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Methylphenidat - 1 A Pharma 10 Mg Tabletten

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FA Anlage


zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 60573.00.00



FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


Fachinformation


FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels


M-Phen 10 mg Tabletten


FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 Tablette enthält 10 mg Methylphenidathydrochlorid.


Sonstige Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1.


FE 3. Darreichungsform


Tablette


Weiße, runde, planfacettierte Tablette mit Bruchkerben auf beiden Seiten und an den Stegkanten.


FG 4. Klinische Angaben


FH 4.1 Anwendungsgebiete


Methylphenidat ist im Rahmen einer therapeutischen Gesamtstrategie zur Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störungen (Attention-Deficit Hyperactivity Disorder, ADHD) für Kinder ab einem Alter von 6 Jahren indiziert, wenn sich andere therapeutische Maßnahmen allein als unzureichend erwiesen haben. Die Entscheidung zur Durchführung einer Behandlung muss von einem Spezialisten für Verhaltensstörungen bei Kindern getroffen werden, der auch die Nachbetreuung beaufsichtigen muss. Die Diagnose sollte anhand der DSM-IV Kriterien oder der Richtlinien in ICD-10 erfolgen.


Weitere Informationen zur sicheren Anwendung des Produkts:


ADHD ist auch unter dem Begriff der Aufmerksamkeitsdefizit-Störung (ADS) bekannt.


Ein umfassendes Behandlungsprogramm umfasst in der Regel psychologische, erzieherische und soziale Maßnahmen und zielt auf eine Stabilisierung von Kindern mit einem Verhaltenssyndrom ab, das durch folgende Symptome charakterisiert sein kann: chronische kurze Aufmerksamkeitsspanne in der Vorgeschichte, mangelndes Konzentrationsvermögen, emotionale Labilität, Impulsivität, mäßige bis starke Hyperaktivität, geringfügige neurologische Anzeichen und abnormales EEG. Die Lernfähigkeit kann unter Umständen beeinträchtigt sein.


Eine Behandlung mit Methylphenidat ist nicht bei allen Kindern mit diesem Syndrom indiziert, und der Entscheidung zur Anwendung dieses Arzneimittels muss eine sehr sorgfältige Einschätzung der Schwere der Symptome des Kindes vorausgehen, wobei das Alter des Kindes und das Anhalten der Symptome mit berücksichtigt werden sollten.


FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Erwachsene: Nicht zutreffend


Ältere Patienten: Nicht zutreffend


Kinder (unter 6 Jahren): Bei Kindern unter 6 Jahren ist Methylphenidat nicht indiziert.


Kinder (ab 6 Jahren):

Begonnen wird mit 5 mg einmal oder zweimal täglich (z. B. beim Frühstück und Mittagessen); falls erforderlich, kann die Dosierung und Häufigkeit der Anwendung jeweils wöchentlich um 5 – 10 mg in der täglichen Dosis erhöht werden. Dosierungen über 60 mg täglich werden nicht empfohlen. Die tägliche Gesamtdosis sollte in mehreren Portionen angewendet werden.


Um Einschlafstörungen zu vermeiden, sollte die letzte Dosis im Allgemeinen nicht später als vier Stunden vor dem Zubettgehen angewendet werden. Wenn jedoch die Wirkung des Arzneimittels am Abend zu früh nachlässt, können gestörtes Verhalten und/oder Einschlafstörungen wieder auftreten. Eine kleine Dosis am Abend kann dazu beitragen, dieses Problem zu lösen. Dabei sollte man das Für und Wider einer kleinen Dosis am Abend gegenüber Einschlafstörungen abwägen.


Hinweis:

Wenn nach einer entsprechenden Anpassung der Dosierung innerhalb eines Zeitraums von einem Monat keine Verbesserung der Symptomatik zu beobachten ist, sollte das Arzneimittel abgesetzt werden. Die Anwendung von Methylphenidat sollte regelmäßig eingestellt werden, um den Zustand des Kindes einzuschätzen. Die Behandlung mit Arzneimitteln wird normalerweise während oder nach der Pubertät eingestellt.



FI 4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegenüber Methylphenidat oder einem der Hilfsstoffe.


Bei spürbarer Ängstlichkeit, Erregung oder Spannung darf Methylphenidat nicht angewendet werden, da es zu einer Verstärkung dieser Symptome kommen könnte. Methylphenidat darf nicht angewendet werden im Falle von diagnostizierten oder in der Familie vorgekommenen motorischen Tics, Tourette-Syndrom oder anderen motorischen Störungen.


Methylphenidat ist kontraindiziert bei Patienten mit bekannter Drogenabhängigkeit bzw. Drogenabhängigkeit oder Alkoholismus in der Anamnese, schweren Depressionen, schizophrenen Symptomen, Anorexia nervosa, psychopathologischer Persönlichkeitsstruktur, einer Vorgeschichte mit aggressivem Verhalten oder Suizidgefährdung.


Darüber hinaus darf Methylphenidat nicht angewendet werden bei mittelschwerer und schwerer Hypertonie, Hyperthyreoidismus, Angina pectoris, kardialer Arrhythmie, Glaukom oder Thyreotoxikose.


Methylphenidat ist kontraindiziert bei gleichzeitiger Einnahme von MAO-Inhibitoren bzw. deren Einnahme innerhalb der letzten zwei Wochen vor Beginn der Behandlung mit Methylphenidat.


FK 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Warnhinweise:

Methylphenidat sollte Kindern unter 6 Jahren nicht verordnet werden, da die Sicherheit und Wirksamkeit für diese Altersgruppe nicht nachgewiesen sind.


Klinische Erfahrungen legen die Vermutung nahe, dass Methylphenidat die Symptome von Verhaltensstörungen und Denkstörungen bei psychotischen Kindern verschlimmern kann.


Chronischer Missbrauch von Methylphenidat kann zu ausgeprägter Toleranz und psychischer Abhängigkeit mit unterschiedlichen Graden von abnormalem Verhalten führen. Insbesondere bei Abusus über parenterale Anwendung kann es zu psychotischen Episoden kommen.


Ob eine während der Kindheit erfolgende Behandlung mit Methylphenidat die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Sucht im späteren Leben vergrößert, ist noch nicht geklärt.


Vorsichtsmaßnahmen:

Eine Behandlung mit Methylphenidat ist nicht in allen Fällen von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störungen angezeigt und sollte nur nach vollständiger und eingehender Anamnese und Exploration des Kindes in Betracht gezogen werden. Die Entscheidung zur Verordnung von Methylphenidat sollte abhängig sein von einer Einschätzung der Schwere und des Anhaltens der Symptome in Relation zum Alter des Kindes und sich nicht allein auf das Auftreten von einem oder mehreren abnormen


Verhaltensmerkmalen stützen. Wenn solche Symptome zusammen mit akuten Stressreaktionen einhergehen, ist die Behandlung mit Methylphenidat üblicherweise nicht angezeigt.


Verlangsamte Gewichtszunahme und Wachstumsverzögerungen wurden bei Langzeiteinsatz von Stimulanzien bei Kindern berichtet. Bei einer längerfristigen Behandlung mit Methylphenidat wird eine sorgfältige Überwachung des Wachstums empfohlen. Normalerweise holen die Patienten nach Absetzen der Behandlung wieder auf. Ob Behandlungsunterbrechungen in dieser Hinsicht eine vorteilhafte Wirkung haben, wird von den Experten noch diskutiert.


Der Blutdruck sollte bei allen Patienten, die Methylphenidat erhalten, in geeigneten Abständen überwacht werden.


Vorsicht ist bei emotional instabilen Patienten angezeigt, etwa bei Drogenabhängigkeit oder Alkoholismus in der Vorgeschichte, da solche Patienten die Dosis möglicherweise eigenständig erhöhen.


Methylphenidat sollte bei Patienten mit Epilepsie nur mit Vorsicht angewendet werden, da klinische Erfahrungen gezeigt haben, dass es bei einer kleinen Anzahl von Patienten die Häufigkeit der Anfälle erhöhen kann. Wenn die Häufigkeit der Anfälle steigt, sollte die Anwendung von Methylphenidat eingestellt werden.


Das langfristige Sicherheits- und Wirksamkeitsprofil von Methylphenidat ist nicht vollständig bekannt. Patienten, die eine Langzeittherapie benötigen, sollten daher sorgfältig überwacht werden; und in regelmäßigen Abständen sollten das vollständige Blutbild, das Differentialblutbild sowie die Blutplättchenanzahl bestimmt werden.


Eine sorgfältige Überwachung ist beim Absetzen des Arzneimittels erforderlich, da es dabei zur Aufdeckung von Depression oder auch chronischer Überaktivität kommen kann. Einige Patienten benötigen möglicherweise Nachuntersuchungen über einen längeren Zeitraum.


Es ist theoretisch möglich, dass die Methylphenidat-Clearance durch den pH-Wert des Harns beeinflusst wird, und zwar entweder durch Säuerungsmittel beschleunigt oder durch alkalisierende Mittel verlangsamt. Dies sollte bedacht werden, wenn Methylphenidat zusammen mit Arzneimitteln angewendet wird, die den pH-Wert des Harns verändern.


Patienten mit der seltenen vererblichen Galaktose-Intoleranz, einem Lapp-Laktasemangel oder einer Glukose-Galaktose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.


FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Humanmedizinische pharmakologische Studien haben gezeigt, dass Methylphenidat den Metabolismus von Kumarin-Antikoagulanzien, einigen Antikonvulsiva (Phenobarbital, Phenytoin, Primidon), Phenylbutazon und trizyklischen Antidepressiva hemmen kann. Die Dosis dieser Arzneimittel muss


möglicherweise verringert werden. Methylphenidat sollte mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten, die mit Vasopressoren behandelt werden. Methylphenidat sollte nicht von Patienten eingenommen werden, die MAO-Inhibitoren einnehmen bzw. während der letzten zwei Wochen eingenommen haben.


Methylphenidat kann auch die antihypertensive Wirkung von Guanethidin abschwächen.


Alkohol kann die ZNS-Nebenwirkungen von psychoaktiven Arzneimitteln einschließlich Methylphenidat verstärken.


Daher sollten die Patienten während des Behandlungszeitraums keinen Alkohol zu sich nehmen.


FL 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Es liegen nur begrenzte Erfahrungen bezüglich der Anwendung von Methylphenidat in der Schwangerschaft vor.


Tierstudien haben Reproduktionstoxizität von Methylphenidat gezeigt (siehe Abschnitt 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit). Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Beobachtungen am Menschen weisen darauf hin, dass Amphetamine für den Fötus schädlich sein können.


Methylphenidat darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich. Es ist nicht bekannt, ob Methylphenidat und/oder seine Metaboliten in die Muttermilch übertreten; aus Sicherheitsgründen sollen stillende Mütter Methylphenidat jedoch nicht anwenden.


FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen


Methylphenidat kann Schwindel und Schläfrigkeit verursachen. Es ist daher ratsam, beim Führen von Fahrzeugen, Bedienen von Maschinen oder anderen potenziell gefährlichen Aktivitäten Vorsicht walten zu lassen.


FJ 4.8 Nebenwirkungen


Häufigkeitseinschätzung:

sehr häufig 10 %,

häufig 1 % bis <10 %;

gelegentlich 0,1 % bis <1 %;

selten 0,01 % bis <0,1 %;

sehr selten <0,01 %.


Nervosität und Schlaflosigkeit sind sehr häufige Nebenwirkungen zu Beginn der Behandlung, die sich jedoch normalerweise durch eine Reduzierung der Dosis und/oder durch Weglassen der Nachmittags- oder Abenddosis kontrollieren lassen.


Verminderter Appetit ist ebenfalls häufig, jedoch normalerweise eine vorübergehende Erscheinung.


Erkrankungen des Nervensystems:

Häufig: Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Schwindel, Dyskinesie.

Selten: Schwierigkeiten bei der visuellen Akkommodation sowie verschwommenes Sehen.

Sehr selten: Hyperaktivität, Konvulsionen, Muskelkrämpfe, choreatisch-athetotische Bewegungen, Tics oder Verschlimmerung vorhandener Tics sowie Tourette-Syndrom wurden beobachtet. Einzelfälle von toxischer Psychose (einige davon mit visuellen und taktilen Halluzinationen), vorübergehende depressive Stimmung, zerebrale Arteriitis und/oder Verschluss.

Sehr selten wurden Fälle von schwach dokumentiertem neuroleptischen malignen Syndrom (NMS) berichtet. In den meisten dieser Berichte erhielten die Patienten zusätzlich andere Arzneimittel. Die Rolle von Methylphenidat in diesen Fällen ist ungewiss.


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:

Häufig:Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Diese Erscheinungen treten normalerweise zu Beginn der Behandlung auf und lassen sich durch begleitende Nahrungsaufnahme lindern. Trockener Mund.

Sehr selten: Abnormale Leberfunktion, die von einer Transaminasen-Erhöhung bis zum Leberkoma reichen kann.


Herzerkrankungen:

Häufig:Tachykardie, Herzklopfen, Arrhythmie, Änderung des Blutdrucks und des Herzschlags (üblicherweise eine Erhöhung).

Selten:Angina pectoris.


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

Häufig: Ausschlag, Pruritus, Urtikaria, Fieber, Arthralgie, Ausfall der Kopfbehaarung.

Sehr selten:Thrombozytopenische Purpura, exfoliative Dermatitis und Erythema multiforme.


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:

Sehr selten: Leukopenie, Thrombozytopenie, Anämie.


Verschiedenes:

Häufig:Gewichtsverlust

Selten:Verlangsamte Gewichtszunahme und Wachstumsverzögerungen wurden bei Langzeiteinsatz von Stimulanzien bei Kindern berichtet.


FO 4.9 Überdosierung


Anzeichen und Symptome

Eine akute Überdosierung kann, hauptsächlich durch eine Überstimulation des zentralen und sympathischen Nervensystems bedingt, zu Erbrechen, Erregung, Tremor, Hyperreflexie, Muskelzuckungen, Konvulsionen (auf die ein Koma folgen kann), Euphorie, Verwirrung, Halluzinationen, Delirium, Schwitzen, Rötung, Kopfschmerzen, Hyperpyrexie, Tachykardie, Herzklopfen, kardialer Arrhythmie, Hypertonie, Mydriasis und Trockenheit der Schleimhäute führen.


Behandlung

Es gibt kein spezielles Antidot bei einer Überdosierung von Methylphenidat.


Die Behandlung besteht hier aus geeigneten unterstützenden Maßnahmen, wobei eine Selbstverletzung des Patienten verhindert und der Patient von äußeren Stimuli, die die bereits vorhandene Überstimulation noch verschärfen könnten, ferngehalten werden soll. Wenn die Anzeichen und Symptome nicht zu schwer sind und der Patient bei Bewusstsein ist, kann der Mageninhalt durch Auslösen von Erbrechen oder durch eine Magenspülung entleert werden. Bei einer schweren Intoxikation sollte vor Einleitung der Magenspülung eine sorgfältige titrierte Dosis eines kurzfristig wirkenden Barbiturats gegeben werden.


Es ist genauestens darauf zu achten, dass Blutdruck und Atmung aufrechterhalten werden; bei Hyperpyrexie kann eine äußerliche Kühlung erforderlich sein.


Die Wirksamkeit einer peritonealen Dialyse oder extrakorporalen Hämodialyse bei einer Überdosierung von Methylphenidat ist nicht nachgewiesen.


FF 5. Pharmakologische Eigenschaften


F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Stoffgruppe: Psychoanaleptika, Psychostimulantien und Nootropika, zentral wirkende Sympathomimetika


ATC-Code: N06B A04.


Wirkungsweise:

Methylphenidat ist ein ZNS-Stimulans. Seine Wirkweise ist nicht vollständig geklärt. Methylphenidat ist ein indirektes Sympathomimetikum. Die pharmakologischen Eigenschaften sind Amphetamin-ähnlich.


Eine MAO-Enzymhemmung kann eine erhöhte Catecholaminkonzentration zur Folge haben.


F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption:

Der arzneilich wirksame Bestandteil Methylphenidathydrochlorid wird schnell und nahezu vollständig aus den Tabletten resorbiert. Aufgrund des ausgedehnten "firstpass"-Metabolismus liegt seine systemische Verfügbarkeit bei nur 30 % (11 – 51 %) der Dosis. Die gleichzeitige Aufnahme zusammen mit Nahrungsmitteln beschleunigt die Resorption, hat jedoch keinen Einfluss auf die resorbierte Menge. Spitzen-Plasmakonzentrationen von etwa 40 nmol/Liter (11 ng/ml) werden im Durchschnitt 1 – 2 Stunden nach der Anwendung von 0,30 mg/kg erreicht. Die Spitzen-Plasmakonzentrationen weisen jedoch eine


beträchtliche intersubjektive Variabilität auf. Der Bereich unter der Plasmakonzentrations-Kurve (AUC) sowie die Spitzen-Plasmakonzentrationen sind proportional zur Dosis.


Verteilung:

Im Blut werden Methylphenidat und seine Metaboliten im Plasma (57 %) und in den Erythrozyten (43 %) verteilt. Methylphenidat und seine Metaboliten haben eine geringe Plasma-Proteinbindungsrate (10 – 33 %). Die Berechnung des ersichtlichen Verteilungsvolumens ergab 13,1 Liter/kg.


Biotransformation:

Die Biotransformation von Methylphenidat erfolgt schnell und umfassend. Spitzen-Plasmakonzentrationen von 2-Phenyl-2-Piperidyl-Essigsäure (PPAA) werden etwa 2 Stunden nach der Anwendung von Methylphenidat erreicht und sind 30 – 50 mal höher als die der unveränderten Substanz. Die Halbwertszeit von PPAA ist etwa zweimal so lang wie die von Methylphenidat, und die durchschnittliche, systematische Clearance beträgt 0,17 Liter/h/kg. Nur kleine Mengen von hydroxylierten Metaboliten (z. B. Hydroxymethylphenidat und Hydroxyritalinsäure) sind nachweisbar. Die therapeutische Aktivität scheint im Wesentlichen von der übergeordneten Verbindung verursacht zu sein.


Elimination:

Methylphenidat wird mit einer durchschnittlichen Halbwertszeit von 2 Stunden aus dem Plasma ausgeschieden, und die berechnete durchschnittliche systemische Clearance liegt bei 10 Liter/h/kg. Innerhalb von 48 – 96 Stunden werden 78 – 97 % der angewendeten Dosis in Form von Metaboliten mit dem Urin und 1 – 3 % mit den Faeces ausgeschieden. Unverändertes Methylphenidat erscheint im Urin nur in geringen Mengen (< 1 %). Der Großteil der Dosis wird als 2-Phenyl-2-Piperidyl-Essigsäure (PPAA, 60 – 86 %) mit dem Urin ausgeschieden.


Besonderheiten bei Patienten:

Es gibt keine ersichtlichen Unterschiede im pharmakokinetischen Verhalten von Methylphenidat bei hyperaktiven Kindern und gesunden erwachsenen freiwilligen Versuchspersonen.


Die aus Patienten mit normaler Nierenfunktion gewonnenen Eliminationsdaten legen die Vermutung nahe, dass die renale Ausscheidung des unveränderten Methylphenidats auch bei gestörter Nierenfunktion kaum vermindert sein würde. Allerdings könnte die renale Ausscheidung von PPAA verringert sein.


F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Methylphenidat hat sich bei Kaninchen als teratogen erwiesen (Spina bifida mit Malrotation der Hinterläufe bei zwei Jungen eines einzelnen Wurfs) bei systemischen Expositionsspiegeln, welche dem 2,5-fachen Wert bei Kindern, denen 60 mg gegeben wurden, entsprechen und dem 8-fachen Wert bei Kindern, die 20 mg erhalten haben.


Es wurden keine teratogenen Wirkungen bei Ratten festgestellt bei systemischen Expositionsspiegeln (berechnet auf die Exposition gegenüber dem d-Isomer), welche dem 10-fachen Wert bei Kindern, denen 60 mg gegeben wurden, entsprechen und dem 31-fachen Wert bei Kindern, die 20 mg erhalten haben. Fetotoxische Effekte traten jedoch schon bei geringeren Expositionsspiegeln auf (berechnet auf die Exposition gegenüber dem

d-Isomer).


Methylphenidat hat in Dosen, die dem 1- bis 5-fachen der therapeutischen Dosis für den Menschen entsprechen, keinen Einfluss auf die Fortpflanzungsfähigkeit und die Fruchtbarkeit.


Ein Hinweis auf Karzinogenität bei Ratten wurde nicht gefunden. Bei Mäusen verursachte Methylphenidat eine erhöhte Inzidenz von hepatozellulären Adenomen bei beiden Geschlechtern und, ausschließlich bei männlichen Tieren, von Hepatoblastomen. In Ermangelung von Expositionsdaten ist die Bedeutung dieser Befunde für den Menschen nicht bekannt.

Die Befunde aus den Genotoxizitätsstudien lassen kein spezielles Risiko für den Menschen erkennen.


FR 6. Pharmazeutische Angaben


F7 6.1 Sonstige Bestandteile


Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat

Lactose-Monohydrat

Magnesiumstearat (Ph.Eur.) (E470B)

Mikrokristalline Cellulose (E460)

Vorverkleisterte Maisstärke


FS 6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit


2 Jahre


FX 6.4 Besondere Lagerungshinweise


Nicht über 25 °C lagern!

In der Originalverpackung aufbewahren!


FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Die Tabletten sind in PVC/PE/PVdC-Al-Blistern verpackt in Packungsgrößen von 20, 50 oder 100 Tabletten.


F4 6.6 Hinweise für die Handhabung


Keine speziellen Hinweise.


FZ 7. Pharmazeutischer Unternehmer


Hexal AG

Industriestraße 25

83607 Holzkirchen

Telefon: (08024) 908-0

Telefax: (08024) 908-1290

E-Mail: medwiss@hexal.de


F5 8. Zulassungsnummer


60573.00.00


F6 9. Datum der Zulassung


[siehe Unterschrift]


F10 10. Stand der Information


...


F11 11. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht


Verschreibungspflichtig

Betäubungsmittel





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