Metoprololsuccinat Al 47,5 Mg Retardtabletten
GEBRAUCHSINFORMATION: Information für Anwender
Metoprololsuccinat AL 47,5mg Retardtabletten
Wirkstoff: Metoprololsuccinat
Lesen Sie die gesamte Gebrauchsinformation sorgfältig durch, bevor Sie mit der
Einnahme dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
• Heben Sie die Gebrauchsinformation auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
• Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
• Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
•
• Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind. Siehe Abschnitt 4._
Was in dieser Gebrauchsinformation steht
1. Was ist Metoprololsuccinat AL und wofür wird es angewendet?
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Metoprololsuccinat AL beachten?
3. Wie ist Metoprololsuccinat AL einzunehmen?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Metoprololsuccinat AL aufzubewahren?
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
1. Was ist Metoprololsuccinat AL und wofür wird es angewendet?
Metoprololsuccinat, der Wirkstoff von Metoprololsuccinat AL, gehört in die Arzneimittelgruppe der Betablocker (selektive Beta-Rezeptorenblocker), die vorrangig am Herzen wirken. Dieses Arzneimittel beeinflusst die Antwort des Körpers auf bestimmte Nervenimpulse, vor allem am Herzen. Dadurch wird der Blutdruck gesenkt und die Herzleistung verbessert.
Metoprololsuccinat AL wird angewendet
• bei Bluthochdruck.
• bei Durchblutungsstörungen in den Herzkranzgefäßen (koronare Herzerkrankung, Angina pectoris).
• bei schnellen Formen der Herzrhythmusstörungen (tachykarde Arrhythmien), insbesondere, wenn diese von den Vorhöfen ausgehen (supraventrikuläre Tachykardie).
• zur Vorbeugung eines weiteren Herzinfarktes nach bereits erlittenem Herzinfarkt (Erhaltungstherapie).
• bei funktionellen Herz-Kreislauf-Beschwerden.
• zur vorbeugenden Behandlung der Migräne.
• bei einer leichten bis mittelschweren stabilen chronischen
Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz; mit eingeschränkter Funktion der linken Herzkammer) zusätzlich zur üblichen Standardtherapie.
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Metoprololsuccinat AL beachten?
Metoprololsuccinat AL darf NICHT eingenommen werden
• wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Metoprololsuccinat, andere Beta-Rezeptorenblocker oder einen der sonstigen Bestandteile von Metoprololsuccinat AL sind.
• wenn bestimmte Herzrhythmusstörungen vorliegen (AV-Block II. und III. Grades, höhergradiger SA-Block).
• wenn bei Ihnen eine verlangsamte Herzschlagfolge vorliegt (Puls < 50 Schläge/Minute).
• wenn Sie an einer Fehlfunktion des Sinusknoten im Herzen (Sick-SinusSyndrom) leiden.
• wenn Sie ein hauptsächlich durch Versagen der Herzfunktion bedingtes Kreislaufversagen erlitten haben.
• wenn Sie an schweren Durchblutungsstörungen der Arme und/oder der Beine leiden.
• wenn Sie unter einem krankhaft niedrigen Blutdruck leiden, d.h. wenn der systolische (der obere) Wert kleiner als 90 mmHg ist.
• wenn Sie an einem unbehandelten hormonproduzierenden Tumor des Nebennierenmarks (Phäochromozytom) leiden.
• wenn Sie eine stoffwechselbedingte Übersäuerung des Blutes aufweisen.
• wenn Sie unter einer schweren Form von Asthma bronchiale oder einer chronischen, die Bronchien verengenden Lungenkrankheit leiden.
• wenn Sie gleichzeitig mit MAO-Hemmstoffen (Arzneimittel gegen Depressionen; Ausnahme MAO-B-Hemmstoffe) behandelt werden.
• wenn Verdacht auf einen Herzinfarkt besteht und der Puls unter 45 Schlägen/Minute liegt, der obere Blutdruckwert <100 mmHg ist und gewisse Formen der Herzrhythmusstörungen vorliegen.
Patienten mit chronischer Herzmuskelschwäche dürfen Metoprololsuccinat AL
nicht einnehmen:
• wenn sie an einer instabilen, dekompensierten Herzinsuffizienz leiden (die sich in Form von Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge, schlechten Kreislaufverhältnissen oder niedrigem Blutdruck äußern kann), es sei denn, diese Erkrankung ist durch eine medikamentöse Behandlung stabil eingestellt.
• wenn sie kontinuierlich oder zeitweise Arzneimittel erhalten, die die Pumpfähigkeit des Herzens erhöhen (z.B. Dobutamin).
• wenn ihr systolischer Blutdruck (oberer Wert) konstant unter 100 mmHg liegt.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Wenn Sie eines oder mehrere der nachfolgenden Anzeichen aufweisen oder während der Therapie entwickeln, informieren Sie unbedingt Ihren Arzt:
• wenn Sie an Asthma bronchiale leiden: Metoprolol kann die Beschwerden bei Asthma bronchiale verschlimmern. Die Wirkung von bestimmten Arzneimitteln zur Behandlung von Asthma bronchiale kann beeinflusst werden. Bei einer schweren Form von Asthma bronchiale darf Metoprololsuccinat AL nicht eingenommen werden.
• wenn Sie an der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) leiden: Metoprolol kann die Symptome eines erniedrigten Blutzuckers verschleiern. Hier sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.
• wenn Sie eine schwach ausgeprägte Form einer bestimmten Herzrhythmusstörung (AV-Block I. Grades) haben.
• wenn Sie an einer bestimmten Form von Schmerzen in der Brust (Angina), der sogenannten Prinzmetal-Angina, leiden.
• wenn Sie an leichten oder mittelschweren Durchblutungsstörungen in Armen/Beinen leiden.
• wenn Sie an einem hormonproduzierenden Tumor des Nebennierenmarks (Phäochromozytom) leiden, da dieser zuvor und begleitend mit einem Alpha-Rezeptorenblocker behandelt werden sollte.
• wenn Sie eine Schilddrüsenüberfunktion aufweisen.
• wenn Sie operiert werden: Vor einer Operation sollten Sie den Narkosearzt über die Einnahme von Metoprololsuccinat AL informieren.
• wenn Sie an einer Schuppenflechte leiden.
• wenn Sie zu allergischen Reaktionen neigen. Metoprolol kann sowohl die Empfindlichkeit gegenüber allergieauslösenden Stoffen (Allergenen) als auch die Schwere akuter allergischer Allgemeinreaktionen erhöhen.
Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
Die Anwendung von Metoprololsuccinat AL kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.Die gesundheitlichen Folgen der Anwendung von Metoprololsuccinat AL als Dopingmittel können nicht abgesehen werden, schwerwiegende Gesundheitsgefährdungen sind nicht auszuschließen.
Anwendung von Metoprololsuccinat AL zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden.
Bei einer gleichzeitigen Anwendung von folgenden Arzneimitteln mit Metoprololsuccinat AL ist eine sorgfältige ärztliche Überwachung angezeigt:
• Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen wie z.B. Calciumantagonisten vom Verapamil- bzw. Diltiazemtyp oder Klasse-I-
Antiarrhythmika (wie z.B. Disopyramid). Calciumantagonisten vom Verapamiltyp dürfen Ihnen nicht intravenös gegeben werden (Ausnahme: Intensivmedizin).
• Andere Beta-Rezeptorenblocker (z.B. Augentropfen, die den Wirkstoff Timolol enthalten).
Weitere Wechselwirkungen:
• Narkosemittel zur Inhalation verstärken die pulsverlangsamende Wirkung von Metoprolol.
• Metoprolol kann die Wirkung von gleichzeitig angewendeten blutdrucksenkenden Arzneimitteln (z.B. Reserpin, Alpha-Methyldopa, Clonidin, Guanfacin und Herzglykosiden) verstärken. Hier kann es z.B. zu einer starken Pulsverlangsamung kommen.
Folgende Stoffe können die Konzentration von Metoprolol im Blut steigern und somit die Wirkung von Metoprololsuccinat AL verstärken:
• Alkohol.
• Arzneimittel gegen zuviel Magensäure wie Cimetidin.
• Blutdruckmittel wie Hydralazin.
• Gewisse Arzneimittel gegen Depressionen wie Paroxetin, Fluoxetin und Sertralin.
• Arzneimittel gegen Schlaflosigkeit wie Diphenhydramin.
• Manche Arzneistoffe zur Behandlung von Gelenkerkrankungen wie Hydroxychloroquin und Celecoxib.
• Manche Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen (Terbinafin).
• Neuroleptika (z.B. Chlorpromazin, Triflupromazin, Chlorprothixen).
• Manche Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen wie Amiodaron,
Chinidin und möglicherweise Propafenon.
Wenn Sie gleichzeitig entzündungshemmende Arzneimittel (z.B. Indometacin oder andere Hemmer der Prostaglandinsynthese) anwenden, kann die blutdrucksenkende Wirkung von Beta-Rezeptorenblockern vermindert sein.
Rifampicin (ein Antibiotikum zur Behandlung von z.B. Tuberkulose) vermindert die blutdrucksenkende Wirkung von Metoprolol.
Beta-Rezeptorenblocker können die Freisetzung von Insulin bei Typ II Diabetikern hemmen. Sie sollten Ihren Blutzuckerspiegel regelmäßig kontrollieren. Ihr Arzt wird Ihre blutzuckersenkende Therapie (Insulin und orale Antidiabetika) gegebenenfalls anpassen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprololsuccinat AL und Noradrenalin oder Adrenalin (im Körper natürlich vorkommende Botenstoffe, die anregend auf das Herz-Kreislaufsystem wirken und somit den Blutdruck steigern) oder anderen ähnlich wirkenden Arzneimitteln, kann der Blutdruck erheblich ansteigen.
Die Wirkung von Adrenalin bei der Behandlung von Überempfindlichkeitsreaktionen kann beeinträchtigt werden.
Die Ausscheidung anderer Arzneimittel kann durch Metoprolol vermindert werden (z.B. Lidocain, ein lokal eingesetztes Betäubungsmittel).
Wenn bei Ihnen eine gleichzeitige Behandlung mit Clonidin (ein Mittel zur Behandlung von Bluthochdruck) beendet werden muss, sollte Metoprololsuccinat AL einige Tage früher abgesetzt werden.
Einnahme von Metoprololsuccinat AL zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Die dämpfenden Wirkungen von Metoprolol und Alkohol können sich gegenseitig verstärken. Während der Anwendung von Metoprolol sollten Sie deshalb möglichst keinen Alkohol trinken.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Metoprolol darf nur bei strenger Indikationsstellung und nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung des behandelnden Arztes angewendet werden. Es gibt Hinweise darauf, dass Metoprolol die Durchblutung der Nachgeburt (Plazenta) vermindert und so zu Wachstumsstörungen des Fetus führen kann.
Die Therapie mit Metoprolol sollte 48-72 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin beendet werden. Ist dies nicht möglich, muss das Neugeborene 48-72 Stunden nach der Entbindung sorgfältig ärztlich überwacht werden.
Stillzeit
Metoprolol wird in der Muttermilch angereichert.
Obwohl nach therapeutischen Dosierungen nicht mit Nebenwirkungen zu rechnen ist, sollten gestillte Säuglinge auf Anzeichen einer Arzneimittelwirkung überwacht werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Während der Behandlung mit Metoprololsuccinat AL können Schwindel und Müdigkeit auftreten. Dadurch kann das Reaktionsvermögen soweit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme im Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei gleichzeitigem Alkoholgenuss sowie bei einer Erhöhung der Dosis.
Metoprololsuccinat AL enthält Glucose und Sucrose
Bitte nehmen Sie Metoprololsuccinat AL erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
3. Wie ist Metoprololsuccinat AL einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die empfohlene Dosis
Anwendungsgebiet |
Übliche Dosis, jeweils 1-mal täglich |
Wenn nötig, kann die tägliche Dosis wie folgt erhöht werden |
Bluthochdruck. |
1 Retardtablette zu 47,5 mg. |
maximale Dosis 4 Retardtabletten zu 47,5 mg oder zusätzliche Gabe eines weiteren blutdruck-senkenden Arzneimittels. |
Durchblutungsstörungen in den Herzkranzgefäßen (koronare Herzerkrankung, Angina pectoris). |
1 bis 4 Retardtabletten zu 47,5 mg. |
maximale Dosis 4 Retardtabletten zu 47,5 mg oder zusätzliche Gabe eines weiteren blutdruck-senkenden Arzneimittels. |
Schnelle Formen der Herzrhythmusstörungen. |
1 bis 4 Retardtabletten zu 47,5 mg. |
maximale Dosis 4 Retardtabletten zu 47,5 mg. |
Funktionelle Herzkreislaufbeschwerden. |
1 bis 4 Retardtabletten zu 47,5 mg. |
maximale Dosis 4 Retardtabletten zu 47,5 mg. |
Erhaltungstherapie nach Herzinfarkt. |
2 bis 4 Retardtabletten zu 47,5 mg. |
maximale Dosis 4 Retardtabletten zu 47,5 mg. |
Vorbeugende Behandlung der Migräne. |
2 Retardtabletten zu 47,5 mg. |
maximale Dosis 4 Retardtabletten zu 47,5 mg. |
Behandlung der Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) NYHA-Klasse II. Der behandelnde Arzt sollte Erfahrung in der Behandlung einer stabilen symptomatischen Herzmuskelschwäche haben. |
Anfangsdosis Während der ersten 2 Wochen % Retardtablette zu 47,5 mg. Nach jeder Dosiserhöhung sollte der Zustand des Patienten sorgfältig überwacht werden. |
ab der 3. Woche: 1 Retardtablette zu 47.5 mg. Die Dosis wird dann jede 2. Woche auf bis zu maximal 4 Retardtabletten zu 47.5 mg (entspr. 190 mg* Metoprololsuccinat) oder bis zur höchsten vom Patienten vertragenen Dosis verdoppelt. 190 mg* Metoprololsuccinat ist auch die empfohlene Dosierung für eine Langzeitbehandlung der Herzmuskelschwäche. |
Behandlung der Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) NYHA-Klasse III. |
Anfangsdosis Während der 1. Woche 11,88 mg* Metoprololsuccinat. (entspricht % Retardtablette zu 23,75 mg). |
Die Dosis kann während 2.Woche auf % Retardtablette zu 47,5 mg erhöht werden. |
* Hierfür stehen Retardtabletten mit geeigneter Wirkstoffstärke zur Verfügung.
Ältere Patienten über 80 Jahre
Es liegen nicht genügend Erfahrungen zur Anwendung von Metoprolol bei Patienten über 80 Jahren vor. Die Dosissteigerung sollte bei diesen Patienten daher mit besonderer Vorsicht erfolgen.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Bei Patienten mit schwerwiegender Einschränkung der Leberfunktion, z.B. Patienten mit einer künstlichen Venenverbindung zur Druckentlastung (portokavaler Shunt), kann eine Dosisreduktion notwendig sein.
Kinder und Jugendliche
Es gibt wenig Therapieerfahrungen mit Metoprolol bei Kindern und Jugendlichen.
Art der Anwendung
Die Retardtabletten sollten einmal täglich eingenommen werden, vorzugsweise mit dem Frühstück. Die Retardtabletten sollten als Ganzes oder geteilt geschluckt werden, dürfen jedoch nicht zerkaut oder zerkleinert werden. Sie sollten mit Wasser genommen werden (mindestens % Glas).
Dauer der Anwendung
Die Dauer der Behandlung legt der behandelnde Arzt fest.
Wenn Sie eine größere Menge von Metoprololsuccinat AL eingenommen haben, als Sie sollten
Wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt oder einen Notarzt. Dieser kann entsprechend der eingenommenen Tablettenmenge über die erforderlichen Maßnahmen entscheiden. Halten Sie die Packung des Arzneimittels bereit, damit der Arzt weiß, welchen Wirkstoff Sie eingenommen haben und die entsprechenden Maßnahmen einleiten kann.
In Abhängigkeit vom Ausmaß der Überdosierung sind folgende Symptome möglich: Schwerer Blutdruckabfall, niedriger Puls, Herzrhythmusstörungen, Herzmuskelschwäche, Kreislaufversagen, Herzstillstand, Verengung/Verkrampfung der Atemmuskulatur, Bewusstlosigkeit (bis zum Koma), Übelkeit, Erbrechen und blau-rot gefärbte Haut und Schleimhäute (Zyanose).
Bei gleichzeitigem Konsum von Alkohol oder gleichzeitiger Anwendung von blutdrucksenkenden Arzneimitteln, Chinidin (ein Mittel gegen Herzrhythmusstörungen) oder Barbituraten (Beruhigungsmittel) können die Symptome verschlimmert werden.
Die ersten Anzeichen einer Überdosierung treten 20 Minuten bis 2 Stunden nach der Einnahme des Arzneimittels auf.
Wenn Sie die Einnahme von Metoprololsuccinat AL vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Setzen Sie die Einnahme wie verordnet fort.
Wenn Sie die Einnahme von Metoprololsuccinat AL abbrechen
Falls Sie die Behandlung mit Metoprololsuccinat AL unterbrechen oder vorzeitig beenden wollen, wenden Sie sich bitte an den behandelnden Arzt.
Die Behandlung mit Beta-Rezeptorenblockern darf nicht abrupt abgesetzt werden. Wenn die Behandlung beendet werden soll, so sollte dies wann immer möglich über einen Zeitraum von mindestens 2 Wochen ausschleichend erfolgen, indem die Dosis schrittweise um die Hälfte reduziert wird, bis die niedrigste Dosis von einer % Retardtablette 23,75 mg (entspr. 11,88 mg Metoprololsuccinat) erreicht ist. Diese letzte Dosierung sollte vor der vollständigen Beendigung der Behandlung mindestens 4 Tage angewendet werden. Falls Sie Beschwerden haben, sollte die Dosis langsamer verringert werden.
Ein abruptes Absetzen von Beta-Rezeptorenblockern kann zu einer Verschlechterung der Herzinsuffizienz führen und das Risiko eines Herzinfarkts und plötzlichen Herztodes erhöhen.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder einen Notarzt, wenn Sie eines oder mehrere der folgenden Anzeichen bemerken:
• Herzschmerzen.
• Atemnot.
• Gelbfärbung der Haut und/oder der Augen (dies kann auf eine Leberentzündung hinweisen).
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100
Gelegentliche bis 10 Behandelte von 1000
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10 000
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10 000
nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht
abschätzbar
Sehr häufig:
• Ausgeprägter Blutdruckabfall, auch beim Übergang vom Liegen zum Stehen, sehr selten mit Bewusstlosigkeit.
Müdigkeit.
Häufig:
• Verlangsamter Puls (Bradykardie), Gleichgewichtsstörungen (sehr selten mit Bewusstlosigkeit), Herzklopfen (Palpitationen).
• Schwindel, Kopfschmerzen.
• Atemnot bei Anstrengung.
• Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung.
• Kalte Hände und Füße.
Gelegentlich:
• Vorübergehende Verschlechterung der Beschwerden der Herzmuskelschwäche, eine bestimmte Form der Herzrhythmusstörungen (AV-Block 1. Grades), Schmerzen in der Herzgegend.
• Missempfindungen wie Kribbeln oder Ameisenlaufen (Parästhesien).
• Atemwegsverkrampfungen.
• Erbrechen.
• Hautveränderungen, schuppenflechtenartige Hautausschläge.
• Vermehrtes Schwitzen.
• Muskelkrämpfe.
• Gewichtszunahme.
• Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme).
• Depression, Konzentrationsstörungen, Benommenheit oder Schlaflosigkeit, Alpträume.
Selten:
• Funktionelle Herzbeschwerden wie Herzstolpern oder Herzjagen, bestimmte Herzrhythmusstörungen (Überleitungsstörungen).
• Sehstörungen, trockene oder gereizte Augen, Bindehautentzündung.
• Schnupfen.
• Mundtrockenheit.
• Haarausfall.
• Verschlimmerung einer Zuckerkrankheit, die vorher ohne die typischen Merkmale einherging (latenter Diabetes mellitus).
• Abweichende Werte bei Leberfunktionstests.
• Impotenz und andere Sexualstörungen, bindegewebige Verhärtung der Schwellkörper des Penis (Induratio penis plastica).
• Nervosität, Ängstlichkeit.
Sehr selten:
• Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie), Verminderung der weißen Blutkörperchen (Leukopenie).
• Ohrgeräusche (Tinnitus), Hörstörungen.
• Geschmacksstörungen.
• Lichtempfindlichkeit, Verschlimmerung einer Schuppenflechte (Psoriasis), Neuauftreten einer Schuppenflechte,
• Gelenkschmerzen, Muskelschwäche.
• Absterben von Gewebe (Nekrose) bei Patienten mit schweren Durchblutungsstörungen in Armen und/oder Beinen vor der Behandlung, Verstärkung der Beschwerden bei Patienten mit zeitweiligem Hinken (Claudicatio intermittens) oder mit Gefäßkrämpfen im Bereich der Zehen und Finger (Raynaud-Syndrom).
• Leberentzündung.
• Vergesslichkeit oder Gedächtnisstörungen, Verwirrtheit, Halluzinationen, Persönlichkeitsveränderungen (z.B. Veränderung der Stimmung).
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt anzeigen:
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn
Website: http://www.bfarm.de
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Blisterpackung nach "Verwendbar bis” angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Nicht über + 25 °C lagern.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.
Was Metoprololsuccinat AL enthält
Der Wirkstoff ist Metoprololsuccinat.
1 Retardtablette enthält 47,5 mg Metoprololsuccinat (entspr. 50 mg Metoprololtartrat).
Die sonstigen Bestandteile sind:
Tablettenkern: Mikrokristalline Cellulose, Macrogol 6000, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich], Polyacrylat-Dispersion 30%, Povidon K 90, Hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum, Zucker-Stärke-Pellets ( bestehend aus Maisstärke, Sucrose und D-Glucose).
Filmüberzug: Hypromellose, Macrogol 6000, Talkum, Titandioxid (E 171).
Wie Metoprololsuccinat AL aussieht und Inhalt der Packung
Weiße, längliche, beidseitig gewölbte Retardtablette mit einer Bruchrille auf beiden Seiten. Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.
Metoprololsuccinat AL ist in Packungen mit 30, 50 und 100 Retardtabletten erhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer
ALIUD PHARMA® GmbH Gottlieb-Daimler-Straße 19 D-89150 Laichingen info@aliud.de
Hersteller
STADA Arzneimittel AG, Stadastraße 2-18, 61118 Bad Vilbel
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Januar 2014.