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Metrolotion

Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)

Metrolotion® 1 von 6

Fachinformation

1.    Bezeichnung des Arzneimittels

Metrolotion®

2.    Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Metronidazol

1 g Emulsion zur Anwendung auf der Haut enthält 7,5 mg Metronidazol Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    Darreichungsform

Emulsion zur Anwendung auf der Haut

4.    Klinische Angaben

4.1    Anwendungsgebiete

Zur Anwendung auf der Haut bei mittelschwerer Rosazea (Stadium II)

4.2    Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Zweimal täglich (morgens und abends) auf die betroffenen Hautbereiche auftragen. Metrolotion® dünn auf die betroffenen Hautstellen auftragen.

Die Haut sollte vor der Anwendung mit einem milden Mittel gereinigt werden. Die Patienten können nach dem Auftragen von Metrolotion® nicht komedogene und nicht adstringierende Kosmetika anwenden.

Aus klinischen Studien (Phase III) liegen Erfahrungen zu einer 12-wöchigen Behandlungsdauer (erste Behandlungsphase) vor. Eine deutliche Besserung der Symptome ist erst nach mehrwöchiger Therapie zu erwarten. Die empfohlene Behandlungsdauer sollte nicht überschritten werden.Wenn jedoch innerhalb der ersten

Behandlungsphase eine deutliche Besserung eintritt, liegt es im Ermessen des behandelnden Arztes, abhängig von der Ausprägung der Erkrankung, die Behandlung um 3 bis 4 Monate zu verlängern. In klinischen Studien wurde eine topische Therapie mit Metronidazol bei Rosazea bis zu 2 Jahre lang fortgeführt.

Sollte sich während der ersten Behandlungsphase keine deutliche Besserung einstellen, ist die Behandlung mit Metrolotion® zu beenden.

Die Dosierung muss bei älteren Patienten nicht angepasst werden. Metrolotion® wird nicht zur Anwendung bei Kindern empfohlen, da keine Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit vorliegen.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen Metronidazol oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Jeder Kontakt von Metrolotion® mit den Augen und Schleimhäuten ist zu vermeiden.

Während der Behandlung mit Metrolotion® sollte eine Sonnen- und UV-Lichtbestrahlung der betroffenen Haut vermieden werden. . Da Metronidazol bei UV Exposition zu einem inaktiven Metaboliten umgewandelt wird, nimmt die Wirksamkeit signifikant ab. Phototoxische Nebenwirkungen wurden in klinischen Prüfungen nicht beobachtet.

Beim Auftreten von lokalen Reizerscheinungen sollte Metrolotion® weniger häufig angewendet oder abgesetzt werden. Nach dem Abklingen dieser Hautreaktionen kann auf Anweisung des Arztes die Behandlung fortgesetzt werden. Eine unnötige und längere Anwendung dieses Arzneimittels sollte vermieden werden. Die Evidenz lässt darauf schließen, dass Metronidazol bei bestimmten Tierspezies kanzerogen ist. Bisher gibt es keine Evidenz für eine kanzerogene Wirkung beim Menschen (siehe Abschnitt 5.3).

Der Wirkstoff Metronidazol ist ein Nitroimidazolabkömmling und daher sollte bei Patienten mit bekannter Blutdyskrasie eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung durchgeführt werden.

Kaliumsorbat und Stearylalkohol können örtlich begrenzte Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis) hervorrufen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Wechselwirkungen mit anderen topisch applizierten Präparaten sind nicht bekannt.

Da die systemische Verfügbarkeit von Metronidazol nach topischer Applikation gering ist, ist eine Wechselwirkung mit systemisch verabreichten Medikamenten unwahrscheinlich (siehe Pharmakokinetische Eigenschaften 5.2).

Nach oraler Gabe von Metronidazol wurden Wechselwirkungen mit Disulfiram und mit Alkohol (Antabus-Effekt) sowie Warfarin und anderen Cumarin-verwandten

Antikoagulanzien (Verlängerung der Prothrombin-Zeit) beobachtet. Eine gleichzeitige Verordnung von Metrolotion® mit Antikoagulanzien sollte daher vermieden werden.

4.6    Schwangerschaft und Stillzeit

Die Sicherheit einer Anwendung von Metronidazol in der Schwangerschaft ist nicht ausreichend belegt. Insbesondere für die Frühschwangerschaft liegen widersprüchliche Berichte vor. Einige Studien haben Hinweise auf eine erhöhte Fehlbildungsrate ergeben. In tierexperimentellen Studien zeigte Metronidazol keine teratogenen Eigenschaften (siehe 5.3)

Metrolotion® darf daher während der Schwangerschaft, insbesondere im ersten Trimester, nur bei zwingender Indikation und wenn andere Therapiemöglichkeiten keinen Erfolg bringen, eingesetzt werden. Wird eine Behandlung als absolut notwendig erachtet, so darf die Anwendung nur so kurz und so kleinflächig wie möglich erfolgen.

Metronidazol geht in die Muttermilch über und kann dort nach oraler Gabe Konzentrationen in Höhe der Plasmaspiegel erreichen. Nach topischer Applikation von Metronidazol sind zwar die Plasmaspiegel geringer als nach oraler Gabe, jedoch sollte während der Stillzeit entweder das Stillen unterbrochen oder das Medikament abgesetzt werden.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen wurden nicht beobachtet.

4.8 Nebenwirkungen

Die folgenden Nebenwirkungen wurden spontan gemeldet und sind innerhalb jeder Systemorganklasse in der Reihenfolge ihrer Häufigkeit nach folgender Konvention angegeben:

Sehr häufig (>1/10)

Häufig (>1/100, < 1/10)

Gelegentlich (> 1/ 1.000, < 1/100)

Selten (>1/10.000, < 1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000), einschließlich Einzelfälle

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

Häufig: trockene Haut, Erythem, Pruritus, Hautbeschwerden (Brennen, Schmerzen an der Haut/Stechen), Hautreizung, Verschlechterung der Rosazea Häufigkeit nicht bekannt: Kontaktdermatitis Erkrankungen des Nervensystems:

Gelegentlich: Hypästhesie, Parästhesie, Dysgeusie (metallischer Geschmack)

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:

Gelegentlich: Übelkeit

Nach topischer Anwendung von Metrolotion® kann sich im Bereich der Auftragsstelle eine Kontaktdermatitis entwickeln, die sich als Brennen, Prickeln und Rötung äußert.

Eine Kontaktallergie auf den Wirkstoff und die sonstigen Bestandteile kann sich in Form von Juckreiz, Rötung und Blasenbildung im gesamten Bereich und darüber hinaus (sog. Streureaktionen) entwickeln, der mit der Lotion in Kontakt war.

4.9 Überdosierung

Bei Anwendung gemäß der Anweisung des Arztes ist keine Überdosierung möglich.

Es wurden keine toxischen Wirkungen nach oraler Gabe am Tier gefunden in Dosierungen, die mit der Einnahme des Inhaltes von 7 Tuben zu 50 g Metrolotion® durch einen Erwachsenen mit 72 kg Körpergewicht und mit der Einnahme des Inhaltes von mehr als einer Tube durch ein 12 kg schweres Kind vergleichbar sind.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Chemotherapeutika zur topischen Anwendung ATC-Code: D06BX01

Wirkmechanismus:

Metronidazol verfügt über antibakterielle und anti-protozoische Wirkungen gegen eine große Zahl pathogener Mikroorganismen. Der Wirkmechanismus von Metronidazol bei Rosazea ist nicht bekannt. Es gibt jedoch pharmakologische Befunde, die dafür sprechen, dass die Wirkung auf antibakteriellen und/oder entzündungshemmenden Eigenschaften von Metronidazol beruhen könnte.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach topischer Applikation von 1 g Metrolotion® im Gesicht von 12 gesunden Probanden findet man weniger als 0,5 % der Serumkonzentration, die nach oraler Gabe von 250 mg Metronidazol nachweisbar ist. Nach topischer Applikation lagen die Serumkonzentrationen des Hydroxymetaboliten zwischen weniger als 9,6 ng/ml (Nachweisgrenze) und maximal 17,3 ng/ml. Die zeitabhängige systemische Wirkstoffbelastung (AUC) nach Applikation von 1 g einer topischen Metronidazol-Zubereitung (Metrolotion®) betrug nur 1,4 % derjenigen nach oraler Gabe einer 250 mg Metronidazol-Tablette.

5.3    Präklinische Daten zur Sicherheit

Am Kaninchen ließen sich nach einmaliger kutaner Applikation von Metronidazol auf normale und abradierte Haut unter Okklusivbedingungen über 24 Stunden keine hautreizenden Eigenschaften nachweisen.

Nach kutaner Applikation von Metronidazol am Kaninchen über einen Zeitraum von 13 Wochen wurden auch in hohen Dosierungen keine toxischen Effekte nachgewiesen. An der Ratte fand sich nach kutaner Applikation von Metronidazol über 4 Wochen (2 ml/kg/Tag auf 10 % der Körperoberfläche) keine relevanten toxischen Effekte.

Nach wiederholter Gabe von Metronidazol über einen Zeitraum von 26 bis 80 Wochen traten bei Ratten erst nach hohen Dosen Testisdystrophien und Prostataatrophien auf. Toxische Effekte bei Hunden nach wiederholter Gabe äußerten sich in Form von Ataxien und Tremor. Bei Untersuchungen an Affen zeigte sich nach einjähriger Gabe eine dosisabhängige Zunahme von Leberzelldegeneration.

Metronidazol wirkt in Bakterien nach Nitroreduktion mutagen. Methodisch valide Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf eine mutagene Wirkung in Säugerzellen in vitro und in vivo. Untersuchungen an Lymphozyten von Patienten, die mit Metronidazol behandelt wurden, erbrachten keine relevanten Hinweise auf DNA-schädigende Wirkungen.

Zu Metronidazol liegen Hinweise auf tumorigene Wirkungen an Ratten und Mäusen vor. Erwähnenswert ist insbesondere die erhöhte Rate an Lungentumoren nach oraler Gabe an Mäuse. Ein Zusammenhang mit einem genotoxischen Wirkmechanismus scheint nicht gegeben, da nach hohen Metronidazoldosen in transgenen Mäusen in verschiedenen Organen inklusive der Lunge keine erhöhten Mutationsraten festgestellt wurden.

Tierversuche haben bei Ratten und Kaninchen keine teratogenen Effekte oder andere embryotoxische Wirkungen ergeben.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Carbomer 941, Benzylalkohol, Glycerol, Macrogol 400, Macrogolstearylether-21, Macrogolglycerolstearate (Ph. Eur.), Stearylalkohol (Ph. Eur.), Dünnflüssiges Paraffin, Cyclomethicon, Kaliumsorbat (Ph. Eur.), Milchsäure- und/oder Natriumhydroxid-Lösung (zur pH-Werteinstellung), Gereinigtes Wasser.

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre.

Die Dauer der Haltbarkeit nach Anbruch beträgt 3 Monate.

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht im Kühlschrank aufbewahren/lagern!

Während Transport und Lagerung Temperaturen unter dem Gefrierpunkt vermeiden.

Das Behältnis nach Gebrauch sorgfältig verschließen.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Tuben mit 5 g, 15 g, 30 g und 50 g Emulsion bzw. Flaschen mit 30 ml und 60 ml Emulsion zur Anwendung auf der Haut. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung Keine besonderen Anforderungen.

7.    Pharmazeutischer Unternehmer

Galderma Laboratorium GmbH Georg-Glock-Str. 8 D-40474 Düsseldorf Telefon: +49 (0) 800-5888850 Telefax: +49 (0) 211-63 55 82 70 E-Mail: germany@galderma.com

8.    Zulassungsnummer

57718.00.00

9.    Datum der Erteilung der Zulassung

28. 06. 2006

10.    Stand der Information

Juni 2014

11.    Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig