Metalcaptase 150 Mg
Anlage 3 zur Änderungsanzeige vom 24. Mai 2013
Metalcaptase® 150 mg / Zul.-Nr. 296.00.00 vom 16.01.1980
Zukünftiger Wortlaut der Fachinformation gemäß § 11a AMG
F A C H I N F O R M A T I O N
M etalcaptase®150 mg
magensaftresistente Filmtabletten
Wirkstoff: Penicillamin
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Metalcaptase®150 mg
Wirkstoff: Penicillamin
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 magensaftresistente Tablette enthält 150 mg Penicillamin
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
magensaftresistente Tablette
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
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Chronische Polyarthritis rheumatica.
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Morbus Wilson.
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Vergiftungen mit Blei, Quecksilber, Kupfer und Zink.
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Cystinurie mit nachgewiesener Cystinsteinbildung, soweit durch andere Maßnahmen (Methionin-freie Diät, Hyperhydratation, Alkalisierung des Urins) eine Rezidivsteinbildung nicht verhindert werden kann, sowie bei fortgeschrittenem Cystinsteinleiden und dadurch bedingten besonderen Risiken (z. B. Zustand nach Nephrektomie).
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Es gibt begründete Hinweise dafür, dass auch die Sklerodermie auf eine Therapie mit Metalcaptase® 150 mg anspricht.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Erwachsene
Bei rheumatoider Arthritisbeträgt die Tagesdosis in den ersten beiden Wochen 150 mg Penicillamin, in der 3. und 4. Woche 300 mg, in der 5. und 6. Woche 450 mg und von der 7. bis zur 16. Woche 600 mg. Bei nicht ausreichender Wirkung wird nach der 16. Woche die Tagesdosis nach dem gleichen Schema alle zwei Wochen schrittweise um 150 mg Penicillamin erhöht, bis zu einer Höchstdosis von 900 mg, evtl. vorübergehend auch 1.200 mg.
Nach Wirkungseintritt wird die Tagesdosis schrittweise auf die individuelle Erhaltungsdosis von 300 bis 600 mg Penicillamin reduziert.
Die Einnahme sollte über den Tag verteilt werden.
Bei Morbus Wilsontäglich 10 bis 20 mg Penicillamin pro Kilogramm Körpergewicht.
Bei Schwermetallvergiftungenwird eine Anfangsdosis von täglich 4-mal 300 mg Penicillamin empfohlen, bei längerer Anwendung sollte die tägliche Dosis 40 mg Penicillamin pro kg Körpergewicht nicht übersteigen.
Bei Cystinurie4-mal täglich 225 - 525 mg Penicillamin, entsprechend der Cystinausscheidung.
Kinder
Bei juveniler chronischer Polyarthritisinitial täglich 3 - 5 mg Penicillamin pro kg Körpergewicht. Steigerung alle 2 bis 4 Wochen um täglich 5 mg Penicillamin pro kg Körpergewicht bis auf täglich 10 mg, maximal 15 - 20 mg Penicillamin pro kg Körpergewicht. Erhaltungsdosis 5 bis 10 mg Penicillamin pro kg Körpergewicht und Tag.
Kinder mit einem Körpergewicht unter 30 kg dürfen bei dieser Indikation nicht mit Metalcaptase®150 mg behandelt werden, da der Wirkstoffgehalt zu hoch ist.
Bei Morbus Wilsontäglich 10 bis 20 mg Penicillamin pro kg Körpergewicht.
Bei Schwermetallvergiftungen wird eine Dosierung von täglich bis zu 100 mg Penicillamin pro kg Körpergewicht empfohlen. Die maximale Tagesdosis beträgt hierbei 1.050 mg Penicillamin.
Bei Cystinurie4-mal täglich 225 - 525 mg Penicillamin, entsprechend der Cystinausscheidung.
Die Einnahme sollte nüchtern bzw. 1 Stunde vor oder 2 - 3 Stunden nach der Nahrungsaufnahme mit ausreichend Flüssigkeit erfolgen.
Die Tabletten dürfen weder geteilt noch zerkaut werden, um den Schutz der magensaftresistenten Befilmung zu erhalten.
Bei lange anhaltenden Remissionen kann die Therapie der rheumatoiden Arthritis mit Metalcaptase®150 mg ganz abgesetzt werden.
4.3 Gegenanzeigen
Metalcaptase®150 mgdarf nicht angewendet werden bei:
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allergischen oder toxischen Reaktionen auf Penicillamin oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels,
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Penicillinallergie,
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Nierenschädigungen,
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Knochenmarkschäden,
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systemischem Lupus erythematodes (SLE) bzw. Nachweis von Zellkern-Antikörpern in höheren Titerstufen,
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Leberparenchymschäden,
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gleichzeitiger Gold- oder Chloroquin-Therapie.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Zur Erkennung besonderer Risiken muss vor Beginn der Behandlung mit Metalcaptase®150 mg eine Kontrolle des Blutbildes, des Urins, des Kreatinins, der Serumtransaminasen, der Cholestaseparameter und des neurologischen Status erfolgen.
Während der Behandlung sind in regelmäßigen Abständen von anfänglich 1 bis 2 Wochen, vom 3. Monat ab in Abständen von max. 4 Wochen Kontrollen des Blutbildes (Thrombozytenzahl, Leukozytenzahl), des Harns (Proteinurie, Erythrozyten im Sediment) durchzuführen. Muss die Behandlung aufgrund von Blutbildveränderungen oder wegen eines entsprechenden Harnbefundes abgebrochen werden, so müssen die Patienten auch weiterhin bis zur Normalisierung des Befundes konsequent überwacht werden.
Die Serumtransaminasen und die -GT sollten in Abständen von 4 Wochen kontrolliert werden.
Zur Früherkennung neurologischer Komplikationen muss in Abständen von 4 Wochen eine entsprechende Untersuchung bzw. Befragung erfolgen.
Patienten mit einer bekannten Bereitschaft zu allergischen Reaktionen (Heuschnupfen, Ekzeme, Nesselfieber, Asthmaanfälle) bedürfen der besonders intensiven Überwachung.
Kriterien für den Abbruch der Therapie mit Metalcaptase®150 mg sind:
Gesicherte Proteinurie, Kreatinin über 2 mg %, Leukopenie unter 3.000/mm³, Absinken der Granulozyten unter 1.500/mm³, eine Thrombozytopenie unter 120.000/mm³ bzw. ein Abfall auf 50 % der Ausgangswerte, abklärungspflichtige Hauterscheinungen, eine Augenmuskellähmung, risikorelevante Anstiege der ANA-Titer, Zunahme der biochemischen Zeichen der Cholestase bzw. Erhöhung der Transaminasen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Indometacin kann zu erhöhten Penicillaminspiegeln im Plasma führen.
Die Kombination mit Azathioprin verschlechtert die Verträglichkeit von Metalcaptase®150 mg.
Die Einnahme eisenhaltiger Präparate sollte mindestens 2 Stunden vor (oder nach) Einnahme von Metalcaptase®150 mg erfolgen. Die gleichzeitige Einnahme verringert die Penicillaminresorption (bis zu 70 %). Dies gilt auch für magnesium- oder aluminiumhaltige Antazida und Sucralfat.
Nach länger dauernder Therapie mit Metalcaptase®150 mg können Vitamin-B6-Mangelzustände die Zugabe von Vitamin B6(80 bis 160 mg täglich) erforderlich machen.
Eine Therapie mit goldhaltigen Arzneimitteln in der Vorgeschichte erhöht das Risiko für das Auftreten einer Knochenmarkschädigung unter der Behandlung mit Penicillamin.
Eine gleichzeitige Therapie mit zytotoxischen Medikamenten sowie Phenylbutazon bzw. Oxyphenbutazon erhöht das Risiko für das Auftreten einer Knochenmark- und Nierenschädigung.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Bei gebärfähigen Frauen ist auf eine wirksame Schwangerschaftsverhütung zu achten. Zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis darf Metalcaptase®150 mg während der Schwangerschaft nicht eingesetzt werden. Bei anderen Erkrankungen sollte die Behandlung mit Metalcaptase®150 mg nur weitergeführt werden, wenn keine andere Therapie mit diesbezüglich günstigerem Nutzen-Risiko-Verhältnis zur Verfügung steht.
Während der Behandlung mit Metalcaptase®150 mg sollte nicht gestillt werden (siehe auch Ziffer 5.3d „Reproduktionstoxizität“).
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Keine bekannt
4.8 Nebenwirkungen
Die Therapie mit Metalcaptase®150 mg ist mit zahlreichen, zum Teil schwerwiegenden Nebenwirkungen belastet.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig: (≥1/10)
Häufig: (≥1/100 bis <1/10)
Gelegentlich: (≥1/1.000 bis <1/100)
Selten: (≥1/10.000 bis <1/1.000)
Sehr selten: (<1/10.000)
Untersuchungen
Die Untersuchung auf Ketonkörper (Nitroprussid-Test) kann unter einer Therapie mit Penicillamin falsch positiv ausfallen.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Häufig kommen Knochenmarkschädigungen vor (Leukopenien, Thrombozytopenien, aplastische Anämien) mit der Gefahr einer Agranulozytose, u. U. bis zur Panmyelopathie.
Sehr selten kann die Nichtbeachtung unerwünschter Wirkungen des Knochenmarks zu einem fatalen Ausgang führen, während bei frühzeitigem Erkennen der Nebenwirkungen und sofortigem Absetzen meist mit einem gutartigen Verlauf gerechnet werden kann.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr selten sind eine Neuritis Nervi optici.
Es ist zu beachten, dass es bei der Behandlung von Patienten mit Morbus Wilson zu einer Verschlechterung der neurologischen Symptome kommen kann (zum Teil irreversibel). Eine Behandlung mit Penicillamin sollte dann nicht mehr weiter fortgesetzt werden.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Sehr selten sind reversible Lungeninfiltrate, chronisch progressive Lungenveränderungen (vergleichbar einer fibrosierenden Alveolitis).
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig sind gastrointestinale Beschwerden (Magenunverträglichkeit, Inappetenz, Übelkeit, Brechreiz, seltener Durchfälle, gelegentlich Magen- und Darmblutungen).
Sehr selten ist eine Provokation von Colitis ulcerosa beschrieben.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Häufig findet sich eine Proteinurie, manchmal von Hämaturie begleitet, als Symptom einer Nierenchädigung (Immunkomplexnephritis). Der Übergang in ein nephrotisches Syndrom ist jederzeit möglich.
Sehr selten kann die Nichtbeachtung unerwünschter Wirkungen bei Schädigung der Nieren zu einem fatalen Ausgang führen, während bei frühzeitigem Erkennen der Nebenwirkungen und sofortigem Absetzen meist mit einem gutartigen Verlauf gerechnet werden kann.
Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig sind Schleimhautkomplikationen (buccale oder linguale Ulzerationen) eine Folge der Behandlung mit Metalcaptase®150 mg.
Sehr selten kann die Nichtbeachtung unerwünschter Wirkungen bei Schädigung der Haut (Pemphigus) zu einem fatalen Ausgang führen, während bei frühzeitigem Erkennen der Nebenwirkungen und sofortigem Absetzen meist mit einem gutartigen Verlauf gerechnet werden kann.
Sehr selten sind Pseudoxanthoma elasticum, Elastosis perforans serpinginosa oder Lichen planus beschrieben.
Unter hohen Dosen von Metalcaptase®150 mg können nach stumpfen Hautverletzungen am Ort der Druck- und Quetschwirkung blutige Blasen auftreten, die später Papeln oder Plaques bilden.
Weiterhin ist die Entwicklung eines Hirsutismus oder Haarausfall möglich.
Sehr selten wurde eine Gelbfärbung der Nägel im Gefolge der Therapie mit Metalcaptase®150 mg beobachtet.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr selten sind eine Polymyositis, Dermatomyositis.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr häufig sind meist harmlose und nach Reduktion der Dosis oder Absetzen des Medikaments reversible Geschmacksstörungen (Hypogeusie bis Ageusie).
Sehr selten wurde auch eine intrahepatische Cholestase im Gefolge der Therapie mit Metalcaptase®150 mg beobachtet.
Unter der Behandlung mit Penicillamin kann es zu einer verstärkten Bildung von Insulinantikörpern kommen. Hinweise auf eine relevante Beeinflussung des Blutzuckerspiegels gibt es jedoch nur in wenigen Einzelfallberichten.
Chirurgische und medizinische Eingriffe
Bei chirurgischen Eingriffen soll, wegen der möglichen Beeinflussung des Kollagen- und Elastingewebes, die Therapie mit Metalcaptase®150 mg vorübergehend ausgesetzt werden oder nach Möglichkeit die Dosis 6 Wochen vor einem größerem chirurgischen Eingriff und bis zum Abschluss der Wundheilung reduziert werden.
Erkrankungen des Immunsystems
Häufig kommt es zu Hauterscheinungen überwiegend allergischer Natur (verschiedene Exanthemformen, Erytheme, Urticaria, papulohämorrhagische Hautläsionen, Purpura), gelegentlich mit Fieber.
Gelegentlich sind das myasthenische Syndrom (überwiegend okuläre Myasthenien) und das klinisch latente, humorale, antinukleäre Antikörpersyndrom als Hinweis auf das Risiko der Induktion von Autoimmunschäden.
Sehr selten ist ein systemischer Lupus erythematodes beschrieben.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Sehr selten wurde eine Vergrößerung der Brustdrüse auf die länger dauernde Anwendung von Penicillamin zurückgeführt.
4.9 Überdosierung
Es liegen keine Berichte über akute Vergiftungserscheinungen vor. Für die akute einmalige, zufällige oder gewollte Überdosierung sind deshalb, außer einer Magenspülung, keine besonderen Maßnahmen erforderlich. Sollte Penicillamin bereits resorbiert worden sein, kann die Ausscheidung durch forcierte Diurese oder Dialyse beschleunigt werden.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Antirheumatikum, Antidot bei Schwermetallintoxikationen.
ATC-Code: M01CC01
Penicillamin ist ein Chelatbildner. Die Bindung der Schwermetalle erfolgt über die freien Elektronenpaare des Stickstoffs und des Schwefels sowie unter Beteiligung der COOH-Gruppe. (Behandlung der Schwermetallintoxikation und des Morbus Wilson).
Penicillamin führt zur Spaltung von körpereigenem Disulfid. Hierdurch kann es zur allmählichen Lösung von Cystinsteinen bei Cystinurie kommen.
Penicillamin kann bei Langzeitbehandlung der rheumatoiden Arthritis den Krankheitsverlauf bis hin zu einer Remission modifizieren. Die Art der Wirkung ist nicht hinreichend geklärt. Tierexperimentell zeigte sich in Entzündungsmodellen kein Effekt. Die Wirkung erfolgt möglicherweise über einen immunsuppressiven Effekt (Reduzierung der T-Lymphozyten im Synovialgewebe).
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Penicillamin wird nach oraler Gabe nur unvollständig (40 bis 50 %) resorbiert. Die maximalen Blutspiegel werden nach 1 bis 2 Stunden erreicht. Penicillamin liegt im Plasma zum größten Teil als Disulfid bzw. gemischtes Disulfid zusammen mit Cystein vor. Die Ausscheidung erfolgt fast ausschließlich über die Nieren in Form von Penicillamin-Disulfid, Cystein-Penicillamin-Disulfid und zu geringen Teilen auch als S-Methyl-Penicillamin. Die terminale Eliminationshalbwertzeit beträgt 4 bis 6 Stunden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
a) akute Toxizität
Siehe Ziffer 4.9 „Überdosierung“
b) chronische/subchronische Toxizität
In Untersuchungen zur chronischen Toxizität von Penicillamin wurden bei Ratten (Dosis 540 mg/kg Körpergewicht) und Hunden (Dosis 240 mg/kg Körpergewicht) toxische Effekte in Form von Proteinurie, Glomerulonephritiden und Hautveränderungen beobachtet.
c) mutagenes und tumorerzeugendes Potenzial
Aus In-vitro-Untersuchungen liegen Hinweise auf eine deutliche mutagene Wirkung von Penicillamin vor. In-vivo-Untersuchungen an Tier und Mensch konnten diese Befunde bisher nicht bestätigen. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass bei der langfristigen und hochdosierten Anwendung von Penicillamin beim Menschen ein erhöhtes Risiko für die Induktion von Mutationen gegeben ist.
Langzeituntersuchungen auf ein tumorerzeugendes Potenzial beim Tier liegen nicht vor.
d) Reproduktionstoxizität
Penicillamin wirkt bei Ratten und Mäusen embryotoxisch und löst bei Ratten in hohen Dosen teratogene Effekte an Skelett und Organen aus. Beim Menschen sind mehrere Fälle von Bindegewebsdefekten beschrieben worden, die auf die Interaktion von Penicillamin mit Kollagenen und Elastin zurückgeführt werden. Daneben sind auch Schädigungen des Zentralnervensystems aufgetreten. Obwohl kein sicherer Zusammenhang zwischen Fehlbildung und Dosis aufgezeigt werden konnte, sollte eine tägliche Dosis von 500 mg bei Schwangeren möglichst nicht überschritten werden.
Es ist nicht bekannt, ob Penicillamin in die Muttermilch übergeht.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Calciumbehenat, Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat, Cellulose (mikrokristallin und Pulver), Copovidon, Dimeticon, Macrogol 6000, Maisstärke, Poly(methacrylsäure-co-methylmethacrylat)(1:1), Triacetin, Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer(1:1), Polysorbat 80, hydriertes Rizinusöl, hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum, Titandioxid
6.2 Inkompatibilitäten
Bisher keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 5 Jahre.
Das Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewandt werden.
Das Verfalldatum ist auf der Packung angegeben.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Packung mit 50 magensaftresistenten Tabletten in Blistern
Packung mit 100 magensaftresistenten Tabletten in Blistern
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen
7. Inhaber der Zulassung
Heyl Chem.-pharm. Fabrik GmbH & Co. KG Goerzallee 253 14167 Berlin Deutschland |
Tel.: +49 30 81696-0 Fax: +49 30 8174049 E-Mail: info@heyl-berlin.de Website: www.heyl-berlin.de |
8. Zulassungsnummer
296.00.00
9. Datum der Erteilung der Verlängerung der Zulassung
14.04.2008
10. Stand der Information
Juli 2012
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
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