Meropenem Puren 1 G Pulver Zur Herstellung Einer Injektions-/Infusionslösung
FI-1436-1437-0716
FACHINFORMATION
1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL
Meropenem PUREN 500 mg Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung Meropenem PUREN 1 g Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Meropenem PUREN500 mg:
Jede Durchstechflasche Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung enthält 570,78 mg Meropenem-Trihydrat entsprechend 500 mg wasserfreies Meropenem.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Jede Durchstechflasche enthält 104 mg Natriumcarbonat - etwa
2.0 mmol Natrium (etwa 45 mg).
Meropenem PUREN 1 g;
Jede Durchstechflasche Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung enthält 1.141,56 mg Meropenem-Trihydrat entsprechend 1.000 mg wasserfreies Meropenem.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Jede Durchstechflasche enthält 208 mg Natriumcarbonat - etwa
4.0 mmol Natrium (etwa 90 mg).
Jeder Milliliter rekonstituierter Lösung enthält 50 mg Meropenem Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Pulver zur Herstellung einer Injektions-/ Infusionslösung Ein weißes bis blass gelbes, kristallines Pulver.
pH-Wert des Arzneimittels nach Rekonstitution ist 7,3 bis 8,3.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Meropenem PUREN ist angezeigt zur Behandlung der folgenden Infektionen bei Erwachsenen und Kindern älter als 3 Monate (siehe Abschnitte 4.4 und 5.1):
• Schwere Pneumonien, einschließlich krankenhaus- oder beatmungsassozierte Pneumonien,
• Broncho-pulmonale Infektionen bei zystischer Fibrose,
• komplizierte Infektionen der Nieren und ableitenden Harnwege,
• komplizierte intraabdominelle Infektionen,
• Intra- und postpartale Infektionen,
• komplizierte Haut- und Weichteilinfektionen,
• akute bakterielle Meningitis.
Behandlung von Patienten mit Bakteriämie, die in Zusammenhang mit einer der oben genannten Infektionen auftritt oder bei der dieser Verdacht besteht.
Meropenem PUREN kann zur Behandlung von neutropenischen Patienten mit Fieber, das vermutlich durch eine bakterielle Infektion ausgelöst wurde, angewendet werden.
Für den angemessenen Gebrauch von Antibiotika sollten die offiziellen Leitlinien beachtet werden.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Die unten aufgeführten Tabellen enthalten allgemeine Empfehlungen zur Dosierung.
Bei der Bestimmung der Dosierung von Meropenem und der Dauer der Behandlung sollten die zu behandelnde Infektion, ihr Schweregrad, und ihr Ansprechen auf die Therapie berücksichtigt werden.
Eine Dosierung von bis zu 2 g dreimal täglich bei Erwachsenen und Jugendlichen sowie eine Dosierung von bis zu 40 mg/kg dreimal täglich bei Kindern kann vor allem bei der Behandlung bestimmter Infektionen angebracht sein, wie z. B. bei nosokomialen Infektionen Pseudomonas aeruginosa oder Acinetobacter spp. oder sehr schweren Infektionen.
Bei der Behandlung von Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung sind zusätzliche Erwägungen bei der Dosierung erforderlich (siehe weiter unten).
Erwachsene und Jugendliche
Infektion |
Dosis, alle 8 Stunden zu verabreichen |
Schwere Pneumonien, einschließlich krankenhaus- oder beatmungsassozierte Pneumonien |
500 mg oder 1 g |
Broncho-pulmonale Infektionen bei zystischer Fibrose |
2 g |
Komplizierte Infektionen der Nieren und ableitenden Harnwege |
500 mg oder 1 g |
Komplizierte intraabdominelle Infektionen |
500 mg oder 1 g |
Intra- und postpartale Infektionen |
500 mg oder 1 g |
Komplizierte Haut- und Weichteilinfektionen |
500 mg oder 1 g |
Akute bakterielle Meningitis |
2 g |
Behandlung von Fieberepisoden bei neutropenischen Patienten |
1 g |
Meropenem wird üblicherweise als intravenöse Infusion über etwa 15 bis 30 Minuten verabreicht (siehe Abschnitte 6.2, 6.3 und 6.6).
Alternativ können Dosierungen bis zu 1 g als intravenöse Bolusinjektion über etwa 5 Minuten verabreicht werden. Es liegen nur begrenzte Daten zur Sicherheit der Anwendung einer intravenösen 2-g-Bolusinjektion bei Erwachsenen vor.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Wenn die Kreatinin-Clearance weniger als 51 ml/min beträgt, sollte die Dosis bei Erwachsenen und Jugendlichen wie unten aufgeführt angepasst werden. Es liegen begrenzte Daten vor, die eine Anwendung dieser Dosierungsanpassungen für eine 2-g-Dosis stützen.
Kreatinin-Clearance (ml/min) |
Dosis (basierend auf einer Dosierungseinheit von 500 mg, 1 g oder 2 g, wie oben angegeben) |
Dosierungshäufigkeit |
26 - 50 |
1 Dosierungseinheit |
alle 12 Stunden |
10 - 25 |
/ Dosierungseinheit |
alle 12 Stunden |
< 10 |
/ Dosierungseinheit |
alle 24 Stunden |
Meropenem wird durch Hämodialyse und Hämofiltration eliminiert. Die benötigte Dosis sollte nach Beendigung der Hämodialyse verabreicht werden.
Es gibt keine gesicherten Dosisempfehlungen für Patienten mit Peritonealdialyse.
Eingeschränkte Leberfunktion
Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitt 4.4).
Dosierung bei älteren Patienten
Bei älteren Patienten mit normaler Nierenfunktion oder einer Kreatinin-Clearance über 50 ml/min ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Kinder und Jugendliche
Kinder unter 3 Monaten
Die Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern unter 3 Monaten wurde nicht untersucht und eine optimale Dosierung wurde nicht ermittelt. Es liegen jedoch begrenzte Daten zur Pharmakokinetik vor, die auf eine Dosierung von 20 mg/kg alle 8 Stunden als angemessene Behandlung hindeuten (siehe Abschnitt 5.2).
Kinder ab 3 Monaten bis 11 Jahren und bis zu 50 kg Körpergewicht
Die empfohlenen Dosierungen sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
Infektion |
Dosis, alle 8 Stunden zu verabreichen |
Schwere Pneumonien, einschließlich krankenhaus- oder beatmungsassozierte Pneumonien |
10 oder 20 mg/kg |
Broncho-pulmonale Infektionen bei zystischer Fibrose |
40 mg/kg |
Komplizierte Infektionen der Nieren und ableitenden Harnwege |
10 oder 20 mg/kg |
Komplizierte intraabdominelle Infektionen |
10 oder 20 mg/kg |
Komplizierte Haut- und Weichteilinfektionen |
10 oder 20 mg/kg |
Akute bakterielle Meningitis |
40 mg/kg |
Behandlung von Fieberepisoden bei neutropenischen Patienten |
20 mg/kg |
Kinder mit einem Körpergewicht über 50 kg Es sollte die Erwachsenendosis angewendet werden.
Für Kinder mit einer Nierenfunktionsstörung liegen keine Erfahrungen vor.
Meropenem wird üblicherweise als intravenöse Infusion über etwa 15 bis 30 Minuten verabreicht (siehe Abschnitte 6.2, 6.3 und 6.6). Alternativ können Dosierungen bis zu 20 mg/kg Meropenem als intravenöse Bolusinjektion über etwa 5 Minuten verabreicht werden. Es liegen nur begrenzte Daten zur Sicherheit der Anwendung einer 40 mg/kg-Bolusinjektion bei Kindern vor.
Meropenem PUREN ist ein weißes bis blass gelbes, kristallines Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung.
Das Arzneimittel ist nach der Rekonstitution eine klare, farblose bis gelbe Lösung.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. Überempfindlichkeit gegen ein anderes Carbapenem-Antibiotikum.
Schwere Überempfindlichkeit (z. B. anaphylaktische Reaktion, schwere Hautreaktion) gegen andere Betalaktam-Antibiotika (z. B. Penicillin oder Cephalosporinen).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Bei der Wahl von Meropenem zur Behandlung eines individuellen Patienten muss anhand verschiedener Faktoren wie Schwere der Infektion, Häufigkeit von Resistenzen gegenüber anderen Antibiotika und Risiko der Selektion Carbapenem-resistenter Bakterien abgewogen werden, ob diese Therapie angemessen ist.
Enterobacteriaceae, Pseudomonas aeruginosa und Acinetobacter spp. Resistenzen
Resistenzen von Enterobacteriaceae, Pseudomonas aeruginosa und Acinetobacter spp. gegenüber Penemen variieren innerhalb der Europäischen Union. Die Verordnung von Penemen sollte daher unter Berücksichtigung der lokalen Resistenzentwicklung dieser Bakterien gegenüber Penemen erfolgen.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Wie bei allen Betalaktam-Antibiotika sind schwerwiegende und gelegentlich tödlich verlaufende Überempfindlichkeitsreaktionen aufgetreten (siehe Abschnitte 4.3 und 4.8). Patienten mit einer Überempfindlichkeitsreaktion gegen Carbapenem, Penicilline oder anderen Betalaktam-Antibiotika in der Anamnese, können auch auf Meropenem überempfindlich reagieren. Vor Beginn einer Behandlung mit Meropenem sollten frühere Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Betalaktam-Antibiotika sorgfältig erfragt werden.
Bei Auftreten einer schwerer allergischen Reaktion sollte das Arzneimittel abgesetzt und es sollten angemessene Maßnahmen ergriffen werden.
Antibiotika-assoziierte Kolitis
Es wurde, wie bei fast allen Antibiotika, auch bei Meropenem PUREN über eine Antibiotika-assoziierte Kolitis oder pseudomembranöse Kolitis berichtet. Sie können in ihrem Schweregrad von leicht bis lebensbedrohlich variieren. Es ist daher wichtig, diese Diagnose bei Patienten in Betracht zu ziehen, bei denen während oder nach der Verabreichung von Meropenem eine Diarrhö auftritt (siehe Abschnitt 4.8). Eine Beendigung der Therapie mit Meropenem und die Einleitung einer spezifischen Behandlung gegen Clostridium difficile sollten in Betracht gezogen werden. Arzneimittel, die die Peristaltik unterdrücken, sollten nicht angewendet werden.
Krampfanfälle
Selten sind während einer Behandlung mit Carbapenemen inkl. Meropenem Krämpfe aufgetreten (siehe Abschnitt 4.8).
Engmaschige Überwachung der Leberfunktion
Die Leberfunktion sollte während der Behandlung mit Meropenem engmaschig überprüft werden, da das Risiko einer Lebertoxizität besteht (Leberfunktionsstörung mit Cholestase und Zytolyse) (siehe Abschnitt 4.8).
Anwendung bei Patienten mit einer Lebererkrankung: Bei Patienten mit vorbestehender Lebererkrankung sollte während der Behandlung mit Meropenem die Leberfunktion überprüft werden. Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich (siehe Abschnitt 4.2).
Direkter Antihumanglobulintest (Coombs-Test)
Ein direkter oder indirekter Coombs-Test kann während der Behandlung mit Meropenem positiv ausfallen.
Gleichzeitige Anwendung mit Valproinsäure/Natriumvalproat/Valpromid
Die gleichzeitige Anwendung von Meropenem und Valproinsäure/Natriumvalproat/Valpromid wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).
Kinder
Meropenem ist für die Anwendung bei Kindern älter als 3 Monate zugelassen. Basierend auf den wenigen verfügbaren Daten, gibt es keinen Hinweis auf ein erhöhtes Nebenwirkungsrisiko bei Kindern. Alle Berichte sind in Übereinstimmung mit den bei Erwachsenen beobachteten Ereignissen.
Meropenem PUREN enthält Natrium.
Meropenem PUREN 500 mg:
Dieses Arzneimittel enthält etwa 2,00 mmol (oder 45 mg) Natrium pro 500 mg Dosis. Dies ist zu beachten bei Personen unter Natrium kontrollierter (natriumarmer/-kochsalzarmer) Diät.
Meropenem PUREN 1 g:
Dieses Arzneimittel enthält etwa 4,00 mmol (oder 90 mg) Natrium pro 1 g Dosis. Dies ist zu beachten bei Personen unter Natrium kontrollierter (natriumarmer/-kochsalzarmer) Diät.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Spezifische Interaktionsstudien wurden nur mit Probenecid durchgeführt.
Probenecid konkurriert mit Meropenem um die aktive tubuläre Sekretion und hemmt daher die renale Ausscheidung von Meropenem. Dies ist mit einem Anstieg der Halbwertszeit und der Plasmakonzentration von Meropenem verbunden. Bei der gleichzeitigen Verabreichung von Probenecid und Meropenem ist Vorsicht geboten.
Die mögliche Wirkung von Meropenem auf die Proteinbindung anderer Arzneimittel oder deren Metabolismus wurde nicht untersucht. Die Proteinbindung ist jedoch so gering, dass auf Basis dieses Mechanismus keine Wechselwirkungen mit anderen Substanzen zu erwarten sind.
Ein Absinken der Serumspiegel von Valproinsäure wurde beobachtet, wenn gleichzeitig Carbapeneme angewendet werden. Daraus resultiert ein 60-100-%iger Abfall des Valproinsäurespiegels innerhalb von etwa 2 Tagen. Aufgrund der Geschwindigkeit und des Ausmaßes des Abfalls wird die gleichzeitige Anwendung von Valproinsäure und Carbapenemen als nicht kontrollierbar angesehen und sollte daher vermieden werden (siehe Abschnitt 4.4).
Orale Antikoagulanzien
Die gleichzeitige Verabreichung von Antibiotika mit Warfarin kann die gerinnungshemmende Wirkung verstärken. Es gibt viele Berichte über eine Verstärkung des gerinnungshemmenden Effekts oral verabreichter Antikoagulanzien einschließlich Warfarin bei Patienten, die gleichzeitig Antibiotika erhalten haben. Das Risiko kann mit der zugrunde liegenden Infektion, dem Alter und der generellen Verfassung des Patienten variieren. Der Einfluss des Antibiotikums auf den Anstieg der INR (international normalised ratio) ist daher schwierig zu bestimmen. Die INR sollte während und kurz nach der gleichzeitigen Verabreichung von Antibiotika mit oralen Antikoagulanzien häufiger überprüft werden.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine oder nur begrenzte Daten über die Verwendung von Meropenem bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf die Reproduktionstoxizität schließen (siehe Abschnitt 5.3).
Als Vorsichtsmaßnahme ist ein Verzicht auf die Anwendung von Meropenem in der Schwangerschaft anzuraten.
Stillzeit
Es gibt Berichte über die Ausscheidung kleiner Mengen Meropenem in die menschliche Muttermilch. Meropenem sollte nicht bei stillenden Frauen angewendet werden, es sei denn der potenzielle Nutzen rechtfertigt das potenzielle Risiko für den Säugling.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Es sollte jedoch beim Fahren und beim Bedienen von Maschinen berücksichtigt werden, dass über Kopfschmerzen, Parästhesien und Krampfanfälle bei der Anwendung von Meropenem berichtet wurde.
4.8 Nebenwirkungen
In einer Auswertung von 4872 Patienten, die 5026 Behandlungen mit Meropenem erhielten, waren die am häufigsten durch Meropenem ausgelösten Nebenwirkungen Diarrhö (2,3 %), Ausschlag (1,4 %), Übelkeit/Erbrechen (1,4 %) und Entzündungen an der Injektionsstelle (1,1 %). Die am häufigsten durch Meropenem ausgelösten Änderungen von Laborparametern waren Thrombozytose (1,6 %) und ein Anstieg der Leberenzyme (1,5 - 4,3 %).
Die in der Tabelle aufgeführten Nebenwirkungen mit der Häufigkeitskategorie „nicht bekannt“ wurden bei den 2.367 Patienten, die an klinischen Studien vor der Zulassung mit intravenöser und intramuskulärer Gabe von Meropenem teilnahmen, nicht beobachtet. Sie wurden jedoch nach Markteinführung berichtet.
Tabellarische Aufstellung der Risiken von Nebenwirkungen
In der nachstehenden Tabelle sind alle Nebenwirkungen nach Systemorganklassen und Häufigkeit geordnet aufgeführt: Sehr häufig (> 1/10); Häufig (> 1/100, < 1/10); Gelegentlich (> 1/1.000, < 1/100); Selten (> 1/10.000, < 1/1.000); Sehr selten (< 1/10.000) und Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar). Innerhalb jeder Häufigkeitskategorie werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.
Tabelle 1
Systemorganklasse |
Häufigkeit |
Ereignis |
Infektionen und parasitäre Erkrankungen |
Gelegentlich |
orale und vaginale Candidosen |
Erkrankungen des Blutes und des |
Häufig |
Thrombozythämie |
Gelegentlich |
Eosinophilie, Thrombozytopenie, Leukopenie, Neutropenie, Agranulozytose, hämolytische Anämie | |
Erkrankungen des Immunsystems |
Gelegentlich |
Angioödem, Anaphylaxie (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4) |
Erkrankungen des Nervensystems |
Häufig |
Kopfschmerzen |
Gelegentlich |
Parästhesien | |
Selten |
Krampfanfalle (siehe Abschnitt 4.4) | |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
Häufig |
Durchfall, Erbrechen, Übelkeit, Bauchschmerzen |
Gelegentlich |
Antibiotika-assoziierte Kolitis (siehe Abschnitt 4.4) | |
Leber- und Gallenerkrankungen |
Häufig |
Anstieg der Serumkonzentration der Transaminasen, Anstieg der alkalischen Phosphatase, Anstieg der Laktatdehydrogenase |
Gelegentlich |
Anstieg des Bilirubinswertes | |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
Häufig |
Ausschlag, Juckreiz |
Gelegentlich |
Urtikaria; toxische epidermale Nekrolyse, Stevens-Johnson-Syndrom, Erythemamultiforme | |
Nicht bekannt |
Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischer Beteiligung (DRESSSyndrom) | |
Erkrankungen der Nieren- und Harnwege |
Gelegentlich |
Anstieg des Kreatinin- und Harnstoffspiegels |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort |
Häufig |
Entzündung, Schmerzen |
Gelegentlich |
Thrombophlebitis, Schmerzen an der Injektionsstelle |
Kinder
Meropenem PUREN ist für die Anwendung bei Kindern älter als 3 Monate zugelassen. Basierend auf den wenigen verfügbaren Daten, gibt es keinen Hinweis auf ein erhöhtes Nebenwirkungsrisiko bei Kindern. Alle Berichte sind in Übereinstimmung mit den bei Erwachsenen beobachteten Ereignissen.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de, anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Eine relative Überdosierung ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion möglich, wenn die Dosierung nicht, wie in Abschnitt 4.2 beschrieben, angepasst wurde. Begrenzte Erfahrungen seit Markteinführung deuten darauf hin, dass, wenn bei einer Überdosierung Nebenwirkungen auftreten, diese dem in 4.8 beschriebenen Nebenwirkungsprofil entsprechen. In der Regel sind diese Nebenwirkungen von geringer Intensität und klingen nach Absetzen oder einer Dosisreduktion wieder ab. Eine symptomatische Behandlung sollte in Betracht gezogen werden.
Bei Patienten mit normaler Nierenfunktion erfolgt die renale Eliminierung schnell.
Eine Hämodialyse eliminiert Meropenem und dessen Metaboliten.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antibiotika zur systemischen Anwendung, Carbapeneme, ATC-Code: J01DH02
Wirkmechanismus
Meropenem wirkt bakterizid, in dem es durch Bindung an Penicillin-bindende Proteine (PBPs) die Zellwandsynthese bei grampositiven und gramnegativen Bakterien hemmt.
Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik (PK/PD-Verhältnis)
Ähnlich wie bei anderen Betalaktam-Antibiotika wurde nachgewiesen, dass der Zeitraum, in dem die Plasmakonzentration von Meropenem die MHK (T>MHK) überschreitet, am besten mit der Wirksamkeit korreliert. In präklinischen Modellen zeigte Meropenem bei Plasmakonzentrationen von etwa 40% des Dosierungsintervalls über der MHK des infizierenden Organismus Aktivität. Dieses Ergebnis wurde klinisch nicht belegt.
Resistenzmechanismus
Eine bakterielle Resistenz gegenüber Meropenem kann resultieren aus: (1) eingeschränkter Durchlässigkeit der äußeren Membran gramnegativer Bakterien (durch verminderte Produktion von Porinen), (2) reduzierter Affinität der Meropenem bindenden PBPs, (3) erhöhter Expression der Komponenten von Effluxpumpen und (4) einer Synthese von Beta-Laktamasen, die Carbapenem hydrolysieren können.
In der Europäischen Union wurden lokale Häufungen von Infektionen durch Carbapenem-resistente Bakterien beobachtet.
Es gibt keine durch den gleichen Angriffspunkt bedingte Kreuzresistenz zwischen Meropenem und Chinolonen, Aminoglykosiden, Makroliden und Tetracyclinen. Bakterien können jedoch gegen mehr als eine Klasse von Antibiotika resistent sein, wenn die Resistenz durch Undurchlässigkeit der Zellmembran oder Effluxpumpen zustande kommt.
Grenzwertkonzentrationen
Die klinischen Grenzwerte des European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing (EUCAST) für den MHK-Test werden nachstehend aufgelistet.
Erreger
Enterobacteriaceae Pseudomonas spp.
Acinetobacter spp. Streptococcus-Gruppen A, B, C, G
Streptococcus pneumoniae1 |
< 2 |
> 2 |
Streptokokken der Viridans-Gruppe2 |
< 2 |
> 2 |
Enterococcus spp. |
-- |
-- |
Staphylococcus spp. |
Fußnote 3 |
Fußnote 3 |
Haemophilus influenzae1’2 und Moraxella catarrhalis 2 |
< 2 |
> 2 |
Neisseria meningitidis3’5 |
< 0.25 |
> 0.25 |
Grampositive Anaerobier, außer Clostridium difficile |
< 2 |
> 8 |
Gramnegative Anaerobier |
< 2 |
> 8 |
Listeria monocytogenes |
< 0,25 |
> 0,25 |
Speziesunabhängige Grenzwertkonzentrationen 5 |
< 2 |
> 8 |
1 Grenzwerte von Meropenem für Streptococcus pneumoniae und Haemophilus influenzae betragen bei Meningitis 0,25 mg/l (empfindlich) und 1 mg/l (resistent).
2 Isolate mit MHK-Werten über der empfindlichen Grenzwertkonzentration sind sehr selten oder wurden noch nicht beobachtet. Die Tests zur Identifikation und Empfindlichkeit bei diesen Isolaten müssen wiederholt werden. Sollte sich das Ergebnis bestätigen, muss das Isolat zu einem Referenzlabor geschickt werden. Solange es keine Beweise für das klinische Ansprechen für bestätigte Isolate sollten sie an ein Referenzlabor geschickt werden. Solange es für bestätigte Isolate mit MHK-Werten über der derzeitigen ResistenzGrenzwertkonzentration keinen Beweis für ein klinisches Ansprechen gibt, sollten sie als resistent bezeichnet werden.
3 Cefoxitin-Empfindlichkeit von Staphylokokken lässt Rückschlüsse auf eine Carbapenem-Empfindlichkeit zu.
4 Die Grenzwerte für Neisseria meningitidis beziehen sich nur auf Meningitis.
5 Speziesunabhängige Grenzwerte wurden durch die Verwendung von PK/PD-Daten definiert. Sie sind unabhängig von der Verteilung von MHK-Werten bei einzelnen Spezies. Sie werden nur für Organismen verwendet, die keine spezifischen Grenzwertkonzentrationen besitzen. Speziesunabhängige Grenzwertkonzentrationen basieren auf den folgenden Dosierungen: EUCAST-Grenzwertkonzentrationen gelten für Meropenem 1000 mg 3-mal täglich, als niedrigste Dosis intravenös über 30 Minuten verabreicht. 2g 3-mal täglich wurden für schwere Infektionen und für das Setzen der I/R Grenzwerte in Betracht gezogen.
6 Die Penicillin-Empfindlichkeit lässt Rückschlüsse auf die Beta-Lactam-Empfindlichkeit der StreptokokkenGruppen A, B, C und G zu.
-- = Empfindlichkeitsprüfungen werden nicht empfohlen, da sich die Spezies für eine Behandlung mit diesem Arzneimittel kaum anbietet.
Isolate können ohne vorausgegangene Prüfung als resistent bezeichnet werden.
Die Prävalenz erworbener Resistenzen kann bei einzelnen Spezies örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Wenn die lokale Prävalenz von Resistenzen den Nutzen der Substanz bei zumindest einigen Infektionsarten infrage stellt, sollte, wenn nötig, Expertenrat eingeholt werden.
Die folgende Übersicht pathogener Keime wurde anhand klinischer Daten und Behandlungsrichtlinien erstellt.
Im Allgemeinen empfindliche Erreger Grampositive Aerobier
Enterococcus faecalis$
Staphylococcus aureus (nur Methicillin-empfindliche Stämme)£
Staphylococcus spp. (nur Methicillin-empfindliche Stämme), einschließlich Staphylococcus epidermidis
Streptococcus agalactiae (Gruppe B)
Streptococcus-milleri-Gruppe (S. anginosus, S. constellatus und S. intermedius)
Streptococcus pneumoniae
Streptococcus pyogenes (Gruppe A)
Gramnegative Aerobier
Citrobacter freundii Citrobacter koseri Enterobacter aerogenes Enterobacter cloacae Escherichia coli Haemophilus influenzae Klebsiella oxytoca Klebsiella pneumoniae Morganella morganii Neisseria meningitidis Proteus mirabilis Proteus vulgaris Serratia marcescens
Grampositive Anaerobier
Clostridium perfringens Peptoniphilus asaccharolyticus
Peptostreptococcus-Spezies (einschließlich P. micros, P. anaerobius, P. magnus)
Gramnegative Anaerobier
Bacteroides caccae Bacteroides fragilis-Gruppe Prevotella bivia Prevotella disiens
Keime, bei denen eine erworbene Resistenz problematisch sein könnte Grampositive Aerobier
Enterococcus faecium£
Gramnegative Aerobier Acinetobacter-Spezies Burkholderia cepacia Pseudomonas aeruginosa
Inhärent resistente Erreger
Gramnegative Aerobier
Stenotrophomonas maltophilia Legionella-Spezies
Andere Mikroorganismen
Chlamydophila pneumoniae Chlamydophila psittaci Coxiella burnetii Mycoplasma pneumoniae
$ Spezies, die eine natürliche mittlere Empfindlichkeit aufweisen.
£ Alle Methicillin-resistenten Staphylococcii sind resistent gegenüber Meropenem. f Resistenzrate > 50 % in einem oder mehreren Staaten der EU.
Maliasmus und Melioidose: Die Anwendung von Meropenem beim Menschen basiert auf In-vitro-Empfindlichkeitsdaten gegenüber B. mallei und B. pseudomallei sowie auf begrenzten Daten aus der humanen Anwendung. Der behandelnde Arzt sollte bei der Behandlung von Maliasmus und Melioidose die nationalen und/oder internationalen Konsens-Dokumente berücksichtigen.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Bei gesunden Probanden beträgt die mittlere Halbwertzeit von Meropenem etwa 1 Stunde; das mittlere Verteilungsvolumen liegt bei etwa 0,25 l/kg (11-27 l). Die mittlere Plasma-Clearance beträgt 287 ml/min bei 250 mg und fällt bei einer Dosis von 2 g auf 205 ml/min. Intravenös über 30 Minuten verabreichte Dosierungen von 500, 1000 und 2000 mg ergeben mittlere Spitzenplasmaspiegel (Cmax) von etwa 23, 49 bzw. 115 pg/ml; die entsprechenden AUC-Werte betragen 39,3; 62,3 sowie 153 pgh/ml. Nach einer intravenös über 5 Minuten verabreichten Dosierung von 500 mg bzw. 1000 mg wurden Cmax-Werte von etwa 52 pg/ml bzw. 112 pg/ml erreicht. Bei Patienten mit normaler Nierenfunktion führte die Gabe wiederholter Dosen im Abstand von 8 Stunden zu keiner Akkumulation von Meropenem.
Eine Studie mit 12 an einer intraabdominellen Infektion erkrankten Patienten, die nach einer Operation alle 8 Stunden 1000 mg Meropenem erhielten, zeigte vergleichbare Cmax und Halbwertszeiten wie bei gesunden Probanden, aber ein größeres Verteilungsvolumen von 27 l.
Verteilung
Die durchschnittliche Plasmaproteinbindung von Meropenem beträgt etwa 2 % und ist unabhängig von der Konzentration. Nach einer schnellen Gabe (5 Minuten oder kürzer) verläuft die Pharmakokinetik biexponentiell; nach einer 30-minütigen Infusion ist dies jedoch weniger deutlich. Es wurde nachgewiesen, dass Meropenem gut in verschiedene Körperflüssigkeiten und Gewebe eindringt: zum Beispiel in Lunge, Bronchialsekret, Galle, Liquor cerebrospinalis, gynäkologische Gewebe, Haut, Faszie, Muskeln und peritoneale Exsudate.
Biotransformation
Meropenem wird durch Hydrolyse des Beta-Laktam-Rings verstoffwechselt, wobei ein mikrobiologisch inaktiver Metabolit gebildet wird. In-vitro zeigt Meropenem im Vergleich zu Imipenem eine geringe Empfindlichkeit gegenüber einer Hydrolyse durch humane Dehydropeptidase-I (DHP-I). Die zusätzliche Gabe eines DHP-I-Hemmers ist nicht erforderlich.
Elimination
Meropenem wird hauptsächlich in unveränderter Form über die Nieren ausgeschieden; ungefähr 70 % (50 -75 %) einer Dosis werden innerhalb von 12 Stunden als unveränderte Substanz ausgeschieden. Weitere 28 % werden als mikrobiologisch inaktiver Metabolit wiedergefunden. Nur etwa 2 % der Dosis werden über die Faeces eliminiert. Die gemessene renale Clearance und die Wirkung von Probenecid zeigen, dass Meropenem sowohl der Filtration als auch der tubulären Sekretion unterliegt.
N ieren in suffizienz
Bei renaler Insuffizienz ergaben sich höhere AUC-Werte und eine längere Halbwertszeit von Meropenem. Die AUC erhöhte sich im Vergleich zu gesunden Probanden (CrCL >80 ml/min) 2,4fach bei Patienten mit mäßigen Funktionsstörungen (CrCL 33-74 ml/min), 5fach bei schweren Funktionsstörungen (CrCL 4-23 ml/min) und 10fach bei dialysepflichtigen Patienten (CrCL <2 ml/min). Die AUC des mikrobiologisch inaktiven Metaboliten mit offenem Beta-Laktamring war bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen ebenfalls beträchtlich erhöht. Eine Dosierungsanpassung ist bei Patienten mit mäßigen und schweren Störungen der Nierenfunktion zu empfehlen (siehe Abschnitt 4.2).
Meropenem wird durch Hämodialyse eliminiert, wobei die Clearance während der Dialyse etwa 4-mal höher ist als bei Patienten mit Anurie.
Leberinsuffizienz
Eine Studie mit Patienten, die an einer alkoholinduzierten Zirrhose litten, zeigte nach wiederholter Gabe keinen Einfluss der Lebererkrankung auf die Pharmakokinetik von Meropenem.
Erwachsene Patienten
Pharmakokinetische Studien mit Patienten haben keine signifikanten Unterschiede zur Pharmakokinetik bei gesunden Probanden mit vergleichbarer Nierenfunktion gezeigt. Ein Populationsmodell mit Daten von 79 Patienten mit einer intraabdominellen Infektion oder Lungenentzündung zeigte eine Abhängigkeit des zentralen Verteilungsvolumens vom Körpergewicht und der Clearance von der Kreatinin-Clearance und vom Alter.
Kinder
Die Pharmakokinetik bei Kleinkindern und Kindern mit Infektionen, die Dosierungen von 10, 20 und 40 mg/kg erhielten, zeigte Cmax-Werte, die in etwa denen von Erwachsenen nach Gabe von 500 mg-, 1000 mg- und 2000 mg-Dosierungen entsprachen. Vergleiche zeigten weiterhin eine konsistente Pharmakokinetik zwischen den Dosierungen sowie Halbwertzeiten, die denen bei Erwachsenen glichen, mit Ausnahme der jüngsten Kinder (< 6 Monate tJ/2 1,6 Stunden). Die mittlere Meropenem-Clearance betrug 5,8 ml/min/kg (6-12 Jahre),
6,2 ml/min/kg (2-5 Jahre), 5,3 l/min/kg (6-23 Monate) und 4,3 ml/min/kg (2-5 Monate). Etwa 60 % der Dosis werden innerhalb von 12 Stunden unverändert als Meropenem über den Urin ausgeschieden, weitere 12 % als dessen Metabolit. Meropenem-Konzentrationen im Liquor cerebrospinalis von Kindern die an Meningitis erkrankt sind liegen bei etwa 20 % der entsprechenden Plasmaspiegel, wobei es eine signifikante interindividuelle Variabilität gibt.
Die Pharmakokinetik von Meropenem bei Neugeborenen die eine antiinfektive Behandlung benötigten zeigte bei einer mittleren Halbwertszeit von 2,9 Stunden eine größere Clearance bei Neugeborenen mit einem höheren chronologischen Alter oder Gestationsalter. Eine Monte-Carlo-Simulation, die auf einem Populations-PK-Modell beruhte, zeigte, dass ein Dosierungsschema von 20 mg/kg alle 8 Stunden bei 95 % der Frühgeborenen und 91 % der zum Termin Geborenen zu 60 % T >MHK für P. aeruginosa führte.
Ältere Patienten
Pharmakokinetische Studien bei gesunden älteren Probanden (65-80 Jahre) zeigten eine Abnahme der Meropenem-Plasma-Clearance, die mit der altersbedingten Reduktion der Kreatinin-Clearance korreliert sowie eine geringere Reduktion der nicht-renalen Clearance. Eine Dosierungsanpassung ist bei älteren Patienten nicht notwendig, außer bei Fällen mäßiger bis schwerer Störungen der Nierenfunktion (siehe Abschnitt 4.2).
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Untersuchungen an Tieren weisen darauf hin, dass Meropenem gut nierenverträglich ist. Histologische Befunde einer Schädigung der Nierentubuli gab es in einer Studie bei Mäusen und Hunden über 7 Tage nach einer Einmal-Dosis nur bei Dosierungen von 2000 mg/kg und mehr und bei Affen bei 500 mg/kg.
Meropenem wird vom Zentralnervensystem grundsätzlich gut vertragen. Wirkungen wurden in Studien zur akuten Toxizität an Nagetieren bei Dosierungen über 1000 mg/kg beobachtet.
Die intravenöse LD50 von Meropenem bei Nagetieren beträgt mehr als 2000 mg/kg.
In Studien mit wiederholten Dosierungen von bis zu 6 Monaten Dauer zeigten sich nur geringfügige Wirkungen, unter anderem ein Abfall der roten Blutkörperchen bei Hunden.
In einer konventionellen Testbatterie ergab sich kein Hinweis auf mutagenes Potenzial und in Studien an Ratten mit Dosierungen bis zu 750 mg/kg und bei Affen mit bis zu 360 mg/kg wurde kein Hinweis auf eine Reproduktionstoxizität oder ein teratogenes Potenzial gefunden.
Bei einer orientierenden Studie an Affen kam es bei Dosierungen von 500 mg/kg zu einer höheren Inzidenz von Aborten.
Es gab keinen Hinweis auf eine erhöhte Empfindlichkeit juveniler Tiere gegenüber Meropenem im Vergleich zu erwachsenen Tieren. Die intravenöse Formulierung wurde in Tierstudien gut vertragen.
In Tierstudien zeigte der einzige Metabolit von Meropenem ein vergleichbares Toxizitätsprofil wie die Muttersubstanz.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Natriumcarbonat.
6.2 Inkompatibilitäten
Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
Nach Rekonstitution:
Anwendung als intravenöse Bolusinjektion
Eine Lösung zur Bolusinjektion wird hergestellt durch Auflösen des Arzneimittels in sterilem Wasser für Injektionszwecke zu einer Endkonzentration von 50 mg/ml.
Die chemische und physikalische Stabilität einer gebrauchsfertigen Lösung zur Bolusinjektion wurde bei Raumtemperatur (15 °C - 25 °C) für bis zu 3 Stunden oder unter gekühlten Bedingungen (2 °C - 8 °C) für bis zu 8 Stunden nachgewiesen. Aus mikrobiologischer Sicht sollte das Arzneimittel sofort verwendet werden, sofern nicht durch die Methode der Öffnung/Rekonstitution/Verdünnung dem Risiko für eine mikrobielle Verunreinigung vorgebeugt ist.
Sofern das zubereitete Arzneimittel nicht sofort verwendet wird, liegen die Aufbewahrungszeit und -bedingungen in der Verantwortung des Anwenders.
Anwendung als intravenöse Infusion
Eine Infusionslösung wird hergestellt durch Auflösen des Arzneimittels in entweder 0,9 %iger Natriumchloridlösung zur Infusion oder 5 %iger Glucoselösung zur Infusion zu einer Endkonzentration von 1 bis 20 mg/ml.
Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Infusionslösung wurde bei Verwendung einer 0,9 %igen Natriumchloridlösung bei Raumtemperatur (15 °C - 25 °C) für 6 Stunden bzw. unter gekühlten Bedingungen (2 °C - 8 °C) für 12 Stunden nachgewiesen. In diesem Fall sollte die gekühlte, gebrauchsfertige Lösung (2 °C - 8 °C) innerhalb 1 Stunde nach Entnahme aus der Kühlung verwendet werden.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte das Arzneimittel sofort verwendet werden, sofern nicht durch die Methode der Öffnung/Rekonstitution/Verdünnung dem Risiko für eine mikrobielle Verunreinigung vorgebeugt ist. Sofern das zubereitete Arzneimittel nicht sofort verwendet wird, liegen die Aufbewahrungszeit und -bedingungen in der Verantwortung des Anwenders.
Eine gebrauchsfertige Lösung des Arzneimittels in 5 %iger Glucose-Lösung sollte sofort verwendet werden, das bedeutet innerhalb 30 Minuten nach Rekonstitution.
Die gebrauchsfertigen Lösungen dürfen nicht eingefroren werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Die rekonstituierte Lösung nicht einfrieren.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Meropenem PUREN 500 mg:
674,78 mg Pulver in einer 30 ml klaren, farblosen Type-I Durchstechflasche versiegelt mit einem (Brombutyl)-Gummistopfen mit Verschlusskappe aus Aluminium, die eine blaue Polypropylenscheibe enthält.
Meropenem PUREN 1 g:
1349,56 mg Pulver in einer 40 ml klaren, farblosen Type-I Durchstechflasche versiegelt mit einem (Brombutyl)-Gummistopfen mit Verschlusskappe aus Aluminium, die eine weiße Polypropylenscheibe enthält.
Das Arzneimittel ist in Packungsgrößen mit 1 oder 10 Durchstechflaschen erhältlich.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Injektion
Meropenem, das für die intravenöse Bolusinjektion verwendet wird, sollte mit sterilem Wasser für Injektionszwecke zubereitet werden.
Infusion
Zur intravenösen Infusion können Durchstechflaschen mit Meropenem direkt mit 0,9 % Natriumchlorid- oder 5 % Glucose-Infusionslösung zubereitet werden:
Jede Durchstechflasche ist zum einmaligen Gebrauch bestimmt.
Bei der Zubereitung und Verabreichung der Lösungen sind die üblichen aseptischen Verfahren anzuwenden.
Die Lösung sollte vor dem Gebrauch geschüttelt werden. Die Lösungen sollten vor der Verabreichung visuell auf Partikel und Verfärbungen überprüft werden. Nur klare, farblose bis gelbe Lösung, die frei von Partikeln sind, sollten verwendet werden.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
PUREN Pharma GmbH & Co. KG Willy-Brandt-Allee 2 81829 München
Telefon: 089/558909-0 Telefax: 089/558909-240
8. ZULASSUNGSNUMMERN
Meropenem PUREN 500 mg:
93655.00. 00
Meropenem PUREN 1 g:
93656.00. 00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 05. Februar 2016
10. STAND DER INFORMATION
07.2016
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
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