Metfo-Denk 850 Mg Filmtabletten
alt informationenFachinformation
Bezeichnung des
Arzneimittels
Metfo-Denk 850 mg Filmtabletten
Qualitative und
quantitative Zusammensetzung
Wirkstoffe:
Jede Filmtablette Metfo-Denk 850 mg enthält 850 mg
Metforminhydrochlorid, entsprechend 663 mg Metformin.
Sonstige Bestandteile: Lactose
Die vollständige Auflistung der sonstigen
Bestandteile siehe 6.1.
Darreichungsform
Filmtabletten
Klinische
Angaben
Anwendungsgebiete
Therapie des Diabetes mellitus Typ 2; insbesondere
bei übergewichtigen Patienten, bei denen allein durch Diät und
körperliche Betätigung keine ausreichende Einstellung des
Blutzuckerspiegels erreicht wurde.
- Bei Erwachsenen kann Metfo-Denk 850 mg in Form
einer Monotherapie oder in Kombination mit anderen oralen
Antidiabetika bzw. Insulin angewendet werden.
- Bei Kindern ab 10 Jahren und bei Jugendlichen
kann Metfo-Denk 850 mg in Form einer Monotherapie oder in
Kombination mit Insulin angewendet werden.
Bei übergewichtigen erwachsenen Patienten mit
Diabetes mellitus Typ 2 konnte nach Versagen diätetischer Maßnahmen
eine Senkung der Häufigkeit von diabetesbedingten Komplikationen
unter Behandlung mit Metforminhydrochlorid als Therapie der ersten
Wahl nachgewiesen werden (siehe 5.1. „Pharmakodynamische
Eigenschaften“).
Dosierung, Art und
Dauer der Anwendung
Erwachsene:
Monotherapie und Kombination mit anderen oralen
Antidiabetika
- Im Allgemeinen besteht die Initialdosis aus der
Gabe von einer Filmtablette mit 500
mg bzw. 850 mg Metforminhydrochlorid zwei- oder
dreimal täglich, während oder nach
den Mahlzeiten.
Nach 10 bis 15 Tagen sollte die Dosierung in
Abhängigkeit von den Messungen des
Blutzuckerspiegels angepasst werden. Eine
allmähliche Erhöhung der Dosierung wirkt
sich positiv auf die gastrointestinale
Verträglichkeit des Medikaments aus.
Die maximale empfohlene Tagesdosis beträgt 3 g
Metforminhydrochlorid täglich.
- Bei der Umstellung von einem anderen oralen
Antidiabetikum auf Metforminhydro-
chlorid sollte zunächst das bisherige Medikament
abgesetzt und danach die Therapie
mit Metforminhydrochlorid in der oben angegebenen
Dosierung begonnen werden.
Kombination mit Insulin
Metforminhydrochlorid und Insulin können
kombiniert werden, um eine bessere Einstellung des
Blutzuckerspiegels zu erreichen. Metforminhydrochlorid wird in der
üblichen Anfangsdosierung von einer Filmtablette mit 500 mg bzw.
850 mg Metforminhydrochlorid zwei- bis dreimal täglich gegeben,
während sich die Insulindosis nach den gemessenen Blutzuckerwerten
richtet.
Ältere Patienten
Bedingt durch die bei älteren Patienten häufig
eingeschränkte Nierenfunktion sollte sich die Dosierung von
Metforminhydrochlorid nach der Nierenfunktion richten. Aus diesem
Grund ist die regelmäßige Messung der Nierenfunktion notwendig
(siehe Abschnitt 4.4 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die
Anwendung“).
Kinder ab 10 Jahre und Jugendliche
Monotherapie und Kombinationstherapie mit
Insulin:
- Im Allgemeinen besteht die Initialdosis aus der
Gabe von einer Filmtablette mit 500 mg
oder 850 mg Metforminhydrochlorid einmal täglich,
während oder nach der Mahlzeit.
- Nach 10 bis 15 Tagen sollte die Dosierung in
Abhängigkeit von den Blutzuckerwerten
angepasst werden. Eine allmähliche Erhöhung der
Dosierung wirkt sich positiv auf die
gastrointestinale Verträglichkeit des Medikaments
aus.
Die maximale empfohlene Tagesdosis beträgt 2 g
Metforminhydrochlorid täglich,
eingenommen in 2 oder 3 Einzeldosen.
Gegenanzeigen
- Überempfindlichkeit gegenüber
Metforminhydrochlorid oder einem der sonstigen
Bestandteile;
- diabetische Ketoazidose, diabetisches
Präkoma;
- Nierenversagen oder Störung der Nierenfunktion
(Kreatinin-Clearance < 60 ml/min);
- akute Zustände, die zu einer Beeinträchtigung
der Nierenfunktion führen können,
z. B.:
- Dehydratation,
- schwere Infektionen,
- Schock;
- intravaskuläre Gabe von jodhaltigen
Kontrastmitteln (siehe unter 4.4 „Warnhinweise
und Vorsichtsmaßnahmen für die
Anwendung“);
- akute oder chronische Erkrankungen, die zu einer
Gewebshypoxie führen können,
wie:
- kardiale oder respiratorische
Insuffizienz;
- frischer Myokardinfarkt;
- Schock.
- Leberinsuffizienz, akute Alkoholintoxikation;
Alkoholismus;
- Stillzeit.
Warnhinweise und
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Laktatazidose
Bei der Laktatazidose handelt es sich um eine
seltene, jedoch schwerwiegende (hohe Mortalität ohne schnelle
Behandlung) metabolische Komplikation, die durch eine Akkumulation
von Metformin verursacht werden kann. Die bisher bekannt gewordenen
Fälle von Laktatazidose bei mit Metforminhydrochlorid behandelten
Patienten betrafen vor allem Diabetiker mit schwerer
Niereninsuffizienz. Die Inzidenz der Laktatazidose kann und sollte
durch die Erfassung von weiteren Risikofaktoren reduziert werden
(z. B. schlecht eingestellter Diabetes, Ketonämie, Fasten,
übermäßiger Alkoholkonsum, Leberinsuffizienz und alle mit einer
Hypoxie einhergehenden Zustände).
Diagnose:
Laktatazidose ist gekennzeichnet durch eine
azidotische Dyspnoe mit Abdominalbeschwerden und Hypothermie,
gefolgt von Koma. Zu den für die Diagnose relevanten
Laborparametern zählen ein erniedrigter pH-Wert des Blutes,
Laktatspiegel im Plasma von über 5 mmol/l sowie eine Erhöhung der
Anionenlücke und des Laktat/Pyruvat-Quotienten. Wenn der Verdacht
auf das Vorliegen einer metabolischen Azidose besteht, sollte
Metforminhydrochlorid abgesetzt und der Patient sofort stationär
aufgenommen werden (siehe Abschnitt 4.9
„Überdosierung“).
Nierenfunktion:
Da Metformin über die Nieren ausgeschieden wird,
sollte vor Beginn der Behandlung sowie danach in regelmäßigen
Abständen eine Kontrolle des Serumkreatininspiegels durchgeführt
werden:
- mindestens jährlich bei Patienten mit normaler
Nierenfunktion;
- mindestens zwei- bis viermal jährlich bei
Patienten, deren Serumkreatininspiegel an
der oberen Grenze des Normbereichs liegt, sowie
bei älteren Patienten.
Eine verminderte Nierenfunktion ist bei älteren
Patienten häufig und asymptomatisch.
Besondere Vorsicht ist in Situationen angebracht,
in denen es zu einer Einschränkung der Nierenfunktion kommen kann
(z. B. Beginn einer Therapie mit Antihypertensiva oder Diuretika
oder mit nichtsteroidalen Antiphlogistika).
Gabe von jodhaltigen Kontrastmitteln:
Da die intravaskuläre Gabe von jodhaltigen
Kontrastmitteln bei radiologischen Untersuchungen zu
Niereninsuffizienz führen kann, sollte die letzte Dosis
Metforminhydrochlorid spätestens 48 Stunden vor solchen
Untersuchungen eingenommen werden. Die Therapie sollte nicht früher
als 48 Stunden nach Beendigung der Untersuchung und nach
Sicherstellung einer normalen Nierenfunktion fortgesetzt
werden.
Chirurgische Eingriffe:
Metforminhydrochlorid sollte 48 Stunden vor
elektiven chirurgischen Eingriffen unter Vollnarkose oder unter
Anwendung rückenmarksnaher Anästhesieverfahren abgesetzt werden.
Die Fortsetzung der Therapie sollte nicht früher als 48 Stunden
nach dem Eingriff erfolgen bzw. nach Wiederaufnahme der oralen
Ernährung und nach Sicherstellung einer normalen
Nierenfunktion.
Kinder und Jugendliche:
Die Diagnose eines Typ 2- Diabetes muss bestätigt
sein, bevor eine Behandlung mit Metformin begonnen wird.
Während einjähriger kontrollierter klinischer
Studien wurde keine Beeinflussung von Wachstum und Pubertät durch
Metformin beobachtet, aber Langzeitergebnisse liegen zu diesen
spezifischen Fragestellungen noch nicht vor. Deshalb wird eine
sorgfältige Beobachtung möglicher Metforminwirkungen in Bezug auf
diese Parameter empfohlen.
Kinder zwischen 10 und 12 Jahren:
Nur 15 Personen aus der Altersgruppe zwischen 10
und 12 Jahren waren in die kontrollierten klinischen Studien
eingeschlossen, die mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt
wurden. Obwohl sich Wirksamkeit und Arzneimittelsicherheit von
Metformin bei Kindern unter 12 Jahren nicht unterschieden von
Wirksamkeit und Arzneimittelsicherheit bei älteren Kindern, wird
besondere Vorsicht bei der Verordnung von Metformin für Kinder
zwischen 10 und 12 Jahren empfohlen.
Weitere Vorsichtsmaßnahmen:
- Alle Patienten sollten ihre Diät weiterführen,
wobei auf eine adäquate Verteilung der
Kohlenhydratzufuhr über den Tag zu achten ist.
Übergewichtige Patienten sollten ihre
kalorienreduzierte Diät weiterführen.
- Die Routine-Laboruntersuchungen zur Überwachung
des Diabetes mellitus sollten
regelmäßig durchgeführt werden.
- Metforminhydrochlorid allein führt nicht zu
Hypoglykämie, allerdings ist bei der
Kombination mit Insulin oder Sulfonylharnstoffen
Vorsicht angebracht.
Patienten mit der seltenen hereditären
Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder
Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Metfo-Denk 850 mg nicht
einnehmen.
Wechselwirkungen mit
anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Nicht zu empfehlende Kombinationen
Alkohol
Bei akuter Alkoholintoxikation besteht ein
erhöhtes Risiko einer Laktatazidose, vor allem
im Zusammenhang mit:
- Fasten oder Mangelernährung;
- Leberinsuffizienz.
Alkoholkonsum und alkoholhaltige Arzneimittel sind
zu meiden.
Jodhaltige Kontrastmittel
Durch die intravaskuläre Gabe von jodhaltigen
Kontrastmitteln kann es zu Niereninsuffizienz und damit zu einer
Akkumulation von Metformin kommen, so dass ein erhöhtes Risiko
einer Laktatazidose besteht. Die letzte Dosis Metforminhydrochlorid
sollte spätestens 48 Stunden vor solchen Untersuchungen eingenommen
werden. Die Therapie sollte nicht früher als 48 Stunden nach
Beendigung der Untersuchung und nach Sicherstellung einer normalen
Nierenfunktion fortgesetzt werden.
Kombinationen, bei denen besondere
Vorsichtsmaßnahmen erforderlich sind
Glukokortikoide (systemische und lokale
Anwendung), ß2-Agonisten und Diuretika
besitzen eine intrinsische hyperglykämische Aktivität. Informieren
Sie den Patienten darüber und messen Sie seinen Blutzuckerspiegel
vor allem zu Beginn der Therapie in kürzeren Abständen. Passen Sie
die Dosierung des Antidiabetikums - sofern notwendig - während der
Therapie mit dem anderen Medikament sowie nach dem Absetzen
desselben an.
ACE-Hemmer können zu einer Senkung des
Blutzuckerspiegels führen. Passen Sie die Dosierung des
Antidiabetikums - sofern notwendig - während der Therapie mit dem
anderen Medikament sowie nach dessen Absetzen an.
Schwangerschaft und
Stillzeit
Anwendung in der Schwangerschaft
Gegenwärtig sind noch keine diesbezüglichen
epidemiologischen Daten verfügbar. In tierexperimentellen Studien
fand sich kein Hinweis auf schädliche Wirkungen hinsichtlich
Schwangerschaft, embryonaler und fetaler Entwicklung, Geburt oder
postnataler Entwicklung (siehe auch Abschnitt 5.3).
Patientinnen mit Diabetes, die schwanger sind oder
dies werden möchten, sollten nicht mit Metforminhydrochlorid
behandelt werden. Der Blutzuckerspiegel sollte in diesen Fällen
durch Insulin so gut wie möglich auf normale Werte eingestellt
werden, um das Risiko von fetalen Missbildungen infolge von
pathologischen Blutzuckerwerten zu senken.
Anwendung in der Stillzeit
Metformin geht bei Ratten in die Muttermilch über.
Beim Menschen liegen diesbezüglich noch keine Erkenntnisse vor, und
je nach der Bedeutung des Arzneimittels für die Gesundheit der
Mutter ist zu entscheiden, ob abgestillt oder Metforminhydrochlorid
abgesetzt werden sollte.
Auswirkungen auf die
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Eine Monotherapie mit Metfo-Denk 850 mg führt
nicht zu Hypoglykämie und hat daher keine Auswirkungen auf die
Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Die
Patienten sollten jedoch darüber informiert werden, dass bei
Kombination von Metforminhydrochlorid und anderen Antidiabetika
(Sulfonylharnstoffe, Insulin, Repaglinid) das Risiko einer
Hypoglykämie besteht.
Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden
folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig: > 1/10;
häufig: ≥ 1/100, < 1/10;
gelegentlich: ≥ 1/1000, < 1/100;
selten: ≥ 1/10000, < 1/1000;
sehr selten: < 1/10000 und
Einzelfälle
Gastrointestinale Beschwerden
Sehr häufig
Gastrointestinale Symptome wie Übelkeit,
Erbrechen, Durchfall, Abdominalschmerzen und Appetitverlust. Diese
Nebenwirkungen treten meist zu Therapiebeginn auf und verschwinden
in den meisten Fällen spontan. Um diese gastrointestinalen Symptome
zu verhindern wird empfohlen, Metforminhydrochlorid während der
oder nach den Mahlzeiten in Form von 2 oder 3 Einzeldosen
einzunehmen. Eine langsame Steigerung der Dosierung kann die
gastrointestinale Unverträglichkeit ebenfalls mindern.
Erkrankung des Nervensystems
Häufig
Geschmacksveränderung.
Funktionsstörungen der Haut und des
Unterhautzellgewebes
Sehr selten
Hautreaktion wie Erythem, Pruritus und
Urtikaria.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr selten
Bei langfristig mit Metformin behandelten
Patienten wurde sehr selten eine verminderte Absorption von Vitamin
B12 sowie eine Senkung der Serumspiegel beobachtet. Dies sollte bei
Patienten mit megaloblastärer Anämie als mögliche Ursache in
Betracht gezogen werden.
Sehr selten
Laktatazidose (0,03 Fälle / 1000 Patientenjahre;
siehe 4.4 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die
Anwendung“).
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten
Abnormalitäten der Leberfunktionstests oder
Hepatitis, die nach Absetzen von Metforminhydrochlorid reversibel
sind.
Kinder und Jugendliche:
Limitierte Daten zeigten bei Kindern und
Jugendlichen ein ähnliches Nebenwirkungsprofil wie bei
Erwachsenen.
Überdosierung
Bei Dosierungen von bis zu 85 g wurde keine
Hypoglykämie beobachtet, auch wenn es unter diesen Umständen zu
einer Laktatazidose kam. Bei starker Überdosierung oder
Vorhandensein von Begleitrisiken kann es zu einer Laktatazidose
kommen. Dabei handelt es sich um einen medizinischen Notfall, der
im Krankenhaus behandelt werden muss. Die wirksamste Methode zur
Entfernung von Laktat und Metformin aus dem Körper ist die
Hämodialyse.
Pharmakologische
Eigenschaften
Pharmakodynamische
Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Orales Antidiabetikum
(Verdauungstrakt und Metabolisierung)
ATC-Code: A10BA02
Metformin ist ein Biguanid mit blutzuckersenkender
Wirkung und bewirkt eine Senkung sowohl des basalen als auch des
postprandialen Blutzuckerspiegels. Es stimuliert nicht die
Insulinsekretion und führt daher nicht zu Hypoglykämie.
Die Wirkung von Metformin beruht wahrscheinlich
auf 3 Mechanismen:
(1) Senkung der Glukoseproduktion in der Leber
durch Hemmung der Glukoneogenese und der Glykogenolyse;
(2) Erhöhung der Insulinempfindlichkeit in der
Muskulatur und damit Verbesserung der peripheren Glukoseaufnahme
und -verwertung;
(3) Hemmung der intestinalen
Glukoseabsorption.
Metformin stimuliert die intrazellulare
Glykogensynthese durch seine Wirkung auf die
Glykogensynthase.
Metformin erhöht die Transportkapazität von allen
bis jetzt bekannten membranständigen Transportproteinen für Glukose
(GLUT).
Beim Menschen besitzt Metformin unabhängig von
seiner Wirkung auf den Blutzuckerspiegel eine günstige Wirkung auf
den Fettstoffwechsel. Dies wurde in therapeutischer Dosierung in
kontrollierten mittelfristigen Studien und Langzeitstudien
nachgewiesen. Metformin führt zu einer Senkung des
Gesamtcholesterins, des LDL-Cholesterins und der
Triglyzeride.
Klinische Wirksamkeit:
In einer prospektiven randomisierten Studie
(UKPDS) wurde der langfristige Nutzen einer intensiven Kontrolle
der Einstellung des Blutzuckerspiegels bei erwachsenen Typ
2-Diabetikern nachgewiesen.
Bei der Analyse der Resultate für übergewichtige
Patienten, die nach dem Versagen von diätetischen Maßnahmen allein
mit Metforminhydrochlorid behandelt wurden, kam man zu den
folgenden Ergebnissen:
- signifikante Senkung des absoluten Risikos aller
diabetesbedingten Komplikationen
in der mit Metforminhydrochlorid behandelten
Gruppe (29,8 Ereignisse/1000
Patientenjahre) gegenüber Diät allein (43,3
Ereignisse/1000 Patientenjahre),
p=0,0023, sowie gegenüber den mit
Sulfonylharnstoffen und mit Insulin allein
behandelten Gruppen (40,1 Ereignisse/1000
Patientenjahre), p=0,0034;
- signifikante Senkung des absoluten Risikos für
diabetesbedingte Mortalität:
Metforminhydrochlorid 7,5 Ereignisse/1000
Patientenjahre gegenüber Diät allein
12,7 Ereignisse/1000 Patientenjahre,
p=0,017;
- signifikante Senkung des absoluten Risikos für
Mortalität insgesamt: Metformin-
hydrochlorid 13,5 Ereignisse/1000 Patientenjahre
gegenüber Diät allein 20,6
Ereignisse/1000 Patientenjahre (p=0,011) und
gegenüber den mit Sulfonylharn-
stoffen und mit Insulin allein behandelten Gruppen
18,9 Ereignisse/1000
Patientenjahre (p=0,021);
- signifikante Senkung des absoluten Risikos für
Myokardinfarkt: Metforminhydrochlorid
11 Ereignisse/1000 Patientenjahre, Diät allein 18
Ereignisse/1000 Patientenjahre
(p=0,01).
Bei Verwendung von Metforminhydrochlorid als
Begleitmedikament in Verbindung mit einem Sulfonylharnstoff konnte
kein Vorteil hinsichtlich des klinischen Resultats nachgewiesen
werden.
Bei Typ 1-Diabetes wurde bei ausgewählten
Patienten die Kombination aus Metforminhydrochlorid und Insulin
eingesetzt, aber der klinische Vorteil dieser Kombination konnte
nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden.
Kontrollierte einjährige klinische Studien an
einer begrenzten Zahl von Patienten im Alter zwischen 10 und 16
Jahren zeigten eine ähnliche Wirkung auf die Blutzuckereinstellung
wie bei Erwachsenen.
Pharmakokinetische
Eigenschaften
Absorption:
Nach einer oralen Dosis Metforminhydrochlorid wird
die maximale Konzentration (Tmax) nach 2,5 Stunden erreicht.
Die absolute Bioverfügbarkeit einer 500 mg oder 850 mg Filmtablette
Metforminhydrochlorid beträgt bei gesunden Patienten ca. 50-60 %.
Nach einer oralen Dosis beträgt die nicht absorbierte und mit dem
Stuhl ausgeschiedene Fraktion 20-30 %.
Nach oraler Gabe ist die Absorption von
Metforminhydrochlorid unvollständig und zeigt Sättigungscharakter.
Man nimmt an, dass die Pharmakokinetik der Metforminabsorption
nicht linear ist.
Bei der empfohlenen Dosierung und den
gebräuchlichen Dosierungsintervallen wird der Gleichgewichtszustand
hinsichtlich der Plasmakonzentrationen innerhalb von 24 bis 48
Stunden erreicht. Letztere betragen im Allgemeinen weniger als 1
µg/ml. In kontrollierten klinischen Studien überstiegen die
maximalen Plasmakonzentrationen (Cmax) von Metformin
selbst bei maximaler Dosierung nicht 4
µg/ml.
Durch die Aufnahme von Nahrung wird die Absorption
von Metformin verringert und leicht verzögert. Nach Gabe einer
Dosis von 850 mg zeigte sich eine um 40 % geringere maximale
Plasmakonzentration, eine Senkung der AUC (area under the curve) um
25 % und eine Verlängerung der Zeit bis zum Erreichen der maximalen
Plasmakonzentration (Tmax) um 35 Minuten.
Die klinische Relevanz dieser Ergebnisse ist nicht
bekannt.
Verteilung:
Die Bindung an Plasmaproteine ist zu
vernachlässigen. Metformin geht in die Erythrozyten über. Die
maximale Konzentration im Vollblut ist geringer als im Plasma und
stellt sich ungefähr zur selben Zeit ein. Die Erythrozyten stellen
wahrscheinlich ein sekundäres Verteilungskompartiment dar. Das
mittlere Verteilungsvolumen (Vd) schwankt zwischen 63 und 276
l.
Stoffwechsel:
Metformin wird in unveränderter Form mit dem Urin
ausgeschieden. Beim Menschen wurden bisher keine Abbauprodukte
identifiziert.
Elimination:
Die renale Clearance für Metformin beträgt >
400 ml/min, was darauf hinweist, dass Metformin durch glomeruläre
Filtration und tubuläre Sekretion ausgeschieden wird. Nach einer
oralen Dosis beträgt die terminale Eliminationshalbwertszeit
ungefähr 6,5 Stunden. Bei eingeschränkter Nierenfunktion sinkt die
renale Clearance proportional zur Kreatininclearance, so dass die
Eliminationshalbwertszeit verlängert wird und die
Metforminkonzentration im Plasma steigt.
Kinder
Einzeldosisstudie: Nach einer einzelnen Dosis von
500 mg Metforminhydrochlorid zeigten pädiatrische Patienten das
gleiche pharmakokinetische Profil wie gesunde
Erwachsene.
Mehrfachdosenstudie: Nach wiederholter Gabe von 2
x täglich 500 mg Metformin für 7 Tage waren die mittlere maximale
Plasmakonzentration (Cmax) und die systemische
Aufnahme (AUC) um ca. 33 % bzw. 40 reduziert, im Vergleich zu
erwachsenen Diabetikern, die 14 Tage lang wiederholte Dosen von 2 x
500 mg erhielten. Da die Dosis abhängig von der Blutzuckerkontrolle
individuell titriert wird, ist dies jedoch von begrenzter
klinischer Relevanz.
Präklinische Daten zur
Sicherheit
Nach den präklinischen Daten besteht aufgrund der
konventionellen Studien hinsichtlich pharmakologischer Sicherheit,
Toxizität von wiederholten Dosen, Gentoxizität, karzinogenes
Potential und Reproduktionstoxizität keine besondere Gefahr für den
Menschen.
Pharmazeutische
Angaben
Liste der sonstigen
Bestandteile
Povidon K 30, Mikrokristalline Cellulose,
Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Hypromellose, Lactose-Monohydrat,
Titandioxid, Macrogol 4000, Talkum
Inkompatibilitäten
Bisher keine bekannt.
Dauer der
Haltbarkeit
5 Jahre.
Besondere
Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Keine.
Art und Inhalt des
Behältnisses
PVC-Aluminium-Blister à 10
Filmtabletten
Packungen mit 30 Filmtabletten
Packungen mit 120 Filmtabletten
Besondere
Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
Inhaber der
Zulassung
Denk Pharma GmbH & Co. KG
Prinzregentenstraße 79
D - 81675 München
Mitvertrieb durch:
MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG
Kuhloweg 37
58638 Iserlohn
Zulassungsnummern
39773.00.00
Datum der Erteilung der
Zulassungen/ Verlängerung der Zulassungen
26.01.1998/ 31.01.2003
Stand der
Information
November 2012
Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
11/2012 - 2 -