Metformdoc 850 Mg
Fachinformation
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Metformdoc®500 mg
Filmtabletten
Metformdoc®850 mg
Filmtabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Wirkstoff: Metforminhydrochlorid
Metformdoc®500 mg:
Jede Filmtablette enthält 500 mg Metforminhydrochlorid entsprechend 390 mg Metformin.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1
Metformdoc®850 mg:
Jede Filmtablette enthält 850 mg Metforminhydrochlorid entsprechend 662,9 mg Metformin.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1
3. DARREICHUNGSFORM
Filmtabletten
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Therapie
des Diabetes mellitus Typ 2; insbesondere bei übergewichtigen
Patienten, bei denen allein durch Diät und körperliche Betätigung
keine ausreichende Einstellung des Blutzuckerspiegels erreicht
wurde.
-
Bei Erwachsenen kann Metformdoc® 500/850 mg in Form einer Monotherapie oder in Kombination mit anderen oralen Antidiabetika bzw. Insulin angewendet werden.
-
Bei Kindern ab 10 Jahren und bei Jugendlichen kann Metformdoc® 500/850 mg in Form einer Monotherapie oder in Kombination mit Insulin angewendet werden.
Bei übergewichtigen erwachsenen Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 konnte nach Versagen diätetischer Maßnahmen eine Senkung der Häufigkeit von diabetesbedingten Komplikationen unter Behandlung mit Metforminhydrochlorid als Therapie der ersten Wahl nachgewiesen werden (siehe 5.1 "Pharmakodynamische Eigenschaften").
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Erwachsene:
Monotherapie und Kombination mit anderen oralen Antidiabetika
-
Im Allgemeinen besteht die Initialdosis aus der Gabe von einer Filmtablette mit 500 mg bzw. 850 mg Metforminhydrochlorid zwei- oder dreimal täglich, während oder nach den Mahlzeiten.
Nach 10 bis 15 Tagen sollte die Dosierung in Abhängigkeit von den Messungen des Blutzuckerspiegels angepasst werden. Eine allmähliche Erhöhung der Dosierung wirkt sich positiv auf die gastrointestinale Verträglichkeit des Medikaments aus.
Die maximale empfohlene Tagesdosis beträgt 3 g Metforminhydrochlorid täglich. -
Bei der Umstellung von einem anderen oralen Antidiabetikum auf Metforminhydrochlorid sollte zunächst das bisherige Medikament abgesetzt und danach die Therapie mit Metforminhydrochlorid in der oben angegeben Dosierung begonnen werden.
Kombination mit Insulin
Metforminhydrochlorid und Insulin können kombiniert werden, um
eine bessere Einstellung des Blutzuckerspiegels zu erreichen.
Metforminhydrochlorid wird in der üblichen Anfangsdosierung von
einer Filmtablette mit 500 mg bzw. 850 mg Metforminhydrochlorid
zwei- bis dreimal täglich gegeben, während sich die Insulindosis
nach den
gemessenen Blutzuckerwerten richtet.
Ältere Patienten
Bedingt
durch die bei älteren Patienten häufig eingeschränkte
Nierenfunktion sollte sich die Dosierung von Metforminhydrochlorid
nach der Nierenfunktion richten. Aus diesem Grund ist die
regelmäßige Messung der Nierenfunktion notwendig (siehe Abschnitt
4.4 "Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die
Anwendung").
Kinder ab 10 Jahre und Jugendliche
Monotherapie und Kombinationstherapie mit Insulin:
- Im Allgemeinen besteht die Initialdosis aus der Gabe von einer Filmtablette mit 500 mg oder 850 mg Metforminhydrochlorid einmal täglich, während oder nach der Mahlzeit.
- Nach 10 bis 15 Tagen sollte die Dosierung in Abhängigkeit von den Blutzuckerwerten angepasst werden. Eine allmähliche Erhöhung der Dosierung wirkt sich positiv auf die gastrointestinale Verträglichkeit des Medikaments aus. Die maximale empfohlene Tagesdosis beträgt 2 g Metforminhydrochlorid täglich, eingenommen in 2 oder 3 Einzeldosen.
Gegenanzeigen
-
Überempfindlichkeit gegenüber Metforminhydrochlorid oder einem der sonstigen Bestandteile;
-
diabetische Ketoazidose, diabetisches Präkoma;
-
Nierenversagen oder Störung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 60 ml/min);
-
akute Zustände, die zu einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion führen können, z. B.:
-
Dehydratation,
-
schwere Infektionen,
-
Schock;
-
intravaskuläre Gabe von jodhaltigen Kontrastmitteln (siehe unter 4.4 "Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung");
-
akute oder chronische Erkrankungen, die zu einer Gewebshypoxie führen können, wie:
-
kardiale oder respiratorische Insuffizienz;
-
frischer Myokardinfarkt;
-
Schock.
-
Leberinsuffizienz, akute Alkoholintoxikation, Alkoholismus;
-
Stillzeit.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Laktatazidose
Bei der
Laktatazidose handelt es sich um eine seltene, jedoch
schwerwiegende (hohe Mortalität ohne schnelle Behandlung)
metabolische Komplikation, die durch eine Akkumulation von
Metformin verursacht werden kann. Die bisher bekannt gewordenen
Fälle von Laktatazidose bei mit Metforminhydrochlorid behandelten
Patienten betrafen vor allem Diabetiker mit schwerer
Niereninsuffizienz. Die Inzidenz der Laktatazidose kann und sollte
durch die Erfassung von weiteren Risikofaktoren reduziert werden
(z. B. schlecht eingestellter Diabetes, Ketonämie, Fasten,
übermäßiger Alkoholkonsum, Leberinsuffizienz und alle mit einer
Hypoxie einhergehenden Zustände).
Diagnose:
Laktatazidose ist gekennzeichnet durch eine azidotische
Dyspnoe mit Abdominalbeschwerden und Hypothermie, gefolgt von Koma.
Zu den für die Diagnose relevanten Laborparametern zählen ein
erniedrigter pH-Wert des Blutes, Laktatspiegel im Plasma von über
5 mmol/l sowie eine Erhöhung der Anionenlücke und des Laktat
/Pyruvat-Quotienten. Wenn der Verdacht auf das Vorliegen einer
metabolischen Azidose besteht, sollte Metforminhydrochlorid
abgesetzt und der Patient sofort stationär aufgenommen werden
(siehe Abschnitt 4.9 "Überdosierung").
Nierenfunktion:
Da
Metformin über die Nieren ausgeschieden wird, sollte vor Beginn der
Behandlung sowie danach in regelmäßigen Abständen eine Kontrolle
des
Serumkreatininspiegels durchgeführt
werden:
- mindestens jährlich bei Patienten mit normaler
Nierenfunktion;
- mindestens zwei- bis viermal jährlich bei Patienten, deren Serumkreatininspiegel an der oberen Grenze des Normbereiches liegt, sowie bei älteren Patienten.
Eine
verminderte Nierenfunktion ist bei älteren Patienten häufig und
asymptomatisch.
Besondere Vorsicht ist in Situationen angebracht,
in denen es zu einer Einschränkung der Nierenfunktion kommen kann
(z. B. Beginn einer Therapie mit Antihypertensiva oder Diuretika
oder mit nichtsteroidalen Antiphlogistika).
Gabe von jodhaltigen Kontrastmitteln:
Da die intravaskuläre Gabe von jodhaltigen Kontrastmitteln bei radiologischen Untersuchungen zu Niereninsuffizienz führen kann, sollte die letzte Dosis Metforminhydrochlorid spätstens 48 Stunden vor solchen Untersuchungen eingenommen werden. Die Therapie sollte nicht früher als 48 Stunden nach Beendigung der Untersuchung und nach Sicherstellung einer normalen Nierenfunktion fortgesetzt werden.
Chirurgische Eingriffe:
Metforminhydrochlorid sollte 48 Stunden vor elektiven chirurgischen Eingriffen unter Vollnarkose oder unter Anwendung rückenmarksnaher Anästhesieverfahren abgesetzt werden. Die Fortsetzung der Therapie sollte nicht früher als 48 Stunden nach dem Eingriff erfolgen bzw. nach Wiederaufnahme der oralen Ernährung und nach Sicherstellung einer normalen Nierenfunktion.
Kinder und Jugendliche:
Die Diagnose eines Typ 2- Diabetes muss bestätigt sein, bevor eine Behandlung mit Metformin begonnen wird.
Während einjähriger kontrollierter klinischer Studien wurde keine Beeinflussung von Wachstum und Pubertät durch Metformin beobachtet, aber Langzeitergebnisse liegen zu diesen spezifischen Fragestellungen noch nicht vor. Deshalb wird eine sorgfältige Beobachtung möglicher Metforminwirkungen in Bezug auf diese Parameter empfohlen.
Kinder zwischen 10 und 12 Jahren:
Nur 15 Personen aus der Altersgruppe zwischen 10 und 12 Jahren waren in die kontollierten klinischen Studien eingeschlossen, die mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt wurden. Obwohl sich Wirksamkeit und Arzmittelsicherheit von Metformin bei Kindern unter 12 Jahren nicht unterschieden von Wirksamkeit und Arzneimittelsicherheit bei älteren Kindern, wird besondere Vorsicht bei der Verordnung von Metformin für Kinder zwischen 10 und 12 Jahren empfohlen.
Weitere Vorsichtsmaßnahmen:
-
Alle Patienten sollten ihre Diät weiterführen, wobei auf eine adäquate Verteilung der Kohlenhydratzufuhr über den Tag zu achten ist. Übergewichtige Patienten sollten ihre kalorienreduzierte Diät weiterführen.
-
Die Routine-Laboruntersuchungen zur Überwachung des Diabetes mellitus sollten regelmäßig durchgeführt werden.
-
Metforminhydrochlorid allein führt nicht zu Hypoglykämie, allerdings ist bei der Kombination mit Insulin oder Sulfonylharnstoffen Vorsicht angebracht.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Nicht zu empfehlende Kombinationen
Alkohol
Bei akuter Alkoholintoxikation besteht ein erhöhtes Risiko einer Laktatazidose, vor allem im Zusammenhang mit:
-
Fasten oder Mangelernährung;
-
Leberinsuffizienz.
Alkoholkonsum und alkoholhaltige Arzneimittel sind zu meiden.
Jodhaltige Kontrastmittel
Durch die intravaskuläre Gabe von jodhaltigen Kontrastmitteln kann es zu Niereninsuffizienz und damit zu einer Akkumulation von Metformin kommen, so dass ein erhöhtes Risiko einer Laktatazidose besteht. Die letzte Dosis von Metforminhydrochlorid sollte spätestens 48 Stunden vor solchen Untersuchungen eingenommen werden. Die Therapie sollte nicht früher als 48 Stunden nach Beendigung der Untersuchung und nach Sicherstellung einer normalen Nierenfunktion fortgesetzt werden.
Kombinationen, bei denen besondere Vorsichtsmaßnahmen erforderlich sind
Glukokortikoide (systemische und lokale Anwendung), ß2-Agonisten und Diuretika besitzen eine intrinsische hyperglykämische Aktivität. Informieren Sie den Patienten darüber, und messen Sie seinen Blutzuckerspiegel vor allem zu Beginn der Therapie in kürzeren Abständen. Passen Sie die Dosierung des Antidiabetikums - sofern notwendig - während der Therapie mit dem anderen Medikament sowie nach dem Absetzen desselben an.
ACE-Hemmer können zu einer Senkung des Blutzuckerspiegels führen. Passen Sie die Dosierung des Antidiabetikums - sofern notwendig - während der Therapie mit dem anderen Medikament sowie nach dessen Absetzen an.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Anwendung in der Schwangerschaft
Gegenwärtig sind noch keine diesbezüglichen epidemiologischen
Daten verfügbar. In tierexperimentellen Studien fand sich kein
Hinweis auf schädliche Wirkungen hinsichtlich Schwangerschaft,
embryonaler und fetaler Entwicklung, Geburt oder postnataler
Entwicklung (siehe auch Abschnitt 5.3).
Patientinnen mit Diabetes, die schwanger sind oder
dies werden möchten, sollten nicht mit Metforminhydrochlorid
behandelt werden. Der Blutzuckerspiegel sollte in diesen Fällen
durch Insulin so gut wie möglich auf normale Werte eingestellt
werden, um das Risiko von fetalen Missbildungen infolge von
pathologischen Blutzuckerwerten zu senken.
Anwendung in der Stillzeit
Metformin geht bei Ratten in die Muttermilch über. Beim Menschen liegen diesbezüglich noch keine Erkenntnisse vor, und je nach der Bedeutung des Arzneimittels für die Gesundheit der Mutter ist zu entscheiden, ob abgestillt oder Metforminhydrochlorid abgesetzt werden sollte.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Eine Monotherapie mit Metformdoc®500/850 mg führt nicht zu Hypoglykämie und hat daher keine Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Die Patienten sollten jedoch darüber informiert werden, dass bei Kombination von Metforminhydrochlorid und anderen Antidiabetika (Sulfonylharnstoffe, Insulin, Repaglinid) das Risiko einer Hypoglykämie besteht.
Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig: >1/10;
häufig:
≥1/100, <1/10;
gelegentlich: ≥1/1000, <1/100;
selten: ≥1/10000, <1/1000;
sehr selten: <1/10000 und Einzelfälle
Die folgenden Nebenwirkungen können unter Metformin auftreten.
Gastrointestinale Beschwerden
Sehr häufig: gastrointestinale Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Abdominalschmerzen und Appetitverlust. Diese Nebenwirkungen treten meist zu Therapiebeginn auf und verschwinden in den meisten Fällen spontan. Um diese gastrointestinalen Symptome zu verhindern wird empfohlen, Metforminhydrochlorid während der oder nach den Mahlzeiten in Form von 2 oder 3 Einzeldosen einzunehmen. Eine langsame Steigerung der Dosierung kann die gastrointestinale Unverträglichkeit ebenfalls mindern.
Erkrankung des Nervensystems
Häufig: Geschmacksveränderung
Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr selten: Hautreaktionen wie Erythem, Pruritus und Urtikaria.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr selten: Bei langfristig mit Metformin behandelten Patienten wurde sehr selten eine verminderte Absorption von Vitamin B12 sowie eine Senkung der Serumspiegel beobachtet. Dies sollte bei Patienten mit megaloblastärer Anämie als mögliche Ursache in Betracht gezogen werden.
Sehr selten: Laktatazidose (0,03 Fälle/1000 Patientenjahre; siehe 4.4 "Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung").
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten: Abnormalitäten der Leberfunktionstests oder Hepatitis, die nach Absetzen von Metforminhydrochlorid reversibel sind.
Limitierte Daten zeigten bei Kindern und Jugendlichen ein ähnliches Nebenwirkungsprofil wie bei Erwachsenen.
4.9 Überdosierung
Bei Dosierungen von bis zu 85 g wurde keine Hypoglykämie beobachtet, auch wenn es unter diesen Umständen zu einer Laktatazidose kam. Bei starker Überdosierung oder Vorhandensein von Begleitrisiken kann es zu einer Laktatazidose kommen. Dabei handelt es sich um einen medizinischen Notfall, der im Krankenhaus behandelt werden muss. Die wirksamste Methode zur Entfernung von Laktat und Metformin aus dem Körper ist die Hämodialyse.
5. PHARMAKOLIGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Orales
Antidiabetikum(Verdauungstrakt und Metabolisierung)(ATC-Code:
A10BA02
Metformin ist ein Biguanid mit blutzuckersenkender
Wirkung und bewirkt eine Senkung sowohl des basalen als auch des
postprandialen Blutzuckerspiegels. Es stimuliert nicht die
Insulinsekretion und führt daher nicht zu Hypoglykämie.
Die
Wirkung von Metformin beruht wahrscheinlich auf
3 Mechanismen:
(1) Senkung der Glukoseproduktion in der Leber
durch Hemmung der Glukoneogenese und der Glykogenolyse;
(2) Erhöhung der Insulinempfindlichkeit in der Muskulatur und damit Verbesserung der peripheren Glukoseaufnahme und -verwertung;
(3)
Hemmung der intestinalen Glukoseabsorption.
Metformin
stimuliert die intrazelluläre Glykogensynthese durch seine Wirkung
auf die Glykogensynthase.
Metformin erhöht die Transportkapazität von allen
bis jetzt bekannten membranständigen Transportproteinen für Glukose
(GLUT).
Beim Menschen besitzt Metformin unabhängig von seiner Wirkung auf den Blutzuckerspiegel eine günstige Wirkung auf den Fettstoffwechsel. Dies wurde in therapeutischer Dosierung in kontrollierten mittelfristigen Studien und Langzeitstudien nachgewiesen. Metformin führt zu einer Senkung des Gesamtcholesterins, des LDL-Cholesterins und der Triglyzeride.
Klinische Wirksamkeit:
In einer
prospektiven randomisierten Studie (UKPDS) wurde der langfristige
Nutzen einer intensiven Kontrolle der Einstellung des
Blutzuckerspiegels bei erwachsenen Typ 2-Diabetikern
nachgewiesen.
Bei der
Analyse der Resultate für übergewichtige Patienten, die nach dem
Versagen von diätetischen Maßnahmen allein mit
Metforminhydrochlorid behandelt wurden, kam man zu den folgenden
Ergebnissen:
-
signifikante Senkung des absoluten Risikos aller diabetesbedingten Komplikationen in der mit Metforminhydrochlorid behandelten Gruppe (29,8 Ereignisse/1000 Patientenjahre) gegenüber Diät allein (43,3 Ereignisse/1000 Patientenjahre), p=0,0023, sowie gegenüber den mit Sulfonylharnstoffen und mit Insulin allein behandelten Gruppen (40,1 Ereignisse/1000 Patientenjahre), p=0,0034;
-
signifikante Senkung des absoluten Risikos für diabetesbedingte Mortalität: Metforminhydrochlorid 7,5 Ereignisse/1000 Patientenjahre gegenüber Diät allein 12,7 Ereignisse/1000 Patientenjahre, p=0,017;
-
signifikante Senkung des absoluten Risikos für Mortalität insgesamt: Metforminhydrochlorid 13,5 Ereignisse/1000 Patientenjahre gegenüber Diät allein 20,6 Ereignisse/1000 Patientenjahre (p=0,011) und gegenüber den mit Sulfonylharnstoffen und mit Insulin allein behandelten Gruppen 18,9 Ereignisse/1000 Patientenjahre (p=0,021);
-
signifikante Senkung des absoluten Risikos für Myokardinfarkt: Metforminhydrochlorid 11 Ereignisse/1000 Patientenjahre, Diät allein 18 Ereignisse/1000 Patientenjahre (p=0,01).
Bei Verwendung von Metforminhydrochlorid als Begleitmedikament in Verbindung mit einem Sulfonylharnstoff konnte kein Vorteil hinsichtlich des klinischen Resultats nachgewiesen werden.
Bei Typ 1-Diabetes wurde bei ausgewählten Patienten die Kombination aus Metforminhydrochlorid und Insulin eingesetzt, aber der klinische Vorteil dieser Kombination konnte nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden.
Kontrollierte einjährige klinische Studien an einer begrenzten Zahl von Patienten im Alter zwischen 10 und 16 Jahren zeigten eine ähnliche Wirkung auf die Blutzuckereinstellung wie bei Erwachsenen.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Absorption
Nach einer oralen Dosis Metforminhydrochlorid wird die maximale Konzentration (Tmax) nach 2,5 Stunden erreicht. Die absolute Bioverfügbarkeit einer 500 mg oder 850 mg Filmtablette Metforminhydrochlorid beträgt bei gesunden Patienten ca. 50 - 60 %. Nach einer oralen Dosis beträgt die nicht absorbierte und mit dem Stuhl ausgeschiedene Fraktion 20 - 30 %.
Nach oraler Gabe ist die Absorption von Metforminhydrochlorid unvollständig und zeigt Sättigungscharakter. Man nimmt an, dass die Pharmakokinetik der Metforminabsorption nicht linear ist.
Bei der
empfohlenen Dosierung und den gebräuchlichen Dosierungsintervallen
wird der Gleichgewichtszustand hinsichtlich der
Plasmakonzentrationen innerhalb von 24 bis 48 Stunden erreicht.
Letztere betragen im Allgemeinen weniger als 1 µg/ml. In
kontrollierten klinischen Studien überstiegen die maximalen
Plasmakonzentrationen (Cmax) von Metformin selbst bei
maximaler Dosierung nicht 4 µg/ml. Durch die Aufnahme von
Nahrung wird die Absorption von Metformin verringert und leicht
verzögert. Nach Gabe einer Dosis von 850 mg zeigte sich eine um 40
% geringere maximale Plasmakonzentration, eine Senkung der AUC
(area under the curve) um 25 % und eine Verlängerung der Zeit bis
zum Erreichen der maximalen Plasmakonzentration
(Tmax)
um 35 Minuten.
Die klinische Relevanz dieser Ergebnisse ist nicht
bekannt.
Verteilung
Die Bindung an Plasmaproteine ist zu vernachlässigen. Metformin geht in die Erythrozyten über. Die maximale Konzentration im Vollblut ist geringer als im Plasma und stellt sich ungefähr zur selben Zeit ein. Die Erythrozyten stellen wahrscheinlich ein sekundäres Verteilungs-kompartiment dar. Das mittlere Verteilungsvolumen (Vd) schwankt zwischen 63 und 276 l.
Stoffwechsel
Metformin wird in unveränderter Form mit dem Urin ausgeschieden. Beim Menschen wurden bisher keine Abbauprodukte identifiziert.
Elimination
Die renale Clearance für Metformin beträgt > 400 ml/min, was darauf hinweist, dass Metformin durch glomeruläre Filtration und tubuläre Sekretion ausgeschieden wird. Nach einer oralen Dosis beträgt die terminale Eliminationshalbwertzeit ungefähr 6,5 Stunden. Bei eingeschränkter Nierenfunktion sinkt die renale Clearance proportional zur Kreatininclearance, so dass die Eliminationshalbwertzeit verlängert wird und die Metforminkonzentration im Plasma steigt.
Kinder
Einzeldosisstudie: Nach einer einzelnen Dosis von 500 mg Metforminhydrochlorid zeigten pädiatrische Patienten das gleiche pharmakokinetische Profil wie gesunde Erwachsene.
Mehrfachdosenstudie: Nach wiederholter Gabe von 2 x täglich 500 mg Metformin für 7 Tage waren die mittlere maximale Plasmakonzentration (Cmax) und die systemische Aufnahme (AUC) um ca. 33 % bzw. 40 reduziert, im Vergleich zu erwachsenen Diabetikern, die 14 Tage lang wiederholte Dosen von 2 x 500 mg erhielten. Da die Dosis abhängig von der Blutzuckerkontrolle individuell titriert wird, ist dies jedoch von begrenzter klinischer Relevanz.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Nach den präklinischen Daten besteht aufgrund der konventionellen Studien hinsichtlich pharmakologischer Sicherheit, Toxizität von wiederholten Dosen, Genotoxizität, karzinogenes Potenzial und Reproduktionstoxizität keine besondere Gefahr für den Menschen.
Bioverfügbarkeit
Eine im Jahr 1999 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung an 24 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat:
Testpräparat Referenzpräparat
maximale
Plasmakonzentration
(Cmaxin ng/ml): 1401,2 ± 403,7 1388,4 ± 357,0
Zeitpunkt der
maximalen
Plasmakonzentration
(tmaxin h): 1,61 ± 0,442 1,60 ± 0,361
Fläche unter der
Konzentrations-Zeit-
Kurve
(AUCo→∞in ng/ml x h): 7437,8 ± 1861,7 7227,4 ± 1834,5
Angabe der Werte als Mittelwerte und Streubreite.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Metformdoc®500 mg: Povidon K-Wert 25, Macrogol 6000, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Hypromellose, Titandioxid (E 171).
Metformdoc®850 mg: Povidon K-Wert 25, Macrogol 6000, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Hypromellose, Titandioxid (E 171),
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Metformdoc®500 mg: 3 Jahre
Metformdoc®850 mg: 5 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Filmtabletten in Durchdrückpackungen in Faltschachteln
Originalpackung mit 30 Filmtabletten (N1)
Originalpackung mit 120 Filmtabletten (N2)
6.6. Besondere Vorsichtsmassnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen
7. INHABER DER ZULASSUNG
docpharm®
Arzneimittelvertrieb GmbH & Co. KGaA
Gewerbestr. 26
76327 Pfinztal
Tel.: 0721/ 790 709-0
Fax.:0721/ 790 709-16
E-Mail: info@docpharm.de
8. ZULASSUNGSNUMMER
Metformdoc®500 mg: 45055.00.00
Metformdoc®850 mg: 49191.00.00
9. DATUM DER EREITLUNG DER ZULASSUNG
Metformdoc®500 mg: 18.01.2000
Metformdoc®850 mg: 10.01.2001
STAND DER INFORMATION
02/2010
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
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Unten, rechts, um 90 ° gedreht anzubringen:
D-6/SPC 02/2010
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