Mobec 15mg Tabletten
Änderung nach TeAM vom: 03.07.2006 Änderungsmeldung an BfArM: im Markt ab: Protokoll-Nr.: 60 |
Mobec® 15 mg Tabletten Tabletten Gebrauchsinformation Anzahl Seiten: 1013 |
Gebrauchsinformation___________________________________________
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.
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Die Packungsbeilage beinhaltet:
Was sind MOBEC 15 mg TABLETTEN und wofür werden sie angewendet?
Was müssen Sie vor der Anwendung von MOBEC 15 mg TABLETTEN beachten?
Wie sind MOBEC 15 mg TABLETTEN anzuwenden?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie sind MOBEC 15 mg TABLETTEN aufzubewahren?
Mobec® 15 mg Tabletten
Wirkstoff: Meloxicam
Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Meloxicam
Eine Tablette enthält: 15 mg Meloxicam
Die sonstigen Bestandteile sind:
Natriumcitrat 2 H2O, Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellulose, Povidon (K 25), hoch disperses Siliciumdioxid, Crospovidon, Magnesiumstearat (Ph. Eur.)
MOBEC 15 mg TABLETTEN sind in folgenden Packungsgrößen erhältlich:
20 Tabletten (N1)
50 Tabletten (N2)
100 Tabletten (N3)
Hellgelbe, runde Tablette mit Bruchkerbe mit dem Logo der Firma auf der einen Seite und einer Gravur mit 77C/77C auf der anderen Seite
1.1 Was sind MOBEC 15 mg TABLETTEN und wofür werden sie angewendet?
2.21.1 MOBEC 15 mg TABLETTEN sind ein nicht-steroidales Antirheumatikum (NSAR), und gehören zur Gruppe der Oxicame.
2.31.2 von:
Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG
Binger Straße 173
55216 Ingelheim am Rhein
Telefon: 0 18 05/77 90 90
Telefax: 0 61 32/72 99 99
info@boehringer-ingelheim.de
2.41.3 MOBEC 15 mg TABLETTENwerden angewendet:
zur symptomatischen Kurzzeitbehandlung von aktivierten Arthrosen
zur symptomatischen Langzeitbehandlung der rheumatoiden Arthritis (chronischen Polyarthritis) oder bei Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew)
2.2 Was müssen Sie vor der Anwendung von MOBEC 15 mg TABLETTEN beachten?
2.22.1 MOBEC 15 mg TABLETTEN dürfen in den folgenden Fällen nicht angewendet werden:
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Schwangerschaft und Stillzeit (siehe Abschnitte Schwangerschaft und Stillzeit)
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Überempfindlichkeit gegen Meloxicam oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels oder gegen Arzneistoffe mit ähnlicher Wirkung, z. B. andere nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) inkl. Acetylsalicylsäure (Erscheinungsformen: z. B. Asthma, Nasenpolypen, Schwellungen von Haut und/oder Schleimhaut oder Nesselsucht)
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Aktive Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüre oder wiederholte Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüre in der Vorgeschichte
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Schwere Leberinsuffizienz (schwere Leberfunktionsstörung)
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Schwere nicht dialysierte Niereninsuffizienz (schwere Nierenfunktionsstörung, die nicht durch ein Blutreinigungsverfahren - Dialyse - behandelt wird)
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Gastrointestinale Blutung (Blutung im Magen-Darm-Trakt), zerebrovaskuläre Blutung (Hirnblutung) oder anderweitig erhöhte Blutungsneigung
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Schwere nicht kontrollierte (dekompensierte) Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz)
Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Schwangerschaft
Meloxicam gehört zur Wirkstoff-Klasse der Prostaglandinsynthese-Hemmer. Durch den Wirkmechanismus von Meloxicam kann die Schwangerschaft und/oder die Entwicklung des ungeborenen Kindes beeinträchtigt werden. Untersuchungen weisen auf ein erhöhtes Risiko von Fehlgeburten, Herzfehlbildungen und Bauchspalten nach Einnahme von Prostaglandinsynthese-Hemmern in der frühen Schwangerschaft hin. Das absolute Risiko für Herz- und Gefäß-Fehlbildungen war von weniger als 1 % auf bis zu ca. 1,5 % erhöht. Es wird angenommen, dass das Risiko mit der Dosierung und der Dauer der Behandlung steigt.
Untersuchungen an Tieren haben schädliche Auswirkungen auf die Fortpflanzung gezeigt. Während des 1. und 2. Schwangerschaftsdrittels sollte Meloxicam nur nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden. Bei Frauen mit Kinderwunsch sollte Meloxicam nur in der geringsten wirksamen Dosis und für die kürzestmögliche Zeit eingesetzt werden.
Während des 3. Schwangerschaftsdrittels kann Meloxicam - wie alle Prostaglandinsynthese-Hemmer - das ungeborene Kind folgenden Risiken aussetzen:
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Herz-Lungen-Schädigung (mit vorzeitigem Schluss des Ductus arteriosus und Lungenhochdruck)
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Nierenfunktionsstörung mit möglichem Fortschreiten zu Nierenversagen mit Verminderung der Fruchtwassermenge
Am Ende der Schwangerschaft können alle Prostaglandinsynthese-Hemmer die Mutter und das Neugeborene folgenden Risiken aussetzen:
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Mögliche erhöhte Blutungsneigung (Verlängerung der Blutungsdauer und Hemmung der Blutgerinnung), die auch bei sehr geringer Dosis auftreten kann
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Verminderte Wehentätigkeit mit verzögertem oder verlängertem Geburtsvorgang
Meloxicam darf daher im letzten Drittel der Schwangerschaft nicht eingenommen werden.
Stillzeit
Obwohl keine speziellen Erkenntnisse zu Meloxicam vorliegen, ist bekannt, dass NSAR in die Muttermilch übertreten. Daher sollte die Anwendung von MOBEC 15 mg TABLETTEN bei stillenden Frauen vermieden werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
MOBEC 15 mg TABLETTEN sollte bei Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren nicht angewendet werden.
2.32.2 Besondere Vorsicht bei der Anwendung von MOBEC 15 mg TABLETTEN ist in den folgenden Fällen erforderlich:
MOBEC 15 mg TABLETTEN sollten bei Patienten mit Entzündungen der Schleimhaut der Speiseröhre und des Magens oder mit Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren in der Vorgeschichte erst nach Ausheilung eingesetzt werden. Besonders ist hierbei zu berücksichtigen, dass solche Erkrankungen unter Therapie mit Meloxicam erneut auftreten können.
Patienten mit Symptomen im Magen-Darm-Bereich oder Magen-Darm-Erkrankungen in der Vorgeschichte (z. B. Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn) sollten auf Störungen im Verdauungstrakt, besonders hinsichtlich Blutungen, überwacht werden.
Wie bei anderen NSAR ist während der Behandlung mit Meloxicam über Magen-Darm-Blutungen oder Geschwüre bzw. Durchbrüche von Geschwüren im Magen-Darm-Bereich berichtet worden, die in seltenen Fällen tödlich waren. Sie können zu jedem Zeitpunkt der Behandlung mit oder ohne Warnsymptome oder Hinweise auf schwerwiegende Störungen im Verdauungstrakt in der Vorgeschichte auftreten. Magen-Darm-Blutungen oder Geschwüre bzw. Durchbrüche von Geschwüren im Magen-Darm-Bereich haben bei älteren Menschen im Allgemeinen schwerwiegendere Auswirkungen (siehe Abschnitt zu Nebenwirkungen).
Wenn während der Therapie mit Meloxicam ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür oder eine Blutung im Verdauungstrakt auftritt, muss die Behandlung mit Meloxicam abgesetzt werden.
Schwere Hautreaktionen und lebensbedrohliche allergische Reaktionen (z. B. anaphylaktische Reaktionen) können unter NSAR auftreten. In diesen Fällen muss Meloxicam sofort abgesetzt werden, und eine sorgfältige Überwachung ist erforderlich.
In seltenen Fällen können NSAR zu Entzündungen der Nieren (interstitielle Nephritis, Glomerulonephritis) und zu weiteren Erkrankungen der Nieren wie Papillennekrose und nephrotischem Syndrom (Eiweißverlust über die Niere) führen.
Wie bei den meisten NSAR wurde gelegentlich ein Anstieg der Serum-Transaminasen festgestellt. Anstieg des Serum-Bilirubins oder Störungen anderer Parameter der Leberfunktion, Anstiege anderer Leberenzyme und Kreatinin- oder Harnstoffanstiege und andere auffällige Laborwerte wurden beobachtet. Die Mehrzahl dieser Fälle war leicht und vorübergehend. Sollten sich solche Auffälligkeiten als bedeutsam oder dauerhaft herausstellen, sollte Meloxicam abgesetzt und entsprechende Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden.
NSAR können eine Hemmung der Natrium-, Kalium- oder Wasserausscheidung verursachen und die Wirkung von Wasser ausscheidenden Arzneimitteln (Diuretika) beeinflussen. Hierdurch können sie den Zustand von Patienten mit Herzinsuffizienz oder Bluthochdruck verschlimmern (siehe Kapitel 2 und 3).
Nierenfunktionsstörungen: NSAR können in der Niere die Bildung gefäßerweiternder Prostaglandine hemmen. Dies kann zu einer Verringerung der Nierenfunktion führen. Dies ist dosisabhängig. Daher sollten bei Patienten, die folgende Risikofaktoren aufweisen, zu Beginn der Therapie oder nach einer Dosissteigerung eine Überwachung der Urinausscheidung und der Nierenfunktion erfolgen:
-
Höheres Lebensalter
-
Begleitmedikationen wie ACE-Hemmer, Angiotensin-II-Hemmer, Wassertreibende Mittel (Diuretika) (siehe Kapitel 2.3)
-
Zu niedriges Blutvolumen jeglicher Ursache (Hypovolämie)
-
Herzleistungsschwäche mit Wassereinlagerung (dekompensierte Herzinsuffizienz)
-
Nierenfunktionsstörung (Niereninsuffizienz)
-
Nierenerkrankung mit erhöhter Eiweißausscheidung (Nephrotisches Syndrom)
-
Nierenentzündung bei bestimmten Autoimmun-Erkrankungen (Lupus-Nephritis)
-
Schwere Leberfunktionsstörung
Hemmung der Natrium- und Wasserausscheidung mit der Folge von Wassereinlagerungen (Ödemen), einer Ausbildung eines Bluthochdrucks bzw. eine Verschlimmerung eines bestehenden Bluthochdrucks, Verschlimmerung einer Herzleistungsschwäche. Bei Patienten mit Bluthochdruck oder Herzleistungsschwäche ist eine klinische Überwachung bei Therapiebeginn notwendig. Eine Verminderung der Wirkung von blutdrucksenkenden Mitteln kann auftreten (siehe Kapitel 2.3).
Eine erhöhte Kaliumkonzentration im Blut (Hyperkaliämie) kann durch einen Diabetes mellitus oder durch bestimmte Begleittherapien ausgelöst werden (siehe Kapitel 2.3). In diesen Fällen sollte der Kaliumspiegel regelmäßig kontrolliert werden.
Bei nicht ausreichender therapeutischer Wirkung darf die empfohlene maximale Tagesdosis nicht überschritten werden. Auch die gleichzeitige Gabe eines weiteren NSAR sollte unterbleiben, weil dadurch die Toxizität erhöht werden könnte, ohne dass ein therapeutischer Nutzen dafür bewiesen wäre. Wenn nach einigen Tagen keine Besserung eingetreten ist, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen.
Wie andere NSAR kann Meloxicam Symptome (z. B. Fieber) einer bestehenden Infektionskrankheit verschleiern. Wenn Zeichen einer Infektion auftreten oder sich verschlimmern, sollte unverzüglich Ihr Arzt zurate gezogen werden.
Wie andere Arzneistoffe, die die
Cyclooxygenase bzw. die Prostaglandinsynthese hemmen, kann
Meloxicam die Fruchtbarkeit negativ beeinflussen und ist für Frauen
mit bestehendem Kinderwunsch nicht zu empfehlen.
Bei Frauen mit ungewollter Kinderlosigkeit oder
Frauen die auf Unfruchtbarkeit untersucht werden, sollte das
Absetzen von Meloxicam erwogen werden.
Ältere Menschen
Nebenwirkungen beeinträchtigen häufig ältere oder gebrechliche Patienten oder Patienten mit geschwächtem Gesundheitszustand stärker. Diese Patienten müssen daher sorgfältig beobachtet werden. Wie bei anderen nicht-steroidalen Antirheumatika ist bei älteren Menschen besondere Vorsicht angebracht, da häufig Nieren-, Leber- und/ oder Herzfunktionen beeinträchtigt sind.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es liegen keine spezifischen Studien vor, bei denen die Fähigkeit zum Fahren eines Kraftfahrzeuges und/oder zum Bedienen von Maschinen bei der Anwendung von Meloxicam untersucht wurde. Jedoch ist es nach den heutigen Erkenntnissen wahrscheinlich, dass Meloxicam keinen oder nur einen unerheblichen Einfluss auf diese Fähigkeiten hat. Sollten jedoch Sehstörungen oder Schläfrigkeit, Schwindel oder andere zentralnervöse Störungen auftreten, ist es angeraten, das Autofahren und das Bedienen von Maschinen zu unterlassen.
Wichtige Warnhinweise über bestimmte Bestandteile von MOBEC 15 mg TABLETTEN:
Dieses Arzneimittel enthält Laktose. Bitte nehmen Sie MOBEC 15 mg TABLETTEN daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
2.42.3 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden bzw. vor kurzem angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Wirkung nachfolgend genannter Arzneistoffe bzw. Präparategruppen kann bei gleichzeitiger Behandlung mit MOBEC 15 mg TABLETTEN beeinflusst werden:
Auswirkungen auf den Organismus (Pharmakodynamische Wechselwirkungen):
Andere NSAR einschließlich Salicylate (Acetylsalicylsäure ≥
3g/ Tag):
Die gleichzeitige Gabe mehrerer NSAR kann das Risiko von
Magen-Darm-Geschwüren und Blutungen auf Grund einer gegenseitigen
Verstärkung erhöhen. Daher wird die gleichzeitige Behandlung von
Meloxicam mit anderen NSAR nicht empfohlen (siehe Kapitel 2.2).
Orale Antikoagulantien (blutverdünnende
Arzneimittel):
Erhöhtes Blutungsrisiko infolge Hemmung der Blutplättchenfunktion
und Schädigung der Magen-Darm-Schleimhaut. Die Kombinationstherapie
von NSAR und oralen Antikoagulantien ist nicht zu empfehlen (siehe
Kapitel 2.2). Falls dennoch eine kombinierte Behandlung angezeigt
ist, ist eine sorgfältige Überwachung der INR (Kenngröße zur
Überwachung bei Antikoagulantien-Therapie) unbedingt
erforderlich.
Thrombolytika und Thrombozytenaggregationshemmer
(blutverdünnende Arzneimittel):
Bei gleichzeitiger Anwendung mit Meloxicam besteht ein erhöhtes
Blutungsrisiko infolge Hemmung der Blutplättchenfunktion sowie ein
erhöhtes Risiko für eine Schädigung der Magen-Darm-Schleimhaut.
Diuretika (entwässernde Arzneimittel), blutdrucksenkende Mittel (ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Antagonisten):
NSAR können die Wirksamkeit von Diuretika und anderen blutdrucksenkenden Mitteln verringern. Eine zusätzliche Therapie mit ACE-Hemmern oder Angiotensin-II-Antagonisten mit Pharmaka, die (wie MOBEC) das Enzym Cyclooxygenase hemmen, kann bei einigen Patienten mit verringerter Nierenfunktion diese weiter einschränken. Zu nennen sind hier z.B. entwässerte (dehydrierte) Patienten oder ältere Patienten mit einer eingeschränkten Nierenfunktion. Dies kann bis zu einem akuten Nierenversagen führen, welches i.d.R. umkehrbar ist. Deshalb sollten solche Kombinationstherapien (insbesondere bei älteren Patienten) nur mit Vorsicht eingesetzt werden. Patienten sollten ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen und ihre Nierenfunktion zum Therapiebeginn und danach regelmäßig überwachen lassen (siehe auch Kapitel 2.2).
Andere blutdrucksenkende Mittel (z. B. ß-Blocker):
NSAR können die blutdrucksenkende Wirkung abschwächen, indem sie
die Bildung gefäßerweiternder Prostaglandine beeinträchtigen.
- Ciclosporin:
Die Beeinträchtigung der Nierenfunktion durch Ciclosporin kann
durch NSAR verstärkt werden. Während der gleichzeitigen Gabe muss
die Nierenfunktion sorgfältig überwacht werden. Dies gilt besonders
bei älteren Patienten.
Intrauterin-Pessare:
Im Zusammenhang mit der gleichzeitigen Gabe von NSAR wurde über
eine verminderte Wirksamkeit von Intrauterin-Pessaren berichtet,
dies erfordert jedoch eine Bestätigung durch weitere
Untersuchungen.
Auswirkungen von Meloxicam auf andere Arzneistoffe (Pharmakokinetische Wechselwirkungen):
Lithium:
NSAR können den Lithium-Plasmaspiegel erhöhen, der dann gefährlich
hohe Werte erreichen kann (verringerte Lithiumausscheidung durch
die Nieren). Die gleichzeitige Therapie von NSAR und Lithium wird
daher nicht empfohlen (siehe Kapitel 2.2).
Falls dennoch eine gleichzeitige Anwendung erforderlich ist, sollte
der Lithiumserumspiegel zu Beginn, während und nach Beendigung
einer gleichzeitigen Behandlung mit Meloxicam und Lithium
sorgfältig überwacht werden.
Methotrexat:
NSAR können den Methotrexat-Serumspiegel erhöhen (verringerte
Methotrexatausscheidung durch die Nieren). Daher wird für
Patienten, die mit hohen Dosen Methotrexat (mehr als 15 mg/ Woche)
behandelt werden, eine gleichzeitigeTherapie mit NSAR nicht
empfohlen (siehe Kapitel 2.2).
Auch bei Patienten, die niedrig dosiert Methotrexat erhalten,
sollte eine Beeinflussung der Serum-Methotrexat-Konzentration durch
NSAR in Betracht gezogen werden, dies gilt insbesondere bei
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion.
Falls eine gleichzeitige Therapie erforderlich ist, sollte sowohl
die Nierenfunktion als auch das Blutbild überwacht werden.
Besondere Vorsicht ist bei Patienten geboten, bei denen der
zeitliche Abstand zwischen der Einnahme von NSAR und Methotrexat
weniger als drei Tage beträgt. In solchen Fällen kann der
Serumspiegel von Methotrexat ansteigen und dadurch zu einer
erhöhten Toxizität führen. Obwohl die pharmakokinetischen
Eigenschaften von Methotrexat (15 mg / Woche) nicht
wesentlich von einer gleichzeitigen Gabe mit Meloxicam beeinflusst
werden, sollte berücksichtigt werden, dass die hämatologische
Toxizität von Methotrexat bei einer gemeinsamen Anwendung mit NSAR
verstärkt werden kann (siehe Kapitel 4).
Auswirkungen anderer Arzneistoffe auf Meloxicam (Pharmakokinetische Wechselwirkungen):
Cholestyramin:
Cholestyramin beschleunigt die Ausscheidung von Meloxicam.
Bei gleichzeitiger Gabe von Magensäure bindenden oder neutralisierenden Mitteln, sowie bei Cimetidin und Digoxin wurden keine relevanten Wechselwirkungen beobachtet.
3.3 Wie sind MOBEC 15 mg TABLETTENanzuwenden?
MOBEC sollte in der niedrigsten wirksamen Dosis über den kürzest möglichen Zeitraum eingesetzt werden, da das Risiko von Nebenwirkungen mit Dosis und Therapiedauer ansteigen kann. Die Therapienotwendigkeit sowie das Ansprechen auf die Therapie sollten vom Arzt regelmäßig überprüft werden, insbesondere bei Patienten mit aktivierter Arthrose.
Wenden Sie MOBEC 15 mg TABLETTEN immer genau nach Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
2.23.1 Tabletten zum Einnehmen.
2.33.2 Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
-
Aktivierte Arthrosen: 7,5 mg (eine halbe Tablette) pro Tag. Sollte keine ausreichende Besserung eintreten, kann die Dosis auf 15 mg pro Tag erhöht werden (eine Tablette).
-
Rheumatoide Arthritis und Spondylitis ankylosans: 15 mg (eine Tablette) pro Tag
(siehe auch Hinweise für ältere Patienten und Patienten mit eingeschränkter Nieren- und Leberfunktion)
Abhängig vom Therapieerfolg kann die Dosis auf 7,5 mg (eine halbe Tablette zu 15 mg) pro Tag reduziert werden.
Die Tagesdosis von 15 mg Meloxicam darf nicht überschritten werden.
Die Tagesdosis sollte als Einmalgabe während einer Mahlzeit mit einem Glas Wasser oder mit einer anderen Flüssigkeit verabreicht werden.
Hinweise für ältere Patienten und Patienten mit eingeschränkter Nieren- und Leberfunktion:
Bei älteren Patienten beträgt die empfohlene Dosierung zur Langzeittherapie bei rheumatoider Arthritis oder Spondylitis ankylosans 7,5 mg pro Tag. Patienten mit einem erhöhten Risiko für Nebenwirkungen sollten die Behandlung ebenfalls mit 7,5 mg Meloxicam/Tag beginnen (siehe Kapitel 2.2).
Bei Dialysepatienten mit schwerer Niereninsuffizienz sollte die Tagesdosis von 7,5 mg nicht überschritten werden. Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Einschränkung der Nierenfunktion ist hingegen keine Dosisreduktion erforderlich.
Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Einschränkung der Leberfunktion ist keine Dosisreduktion erforderlich.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von MOBEC 15 mg TABLETTEN zu stark oder zu schwach ist.
Dieses Medikament gibt es noch in anderen Stärken bzw. Darreichungsformen, die für eine Behandlung besser geeignet sein können.
2.43.3 Wenn Sie eine größere Menge von MOBEC 15 mg TABLETTEN angewendet haben, als Sie sollten:
Bei einer erheblichen Überschreitung der vorgesehenen Dosierung nehmen Sie bitte unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch.
Im Falle einer Überdosierung sollten entsprechend der Schwere der Vergiftung unterstützende und symptomatische Maßnahmen eingeleitet werden. Ein spezifisches Gegenmittel ist nicht bekannt. In einer klinischen Studie konnte gezeigt werden, dass Cholestyramin die Ausscheidung von Meloxicam beschleunigt.
4.4 Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel können MOBEC 15 mg TABLETTEN Nebenwirkungen haben.
Die Aufzählung umfasst alle bekannt gewordenen Nebenwirkungen unter der Behandlung mit Meloxicam, auch solche unter höherer Dosierung oder Langzeittherapie.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
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sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten (> 10 %)
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häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten (1 – 10 %)
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gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten (0,1 – 1 %)
-
selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten (0,01 – 0,1 %)
-
sehr selten: weniger als 1 von 10.000 Behandelten (< 0,01 %), einschließlich Einzelfälle
2.24.1 Nebenwirkungen
Blut- und Lymphsystem
Häufig: Verminderung des roten Blutfarbstoffs (Anämie)
Gelegentlich: Veränderungen des Blutbildes: Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie), Verminderung der weißen Blutkörperchen bis hin zum völligen Verlust dieser Blutkörperchen (Leukozytopenie, Agranulozytose)
Bei Patienten, die mit Meloxicam und anderen potenziell knochenmarksschädigenden (myelotoxischen) Substanzen behandelt wurden, traten vereinzelte Fälle einer Agranulozytose auf (siehe auch Kapitel 2.3 Wechselwirkungen).
Immunsystem
Selten: z.T. schwere, plötzlich eintretende allergische Reaktionen (siehe auch Kapitel 2.2)
Psychische Störungen
Selten: Stimmungsschwankungen, Schlaflosigkeit und Albträume
Nervensystem
Häufig: Benommenheit, Kopfschmerz
Gelegentlich: Schwindel, Ohrgeräusche (Tinnitus), Schläfrigkeit
Selten: Verwirrtheit
Augen
Selten: Sehstörungen, einschließlich verschwommenen Sehens
Herz
Gelegentlich: Herzklopfen
Gefäße
Gelegentlich: Blutdruckanstieg (siehe Kapitel 2.2), Hautrötung mit Hitzegefühl (Flush)
Atemwege
Selten: Asthmaanfälle bei Patienten mit allergischen Reaktionen auf Acetylsalicylsäure oder andere NSAR
Verdauungstrakt
Häufig: Oberbauchbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen, Bauchschmerzen, Verstopfung, Blähungen, Durchfälle
Gelegentlich: Magen-Darm-Blutungen, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre, Speiseröhrenentzündung, Entzündungen der Mundschleimhaut
Selten: Magen-Darm-Durchbruch, Magenschleimhautentzündung, Schleimhautentzündung des Dickdarms
Besonders bei älteren Patienten können Magengeschwüre, Magen-Darm-Durchbruch oder Magen-Darm-Blutungen einen schweren Verlauf nehmen (siehe auch Kapitel 2.2).
Leber und Galle
Selten: Leberentzündung (Hepatitis)
Haut
Häufig: Juckreiz, Hautausschlag
Gelegentlich: Quaddelbildung (Urtikaria)
Selten: schwere Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom, toxisch epidermale Nekrolyse/Lyell-Syndrom), Schwellungen der Haut und/oder der Schleimhäute (Angioödem), Blasen bildende (bullöse) Hautreaktionen (z. B. Erythema multiforme), durch Lichteinwirkung bedingte Hautreaktionen (Fotosensibilitätsreaktionen)
Niere
Gelegentlich: Ansammlung von Natrium und Wasser im Körper (Retention), erhöhte Kaliumkonzentration im Blut (Hyperkaliämie) (siehe auch Kapitel 2.2 und 2.3)
Selten: Akutes Nierenversagen bei Patienten mit Risikofaktoren (siehe Kapitel 2.2)
Allgemeine Störungen
Häufig: Wasseransammlung im Gewebe (Ödeme), einschließlich Unterschenkelödeme
Untersuchungen
Gelegentlich: Vorübergehende Störungen von Leberfunktionswerten (z.B. Erhöhung von Transaminasen oder Bilirubin), Störungen von Nierenfunktionswerten (z.B. Erhöhung der Harnstoff- oder Kreatinin-Konzentrationen im Blut)
4.2 Nebenwirkungen, die zwar nicht unter Therapie mit MOBEC 15 mg TABLETTEN beobachtet wurden, von denen jedoch allgemein akzeptiert ist, dass sie unter anderen Vertretern dieser Substanzklasse auftreten können.
Organische Nierenschädigungen, welche wahrscheinlich zu akutem Nierenversagen führen: Vereinzelte Fälle von Nierenentzündungen (interstitielle Nephritiden) und speziellen Nierenerkrankungen (akute tubuläre Nekrose, nephrotisches Syndrom, Papillennekrosen) wurden berichtet (siehe Kapitel 2.2).
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.
5.5 Wie sind MOBEC 15 mg TABLETTEN aufzubewahren?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Behältnis und äußerer Umhüllung angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
Stand der Information
Juli 2006
Seite 1 von 1310