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Metoprolol 100 - 1 A Pharma

Document: 20.05.2009   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation


Metoprolol 50 - 1 A Pharma®

Metoprolol 100 - 1 A Pharma®

Metoprolol 100 retard - 1 A Pharma®

Metoprolol 200 retard - 1 A Pharma®


1. Bezeichnung der Arzneimittel

Metoprolol 50 - 1 A Pharma

Metoprolol 100 - 1 A Pharma

Metoprolol 100 retard - 1 A Pharma

Metoprolol 200 retard - 1 A Pharma



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Wirkstoff: Metoprololtartrat


Metoprolol 50 - 1 A Pharma

1 Tablette enthält:

Metoprololtartrat 50 mg


Metoprolol 100 - 1 A Pharma

1 Tablette enthält:

Metoprololtartrat 100 mg


Metoprolol 100 retard - 1 A Pharma

1 Retardtablette enthält:

Metoprololtartrat 100 mg


Metoprolol 200 retard - 1 A Pharma

1 Retardtablette enthält:

Metoprololtartrat 200 mg


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitte 6.1



3. Darreichungsform

Metoprolol 50/100 - 1 A Pharma

erhältlich als Tabletten


Metoprolol 100 retard/200 retard - 1 A Pharma

erhältlich als Retardtabletten



4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

- Arterielle Hypertonie

- Koronare Herzkrankheit

- Hyperkinetisches Herzsyndrom (funktionelle Herzbeschwerden)

- Tachykarde Herzrhythmusstörungen

- Reinfarktprophylaxe

- Migräneprophylaxe


Zusätzlich für Metoprolol 50/100 - 1 A Pharma:

- Akutbehandlung des Herzinfarktes


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Die Dosierung sollte individuell - vor allem nach dem Behandlungserfolg - festgelegt werden.


Es gelten folgende Richtdosen:


Metoprolol 50/100 - 1 A Pharma

Arterielle Hypertonie

1-2-mal täglich 50 mg bzw. 1-mal täglich 50-100 mg Metoprolol.

Falls erforderlich, kann die Tagesdosis auf 2-mal 100 mg Metoprolol erhöht werden.


Koronare Herzkrankheit

1-2-mal täglich 50 mg bzw. 1-mal täglich 50-100 mg Metoprolol.

Falls erforderlich, kann die Tagesdosis unter Kontrolle des Blutdruckes auf 2-mal 100 mg Metoprolol erhöht werden.


Hyperkinetisches Herzsyndrom (sog. funktionelle Herzbeschwerden)

1-2-mal täglich 50 mg bzw. 1-mal täglich 50-100 mg Metoprolol.

Falls erforderlich, kann die Tagesdosis unter Kontrolle des Blutdruckes auf 2-mal 100 mg Metoprolol erhöht werden.


Tachykarde Herzrhythmusstörungen

1-2-mal täglich 100 mg Metoprolol.


Akutbehandlung des Herzinfarktes und Reinfarktprophylaxe

Metoprolol 50/100 - 1 A Pharma wird eingesetzt bei Patienten, für die keine Gegenanzeigen für eine Behandlung mit Beta-Rezeptorenblockern bestehen.


Akutbehandlung

Bei akutem Herzinfarkt erfolgt die Behandlung möglichst umgehend nach Krankenhauseinweisung unter kontinuierlicher EKG- und Blutdruckkontrolle. Die Behandlung wird mit 5 mg Metoprolol i.v. begonnen. Je nach Verträglichkeit können in Abständen von 2 Minuten weitere Einzeldosen von 5 mg Metoprolol i.v. bis zu einer maximalen Gesamtdosis von bis zu 15 mg Metoprolol verabreicht werden.


Wird die volle Dosis von 15 mg i.v. vertragen, gibt man beginnend 15 Minuten nach der letzten intravenösen Injektion 1-mal 50 mg Metoprolol. In den folgenden 48 Stunden werden alle 6 Stunden

50 mg Metoprolol verabreicht.


Bei Patienten, die weniger als 15 mg Metoprolol i.v. vertragen haben, sollte die orale Anschlussbehandlung vorsichtig mit 1-mal 25 mg Metoprolol begonnen werden.


Erhaltungsdosis

Anschließend an die Akuttherapie werden 2-mal 100 mg Metoprolol gegeben. Bei behandlungsbedürftigem Abfall von Herzfrequenz und/oder Blutdruck oder anderen Komplikationen ist Metoprolol 50/100 - 1 A Pharma sofort abzusetzen.


Migräneprophylaxe

1-2-mal täglich 100 mg Metoprolol.


Metoprolol 100 retard - 1 A Pharma

Arterielle Hypertonie

1-mal täglich 1 Retardtablette Metoprolol 100 retard - 1 A Pharma (entsprechend 100 mg Metoprololtartrat).


Koronare Herzkrankheit

1-mal täglich 1-2 Retardtabletten Metoprolol 100 retard - 1 A Pharma (entsprechend 100-200 mg Metoprololtartrat).


Hyperkinetisches Herzsyndrom (sog. funktionelle Herzbeschwerden)

1-mal täglich 1 Retardtablette Metoprolol 100 retard - 1 A Pharma (entsprechend 100 mg Metoprololtartrat).


Tachykarde Herzrhythmusstörungen

1-mal täglich 1-2 Retardtabletten Metoprolol 100 retard - 1 A Pharma (entsprechend 100-200 mg Metoprololtartrat).


Reinfarktprophylaxe

Metoprolol 100 retard - 1 A Pharma wird eingesetzt bei Patienten, für die keine Gegenanzeigen für eine Behandlung mit Beta-Rezeptorenblockern bestehen. Im Anschluss an die Behandlung der Akutphase des Herzinfarktes erfolgt die Erhaltungstherapie mit 1-mal täglich 1-2 Retardtabletten Metoprolol 100 retard -

1 A Pharma (entsprechend 100-200 mg Metoprololtartrat). Bei behandlungsbedürftigem Abfall von Herzfrequenz und/ oder Blutdruck oder anderen Komplikationen ist Metoprolol 100 retard - 1 A Pharma sofort abzusetzen.


Migräneprophylaxe

1-mal täglich 1-2 Retardtabletten Metoprolol 100 retard - 1 A Pharma (entsprechend 100-200 mg Metoprololtartrat).


Metoprolol 200 retard - 1 A Pharma

Arterielle Hypertonie

1-mal täglich 1/2 Retardtablette Metoprolol 200 retard - 1 A Pharma (entsprechend 100 mg Metoprololtartrat).


Koronare Herzkrankheit

1-mal täglich 1/2-1 Retardtablette Metoprolol 200 retard - 1 A Pharma (entsprechend 100-200 mg Metoprololtartrat).


Hyperkinetisches Herzsyndrom (sog. funktionelle Herzbeschwerden)

1-mal täglich 1/2 Retardtablette Metoprolol 200 retard - 1 A Pharma (entsprechend 100 mg Metoprololtartrat).


Tachykarde Herzrhythmusstörungen

1-mal täglich 1/2-1 Retardtablette Metoprolol 200 retard - 1 A Pharma (entsprechend 100-200 mg Metoprololtartrat).


Reinfarktprophylaxe

Metoprolol 200 retard - 1 A Pharma wird eingesetzt bei Patienten, für die keine Gegenanzeigen für eine Behandlung mit Beta-Rezeptorenblockern bestehen. Im Anschluss an die Behandlung der Akutphase des Herzinfarktes erfolgt die Erhaltungstherapie mit 1-mal täglich

1/2 -1 Retardtablette Metoprolol 200 retard - 1 A Pharma (entsprechend 100 -200 mg Metoprololtartrat).


Bei behandlungsbedürftigem Abfall von Herzfrequenz und/oder Blutdruck oder anderen Komplikationen ist Metoprolol 200 retard - 1 A Pharma sofort abzusetzen.


Migräneprophylaxe

1-mal täglich 1/2-1 Retardtablette Metoprolol 200 retard - 1 A Pharma (entsprechend 100 - 200 mg Metoprololtartrat).


Bei stark eingeschränkter Leberfunktion ist die Elimination von Metoprolol vermindert, so dass unter Umständen eine Dosisreduktion erforderlich ist.


Die Tabletten bzw. Retardtabletten sind unzerkaut mit etwas Flüssigkeit nach den Mahlzeiten einzunehmen.

Die Tabletten sollten bei Einmalgabe morgens bzw. bei zweimaliger Gabe morgens und abends eingenommen werden.


Die Dauer der Anwendung ist zeitlich nicht begrenzt.


Sollte die Behandlung mit Metoprolol nach längerer Anwendung unterbrochen oder abgesetzt werden, sollte dies grundsätzlich langsam ausschleichend erfolgen, da abruptes Absetzen zur Herzischämie mit Exazerbation einer Angina pectoris oder zu einem Herzinfarkt oder zur Exazerbation einer Hypertonie führen kann.


4.3 Gegenanzeigen

Metoprolol darf nicht angewendet werden bei:

- manifester Herzinsuffizienz

- Schock

- AV-Block 2. oder 3. Grades

- Sinusknoten-Syndrom (sick sinus syndrome)

- sinuatrialem Block

- Bradykardie (Ruhepuls kleiner als

50 Schläge pro Minute vor Behandlungsbeginn)

- Hypotonie (systolisch kleiner als

90 mmHg)

- Azidose

- bronchialer Hyperreagibilität (z. B. bei Asthma bronchiale)

- Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen

- gleichzeitiger Gabe von MAO-Hemmstoffen (Ausnahme MAO-B-Hemmstoffe)

- Überempfindlichkeit gegenüber Metoprolol, anderen Beta-Rezeptorenblockern oder einem der sonstigen Bestandteile.

Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Metoprolol behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).


Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei:

- AV-Block 1. Grades

- Diabetikern mit stark schwankenden Blutzuckerwerten (wegen möglicher schwerer hypoglykämischer Zustände)

- längerem strengen Fasten und schwerer körperlicher Belastung (wegen möglicher schwerer hypoglykämischer Zustände)

- Patienten mit Phäochromozytom (Ne-bennierenmarktumor) (Metoprolol erst nach vorheriger alpha-Blockade verabreichen)

- Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion (s. u. Abschnitt 4.2 "Dosierung, Art und Dauer der Anwendung").


Bei Patienten mit einer Psoriasis in der Eigen- oder Familienanamnese sollte die Verordnung von Beta-Rezeptorenblockern nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.


Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Deshalb ist eine strenge Indikationsstellung bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie (Vorsicht, überschießende anaphylaktische Reaktionen) geboten.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Die Tabletten bzw. Retardtabletten enthalten Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorbtion dürfen diese Arzneimittel nicht einnehmen.


Die Anwendung von Metoprolol kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Die Anwendung von Metoprolol als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Folgende Wechselwirkungen zwischen den vorliegenden und anderen Arzneimitteln sind zu beachten:


Blutzuckersenkende Mittel

Bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprolol und Insulin oder oralen Antidiabetika kann deren Wirkung verstärkt oder verlängert werden. Warnzeichen einer Hypoglykämie - insbesondere Tachykardie und Tremor - sind verschleiert oder abgemildert. Daher sind regelmässige Blutzuckerkontrollen erforderlich.


Psychopharmaka

Bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprolol und trizyklischen Antidepressiva, Barbituraten, Phenothiazinen und Nitroglycerin sowie Diuretika, Vasodilatatoren und anderen blutdrucksenkenden Mitteln kann es zu einem verstärkten Blutdruckabfall kommen.


Monoaminooxidase-(MAO)-Hemmer sollten wegen möglicher überschießender Hypertension nicht zusammen mit Metoprolol eingenommen werden.


Mittel zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprolol und Calciumantagonisten vom Nifedipin-Typ kann es zu einer verstärkten Blutdrucksenkung und in Einzelfällen zur Ausbildung einer Herzinsuffizienz kommen.


Die kardiodepressiven Wirkungen von Metoprolol und Antiarrhythmika können sich addieren.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprolol und Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) ist eine sorgfältige Überwachung der Patienten angezeigt, da es zu Hypotension, Bradykardie oder anderen Herzrhythmusstörungen kommen kann.


Hinweis:

Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Metoprolol behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).


Bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprolol und Herzglykosiden, Reserpin, alpha-Methyldopa, Guanfacin oder Clonidin kann es zu einem stärkeren Absinken der Herzfrequenz bzw. zu einer Verzögerung der Überleitung kommen.


Nach abruptem Absetzen von Clonidin bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprolol kann der Blutdruck überschießend ansteigen. Clonidin darf daher erst abgesetzt werden, wenn einige Tage zuvor die Verabreichung von Metoprolol beendet wurde. Anschließend kann Clonidin stufenweise (siehe Fachinformation Clonidin) abgesetzt werden.

Metoprolol kann die Ausscheidung von Lidocain vermindern.


Gefäßverengende Mittel

Bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprolol und Noradrenalin, Adrenalin oder anderen sympathomimetisch wirkenden Substanzen (z. B. enthalten in Hustenmitteln, Nasen- und Augentropfen) ist ein beträchtlicher Blutdruckanstieg möglich.


Unter Metoprolol-Therapie kann es zu einer verminderten Ansprechbarkeit auf die zur Behandlung der allergischen Reaktion gewöhnlich eingesetzten Adrenalin-Dosis kommen.


Rheumamittel

Indometacin und Rifampicin können die blutdrucksenkende Wirkung von Metoprolol vermindern.


Magen-Darm-Mittel

Die Wirkung von Metoprolol kann durch

Cimetidin verstärkt werden.


Narkotika und Muskelrelaxantien

Die gleichzeitige Anwendung von Metoprolol und Narkotika kann eine verstärkte Blutdrucksenkung zur Folge haben. Die negativ inotrope Wirkung der beiden vorgenannten Arzneimittel kann sich addieren.


Die neuromuskuläre Blockade durch periphere Muskelrelaxantien (z. B. Suxamethonium, Tubocurarin) kann durch die Beta-Rezeptorenhemmung von Metoprolol verstärkt werden.


Für den Fall, dass Metoprolol vor Eingriffen in Allgemeinnarkose oder vor der Anwendung peripherer Muskelrelaxantien nicht abgesetzt werden kann, muss der Narkosearzt über die Behandlung mit Metoprolol informiert werden.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Metoprolol darf in der Schwangerschaft nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden, da bislang keine ausreichend gut dokumentierten Studien zu einer Anwendung an schwangeren Frauen vorliegen.


Metoprolol zeigte im Tierversuch keine teratogenen Eigenschaften (s. u. Abschnitt 5.3 "Präklinische Daten zur Sicherheit"). Metoprolol passiert die Plazenta und kann im Feten zu Bradykardie, Hypotonie und Hypoglykämie führen. Betablocker reduzieren die plazentare Durchblutung, was zu Frühgeburten oder zu intrauterinem Fruchttod führen kann. Das Risiko von kardialen und pulmonalen Komplikationen bei pränatal Metoprolol-exponierten Neugeborenen ist in der Postpartalperiode erhöht.


Metoprolol sollte 48-72 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin abgesetzt werden. Wenn dies nicht möglich ist, müssen die Neugeborenen 48 - 72 Stunden nach der Geburt sorgfältig auf Anzeichen einer Beta-Blockade überwacht werden.


Stillzeit

Metoprolol geht in die Muttermilch über. In der Muttermilch erreicht Metoprolol in etwa das Dreifache der bei der Mutter gemessenen Serumkonzentration. Obwohl nach therapeutischen Dosierungen nicht mit unerwünschten Wirkungen zu rechnen ist (Ausnahme sind "slow metabolizer"), sollten gestillte Säuglinge auf Anzeichen einer Beta-Blockade hin beobachtet werden.


Zusätzlich gilt für Metoprolol 50/100 - 1 A Pharma

Um die mit der Muttermilch aufgenommene Wirkstoffmenge gering zu halten, sollte 3-4 Stunden nach der Einnahme von Metoprolol 50/100 - 1 A Pharma nicht gestillt werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Hinweis für Verkehrsteilnehmer

Die Behandlung mit diesen Arzneimitteln bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.

Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen soweit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.


4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zu Grunde gelegt:


Sehr häufig: (> 10 %)

Häufig: (> 1 % - < 10 %)

Gelegentlich: (> 0,1 % - < 1 %)

Selten: (> 0,01 % - < 0,1 %)

Sehr selten: (< 0,01 % oder unbekannt)


Insbesondere zu Beginn der Behandlung kann es gelegentlich zu zentralnervösen Störungen wie Müdigkeit, depressiven Verstimmungen, Schwindelgefühl, Verwirrtheit, Kopfschmerzen, Schwitzen, Alpträumen oder verstärkter Traumaktivität, Schlafstörungen und Halluzinationen kommen.


Vorübergehend kann es gelegentlich zu Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Leibschmerzen, Obstipation, Diarrhö) kommen.

Gelegentlich können allergische Hautreaktionen (Rötung, Juckreiz, Exantheme, Photosensitivität) auftreten.


Gelegentlich kann es zu Parästhesien und Kältegefühl an den Extremitäten kommen, selten auch zu Muskelschwäche oder Muskelkrämpfen. Auch eine Verstärkung der Beschwerden bei Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen (einschließlich Patienten mit Raynaud-Syndrom) wurde beobachtet.


Die Behandlung mit Metoprolol kann in seltenen Fällen zu verstärktem Blutdruckabfall, Synkopen, Palpitationen, Bradykardie, atrioventrikulären Überleitungsstörungen oder Verstärkung einer Herzinsuffizienz mit peripheren Ödemen und/oder Belastungsdyspnoe führen. In vereinzelten Fällen ist bei Patienten mit Angina pectoris eine Verstärkung der Anfälle nicht auszuschließen.


Infolge einer möglichen Erhöhung des Atemwegswiderstandes kann es bei Patienten mit Neigung zu bronchospastischen Reaktionen (insbesondere bei obstruktiven Atemwegserkrankungen) zu Atemnot kommen.


Selten wurden Mundtrockenheit, Konjunktivitis oder verminderter Tränenfluss (dies ist beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten) sowie in Einzelfällen Sehstörungen beobachtet.


Metoprolol kann die Symptome einer Thyreotoxikose maskieren.


In seltenen Fällen kann ein latenter Diabetes mellitus in Erscheinung treten oder ein manifester Diabetes mellitus sich verschlechtern. Nach längerem strengen Fasten oder schwerer körperlicher Belastung kann es bei gleichzeitiger Metoprolol-Therapie zu hypoglykämischen Zuständen kommen. Warnzeichen einer Hypoglykämie (insbesondere Tachykardie und Tremor) können verschleiert werden.


Vereinzelt wurden Libido- und Potenzstörungen beobachtet.


Unter der Therapie mit Metoprolol kann es zu Störungen im Fettstoffwechsel kommen. Bei meist normalem Gesamtcholesterin wurde eine Verminderung des HDL-Cholesterins und eine Erhöhung der Triglyceride im Plasma beobachtet.

Bei Langzeittherapie mit Metoprolol wurde in Einzelfällen eine Arthropathie (Mono- und Polyarthritis) beobachtet.


In Einzelfällen kann es zu einer Erhöhung der Transaminasen (GOT, GPT) im Serum oder zum Auftreten einer Hepatitis kommen.


Des Weiteren wurde in Einzelfällen Haarausfall, Hörstörungen oder Ohrensausen, Gewichtszunahme, Persönlichkeitsveränderungen (z. B. Gefühlsschwankungen, kurzdauernder Gedächtnisverlust), eine Thrombozytopenie oder Leukopenie, eine Rhinitis allergica oder eine Induratio penis plastica (Peyronie’s

disease) beobachtet. Beta-Rezeptorenblocker können in Einzelfällen eine Psoriasis auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu psoriasiformen Exanthemen führen.


Besondere Hinweise

Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie kann es daher zu überschießenden anaphylaktischen Reaktionen kommen.


Bei schweren Nierenfunktionsstörungen wurde in Einzelfällen über eine Verschlechterung der Nierenfunktion unter Therapie mit Beta-Rezeptorenblockern berichtet. Eine Anwendung von Metoprolol sollte in diesen Fällen unter entsprechender Überwachung der Nierenfunktion erfolgen.


4.9 Überdosierung

Symptome einer Überdosierung

Das klinische Bild ist in Abhängigkeit vom Ausmaß der Intoxikation im Wesentlichen von kardiovaskulären und zentralnervösen Symptomen geprägt. Überdosierung kann zu schwerer Hypotonie, Bradykardie bis zum Herzstillstand, Herzinsuffizienz und kardiogenem Schock führen.

Zusätzlich können Atembeschwerden, Bronchospasmen, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen, gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle auftreten.


Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

Bei Überdosierung oder bedrohlichem Abfall der Herzfrequenz und/oder des Blutdrucks muss die Behandlung mit Metoprolol abgebrochen werden.


Neben allgemeinen Maßnahmen der primären Giftelimination müssen unter intensiv-medizinischen Bedingungen die vitalen Parameter überwacht und gegebenenfalls korrigiert werden. Als Gegenmittel können gegeben werden:

Atropin: 0,5 - 2 mg intravenös als Bolus

Glukagon: initial 1 - 10 mg intravenös, anschließend 2 - 2,5 mg pro Std. als Dauerinfusion.


Sympathomimetika in Abhängigkeit von Körpergewicht und Effekt:

Dopamin, Dobutamin, Isoprenalin, Orciprenalin oder Adrenalin.


Bei therapierefraktärer Bradykardie sollte eine temporäre Schrittmachertherapie durchgeführt werden.


Bei Bronchospasmus können ß2-Sympathomimetika als Aerosol (bei ungenügender Wirkung auch intravenös) oder Aminophyllin intravenös gegeben werden.


Bei generalisierten Krampfanfällen empfiehlt sich die langsame intravenöse Gabe von Diazepam.



5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe:

Beta-Rezeptorenblocker


ATC-Code: C07AB02


Metoprolol ist ein schwach lipophiler Beta-Rezeptorenblocker mit relativer ß1-Selektivität ("Kardioselektivität"), ohne intrinsische sympathomimetische Aktivität (ISA) und nur schwach ausgeprägter membranstabilisierender Wirkung.

Die Substanz senkt in Abhängigkeit von der Höhe des Sympathikotonus die Frequenz und die Kontraktionskraft des Herzens, die AV-Überleitungsgeschwindigkeit und die Plasma-Renin-Aktivität. Metoprolol kann durch Hemmung von ß2-Rezeptoren eine Erhöhung des Tonus der glatten Muskulatur bewirken.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach oraler Applikation wird Metoprolol nahezu vollständig (ca. 95%) aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Da Metoprolol einem ausgeprägten First-pass-Metabolismus unterliegt, beträgt die systemische Verfügbarkeit nur ca. 50%. Maximale Plasmaspiegel werden nach 1,5 - 2 Stunden erreicht. Die Plasmaproteinbindung liegt bei ca. 12%; das relative Verteilungsvolumen beträgt 5,6 l/kg.


Metoprolol wird fast vollständig in der Leber metabolisiert. Zwei der drei Hauptmetaboliten zeigen schwach betablockierende Eigenschaften, sind jedoch klinisch nicht relevant.

Bei Leberzirrhose muss wegen der dann verminderten Metabolisierungsrate mit erhöhten Plasmaspiegeln an unverändertem Metoprolol gerechnet werden. Metoprolol und seine Metaboliten werden zu ca. 95% - davon ca. 10% unverändert - renal eliminiert. Die Eliminationshalbwertszeit von Metoprolol beträgt 3-5 Stunden.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Akute Toxizität

siehe unter Abschnitte 4.9 "Überdosierung"


Chronische Toxizität

Untersuchungen zur chronischen Toxizität an verschiedenen Tierspezies erbrachten keine Hinweise auf substanzbedingte toxische Effekte.


Präklinische Daten zur Sicherheit

Die präklinischen Daten aus den üblichen Studien zur Mutagenität und Kanzerogenität deuten auf kein Gefährdungspotential für den Menschen hin. Untersuchungen an zwei Tierspezies (Ratte und Kaninchen) haben keine Hinweise auf teratogene Eigenschaften von Metoprolol ergeben.


Bioverfügbarkeit

Metoprolol 100 - 1 A Pharma

Eine im Jahr 1991 durchgeführte Bioverfügbarkeitsstudie an 24 männlichen Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat:


Testpräparat Referenzpräparat

Cmax [ng/ml] 185,0 ± 112,0 179,0 ± 125,0

maximale Plasmakon-

zentration


tmax [h] 1,20 ± 0,58 1,48 ± 0,63

Zeitpunkt der maximalen

Plasmakonzentration


AUC(0-t) [ng/ml*h] 905,7 ± 958,9 899,9 ± 969,8

Fläche unter der Konzent-

rations-Zeit-Kurve von

t=0 bis zum Zeitpunkt t


AUC(0-¥) [ng/ml*h] 999,4 ± 1103,4 999,5 ± 1136,1

Fläche unter der Konzent-

rations-Zeit-Kurve von

t=0 bis unendlich


Angabe der Werte als Mittelwert und Streubreite


Mittlere Serumspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm:



Metoprolol 100 retard - 1 A Pharma

Eine im Jahr 1997 durchgeführte vergleichende Bioverfügbarkeitsuntersuchung (offen, cross-over, randomisiert) an 24 gesunden männlichen Probanden (18-45 Jahre) ergab nach Mehrfachgabe von 1 Retardtablette (Metoprolol 100 mg) im Vergleich zum Referenzpräparat (1/2 Retardtablette):


Testpräparat Referenzpräparat


Cssmax [ng/ml] 89,6 ± 69,5 89,0 ± 71,6

maximale

Plasmakonzentration


tmax [h] 4,0 ± 1,3 3,2 ± 1,0

Zeitpunkt der maxi-

malen Plasmakon-

zentration


AUCss [ng/ml*h] 1094,2 ± 1032,1 1045,7 ± 1023,8

Fläche unter der

Konzentrations-

Zeit-Kurve


PTF [%] 209,1 ± 43,8 215,4 ± 43,3

Peak-Trough-

Fluctuation


Angabe der Werte als Mittelwert und Streubreite (Standardabweichung)


Die Bestimmung der Plasmaspiegel über 24 Stunden erfolgte am 5. Tag im steady-state, nachdem 4 Tage 1-mal täglich mit 100 mg Metoprolol aufgesättigt wurde.


Mittlere Plasmaspiegelverläufe von Metoprolol im steady-state im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm:





Metoprolol 200 retard - 1 A Pharma

Eine im Jahr 1988 durchgeführte Bioverfügbarkeitsstudie an 12 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat:


Testpräparat Referenzpräparat


Cmax [ng/ml] 200,67 ± 85,12 186,67 ± 70,53

maximale Plasma-

konzentration


tmax [h] 4,2 ± 0,9 4,6 ± 1,2

Zeitpunkt der maxi-

malen Plasmakon-

zentration

AUC(0-¥) [ng/ml*h] 1577,1 ± 681,5 1737,8 ± 787,3

Fläche unter der Kon-

zentrations-Zeit-Kurve


Angabe der Werte als Mittelwert und Streubreite


Mittlere Plasmaspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm:



6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Metoprolol 50/100 - 1 A Pharma

Calciumhydrogenphosphat

mikrokristalline Cellulose

Crospovidon

Hyprolose

Lactose-Monohydrat

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)

Maisstärke

hochdisperses Siliciumdioxid


Metoprolol 100/200 retard - 1 A Pharma

Lactose-Monohydrat

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)

Maisstärke

hochdisperses Siliciumdioxid

Hypromellose

Macrogol 4000

Talkum

Titandioxid

Poly[ethylacrylat-co-methylmethacrylat-co-(2-trimethylammonioethyl)methacrylatchlorid] (1:2:0.1)


6.2 Inkompatibilitäten

Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 5 Jahre.


Die Arzneimittel sollen nach Ablauf des auf der Packung angegebenen Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Metoprolol 50 - 1 A Pharma

Metoprolol 100 retard - 1 A Pharma


Nicht über 30 °C lagern!


Metoprolol 100 - 1 A Pharma

Metoprolol 200 retard - 1 A Pharma


Für diese Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen notwendig.


6.5 Art und Inhalt der Behältnisse

Metoprolol 50 - 1 A Pharma

Originalpackungen mit 30 (N1), 50 (N2), 60 (N2), 70 (N3), 80 (N3), 90 (N3) und 100 (N3) Tabletten


Metoprolol 100 - 1 A Pharma

Originalpackungen mit 30 (N1), 50 (N2), 60 (N2), 70 (N3), 80 (N3), 90 (N3) und 100 (N3) Tabletten


Metoprolol 100 retard - 1 A Pharma

Originalpackungen mit 30 (N1), 50 (N2), 60 (N2), 70 (N3), 80 (N3), 90 (N3) und 100 (N3) Retardtabletten


Metoprolol 200 retard - 1 A Pharma

Originalpackungen mit 30 (N1), 50 (N2), 60 (N2), 70 (N3), 80 (N3), 90 (N3) und 100 (N3) Retardtabletten


Es werden möglicherweise nicht alle Verpackungen in den Verkehr gebracht.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen



7. Inhaber der Zulassung

1 A Pharma GmbH

Keltenring 1 + 3

82041 Oberhaching

Telefon 089/6138825 - 0

Telefax 089/6138825 - 65

E-Mail: medwiss@1apharma.com



8. Zulassungsnummern

Metoprolol 50 - 1 A Pharma

Zul.-Nr.: 35886.00.00


Metoprolol 100 - 1 A Pharma

Zul.-Nr.: 35886.01.00


Metoprolol 100 retard - 1 A Pharma

Zul.-Nr.: 43239.00.00


Metoprolol 200 retard - 1 A Pharma

Zul.-Nr.: 35886.00.01



9. Datum der Verlängerung der Zulassung

16.02.2004



10. Stand der Information

Mai 2009



11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig



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