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Metformin Aristo N 1000 Mg Filmtabletten

Document: 07.12.2011   Fachinformation (deutsch) change

Textspezifikation ARI SP T PFI 134000-01

Metformin ARISTO® N 500 mg Filmtabletten

Metformin ARISTO® N 850 mg Filmtabletten

Metformin ARISTO® N 1000 mg Filmtabletten

Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben

Stand: 112011


1. Bezeichnung des Arzneimittels


Metformin Aristo N 500 mg Filmtabletten

Metformin Aristo N 850 mg Filmtabletten

Metformin Aristo N 1000 mg Filmtabletten



2. Qualitative und quantitative

Zusammensetzung


(Arzneilich wirksame Bestandteile nach Art und Menge)


Jede Filmtablette enthält 500 mg Met-forminhydrochlorid entsprechend 390 mg Metformin.


Jede Filmtablette enthält 850 mg Metforminhydrochlorid entsprechend 663 mg Metformin.


Jede Filmtablette enthält 1000 mg Met-forminhydrochlorid entsprechend 780 mg Metformin.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform


Filmtabletten



4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Therapie des Diabetes mellitus Typ 2; insbesondere bei übergewichtigen Patienten, bei denen allein durch Diät und körperliche Betätigung keine ausrei-chende Einstellung des Blutzucker-spiegels erreicht wurde.


Bei Erwachsenen können Metformin Aristo N Filmtabletten in Form einer Monotherapie oder in Kombination mit anderen oralen Antidiabetika bzw. Insulin angewendet werden.


Bei Kindern ab 10 Jahre und bei Jugendlichen können Metformin Aristo N Filmtabletten in Form einer Monotherapie oder in Kombination mit Insulin angewendet werden.


Bei übergewichtigen erwachsenen Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 konnte nach Versagen diätetischer Maßnahmen eine Senkung der Häufigkeit von diabetesbedingten Komplikationen unter Behandlung mit Metformin als Therapie der ersten Wahl nachgewiesen werden (siehe 5.1. Pharmakodynamische Eigenschaften).



4.2 Dosierung, Art und Dauer der

Anwendung


Erwachsene:

Monotherapie und Kombination mit anderen oralen Antidiabetika


Im Allgemeinen besteht die Initialdosis aus der Gabe von einer Filmtablette mit 500 mg bzw. 850 mg Metformin-hydrochlorid zwei- oder dreimal täglich, während oder nach den Mahlzeiten.

Nach 10 bis 15 Tagen sollte die Dosierung in Abhängigkeit von den Messungen des Blutzuckerspiegels angepasst werden. Eine allmähliche Erhöhung der Dosierung wirkt sich positiv auf die gastrointestinale Verträglichkeit des Medikaments aus.

Die maximale empfohlene Tagesdosis beträgt 3 g Metforminhydrochlorid täglich.


Bei der Umstellung von einem anderen oralen Antidiabetikum auf Metformin-hydrochlorid sollte zunächst das bisherige Medikament abgesetzt und danach die Therapie mit Metforminhydrochlorid in der oben angegeben Dosierung begonnen werden.


Kombination mit Insulin

Metforminhydrochlorid und Insulin können kombiniert werden, um eine bessere Einstellung des Blutzuckerspiegels zu erreichen. Metforminhydrochlorid wird in der üblichen Anfangsdosierung von einer Filmtablette mit 500 mg bzw. 850 mg Metforminhydrochlorid zwei- bis dreimal täglich gegeben, während sich die Insulindosis nach den gemessenen Blutzuckerwerten richtet.


Ältere Patienten:

Bedingt durch die bei älteren Patienten häufig eingeschränkte Nierenfunktion sollte sich die Dosierung von Metformin-hydrochlorid nach der Nierenfunktion richten. Aus diesem Grund ist die regelmäßige Messung der Nierenfunktion notwendig (siehe Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichts-maßnahmen für die Anwendung“).


Kinder ab 10 Jahre und Jugendliche:

Monotherapie und Kombinationstherapie mit Insulin

- Im Allgemeinen besteht die Initialdosis aus der Gabe von einer Filmtablette mit 500 mg oder 850 mg Metformin-hydrochlorid einmal täglich, während oder nach der Mahlzeit.

- Nach 10 bis 15 Tagen sollte die Dosierung in Abhängigkeit von den Blutzuckerwerten angepasst werden. Eine allmähliche Erhöhung der Dosierung wirkt sich positiv auf die gastrointestinale Verträglichkeit des Medikaments aus. Die maximale empfohlene Tagesdosis beträgt 2 g Metforminhydrochlorid täglich, eingenommen in 2 oder 3 Einzeldosen.



4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegenüber Metfor-minhydrochlorid oder einen der sonstigen Bestandteile


diabetische Ketoazidose, diabetisches Präkoma


Nierenversagen oder Störung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 60 ml/min)


akute Zustände, die zu einer Beein-trächtigung der Nierenfunktion führen können, z. B.:

- Dehydratation

- schwere Infektionen

- Schock


intravaskuläre Gabe von jodhaltigen Kontrastmitteln (siehe unter 4.4 "Besondere Warnhinweise und Vor-sichtsmaßnahmen für die Anwendung")


akute oder chronische Erkrankungen, die zu einer Gewebshypoxie führen können, wie:

- kardiale oder respiratorische Insuffi-

zienz

- frischer Myokardinfarkt

- Schock


Leberinsuffizienz, akute Alkoholintoxi-kation, Alkoholismus


Stillzeit



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Laktatazidose

Bei der Laktatazidose handelt es sich um eine seltene, jedoch schwerwiegende (hohe Mortalität ohne schnelle Behandlung) metabolische Komplikation, die durch eine Akkumulation von Metformin verursacht werden kann. Die bisher bekannt gewordenen Fälle von Laktatazidose bei mit Metformin behandelten Patienten betrafen vor allem Diabetiker mit schwerer Niereninsuffi-zienz. Die Inzidenz der Laktatazidose kann und sollte durch die Erfassung von weiteren Risikofaktoren reduziert werden (z.B. schlecht eingestellter Diabetes, Ketonämie, Fasten, übermäßiger Alkohol­konsum, Leberinsuffizienz und alle mit einer Hypoxie einhergehenden Zustände).


Diagnose:
Laktatazidose ist gekennzeichnet durch eine azidotische Dyspnoe mit Abdominal-beschwerden und Hypothermie, gefolgt von Koma. Zu den für die Diagnose relevanten Laborparametern zählen ein erniedrigter pH-Wert des Blutes, Laktat-spiegel im Plasma von über 5 mmol/l sowie eine Erhöhung der Anionenlücke und des Laktat /Pyruvat-Quotienten. Wenn der Verdacht auf das Vorliegen einer metabolischen Azidose besteht, sollte Metformin abgesetzt und der Patient sofort stationär aufgenommen werden (siehe Abschnitt 4.9 "Überdosierung").


Nierenfunktion

Da Metformin über die Nieren aus-geschieden wird, sollte vor Beginn der Be-handlung sowie danach in regelmäßigen Abständen eine Kontrolle des Serum-kreatininspiegels durchgeführt werden:


  • mindestens jährlich bei Patienten mit normaler Nierenfunktion

  • mindestens zwei- bis viermal jährlich bei Patienten, deren Serumkreatinin-spiegel an der oberen Grenze des Normbereiches liegt, sowie bei älteren Patienten


Eine verminderte Nierenfunktion ist bei älteren Patienten häufig und asymp-tomatisch.

Besondere Vorsicht ist in Situationen angebracht, in denen es zu einer Einschränkung der Nierenfunktion kommen kann (z.B. Beginn einer Therapie mit Antihypertensiva oder Diuretika oder mit nichtsteroidalen Antiphlogistika).


Gabe von jodhaltigen Kontrastmitteln



Da die intravaskuläre Gabe von jod-haltigen Kontrastmitteln bei radiologischen Untersuchungen zu Niereninsuffizienz führen kann, sollte die letzte Dosis Metforminhydrochlorid spätestens 48 Stunden vor solchen Untersuchungen eingenommen werden. Die Therapie sollte nicht früher als 48 Stunden nach Beendigung der Untersuchung und nach Sicherstellung einer normalen Nieren-funktion fortgesetzt werden.



Chirurgische Eingriffe


Metforminhydrochlorid sollte 48 Stunden vor elektiven chirurgischen Eingriffen unter Vollnarkose oder unter Anwendung rückenmarksnaher Anästhesieverfahren abgesetzt werden. Die Fortsetzung der Therapie sollte nicht früher als 48 Stunden nach dem Eingriff erfolgen bzw. nach Wiederaufnahme der oralen Ernährung und nach Sicherstellung einer normalen Nierenfunktion.


Kinder und Jugendliche


Die Diagnose eines Typ 2-Diabetes muss bestätigt sein, bevor eine Behandlung mit Metformin begonnen wird.


Während einjähriger kontrollierter klini-scher Studien wurde keine Beeinflussung von Wachstum und Pubertät durch Metformin beobachtet, aber Langzeit-ergebnisse liegen zu diesen spezifischen Fragestellungen noch nicht vor. Deshalb wird eine sorgfältige Beobachtung möglicher Metforminwirkungen in Bezug auf diese Parameter empfohlen.


Kinder zwischen 10 und 12 Jahren:

Nur 15 Personen aus der Altersgruppe zwischen 10 und 12 Jahren waren in die kontrollierten klinischen Studien einge-schlossen, die mit Kindern und Jugend-lichen durchgeführt wurden. Obwohl sich Wirksamkeit und Arzneimittelsicherheit von Metformin bei Kindern unter 12 Jahren nicht unterschieden von Wirk-samkeit und Arzneitmitttelsicherheit bei älteren Kindern, wird besondere Vorsicht bei Verordnung von Metformin für Kinder zwischen 10 und 12 Jahren empfohlen.


Weitere Vorsichtsmaßnahmen


Alle Patienten sollten ihre Diät weiterführen, wobei auf eine adäquate Verteilung der Kohlenhydratzufuhr über den Tag zu achten ist. Übergewichtige Patienten sollten ihre kalorienreduzierte Diät weiterführen.


Die Routine-Laboruntersuchungen zur Überwachung des Diabetes mellitus sollten regelmäßig durchgeführt werden.


Metforminhydrochlorid allein führt nicht zu Hypoglykämie, allerdings ist bei der Kombination mit Insulin oder Sulfonyl-harnstoffen Vorsicht angebracht.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Nicht zu empfehlende Kombinationen:


Alkohol

Bei akuter Alkoholintoxikation besteht ein erhöhtes Risiko einer Laktatazidose, vor allem im Zusammenhang mit:

- Fasten oder Mangelernährung

- Leberinsuffizienz

Alkoholkonsum und alkoholhaltige Arznei-mittel sind zu meiden.


Jodhaltige Kontrastmittel

Durch die intravaskuläre Gabe von jodhaltigen Kontrastmitteln kann es zu Niereninsuffizienz und damit zu einer Akkumulation von Metformin kommen, so dass ein erhöhtes Risiko einer Laktat-azidose besteht. Die letzte Dosis Metforminhydrochlorid sollte spätestens 48 Stunden vor solchen Untersuchungen eingenommen werden. Die Therapie sollte nicht früher als 48 Stunden nach Beendigung der Untersuchung und nach Sicherstellung einer normalen Nieren-funktion fortgesetzt werden.


Kombinationen, bei denen besondere Vor-sichtsmaßnahmen erforderlich sind:


Glukokortikoide (systemische und lokale Anwendung), ß2-Agonisten und Diuretika besitzen eine intrinsische hyper-glykämische Aktivität. Informieren Sie den Patienten darüber, und messen Sie seinen Blutzuckerspiegel vor allem zu Beginn der Therapie in kürzeren Abständen. Passen Sie die Dosierung des Antidiabetikums sofern notwendig während der Therapie mit dem anderen Medikament sowie nach dem Absetzen desselben an.


ACE-Hemmer können zu einer Senkung des Blutzuckerspiegels führen. Passen Sie die Dosierung des Antidiabetikums - sofern notwendig - während der Therapie mit dem anderen Medikament sowie nach dessen Absetzen an.



4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Anwendung in der Schwangerschaft

Gegenwärtig sind noch keine diesbezüg-lichen epidemiologischen Daten verfüg-bar.

In tierexperimentellen Studien fand sich kein Hinweis auf schädliche Wirkungen hinsichtlich Schwangerschaft, embryo-naler und fetaler Entwicklung, Geburt oder postnataler Entwicklung (siehe auch Abschnitt 5.3 „Präklinische Daten zur Sicherheit“).

Patientinnen mit Diabetes, die schwanger sind oder dies werden möchten, sollten nicht mit Metforminhydrochlorid behandelt werden. Der Blutzuckerspiegel sollte in diesen Fällen durch Insulin so gut wie möglich auf normale Werte eingestellt werden, um das Risiko von fetalen Missbildungen infolge von pathologischen Blutzuckerwerten zu senken.


Anwendung in der Stillzeit

Metformin geht bei Ratten in die Muttermilch über.

Beim Menschen liegen diesbezüglich noch keine Erkenntnisse vor, und je nach Bedeutung des Arzneimittels für die Gesundheit der Mutter ist zu entscheiden, ob abgestillt oder Metforminhydrochlorid abgesetzt werden soll.



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrs-tüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Eine Monotherapie mit Metformin Aristo N 500/850/1000 mg Filmtabletten führt nicht zu Hypoglykämie und hat daher keine Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Die Patienten sollten jedoch darüber informiert werden, dass bei Kombination von Metformin und anderen Antidiabetika (Sulfonylharnstoffe, Insulin, Repaglinid) das Risiko einer Hypoglykämie besteht.



4.8 Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig ( 10%), Häufig ( 1% - < 10%), Gelegentlich ( 0,1% - < 1%), Selten ( 0,01 % - < 0,1%), Sehr selten (< 0,01% oder unbekannt)


Die folgenden Nebenwirkungen können unter Metformin auftreten:


Gastrointestinale Beschwerden

Sehr häufig: gastrointestinale Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Abdominalschmerzen und Appetitverlust. Diese Nebenwirkungen treten meist zu Therapiebeginn auf und verschwinden in den meisten Fällen spontan. Um diese gastrointestinalen Symptome zu verhindern wird empfohlen, Metformin-hydrochlorid während der oder nach den Mahlzeiten in Form von 2 oder 3 Einzeldosen einzunehmen. Eine langsame Steigerung der Dosierung kann die gastrointestinale Unverträglichkeit ebenfalls mindern.


Erkrankung des Nervensystems

Häufig: Geschmacksveränderung


Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Sehr selten: Hautreaktionen wie Erythem, Pruritus und Urtikaria.


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Sehr selten: Bei langfristig mit Metformin behandelten Patienten wurde sehr selten eine verminderte Absorption von Vitamin B12 sowie eine Senkung der Serumspiegel beobachtet. Dies sollte bei Patienten mit megaloblastärer Anämie als mögliche Ursache in Betracht gezogen werden.


Sehr selten: Laktatazidose (0,03 Fälle / 1000 Patientenjahre; siehe 4.4 "Besondere Warnhinweise und Vorsichts-maßnahmen für die Anwendung").


Leber- und Gallenerkrankungen

Sehr selten: Abnormalitäten der Leberfunktionstests oder Hepatitis, die nach Absetzen von Metforminhydrochlorid reversibel sind.


Erkrankungen des Blutes und des Lymph-systems

Sehr selten: akute hämolytische Anämie


Limitierte Daten zeigten bei Kindern und Jugendlichen ein ähnliches Nebenwir-kungsprofil wie bei Erwachsenen.


4.9 Überdosierung


Bei Dosierungen von bis zu 85 g wurde keine Hypoglykämie beobachtet, auch wenn es unter diesen Umständen zu einer Laktatazidose kam. Bei starker Über-dosierung oder Vorhandensein von Begleitrisiken kann es zu einer Laktat-azidose kommen. Dabei handelt es sich um einen medizinischen Notfall, der im Krankenhaus behandelt werden muss. Die wirksamste Methode zur Entfernung von Laktat und Metformin aus dem Körper ist die Hämodialyse.



5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


ORALES ANTIDIABETIKUM

(Verdauungstrakt und Metabolisierung)

(ATC-Code: A10BA02)


Metformin ist ein Biguanid mit blutzucker-senkender Wirkung und bewirkt eine Senkung sowohl des basalen als auch des postprandialen Blutzuckerspiegels. Es stimuliert nicht die Insulinsekretion und führt daher nicht zu Hypoglykämie.


Die Wirkung von Metformin beruht wahrscheinlich auf 3 Mechanismen:

(1) Senkung der Glukoseproduktion in der Leber durch Hemmung der Glukoneo-genese und der Glykogenolyse

(2) Erhöhung der Insulinempfindlichkeit in der Muskulatur und damit Verbesserung der peripheren Glukoseaufnahme und -verwertung

(3) Hemmung der intestinalen Glukose-absorption
Metformin stimuliert die intrazellulare Glykogensynthese durch seine Wirkung auf die Glykogensynthase. Metformin erhöht die Transportkapazität von allen bis jetzt bekannten membranständigen Transportproteinen für Glukose (GLUT).


Beim Menschen besitzt Metformin unabhängig von seiner Wirkung auf den Blutzuckerspiegel eine günstige Wirkung auf den Fettstoffwechsel. Dies wurde in therapeutischer Dosierung in kontrollierten mittelfristigen Studien und Langzeitstudien nachgewiesen. Metformin führt zu einer Senkung des Gesamtcholesterins, des LDL-Cholesterins und der Triglyzeride.


Klinische Wirksamkeit

In einer prospektiven randomisierten Studie (UKPDS) wurde der langfristige Nutzen einer intensiven Kontrolle der Einstellung des Blutzuckerspiegels bei Typ 2-Diabetikern nachgewiesen.


Bei der Analyse der Resultate für übergewichtige Patienten, die nach dem Versagen von diätetischen Maßnahmen allein mit Metformin behandelt wurden, kam man zu den folgenden Ergebnissen:

- signifikante Senkung des absoluten Risikos aller diabetesbedingten Kompli-kationen in der mit Metformin behandelten Gruppe (29,8 Ereignisse/ 1000 Patientenjahre) gegenüber Diät allein (43,3 Ereignisse/ 1000 Patientenjahre) (p=0,0023) sowie gegenüber den mit Sulfonylharnstoffen und mit Insulin allein behandelten Gruppen (40,1 Ereignisse/ 1000 Patientenjahre) (p=0,0034)


- signifikante Senkung des absoluten Risikos für diabetesbedingte Mortalität bei Metformin (7,5 Ereignisse/ 1000 Patien-tenjahre) gegenüber Diät allein (12,7 Ereignisse/ 1000 Patientenjahre) (p=0,017)


- signifikante Senkung des absoluten Risikos für Mortalität insgesamt bei Metformin (13,5 Ereignisse/ 1000 Patien-tenjahre) gegenüber Diät allein (20,6 Ereignisse/1000 Patientenjahre) (p=0,011) und gegenüber den mit Sulfonyl-harnstoffen und mit Insulin allein behandelten Gruppen (18,9 Ereignisse/ 1000 Patientenjahre) (p=0,021)


- signifikante Senkung des absoluten Risikos für Myokardinfarkt bei Metformin (11 Ereignisse/ 1000 Patientenjahre) gegenüber Diät allein (18 Ereignisse/ 1000 Patientenjahre) (p=0,01)


Bei Verwendung von Metformin als Begleitmedikament in Verbindung mit einem Sulfonylharnstoff konnte kein Vorteil hinsichtlich des klinischen Resultats nachgewiesen werden.


Bei Typ 1-Diabetes wurde bei ausge-wählten Patienten die Kombination aus Metformin und Insulin eingesetzt, aber der klinische Vorteil dieser Kombination konnte nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden.


Kontrollierte einjährige klinische Studien an einer begrenzten Zahl von Patienten im Alter zwischen 10 und 16 Jahren zeigten eine ähnliche Wirkung auf die Blutzucker-einstellung wie bei Erwachsenen.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Absorption

Nach einer oralen Dosis Metformin-hydrochlorid wird die maximale Konzentration (Tmax) nach 2,5 Stunden erreicht. Die absolute Bioverfügbarkeit einer 500 mg oder 850 mg Filmtablette Metforminhydrochlorid beträgt bei gesunden Patienten ca. 50 - 60%. Nach einer oralen Dosis beträgt die nicht absorbierte und mit dem Stuhl ausgeschiedene Fraktion 20 - 30%.

Nach oraler Gabe ist die Absorption von Metformin unvollständig und zeigt Sättigungscharakter. Man nimmt an, dass die Pharmakokinetik der Metformin-absorption nicht linear ist.


Bei der empfohlenen Dosierung und den gebräuchlichen Dosierungsintervallen wird der Gleichgewichtszustand hinsichtlich der Plasmakonzentrationen innerhalb von 24 bis 48 Stunden erreicht. Letztere betragen im Allgemeinen weniger als 1 µg/ml. In kontrollierten klinischen Studien über-stiegen die maximalen Plasmakon-zentrationen (Cmax) von Metformin selbst bei maximaler Dosierung nicht 4 µg/ml.

Durch die Aufnahme von Nahrung wird die Absorption von Metformin verringert und leicht verzögert. Nach Gabe einer Dosis von 850 mg zeigte sich eine um 40% geringere maximale Plasmakonzentration, eine Senkung der AUC (area under the curve) um 25% und eine Verlängerung der Zeit bis zum Erreichen der maximalen Plasmakonzentration (Tmax) um 35 Minuten.

Die klinische Relevanz dieser Ergebnisse ist nicht bekannt.


Bioverfügbarkeit


Eine im Jahr 1998 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung von Metformin Aristo N 500 mg Filmtabletten an 24 Probanden ergab im Vergleich zum Refe­renzpräparat:


Eine im Jahr 1995 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung von Metformin Aristo N 850 mg Filmtabletten an 20 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat:


Eine im Jahr 2002 durchgeführte Bioverfügbarkeits­untersuchung an 24 gesunden Probanden (12 m/ 12 w, 18-45 Jahre) ergab nach einmaliger Einnahme von Metformin Aristo N 1000 mg Filmtabletten im Vergleich

zum Refe­renzpräparat:


Metformin Aristo N 500 mg Filmtabletten


Test-präparat

Referenz-präparat

maximale Plasma­konzentration
(Cmax)

[µg/ml]




0,92 ± 0,26




0,99 ± 0,23


Zeitpunkt der maximalen Plasma­konzentration
(tmax) [h]




2,8 ± 1





2,7 ± 1,1




Fläche unter der Konzen-trations-Zeit-Kurve (AUC) [µg h/ml]



6,28 ± 1,60





6,75 ± 1,44



Angabe als Mittelwerte und Streubreite

Angabe als Mittelwerte und Streubreite

Metformin Aristo N 850 mg Filmtabletten


Test-präparat

Referenz-präparat

maximale Plasma­konzentration

(Cmax)

[µg/ml]




2,08 ± 0,44




1,98 ± 0,52


Zeitpunkt der maximalen Plasma­konzentration

(tmax) [h]




2,93 ± 0,78





3,05 ± 0,74




Fläche unter der Konzen-trations-Zeit-Kurve (AUC) [µg h/ml]



12,08 ± 2,85





11,62 ± 2,65




Metformin Aristo N 1000 mg Filmtabletten

Test-

präparat

Referenz-präparat



Mittel-wert

CV

Mittel-wert

CV

maximale Plasmakon-zentration

(Cmax) [µg/ml]


1,88


28,2%


1,96


23,5%

Fläche unter der Konzen-trations-Zeit-Kurve

(AUClast)

[µg h/ml]


10,91


25,9%


11,36


26,5%

Zeitpunkt der max. Plasmakon-zentration

(tmax) [h]


3,06


29,4%


2,73


38,8%

(CV: coefficient of variation), Der CVAnova-log beträgt für AUClast 16,14% und für Cmax 19,14% bezogen auf das Verhältnis Test- zu Referenzpräparat.


Verteilung

Die Bindung an Plasmaproteine ist zu vernachlässigen. Metformin geht in die Erythrozyten über. Die maximale Konzentration im Vollblut ist geringer als im Plasma und stellt sich ungefähr zur selben Zeit ein. Die Erythrozyten stellen wahrscheinlich ein sekundäres Vertei-lungskompartiment dar. Das mittlere Verteilungsvolumen (Vd) schwankt zwischen 63 und 276 l.


Metabolisierung

Metformin wird in unveränderter Form mit dem Urin ausgeschieden. Beim Menschen wurden bisher keine Abbauprodukte identifiziert.


Elimination

Die renale Clearance für Metformin beträgt > 400 ml/min, was darauf hinweist, dass Metformin durch glomeruläre Filtration und tubuläre Sekretion ausgeschieden wird. Nach einer oralen Dosis beträgt die terminale Eliminations-halbwertzeit ungefähr 6,5 Stunden. Bei eingeschränkter Nierenfunktion sinkt die renale Clearance proportional zur Krea-tininclearance, so dass die Eliminations-halbwertzeit verlängert wird und die Metforminkonzentration im Plasma steigt.


Kinder

Einzeldosisstudie: Nach einer einzelnen Dosis von 500 mg Metforminhydrochlorid zeigten pädiatrische Patienten das gleiche pharmakokinetische Profil wie gesunde Erwachsene.

Mehrfachdosenstudie: Nach wiederholter Gabe von 2 x täglich 500 mg Metformin für 7 Tage waren die mittlere maximale Plasmakonzentration (Cmax) und die systemische Aufnahme (AUC) um ca. 33% bzw. 40% reduziert, im Vergleich zu erwachsenen Diabetikern, die 14 Tage lang wiederholte Dosen von 2 x 500 mg erhielten. Da die Dosis abhängig von der Blutzuckerkontrolle individuell titriert wird, ist dies jedoch von begrenzter klinischer Relevanz.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Nach den präklinischen Daten besteht aufgrund der konventionellen Studien hinsichtlich pharmakologischer Sicherheit, Toxizität von wiederholten Dosen, Genotoxizität, karzinogenem Potential und Reproduktionstoxizität keine besondere Gefahr für den Menschen.



6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Tablettenkern:

Hypromellose (15000 mPas), Povidon (k-Wert: 25), Magnesiumstearat (Ph.Eur.)


Filmschicht:

Hypromellose (3 mPas), Macrogol 6000, Titandioxid E 171


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


Metformin Aristo N 500/850 mg Filmtabletten: 5 Jahre

Metformin Aristo N 1000 mg Filmtabletten: 3 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.



6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Blisterpackung aus Hart-PVC-Folie (klar) und Aluminiumfolie (bedruckt)


Metformin Aristo N 500 mg Filmtabletten: Packungen zu 30 (N1) , 120 (N2) und 180 (N3) Filmtabletten


Metformin Aristo N 850 mg Filmtabletten: Packungen zu 30 (N1), 120 (N2) und 180 (N3) Filmtabletten


Metformin Aristo N 1000 mg Filmtabletten: Packungen zu 30 (N1), 120 (N2) und 180 (N3, auch als Folienbündelpackung 2 x 90) Filmtabletten



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Keine besonderen Anforderungen.



7. Inhaber der Zulassung


Aristo Pharma GmbH

Wallenroder Str. 8-10

13435 Berlin

Telefon: +49 30 71094 4200

Telefax: +49 30 71094 4250




8. Zulassungsnummern


Metformin Aristo N 500 mg Filmtabletten: 35231.00.00

Metformin Aristo N 850 mg Filmtabletten: 35232.00.00

Metformin Aristo N 1000 mg Filmtabletten: 54314.00.00



9. Datum der Erteilung der Zulassung


Metformin Aristo N 500 mg Filmtabletten: 18.01.1999

Metformin Aristo N 850 mg Filmtabletten: 09.03.1998

Metformin Aristo N 1000 mg Filmtabletten: 22.04.2004



10. Stand der Information


Dezember 2011



11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig.

Fachinformation

Metformin Aristo N 500/850/1000 mg Filmtabletten

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