapiedauer anzuwenden (siehe auch Abschnitt 4.4).


_________________________________

1Im folgenden Text steht „Merimono“ für Merimono 1 mg Filmtabletten und Merimono 2 mg Filmtabletten



Bei hysterektomierten Frauen wird der Zusatz eines Gestagens nicht empfohlen, außer in Fällen, in denen früher eine Endometriose diagnostiziert wurde.


Vergessen einer Tablette

Wurde die Einnahme einer Tablette vergessen, sollte sie innerhalb von 12 Stunden nach dem üblichen Zeitpunkt eingenommen werden; andernfalls wird diese Tablette verworfen und die übliche Tablette am nächsten Tag eingenommen.


Anwendung bei Kindern

Merimono darf nicht an Kinder verabreicht werden.


Anwendung bei Patientinnen im höheren Lebensalter

Bei älteren Patientinnen soll Merimono nur zur Kontrolle postmenopausaler Symptome verwendet werden.


4.3 Gegenanzeigen

- bestehender oder früherer Brustkrebs bzw. ein entsprechender Verdacht;

- estrogenabhängiger maligner Tumor bzw. ein entsprechender Verdacht (v. a. Endometriumkarzinom);

- nicht abgeklärte Blutung im Genitalbereich;

- unbehandelte Endometriumhyperplasie;

- schwere Nierenfunktionsstörungen;

- akute Lebererkrankung oder zurückliegende Lebererkrankungen, solange sich die relevanten Leberenzym-Werte nicht normalisiert haben;

- frühere oder bestehende venöse thromboembolische Erkrankungen (v.a. tiefe Venenthrombose, Lungenembolie);

- bekannte thrombophile Erkrankungen (z. B. Protein-C-, Protein-S- oder Antithrombin-Mangel, siehe Abschnitt 4.4);

- bestehende oder erst kurze Zeit zurückliegende arterielle thromboembolische Erkrankungen (v.a. Angina pectoris, Myokardinfarkt);

- Porphyrie;

- bekannte Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der sonstigen Bestandteile.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Eine HRT sollte nur zur Behandlung solcher postmenopausaler Beschwerden begonnen werden, welche die Lebensqualität beeinträchtigen. Nutzen und Risiken sollten in jedem Einzelfall mindestens jährlich sorgfältig gegeneinander abgewogen werden. Eine HRT sollte nur so lange fortgeführt werden, wie der Nutzen die Risiken überwiegt.


Es liegen nur begrenzte Daten zur Bewertung der Risiken einer HRT bei vorzeitiger Menopause vor. Da jedoch das absolute Risiko bei jüngeren Frauen niedriger ist, könnte das Nutzen-Risiko-Verhältnis bei jüngeren Frauen günstiger sein als bei älteren.


Medizinische Untersuchung/Kontrolluntersuchungen

Vor Beginn bzw. Wiederaufnahme einer Hormonsubstitutionstherapie ist eine vollständige Eigen- und Familienanamnese der Patientin zu erheben. Die körperliche Untersuchung (einschließlich Unterleib und Brust) sollte sich an diesen Anamnesen sowie den Kontraindikationen und Warnhinweisen orientieren. Während der Behandlung werden regelmäßige Kontrolluntersuchungen empfohlen, die sich in Häufigkeit und Art nach der individuellen Risikosituation der Frau richten. Die Frauen sollten darüber aufgeklärt werden, welche Veränderungen der Brüste sie ihrem Arzt oder ihrer Krankenschwester mitteilen müssen (siehe „Brustkrebs“ weiter unten). Die Untersuchungen, einschließlich bildgebender Verfahren wie Mammographie, sind entsprechend der gegenwärtig üblichen Vorsorgepraxis und den klinischen Notwendigkeiten der einzelnen Frau durchzuführen.


Situationen, die eine Überwachung erfordern

Die Patientinnen sollten engmaschig überwacht werden, wenn eine der folgenden Situationen bzw. Erkrankungen vorliegt oder früher vorlag bzw. sich während einer Schwangerschaft oder einer zurückliegenden Hormonbehandlung verschlechtert hat. Dies gilt auch für den Fall, dass eine der nachfolgend genannten Situationen oder Erkrankungen im Laufe der aktuellen Hormonsubstitutionstherapie mit Merimono auftritt bzw. sich verschlechtert, insbesondere:

- Endometriose;


Gründe für einen sofortigen Therapieabbruch

Die Therapie ist bei Auftreten einer Kontraindikation sowie in den folgenden Situationen abzubrechen:


Endometriose und Endometriumkrebs

Ungehinderte Estrogenstimulation kann zu einer prämalignen oder malignen Transformation residualer Endometrioseherde führen. Daher sollte in Betracht gezogen werden, in den Fällen ein Gestagen zusätzlich zur Estrogensubstitutionstherapie zu geben, in denen aufgrund einer Endometriose eine Hysterektomie vorgenommen wurde und bei denen eine residuale Endometriose vorliegt.


Brustkrebs

Die vorliegenden Erkenntnisse weisen auf ein insgesamt erhöhtes, von der Anwendungsdauer abhängiges Brustkrebsrisiko für Frauen hin, die Estrogen-Gestagen-Kombinationen anwenden. Möglicherweise gilt dies auch für eine HRT mit Estrogen-Monopräparaten.


Kombinierte Estrogen-Gestagen-Therapie

In einer randomisierten, placebokontrollierten Studie, der Women’s Health Initiative Study (WHI-Studie), und in epidemiologischen Studien ergab sich übereinstimmend ein erhöhtes Brustkrebsrisiko bei Frauen, die im Rahmen einer HRT Estrogen-Gestagen-Kombinationen angewendet haben. Das erhöhte Risiko zeigte sich nach etwa drei Jahren (siehe Abschnitt 4.8).


Estrogen-Monotherapie

Die WHI-Studie zeigte kein erhöhtes Brustkrebsrisiko bei hysterektomierten Frauen unter einer Estrogen-Monotherapie. Beobachtungsstudien haben unter einer Estrogen-Monotherapie meist ein geringfügig erhöhtes Risiko für eine Brustkrebsdiagnose gezeigt, das jedoch wesentlich niedriger war als das Risiko bei Anwenderinnen von Estrogen-Gestagen-Kombinationen (siehe Abschnitt 4.8).


Das erhöhte Risiko zeigt sich nach einigen Anwendungsjahren, kehrt jedoch einige (spätestens fünf) Jahre nach Behandlungsende wieder auf das altersentsprechende Grundrisiko zurück.


Eine HRT, insbesondere eine kombinierte Behandlung mit Estrogenen und Gestagenen,

führt zu einer erhöhten Brustdichte in der Mammographie, was sich nachteilig auf die

radiologische Brustkrebsdiagnostik auswirken kann.


Venöse Thromboembolie

Eine HRT ist mit einem 1,3- bis 3-fach erhöhten Risiko für venöse Thromboembolien (VTE) verbunden, v.a. für tiefe Venenthrombosen oder Lungenembolien. Im ersten Jahr einer HRT ist das Auftreten einer VTE wahrscheinlicher als später (siehe Abschnitt 4.8).


Zu den allgemein anerkannten VTE-Risikofaktoren gehören die Anwendung von Estrogenen, ein höheres Alter, größere Operationen, längere Immobilisierung, erhebliches Übergewicht (BMI > 30 kg/m2), Schwangerschaft/Wochenbett, systemischer Lupus erythematodes (SLE) und Krebs.

Es besteht kein Konsens über die mögliche Rolle von Varizen bei VTE.


Patientinnen mit bekannter Thrombophilie haben ein erhöhtes VTE-Risiko. Eine HRT kann dieses Risiko erhöhen und ist daher bei diesen Patientinnen kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Bei Patientinnen unter einer dauerhaften Behandlung mit Antikoagulanzien sollte vor der Anwendung einer HRT das Risiko-Nutzen-Verhältnis sorgfältig abgewogen werden.


Wie bei allen postoperativen Patienten müssen vorbeugende Maßnahmen zur Verhinderung einer VTE nach der Operation berücksichtigt werden. Bei längerer Immobilisierung nach einer geplanten Operation wird empfohlen, die HRT 4 bis 6 Wochen vor dem Eingriff auszusetzen. Die Behandlung sollte erst dann wieder aufgenommen werden, wenn die Frau wieder vollständig mobilisiert ist.


Bei Frauen ohne VTE in der Vorgeschichte, aber mit Verwandten ersten Grades, die bereits in jungen Jahren an VTE erkrankten, kann ein Thrombophilie-Screening in Erwägung gezogen werden. Vorher sollte die Patientin eingehend über die begrenzte Aussagekraft dieses Verfahrens beraten werden (es wird nur ein Teil der Defekte identifiziert, die zu einer Thrombophilie führen). Wird ein thrombophiler Defekt festgestellt und sind außerdem Thrombosen bei Verwandten bekannt oder ist der festgestellte Defekt schwerwiegend (z. B. Antithrombin-, Protein-S- und/oder Protein-C-Mangel oder eine Kombination von Defekten), so ist eine HRT kontraindiziert.


Sollte sich eine VTE nach Beginn der HRT entwickeln, muss das Arzneimittel abgesetzt werden. Die Patientinnen sollten darauf hingewiesen werden, dass sie sofort Kontakt mit ihrem Arzt aufnehmen müssen, wenn sie mögliche Symptome einer Thromboembolie bemerken (insbesondere schmerzhafte Schwellung eines Beins, plötzlicher Schmerz im Brustkorb, Atemnot).

Koronare Herzkrankheit
Es gibt keine Hinweise aus randomisierten, kontrollierten Studien, dass eine kombinierte HRT mit Estrogen und Gestagen oder eine Estrogen-Monotherapie Frauen vor einem Myokardinfarkt schützt, unabhängig davon, ob bei ihnen eine koronare Herzkrankheit vorliegt oder nicht.


Kombinierte Estrogen-Gestagen-Therapie
Das relative Risiko einer koronaren Herzkrankheit ist unter einer kombinierten HRT mit Estrogen und Gestagen geringfügig erhöht. Da das Ausgangsrisiko für eine koronare Herzkrankheit in hohem Maß altersabhängig ist, ist die Zahl der zusätzlich auftretenden Fälle, die auf die HRT aus Estrogen und Gestagen zurückgehen, bei prämenopausalen gesunden Frauen sehr gering. Die Zahl steigt jedoch mit zunehmendem Alter.

Estrogen-Monotherapie
In randomisierten kontrollierten Studien wurden keine Hinweise für ein erhöhtes Risiko einer koronaren Herzkrankheit bei hysterektomierten Frauen unter einer Estrogen-Monotherapie gefunden.


Schlaganfall
Die kombinierte Behandlung mit Estrogen und Gestagen und die Estrogen-Monotherapie sind mit einem bis zu 1,5-fach erhöhten Schlaganfallrisiko verbunden. Das relative Risiko ist unabhängig vom Alter und der Zeitspanne, die seit der Menopause vergangen ist. Da allerdings das Grundrisiko, einen Schlaganfall zu erleiden, in hohem Maß altersabhängig ist, nimmt das Gesamtrisiko eines Schlaganfalls für Frauen unter einer HRT mit zunehmendem Alter zu (siehe Abschnitt 4.8).


Ovarialkarzinom

Das Ovarialkarzinom ist viel seltener als Brustkrebs. Die Langzeitanwendung (mindestens 5 bis 10 Jahre) von Estrogen-Monoarzneimitteln zur Hormonsubstitutionstherapie (HRT) ist mit einem leicht erhöhten Ovarialkarzinom-Risiko verbunden (siehe Abschnitt 4.8). Einige Studien einschließlich der WHI-Studie deuten darauf hin, dass das entsprechende Risiko unter der Langzeitanwendung einer kombinierten HRT vergleichbar oder geringfügig geringer ist (siehe Abschnitt 4.8).


Sonstige Erkrankungszustände

Estrogene können eine Flüssigkeitsretention bewirken; daher müssen Patientinnen mit kardialen oder renalen Funktionsstörungen sorgfältig beobachtet werden.


Frauen mit vorbestehender Hypertriglyzeridämie müssen während einer Estrogen- oder Hormonsubstitutionstherapie engmaschig überwacht werden, weil im Zusammenhang mit einer Estrogentherapie unter derartigen Umständen von seltenen Fällen eines starken Triglyzeridanstiegs im Plasma mit der Folge einer Pankreatitis berichtet wurde.


Estrogene erhöhen die Konzentration des thyroxinbindenden Globulins (TBG), wodurch es zu einem Anstieg des gesamten zirkulierenden Schilddrüsenhormons kommt, was anhand des proteingebundenen Iods (PBI), des T4-Spiegels (Säulen- oder Radioimmunoassay) oder T3-Spiegels (Radioimmunoassay) gemessen wird. Die T3-Harzaufnahme ist herabgesetzt, was einen TBG-Anstieg widerspiegelt. Die freien T4- und T3-Konzentrationen verändern sich nicht. Andere Bindungsproteine können im Serum erhöht sein, wie das kortikoidbindende Globulin (CBG) und das geschlechtshormonbindende Globulin (sex hormone binding globulin/SHBG), was zu einem Ansteigen der zirkulierenden Kortikosteroide bzw. Sexualhormone führt. Freie oder biologisch aktive Hormon-Konzentrationen bleiben unverändert. Andere Plasmaproteine können erhöht sein (Angiotensinogen/Renin-Substrat, Alpha-1-Antitrypsin, Coeruloplasmin).


Unter einer HRT verbessern sich die kognitiven Fähigkeiten nicht. Es gibt Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für eine wahrscheinliche Demenz bei Frauen, die bei Beginn einer kontinuierlichen kombinierten HRT oder einer Estrogen-Monotherapie älter als 65 Jahre waren.


Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Merimono nicht einnehmen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Der Metabolismus der Estrogene kann durch die gleichzeitige Anwendung von Substanzen verstärkt werden, die Arzneimittel-metabolisierende Enzyme, vor allem die Cytochrom‑P‑450-Enzyme, induzieren. Zu diesen Substanzen gehören Antikonvulsiva (z. B. Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin) und Antiinfektiva (z. B. Rifampicin, Rifabutin, Nevirapin, Efavirenz).

Ritonavir und Nelfinavir haben, wenn sie zeitgleich mit Steroidhormonen angewandt werden, enzymstimulierende Eigenschaften, obwohl sie eigentlich als starke Enzymhemmer bekannt sind.


Pflanzliche Arzneimittel, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, können den Metabolismus der Estrogene induzieren.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Nicht zutreffend, da Merimono nur bei Frauen ohne Uterus indiziert ist.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine beeinträchtigenden Wirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit oder auf die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen festgestellt.


4.8 Nebenwirkungen

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Spannungsgefühl und Schmerzen in den Brüsten, Brustkrebs, schleimiger Scheidenausfluss.


Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen, Benommenheit, Schwindel, veränderte Libido, depressive Verstimmung.


Herz- und Gefäßerkrankungen

Bluthochdruck, Palpitationen, kardiale Symptome, Thrombophlebitis, Ödeme, Nasenbluten.


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Dyspepsie, Blähungen, Übelkeit, Erbrechen, abdominelle Schmerzen und Aufgeblähtsein, Gallenstauung.


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Generalisierter Juckreiz, Alopezie, Urtikaria und andere Arten von Hautausschlag.


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Abnahme der Glukosetoleranz.


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Gewichtszunahme.


Brustkrebs


Million Women Study (MWS) – Geschätzteszusätzliches Brustkrebsrisiko nach 5-jähriger HRT


Altersgruppe (Jahre)

Zusätzliche Fälle bei 1.000 HRT-Nichtanwenderinnen über einen Zeitraum von 5 Jahren *

Relatives Risiko #

Zusätzliche Fälle bei 1.000 HRT-Anwenderinnen über einen Zeitraum von 5 Jahren (95%-KI)

Estrogen-Monotherapie

50-65

9-12

1,2

1-2 (0-3)

Estrogen-Gestagen-Kombinationstherapie

50-65

9-12

1,7

6 (5-7)

# Relatives Risiko insgesamt. Das relative Risiko ist nicht konstant, sondern steigt mit zunehmender Anwendungsdauer.

Hinweis: Da die Ausgangs-Inzidenzen für Brustkrebs in den EU-Ländern unterschiedlich sind, variiert auch entsprechend die Anzahl der zusätzlichen Brustkrebsfälle.

* bezogen auf die Ausgangs-Inzidenzrate in den Industrieländern


WHI-Studien in USA – zusätzliches Brustkrebsrisiko nach 5-jähriger HRT


Altersgruppe (Jahre)

Inzidenz bei 1.000 Frauen im Placebo-Arm über einen Zeitraum von
5 Jahren

Relatives Risiko (95%-KI)

Zusätzliche Fälle bei 1.000 HRT-Anwenderinnen über einen Zeitraum von 5 Jahren (95%-KI)

Estrogen-Monotherapie (CEE)

50-79

21

0,8 (0,7-1,0)

-4 (-6-0) *

Estrogen & Gestagen (CEE + MPA) #

50-79

14

1,2 (1,0-1,5)

+4 (0-9)

# Bei Beschränkung der Auswertung auf Frauen, die vor der Studie keine HRT angewendet hatten, erschien das Risiko während der ersten 5 Behandlungsjahre nicht erhöht: Nach 5 Jahren war das Risiko höher als bei unbehandelten Frauen.

* WHI-Studie bei Frauen ohne Uterus, die kein erhöhtes Brustkrebsrisiko zeigte.


Endometriumkarzinom

Postmenopausale Frauen mit intaktem Uterus

Ungefähr 5 von 1.000 Frauen mit intaktem Uterus, die keine HRT anwenden, entwickeln ein Endometriumkarzinom.

Bei Frauen mit intaktem Uterus wird die Anwendung einer Estrogen-Monotherapie nicht empfohlen, da diese das Risiko eines Endometriumkarzinoms erhöht (siehe Abschnitt 4.4).

In Abhängigkeit von der Dauer der Estrogen-Monotherapie und der Estrogendosis lag das erhöhte Risiko eines Endometriumkarzinoms in epidemiologischen Studien bei 5 bis 55 zusätzlich diagnostizierten Fällen pro 1.000 Frauen im Alter zwischen 50 und 65 Jahren.


Durch Zugabe eines Gestagens zu der Estrogen-Monotherapie für mindestens 12 Tage pro Zyklus kann dieses erhöhte Risiko vermieden werden. In der Million Women Study war nach 5-jähriger Anwendung einer kombinierten HRT (sequenziell oder kontinuierlich) das Risiko eines Endometriumkarzinoms nicht erhöht (RR 1,0 (95%-KI 0,8-1,2)).


Ovarialkarzinom

Langzeitanwendung von Estrogen-Monoarzneimitteln und von Estrogen-Gestagen-Kombinationsarzneimitteln zur HRT ist mit einem geringfügig erhöhten Ovarialkarzinom-Risiko verbunden. In der Million Women Study ergab sich nach 5 Jahren HRT ein zusätzlicher Fall pro 2.500 Anwenderinnen.


Venöse Tromboembolien

Das relative Risiko für das Auftreten einer venösen Thromboembolie (VTE), z. B. einer Thrombose der tiefen Bein- bzw. Beckenvenen oder einer Lungenembolie, ist bei einer HRT um das 1,3- bis 3-Fache erhöht. Das Auftreten eines solchen Ereignisses ist während des ersten Behandlungsjahres wahrscheinlicher als in den Folgejahren der Behandlung (siehe Abschnitt 4.4). Die diesbezüglichen Ergebnisse der WHI-Studien sind im folgenden Abschnitt dargestellt:


WHI-Studien - zusätzliches Risiko für VTE nach 5-jähriger HRT


Altersgruppe (Jahre)


Inzidenz pro 1.000 Frauen im Placebo-Arm über einen Zeitraum von 5 Jahren

Relatives Risiko (95%-KI)


Zusätzliche Fälle pro 1.000 HRT-Anwenderinnen nach 5 Jahren

Orale Estrogen-Monotherapie*

50-59

7

1,2 (0,6-2,4)

1 (-3-10)

Kombinierte orale Estrogen-Gestagen-Einnahme

50-59

4

2,3 (1,2-4,3)

5 (1-13)

* Studie bei Frauen ohne Uterus


Koronare Herzkrankheit

Bei Anwenderinnen einer kombinierten Estrogen-Gestagen-HRT im Alter von über 60 Jahren ist das Risiko für die Entwicklung einer koronaren Herzkrankheit leicht erhöht (siehe Abschnitt 4.4).


Schlaganfall


Kombinierte WHI-Studien - zusätzliches Risiko für ischämischen Schlaganfall* nach 5-jähriger HRT


Altersgruppe (Jahre)

Inzidenz pro 1.000 Frauen im Placebo-Arm über 5 Jahre

Relative Risiko (95%-KI)

Zusätzliche Fälle pro 1.000 HRT-Anwenderinnen über 5 Jahre

50-59

8

1,3 (1,1-1,6)

3 (1-5)

* Es wurde nicht zwischen ischämischem und hämorrhagischem Schlaganfall unterschieden.


In Zusammenhang mit einer Estrogen-/Gestagen-Behandlung wurden weitere unerwünschte Arzneimittelwirkungen berichtet:


4.9 Überdosierung

Es wurden keine gesundheitsschädigenden Wirkungen aufgrund von Überdosierung mitgeteilt. Es gibt keine spezifischen Antidote, und eine weitere Behandlung sollte rein symptomatisch ausgerichtet sein.


5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Estrogene

ATC-Code: G03CA03


Der Wirkstoff, synthetisches 17β-Estradiol, ist chemisch und biologischmit dem körpereigenen humanen Estradiol identisch. Es substituiert den Verlust der Estrogenproduktion bei menopausalen Frauen und mindert die damit verbundenen Beschwerden.


Estradiolvalerat wird bei Estrogenmangelzuständen eingesetzt.


Nach der Menopause gehen die schützenden Effekte, die die endogenen Estrogene auf das weibliche kardiovaskuläre System zu haben scheinen, verloren. Deshalb nimmt bei Frauen das Risiko kardiovaskulärer Erkrankungen zu und wird dem bei Männern ähnlich.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Estradiolvalerat wird, wie die meisten natürlichen Estrogene, sofort und vollständig aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert, ist zu 50 % an Plasmaproteine gebunden und wird in der Leber rasch zu Estriol und Estron metabolisiert. Nach Verabreichung oraler Dosen von 1−2 mg finden sich Estradiol-Plasmaspiegelspitzen im Allgemeinen 3−6 Stunden nach Einnahme, nach 24 Stunden (Spannweite 6−48 Stunden) sind die Konzentrationen wieder auf die Ausgangswerte (d. h. vor Behandlungsbeginn vorhandene Konzentrationen) abgesunken. Die mittlere Plasmahalbwertszeit für Estradiol beträgt ungefähr eine Stunde.


Estradiol unterliegt einem First-pass-Effekt in der Leber. In einem gewissen Ausmaß liegt ein enterohepatischer Kreislauf vor. Es wird über die Niere in Form Sulfat- und Glukuronid‑Estern zusammen mit einer kleinen Menge unveränderten Estradiols ausgeschieden. Es wurden weitere Metabolite identifiziert.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Die akute Toxizität von Estrogenen ist gering. Wegen ausgeprägter Speziesunterschiede besitzen tierexperimentelle Untersuchungsergebnisse nur einen beschränkten prädiktiven Wert für die Anwendung von Estrogenen beim Menschen.


Präklinische Daten aus konventionellen Studien zur chronischen Toxizität, Genotoxizität und zum karzinogenen Potenzial zeigen keine relevanten Risiken für den Menschen außer denen, die bereits in anderen Kapiteln der Fachinformation beschrieben sind.



6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Merimono 1 mg Filmtabletten

Tablettenkern

Lactose-Monohydrat

Maisstärke

Indigocarmin (Aluminiumsalz)

Povidon (K 30)

Talkum

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)

Tablettenüberzug
Hypromellose

Propylenglycol

Natriumedetat (Ph.Eur.)

Titandioxid

Indigocarmin (Aluminiumsalz)


Merimono 2 mg Filmtabletten

Tablettenkern

Lactose-Monohydrat

Maisstärke

Indigocarmin (Aluminiumsalz)

Povidon (K 30)

Talkum

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)

Tablettenüberzug
Hypromellose

Propylenglycol

Titandioxid

Indigocarmin (Aluminiumsalz)


6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend


6.3 Dauer der Haltbarkeit

Merimono 1 mg Filmtabletten: 3 Jahre

Merimono 2 mg Filmtabletten: 4 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Aluminium/UVPC-Durchdrückpackung.

Packungsgrößen
Packungen zu 28 Filmtabletten
Packungen zu 3 x 28 Filmtabletten


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.


7. Inhaber der Zulassung

Novartis Pharma GmbH

90327 Nürnberg


Hausadresse:

Roonstraße 25

90427 Nürnberg

Telefon: (09 11) 273-0

Telefax: (09 11) 273-12 653


Info-Service:

Telefon: (0 18 02) 23 23 00 (0,06 € pro Anruf aus dem deutschen Festnetz; max. 0,42 € pro Minute aus dem deutschen Mobilfunknetz)

Telefax: (09 11) 273-12 160


Mitvertrieb:

Pierre Fabre Pharma

Jechtinger Straße 13

79111 Freiburg


8. Zulassungsnummern

Merimono 1 mg Filmtabletten: 37986.00.00

Merimono 2 mg Filmtabletten: 37986.01.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

09. Januar 1997/14. August 2007


10. Stand der Information

Juli 2011


11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig


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