Metformin Wieb 850mg
Fachinformation
(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels / SPC)
1. Bezeichnung des Arzneimittels
METFORMIN WIEB 850 mg
Wirkstoff: Metforminhydrochlorid
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Jede Filmtablette enthält 850 mg Metforminhydrochlorid entsprechend 663 mg Metformin.
Sonstige Bestandteile siehe 6.1.
3. Darreichungsform
Filmtabletten
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
METFORMIN WIEB 850 mg ist ein Arzneimittel zur Senkung eines zu hohen Blutzuckerspiegels bei erwachsenen Patienten mit Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ 2 bei Erwachsenen); insbesondere bei übergewichtigen Patienten, bei denen allein durch Diät und körperliche Betätigung keine ausreichende Einstellung des Blutzuckerspiegels erreicht wurde. METFORMIN WIEB 850 mg kann allein (Monotherapie) oder in Kombination mit anderen oralen blutzuckersenkenden Arzneimitteln bzw. Insulin angewendet werden.
Bei übergewichtigen Patienten mit Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ 2) konnte nach Versagen diätetischer Maßnahmen eine Senkung der Häufigkeit von diabetesbedingten Komplikationen unter Behandlung mit Metforminhydrochlorid als Therapie der ersten Wahl nachgewiesen werden.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Monotherapie und Kombination mit anderen oralen Antidiabetika
Im Allgemeinen
besteht die Initialdosis aus der Gabe von einer Filmtablette zwei-
oder dreimal täglich, mit oder nach den Mahlzeiten.
Nach 10 bis 15 Tagen sollte die Dosierung in
Abhängigkeit von den Messungen des Blutzuckerspiegels angepasst
werden. Eine allmähliche Erhöhung der Dosierung wirkt sich positiv
auf die gastrointestinale Verträglichkeit des Medikaments
aus.
Die maximale empfohlene Tagesdosis beträgt 3 g
Metforminhydrochlorid täglich.
Bei der Umstellung von einem anderen oralen Antidiabetikum auf Metforminhydrochlorid sollte zunächst das bisherige Medikament abgesetzt und danach die Therapie mit Metforminhydrochlorid in der oben angegeben Dosierung begonnen werden.
Kombination mit Insulin
Metforminhydrochlorid und Insulin können
kombiniert werden, um eine bessere Einstellung des
Blutzuckerspiegels zu erreichen. Metforminhydrochlorid wird in der
üblichen Anfangsdosierung von einer Filmtablette zwei- bis dreimal
täglich gegeben, während sich die Insulindosis nach den gemessenen
Blutzuckerwerten richtet.
Ältere Patienten
Bedingt durch die bei
älteren Patienten häufig eingeschränkte Nierenfunktion sollte sich
die Dosierung von Metforminhydrochlorid nach der Nierenfunktion
richten. Aus diesem Grund ist die regelmäßige Messung der
Nierenfunktion notwendig (siehe Abschnitt 4.4 "Warnhinweise und
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung").
Kinder
Da diesbezüglich noch keine ausreichenden Erkenntnisse vorliegen, sollte METFORMIN WIEB 850 mg nicht zur Behandlung von Kindern eingesetzt werden.
Die Tablette ist nicht zur Teilung vorgesehen! Falls die Tablette zur Erleichterung der Einnahme geteilt werden sollte, sind die Tablettenhälften unverzüglich nacheinander einzunehmen!
4.3 Gegenanzeigen
- Überempfindlichkeit gegenüber Metforminhydrochlorid oder einem der sonstigen Bestandteile;
- diabetische Ketoazidose, diabetisches Präkoma;
Nierenversagen oder Störung der Nierenfunktion (z. B. Serumkreatinin > 135 µmol/l bei Männern bzw. > 110 µmol/l bei Frauen);
- akute Zustände, die
zu einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion führen können, z.
B.:
- Dehydratation,
- schwere Infektionen,
- Schock;
intravaskuläre Gabe von jodhaltigen Kontrastmitteln (siehe unter 4.4 "Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung");
- akute oder
chronische Erkrankungen, die zu einer Gewebshypoxie führen können,
wie:
- kardiale oder respiratorische
Insuffizienz;
- frischer Myokardinfarkt;
- Schock.
- Leberinsuffizienz, akute Alkoholintoxikation, Alkoholismus;
Stillzeit.
4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Laktatazidose
Bei der Laktatazidose handelt es sich um eine
seltene, jedoch schwerwiegende (hohe Mortalität ohne schnelle
Behandlung) metabolische Komplikation, die durch eine Akkumulation
von Metformin verursacht werden kann. Die bisher bekannt gewordenen
Fälle von Laktatazidose bei mit Metforminhydrochlorid behandelten
Patienten betrafen vor allem Diabetiker mit schwerer
Niereninsuffizienz. Die Inzidenz der Laktatazidose kann und sollte
durch die Erfassung von weiteren Risikofaktoren reduziert werden
(z. B. schlecht eingestellter Diabetes, Ketonämie, Fasten,
übermäßiger Alkoholkonsum, Leberinsuffizienz und alle mit einer
Hypoxie einhergehenden Zustände).
Diagnose:
Laktatazidose ist gekennzeichnet durch eine azidotische
Dyspnoe mit Abdominalbeschwerden und Hypothermie, gefolgt von Koma.
Zu den für die Diagnose relevanten Laborparametern zählen ein
erniedrigter pH-Wert des Blutes, Laktatspiegel im Plasma von über
5 mmol/l sowie eine Erhöhung der Anionenlücke und des Laktat
/Pyruvat-Quotienten. Wenn der Verdacht auf das Vorliegen einer
metabolischen Azidose besteht, sollte Metforminhydrochlorid
abgesetzt und der Patient sofort stationär aufgenommen werden
(siehe Abschnitt 4.9 "Überdosierung").
Nierenfunktion:
Da Metformin über die Nieren ausgeschieden wird,
sollte vor Beginn der Behandlung sowie danach in regelmäßigen
Abständen eine Kontrolle des Serumkreatininspiegels durchgeführt
werden:
- mindestens jährlich bei Patienten mit normaler Nierenfunktion;
- mindestens zwei- bis viermal jährlich bei Patienten, deren Serumkreatininspiegel an der oberen Grenze des Normbereiches liegt, sowie bei älteren Patienten.
Eine verminderte
Nierenfunktion ist bei älteren Patienten häufig und
asymptomatisch.
Besondere Vorsicht ist in Situationen angebracht,
in denen es zu einer Einschränkung der Nierenfunktion kommen kann
(z. B. Beginn einer Therapie mit Antihypertensiva oder Diuretika
oder mit nichtsteroidalen Antiphlogistika).
Gabe von jodhaltigen Kontrastmitteln:
Da die intravaskuläre Gabe von jodhaltigen Kontrastmitteln bei radiologischen Untersuchungen zu Niereninsuffizienz führen kann, sollte Metforminhydrochlorid vor, während und bis 48 h nach der Untersuchung abgesetzt werden. Die Fortsetzung der Therapie soll erst erfolgen, wenn durch eine neuerliche Untersuchung eine normale Nierenfunktion festgestellt wurde.
Chirurgische Eingriffe:
Metforminhydrochlorid sollte 48 Stunden vor elektiven chirurgischen Eingriffen unter Vollnarkose oder unter Anwendung rückenmarksnaher Anästhesieverfahren abgesetzt werden. Die Fortsetzung der Therapie sollte nicht früher als 48 Stunden nach dem Eingriff erfolgen bzw. nach Wiederaufnahme der oralen Ernährung und nach Sicherstellung einer normalen Nierenfunktion.
Weitere Vorsichtsmaßnahmen:
- Alle Patienten sollten ihre Diät weiterführen, wobei auf eine adäquate Verteilung der Kohlenhydratzufuhr über den Tag zu achten ist. Übergewichtige Patienten sollten ihre kalorienreduzierte Diät weiterführen.
Die Routine-Laboruntersuchungen zur Überwachung des Diabetes mellitus sollten regelmäßig durchgeführt werden.
Metforminhydrochlorid allein führt nicht zu Hypoglykämie, allerdings ist bei der Kombination mit Insulin oder Sulfonylharnstoffen Vorsicht angebracht.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Nicht zu empfehlende Kombinationen
Alkohol
Bei akuter Alkoholintoxikation besteht ein erhöhtes Risiko einer Laktatazidose, vor allem im Zusammenhang mit:
- Fasten oder Mangelernährung;
- Leberinsuffizienz.
Alkoholkonsum und alkoholhaltige Arzneimittel sind zu meiden.
Jodhaltige Kontrastmittel
Durch die intravaskuläre Gabe von jodhaltigen Kontrastmitteln kann es zu Niereninsuffizienz und damit zu einer Akkumulation von Metformin kommen, so dass ein erhöhtes Risiko einer Laktatazidose besteht. Metforminhydrochlorid sollte vor, während und bis 48 h nach der Untersuchung abgesetzt werden. Die Fortsetzung der Therapie soll erst erfolgen, wenn durch eine neuerliche Untersuchung eine normale Nierenfunktion festgestellt wurde.
Kombinationen, bei denen besondere Vorsichtsmaßnahmen erforderlich sind
Glukokortikoide (systemische und lokale Anwendung), ß2-Agonisten und Diuretika besitzen eine intrinsische hyperglykämische Aktivität. Informieren Sie den Patienten darüber, und messen Sie seinen Blutzuckerspiegel vor allem zu Beginn der Therapie in kürzeren Abständen. Passen Sie die Dosierung des Antidiabetikums - sofern notwendig - während der Therapie mit dem anderen Medikament sowie nach dem Absetzen desselben an.
ACE-Hemmer können zu einer Senkung des Blutzuckerspiegels führen. Passen Sie die Dosierung des Antidiabetikums - sofern notwendig - während der Therapie mit dem anderen Medikament sowie nach dessen Absetzen an.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Anwendung in der Schwangerschaft
Gegenwärtig sind noch keine diesbezüglichen
epidemiologischen Daten verfügbar. In tierexperimentellen Studien
fand sich kein Hinweis auf schädliche Wirkungen hinsichtlich
Schwangerschaft, embryonaler und fetaler Entwicklung, Geburt oder
postnataler Entwicklung (siehe auch Abschnitt
5.3).
Patientinnen mit Diabetes, die schwanger sind oder dies werden möchten, sollten nicht mit Metforminhydrochlorid behandelt werden. Der Blutzuckerspiegel sollte in diesen Fällen durch Insulin so gut wie möglich auf normale Werte eingestellt werden, um das Risiko von fetalen Missbildungen infolge von pathologischen Blutzuckerwerten zu senken.
Anwendung in der Stillzeit
Metformin geht bei Ratten in die Muttermilch über. Beim Menschen liegen diesbezüglich noch keine Erkenntnisse vor, und je nach der Bedeutung des Arzneimittels für die Gesundheit der Mutter ist zu entscheiden, ob abgestillt oder Metforminhydrochlorid abgesetzt werden sollte.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Eine Monotherapie mit METFORMIN WIEB 850 mg führt nicht zu Hypoglykämie und hat daher keine Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Die Patienten sollten jedoch darüber informiert werden, dass bei Kombination von Metforminhydrochlorid und anderen Antidiabetika (Sulfonylharnstoffe, Insulin, Repaglinid) das Risiko einer Hypoglykämie besteht.
4.8 Nebenwirkungen
Gastrointestinale Beschwerden
Sehr häufig (> 10%)
Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Abdominalschmerzen und Appetitverlust. Diese treten meist zu Therapiebeginn auf und verschwinden in den meisten Fällen spontan. Um diese gastrointestinalen Symptome zu verhindern wird empfohlen, Metforminhydrochlorid mit oder nach den Mahlzeiten in Form von 2 oder 3 Einzeldosen einzunehmen. Eine langsame Steigerung der Dosierung kann die gastrointestinale Unverträglichkeit ebenfalls mindern.
Häufig (1%-10%)
metallischer Geschmack
Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr selten (< 0.01%)
leichtes Erythem bei überempfindlichen Patienten
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr selten (< 0.01%)
Senkung der Absorption von Vitamin B 12 sowie eine Senkung der Serumspiegel unter Langzeitbehandlung. Diese Beobachtung ist offenbar in klinischer Hinsicht ohne Bedeutung.
Sehr selten
Laktatazidose (0,03 Fälle / 1000 Patientenjahre; siehe 4.4 "Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung").
4.9 Überdosierung
Bei Dosierungen von bis zu 85 g wurde keine Hypoglykämie beobachtet, auch wenn es unter diesen Umständen zu einer Laktatazidose kam. Bei starker Überdosierung oder Vorhandensein von Begleitrisiken kann es zu einer Laktatazidose kommen. Dabei handelt es sich um einen medizinischen Notfall, der im Krankenhaus behandelt werden muss. Die wirksamste Methode zur Entfernung von Laktat und Metformin aus dem Körper ist die Hämodialyse.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
ORALES ANTIDIABETIKUM
(Verdauungstrakt und Metabolisierung)
(ATC-Code: A10BA02)
Metformin ist ein Biguanid mit
blutzuckersenkender Wirkung und bewirkt eine Senkung sowohl des
basalen als auch des postprandialen Blutzuckerspiegels. Es
stimuliert nicht die Insulinsekretion und führt daher nicht zu
Hypoglykämie.
Die Wirkung von
Metformin beruht wahrscheinlich auf 3 Mechanismen:
(1) Senkung der Glukoseproduktion in der Leber
durch Hemmung der Glukoneogenese und der Glykogenolyse;
(2) Erhöhung der Insulinempfindlichkeit in der Muskulatur und damit Verbesserung der peripheren Glukoseaufnahme und -verwertung;
(3) Hemmung der
intestinalen Glukoseabsorption.
Metformin stimuliert die intrazelluläre
Glykogensynthese durch seine Wirkung auf die
Glykogensynthase.
Metformin erhöht die Transportkapazität von allen
bis jetzt bekannten membranständigen Transportproteinen für Glukose
(GLUT).
Beim Menschen besitzt Metformin unabhängig von seiner Wirkung auf den Blutzuckerspiegel eine günstige Wirkung auf den Fettstoffwechsel. Dies wurde in therapeutischer Dosierung in kontrollierten mittelfristigen Studien und Langzeitstudien nachgewiesen. Metformin führt zu einer Senkung des Gesamtcholesterins, des LDL-Cholesterins und der Triglyzeride.
Klinische Wirksamkeit:
In
einer prospektiven randomisierten Studie (UKPDS) wurde der
langfristige Nutzen einer intensiven Kontrolle der Einstellung des
Blutzuckerspiegels bei Typ 2-Diabetikern
nachgewiesen.
Bei
der Analyse der Resultate für übergewichtige Patienten, die nach
dem Versagen von diätetischen Maßnahmen allein mit
Metforminhydrochlorid behandelt wurden, kam man zu den folgenden
Ergebnissen:
- signifikante Senkung des absoluten Risikos aller diabetesbedingten Komplikationen in der mit Metforminhydrochlorid behandelten Gruppe (29,8 Ereignisse/1000 Patientenjahre) gegenüber Diät allein (43,3 Ereignisse/1000 Patientenjahre), p=0,0023, sowie gegenüber den mit Sulfonylharnstoffen und mit Insulin allein behandelten Gruppen (40,1 Ereignisse/1000 Patientenjahre), p=0,0034;
- signifikante Senkung des absoluten Risikos für diabetesbedingte Mortalität: Metforminhydrochlorid 7,5 Ereignisse/1000 Patientenjahre gegenüber Diät allein 12,7 Ereignisse/1000 Patientenjahre, p=0,017;
- signifikante Senkung des absoluten Risikos für Mortalität insgesamt: Metforminhydrochlorid 13,5 Ereignisse/1000 Patientenjahre gegenüber Diät allein 20,6 Ereignisse/1000 Patientenjahre (p=0,011) und gegenüber den mit Sulfonylharnstoffen und mit Insulin allein behandelten Gruppen 18,9 Ereignisse/1000 Patientenjahre (p=0,021);
- signifikante Senkung des absoluten Risikos für Myokardinfarkt: Metforminhydrochlorid 11 Ereignisse/1000 Patientenjahre, Diät allein 18 Ereignisse/1000 Patientenjahre (p=0,01).
Bei Verwendung von Metforminhydrochlorid als Begleitmedikament in Verbindung mit einem Sulfonylharnstoff konnte kein Vorteil hinsichtlich des klinischen Resultats nachgewiesen werden.
Bei Typ 1-Diabetes wurde bei ausgewählten Patienten die Kombination aus Metforminhydrochlorid und Insulin eingesetzt, aber der klinische Vorteil dieser Kombination konnte nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Absorption
Nach einer oralen Dosis Metforminhydrochlorid wird die maximale Konzentration (Tmax) nach 2,5 Stunden erreicht. Die absolute Bioverfügbarkeit einer 500 mg oder 850 mg Filmtablette Metforminhydrochlorid beträgt bei gesunden Patienten ca. 50 - 60 %. Nach einer oralen Dosis beträgt die nicht absorbierte und mit dem Stuhl ausgeschiedene Fraktion 20 - 30 %.
Nach oraler Gabe ist die Absorption von Metforminhydrochlorid unvollständig und zeigt Sättigungscharakter. Man nimmt an, dass die Pharmakokinetik der Metforminabsorption nicht linear ist.
Bei
der empfohlenen Dosierung und den gebräuchlichen
Dosierungsintervallen wird der Gleichgewichtszustand hinsichtlich
der Plasmakonzentrationen innerhalb von 24 bis 48 Stunden erreicht.
Letztere betragen im Allgemeinen weniger als 1 µg/ml. In
kontrollierten klinischen Studien überstiegen die maximalen
Plasmakonzentrationen (Cmax) von Metformin selbst bei
maximaler Dosierung nicht 4 µg/ml. Durch die Aufnahme von
Nahrung wird die Absorption von Metformin verringert und leicht
verzögert. Nach Gabe einer Dosis von 850 mg zeigte sich eine um 40
% geringere maximale Plasmakonzentration, eine Senkung der AUC
(area under the curve) um 25 % und eine Verlängerung der Zeit bis
zum Erreichen der maximalen Plasmakonzentration
(Tmax)
um 35 Minuten.
Die klinische Relevanz dieser Ergebnisse ist
nicht bekannt.
Verteilung
Die Bindung an Plasmaproteine ist zu vernachlässigen. Metformin geht in die Erythrozyten über. Die maximale Konzentration im Vollblut ist geringer als im Plasma und
stellt sich ungefähr zur selben Zeit ein. Die Erythrozyten stellen wahrscheinlich ein sekundäres Verteilungskompartiment dar. Das mittlere Verteilungsvolumen (Vd) schwankt zwischen 63 und 276 l.
Stoffwechsel:
Metformin wird in unveränderter Form mit dem Urin ausgeschieden. Beim Menschen wurden bisher keine Abbauprodukte identifiziert.
Elimination
Die renale Clearance für Metformin beträgt > 400 ml/min, was darauf hinweist, dass Metformin durch glomeruläre Filtration und tubuläre Sekretion ausgeschieden wird. Nach einer oralen Dosis beträgt die terminale Eliminationshalbwertzeit ungefähr 6,5 Stunden. Bei eingeschränkter Nierenfunktion sinkt die renale Clearance proportional zur Kreatininclearance, so dass die Eliminationshalbwertzeit verlängert wird und die Metforminkonzentration im Plasma steigt.
Bioverfügbarkeit
Eine im Jahr 1995 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung an 20 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat:
|
Testpräparat |
Referenzpräparat |
Maximale Plasmakonzentration (cmax): in µg/ml |
2,08 SD 0,44 |
1,98 SD 0,52 |
Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (tmax): in h |
2,93 SD0,78 |
3,05 SD 0,74 |
Fläche unter der Konzentrations-Zeitkurve (AUC): in µg.h/ml |
12,08 SD 2,85 |
11,62 SD 2,65 |
Angabe der Werte als Mittelwert und Streubreite
Mittlere Plasmaspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Kozentrations-Zeit-Diagramm nach oraler Gabe von 850 mg Metforminhydrochlorid (n = 20):
Bild 1
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Nach den präklinischen Daten besteht aufgrund der
konventionellen Studien hinsichtlich pharmakologischer Sicherheit,
Toxizität von wiederholten Dosen, Genotoxizität, karzinogenes
Potenzial und Reproduktionstoxizität keine besondere Gefahr für den
Menschen.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1. Hilfsstoffe
Hypromellose, Povidon K 25, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Macrogol 6000, Titandioxid
6.2 Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
4 Jahre
6.4 Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 25°C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC-Al-Blister
Originalpackung mit 30 Tabletten
Originalpackung mit 120 Tabletten
Unverkäufliche Muster mit 30 Tabletten
7. Name/Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers
WIEB Pharm Vertriebs GmbH & Co. KG
Diekstraat 15
25870 Norderfriedrichskoog
Tel.: 04864-100693
Fax.: 04864-100695
8. Zulassungsnummer
44176.00.00
9. Datum der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
13.01.1999
Verlängerung der Zulassung: 7.10.2004
10. Stand der Information
Oktober 2004
11. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig