Metoprolol Axcount 200 Mg Retard
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
Bezeichnung des Arzneimittels
Metoprolol axcount 200 mg retard; Retardtabletten
Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff: Metoprololtartrat
1 Retardtablette Metoprolol axcount 200 mg retard enthält 200 mg Metoprololtartrat.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Lactose-Monohydrat.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
Darreichungsform
Retardtablette
Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.
Klinische Angaben
Anwendungsgebiete
Metoprolol axcount wird angewendet bei Erwachsenen.
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Arterielle Hypertonie,
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Koronare Herzkrankheit,
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Hyperkinetisches Herzsyndrom (funktionelle Herzbeschwerden),
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Tachykarde Herzrhythmusstörungen,
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Reinfarktprophylaxe,
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Migräneprophylaxe.
Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Die Dosierung sollte individuell - vor allem nach dem Behandlungserfolg - festgelegt werden.
Es gelten folgende Richtdosen:
Arterielle Hypertonie
1-mal täglich ½ Retardtablette Metoprolol axcount 200 mg retard (entsprechend 100 mg Metoprololtartrat).
Koronare Herzkrankheit
1-mal täglich ½ bis 1 Retardtablette Metoprolol axcount 200 mg retard (entsprechend 100 – 200 mg Metoprololtartrat).
Hyperkinetisches Herzsyndrom (sog. funktionelle Herzbeschwerden)
1-mal täglich ½Retardtablette Metoprolol axcount 200 mg retard (entsprechend 100 mg Metoprololtartrat).
Tachykarde Herzrhythmusstörungen
1-mal täglich ½ bis 1 Retardtablette Metoprolol axcount 200 mg retard (entsprechend 100 – 200 mg Metoprololtartrat).
Reinfarktprophylaxe
Metoprolol axcount 200 mg retard wird eingesetzt bei Patienten, für die keine Gegenanzeigen für eine Behandlung mit Beta-Rezeptorenblockern bestehen.
Im Anschluss an die Behandlung der Akutphase des Herzinfarktes erfolgt die Erhaltungstherapie mit 1-mal täglich ½ bis 1 Retardtablette Metoprolol axcount 200 mg retard (entsprechend 100 – 200 mg Metoprololtartrat).
Bei behandlungsbedürftigem Abfall von Herzfrequenz und/oder Blutdruck oder anderen Komplikationen ist Metoprolol axcount 200 mg retard sofort abzusetzen.
Migräneprophylaxe
1-mal täglich ½ - 1 Retardtablette Metoprolol axcount 200 mg retard (entsprechend 100 – 200 mg Metoprololtartrat).
Hinweis
Bei stark eingeschränkter Leberfunktion ist die Elimination von Metoprolol axcount 200 mg retard vermindert, so dass unter Umständen eine Dosisreduktion erforderlich ist.
Art der Anwendung
Die Retardtabletten sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit nach einer Mahlzeit einzunehmen.
Die Dauer der Anwendung ist zeitlich nicht begrenzt.
Sollte die Behandlung mit Metoprolol axcount 200 mg retard nach längerer Anwendung unterbrochen oder abgesetzt werden, sollte dies, da abruptes Absetzen zur Herzischämie mit Exazerbation einer Angina pectoris, zu einem Herzinfarkt oder zur Exazerbation einer Hypertonie führen kann, grundsätzlich langsam ausschleichend erfolgen.
Gegenanzeigen
Metoprolol axcount 200 mg retard darf nicht angewendet werden bei:
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Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile,
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Überempfindlichkeit gegenüber anderen Beta-Rezeptorenblockern,
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manifester Herzinsuffizienz,
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Schock,
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AV-Block 2. oder 3. Grades,
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Sinusknoten-Syndrom (sick sinus syndrome),
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sinuatrialem Block,
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Bradykardie (Ruhepuls kleiner als 50 Schläge pro Minute vor Behandlungsbeginn),
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Hypotonie (systolisch kleiner als 90 mmHg),
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Azidose,
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bronchialer Hyperreagibilität (z. B. bei Asthma bronchiale),
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Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen,
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gleichzeitiger Gabe von MAO-Hemmstoffen (Ausnahme MAO-B-Hemmstoffe).
Die intravenöse Applikation von Calcium-Antagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Metoprolol axcount 200 mg retard behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei:
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AV-Block 1. Grades,
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Diabetikern mit stark schwankenden Blutzuckerwerten (wegen möglicher schwerer hypoglykämischer Zustände),
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längerem strengen Fasten und schwerer körperlicher Belastung (wegen möglicher schwerer hypoglykämischer Zustände),
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Patienten mit Phäochromozytom (Nebennierenmarktumor) (Metoprolol axcount 200 mg retard erst nach vorheriger α-Blockade verabreichen),
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Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion (siehe Abschnitt 4.2).
Bei Patienten mit einer Psoriasis in der Eigen- oder Familienanamnese sollte die Verordnung von Beta-Rezeptorenblockern nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Deshalb ist eine strenge Indikationsstellung bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie (Vorsicht, überschießende anaphylaktische Reaktionen) geboten.
Die Indikation zur Beendigung einer chronischen Beta-Blocker-Behandlung vor einem operativen Eingriff sollte von einem kardiologisch erfahrenen Arzt in Abhängigkeit von der zugrunde liegenden Erkrankung gestellt werden. Die beeinträchtigte Fähigkeit des Herzens, auf adrenerge Stimuli zu reagieren, kann das Risiko einer Anästhesie oder eines chirurgischen Eingriffs vergrößern. Die Vorteile der Fortsetzung einer Behandlung mit einem Beta-Rezeptorenblocker sollten in jedem Einzelfall gegen die Risiken des Absetzens abgewogen werden. Vor einer Narkose ist der Anästhesist über die Behandlung mit Metoprolol axcount zu informieren. Es ist ein Narkosemittel mit dem geringstmöglichen kardiodepressiven Effekt zu wählen. Wenn es für notwendig erachtet wird, Beta-Rezeptorenblocker, einschließlich Metoprolol axcount, vor einem operativen Eingriff abzusetzen, sollte dies schrittweise erfolgen und ca. 48 Stunden vor der Narkose beendet sein.
Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
Die Anwendung von Metoprolol axcount 200 mg retard kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die gesundheitlichen Folgen der Anwendung von Metoprolol axcount 200 mg retard als Dopingmittel können nicht abgesehen werden, schwerwiegende Gesundheitsgefährdungen sind nicht auszuschließen.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile in Metoprolol axcount 200 mg retard
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Metoprolol axcount 200 mg retard nicht einnehmen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Folgende Wechselwirkungen zwischen dem vorliegenden und anderen Arzneimitteln sind zu beachten:
Insulin, orale Antidiabetika
Die Wirkung kann verstärkt oder verlängert werden. Warnzeichen einer Hypoglykämie - insbesondere Tachykardie und Tremor - sind verschleiert oder abgemildert. Daher sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.
Trizyklische Antidepressiva, Barbiturate, Phenothiazine, Nitroglycerin, Diuretika, Vasodilatatoren, andere blutdrucksenkende Mittel
Verstärkter Blutdruckabfall möglich (besondere Vorsicht bei Prazosin).
Calcium-Antagonisten vom Nifedipin-Typ
Verstärkte Blutdrucksenkung und in Einzelfällen Ausbildung einer Herzinsuffizienz möglich.
Antiarrhythmika
Die kardiodepressiven Wirkungen können sich addieren.
Calcium-Antagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ, andere Antiarrhythmika (wie Disopyramid)
Eine sorgfältige Überwachung der Patienten ist angezeigt, da es zu Hypotension, Bradykardie oder anderen Herzrhythmusstörungen kommen kann.
Hinweis
Die intravenöse Applikation von Calcium-Antagonisten vom Verapamil- und Diltiazem- Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Metoprolol axcount 200 mg retard behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).
Herzglykoside, Reserpin, Alpha-Methyldopa, Guanfacin oder Clonidin
Bei gleichzeitiger Anwendung mit Metoprolol axcount 200 mg retard kann es zu einem stärkeren Absinken der Herzfrequenz bzw. zu einer Verzögerung der Überleitung kommen.
Clonidin
Nach abruptem Absetzen bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprolol axcount 200 mg retard kann der Blutdruck überschießend ansteigen. Clonidin darf daher erst abgesetzt werden, wenn einige Tage zuvor die Verabreichung von Metoprolol axcount 200 mg retard beendet wurde. Anschließend kann Clonidin stufenweise (siehe Fachinformation Clonidin) abgesetzt werden.
Noradrenalin, Adrenalin oder andere sympathomimetisch wirkende Substanzen (z. B. enthalten in Hustenmitteln, Nasen- und Augentropfen)
Bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprolol axcount 200 mg retard ist ein beträchtlicher Blutdruckanstieg möglich.
Adrenalin
Unter Metoprolol axcount 200 mg retard-Therapie kann es zu einer verminderten Ansprechbarkeit auf die zur Behandlung der allergischen Reaktion gewöhnlich eingesetzten Adrenalin-Dosis kommen.
Monoaminooxidase (MAO)-Hemmer
Monoaminooxidase (MAO)-Hemmer sollten wegen möglicher überschießender Hypertension nicht zusammen mit Metoprolol axcount 200 mg retard eingenommen werden.
Indometacin, Rifampicin
Reduzierung der blutdrucksenkenden Wirkung von Metoprolol axcount 200 mg retard möglich.
Cimetidin
Die Wirkung von Metoprolol axcount 200 mg retard kann verstärkt werden.
Lidocain
Verminderte Ausscheidung durch Metoprolol axcount 200 mg retard möglich.
Narkotika und Periphere Muskelrelaxanzien (z. B. Suxamethonium, Tubocurarin)
Die neuromuskuläre Blockade kann durch die Beta-Rezeptoren-Hemmung von Metoprolol axcount 200 mg retard verstärkt werden.
Die gleichzeitige Anwendung von Metoprolol axcount und Narkotika oder inhalativen Anästhetika kann eine verstärkte Blutdrucksenkung zur Folge haben. Die negativ inotropen Wirkungen der vorgenannten Arzneimittel können sich addieren. Einige inhalative Anästhetika können eventuell den kardio-depressiven Effekt von Beta-Rezeptoren-Blockern verstärken.
Für den Fall, dass Metoprolol axcount vor Eingriffen in Allgemeinnarkose oder vor der Anwendung peripherer Muskelrelaxanzien nicht abgesetzt werden kann, muss der Narkosearzt über die Behandlung mit Metoprolol axcount informiert werden (siehe Abschnitt 4.4).
Metoprolol ist ein Substrat des Cytochrom-P450-Isoenzyms CYP2D6. Der Plasmaspiegel von Metoprolol kann durch die gleichzeitige Gabe von CYP2D6 hemmenden Substraten erhöht und durch die Gabe von CYP2D6 induzierenden Wirkstoffen gesenkt werden. Die zur Erhöhung des Metoprolol-Plasmaspiegels führenden Substanzen sind u.a. Antiarrhythmika, Antihistaminika, H2-Rezeptor-Antagonisten, Antidepressiva, Antipsychotika und COX2-Inhibitoren.
Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Metoprolol darf nur bei strenger Indikationsstellung und nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.
Metoprolol zeigte im Tierversuch keine teratogene Eigenschaften (siehe Abschnitt 5.3).
Metoprolol passiert die Plazenta und kann bei Feten zu Bradykardie, Hypotonie und Hypoglykämie führen. Betablocker reduzieren die plazentare Durchblutung, was zu Frühgeburten oder zum intrauterinen Fruchttod führen kann. Das Risiko von kardialen und pulmonalen Komplikationen bei pränatal Metoprolol-exponierten Neugeborenen ist in der Postpartalperiode erhöht.
Metoprolol sollte 48 - 72 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin abgesetzt werden. Wenn dies nicht möglich ist, müssen die Neugeborenen für die Dauer von 48 - 72 Stunden nach der Geburt sorgfältig auf Anzeichen einer β-Blockade überwacht werden.
Stillzeit
Metoprolol geht in die Muttermilch über. In der Muttermilch erreicht Metoprolol in etwa das Dreifache der bei der Mutter gemessenen Serumkonzentration. Obwohl nach therapeutischen Dosierungen nicht mit unerwünschten Wirkungen zu rechnen ist (Ausnahme sind „slow metabolizer“), sollten gestillte Säuglinge auf Anzeichen einer Beta-Blockade hin beobachtet werden.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (1/10)
Häufig (1/100 bis <1/10)
Gelegentlich (1/1.000 bis <1/100)
Selten (1/10.000 bis <1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten: Thrombozytopenie, Leukopenie.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Parästhesien und Kältegefühl an den Extremitäten, Müdigkeit, depressive Verstimmungen, Schwindelgefühl, Verwirrtheit, Kopfschmerzen, Schwitzen, Alpträumen oder verstärkte Traumaktivität, Schlafstörungen und Halluzinationen insbesondere zu Beginn der Behandlung.
Gelegentlich: Muskelschwäche oder Muskelkrämpfe.
Sehr selten: Persönlichkeitsveränderungen (z. B. Gefühlsschwankungen, kurzdauernder Gedächtnisverlust).
Augenerkrankungen
Gelegentlich: Konjunktivitis, verminderter Tränenfluss (dies ist beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten).
Sehr selten: Sehstörungen.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Sehr selten: Hörstörungen, Ohrensausen.
Herzerkrankungen
Gelegentlich: verstärkter Blutdruckabfall, Synkopen, Palpitationen, Bradykardie, atrioventrikuläre Überleitungsstörungen oder Verstärkung einer Herzinsuffizienz mit peripheren Ödemen und/oder Belastungsdyspnoe.
Sehr selten: Bei Patienten mit Angina pectoris ist eine Verstärkung der Anfälle nicht auszuschließen.
Auch eine Verstärkung der Beschwerden bei Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen (einschließlich Patienten mit Raynaud-Syndrom) wurde beobachtet.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Infolge einer möglichen Erhöhung des Atemwegswiderstandes kann es bei Patienten mit Neigung zu bronchospastischen Reaktionen (insbesondere bei obstruktiven Atemwegserkrankungen) zu Atemnot kommen.
In Einzelfällen: allergischer Schnupfen (Rhinitis allergica).
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
In Einzelfällen: Bei Langzeittherapie Arthropathie (Mono- und Polyarthritis).
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
Häufig: Vorübergehende Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Leibschmerzen, Obstipation, Diarrhö).
Gelegentlich: Mundtrockenheit.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: allergische Hautreaktionen (Rötung, Juckreiz, Exantheme, Photosensitivität).
In Einzelfällen: Haarausfall.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
In Einzelfällen: Induratio penis plastica (Peyronie’s-disease).
Sehr selten: Libido- und Potenzstörungen.
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten: Erhöhung der Transaminasen (GOT, GPT) im Serum oder Auftreten einer Hepatitis.
Endokrine Erkrankungen
Gelegentlich: Ein latenter Diabetes mellitus kann in Erscheinung treten oder ein maifester Diabetes mellitus kann sich verschlechtern. Nach längerem strengen Fasten oder schwerer körperlicher Belastung kann es bei gleichzeitiger Metoprolol axcount 200 mg retard-Therapie zu hypoglykämischen Zuständen kommen. Warnzeichen einer Hypoglykämie (insbesondere Tachykardie und Tremor) können verschleiert werden.
Unter der Therapie mit Metoprolol axcount 200 mg retard kann es zu Störungen im Fettstoffwechsel kommen. Bei meist normalem Gesamtcholesterin wurden eine Verminderung des HDL-Cholesterins und eine Erhöhung der Triglyzeride im Blut beobachtet.
Metoprolol axcount 200 mg retardkann die Symptome einer Thyreotoxikose maskieren.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr selten: Gewichtszunahme.
Besondere Hinweise
Beta-Rezeptorenblocker können in Einzelfällen Psoriasis vulgaris auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu psoriasiformen Exanthemen führen.
Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie kann es daher zu überschießenden anaphylaktischen Reaktionen kommen.
Bei schweren Nierenfunktionsstörungen wurde in Einzelfällen über eine Verschlechterung der Nierenfunktion unter Therapie mit Beta-Rezeptorenblockern berichtet. Eine Anwendung von Metoprolol axcount 200 mg retard sollte in diesen Fällen unter entsprechender Überwachung der Nierenfunktion erfolgen.
Überdosierung
Symptome einer Überdosierung
Das klinische Bild ist in Abhängigkeit vom Ausmaß der Intoxikation im Wesentlichen von kardiovaskulären und zentralnervösen Symptomen geprägt. Überdosierung kann zu schwerer Hypotonie, Bradykardie bis zum Herzstillstand, Herzinsuffizienz und kardiogenem Schock führen. Zusätzlich können Atembeschwerden, Bronchospasmen, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen, gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle auftreten.
Therapiemaßnahmen bei Überdosierung
Bei Überdosierung oder bedrohlichem Abfall der Herzfrequenz und/oder des Blutdrucks muss die Behandlung mit Metoprolol axcount 200 mg retard abgebrochen werden.
Neben allgemeinen Maßnahmen der primären Giftelimination müssen unter intensivmedizinischen Bedingungen die vitalen Parameter überwacht und gegebenenfalls korrigiert werden. Als Gegenmittel können gegeben werden:
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Atropin: 0,5 - 2 mg intravenös als Bolus
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Glukagon: Initial 1 - 10 mg intravenös, anschließend 2 - 2,5 mg pro Std. als Dauerinfusion
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Sympathomimetika in Abhängigkeit von Körpergewicht und Effekt: Dopamin, Dobutamin, Isoprenalin, Orciprenalin oder Adrenalin.
Bei therapierefraktärer Bradykardie sollte eine temporäre Schrittmachertherapie durchgeführt werden.
Bei Bronchospasmus können Beta2-Sympathomimetika als Aerosol (bei ungenügender Wirkung auch intravenös) oder Aminophyllin intravenös gegeben werden.
Bei generalisierten Krampfanfällen empfiehlt sich die langsame intravenöse Gabe von Diazepam.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Beta-Rezeptorenblocker, ATC-Code: C07AB02
Metoprolol ist ein schwach lipophiler Beta-Rezeptorenblocker mit relativer Beta1-Selektivität („Kardioselektivität“), ohne intrinsische sympathomimetische Aktivität (ISA) und nur schwach ausgeprägter membranstabilisierender Wirkung.
Die Substanz senkt in Abhängigkeit von der Höhe des Sympathikotonus die Frequenz und die Kontraktionskraft des Herzens, die AV-Überleitungsgeschwindigkeit und die Plasma-Renin-Aktivität. Metoprolol kann durch Hemmung von Beta2-Rezeptoren eine Erhöhung des Tonus der glatten Muskulatur bewirken.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach oraler Applikation wird Metoprolol nahezu vollständig (ca. 95 %) aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Da Metoprolol einem ausgeprägten First-pass-Metabolismus unterliegt, beträgt die systemische Verfügbarkeit nur ca. 50 %. Maximale Plasmaspiegel werden nach 1,5 - 2 Stunden erreicht. Die Plasmaproteinbindung liegt bei ca. 12 %; das relative Verteilungsvolumen beträgt 5,6 l/kg.
Metoprolol wird in der Leber oxidativ über Enzyme des Cytochrom-P450-Systems (vor allem über das Isoenzym CYP2D6) fast vollständig metabolisiert. Zwei der drei Hauptmetaboliten zeigen schwach β-blockierende Eigenschaften, die jedoch ohne klinische Relevanz sind.
Es bestehen beträchtliche ethnische Unterschiede hinsichtlich der Prävalenz langsamer Metabolisierer. Bei Kaukasiern beträgt die Prävalenz langsamer Metabolisierer ca. 7 %, in der orientalischen Bevölkerung jedoch nur <1 %.
Bei Patienten mit langsamer Metabolisierung über CYP2D6 kann die Plasmakonzentration von Metoprolol im Vergleich zu Patienten mit normaler Metabolisierung über CYP2D6 um ein Vielfaches erhöht sein. Der CYP2D6-abhängige Metabolismus von Metoprolol scheint jedoch keinen oder nur einen geringen Einfluss auf die Sicherheit und Verträglichkeit des Wirkstoffs zu haben.
Bei Leberzirrhose muss wegen der dann verminderten Metabolisierungsrate mit erhöhten Plasmaspiegeln an unverändertem Metoprolol gerechnet werden.
Metoprolol und seine Metaboliten werden zu ca. 95 % - davon ca. 10 % unverändert - renal eliminiert. Die Eliminationshalbwertszeit von Metoprolol beträgt 3 - 5 Stunden.
Bioverfügbarkeit
Eine im Jahr 1988 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung an 12 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat:
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Testpräparat |
Referenzpräparat |
maximale Plasmakonzentration (Cmax) |
200,67 + 85,1 ng/ml |
186,67 + 70,5 ng/ml |
Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (tmax) |
4,2 + 0,9 h |
4,6 + 1,2 h |
Fläche unter der Konzen-trations-Zeit-Kurve (AUC) |
1577,1 + 681,5 ng/ml·h |
1737,8 + 787,3 ng/ml·h |
Mittlere Plasmaspiegel im Vergleich zu einem Referenzpräparat
Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute Toxizität
siehe Abschnitt 4.9.
Chronische Toxizität
Untersuchungen zur chronischen Toxizität an verschiedenen Tierspezies erbrachten keine Hinweise auf substanzbedingte toxische Effekte.
Tumorerzeugendes und mutagenes Potential
Es liegen Ergebnisse von Kanzerogenitätsstudien an Ratten und Mäusen vor, aus denen sich kein tumorerzeugendes Potential ableiten lässt.
Metoprolol wurde keiner ausführlichen Mutagenitätsprüfung unterzogen; bisherige Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf ein mutagenes Potential.
Reproduktionstoxizität
Die präklinischen Daten aus den üblichen Studien zur Mutagenität und Kanzerogenität deuten auf kein Gefährdungspotential für den Menschen hin. Untersuchungen an zwei Tierspezies (Ratte und Kaninchen) haben keine Hinweise auf teratogene Eigenschaften von Metoprolol ergeben.
Pharmazeutische Angaben
Liste der sonstigen Bestandteile
Hypromellose, Lactose-Monohydrat, Macrogol 6000, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich], Maisstärke, Ammoniummethacrylat-Copolymer (Typ B) ((x:y:z ca. 1:2:0,1; MW: ca. 150000)), Hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum, Titandioxid.
Sonstige Hinweise:
Metoprolol axcount 200 mg retard ist glutenfrei.
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
Metoprolol axcount 200 mg retard soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Keine
Art und Inhalt des Behältnisses
Packungen mit 30, 50 bzw. 100 Retardtabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
Inhaber der Zulassung
axcount Generika GmbH
Max-Planck-Straße 36 b
61381 Friedrichsdorf
Telefon: 0800-2940-100
Telefax: 0800-2946-100
E-Mail: service@axcount.de
Zulassungsnummer
35 887.00.01
Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
Datum der Erteilung der Zulassung 30.10.1995
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung 01.02.2011
Stand der Information
10.10.2012
Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
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