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Metodura Znt 100 Mg Retardtabletten

Document: 08.05.2009   Fachinformation (deutsch) change



Fachinformation



metodura® ZNT Retardtabletten 50 mg /- 100 mg /- 200 mg



1. Bezeichnung des Arzneimittels


metodura ZNT 50 mg Retardtabletten

metodura ZNT 100 mg Retardtabletten

metodura ZNT 200 mg Retardtabletten



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Wirkstoff: Metoprololtartrat


metodura ZNT 50 mg Retardtabletten:

1 Retardtablette enthält 50 mg Metoprololtartrat.


Sonstige Bestandteile: 1 Retardtablette enthält D-Glucose und maximal 5,73 mg Sucrose.


metodura ZNT 100 mg Retardtabletten:

1 Retardtablette enthält 100 mg Metoprololtartrat.


Sonstige Bestandteile: 1 Retardtablette enthält D-Glucose und maximal 11,45 mg Sucrose.


metodura ZNT 200 mg Retardtabletten:

1 Retardtablette enthält 200 mg Metoprololtartrat.


Sonstige Bestandteile: 1 Retardtablette enthält D-Glucose und maximal 22,91 mg Sucrose.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform


Retardtablette


metodura ZNT 50 mg Retardtablettensind weiße, ovale, bikonvexe Retardtabletten mit beidseitiger Bruchkerbe.

Die Bruchkerbe dient nur zum Teilen der Retardtablette für ein erleichtertes Schlucken und nicht zum Aufteilen in gleiche Dosen.

metodura ZNT 100 mg Retardtablettensind weiße, oblonge, bikonvexe Retardtabletten mit beidseitiger Bruchkerbe.

metodura ZNT 200 mg Retardtablettensind weiße, oblonge, bikonvexe Retardtabletten mit beidseitiger Bruchkerbe.


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Arterielle Hypertonie

Koronare Herzkrankheit

Reinfarktprophylaxe

Tachykarde Herzrhythmusstörungen

Migräneprophylaxe


Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Die Dosierung sollte individuell - vor allem nach dem Behandlungserfolg - festgelegt werden. Es gelten folgende Richtdosen:


Arterielle Hypertonie

1-mal täglich 2 Retardtabletten metodura ZNT 50 mgbzw. 1 Retardtablette metodura ZNT 100 mgbzw. ½ Retardtablette metodura ZNT 200 mg(entsprechend 100 mg Metoprololtartrat).


Koronare Herzkrankheit

1-mal täglich 2-4 Retardtabletten metodura ZNT 50 mgbzw. 1-2 Retardtabletten metodura ZNT 100 mgbzw. ½-1 Retardtablette metodura ZNT 200 mg(entsprechend 100-200 mg Metoprololtartrat).


Reinfarktprophylaxe

metodura ZNTwird eingesetzt bei Patienten, für die keine Gegenanzeigen für eine Behandlung mit β-Rezeptorenblockern bestehen.


Im Anschluss an die Behandlung der Akutphase des Herzinfarktes erfolgt die Erhaltungstherapie mit 1-mal täglich 2-4 Retardtabletten metodura ZNT 50 mgbzw. 1-2 Retardtabletten metodura ZNT 100 mgbzw. ½ -1 Retardtablette metodura ZNT 200 mg(entsprechend 100-200 mg Metoprololtartrat).


Bei behandlungsbedürftigem Abfall von Herzfrequenz und/oder Blutdruck oder anderen Komplikationen ist metodura ZNTsofort abzusetzen.


Tachykarde Herzrhythmusstörungen

1-mal täglich 2-4 Retardtabletten metodura ZNT 50 mgbzw. 1-2 Retardtabletetn metodura ZNT 100 mgbzw. ½-1 Retardtablette metodura ZNT 200 mg(entsprechend 100-200 mg Metoprololtartrat).


Migräneprophylaxe

1-mal täglich 2-4 Retardtabletten metodura ZNT 50 mgbzw. 1-2 Retardtabletten metodura ZNT 100 mgbzw. ½-1 Retardtablette metodura ZNT 200 mg(entsprechend 100-200 mg Metoprololtartrat).


Hinweis:

Bei stark eingeschränkter Leberfunktion ist die Elimination von metodura ZNT Retardtablettenvermindert, so dass unter Umständen eine Dosisreduktion erforderlich ist.


metodura ZNT Retardtablettensind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit nach einer Mahlzeit einzunehmen. Die Retardtablettenhaben eine Bruchkerbe und können leicht geteilt werden. Bei metodura ZNT 50 mgdient die Bruchkerbe dient nur zum Teilen der Retardtablette für ein erleichtertes Schlucken und nicht zum Aufteilen in gleiche Dosen.


Die Dauer der Anwendung ist zeitlich nicht begrenzt.


Sollte die Behandlung mit metodura ZNT Retardtablettennach längerer Anwendung unterbrochen oder abgesetzt werden, sollte dies, da abruptes Absetzen zur Herzischämie mit Exazerbation einer Angina pectoris, zu einem Herzinfarkt oder zur Exazerbation einer Hypertonie führen kann, grundsätzlich langsam ausschleichend erfolgen.


4.3 Gegenanzeigen


metodura ZNT Retardtablettendarf nicht angewendet werden bei:

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, einen der sonstigen Bestandteile oder anderen β-Rezeptorenblockern

manifester Herzinsuffizienz

Schock

AV-Block 2. oder 3. Grades

Sinusknoten-Syndrom (sick sinus syndrome)

sinuatrialem Block

Bradykardie (Ruhepuls kleiner als 50 Schläge pro Minute vor Behandlungsbeginn)

Hypotonie (systolisch kleiner als 90 mm Hg)

Azidose

bronchialer Hyperreagibilität (z.B. bei Asthma bronchiale)

Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen

gleichzeitiger Gabe von MAO-Hemmstoffen (Ausnahme MAO-B-Hemmstoffe)


Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit metodura ZNT Retardtablettenbehandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).


Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei:

AV-Block 1. Grades,

Diabetikern mit stark schwankenden Blutzuckerwerten (wegen möglicher schwerer hypoglykämischer Zustände)

längerem strengen Fasten und/oder schwerer körperlicher Belastung (wegen möglicher schwerer hypoglykämischer Zustände)


Bei Patienten mit einer Psoriasis in der Eigen- oder Familienanamnese sollte die Verordnung von β-Rezeptoren-Blockern nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.


β-Rezeptoren-Blocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Deshalb ist eine strenge Indikationsstellung bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie (Vorsicht, überschießende anaphylaktische Reaktionen) geboten.


Die Anwendung von metodura ZNT Retardtablettenkann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die Anwendung von metodura ZNT Retardtablettenals Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.


Patienten mit der seltenen hereditären Fruktose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten metodura ZNT Retardtablettennicht einnehmen.


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Folgende Wechselwirkungen zwischen dem vorliegenden und anderen Arzneimitteln sind zu beachten:


Insulin, orale Antidiabetika:Die Wirkung kann verstärkt oder verlängert werden. Warnzeichen einer Hypoglykämie - insbesondere Tachykardie und Tremor - sind verschleiert oder abgemildert. Daher sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.


Trizyklische Antidepressiva, Barbiturate, Phenothiazine, Nitroglycerin, Diuretika, Vasodilatatoren, andere blutdrucksenkende Mittel:Verstärkter Blutdruckabfall möglich (besondere Vorsicht bei Prazosin).


Calciumantagonisten vom Nifedipin-Typ:Verstärkte Blutdrucksenkung und in Einzelfällen Ausbildung einer Herzinsuffizienz möglich.


Antiarrhythmika:Die kardiodepressiven Wirkungen können sich addieren.


Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ, andere Antiarrhythmika (wie Disopyramid):Eine sorgfältige Überwachung der Patienten ist angezeigt, da es zu Hypotension, Bradykardie oder anderen Herzrhythmusstörungen kommen kann.

Hinweis

Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit metodura ZNT Retardtablettenbehandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).


Herzglykoside, Reserpin, α-Methyldopa, Guanfacin oder Clonidin: Bei gleichzeitiger Anwendung mit metodura ZNT Retardtablettenkann es zu einem stärkeren Absinken der Herzfrequenz bzw. zu einer Verzögerung der Überleitung kommen.


Clonidin:Nach abruptem Absetzen bei gleichzeitiger Anwendung von metodura ZNT Retardtablettenkann der Blutdruck überschießend ansteigen. Clonidin darf dahererst abgesetzt werden, wenn einige Tage zuvor die Verabreichung von metodura ZNT Retardtabletten beendet wurde. Anschließend kann Clonidin stufenweise (siehe Fachinformation Clonidin) abgesetzt werden.


Noradrenalin, Adrenalin oder anderen sympathomimetisch wirkende Substanzen (z.B. enthalten in Hustenmitteln, Nasen- und Augentropfen):Bei gleichzeitiger Anwendung von metodura ZNT Retardtablettenist ein beträchtlicher Blutdruckanstieg möglich.


Adrenalin:Unter metodura ZNT Retardtabletten-Therapie kann es zu einer verminderten Ansprechbarkeit auf die zur Behandlung der allergischen Reaktion gewöhnlich eingesetzte Adrenalin-Dosis kommen.


Monoaminoxidase-(MAO)-Hemmersollten wegen möglicher überschießender Hypertension nicht zusammen mit metodura ZNT Retardtabletteneingenommen werden.


Indometacin, Rifampicin:Reduzierung der blutdrucksenkenden Wirkung von metodura ZNT Retardtablettenmöglich.


Cimetidin:Die Wirkung von metodura ZNT Retardtablettenkann verstärkt werden.


Lidocain: Verminderte Ausscheidung durch metodura ZNT Retardtablettenmöglich.


Narkotika:Die gleichzeitige Anwendung kann eine verstärkte Blutdrucksenkung zur Folge haben. Die negativ inotrope Wirkung der vorgenannten Arzneimittel kann sich addieren.


Periphere Muskelrelaxantien (z.B. Suxamethonium, Tubocurarin):Die neuromuskuläre Blockade kann durch die β-Rezeptorenhemmung von metodura ZNT Retardtablettenverstärkt werden. Für den Fall, dass metodura ZNT Retardtablettenvor Eingriffen in Allgemeinnarkose oder vor der Anwendung peripherer Muskelrelaxanzien nicht abgesetzt werden kann, muss der Narkosearzt über die Behandlung mit metodura ZNT Retardtabletteninformiert werden.


Metoprolol ist ein Substrat des Cytochrom-P450-Isoenzyms CYP2D6. Der Plasmaspiegel von Metoprolol kann durch die gleichzeitige Gabe von CYP2D6 hemmenden Substraten erhöht und durch die Gabe von CYP2D6 induzierenden Wirkstoffen gesenkt werden. Die zur Erhöhung des Metoprolol-Plasmaspiegels führenden Substanzen sind u.a. Antiarrhythmika, Antihistaminika, H2-Rezeptor-Antagonisten, Antidepressiva, Antipsychotika und COX-2-Inhibitoren.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Metoprolol darf nur bei strenger Indikationsstellung und nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.


Metoprolol zeigte im Tierversuch keine teratogenen Eigenschaften (siehe 5.3).

Metoprolol passiert die Plazenta und kann im Feten zu Bradykardie, Hypotonie und Hypoglykämie führen. Betablocker reduzieren die plazentare Durchblutung, was zu Frühgeburten oder zum intrauterinen Fruchttod führen kann. Das Risiko von kardialen und pulmonalen Komplikationen bei pränatal Metoprolol-exponierten Neugeborenen ist in der Postpartalperiode erhöht.


Metoprolol sollte 48 – 72 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin abgesetzt werden. Wenn dies nicht möglich ist, müssen die Neugeborenen für die Dauer von 48 – 72 Stunden nach der Geburt sorgfältig auf Anzeichen einer ß-Blockade überwacht werden.


Metoprolol geht in die Muttermilch über. In der Muttermilch erreicht Metoprolol in etwa das Dreifache der bei der Mutter gemessenen Serumkonzentration. Obwohl nach therapeutischen Dosierungen nicht mit unerwünschten Wirkungen zu rechnen ist (Ausnahme sind "slow metabolizer"), sollten gestillte Säuglinge auf Anzeichen einer ß-Blockade hin beobachtet werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Die Behandlung mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosierungserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.


4.8 Nebenwirkungen


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig (≥1/10)

Häufig (≥1/100 bis <1/10)

Gelegentlich (≥1/1.000 bis <1/100)

Selten (≥1/10.000 bis <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr selten: Thrombozytopenie, Leukopenie


Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Parästhesien und Kältegefühl an den Extremitäten, Müdigkeit, depressive Verstimmungen, Schwindelgefühl, Verwirrtheit, Kopfschmerzen, Schwitzen, Albträume oder verstärkte Traumaktivität, Schlafstörungen und Halluzinationen insbesondere zu Beginn der Behandlung

Gelegentlich: Muskelschwäche oder Muskelkrämpfe

Sehr selten: Persönlichkeitsveränderungen (z.B. Gefühlsschwankungen, kurzdauernder Gedächtnisverlust)


Augenerkrankungen

Gelegentlich: Konjunktivitis, verminderter Tränenfluss (dies ist beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten)

Sehr selten: Sehstörungen


Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Sehr selten: Hörstörungen, Ohrensausen


Herzerkrankungen, Gefäßerkrankungen

Gelegentlich: verstärkter Blutdruckabfall, Synkopen, Palpitationen, Bradykardie, atrioventrikuläre Überleitungsstörungen oder Verstärkung einer Herzinsuffizienz mit peripheren Ödemen und/oder Belastungsdyspnoe

Sehr selten: Bei Patienten mit Angina pectoris ist eine Verstärkung der Anfälle nicht auszuschließen.

Auch eine Verstärkung der Beschwerden bei Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen (einschließlich Patienten mit Raynaud-Syndrom) wurde beobachtet.


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Infolge einer möglichen Erhöhung des Atemwegswiderstandes kann es bei Patienten mit Neigung zu bronchospastischen Reaktionen (insbesondere bei obstruktiven Atemwegserkrankungen) zu Atemnot kommen.

Des Weiteren wurde in Einzelfällen ein allergischer Schnupfen (Rhinitis allergica) berichtet.


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Sehr selten: Bei Langzeittherapie Arthropathie (Mono- und Polyarthritis).


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig: vorübergehende Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Leibschmerzen, Obstipation, Diarrhoe)

Gelegentlich: Mundtrockenheit


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Häufig: allergische Hautreaktionen (Rötung, Juckreiz, Exantheme, Photosensitivität)

In Einzelfällen: Haarausfall


Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

In Einzelfällen: Induratio penis plastica (Peyronie's disease)


Sehr selten wurden Libido- und Potenzstörungen beobachtet.


Leber- und Gallenerkrankungen

Sehr selten: Erhöhung der Transaminasen (GOT, GPT) im Serum oder Auftreten einer Hepatitis



Gelegentlich kann ein latenter Diabetes mellitus in Erscheinung treten oder ein manifester Diabetes mellitus sich verschlechtern. Nach längerem strengen Fasten und/oder schwerer körperlicher Belastung kann es bei gleichzeitiger metodura ZNT Retardtabletten-Therapie zu hypoglykämischen Zuständen kommen.

Warnzeichen einer Hypoglykämie (insbesondere Tachykardie und Tremor) können verschleiert werden.


Unter der Therapie mit metodura ZNT Retardtabletten kann es zu Störungen im Fettstoffwechsel kommen. Bei meist normalem Gesamtcholesterin wurde eine Verminderung des HDL-Cholesterins und eine Erhöhung der Triglyzeride im Blut beobachtet.


Allgemeine Erkrankungen

Sehr selten: Gewichtszunahme


metoduraZNT Retardtablettenkann die Symptome einer Thyreotoxikose maskieren.


Besondere Hinweise

β-Rezeptoren-Blocker können in Einzelfällen eine Psoriasis vulgaris auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu psoriasiformen Exanthemen führen.


β-Rezeptoren-Blocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie kann es zu überschießenden anaphylaktischen Reaktionen kommen.


Bei schweren Nierenfunktionsstörungen wurde in Einzelfällen über eine Verschlechterung der Nierenfunktion unter Therapie mit β-Rezeptoren-Blockern berichtet. Eine Anwendung von metodura ZNT Retardtablettensollte in diesen Fällen unter entsprechender Überwachung der Nierenfunktion erfolgen.


4.9 Überdosierung


a) Symptome einer Überdosierung

Das klinische Bild ist in Abhängigkeit vom Ausmaß der Intoxikation im Wesentlichen von kardiovaskulären und zentralnervösen Symptomen geprägt. Überdosierung kann zu schwerer Hypotonie, Bradykardie bis zum Herzstillstand, Herzinsuffizienz und kardiogenem Schock führen. Zusätzlich können Atembeschwerden, Bronchospasmen, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen, gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle auftreten.


b) Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

Bei Überdosierung oder bedrohlichem Abfall der Herzfrequenz und/oder des Blutdrucks muss die Behandlung mit metodura ZNT Retardtablettenabgebrochen werden.


Neben allgemeinen Maßnahmen der primären Giftelimination müssen unter intensivmedizinischen Bedingungen die vitalen Parameter überwacht und gegebenenfalls korrigiert werden. Als Gegenmittel können gegeben werden:


Atropin: 0,5 - 2 mg intravenös als Bolus

Glukagon: Initial 1 - 10 mg intravenös anschließend 2 - 2,5 mg pro Stunde als Dauerinfusion

Sympathomimetika in Abhängigkeit von Körpergewicht und Effekt:

Dopamin, Dobutamin, Isoprenalin, Orciprenalin oder Adrenalin).


Bei therapierefraktärer Bradykardie sollte eine temporäre Schrittmachertherapie durchgeführt werden.


Bei Bronchospasmus können ß2-Sympathomimetika als Aerosol(bei ungenügender Wirkung auch intravenös) oder Aminophyllin intravenös gegeben werden.


Bei generalisierten Krampfanfällen empfiehlt sich die langsame intravenöse Gabe von Diazepam.



5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: ß-Rezeptoren-Blocker


ATC-Code: C07AB02


Metoprolol ist ein schwach lipophiler β-Rezeptoren-Blocker mit relativer β1-Selektivität ("Kardioselektivität"), ohne intrinsische sympathomimetische Aktivität (ISA) und nur schwach ausgeprägter membranstabilisierender Wirkung.

Die Substanz senkt in Abhängigkeit von der Höhe des Sympathikotonus die Frequenz und die Kontraktionskraft des Herzens, die AV-Überleitungsgeschwindigkeit und die Plasma-Renin-Aktivität. Metoprolol kann durch Hemmung von β2-Rezeptoren eine Erhöhung des Tonus der glatten Muskulatur bewirken.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Nach oraler Applikation wird Metoprolol nahezu vollständig (ca. 95%) aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Da Metoprolol einem ausgeprägten First-pass-Metabolismus unterliegt, beträgt die systemische Verfügbarkeit nur ca. 50%. Maximale Plasmaspiegel werden nach 1,5 – 2 Stunden erreicht.

Die Plasmaproteinbindung liegt bei ca. 12%; das relative Verteilungsvolumen beträgt 5,6 l/kg.

Metoprolol wird fast vollständig in der Leber metabolisiert. Zwei der drei Hauptmetaboliten zeigen schwach ß-blockierende Eigenschaften, sind jedoch klinisch nicht relevant. Bei Leberzirrhose muss wegen der dann verminderten Metabolisierungsrate mit erhöhten Plasmaspiegeln an unverändertem Metoprolol gerechnet werden.

Metoprolol und seine Metabolite werden zu ca. 95% - davon ca. 10% unverändert – renal eliminiert. Die Eliminationshalbwertszeit von Metoprolol beträgt 3 – 5 Stunden.


Bioverfügbarkeit:

metodura ZNT 50 mg Retardtabletten:

metodura ZNT 50 mg Retardtabletten ist eine Zubereitung mit verzögerter Freigabecharakteristik. Nach langsamer Resorption von Metoprolol wurde nach 4 bis 6 Stunden ein Wirkspiegel erreicht (cmax 17,2 ng/ml nach Einmalgabe und 22,2 ng/ml unter steady state Bedingungen). Anschließend folgte eine langsame Abnahme der Plasmakonzentration mit einer apparenten Halbwertszeit von 6 bis 12 Stunden.


metodura ZNT 100 mg Retardtabletten:

metodura ZNT 100 mg Retardtabletten ist eine Zubereitung mit verzögerter Freigabecharakteristik. Nach langsamer Resorption von Metoprolol wurde nach 4 bis 6 Stunden ein Wirkspiegel erreicht (cmax 37,4 ng/ml nach Einmalgabe und 54,7 ng/ml unter steady state Bedingungen). Anschließend folgte eine langsame Abnahme der Plasmakonzentration mit einer apparenten Halbwertszeit von 6 bis 12 Stunden.


metodura ZNT 200 mg Retardtabletten:

metodura ZNT 200 mg Retardtabletten ist eine Zubereitung mit verzögerter Freigabecharakteristik. Nach langsamer Resorption von Metoprolol wurde nach 4 bis 6 Stunden ein Wirkspiegel erreicht (cmax 78,6 ng/ml nach Einmalgabe und 128 ng/ml unter steady state Bedingungen). Anschließend folgte eine langsame Abnahme der Plasmakonzentration mit einer apparenten Halbwertszeit von 6 bis 12 Stunden.



Präklinische Daten zur Sicherheit


Akute Toxizität

Siehe Abschnitt 4.9 „Überdosierung“.


Chronische Toxizität

Untersuchungen zur chronischen Toxizität an verschiedenen Tierspezies erbrachten keine Hinweise auf substanzbedingte toxische Effekte.


Tumorerzeugendes und mutagenes Potenzial

Es liegen Ergebnisse von Kanzerogenitätsstudien an Ratten und Mäusen vor, aus denen sich kein tumorerzeugendes Potenzial ableiten lässt.

Metoprolol wurde keiner ausführlichen Mutagenitätsprüfung unterzogen; bisherige Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf ein mutagenes Potenzial.


Reproduktionstoxizität

Die präklinischen Daten aus den üblichen Studien zur Mutagenität und Kanzerogenität deuten auf kein Gefährdungspotenzial für den Menschen hin. Untersuchungen an zwei Tierspezies (Ratte und Kaninchen) haben weiterhin keine Hinweise auf teratogene Eigenschaften von Metoprolol ergeben.



6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Zucker-Stärke-Pellets (Sucrose, Maisstärke, D-Glucose), Macrogol 6000, Talkum, Ethylcellulose, Triethylcitrat, Hyprolose, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich], mikrokristalline Cellulose, hochdisperses Siliciumdioxid, Hypromellose, Titandioxid (E171)


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


metodura ZNT 50 mg/- 100 mg:

24 Monate


metodura ZNT 200 mg:

30 Monate


metodura ZNT Retardtabletten soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 30°C lagern!


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Alu-PP-Blisterpackungen mit

10 Retardtabletten (Muster)

30 Retardtabletten (N1)

50 Retardtabletten (N2)

100 Retardtabletten (N3)

5x100 Retardtabletten (Anstaltspackung)


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.


7. Inhaber der Zulassung


Mylan dura GmbH

Postfach 10 06 35

64206 Darmstadt


8. Zulassungsnummern


metodura ZNT 50 mg Retardtabletten: 48957.00.00

metodura ZNT 100 mg Retardtabletten: 48957.01.00

metodura ZNT 200 mg Retardtabletten: 48957.02..00


9. Datum der Erteilung der Zulassung


18.12.2001


10. Stand der Information


Mai 2009


11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig

0fe89a7c0b1117c9396f976124a477ee.rtf Seite 18 von 18