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Midazolam-Ratiopharm 15mg/3ml Injektionslösung

Document: 10.11.2008   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben



Gebrauchsinformation: Information für den Anwender


Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml Injektionslösung


Wirkstoff:Midazolam




Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.


- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Beschwerden haben wie Sie.

- Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.




Diese Packungsbeilage beinhaltet:

1. Was ist Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml und wofür wird es angewendet?

2. Was müssen Sie vor der Anwendung von Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml beachten?

3. Wie ist Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml anzuwenden?

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

5. Wie ist Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 mlaufzubewahren?

6. Weitere Informationen

1. Was ist Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml und wofür wird es angewendet?

Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml ist ein schlafförderndes Mittel mit kurzer Wirkungsdauer aus der Gruppe der Benzodiazepine.


Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml wird angewendet


bei Erwachsenen

zur Analgosedierung vor und während diagnostischer oder chirurgischer Eingriffe mit oder ohne lokaler Betäubung

- zur Narkose

- zur Vorbehandlung vor Einleitung einer Narkose

- zur Einleitung einer Narkose


bei Kindern

2. Was müssen Sie vor der ANWENDUNG von Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 mlbeachten?

Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml darf nicht angewendet werden

- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Midazolam oder einen der sonstigen Bestandteile von Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml sind

- als Beruhigungsmittel, wenn Sie unter schwerer Atemschwäche oder akuter Abflachung der Atmung leiden

Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml ist erforderlich

Midazolam darf nur verwendet werden, wenn alters- und körpergrößengerechte Wiederbelebungseinrichtungen vorhanden sind, da die intravenöse Gabe von Midazolam die Kontraktionsfähigkeit des Herzmuskels unterdrücken und Atemstillstand hervorrufen kann. In seltenen Fällen kam es zu schweren Nebenwirkungen an Herz und Lunge, u. a. Atemdepression, Atemstillstand und/oder Herzstillstand. Die Wahrscheinlichkeit des Eintretens solcher lebensbedrohlicher Ereignisse ist höher, wenn die Injektion zu rasch erfolgt oder eine hohe Dosis angewendet wird.


Bei Anwendung von Midazolam zur Narkoseeinleitung muss der Patient nach Gabe des Arzneimittels entsprechend beobachtet werden, da die Empfindlichkeit einzelner Patienten unterschiedlich ist und Symptome einer Überdosierung auftreten können.


Besondere Vorsicht ist bei der Gabe von Midazolam bei Risikopatienten geboten. Diese Patienten müssen ständig auf frühe Anzeichen von Änderungen der Vitalfunktionen überwacht werden.


Vorsicht ist angebracht, wenn Benzodiazepine bei Patienten mit Alkohol- oder Drogenmissbrauch in der Vorgeschichte angewendet werden sollen.


Wie bei allen Substanzen mit zentraldämpfenden und/oder muskelentspannenden Eigenschaften ist besondere Vorsicht geboten, wenn Midazolam bei Patienten mit krankhafter Muskelschwäche (Myasthenia gravis) angewendet werden soll.


Gewöhnung

Es liegen Berichte über einen gewissen Wirksamkeitsverlust vor, wenn Midazolam zur Langzeitsedierung auf Intensivstationen verabreicht wurde.


Amnesie

Midazolam löst eine anterograde Amnesie aus, d. h. Sie können sich an Ereignisse, die nach Anwendung des Arzneimittels stattgefunden haben, nicht mehr richtig erinnern. Häufig ist dies sogar sehr erwünscht, z. B. vor und während operativer und diagnostischer Eingriffe. Die Dauer der anterograden Amnesie ist direkt proportional zur angewendeten Dosis. Bei ambulanten Patienten, die nach einem Eingriff entlassen werden sollen, kann eine länger anhaltende Amnesie problematisch sein. Nach intravenöser Gabe von Midazolam sollten die Patienten deshalb nur in Begleitung aus dem Krankenhaus oder der ärztlichen Praxis entlassen werden.


Paradoxe Reaktionen

Unter hohen Dosen und/oder bei rascher Injektion von Midazolam wurden Wirkungsumkehrungen (so genannte paradoxe Reaktionen) wie z. B. Erregung, unwillkürliche Bewegungen (einschließlich gleichmäßiger oder ruckartiger Muskelkrämpfe und Muskelzittern), übersteigerter Aktivität, Feindseligkeit, Zornausbrüche, Aggressivität, anfallsartige Erregung und Tätlichkeiten berichtet. Das Risiko des Auftretens paradoxer Reaktionen ist bei Kindern und älteren Menschen erhöht.

Kinder

Kinder unter 6 Monaten sind besonders anfällig für Verengungen der Luftwege und abgeflachte bzw. verlangsamte Atmung. Deshalb ist es in diesen Fällen unbedingt erforderlich, dass die Dosiserhöhung in kleinen Schritten bis zum Eintreten der klinischen Wirkung erfolgt und Atemfrequenz sowie Sauerstoffsättigung sorgfältig überwacht werden.

Bei Anwendung von Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.


Eine Verstärkung der Wirkung von Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml bis hin zu einem erhöhten Nebenwirkungsrisiko ist möglich bei gleichzeitiger Einnahme von:

- anderen, das zentrale Nervensystem dämpfenden Arzneimitteln, wie bestimmte Schmerz- und Hustenmittel (Opiate), Arzneimitteln zur Behandlung geistig-seelischer Störungen (Antipsychotika), anderen Arzneimitteln zur Behandlung von Angst-, Spannungs- und Erregungszuständen aus der Gruppe der Benzodiazepine, Phenobarbital (einem Arzneimittel gegen Epilepsie), bestimmten Arzneimitteln gegen krankhaft niedergeschlagene Verstimmungen (Antidepressiva), bestimmten Arzneimitteln gegen Allergien (Antihistaminika) und bestimmten Arzneimitteln gegen Bluthochdruck (zentral wirksamen Antihypertensiva)

- bestimmten Arzneimitteln gegen Pilzinfektionen, wie Itraconazol, Fluconazol und Ketoconazol

- bestimmten Arzneimitteln gegen erhöhten Blutdruck, wie Verapamil und Diltiazem

- bestimmten Arzneimitteln gegen bakterielle Infektionen, wie Erythromycin und Clarithromycin

- bestimmten Arzneimitteln gegen HIV-Infektionen, wie Saquinavir, Ritonavir, Indinavir, Nelfinavir und Amprenavir

Bei Anwendung von Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken

Während der Anwendung von Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml dürfen Sie keinen Alkohol trinken, da Alkohol die dämpfende Wirkung von Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml deutlich verstärken kann.

Schwangerschaft und Stillzeit

Midazolam darf während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn dies zwingend erforderlich ist. Bei einem Kaiserschnitt ist von der Anwendung dieses Mittels abzuraten.

Bei geburtsnahen Eingriffen sollte das Risiko einer Midazolam-Gabe für das Neugeborene berücksichtigt werden.


Nach Anwendung von Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml sollten stillende Frauen ihre Kinder 24 Stunden lang nicht stillen.

Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Übermäßig starke Beruhigung, Gedächtnisstörungen, herabgesetzte Aufmerksamkeit und Muskelschwäche führen auch bei bestimmungsgemäßer Anwendung von Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml zu Einschränkungen der Verkehrstüchtigkeit und der Fähigkeit, Maschinen zu bedienen. Daher dürfen Sie keine Kraftfahrzeuge führen, Maschinen bedienen oder andere gefahrvolle Tätigkeiten ausführen. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.


Ihr Arzt wird entscheiden, wann Sie die genannten Tätigkeiten wieder aufnehmen dürfen. Es wird empfohlen, dass Sie nach Ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus oder der ärztlichen Praxis in Begleitung nach Hause zurückkehren.

Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml

Dieses Arzneimittel enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Ampulle, d. h. es ist nahezu „natriumfrei“.

3. Wie ist Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 mlANZUWENDEN?

Wenden Sie Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml immer genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.


Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis

Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml ist ein stark wirksames Beruhigungsmittel, das einschleichende Dosierung und langsame Anwendung erfordert. Ihr behandelnder Arzt wird die Dosierung entsprechend den klinischen Anforderungen, Ihrem Allgemeinzustand, Alter, Gewicht und der Begleitmedikation bestimmen. Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml kann als intravenöse Schnellinjektion, intravenöse Infusion, intramuskuläre Injektion oder rektal gegeben werden.


In der folgenden Tabelle sind Standarddosierungen angeführt, die sich auf den Wirkstoff Midazolam beziehen. Weitere Einzelheiten zur Dosierung sind der Fachinformation für Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml zu entnehmen.


Anwendungsgebiet

Erwachsene unter 60 Jahren

Erwachsene ab 60 Jahren/Patienten mit herabgesetztem Allgemeinzustand oder chronischer Erkrankung

Kinder

Beruhigung vor und während diagnostischer oder chirurgischer Eingriffe

intravenös

Anfangsdosis:
2-2,5 mg

Dosissteigerung:
1 mg

Gesamtdosis:
3,5-7,5 mg

intravenös

Anfangsdosis:
0,5-1 mg

Dosissteigerung:
0,5-1 mg

Gesamtdosis:
< 3,5 mg

intravenös bei Kindern 6 Monate-5 Jahre

Anfangsdosis:
0,05-0,1 mg/kg

Gesamtdosis: < 6 mg

intravenös bei Kindern 6-12 Jahre

Anfangsdosis:
0,025-0,05 mg/kg

Gesamtdosis:
< 10 mg

rektal bei Kindern > 6 Monate

0,3-0,5 mg/kg

intramuskulär bei Kindern 1-15 Jahre

0,05-0,15 mg/kg

Vorbehandlung zur Narkose

intramuskulär

0,07-0,1 mg/kg

intramuskulär

0,025-0,05 mg/kg

rektal bei Kindern > 6 Monate

0,3-0,5 mg/kg

intramuskulär bei Kindern 1-15 Jahre

0,08-0,2 mg/kg

Narkoseeinleitung

intravenös

0,15-0,2 mg/kg
(0,3-0,35 mg/kg ohne Vorbehandlung)

intravenös

0,1-0,2 mg/kg
(0,15-0,3 mg/kg ohne Vorbehandlung)


Beruhigende Komponente einer Kombinationsnarkose

intravenös

zeitweilige Dosierung mit 0,03-0,1 mg/kg oder Dauerinfusion mit 0,03-0,1 mg/kg/h

intravenös

Dosierung niedriger als bei Erwachsenen < 60 Jahre empfohlen


Intensivbehandlung

intravenös

Bolusdosis:
0,03-0,3 mg/kg in Schritten von 1-2,5 mg

Erhaltungsdosis:
0,03-0,2 mg/kg/h

intravenös bei Neugeborenen mit Entbindung nach < 32 Wochen

0,03 mg/kg/h

intravenös bei Neugeborenen mit Entbindung nach > 32 Wochen und Kindern bis 6 Monaten

0,06 mg/kg/h

intravenös bei Kindern > 6 Monaten

Bolusdosis:
0,05-0,2 mg/kg

Erhaltungsdosis:
0,06-0,12 mg/kg/h


Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml zu stark oder zu schwach ist.

Wenn eine zu große Menge von Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml angewendet wurde

Anzeichen einer Überdosierung

Die Anzeichen einer Überdosierung entsprechen hauptsächlich einem verstärkten Wirkprofil:

Benommenheit, Verwirrtheit, Teilnahmslosigkeit und Muskelerschlaffung oder auch paradoxe Erregung. Ernstere Zeichen einer Überdosierung wären Reflexlosigkeit, Blutdruckabfall, Verringerung der Herz-Lungen-Funktion, Atemstillstand und Koma.


Behandlung einer Überdosierung

Die Behandlung erfolgt durch den Arzt (siehe Informationen für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal am Ende der Gebrauchsinformation).

Wenn die Anwendung mit Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml abgebrochen wird

Bei längerer Anwendung von Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml in der Intensivbehandlung kann sich eine körperliche Abhängigkeit entwickeln. Ein plötzlicher Abbruch der Behandlung wird deshalb von Entzugserscheinungen begleitet sein. Diese können sein: Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Angst, Spannungszustände, Unruhe, Verwirrtheit, Reizbarkeit, wiederkehrende Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen, Halluzinationen und Krampfanfälle. Da das Risiko des Auftretens von Entzugserscheinungen bei plötzlichem Behandlungsabbruch größer ist, sollte die Dosierung beim Absetzen der Behandlung schrittweise verringert werden.


Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?


Wie alle Arzneimittel kann Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 mlNebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


sehr häufig

mehr als 1 Behandelter von 10

häufig

1 bis 10 Behandelte von 100

gelegentlich

1 bis 10 Behandelte von 1.000

selten

1 bis 10 Behandelte von 10.000

sehr selten

weniger als 1 Behandelter von 10.000

nicht bekannt

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar


Folgende Nebenwirkungen wurden sehr selten beschrieben:


Störungen an der Haut

Hautrötung (Rash), juckende Quaddeln (Urtikaria), Hautjucken mit Zwang zum Kratzen (Pruritus).


Störungen des Nervensystems und psychiatrische Störungen

Benommenheit und verlängerte Beruhigung, verringerte Aufmerksamkeit, Verwirrtheit, Euphorie, Halluzinationen, Ermüdung, Kopfschmerzen, Schwindel, Gang- und Bewegungsunsicherheit, Beruhigung auch nach einem operativen Eingriff, begrenzte Erinnerungslücken für die Zeit nach der Injektion (anterograde Amnesie). Die Dauer der anterograden Amnesie ist abhängig von der Höhe der gegebenen Midazolam-Dosis und kann über das Ende des Eingriffs hinaus anhalten. In Einzelfällen wurde auch über länger anhaltende Amnesien berichtet. Insbesondere bei Kindern und älteren Menschen wurden Wirkungsumkehrungen (paradoxe Reaktionen) in Form von Erregung, unwillkürlichen Bewegungen (einschließlich gleichmäßiger oder ruckartiger Muskelkrämpfe und Muskelzittern), übersteigerter Aktivität, Feindseligkeit, Zornausbrüchen, Aggressivität, anfallsartiger Erregung und Tätlichkeiten beobachtet.

Bei Früh- und Neugeborenen wurden häufiger Krampfanfälle berichtet.

Eine längere intravenöse Anwendung von Midazolam kann auch bei vorschriftsmäßiger Dosierung zur Entwicklung einer körperlichen Abhängigkeit führen. Ein plötzliches Absetzen des Arzneimittels kann dann von Entzugserscheinungen, einschließlich Krampfanfällen begleitet sein (siehe 3. unter „Wenn Sie die Anwendung von Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml abbrechen“).


Störungen des Magen-Darm-Trakts

Übelkeit, Erbrechen, Schluckauf, Verstopfung, Mundtrockenheit.


Störungen der Atmungsorgane und des Herz-Kreislauf-Systems

Schwere Nebenwirkungen an Herz und Atmung: Abflachung der Atmung (Atemdepression), Atemstillstand und/oder Herzstillstand, Blutdruckabfall, Änderungen der Herzschlagfolge, Erweiterung der Blutgefäße, Atembeschwerden (Dyspnoe), Stimmritzenkrampf (Laryngospasmus).

Die Wahrscheinlichkeit für ein Auftreten lebensbedrohlicher Ereignisse ist bei Erwachsenen über 60 Jahren und bei Patienten mit vorbestehender Atemschwäche oder eingeschränkter Herzfunktion erhöht, insbesondere wenn die Injektion zu rasch erfolgt oder eine hohe Dosierung angewendet wird (siehe 2. unter „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml ist erforderlich“).


Allgemeine Störungen

Allgemeine Überempfindlichkeitsreaktionen:

Hautreaktionen, Herz-Kreislauf-Störungen, Krampfzustand der Bronchialmuskulatur (Bronchospasmus), schwere allergische Allgemeinreaktion (anaphylaktischer Schock).


Störungen an der Injektionsstelle

Hautrötung (Erythem) und Schmerzen an der Injektionsstelle, Venenentzündung (Thrombophlebitis), Bildung eines Blutpfropfens in der Vene (Thrombose).


Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

5. Wie ist Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 mlaufzubewahren?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.


Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem Etikett angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.


Ampullen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Nicht einfrieren.


Bei Entnahme von Teilmengen aus der Ampulle von Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml ist der Rest sofort zu verwerfen (die Injektionslösung enthält kein Konservierungsmittel).

6. Weitere Informationen

Was Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml enthält

Der Wirkstoff ist Midazolam.

Jede Ampulle zu 1 ml Injektionslösung enthält 5 mg Midazolam (als Hydrochlorid).


Die sonstigen Bestandteile sind:

Wasser für Injektionszwecke, Natriumchlorid, Natriumhydroxid, Salzsäure.

Wie Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml aussieht und Inhalt der Packung

Klare, leicht gelbliche Lösung.


Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml ist in Packungen mit 5 und 10 Ampullen zu 1 ml Injektionslösung erhältlich.

Pharmazeutischer Unternehmer

ratiopharm GmbH

Graf-Arco-Str. 3

89079 Ulm

www.ratiopharm.de

Hersteller

Merckle GmbH

Ludwig-Merckle-Str. 3

89143 Blaubeuren



Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im


Oktober 2008



Versionscode: Z04




Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:


Kompatibilität mit Infusionslösungen

Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml kann mit 5%iger Glukose-Lösung, 0,9%iger Natriumchlorid-Lösung, Ringer- und Ringer-Lactat-Lösung in einem Mischverhältnis von 15 mg Midazolam/100-1000 ml Infusionslösung verdünnt werden.

Die Mischungen sind bis zu 24 Stunden bei 25 °C und 72 Stunden im Kühlschrank bei 2-8 °C physikalisch und chemisch stabil. Aus mikrobiologischen Gründen sollen die Lösungen sofort verwendet werden. Werden die Lösungen nicht sofort verwendet, liegen die Dauer der Aufbewahrung der gebrauchsfertigen Lösungen und die Aufbewahrungsbedingungen in der Verantwortung des Verbrauchers. Die Haltbarkeitsdauer der Verdünnungen beträgt normalerweise nicht mehr als 24 Stunden bei 2-8 °C sofern die Verdünnung nicht unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen erfolgt.


Midazolam-ratiopharm®5 mg/1 ml sollte nicht mit folgenden Lösungen bzw. Substanzen gemischt werden, da es ansonsten zu Ausfällungen kommen kann:


Hydrogencarbonat-haltige und andere alkalische Lösungen, Acetazolamid-Natrium, Aciclovir, Albumin, Alteplase (Plasminogen-human-Aktivator), Amoxicillin-Natrium, Aminophyllin, Ampicillin-Natrium/Sulbactam-Natrium, Bumetanid, Dexamethason-21-dihydrogenphosphat, Diazepam, Dimenhydrinat, Enoximon, Flecainidacetat, Fluorouracil, Folsäure, Foscarnet-Natrium, Furosemid-Natrium, Hydrocortison-21-hydrogensuccinat-Natrium, Imipenem, Kaliumcanrenoat, Methotrexat-Dinatrium, Mezlocillin-Natrium, Omeprazol-Natrium, Pentobarbital, Perphenazinenantat, Phenobarbital-Natrium, Phenytoin-Natrium, Phosphate, Phenothiazine, Ranitidin-Hydrochlorid, Theophyllin, Thiopental-Natrium, Trimethoprim/Sulfamethoxazol, Trometamol, Urokinase.


Midazolam darf nicht mit Macrodex 6 % in Dextrose verdünnt werden.


Es konnten keine relevanten Adsorptionen an Infusionsbeuteln aus PVC und an Spritzen aus Polypropylen nachgewiesen werden.


Behandlung einer Überdosierung

In den meisten Fällen genügt eine Überwachung der lebenswichtigen Körperfunktionen.

Besondere Aufmerksamkeit muss der Atem- und Herz-Kreislauf-Funktion in der Intensivbehandlung gegeben werden. Bei schweren Vergiftungen, die mit Koma oder Atemstillstand einhergehen, kann der Benzodiazepin-Antagonist Flumazenil (Anexate®) gegeben werden. Bei Anwendung von Flumazenil ist im Falle einer Mehrfachvergiftung mit Arzneimitteln und bei Patienten mit Epilepsie, die bereits mit Benzodiazepinen behandelt werden, Vorsicht geboten. Flumazenil darf nicht an Patienten gegeben werden, die mit trizyklischen Antidepressiva oder mit Arzneimitteln, die einen epileptischen Anfall auslösen können, behandelt werden oder die Auffälligkeiten im EKG zeigen (QRS- oder QT-Zeit-Verlängerung).


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