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Metoprolol Axcount 50 Mg

Document: 05.01.2015   Fachinformation (deutsch) change

FACHINFORMATION

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Metoprolol axcount 50 mg, Tabletten Metoprolol axcount 100 mg, Tabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Wirkstoff: Metoprololtartrat

1 Tablette Metoprolol axcount 50 mg enthält 50 mg Metoprololtartrat. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Lactose-Monohydrat.

1 Tablette Metoprolol axcount 100 mg enthält 100 mg Metoprololtartrat. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Lactose-Monohydrat.

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Tabletten

Metoprolol axcount 50 mg Filmtabletten: Die Tabletten können in gleiche Dosen geteilt werden. Metoprolol axcount 100 mg Filmtabletten: Die Tabletten können in gleiche Dosen geteilt werden.

4.    KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

Metoprolol axcount wird angewendet bei Erwachsenen:

-    arterielle Hypertonie,

-    koronare Herzkrankheit,

-    hyperkinetisches Herzsyndrom (funktionelle Herzbeschwerden),

-    tachykarde Herzrhythmusstörungen,

-    Akutbehandlung des Herzinfarktes und Reinfarktprophylaxe,

-    Migräneprophylaxe.

4.2    Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Die Dosierung sollte individuell - vor allem nach dem Behandlungserfolg - festgelegt werden. Es gelten folgende Richtdosen:

Arterielle Hypertonie,koronare Herzkrankheit, hyperkinetisches Herzsyndrom (sog. funktionelle Herzbeschwerden)

1 bis 2-mal täglich 50 mg bzw. 1-mal täglich 100 mg.

Falls erforderlich, kann die Tagesdosis unter Kontrolle des Blutdrucks auf täglich 200 mg Metoprololtartrat erhöht werden.

Tachykarde Herzrhythmusstörungen 1 bis 2-mal täglich 100 mg Metoprololtartrat.

Akutbehandlung des Herzinfarktes und Reinfarktprophylaxe

Metoprolol axcount wird eingesetzt bei Patienten, bei denen keine Gegenanzeigen für eine Behandlung mit Beta-Rezeptorenblockern bestehen.

a)    Akutbehandlung

Bei akutem Herzinfarkt erfolgt die Behandlung möglichst umgehend nach Krankenhauseinweisung unter kontinuierlicher EKG- und Blutdruckkontrolle. Die Behandlung wird mit 5 mg Metoprololtartrat i.v. begonnen. Je nach Verträglichkeit können in Abständen von 2 Minuten weitere Einzeldosen von 5 mg Metoprololtartrat i.v. bis zu einer maximalen Gesamtdosis von 15 mg Metoprololtartrat verabreicht werden.

Wird die volle Dosis von 15 mg i.v. vertragen, gibt man beginnend 15 Minuten nach der letzten intravenösen Injektion 1-mal 50 mg als Tablette. In den folgenden 48 Stunden wird alle 6 Stunden 1 Tablette zu 50 mg verabreicht.

Bei Patienten, die weniger als 15 mg Metoprololtartrat i.v. vertragen haben, sollte die orale Anschlussbehandlung vorsichtig mit 1-mal 25 mg Metoprololtartrat begonnen werden.

Für die Einnahme von 25 mg Metoprololtartrat stehen Darreichungsformen mit geeigneter Dosisstärke zur Verfügung.

b)    Erhaltungsdosis

Anschließend an die Akuttherapie werden 2-mal täglich 100 mg Metoprololtartrat als Tabletten gegeben. Bei behandlungsbedürftigem Abfall von Herzfrequenz und/oder Blutdruck oder bei anderen Komplikationen ist Metoprolol axcount sofort abzusetzen.

Migräneprophylaxe

1 bis 2-mal täglich 100 mg Metoprololtartrat.

Bei stark eingeschränkter Leberfunktion ist die Elimination von Metoprololtartrat vermindert, so dass unter Umständen eine Dosisreduktion erforderlich ist.

Art der Anwendung

Die Tabletten sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit nach den Mahlzeiten einzunehmen. Sie sollten bei Einmalgabe morgens bzw. zweimaliger Gabe morgens und abends eingenommen werden.

Für die Einnahme von 25 mg Metoprololtartrat können die Metoprolol axcount 50 mg Tabletten in zwei gleiche Dosen geteilt werden.

Die Dauer der Anwendung ist zeitlich nicht begrenzt.

Sollte die Behandlung mit Metoprolol axcount nach längerer Anwendung unterbrochen oder abgesetzt werden, sollte das grundsätzlich langsam ausschleichend erfolgen, da abruptes Absetzen zur Herzischämie mit Exazerbation einer Angina pectoris oder zu Herzinfarkt oder zur Exazerbation einer Hypertonie führen kann.

4.3 Gegenanzeigen

Metoprolol axcount darf nicht angewendet werden bei:

- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile,

-    Überempfindlichkeit gegenüber anderen Beta-Rezeptorenblockem,

-    manifester Herzinsuffizienz,

-    Schock,

-    AV-Block 2. oder 3. Grades,

-    Sinusknoten-Syndrom (sick sinus syndrome),

-    sinuatrialem Block,

-    Bradykardie (Ruhepuls kleiner als 50 Schläge pro Minute vor Behandlungsbeginn),

-    Hypotonie (systolisch kleiner als 90 mmHg),

-    Azidose,

-    bronchialer Hyperreagibilität (z. B. bei Asthma bronchiale),

-    Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen,

-    gleichzeitiger Gabe von MAO-Hemmstoffen (Ausnahme MAO-B-Hemmstoffe).

Die intravenöse Applikation von Calcium-Antagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Metoprolol axcount behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei:

-    AV-Block 1. Grades,

-    Diabetikern mit stark schwankenden Blutzuckerwerten (wegen möglicher schwerer hypoglykämischer Zustände),

-    längerem strengem Fasten und schwerer körperlicher Belastung (wegen möglicher schwerer hypoglykämischer Zustände),

-    Patienten mit Phäochromozytom (Nebennierenmarktumor) (Metoprolol axcount erst nach vorheriger a-Blockade verabreichen),

-    Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion (siehe Abschnitt 4.2).

Bei Patienten mit einer Psoriasis in der Eigen- oder Familienanamnese sollte die Verordnung von Beta-Rezeptorenblockern nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.

Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Deshalb ist eine strenge Indikationsstellung bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie (Vorsicht, überschießende anaphylaktische Reaktionen) geboten.

Die Indikation zur Beendigung einer chronischen Beta-Blocker-Behandlung vor einem operativen Eingriff sollte von einem kardiologisch erfahrenen Arzt in Abhängigkeit von der zugrunde liegenden Erkrankung gestellt werden. Die beeinträchtigte Fähigkeit des Herzens, auf adrenerge Stimuli zu reagieren, kann das Risiko einer Anästhesie oder eines chirurgischen Eingriffs vergrößern. Die Vorteile der Fortsetzung einer Behandlung mit einem Beta-Rezeptorenblocker sollten in jedem Einzelfall gegen die Risiken des Absetzens abgewogen werden. Vor einer Narkose ist der Anästhesist über die Behandlung mit Metoprolol axcount zu informieren. Es ist ein Narkosemittel mit dem geringstmöglichen kardiodepressiven Effekt zu wählen. Wenn es für notwendig erachtet wird, BetaRezeptorenblocker, einschließlich Metoprolol axcount, vor einem operativen Eingriff abzusetzen, sollte dies schrittweise erfolgen und ca. 48 Stunden vor der Narkose beendet sein.

Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken

Die Anwendung von Metoprolol axcount kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die Anwendung von Metoprolol axcount als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.

Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile in Metoprolol axcount

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Metoprolol axcount nicht einnehmen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Folgende Wechselwirkungen zwischen Metoprolol axcount und anderen Arzneimitteln sind zu beachten:

Insulin, orale Antidiabetika

Bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprolol axcount und Insulin oder oralen Antidiabetika kann deren Wirkung verstärkt oder verlängert werden. Warnzeichen einer Hypoglykämie - insbesondere Tachykardie und Tremor - sind verschleiert oder abgemildert. Daher sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.

Trizyklische Antidepressiva, Barbiturate, Phenothiazine, Nitroglycerin, Diuretika, Vasodilatatoren, andere blutdrucksenkende Mittel

Bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprolol axcount und trizyklischen Antidepressiva, Barbituraten, Phenothiazinen und Nitroglycerin sowie Diuretika, Vasodilatatoren und anderen blutdrucksenkenden Mitteln kann es zu einem verstärkten Blutdruckabfall kommen.

Calcium-Antagonisten vom Nifedipin-Typ

Bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprolol axcount und Calcium-Antagonisten vom NifedipinTyp kann es zu verstärkter Blutdrucksenkung und in Einzelfällen zur Ausbildung einer Herzinsuffizienz kommen.

Antiarrhythmika

Die kardiodepressiven Wirkungen von Metoprolol axcount und Antiarrhythmika können sich addieren.

Calcium-Antagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ, andere Antiarrhythmika (wie Disopyramid)

Bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprolol axcount und Calcium-Antagonisten vom Verapamiloder Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) ist eine sorgfältige Überwachung der Patienten angezeigt, da es zu Hypotension, Bradykardie oder anderen Herzrhythmusstörungen kommen kann.

Hinweis

Die intravenöse Applikation von Calcium-Antagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Metoprolol axcount behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).

Herzglykoside, Reserpin, Alpha-Methyldopa, Guanfacin oder Clonidin Bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprolol axcount und Herzglykosiden Reserpin, AlphaMethyldopa, Guanfacin oder Clonidin kann es zu stärkerem Absinken der Herzfrequenz bzw. zu einer Verzögerung der Überleitung kommen.

Clonidin

Nach abruptem Absetzen von Clonidin bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprolol kann der Blutdruck überschießend ansteigen. Clonidin darf daher erst abgesetzt werden, wenn einige Tage zuvor die Verabreichung von Metoprolol axcount beendet wurde. Anschließend kann Clonidin stufenweise (siehe Fachinformation Clonidin) abgesetzt werden.

Noradrenalin, Adrenalin oder andere sympathomimetisch wirkende Substanzen (z. B. enthalten in Hustenmitteln, Nasen- und Augentropfen)

Bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprolol und Noradrenalin, Adrenalin oder anderen sympathomimetisch wirkenden Substanzen (z. B. enthalten in Hustenmitteln, Nasen- und Augentropfen) ist ein beträchtlicher Blutdruckanstieg möglich.

Adrenalin

Unter Metoprolol-Therapie kann es zu verminderter Ansprechbarkeit auf die zur Behandlung der allergischen Reaktion gewöhnlich eingesetzte Adrenalindosis kommen.

Monoaminooxidase (MAO)-Hemmer

Monoaminooxidase (MAO)-Hemmer sollten wegen möglicher überschießender Hypertension nicht zusammen mit Metoprolol axcount eingenommen werden.

Indometacin, Rifampicin

Indometacin und Rifampicin können die blutdrucksenkende Wirkung von Metoprolol axcount vermindern.

Cimetidin

Die Wirkung von Metoprolol kann durch Cimetidin verstärkt werden.

Lidocain

Metoprolol kann die Ausscheidung von Lidocain vermindern.

Narkotika und Periphere Muskelrelaxanzien (z. B. Suxamethonium, Tubocurarin)

Die neuromuskuläre Blockade durch periphere Muskelrelaxanzien (z. B. Suxamethonium, Tubocurarin) kann durch die Beta-Rezeptoren-Hemmung von Metoprolol verstärkt werden.

Die gleichzeitige Anwendung von Metoprolol axcount und Narkotika oder inhalativen Anästhetika kann eine verstärkte Blutdrucksenkung zur Folge haben. Die negativ inotropen Wirkungen der vorgenannten Arzneimittel können sich addieren. Einige inhalative Anästhetika können eventuell den kardio-depressiven Effekt von Beta-Rezeptoren-Blockern verstärken.

Für den Fall, dass Metoprolol axcount vor Eingriffen in Allgemeinnarkose oder vor der Anwendung peripherer Muskelrelaxanzien nicht abgesetzt werden kann, muss der Narkosearzt über die Behandlung mit Metoprolol axcount informiert werden (siehe Abschnitt 4.4).

Metoprolol ist ein Substrat des Cytochrom-P450-Isoenzyms CYP2D6. Der Plasmaspiegel von Metoprolol kann durch die gleichzeitige Gabe von CYP2D6 hemmenden Substraten erhöht und durch die Gabe von CYP2D6 induzierenden Wirkstoffen gesenkt werden. Die zur Erhöhung des Metoprolol-Plasmaspiegels führenden Substanzen sind u.a. Antiarrhythmika, Antihistaminika, H2-Rezeptor-Antagonisten, Antidepressiva, Antipsychotika und COX2-Inhibitoren.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Metoprolol soll in der Schwangerschaft (insbesondere während der ersten drei Monate) nur bei strenger Indikationsstellung und nach Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.

Es gibt Hinweise darauf, dass Metoprolol die Durchblutung der Plazenta vermindert und so zu fetalen Wachstumsstörungen führen kann. Nach Gabe anderer Beta-Rezeptorenblocker wurden Fehl- sowie Frühgeburten und intrauteriner Tod des Föten beobachtet.

Wegen der Möglichkeit des Auftretens von Bradykardie, Hypotonie und Hypoglykämie beim Neugeborenen soll die Therapie mit Metoprolol 48 - 72 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin beendet werden. Ist dies nicht möglich, müssen die Neugeborenen 48 - 72 Stunden nach der Entbindung sorgfältig überwacht werden.

Stillzeit

Metoprolol wird mit der Muttermilch konzentriert ausgeschieden. Gestillte Säuglinge sollten auf Anzeichen einer Betablockade überwacht werden. Wird erst 3 - 4 Stunden nach Einnahme des Medikamentes gestillt, ist die mit der Muttermilch aufgenommene Wirkstoffmenge geringer.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Das gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.

4.8    Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig:    (> 1/10)

Häufig:    (> 1/100 bis <    1/10)

Gelegentlich:    (> 1/1.000 bis < 1/100)

Selten:    (> 1/10.000 bis <    1/1.000)

Sehr selten    (< 1/10.000)

Nicht bekannt:    (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Herzerkrankungen

Gelegentlich:    Kältegefühl an den Gliedmaßen.

Selten:    Atrioventrikuläre Überleitungsstörungen, Verstärkung einer Herzinsuffizienz mit

peripheren Ödemen und/oder Belastungsdyspnoe, verstärkter Blutdruckabfall, Synkopen, Palpitationen, Bradykardie.

Sehr selten:    Verstärkung der Anfälle bei Patienten mit Angina pectoris.

Verstärkung der Anfälle bei Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen (einschließlich Patienten mit Raynaud-Syndrom).

Psychiatrische Erkrankungen

Gelegentlich:    Verwirrtheit, Halluzinationen, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, depressive

Verstimmungszustände, Schlafstörungen, verstärkte Traumaktivität.

Sehr selten:    Persönlichkeitsveränderungen (z. B. Gefühlsschwankungen, kurz dauernder

Gedächtnisverlust).

Erkrankungen des Nervensystems

Gelegentlich:    Zentralnervöse Störungen wie Müdigkeit (insbesondere zu Beginn der

Behandlung), Parästhesien.

Selten:    Muskelkrämpfe.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Gelegentlich:    Vorübergehend gastrointestinale Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen,

Bauchschmerzen, Obstipation, Diarrhoe).

Selten:    Mundtrockenheit.

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Sehr selten:    Arthropathie bei Langzeittherapie (Mono- und Polyarthritis).

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich:    Allergische Hautreaktionen (Rötung, Juckreiz, Exantheme, Photosensibilität),

Schwitzen.

Sehr selten:    Haarausfall, Psoriasis vulgaris, Verschlechterung der Beschwerden einer

bestehenden Psoriasis, psoriasiforme Exantheme.

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems Sehr selten:    Thrombozytopenie, Leukopenie.

Endokrine Erkrankungen

Selten:    Ein latenter Diabetes mellitus kann in Erscheinung treten oder ein manifester

Diabetes mellitus sich verschlechtern. Nach längerem strengem Fasten oder körperlich schwerer Belastung kann es bei gleichzeitiger Therapie mit Metoprololtartrat zu hypoglykämischen Zuständen kommen. Warnzeichen einer Hypoglykämie (insbesondere Tachykardie und Tremor) können verschleiert werden.

Sehr selten:    Hepatitis, Erhöhung der Transaminasen im Serum (GOT, GPT),

Gewichtszunahme. Unter der Therapie mit Metoprolol kann es zu Störungen im Fettstoffwechsel kommen. Bei meist normalem Gesamtcholesterin wurden eine Verminderung des HDL-Cholesterins und eine Erhöhung der Triglyzeride im Plasma beobachtet.

Augenerkrankungen

Selten:    Konjunktivitis, verminderter Tränenfluss (dies ist beim Tragen von Kontaktlinsen

zu beachten).

Sehr selten:    Sehstörungen.

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths Sehr selten:    Hörstörungen, Ohrensausen.

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Sehr selten:    Rhinitis allergica.

Atemnot bei Patienten mit Neigung zu bronchospastischen Reaktionen (insbesondere bei obstruktiven Atemwegserkrankungen) infolge einer möglichen Erhöhung des Atemwegswiderstandes.

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Sehr selten:    Libido- und Potenzstörungen, Induratio penis plastica (Peyronie' s disease).

Endokrine Erkrankungen

Nicht bekannt:    Metoprolol kann die Symptome einer Thyreotoxikose maskieren.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Sehr selten:    Verschlechterung der Nierenfunktion unter Therapie mit Beta-Rezeptorenblockern

bei schweren Nierenfunktionsstörungen. Eine Anwendung von Metoprolol sollte in diesen Fällen unter entsprechender Überwachung der Nierenfunktion erfolgen.

Besondere Hinweise

Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie kann es daher zu überschießenden anaphylaktischen Reaktionen kommen (siehe Abschnitt 4.4).

4.9 Überdosierung

Symptome einer Überdosierung

Das klinische Bild ist in Abhängigkeit vom Ausmaß der Intoxikation im Wesentlichen von kardiovaskulären und zentralnervösen Symptomen geprägt. Überdosierung kann zu schwerer Hypotonie, Bradykardie bis zum Herzstillstand, Herzinsuffizienz und kardiogenem Schock führen.

Zusätzlich können Atembeschwerden, Bronchospasmen, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen, gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle auftreten.

Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

Bei Überdosierung oder bedrohlichem Abfall der Herzfrequenz und/oder des Blutdrucks muss die Behandlung mit Metoprolol axcount abgebrochen werden.

Neben allgemeinen Maßnahmen der primären Giftelimination müssen unter intensivmedizinischen Bedingungen die vitalen Parameter überwacht und ggf. korrigiert werden. Als Gegenmittel können gegeben werden:

-    Atropin:    0,5 - 2 mg intravenös als Bolus

-    Glukagon: initial 1 - 10 mg intravenös, anschließend 2 - 2,5 mg pro Std. als Dauerinfusion

-    Sympathomimetika in Abhängigkeit von Körpergewicht und Effekt: Dopamin, Dobutamin, Isoprenalin, Orciprenalin oder Adrenalin.

Bei therapierefraktärer Bradykardie sollte eine temporäre Schrittmachertherapie durchgeführt werden. Bei Bronchospasmus können Beta2-Sympathomimetika als Aerosol (bei ungenügender Wirkung auch intravenös) oder Aminophyllin intravenös gegeben werden.

Bei generalisierten Krampfanfällen empfiehlt sich die langsame intravenöse Gabe von Diazepam.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1    Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Beta-Rezeptorenblocker; ATC-Code: C07AB02

Metoprolol ist ein schwach lipophiler Beta-Rezeptorenblocker mit relativer Betai-Selektivität („Kardioselektivität“), ohne intrinsische sympathomimetische Aktivität (ISA) und mit nur schwach ausgeprägter membranstabilisierender Wirkung.

Die Substanz senkt in Abhängigkeit von der Höhe des Sympathikotonus die Frequenz und die Kontraktionskraft des Herzens, die AV-Überleitungsgeschwindigkeit und die Plasma-Renin-Aktivität. Metoprolol kann durch Hemmung von Beta2-Rezeptoren eine Erhöhung des Tonus der glatten Muskulatur bewirken.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach oraler Applikation wird Metoprolol nahezu vollständig (ca. 95 %) aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Da Metoprolol einem ausgeprägten First-pass-Metabolismus unterliegt, beträgt die systemische Verfügbarkeit nur ca. 50 %. Maximale Plasmaspiegel werden nach 1,5 - 2 Stunden erreicht. Die Plasmaproteinbindung liegt bei ca. 12 %; das relative Verteilungsvolumen beträgt 5,6 l/kg.

Metoprolol wird in der Leber oxidativ über Enzyme des Cytochrom-P450-Systems (vor allem über das Isoenzym CYP2D6) fast vollständig metabolisiert. Zwei der drei Hauptmetaboliten zeigen schwach beta-blockierende Eigenschaften, die jedoch ohne klinische Relevanz sind.

Es bestehen beträchtliche ethnische Unterschiede hinsichtlich der Prävalenz langsamer Metabolisierer. Bei Kaukasiern beträgt die Prävalenz langsamer Metabolisierer ca. 7 %, in der orientalischen Bevölkerung jedoch nur < 1 %.

Bei Patienten mit langsamer Metabolisierung über CYP2D6 kann die Plasmakonzentration von Metoprolol im Vergleich zu Patienten mit normaler Metabolisierung über CYP2D6 um ein Vielfaches erhöht sein. Der CYP2D6-abhängige Metabolismus von Metoprolol scheint jedoch keinen oder nur einen geringen Einfluss auf die Sicherheit und Verträglichkeit des Wirkstoffs zu haben.

Bei Leberzirrhose muss wegen der dann verminderten Metabolisierungsrate mit erhöhten Plasmaspiegeln an unverändertem Metoprolol gerechnet werden.

Metoprolol und seine Metaboliten werden zu ca. 95 % - davon ca. 10 % unverändert - renal eliminiert. Die Eliminationshalbwertszeit von Metoprolol beträgt 3 - 5 Stunden.

Bioverfügbarkeit

Eine im Jahr 1988 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung an 12 Probanden mit dem Testpräparat (100 mg) ergab im Vergleich zum Referenzpräparat (100 mg):

Serumkonzentrations-Zeit-Profil von Metoprolol 100 mg

0    5    10    15    20    25    30

Zeit (h)


Referenzpräparat

-Testpräparat


Testpräparat

Referenzpräparat

maximale Plasmakonzentration

(Cmax)

181,08 + 102,14 ng/ml

167,00 + 76,29 ng/ml

Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (tmax)

2,5 + 0,6 Stunden

2,3 + 0,5 Stunden

Fläche unter der

Konzentrations-Zeit-Kurve

(AUC)

887,83 + 432,37 ng/ml-h

839,52 + 381,38 ng/ml-h

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Akute Toxizität siehe Abschnitt 4.9.

Chronische Toxizität

Untersuchungen zur chronischen Toxizität an verschiedenen Tierspezies erbrachten keine Hinweise auf substanzbedingte toxische Effekte.

Tumorerzeugendes und mutagenes Potential

Es liegen Ergebnisse von Kanzerogenitätsstudien an Ratten und Mäusen vor, aus denen sich kein tumorerzeugendes Potential ableiten lässt.

Metoprolol wurde keiner ausführlichen Mutagenitätsprüfung unterzogen; bisherige Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf ein mutagenes Potential.

Reproduktionstoxizität

Untersuchungen an zwei Tierspezies (Ratte, Kaninchen) haben keine Hinweise auf teratogene Eigenschaften von Metoprolol ergeben.

Für den Menschen liegen keine ausreichenden Erkenntnisse über die Sicherheit der Anwendung im 1. und 2. Schwangerschaftsdrittel vor. Berichte über Geburtsschädigungen durch Metoprolol wurden nicht gefunden.

Humanstudien ergaben Hinweise auf eine Beeinträchtigung der Plazentaperfusion durch Metoprolol. Zum Zeitpunkt der Geburt sind die Serumkonzentrationen von Mutter und Kind vergleichbar. In der Muttermilch erreicht Metoprolol etwa das Dreifache der bei der Mutter gemessenen Serumkonzentration. Bei täglicher Einnahme von 200 mg Metoprolol werden ca. 225 pg pro Liter Milch ausgeschieden.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Croscarmellose-Natrium, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat, Povidon, hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum.

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Keine.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Packungen mit 30, 50 bzw. 100 Tabletten in jeder Stärke.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

axcount Generika GmbH Max-Planck-Straße 36 d D-61381 Friedrichsdorf

Telefon: 06172-17940-00 Telefax: 06172-17940-40

E-Mail: service@axcount.de www.axcount.de

8. ZULASSUNGSNUMMERN

Metoprolol axcount 50 mg: 35887.00.00 Metoprolol axcount 100 mg: 35887.01.00

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Metoprolol axcount 50 mg

Datum der Erteilung der Zulassung 30.10.1995

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung 14.01.2011

Metoprolol axcount 100 mg

Datum der Erteilung der Zulassung 30.10.1995

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung 14.01.2011

10.    STAND DER INFORMATION

01.10.2014

11.    VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig

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