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Meto-Puren Mite

Document: 16.03.2006   Fachinformation (deutsch) change

FI-168/169-03/06

Fachinformation


METO-PUREN® mite

METO-PUREN®



1. Bezeichnung der Arzneimittel


METO-PUREN® mite

Tabletten mit 50 mg Metoprololtartrat


METO-PUREN®

Tabletten mit 100 mg Metoprololtartrat


Wirkstoff: Metoprololtartrat


2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht


Verschreibungspflichtig


3. Zusammensetzung der Arzneimittel


3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe


Beta-Rezeptorenblocker


3.2 Arzneilich wirksame Bestandteile


METO-PUREN® mite:

1 Tablette enthält 50 mg Metoprololtartrat (Ph.Eur.).


METO-PUREN® :

1 Tablette enthält 100 mg Metoprololtartrat (Ph.Eur.).


3.3 Sonstige Bestandteile


Mikrokristalline Cellulose, Maisstärke, Croscarmellose-Natrium, Copovidon, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph.Eur.)


4. Anwendungsgebiete


  • Arterielle Hypertonie

  • Koronare Herzkrankheit

  • Hyperkinetisches Herzsyndrom (funktionelle Herzbeschwerden)

  • Tachykarde Herzrhythmusstörungen

  • Akutbehandlung des Herzinfarktes und Reinfarktprophylaxe

  • Migräneprophylaxe


5. Gegenanzeigen


METO-PUREN® darf nicht angewendet werden bei:

  • manifester Herzinsuffizienz

  • Schock

  • AV-Block 2. oder 3. Grades

  • Sinusknoten-Syndrom (sick sinus syndrome)

  • sinuatrialem Block

  • Bradykardie (Ruhepuls kleiner als 50 Schläge pro Minute vor Behandlungsbeginn)

  • Hypotonie (systolisch kleiner als 90 mm Hg)

  • Azidose

  • bronchialer Hyperreagibilität (z. B. bei Asthma bronchiale)

  • Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen

  • gleichzeitiger Gabe von MAO-Hemmstoffen (Ausnahme MAO-B-Hemmstoffe)

  • Überempfindlichkeit gegenüber METO-PUREN® oder anderen Beta-Rezeptorenblockern.


Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit METO-PUREN® behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).


Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei:

  • AV-Block 1. Grades

  • Diabetikern mit stark schwankenden Blutzuckerwerten (wegen möglicher schwerer hypoglykämischer Zustände)

  • längerem strengen Fasten und schwerer körperlicher Belastung (wegen möglicher schwerer hypoglykämischer Zustände)

  • Patienten mit Phäochromozytom (Nebennierenmarktumor) (METO-PUREN® erst nach vorheriger alpha-Blockade verabreichen)

  • Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion (siehe Dosierung).


Bei Patienten mit einer Psoriasis in der Eigen- oder Familienanamnese sollte die Verordnung von Beta-Rezeptorenblockern nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.


Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Deshalb ist eine strenge Indikationsstellung bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie (Vorsicht, überschießende anaphylaktische Reaktionen) geboten.


Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit:

Metoprolol darf in der Schwangerschaft nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden, da bislang keine ausreichend gut dokumentierten Studien zu einer Anwendung an schwangeren Frauen existieren.

Metoprolol zeigte im Tierversuch keine teratogenen Eigenschaften (siehe 13.2).

Metoprolol passiert die Plazenta und kann im Feten zu Bradykardie, Hypotonie und Hypoglykämie führen.

Betablocker reduzieren die plazentare Durchblutung, was zu Frühgeburten oder zum intrauterinen Fruchttod führen kann. Das Risiko von kardialen und pulmonalen Komplikationen bei pränatal Metoprolol-exponierten Neugeborenen ist in der Postpartalperionde erhöht.


Metoprolol sollte 48 – 72 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin abgesetzt werden. Wenn dies nicht möglich ist, müssen die Neugeborenen 48 – 72 Stunden nach der Geburt sorgfältig auf Anzeichen einer β-Blockade überwacht werden.


Metoprolol geht in die Muttermilch über. In der Muttermilch erreicht Metoprolol in etwa das Dreifache der bei der Mutter gemessenen Serumkonzentration. Obwohl nach therapeutischen Dosierungen nicht mit unerwünschten Wirkungen zu rechnen ist (Ausnahme sind „slow metabolizer“), sollten gestillte Säuglinge auf Anzeichen einer β-Blockade überwacht werden.


6. Nebenwirkungen


Insbesondere zu Beginn der Behandlung kann es gelegentlich zu zentralnervösen Störungen wie Müdigkeit, depressiven Verstimmungen, Schwindelgefühl, Verwirrtheit, Kopfschmerzen, Schwitzen, Albträumen oder verstärkter Traumaktivität, Schlafstörungen und Halluzinationen kommen.


Vorübergehend kann es gelegentlich zu Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Leibschmerzen, Obstipation, Diarrhoe) kommen.


Gelegentlich können allergische Hautreaktionen (Rötung, Juckreiz, Exantheme, Photosensitivität) auftreten.


Gelegentlich kann es zu Parästhesien und Kältegefühl an den Extremitäten kommen, selten auch zu Muskelschwäche oder Muskelkrämpfen.

Auch eine Verstärkung der Beschwerden bei Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen (einschließlich Patienten mit Raynaud-Syndrom) wurde beobachtet.


Die Behandlung mit METO-PUREN® kann in seltenen Fällen zu verstärktem Blutdruckabfall, Synkopen, Palpitationen, Bradykardie, atrioventrikulären Überleitungsstörungen oder Verstärkung einer Herzinsuffizienz mit peripheren Ödemen und/oder Belastungsdyspnoe führen.

In vereinzelten Fällen ist bei Patienten mit Angina pectoris eine Verstärkung der Anfälle nicht auszuschließen.


Infolge einer möglichen Erhöhung des Atemwegswiderstandes kann es bei Patienten mit Neigung zu bronchospastischen Reaktionen (insbesondere bei obstruktiven Atemwegserkrankungen) zu Atemnot kommen.


Selten wurden Mundtrockenheit, Konjunktivitis oder verminderter Tränenfluss (dies ist beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten) sowie in Einzelfällen Sehstörungen beobachtet.


METO-PUREN® kann die Symptome einer Thyreotoxikose maskieren.


In seltenen Fällen kann ein latenter Diabetes mellitus in Erscheinung treten oder ein manifester Diabetes mellitus sich verschlechtern. Nach längerem strengen Fasten oder schwerer körperlicher Belastung kann es bei gleichzeitiger METO-PUREN®-Therapie zu hypoglykämischen Zuständen kommen.

Warnzeichen einer Hypoglykämie (insbesondere Tachykardie und Tremor) können verschleiert werden.


Vereinzelt wurden Libido- und Potenzstörungen beobachtet.


Unter der Therapie mit METO-PUREN® kann es zu Störungen im Fettstoffwechsel kommen. Bei meist normalem Gesamtcholesterin wurde eine Verminderung des HDL-Cholesterins und eine Erhöhung der Triglyzeride im Plasma beobachtet.


Bei Langzeittherapie mit METO-PUREN® wurde in Einzelfällen eine Arthropathie (Mono- und Polyarthritis) beobachtet.


In Einzelfällen kann es zu einer Erhöhung der Transaminasen (GOT, GPT) im Serum oder zum Auftreten einer Hepatitis kommen.


Des weiteren wurde in Einzelfällen Haarausfall, Hörstörungen oder Ohrensausen, Gewichtszunahme, Persönlichkeitsveränderungen (z. B. Gefühlsschwankungen, kurzdauernder Gedächtnisverlust), eine Thrombozytopenie oder Leukopenie, eine Rhinitis allergica oder eine Induratio penis plastica (Peyronie`s disease) beobachtet.


Beta-Rezeptorenblocker können in Einzelfällen eine Psoriasis auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu psoriasiformen Exanthemen führen.


Besondere Hinweise:

Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie kann es daher zu überschießenden anaphylaktischen Reaktionen kommen.


Bei schweren Nierenfunktionsstörungen wurde in Einzelfällen über eine Verschlechterung der Nierenfunktion unter Therapie mit Beta-Rezeptorenblockern berichtet. Eine Anwendung von METO-PUREN® sollte in diesen Fällen unter entsprechender Überwachung der Nierenfunktion erfolgen.


Hinweis für Verkehrsteilnehmer:

Die Behandlung mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.


7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln


Folgende Wechselwirkungen zwischen dem vorliegenden und anderen Arzneimitteln sind zu beachten:


Bei gleichzeitiger Anwendung von METO-PUREN® und Insulin oder oralen Antidiabetika kann deren Wirkung verstärkt oder verlängert werden. Warnzeichen einer Hypoglykämie – insbesondere Tachykardie und Tremor – sind verschleiert oder abgemildert. Daher sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.


Bei gleichzeitiger Anwendung von METO-PUREN® und trizyklischen Antidepressiva, Barbituraten, Phenothiazinen und Nitroglycerin sowie Diuretika, Vasodilatatoren und anderen blutdrucksenkenden Mitteln kann es zu einem verstärkten Blutdruckabfall kommen.


Bei gleichzeitiger Anwendung von METO-PUREN® und Calciumantagonisten vom Nifedipin-Typ kann es zu einer verstärkten Blutdrucksenkung und in Einzelfällen zur Ausbildung einer Herzinsuffizienz kommen.


Die kardiodepressiven Wirkungen von METO-PUREN® und Antiarrhythmika können sich addieren.

Bei gleichzeitiger Anwendung von METO-PUREN® und Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) ist eine sorgfältige Überwachung der Patienten angezeigt, da es zu Hypotension, Bradykardie oder anderen Herzrhythmusstörungen kommen kann.


Hinweis:

Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit METO-PUREN® behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).


Bei gleichzeitiger Anwendung von METO-PUREN® und Herzglykosiden, Reserpin, alpha-Methyldopa, Guanfacin oder Clonidin kann es zu einem stärkeren Absinken der Herzfrequenz bzw. zu einer Verzögerung der Überleitung kommen.


Nach abruptem Absetzen von Clonidin bei gleichzeitiger Anwendung von METO-PUREN®, kann der Blutdruck überschießend ansteigen. Clonidin darf daher erst abgesetzt werden, wenn einige Tage zuvor die Verabreichung von METO-PUREN® beendet wurde. Anschließend kann Clonidin stufenweise (siehe Fachinformation Clonidin) abgesetzt werden.


Bei gleichzeitiger Anwendung von METO-PUREN® und Noradrenalin, Adrenalin oder anderen sympathomimetisch wirkenden Substanzen (z. B. enthalten in Hustenmitteln, Nasen- und Augentropfen) ist ein beträchtlicher Blutdruckanstieg möglich.


Unter METO-PUREN®-Therapie kann es zu einer verminderten Ansprechbarkeit auf die zur Behandlung der allergischen Reaktion gewöhnlich eingesetzten Adrenalin-Dosis kommen.


Monoaminooxidase(MAO)-Hemmer sollten wegen möglicher überschießender Hypertension nicht zusammen mit METO-PUREN® eingenommen werden.


Indometacin und Rifampicin können die blutdrucksenkende Wirkung von METO-PUREN® vermindern.


Die Wirkung von METO-PUREN® kann durch Cimetidin verstärkt werden.


METO-PUREN® kann die Ausscheidung von Lidocain vermindern.


Die gleichzeitige Anwendung von METO-PUREN® und Narkotika kann eine verstärkte Blutdrucksenkung zur Folge haben. Die negativ inotrope Wirkung der beiden vorgenannten Arzneimittel kann sich addieren.

Die neuromuskuläre Blockade durch periphere Muskelrelaxantien (z. B. Suxamethonium, Tubocurarin) kann durch die Beta-Rezeptorenhemmung von METO-PUREN® verstärkt werden.


Für den Fall, dass METO-PUREN® vor Eingriffen in Allgemeinnarkose oder vor der Anwendung peripherer Muskelrelaxantien nicht abgesetzt werden kann, muss der Narkosearzt über die Behandlung mit METO-PUREN® informiert werden.


8. Warnhinweise


Keine


9. Wichtigste Inkompatibilitäten


Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt.


10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben


Die Dosierung sollte individuell – vor allem nach dem Behandlungserfolg – festgelegt werden. Es gelten folgende Richtdosen:



METO-PUREN® mite:


Arterielle Hypertonie:

1- bis 2-mal täglich 1 Tablette METO-PUREN® mite bzw. 1-mal täglich 1 bis 2 Tabletten METO-PUREN® mite (entsprechend 50 – 100 mg Metoprololtartrat).

Falls erforderlich kann die Tagesdosis auf 2-mal 2 Tabletten METO-PUREN® mite (entsprechend 200 mg Metoprololtartrat) erhöht werden.


Koronare Herzkrankheit:

1- bis 2-mal täglich 1 Tablette METO-PUREN® mite bzw. 1-mal täglich 1 bis 2 Tabletten METO-PUREN® mite (entsprechend 50 – 100 mg Metoprololtartrat).

Falls erforderlich kann die Tagesdosis unter Kontrolle des Blutdruckes auf 2-mal 2 Tabletten METO-PUREN® mite (entsprechend 200 mg Metoprololtartrat) erhöht werden.


Hyperkinetisches Herzsyndrom (sog. funktionelle Herzbeschwerden):

1- bis 2-mal täglich 1 Tablette METO-PUREN® mite bzw. 1-mal täglich 1 bis 2 Tabletten METO-PUREN® mite (entsprechend 50 – 100 mg Metoprololtartrat).

Falls erforderlich kann die Tagesdosis unter Kontrolle des Blutdruckes auf 2-mal 2 Tabletten METO-PUREN® mite (entsprechend 200 mg Metoprololtartrat) erhöht werden.


Tachykarde Herzrhythmusstörungen:

1- bis 2-mal täglich 2 Tabletten METO-PUREN® mite (entsprechend 100 – 200 mg Metoprololtartrat).


Akutbehandlung des Herzinfarktes und Reinfarktprophylaxe:

METO-PUREN® mite wird eingesetzt bei Patienten, für die keine Gegenanzeigen für eine Behandlung mit Beta-Rezeptorenblockern bestehen.


a) Akutbehandlung

Bei akutem Herzinfarkt erfolgt die Behandlung möglichst umgehend nach Krankenhauseinweisung unter kontinuierlicher EKG- und Blutdruckkontrolle. Die Behandlung wird mit 5 mg Metoprololtartrat i.v. begonnen. Je nach Verträglichkeit können in Abständen von 2 Minuten weitere Einzeldosen von 5 mg Metoprololtartrat i.v. bis zu einer maximalen Gesamtdosis von bis zu 15 mg Metoprololtartrat verabreicht werden.


Wird die volle Dosis von 15 mg i.v. vertragen, gibt man beginnend 15 Minuten nach der letzten intravenösen Injektion 1-mal 1 Tablette METO-PUREN® mite (entsprechend 50 mg Metoprololtartrat).

In den folgenden 48 Stunden wird alle 6 Stunden 1 Tablette METO-PUREN® mite verabreicht. Bei Patienten, die weniger als 15 mg Metoprololtartrat i.v. vertragen haben, sollte die orale Anschlussbehandlung vorsichtig mit 1-mal ½ Tablette METO-PUREN® mite (entsprechend 25 mg Metoprololtartrat) begonnen werden.


b) Erhaltungsdosis

Anschließend an die Akuttherapie werden 2-mal 2 Tabletten METO-PUREN® mite (entsprechend 200 mg Metoprololtartrat) gegeben.

Bei behandlungsbedürftigem Abfall von Herzfrequenz und/oder Blutdruck oder anderen Komplikationen ist METO-PUREN® mite sofort abzusetzen.


Migräneprophylaxe:

1- bis 2-mal täglich 2 Tabletten METO-PUREN® mite (entsprechend 100 – 200 mg Metoprololtartrat).


Bei stark eingeschränkter Leberfunktion ist die Elimination von METO-PUREN® mite vermindert, so dass unter Umständen eine Dosisreduktion erforderlich ist.


METO-PUREN®:


Arterielle Hypertonie:

1- bis 2-mal täglich ½ Tablette METO-PUREN® bzw. 1-mal täglich ½ bis 1 Tablette METO-PUREN® (entsprechend 50 – 100 mg Metoprololtartrat).

Falls erforderlich kann die Tagesdosis auf 2-mal 1 Tablette METO-PUREN® (entsprechend 200 mg Metoprololtartrat) erhöht werden.


Koronare Herzkrankheit:

1- bis 2-mal täglich ½ Tablette METO-PUREN® bzw. 1-mal täglich ½ bis 1 Tablette METO-PUREN® (entsprechend 50 – 100 mg Metoprololtartrat).

Falls erforderlich kann die Tagesdosis unter Kontrolle des Blutdruckes auf 2-mal 1 Tablette METO-PUREN® (entsprechend 200 mg Metoprololtartrat) erhöht werden.


Hyperkinetisches Herzsyndrom (sog. funktionelle Herzbeschwerden):

1- bis 2-mal täglich ½ Tablette METO-PUREN® bzw. 1-mal täglich ½ bis 1 Tablette METO-PUREN® (entsprechend 50 – 100 mg Metoprololtartrat).

Falls erforderlich kann die Tagesdosis unter Kontrolle des Blutdruckes auf 2-mal 1 Tablette METO-PUREN® (entsprechend 200 mg Metoprololtartrat) erhöht werden.


Tachykarde Herzrhythmusstörungen:

1- bis 2-mal täglich 1 Tablette METO-PUREN® (entsprechend 100 – 200 mg Metoprololtartrat).


Akutbehandlung des Herzinfarktes und Reinfarktprophylaxe:

METO-PUREN® wird eingesetzt bei Patienten, für die keine Gegenanzeigen für eine Behandlung mit Beta-Rezeptorenblockern bestehen.


a) Akutbehandlung

Bei akutem Herzinfarkt erfolgt die Behandlung möglichst umgehend nach Krankenhauseinweisung unter kontinuierlicher EKG- und Blutdruckkontrolle. Die Behandlung wird mit 5 mg Metoprololtartrat i.v. begonnen. Je nach Verträglichkeit können in Abständen von 2 Minuten weitere Einzeldosen von 5 mg Metoprololtartrat i.v. bis zu einer maximalen Gesamtdosis von bis zu 15 mg Metoprololtartrat verabreicht werden.

Wird die volle Dosis von 15 mg i.v. vertragen, gibt man beginnend 15 Minuten nach der letzten intravenösen Injektion 1-mal ½ Tablette METO-PUREN® (entsprechend 50 mg Metoprololtartrat).

In den folgenden 48 Stunden wird alle 6 Stunden ½ Tablette METO-PUREN® verabreicht.

Bei Patienten, die weniger als 15 mg Metoprololtartrat i.v. vertragen haben, sollte die orale Anschlussbehandlung vorsichtig mit 1mal 25 mg Metoprololtartrat begonnen werden.


b) Erhaltungsdosis

Anschließend an die Akuttherapie wird 2-mal täglich 1 Tablette METO-PUREN® (entsprechend 200 mg Metoprololtartrat) gegeben.

Bei behandlungsbedürftigem Abfall von Herzfrequenz und/oder Blutdruck oder anderen Komplikationen ist METO-PUREN® sofort abzusetzen.


Migräneprophylaxe:

1- bis 2-mal täglich 1 Tablette METO-PUREN® (entsprechend 100 – 200 mg Metoprololtartrat).


Bei stark eingeschränkter Leberfunktion ist die Elimination von METO-PUREN® vermindert, so dass unter Umständen eine Dosisreduktion erforderlich ist.


11. Art und Dauer der Anwendung


Die Tabletten sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit nach den Mahlzeiten einzunehmen. Sie sollten bei Einmalgabe morgens bzw. bei zweimaliger Gabe morgens und abends eingenommen werden.


Die Dauer der Anwendung ist zeitlich nicht begrenzt.


Sollte die Behandlung mit METO-PUREN® nach längerer Anwendung unterbrochen oder abgesetzt werden, sollte dies, da abruptes Absetzen zur Herzischämie mit Exazerbation einer Angina pectoris oder zu einem Herzinfarkt oder zur Exazerbation einer Hypertonie führen kann, grundsätzlich langsam ausschleichend erfolgen.


12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel

a) Symptome einer Überdosierung


Das klinische Bild ist in Abhängigkeit vom Ausmaß der Intoxikation im wesentlichen von kardiovaskulären und zentralnervösen Symptomen geprägt. Überdosierung kann zu schwerer Hypotonie, Bradykardie bis zum Herzstillstand, Herzinsuffizienz und kardiogenem Schock führen. Zusätzlich können Atembeschwerden, Bronchospasmen, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen, gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle auftreten.


b) Therapiemaßnahmen bei Überdosierung


Bei Überdosierung oder bedrohlichem Abfall der Herzfrequenz und/oder des Blutdrucks muss die Behandlung mit METO-PUREN® abgebrochen werden.


Neben allgemeinen Maßnahmen der primären Giftelimination müssen unter intensivmedizinischen Bedingungen die vitalen Parameter überwacht und gegebenenfalls korrigiert werden. Als Gegenmittel können gegeben werden:



Atropin: 0,5 – 2 mg intravenös als Bolus


Glukagon: initial 1 – 10 mg intravenös

anschließend 2 – 2,5 mg pro Std. als Dauerinfusion


Sympathomimetika in Abhängigkeit von Körpergewicht und Effekt: Dopamin, Dobutamin, Isoprenalin, Orciprenalin oder Adrenalin.


Bei therapierefraktärer Bradykardie sollte eine temporäre Schrittmachertherapie durchgeführt werden.


Bei Bronchospasmus können β2-Sympathomimetika als Aerosol (bei ungenügender Wirkung auch intravenös) oder Aminophyllin intravenös gegeben werden.


Bei generalisierten Krampfanfällen empfiehlt sich die langsame intravenöse Gabe von Diazepam.


13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind


13.1 Pharmakologische Eigenschaften


Metoprolol ist ein schwach lipophiler Beta-Rezeptorenblocker mit relativer β1-Selektivität ("Kardioselektivität"), ohne intrinsische sympathomimetische Aktivität (ISA) und nur schwach ausgeprägter membranstabilisierender Wirkung.

Die Substanz senkt in Abhängigkeit von der Höhe des Sympathikotonus die Frequenz und die Kontraktionskraft des Herzens, die AV-Überleitungsgeschwindigkeit und die Plasma-Renin-Aktivität. Metoprolol kann durch Hemmung von β2-Rezeptoren eine Erhöhung des Tonus der glatten Muskulatur bewirken.


13.2 Toxikologische Eigenschaften

Die präklinischen Daten aus den üblichen Studien zur Mutagenität und Kanzerogenität deuten auf kein Gefährdungspotenzial für den Menschen hin. Untersuchungen an zwei Tierspezies (Ratte und Kaninchen) haben keine Hinweise auf teratogene Eigenschaften von Metoprolol ergeben.


13.3 Pharmakokinetik


Nach oraler Applikation wird Metoprolol nahezu vollständig (ca. 95 %) aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Da Metoprolol einem ausgeprägten First-pass-Metabolismus unterliegt, beträgt die systemische Verfügbarkeit nur ca. 50 %. Maximale Plasmaspiegel werden nach 1,5 – 2 Stunden erreicht.

Die Plasmaproteinbindung liegt bei ca. 12 %; das relative Verteilungsvolumen beträgt 5,6 l/kg.

Metoprolol wird fast vollständig in der Leber metabolisiert. Zwei der drei Hauptmetaboliten zeigen schwach betablockierende Eigenschaften, sind jedoch klinisch nicht relevant. Bei Leberzirrhose muss wegen der dann verminderten Metabolisierungsrate mit erhöhten Plasmaspiegeln an unverändertem Metoprolol gerechnet werden.

Metoprolol und seine Metabolite werden zu ca. 95 % – davon ca. 10 % unverändert – renal eliminiert. Die Eliminationshalbwertszeit von Metoprolol beträgt 3 – 5 Stunden.



13.4 Bioverfügbarkeit


METO-PUREN®


Eine im Jahre 1987 durchgeführte Bioverfügbarkeitsstudie an 12 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat:



Testpräparat
(METO-PUREN®)

Referenzpräparat

maximale Plasmakonzentration
(cmax) : (ng/ml)

165,30

127,80

Zeitpunkt der max. Plasmakonz.
(tmax) : (h)

1,25

1,50

Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve
(AUC) : (ng/ml x h)

760,40

671,10

Angabe der Werte als Mittelwerte.


Mittlere Plasmaspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm:




14. Sonstige Hinweise


Keine


15. Dauer der Haltbarkeit


Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 5 Jahre.


Diese Arzneimittel sollen nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.

16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise


Keine.


17. Darreichungsformen und Packungsgrößen


METO-PUREN®mite:

20 Tabletten (N1)

50 Tabletten (N2)

100 Tabletten (N3)

Klinikpackungen mit 25 x 20 Tabletten


METO-PUREN®:

20 Tabletten (N1)

50 Tabletten (N2)

100 Tabletten (N3)

Klinikpackungen mit 25 x 20 Tabletten


18. Stand der Information


März 2006


19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers


Actavis Deutschland GmbH & Co. KG

Elisabeth-Selbert-Str. 1

40764 Langenfeld

Telefon: 02173/1674 – 0

Telefax: 02173/1674 – 240

Meto-Puren® KSt 07.03.06 Seite 15 von 17

Zul.-Verl. v. 18.11.2004, Mustertext fi37003a/b bzw. fi39003a v. 06.10.1999