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Metformin Axcount 850mg

Document: 28.10.2011   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation ( Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels/SPC)

axcount Generika AG

Metformin axcount



1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Metformin axcount 500 mg, Filmtabletten

Metformin axcount 850 mg, Filmtabletten


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Wirkstoff: Metfor­minhydrochlorid


Metformin axcount 500 mg

Jede Filmtablette enthält 500 mg Metfor­minhydrochlorid entsprechend 389,9 mg Metformin.

Metformin axcount 850 mg

Jede Filmtablette enthält 850 mg Metfor­minhydrochlorid entsprechend 662,9 mg Metformin.

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. DARREICHUNGSFORM

Filmtabletten

Metformin axcount 850 mg

Die Filmtablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.



4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Therapie des Diabetes mellitus Typ 2; insbe­sondere bei übergewichtigen Patienten, bei denen allein durch Diät und körperliche Betä­tigung keine ausreichende Einstellung des Blutzuckerspiegels erreicht wurde.

Bei Erwachsenen kann Metformin axcount 500 mg/850 mg in Form einer Monotherapie oder in Kombination mit anderen oralen Anti­diabetika bzw. Insulin angewendet werden.

Bei Kindern ab 10 Jahren und bei Jugend­lichen kann Metformin axcount 500 mg/850 mg in Form einer Monotherapie oder in Kombination mit Insulin angewen­det werden.

Bei übergewichtigen erwachsenen Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 konnte nach Ver­sagen diätetischer Maßnahmen eine Sen­kung der Häufigkeit von diabetesbedingten Komplikationen unter Behandlung mit Met­forminhydrochlorid als Therapie der ersten Wahl nachgewiesen werden (siehe 5.1. „Pharmakodynamische Eigenschaften“).


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Erwachsene

Monotherapie und Kombination mit ande­ren oralen Antidiabetika

- Im Allgemeinen besteht die Initialdosis aus der Gabe von einer Filmtablette mit 500 mg bzw. 850 mg Metforminhydrochlorid zwei- oder dreimal täglich, während oder nach den Mahlzeiten. Nach 10 bis 15 Tagen sollte die Dosierung in Abhängigkeit von den Messungen des Blutzuckerspie­gels angepasst werden. Eine allmähliche Erhöhung der Dosierung wirkt sich positiv auf die gastrointestinale Verträglichkeit des Medikaments aus. Die maximale emp­fohlene Tagesdosis beträgt 3 g Metformin­hydrochlorid täglich.

- Bei der Umstellung von einem anderen oralen Antidiabetikum auf Metforminhy­drochlorid sollte zunächst das bisherige Medikament abgesetzt und danach die Therapie mit Metforminhydrochlorid in der oben angegeben Dosierung begonnen werden.

Kombination mit Insulin

Metforminhydrochlorid und Insulin können kombiniert werden, um eine bessere Ein­stellung des Blutzuckerspiegels zu errei­chen. Metforminhydrochlorid wird in der üblichen Anfangsdosierung von einer Filmtablette mit 500 mg bzw. 850 mg Met­forminhydrochlorid zwei- bis dreimal täg­lich gegeben, während sich die Insulindo­sis nach den gemessenen Blutzuckerwer­ten richtet.

Ältere Patienten

Bedingt durch die bei älteren Patienten häu­fig eingeschränkte Nierenfunktion sollte sich die Dosierung von Metforminhydrochlorid nach der Nierenfunktion richten. Aus die­sem Grund ist die regelmäßige Messung der Nierenfunktion notwendig (siehe Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnah­men für die Anwendung“).


Kinder ab 10 Jahre und Jugendliche

Monotherapie und Kombinationstherapie mit Insulin

- Im Allgemeinen besteht die Initialdosis aus der Gabe von einer Filmtablette mit 500 mg oder 850 mg Metforminhydro­chlorid einmal täglich, während oder nach der Mahlzeit.

- Nach 10 bis 15 Tagen sollte die Dosie­rung in Abhängigkeit von den Blutzucker­werten angepasst werden. Eine allmähli­che Erhöhung der Dosierung wirkt sich positiv auf die gastrointestinale Verträg­lichkeit des Medikaments aus. Die maxi­male empfohlene Tagesdosis beträgt 2 g Metforminhydrochlorid täglich, einge­nommen in 2 oder 3 Einzeldosen.


4.3 Gegenanzeigen

- Überempfindlichkeit gegenüber Metfor­minhydrochlorid oder einem der sonstigen Bestandteile;


- Diabetische Ketoazidose, diabetisches Präkoma;

- Nierenversagen oder Störung der Nieren­funktion (Kreatinin-Clearance < 60 ml/min);

- Akute Zustände, die zu einer Beeinträch­tigung der Nierenfunktion führen können,

z. B.:

- Dehydratation,

- schwere Infektionen,

- Schock;

- Intravaskuläre Gabe von jodhaltigen Kontrastmitteln (siehe unter 4.4 „Besondere Warnhin­weise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“);

- Akute oder chronische Erkrankungen, die zu einer Gewebshypoxie führen können, wie:

- kardiale oder respiratorische Insuffizienz;

- frischer Myokardinfarkt;

- Schock;

- Leberinsuffizienz, akute Alkoholintoxika­tion, Alkoholismus;

- Stillzeit


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaß­nahmen für die Anwendung

Laktatazidose

Bei der Laktatazidose handelt es sich um eine seltene, jedoch schwerwiegende (hohe Mortalität ohne schnelle Behand­lung) metabolische Komplikation, die durch eine Akkumulation von Metformin verursacht werden kann. Die bisher bekannt gewordenen Fälle von Laktatazi­dose bei mit Metforminhydrochlorid behandelten Patienten betrafen vor allem Diabetiker mit schwerer Niereninsuffizienz. Die Inzidenz der Laktatazidose kann und sollte durch die Erfassung von weiteren Risikofaktoren reduziert werden (z. B. schlecht eingestellter Diabetes, Ketonä­mie, Fasten, übermäßiger Alkoholkonsum, Leberinsuffizienz und alle mit einer Hypo­xie einhergehenden Zustände).

Diagnose: Laktatazidose ist gekennzeichnet durch eine azidotische Dyspnoe mit Abdominal­beschwerden und Hypothermie, gefolgt von Koma. Zu den für die Diagnose rele­vanten Laborparametern zählen ein ernie­drigter pH-Wert des Blutes, Laktatspiegel im Plasma von über 5 mmol/l sowie eine Erhöhung der Anionenlücke und des Laktat/ Pyruvat-Quotienten. Wenn der Verdacht auf das Vorliegen einer metabolischen Azi­dose besteht, sollte Metforminhydrochlorid abgesetzt und der Patient sofort stationär aufgenommen werden (siehe Abschnitt 4.9 „Überdosierung“).

Nierenfunktion

Da Metformin über die Nieren ausgeschie­den wird, sollte vor Beginn der Behandlung sowie danach in regelmäßigen Abständen eine Kontrolle des Serumkreatininspiegels durchgeführt werden:

-mindestens jährlich bei Patienten mit nor­maler Nierenfunktion;

-mindestens zwei- bis viermal jährlich bei Patienten, deren Serumkreatininspiegel an der oberen Grenze des Normbereiches liegt, sowie bei älteren Patienten.


Eine verminderte Nierenfunktion ist bei älte­ren Patienten häufig und asymptomatisch. Besondere Vorsicht ist in Situationen ange­bracht, in denen es zu einer Einschränkung der Nierenfunktion kommen kann (z. B. Beginn einer Therapie mit Antihypertensiva oder Diuretika oder mit nichtsteroidalen Antiphlogistika).

Gabe von jodhaltigen Kontrastmitteln:

Da die intravaskuläre Gabe von jodhaltigen Kontrastmitteln bei radiologischen Untersuchungen zu Niereninsuffizienz führen kann, sollte die letzte Dosis Metforminhydrochlorid spätestens 48 Stunden vor solchen Untersuchungen eingenommen werden. Die Therapie soll nicht früher als 48 Stunden nach Beendigung der Untersuchung und nach Sicherstellung einer normalen Nierenfunktion fortgesetzt werden.


Chirurgische Eingriffe

Metforminhydrochlorid sollte 48 Stunden vor selektiven chirurgischen Eingriffen unter Vollnarkose oder unter Anwendung rücken­marksnaher Anästhesieverfahren abgesetzt werden. Die Fortsetzung der Therapie sollte nicht früher als 48 Stunden nach dem Ein­griff erfolgen bzw. nach Wiederaufnahme der oralen Ernährung und nach Sicherstel­lung einer normalen Nierenfunktion.

Kinder und Jugendliche

Die Diagnose eines Typ 2-Diabetes muss bestätigt sein, bevor eine Behandlung mit Metformin begonnen wird.

Während einjähriger kontrollierter klinischer Studien wurde keine Beeinflussung von Wachstum und Pubertät durch Metformin beobachtet, aber Langzeitergebnisse liegen zu diesen spezifischen Fragestellungen noch nicht vor. Deshalb wird eine sorgfältige Beob­achtung möglicher Metforminwirkungen in Bezug auf diese Parameter empfohlen.

Kinder zwischen 10 und 12 Jahren

Nur 15 Personen aus der Altersgruppe zwi­schen 10 und 12 Jahren waren in die kon­trollierten klinischen Studien eingeschlos­sen, die mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt wurden. Obwohl sich Wirk­samkeit und Arzneimittelsicherheit von Met­formin bei Kindern unter 12 Jahren nicht unterschieden von Wirksamkeit und Arznei­mittelsicherheit bei älteren Kindern, wird besondere Vorsicht bei der Verordnung von Metformin für Kinder zwischen 10 und 12 Jahren empfohlen.

Weitere Vorsichtsmaßnahmen:

- Alle Patienten sollten ihre Diät weiterführen, wobei auf eine adäquate Verteilung der Kohlenhydratzufuhr über den Tag zu achten ist. Übergewichtige Patienten sollten ihre kalorienreduzierte Diät weiterführen.

- Die Routine-Laboruntersuchungen zur Überwachung des Diabetes mellitus soll­ten regelmäßig durchgeführt werden.

- Metforminhydrochlorid allein führt nicht zu Hypoglykämie, allerdings ist bei der Kom­bination mit Insulin oder Sulfonylharnstof­fen Vorsicht angebracht.

- Die Zufuhr größerer Mengen Alkohol stellt ebenso ein Risiko für das Auftreten einer Hypoglykämie dar.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimit­teln und sonstige Wechselwirkungen

Nicht zu empfehlende Kombinationen:

Alkohol

Bei akuter Alkoholintoxikation besteht ein erhöhtes Risiko einer Laktatazidose, vor allem im Zusammenhang mit:

- Fasten oder Mangelernährung;
- Leberinsuffizienz.
Alkoholkonsum und alkoholhaltige Arzneimittel sind zu meiden.

Jodhaltige Kontrastmittel

Durch die intravaskuläre Gabe von jodhaltigen Kontrastmitteln kann es zu Niereninsuffizienz und damit zu einer Akkumulation von Metformin kommen, so dass ein erhöhtes Risiko einer Laktatazidose besteht. Die letzte Dosis Metforminhydrochlorid sollte spätestens 48 Stunden vor solchen Untersuchungen eingenommen werden. Die Therapie soll nicht früher als 48 Stunden nach Beendigung der Untersuchung und nach Sicherstellung einer normalen Nierenfunktion fortgesetzt werden.

Kombinationen, bei denen besondere Vorsichtsmaßnahmen erforderlich sind:

Glukokortikoide (systemische und lokale Anwendung), ß2-Agonisten und Diuretika besitzen eine intrinsische hyperglykämi­sche Aktivität. Informieren Sie den Patien­ten darüber, und messen Sie seinen Blut­zuckerspiegel vor allem zu Beginn der Therapie in kürzeren Abständen. Passen Sie die Dosierung des Antidiabetikums – sofern notwendig – während der Thera­pie mit dem anderen Medikament sowie nach dem Absetzen desselben an. ACE-Hemmer können zu einer Senkung des Blutzuckerspiegels führen. Passen Sie die Dosierung des Antidiabetikums - sofern notwendig - während der Therapie mit dem anderen Medikament sowie nach dessen Absetzen an.



4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Anwendung in der Schwangerschaft

Gegenwärtig sind noch keine diesbezügli­chen epidemiologischen Daten verfügbar. In tierexperimentellen Studien fand sich kein Hinweis auf schädliche Wirkungen hinsicht­lich Schwangerschaft, embryonaler und fetaler Entwicklung, Geburt oder postnata­ler Entwicklung (siehe auch Abschnitt 5.3).

Patientinnen mit Diabetes, die schwanger sind oder dies werden möchten, sollten nicht mit Metforminhydrochlorid behandelt werden. Der Blutzuckerspiegel sollte in die­sen Fällen durch Insulin so gut wie möglich auf normale Werte eingestellt werden, um das Risiko von fetalen Missbildungen infol­ge von pathologischen Blutzuckerwerten zu senken.

Anwendung in der Stillzeit

Metformin geht bei Ratten in die Mutter­milch über. Beim Menschen liegen diesbe­züglich noch keine Erkenntnisse vor, und je nach der Bedeutung des Arzneimittels für die Gesundheit der Mutter ist zu entschei­den, ob abgestillt oder Metforminhydrochlo­rid abgesetzt werden sollte.



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüch­tigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Eine Monotherapie mit Metformin axcount 500 mg/ 850 mg führt nicht zu Hypoglykä­mie und hat daher keine Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Die Patienten sollten jedoch darüber informiert werden, dass bei Kombination von Metforminhydro­chlorid und anderen Antidiabetika (Sulfonyl­harnstoffe, Insulin, Repaglinid) das Risiko einer Hypoglykämie besteht.

4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen wer­den folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:


Sehr häufig (1/10)

Häufig (1/100 bis <1/10)

Gelegentlich (1/1.000 bis <1/100)

Selten (1/10.000 bis <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Gastronintestinale Beschwerden

Sehr häufig: Gastrointestinale Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Abdo­minalschmerzen und Appetitverlust. Diese Nebenwirkungen treten meist zu Therapie­beginn auf und verschwinden in den mei­sten Fällen spontan. Um diese gastrointe­stinalen Symptome zu verhindern, wird empfohlen, Metforminhydrochlorid wäh­rend der oder nach den Mahlzeiten in Form von 2 oder 3 Einzeldosen einzunehmen. Eine langsame Steigerung der Dosierung kann die gastrointestinale Unverträglichkeit ebenfalls mindern.

Erkrankung des Nervensystems

Häufig: Geschmacksveränderung

Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Sehr selten: Hautreaktionen wie Erythem, Pruritus und Urtikaria.

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Sehr selten: Bei langfristig mit Metformin behandelten Patienten wurde sehr selten eine verminderte Absorption von Vitamin B 12 sowie eine Senkung der Serumspiegel beobachtet. Dies sollte bei Patienten mit megaloblastärer Anämie als mögliche Ursache in Betracht gezogen werden.

Sehr selten: Laktatazidose (0,03 Fälle/1000 Patientenjahre; siehe 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).

Leber- und Gallenerkrankungen

Sehr selten: Abnormalitäten der Leberfunk­tionstests oder Hepatitis, die nach Absetzen von Metforminhydrochlorid reversibel sind.

Limitierte Daten zeigten bei Kindern und Jugendlichen ein ähnliches Nebenwir­kungsprofil wie bei Erwachsenen.



4.9 Überdosierung

Bei Dosierungen von bis zu 85 g wurde keine Hypoglykämie beobachtet, auch wenn es unter diesen Umständen zu einer Laktatazi­dose kam. Bei starker Überdosierung oder Vorhandensein von Begleitrisiken kann es zu einer Laktatazidose kommen. Dabei handelt sich um einen medizinischen Notfall, der im Krankenhaus behandelt werden muss. Die wirksamste Methode zur Entfernung von Laktat und Metformin aus dem Körper ist die Hämodialyse.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe:

Orales Antidiabetikum (Verdauungstrakt und Metabolisierung)

ATC-Code: A10BA02



Metformin ist ein Biguanid mit blutzucker­senkender Wirkung und bewirkt eine Sen­kung sowohl des basalen als auch des postprandialen Blutzuckerspiegels. Es sti­muliert nicht die Insulinsekretion und führt daher nicht zu Hypoglykämie.

Die Wirkung von Metformin beruht wahr­scheinlich auf 3 Mechanismen:

Senkung der Glukoseproduktion in der Leber durch Hemmung der Glukoneoge­nese und der Glykogenolyse;

Erhöhung der Insulinempfindlichkeit in der Muskulatur und damit Verbesserung der peripheren Glukoseaufnahme und –verwertung;

Hemmung der intestinalen Glukoseab­sorption.


Metformin stimuliert die intrazelluläre Glyko­gensynthese durch seine Wirkung auf die Glykogensynthase. Metformin erhöht die Transportkapazität von allen bis jetzt bekannten membranständigen Transport­proteinen für Glukose (GLUT).


Beim Menschen besitzt Metformin unab­hängig von seiner Wirkung auf den Blut­zuckerspiegel eine günstige Wirkung auf den Fettstoffwechsel. Dies wurde in thera­peutischer Dosierung in kontrollierten mittelfristigen Studien und Langzeitstudien nachgewiesen. Metformin führt zu einer Senkung des Gesamtcholesterins, des LDL-Cholesterins und der Triglyzeride.

Klinische Wirksamkeit

In einer prospektiven randomisierten Studie (UKPDS) wurde der langfristige Nutzen einer intensiven Kontrolle der Einstellung des Blutzuckerspiegels bei Erwachsenen Typ 2­-Diabetikern nachgewiesen.


Bei der Analyse der Resultate für überge­wichtige Patienten, die nach dem Versagen von diätetischen Maßnahmen allein mit Metforminhydrochlorid behandelt wurden, kam man zu den folgenden Ergebnissen:


-signifikante Senkung des absoluten Risikos aller diabetesbedingten Komplikationen in der mit Metforminhydrochlorid behandelten Gruppe (29,8 Ereignisse/1000 Patientenjah­re) gegenüber Diät allein (43,3 Ereignisse/1000 Patientenjahre), p=0,0023, sowie gegenüber den mit Sulfonylharnstoffen und mit Insulin allein behandelten Gruppen (40,1 Ereignisse/1000 Patientenjahre), p=0,0034;


-signifikante Senkung des absoluten Risikos für diabetesbedingte Mortalität: Metformin­hydrochlorid 7,5 Ereignisse /1000 Patien­tenjahre gegenüber Diät allein 12,7 Ereig­nisse /1000 Patientenjahre, p=0,017;


-signifikante Senkung des absoluten Risikos für Mortalität insgesamt: Metforminhydro­chlorid 13,5 Ereignisse/1000 Patientenjahre gegenüber Diät allein 20,6 Ereignisse/1000 Patientenjahre (p=0,011), und gegenüber den mit Sulfonylharnstoffen und mit Insulin allein behandelten Gruppen 18,9 Ereignisse/1000 Patientenjahre (p=0,021);


-signifikante Senkung des absoluten Risikos für Myokardinfarkt: Metformin 11 Ereig­nisse/1000 Patientenjahre, Diät allein 18 Ereignisse/1000 Patientenjahre (p=0,01).


Bei Verwendung von Metforminhydrochlorid als Begleitmedikament in Verbindung mit einem Sulfonylharnstoff konnte kein Vorteil hinsichtlich des klinischen Resultats nach­gewiesen werden.

Bei Typ 1-Diabetes wurde bei ausgewählten Patienten die Kombination aus Metformin­hydrochlorid und Insulin eingesetzt, aber der klinische Vorteil dieser Kombination konnte nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden.

Kontrollierte einjährige klinische Studien an einer begrenzten Zahl von Patienten im Alter zwischen 10 und 16 Jahren zeigten eine ähnliche Wirkung auf die Blutzuckereinstel­lung wie bei Erwachsenen.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Absorption

Nach einer oralen Dosis Metforminhydro­chlorid wird die maximale Konzentration (Tmax) nach 2,5 Stunden erreicht. Die abso­lute Bioverfügbarkeit einer 500 mg oder 850 mg Filmtablette Metforminhydrochlorid beträgt bei gesunden Patienten ca. 50 – 60%. Nach einer oralen Dosis beträgt die nicht absorbierte und mit dem Stuhl ausgeschie­dene Fraktion 20 - 30%.

Nach oraler Gabe ist die Absorption von Metforminhydrochlorid unvollständig und zeigt Sättigungscharakter. Man nimmt an, dass die Pharmakokinetik der Metforminab­sorption nicht linear ist.

Bei der empfohlenen Dosierung und den gebräuchlichen Dosierungsintervallen wird der Gleichgewichtszustand hinsichtlich der Plasmakonzentrationen innerhalb von 24 bis 48 Stunden erreicht. Letztere betragen im Allgemeinen weniger als 1 µg/ml. In kon­trollierten klinischen Studien überstiegen die maximalen Plasmakonzentrationen (Cmax) von Metformin selbst bei maximaler Dosierung nicht 4 µg/ml. Durch die Aufnah­me von Nahrung wird die Absorption von Metformin verringert und leicht verzögert. Nach Gabe einer Dosis von 850 mg zeigte sich eine um 40% geringere maximale Plasmakonzentration, eine Senkung der AUC (area under the curve) um 25% und eine Verlängerung der Zeit bis zum Errei­chen der maximalen Plasmakonzentration (Tmax) um 35 Minuten. Die klinische Rele­vanz dieser Ergebnisse ist nicht bekannt.

Verteilung

Die Bindung an Plasmaproteine ist zu ver­nachlässigen. Metformin geht in die Erythrozyten über. Die maximale Konzen­tration im Vollblut ist geringer als im Plas­ma und stellt sich ungefähr zur selben Zeit ein. Die Erythrozyten stellen wahrschein­lich ein sekundäres Verteilungskomparti­ment dar. Das mittlere Verteilungsvolumen Vd schwankte zwischen 63 und 276 l.

Stoffwechsel

Metformin wird in unveränderter Form mit dem Urin ausgeschieden. Beim Menschen wurden bisher keine Abbauprodukte identi­fiziert.

Elimination

Die renale Clearance für Metformin beträgt > 400 ml/min, was darauf hinweist, dass Metformin durch glomeruläre Filtration und tubuläre Sekretion ausgeschieden wird. Nach einer oralen Dosis beträgt die termina­le Eliminationshalbwertzeit ungefähr 6,5 Stunden. Bei eingeschränkter Nierenfunk­tion sinkt die renale Clearance proportional zur Kreatininclearance, so dass die Elimina­tionshalbwertzeit verlängert wird und die Metforminkonzentration im Plasma steigt.

Bioverfügbarkeit

Metformin axcount 500 mg

Eine im Jahr 1996 durchgeführte Bioverfüg­barkeitsuntersuchung an 24 Probanden er­gab im Vergleich zum Referenzpräparat:



Prüfpräparat

Referenzpräparat

Maximale Plasmakonzentration (Cmax): µg/ml

1,33 ± 0,26

1,27 ± 0,17

Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration; (tmax): h

1,83 ± 0,35

1,88 ± 0,36

Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve; (AUC0-): µg·h/ml

5,94 ± 1,73

6,16 ± 2,05

Angabe der Werte als Mittelwert und Streubreite


Mittlere Plasmaspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm:


Metformin axcount 850 mg

Eine im Jahr 1996 durchgeführte Bioverfüg­barkeitsuntersuchung an 24 Probanden er­gab im Vergleich zum Referenzpräparat:


Prüfpräparat

Referenzpräparat

Maximale Plasmakonzentration (Cmax): µg/ml

1,40 ± 0,290

1,48 ± 0,308

Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration; (tmax): h

3,01 ± 1,07

3,16 ± 0,87

Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve; (AUC0-): µg·h/ml

9,63 ± 1,92

10,3 ± 2,34

Angabe der Werte als Mittelwert und Streu­breite


Mittlere Plasmaspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm:

Kinder

Einzeldosisstudie: Nach einer einzelnen Dosis von 500 mg Metforminhydrochlorid zeigten pädiatrische Patienten das gleiche pharma­kokinetische Profil wie gesunde Erwachsene.

Mehrdosenstudie: Nach wiederholter Gabe von 2 x täglich 500 mg Metformin für 7 Tage waren die mittlere maximale Plasmakonzen­tration (Cmax) und die systemische Aufnah­me (AUC) um ca. 33% bzw. 40% reduziert, im Vergleich zu erwachsenen Diabetikern, die 14 Tage lang wiederholte Dosen von 2 x 500 mg erhielten. Da die Dosis abhängig von der Blut­zuckerkontrolle individuell titriert wird, ist dies jedoch von begrenzter klinischer Relevanz.



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Nach den präklinischen Daten besteht auf­grund der konventionellen Studien hinsicht­lich pharmakologischer Sicherheit, Toxizität von wiederholten Dosen, Gentoxizität, kar­zinogenes Potential und Reproduktionsto­xizität keine besondere Gefahr für den Menschen.



6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Poly(O-carboxymethyl)stärke Natriumsalz, Maisstärke, Povidon K30, Hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Hypromellose, Propylenglycol, Macrogol 6000, Talkum, Titandioxid (Farbstoff E 171)


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.



6.3 Dauer der Haltbarkeit


60 Monate



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.



6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Metformin axcount 500 mg

Originalpackung mit 30 Filmtabletten

Originalpackung mit 105 Filmtabletten

Originalpackung mit 120 Filmtabletten

Originalpackung mit 180 Filmtabletten

Originalpackung mit 180 (6x30) Filmtabletten

Originalpackung mit 195 Filmtabletten

Originalpackung mit 200 Filmtabletten


Metformin axcount 850 mg

Originalpackung mit 30 Filmtabletten

Originalpackung mit 105 Filmtabletten

Originalpackung mit 120 Filmtabletten

Originalpackung mit 180 Filmtabletten

Originalpackung mit 180 (6x30) Filmtabletten

Originalpackung mit 195 Filmtabletten

Originalpackung mit 200 Filmtabletten


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.


7. Inhaber der Zulassung

axcount Generika GmbH

Max-Planck-Straße 36b

D-61381 Friedrichsdorf


Telefon: 0800-2940-100

Telefax: 0800-2946-100


E-Mail: service@axcount.de

www.axcount.de



ZULASSUNGSNUMMER(N)


Metformin axcount 500 mg: 40164.00.00

Metformin axcount 850 mg: 40167.00.00



DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/ VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


Metformin axcount 500 mg: 05.10.1998/03.06.2004
Metformin axcount 850 mg: 11.08.1999/27.06.2007


STAND DER INFORMATION


September 2011


VERKAUFSABGRENZUNG


Verschreibungspflichtig


Seite 15