iMedikament.de

alt informationen

Metoprolol Awd 200 Mg Retardtabletten

alt informationen

Fachinformation

(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels/SPC)

AWD.pharma GmbH & Co. KG


Metoprolol AWD® 200 mg Retardtabletten

Stand: Dezember 2008


1. Bezeichnung des Arzneimittels


Metoprolol AWD®200 mg Retardtabletten


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Wirkstoff: Metoprololtartrat


1 Retardtablette enthält 200 mg Metoprololtartrat.

Hilfsstoff: Lactose-Monohydrat 66,0 mg


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform


Retardtablette


4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete



4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Die Dosierung sollte individuell - vor allem nach dem Behandlungserfolg - festgelegt werden. Es gelten folgende Richtdosen:


Arterielle Hypertonie

1-mal täglich ½ Retardtablette Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten (entsprechend 100 mg Metoprololtartrat).


Koronare Herzkrankheit

1-mal täglich ½-1 Retardtablette Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten (entsprechend 100-200 mg Metoprololtartrat).


Hyperkinetisches Herzsyndrom (sog. funktionelle Herzbeschwerden)

1-mal täglich ½ Retardtablette Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten (entsprechend 100 mg Metoprololtartrat).


Tachykarde Herzrhythmusstörungen

1-mal täglich ½-1 Retardtablette Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten (entsprechend 100-200 mg Metoprololtartrat).


Reinfarktprophylaxe

Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten werden eingesetzt bei Patienten, für die keine Gegenanzeigen für eine Behandlung mit Beta-Rezeptorenblockern bestehen.

Im Anschluss an die Behandlung der Akutphase des Herzinfarktes erfolgt die Erhaltungstherapie mit 1-mal täglich ½-1 Retardtablette Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten (entsprechend 100-200 mg Metoprololtartrat).

Bei behandlungsbedürftigem Abfall von Herzfrequenz und/oder Blutdruck oder anderen Komplikationen sind Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten sofort abzusetzen.


Migräneprophylaxe

1-mal täglich ½-1 Retardtablette Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten (entsprechend 100-200 mg Metoprololtartrat).

Bei stark eingeschränkter Leberfunktion ist die Elimination von Metoprolol vermindert, sodass unter Umständen eine Dosisreduktion erforderlich ist.


Die Retardtabletten sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit nach einer Mahlzeit einzunehmen.


Die Dauer der Anwendung ist zeitlich nicht begrenzt.


Sollte die Behandlung mit Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten nach längerer Anwendung unterbrochen oder abgesetzt werden, sollte dies, da abruptes Absetzen zur Herzischämie mit Exazerbation einer Angina pectoris oder zu einem Herzinfarkt oder zur Exazerbation einer Hypertonie führen kann, grundsätzlich langsam ausschleichend erfolgen.


4.3 Gegenanzeigen


Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten dürfen nicht angewendet werden bei:


Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung



Bei Patienten mit einer Psoriasis in der Eigen- oder Familienanamnese sollte die Verordnung von Beta-Rezeptorenblockern nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.


Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Deshalb ist eine strenge Indikationsstellung bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie (Vorsicht, überschießende anaphylaktische Reaktionen) geboten.


Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken

Die Anwendung von Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.


Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten enthalten Lactose-Monohydrat. Patienten, die an der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, einem Lapp-Lactase-Mangel oder einer Glucose-Galactose-Malabsorption leiden, sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Folgende Wechselwirkungen zwischen dem vorliegenden und anderen Arzneimitteln sind zu beachten:


Bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten und Insulin oder oralen Antidiabetika kann deren Wirkung verstärkt oder verlängert werden. Warnzeichen einer Hypoglykämie - insbesondere Tachykardie und Tremor - sind verschleiert oder abgemildert. Daher sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten und trizyk­lischen Antidepressiva, Barbituraten, Phenothiazinen und Nitroglycerin sowie Diuretika, Vasodilatatoren und anderen blutdrucksenkenden Mitteln kann es zu einem verstärkten Blutdruckabfall kommen.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten und Calciumantagonisten vom Nifedipin-Typ kann es zu einer verstärkten Blutdrucksenkung und in Einzelfällen zur Ausbildung einer Herzinsuffizienz kommen.


Die kardiodepressiven Wirkungen von Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten und Antiarrhythmika können sich addieren.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten und Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) ist eine sorgfältige Überwachung der Patienten angezeigt, da es zu Hypotension, Bradykardie oder anderen Herzrhythmusstörungen kommen kann.


Hinweis:

Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).


Bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten und Herzglykosiden, Reserpin, alpha-Methyldopa, Guanfacin oder Clonidin kann es zu einem stärkeren Absinken der Herzfrequenz bzw. zu einer Verzögerung der Überleitung kommen.


Nach abruptem Absetzen von Clonidin bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten, kann der Blutdruck überschießend ansteigen. Clonidin darf daher erst abgesetzt werden, wenn einige Tage zuvor die Verabreichung von Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten beendet wurde. Anschließend kann Clonidin stufenweise (siehe Fachinformation Clonidin) abgesetzt werden.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten und Noradrenalin, Adrenalin oder anderen sympathomimetisch wirkenden Substanzen (z. B. enthalten in Hustenmitteln, Nasen- und Augentropfen) ist ein beträchtlicher Blutdruckanstieg möglich.


Unter Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten Therapie kann es zu einer verminderten Ansprechbarkeit auf die zur Behandlung der allergischen Reaktion gewöhnlich eingesetzte Adrenalin-Dosis kommen.


Monoaminoxidase(MAO)-Hemmer sollten wegen möglicher überschießender Hypertension nicht zusammen mit Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten eingenommen werden.


Indometacin und Rifampicin können die blutdrucksenkende Wirkung von Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten vermindern.


Die Wirkung von Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten kann durch Cimetidin verstärkt werden.


Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten können die Ausscheidung von Lidocain vermindern.


Die gleichzeitige Anwendung von Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten und Narkotika kann eine verstärkte Blutdrucksenkung zur Folge haben. Die negativ inotrope Wirkung der beiden vorgenannten Arzneimittel kann sich addieren.

Die neuromuskuläre Blockade durch periphere Muskelrelaxantien (z. B. Suxamethonium, Tubocurarin) kann durch die Beta-Rezeptorenhemmung von Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten verstärkt werden.

Für den Fall, dass Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten vor Eingriffen in Allgemeinnarkose oder vor der Anwendung peripherer Muskelrelaxantien nicht abgesetzt werden können, muss der Narkosearzt über die Behandlung mit Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten informiert werden.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Metoprolol darf in der Schwangerschaft nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden, da bislang keine ausreichend gut dokumentierten Studien zu einer Anwendung an schwangeren Frauen existieren.

Metoprolol zeigte im Tierversuch keine teratogenen Eigenschaften (siehe Abschnitt 5.3).

Metoprolol passiert die Plazenta und kann im Feten zu Bradykardie, Hypotonie und Hypoglykämie führen.

Betablocker reduzieren die plazentare Durchblutung, was zu Frühgeburten oder zum intrauterinen Fruchttod führen kann. Das Risiko von kardialen und pulmonalen Komplikationen bei pränatal Metoprolol-exponierten Neugeborenen ist in der Postpartalperiode erhöht.


Metoprolol sollte 48-72 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin abgesetzt werden. Wenn dies nicht möglich ist, müssen die Neugeborenen für die Dauer von 48-72 Stunden nach der Geburt sorgfältig auf Anzeichen einer β-Blockade überwacht werden.


Metoprolol geht in die Muttermilch über. In der Muttermilch erreicht Metoprolol in etwa das Dreifache der bei der Mutter gemessenen Serumkonzentration. Obwohl nach therapeutischen Dosierungen nicht mit unerwünschten Wirkungen zu rechnen ist (Ausnahme sind „slow metabolizer“), sollten gestillte Säuglinge auf Anzeichen einer β-Blockade hin beobachtet werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Die Behandlung mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.


4.8 Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zu Grunde gelegt:

sehr häufig (≥ 1/10)

häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

gelegentlich (≥ 1/1000 bis < 1/100)

selten (≥ 1/10 000 bis < 1/1000)

sehr selten (< 1/10 000), einschließlich Einzelfälle


Blut – und Lymphgefäßsystem

Vereinzelt:Thrombozytopenie oder Leukopenie.


Stoffwechselstörungen

Selten: Auftreten eines latenten Diabetes mellitus in Erscheinung bzw. Verschlechterung eines manifesten Diabetes mellitus, hypoglykämische Zustände nach längerem strengem Fasten oder schwerer körperlicher Belastung und gleichzeitiger Behandlung mit Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten (Warnzeichen einer Hypoglykämie, insbesondere Tachykardie und Tremor, können verschleiert werden).

Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten können die Symptome einer Thyreotoxikose maskieren.

Unter der Therapie mit Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten kann es zu Störungen im Fettstoffwechsel kommen. Bei meist normalem Gesamtcholesterin wurden eine Verminderung des HDL-Cholesterins und eine Erhöhung der Triglyzeride im Plasma beobachtet.


Psychiatrische Erkrankungen

Gelegentlich: depressive Verstimmungen, Halluzinationen.

Vereinzelt: Persönlichkeitsveränderungen (z. B. Gefühlsschwankungen, kurz dauernder Gedächtnisverlust).


Erkrankungen des Nervensystems

Gelegentlich: insbesondere zu Beginn der Behandlung Müdigkeit, Schwindelgefühl, Verwirrtheit, Kopfschmerzen, Schwitzen, Alpträume, verstärkte Traumaktivität, Schlafstörungen.

Selten: Mundtrockenheit.


Erkrankungen der Augen

Selten: Konjunktivitis oder verminderter Tränenfluss (dies ist beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten).

Vereinzelt: Sehstörungen.


Erkrankungen der Ohren

Vereinzelt: Hörstörungen oder Ohrensausen.


Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Selten: verstärkter Blutdruckabfall, Synkopen, Palpitationen, Bradykardie, atrioventrikuläre Überleitungsstörungen, Verstärkung einer Herzinsuffizienz mit peripheren Ödemen und/oder Belastungsdyspnö.

Vereinzelt: Verstärkung einer Angina pectoris.


Gefäßerkrankungen

Gelegentlich: Parästhesien und Kältegefühl an den Extremitäten.

Vereinzelt: Verstärkung der Beschwerden bei Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen (einschließlich Patienten mit Raynaud-Syndrom).


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Infolge einer möglichen Erhöhung des Atemwegswiderstandes kann es bei Patienten mit Neigung zu bronchospastischen Reaktionen (insbesondere bei obstruktiven Atemwegserkrankungen) zu Atemnot kommen.


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Gelegentlich: vorübergehend Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Leibschmerzen, Obstipation, Diarrhö).


Erkrankungen der Leber und der Galle

Vereinzelt: Hepatitis.


Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Gelegentlich: allergische Hautreaktionen (Rötung, Juckreiz, Exantheme, Photosensitivität).

Vereinzelt: Auslösen bzw. Verschlechterung einer Psoriasis, psoriasiforme Exantheme.


Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems, des Bindegewebes, Störungen der Knochenfunktion

Gelegentlich: Muskelschwäche oder Muskelkrämpfe.

Vereinzelt: Arthropathie (Mono- und Polyarthritis) bei Langzeitbehandlung.


Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Vereinzelt: bei schweren Nierenfunktionsstörungen Verschlechterung der Nierenfunktion unter Therapie mit Beta-Rezeptorenblockern.

Eine Anwendung von Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten sollte in diesen Fällen unter entsprechender Überwachung der Nierenfunktion erfolgen.


Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Vereinzelt: Libido- und Potenzstörungen, Induratio penis plastica (Peyronie`s disease).


Allgemeine Erkrankungen

Vereinzelt: Haarausfall, Gewichtszunahme, Rhinitis allergica.


Veränderungen von Laborwerten

Vereinzelt: Erhöhung der Transaminasen (GOT, GPT) im Serum.


Besonderer Hinweis:

Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie kann es daher zu überschießenden anaphylaktischen Reaktionen kommen.


4.9 Überdosierung


Symptome einer Überdosierung

Das klinische Bild ist in Abhängigkeit vom Ausmaß der Intoxikation im Wesentlichen von kardiovaskulären und zentralnervösen Symptomen geprägt. Überdosierung kann zu schwerer Hypotonie, Bradykardie bis zum Herzstillstand, Herzinsuffizienz und kardiogenem Schock führen. Zusätzlich können Atembeschwerden, Bronchospasmen, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen, gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle auftreten.


Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

Bei Überdosierung oder bedrohlichem Abfall der Herzfrequenz und/oder des Blutdrucks muss die Behandlung mit Metoprolol AWD 200 mg Retardtabletten abgebrochen werden.

Neben allgemeinen Maßnahmen der primären Giftelimination müssen unter intensivmedizinischen Bedingungen die vitalen Parameter überwacht und gegebenenfalls korrigiert werden. Als Gegenmittel können gegeben werden:

Atropin: 0,5-2 mg intravenös als Bolus.

Glukagon: initial 1-10 mg intravenös, anschließend 2-2,5 mg pro Stunde als Dauerinfusion.

Sympathomimetika in Abhängigkeit von Körpergewicht und Effekt: Dopamin, Dobutamin, Isoprenalin, Orciprenalin oder Adrenalin.

Bei therapierefraktärer Bradykardie sollte eine temporäre Schrittmachertherapie durchgeführt werden.

Bei Bronchospasmus können β2-Sympathomimetika als Aerosol (bei ungenügender Wirkung auch intravenös) oder Aminophyllin intravenös gegeben werden.

Bei generalisierten Krampfanfällen empfiehlt sich die langsame intravenöse Gabe von Diazepam.


5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Betarezeptorenblocker

ATC-Code: C07AB02


Metoprolol ist ein schwach lipophiler Beta-Rezeptorenblocker mit relativer β1-Selektivität („Kardioselektivität“), ohne intrinsische sympathomimetische Aktivität (ISA) und nur schwach ausgeprägter membranstabilisierender Wirkung.

Die Substanz senkt in Abhängigkeit von der Höhe des Sympathikotonus die Frequenz und die Kontraktionskraft des Herzens, die AV-Überleitungsgeschwindigkeit und die Plasma-Renin-Aktivität. Metoprolol kann durch Hemmung von β2-Rezeptoren eine Erhöhung des Tonus der glatten Muskulatur bewirken.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Nach oraler Applikation wird Metoprolol nahezu vollständig (ca. 95 %) aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Da Metoprolol einem ausgeprägten First-pass-Metabolismus unterliegt, beträgt die systemische Verfügbarkeit nur ca. 50 %. Maximale Plasmaspiegel werden nach 1,5-2 Stunden erreicht.

Die Plasmaproteinbindung liegt bei ca. 12 %; das relative Verteilungsvolumen beträgt 5,6 l/kg.

Metoprolol wird fast vollständig in der Leber metabolisiert. Zwei der drei Hauptmetaboliten zeigen schwach betablockierende Eigenschaften, sind jedoch klinisch nicht relevant. Bei Leberzirrhose muss wegen der dann verminderten Metabolisierungsrate mit erhöhten Plasmaspiegeln an unverändertem Metoprolol gerechnet werden.

Metoprolol und seine Metabolite werden zu ca. 95 % - davon ca. 10 % unverändert - renal eliminiert. Die Eliminationshalbwertszeit von Metoprolol beträgt 3-5 Stunden.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Die präklinischen Daten aus den üblichen Studien zur Mutagenität und Kanzerogenität deuten auf kein Gefährdungspotential für den Menschen hin. Untersuchungen an zwei Tierspezies (Ratte und Kaninchen) haben keine Hinweise auf teratogene Eigenschaften von Metoprolol ergeben.


6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Lactose-Monohydrat

Maisstärke

Ammoniummethacrylat-Copolymer (Typ B)-(2E,4E)-Hexa-2,4-diensäure-Natriumhydroxid

Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzl.]

hochdisperses Siliciumdioxid

Hypromellose

Macrogol 6000

Talkum

Titandioxid (E 171)


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Blisterpackungen mit 30 Retardtabletten (N1), 50 Retardtabletten (N2), 100 Retardtabletten (N3).


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Keine besonderen Anforderungen.


7. Inhaber der Zulassung


AWD.pharma GmbH & Co. KG

Wasastraße 50

01445 Radebeul


Telefon: (0351) 834-0

Telefax: (0351) 834-2199


E-Mail: info@awd-pharma.com


8. Zulassungsnummer


11780.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung


30.11.1990 / 01.09.2006


10. Stand der Information


Dezember 2008


11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig


/home/sh/public_html/mediportal/data/dimdi/download/02988d941276d85d00d666e0138dfe23.rtf Seite 16 Version v. 18.12.08