Mizollen 10 Mg Tabletten Mit Veränderter Wirkstofffreisetzung
ENR: 2137218
Fachinformation
Sanofi-Aventis Mizollen®
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Mizollen
10 mg Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung
Wirkstoff: Mizolastin
2. Qualitative und QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Eine Tablette enthält 10 mg Mizolastin.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Tablette mit veränderter Wirkstofffreisetzung
Oblongförmige, weiße Tabletten mit Bruchrille auf einer Seite sowie Prägung "MZI 10" auf der anderen Seite.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Mizolastin ist ein langwirksames H1-Antihistaminikum, das zur symptomatischen Behandlung der saisonalen allergischen Rhinokonjunktivitis (Heuschnupfen), der perennialen allergischen Rhinokonjunktivitis und Urtikaria indiziert ist.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Erwachsene, auch ältere Patienten, und Kinder ab 12
Jahren:
Die empfohlene Tagesdosis beträgt eine Tablette (entsprechend 10 mg
Mizolastin).
4.3 Gegenanzeigen
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Überempfindlichkeit gegenüber dem arzneilich wirksamen Bestandteil oder einem der sonstigen Bestandteile
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Gleichzeitige Verabreichung von Mizollen mit Makrolidantibiotika oder systemisch wirkenden Imidazol-Antimykotika
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Schwere Leberfunktionsstörungen
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Klinisch manifeste Herzerkrankungen oder symptomatische Herzrhythmusstörungen in der Vorgeschichte
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Patienten mit bekannter oder vermuteter QT-Verlängerung oder Störungen des Elektrolythaushaltes, insbesondere Hypokaliämie
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Klinisch relevante Bradykardie
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Arzneistoffe, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern, wie Klasse - und Klasse II-Antiarrhythmika.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Mizolastin hat ein schwaches Potential, das QT-Intervall bei einigen Individuen zu verlängern. Das Ausmaß der Verlängerung ist mäßig und wurde nicht mit Herzrhythmusstörungen in Zusammenhang gebracht. Ältere Patienten können besonders empfindlich hinsichtlich der sedierenden Wirkung von Mizolastin und möglicher Effekte des Arzneimittels auf die kardiale Repolarisation reagieren.
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Mizollen nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Obwohl die Bioverfügbarkeit von Mizolastin hoch ist und das Medikament hauptsächlich durch Glukuronidierung metabolisiert wird, führen systemisch verabreichtes Ketoconazol und Erythromycin zu einer mäßigen Erhöhung der Plasmakonzentration von Mizolastin. Deshalb ist die gleichzeitige Anwendung dieser Medikamente mit Mizolastin kontraindiziert. Bei gleichzeitiger Anwendung starker Hemmstoffe oder Substrate der Leberoxydation (Cytochrom P450 3A4) zusammen mit Mizolastin ist Vorsicht geboten. Solche Substanzen sind u. a. Cimetidin, Ciclosporin und Nifedipin.
Alkohol: In den Untersuchungen mit Mizolastin wurde keine Verstärkung der durch Alkohol hervorgerufenen sedierenden Wirkung oder der durch Alkohol hervorgerufenen herabgesetzten Leistungsfähigkeit beobachtet.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Zur Arzneimittelsicherheit von Mizolastin bei schwangeren Frauen liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Tierexperimentelle Studien erbrachten keine Hinweise darauf, dass es zu direkten oder indirekten schädlichen Wirkungen auf die Entwicklung des Embryos oder Fetus, den Verlauf der Schwangerschaft und die peri- und postnatale Entwicklung kommt. Jedoch sollte Mizolastin, wie alle Arzneimittel, in der Schwangerschaft möglichst vermieden werden, insbesondere im ersten Schwangerschaftstrimenon.
Mizolastin geht in die Muttermilch über, daher wird die Einnahme von Mizollen während der Stillzeit nicht empfohlen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Die meisten mit Mizollen behandelten Patienten können Auto fahren oder andere Tätigkeiten ausüben, die ein gutes Reaktionsvermögen erfordern. Um jedoch empfindliche Personen zu identifizieren, die ungewöhnlich auf Arzneimittel reagieren, ist es ratsam, die individuelle Reaktion zu überprüfen, bevor ein Patient Auto fährt oder komplizierte Tätigkeiten ausführt.
4.8 Nebenwirkungen
Es wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:
Störungen des Gastrointestinaltraktes
Häufig (1 10 %): Diarrhö, abdominale Schmerzen (einschließlich Dyspepsie), Mundtrockenheit, Übelkeit.
Störungen des zentralen Nervensystems und psychische Störungen:
Häufig (1 10 %): Müdigkeit oft vorübergehender Natur, Kopfschmerzen, Schwindel.
Gelegentlich (0,1 1 %): Angst und Depression.
Leberstörungen:
Gelegentlich (0,1 1 %): erhöhte Leberenzymkonzentrationen.
Störungen des Blutbildes:
Sehr selten (< 0,01 %): niedrige Leukozytenzahlen.
Generalisierte Störungen:
Häufig (1 10 %): Mattigkeit, oft vorübergehender Natur, Appetitsteigerung, die bei manchen Patienten zu einer Gewichtszunahme führte.
Sehr selten (< 0,01 %): allergische Reaktionen, einschließlich Anaphylaxie, Angioödem, generalisierter Exantheme/Urtikaria, Pruritus und Hypotonie.
Störungen des Herz-Kreislauf-Systems:
Gelegentlich (0,1 1 %): Hypotonie, Tachykardie, Palpitationen.
Sehr selten (< 0,01 %): vasovagales Syndrom.
Störungen des Bewegungsapparates:
Gelegentlich (0,1 1 %): Arthralgie, Myalgie.
Es liegen Berichte über Bronchospasmus und Verschlimmerung eines Asthmas vor, doch ist angesichts der großen Häufigkeit von Asthma in der behandelten Patientenpopulation ein Kausalzusammenhang nicht geklärt.
Die Behandlung mit gewissen Antihistaminika wurde generell mit einer Verlängerung der QT-Intervalle in Zusammenhang gebracht, welche das Risiko schwerer Herzrhythmusstörungen bei empfindlichen Patienten erhöht.
Geringfügige Veränderungen des Blutzuckerspiegels und der Elektrolytwerte wurden selten beobachtet. Die klinische Bedeutung dieser Veränderungen bei sonst gesunden Personen ist unklar.
Risikopatienten (Diabetiker oder Patienten, die zu Elektrolytstörungen oder Herzrhythmusstörungen neigen) sollten regelmäßig kontrolliert werden.
4.9 Überdosierung
Bei einer Überdosierung wird empfohlen, mindestens 24 Stunden lang die allgemeine Symptomatik sowie die Herzfunktion einschließlich QT-Intervall und Herzrhythmus zu überwachen, außerdem sollte gegebenenfalls der nicht resorbierte Teil des Arzneimittels mit Standardmethoden entfernt werden.
Studien bei Patienten mit Niereninsuffizienz ergaben, dass die Clearance des Arzneimittels durch Hämodialyse nicht gesteigert wird.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antihistaminikum zur systemischen Anwendung / ATC-Code: R06AX25
Mizolastin besitzt antihistaminerge und antiallergische Eigenschaften, die auf einen spezifischen und selektiven Antagonismus an peripheren Histamin-H1-Rezeptoren zurückzuführen sind. Es konnte ebenfalls gezeigt werden, dass Mizolastin die Histaminfreisetzung aus Mastzellen (bei 0,3 mg/kg oral) und die Einwanderung von Neutrophilen (bei 3 mg/kg oral) in Tiermodellen für allergische Reaktionen hemmt.
Beim Menschen haben Studien über die Induktion einer Quaddelreaktion durch Histamin gezeigt, dass Mizolastin 10 mg ein schnell und stark (80 % Hemmung nach 4 Stunden) sowie langwirksames (24 Stunden) Antihistaminikum ist. Nach Langzeitverabreichung trat keine Tachyphylaxie (Gewöhnungseffekt) auf.
Weder in präklinischen noch in klinischen Studien war ein anticholinerger Effekt nachweisbar.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach oraler Verabreichung wird Mizolastin schnell resorbiert. Die Maximalkonzentration im Plasma wird nach einem Zeitintervall von 1,5 Stunden (Median) erreicht.
Die Bioverfügbarkeit beträgt 65 %, und es wurde nachgewiesen, dass die Kinetik linear verläuft. Die mittlere Eliminationshalbwertzeit beträgt 13,0 Stunden, die Plasmaproteinbindung 98,4 %.
Bei Leberinsuffizienz ist die Resorption von Mizolastin langsamer und die Verteilungsphase länger, so dass es zu einer mäßigen Zunahme der AUC von 50 % kommt.
Die Metabolisierung erfolgt hauptsächlich über Glukuronidierung der Stammsubstanz. Das Cytochrom-P450-3A4-Enzymsystem ist an einem der alternativen Stoffwechselwege beteiligt, bei dem es zur Bildung der hydroxylierten Metaboliten von Mizolastin kommt. Keiner der identifizierten Metaboliten trägt zur pharmakologischen Aktivität von Mizolastin bei. Erhöhte Plasmaspiegel von Mizolastin bei gleichzeitiger systemischer Verabreichung von Ketoconazol und Erythromycin entsprechen Konzentrationen, wie sie nach einer Dosis von 15 bis 20 mg Mizolastin erreicht werden.
In Untersuchungen mit gesunden Probanden wurde keine klinisch signifikante Wechselwirkung mit der Nahrungsaufnahme, Warfarin, Digoxin, Theophyllin, Lorazepam oder Diltiazem festgestellt.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Pharmakologische Studien bei verschiedenen Spezies haben gezeigt, dass es bei Dosen, die über dem 10- bis 20fachen der therapeutischen Dosis liegen, zu einem Effekt auf die kardiale Repolarisation kommt. Bei Hunden (nicht anästhesiert) traten unter Mizolastin erst beim 70fachen der therapeutischen Dosis elektrokardiographisch nachweisbare pharmakologische Wechselwirkungen mit Ketoconazol auf.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Kern:
Hydriertes Rizinusöl,
Lactose-Monohydrat,
mikrokristalline Cellulose,
Weinsäure (Ph.Eur.),
Povidon,
hochdisperses Siliciumdioxid,
Magnesiumstearat (Ph.Eur.).
Filmüberzug:
Hypromellose,
Propylenglycol,
Titandioxid (E 171).
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
In der Originalverpackung aufbewahren. Für dieses Arzneimittel sind bezüglich der Temperatur keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Aluminium/(oPA/Aluminium/PVC)-Blisterpackungen.
Packungen zu 10, 15, 20, 30, 50 und 100 Tabletten mit veränderter
Wirkstofffreisetzung
KP:
Klinikpackungen zu 200 (10 x 20) Tabletten mit veränderter
Wirkstofffreisetzung
Klinikpackungen zu 300 (10 x 30) Tabletten mit veränderter
Wirkstofffreisetzung
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Verfärbte Tabletten dürfen nicht mehr eingenommen werden.
7. Inhaber der Zulassung
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
65926 Frankfurt am Main
Postanschrift:
Postfach 80 08 60
65908 Frankfurt am Main
Telefon: (0180) 2 222010*1
Telefax: (0180) 2 222011*
E-Mail: callcenter.de@sanofi-aventis.com
8. Zulassungsnummer
37218.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
Datum der Zulassung: 28. April 1997
Verlängerung der Zulassung: 12. Januar 2007
10. Stand der Information
September 2010
11. Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
In Deutschland erhältliche Packungsgrößen:
Packungen
zu 20, 50 und 100 Tabletten mit veränderter
Wirkstofffreisetzung
Klinikpackungen zu 200 (10 x 20) Tabletten mit veränderter
Wirkstofffreisetzung
1* 0,06 €/Anruf (dt.Festnetz); max 0,42 €/min (Mobilfunk).
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