Mobilat Duoaktiv Schmerzsalbe 0,2g/2g Pro 100g Creme
2007-08-20/FK
ÄA FI 2010-02-04/US
Fachinformation (Zusammenfassung der Produkteigenschaften/SPC)
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Mobilat® DuoAktiv Schmerzsalbe 0,2 g/2 g pro 100 g Creme
Mobilat® DuoAktiv Schmerzgel 0,2 g/2 g pro 100 g Gel
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Mobilat® DuoAktiv Schmerzsalbe
100 g Creme enthalten 0,2 g Chondroitinpolysulfat aus Rindertracheen und 2 g Salicylsäure.
Mobilat® DuoAktiv Schmerzgel
100 g Gel enthalten enthalten 0,2 g Chondroitinpolysulfat aus Rindertracheen und 2 g Salicylsäure.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe unter Pkt. 6.1
3. Darreichungsform
Mobilat® DuoAktiv Schmerzsalbe
Creme
Weiße, glänzende homogene Creme
Mobilat® DuoAktiv Schmerzgel
Gel
Klares farbloses Gel
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Zur unterstützenden lokalen Behandlung von schmerzhaften stumpfen Traumen wie Zerrungen, Verstauchungen oder Prellungen, z.B. bei Sportverletzungen.
Bei Beschwerden, die länger als 3 Tage anhalten, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Zur Anwendung auf der Haut.
Mobilat® DuoAktiv Schmerzsalbe
Mobilat® DuoAktiv Schmerzsalbe wird 2-3-mal täglich angewendet. Je nach Größe der zu behandelnden schmerzhaften Stelle ist ein 5-15 cm langer Cremestrang, entsprechend ca. 3 g bis 9,5 g Creme (ca. 6 mg bis 19 mg Chondroitinpolysulfat und ca. 60 mg bis 190 mg Salicylsäure) erforderlich. Die maximale Tagesgesamtdosis beträgt 28,5 g Creme, entsprechend 57 mg Chondroitinpolysulfat und 570 mg Salicylsäure .
Mobilat® DuoAktiv Schmerzgel
Mobilat® DuoAktiv Schmerzgel wird 2-3-mal täglich angewendet. Je nach Größe der zu behandelnden schmerzhaften Stelle ist ein 5-15 cm langer Gelstrang, entsprechend ca. 2 g bis 6 g Gel (ca. 4 mg bis 12 mg Chondroitinpolysulfat und ca. 40 mg bis 120 mg Salicylsäure) erforderlich. Die maximale Tagesgesamtdosis beträgt 18 g Gel, entsprechend 36 mg Chondroitinpolysulfat und 360 mg Salicylsäure.
Mobilat® DuoAktiv1 wird auf die betroffenen Körperpartien dünn aufgetragen und leicht eingerieben. Vor Anlegen eines Verbandes sollte Mobilat® DuoAktiv einige Minuten auf der Haut eintrocknen. Von der Anwendung eines Okklusiv-Verbandes wird abgeraten.
Über die Dauer der Behandlung entscheidet der behandelnde Arzt. In der Regel ist eine Anwendung über 11 Tage ausreichend. Der therapeutische Nutzen einer Anwendung über diesen Zeitraum hinaus ist nicht belegt.
4.3 Gegenanzeigen
Mobilat® DuoAktiv darf nicht angewendet werden
-
bei bekannter Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels
-
auf offenen Verletzungen, Entzündungen oder Infektionen der Haut sowie auf Ekzemen oder auf Schleimhäuten.
-
an der stillenden Brust (siehe Pkt. 4.6).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Mobilat® DuoAktiv ist erforderlich bei
-
Patienten mit vorgeschädigter Niere
-
bei Kindern und Jugendlichen, da für diese Altersgruppe keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen. Es sollte darauf geachtet werden, dass Kinder mit ihren Händen nicht mit den mit dem Arzneimittel eingeriebenen Hautpartien in Kontakt gelangen.
Zusätzlich Mobilat® DuoAktiv Schmerzsalbe:
Wollwachs und Cetylstearylalkohol können örtlich begrenzt Hautreizungen (z.B. Kontaktdermatitis) hervorrufen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Salicylsäure kann die Durchlässigkeit der Haut für andere lokal angewendete Arzneimittel verstärken. Die aufgenommene Salicylsäure kann die Wirkung von Methotrexat und Sulfonylharnstoffen verstärken.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Mobilat® DuoAktiv darf in der Schwangerschaft nur kleinflächig (Fläche kleiner als 5 cm2) angewendet werden.
Mobilat® DuoAktiv darf nicht an der stillenden Brust angewendet werden. Die zufällige Aufnahme von Salicylsäure durch den Säugling durch Kontakt mit der behandelten Körperstelle muss vermieden werden. Sollte der Arzt eine regelmäßige Behandlung großer Hautflächen mit Mobilat® DuoAktiv für notwendig halten, so ist frühzeitig abzustillen, da Risiken wegen mangelnder Entgiftung bei Neugeborenen nicht auszuschließen sind.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Keine bekannt.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100), selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: lokale Hautreizungen.
Sehr selten: Kontaktallergien.
4.9 Überdosierung
Keine bekannt.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Topische Mittel gegen Muskel- und Gelenkschmerzen.
ATC-Code: M02 AC57
Mobilat® DuoAktiv enthält eine Kombination von Pharmaka, die sich in ihrer antiphlogistischen, analgetischen und bindegewebsregenerierenden Wirkung ergänzen. Chondroitinpolysulfat greift als Inhibitor kataboler Enzyme regulierend in Abbauprozesse des entzündeten Gewebes ein; als Plasminogenaktivator und aufgrund seiner Antithrombinwirkung beschleunigt er die Elimination von Fibrindepots aus dem Entzündungsgebiet und die Rückbildung von Hämatomen. Darüber hinaus fördert Chondroitinpolysulfat mesenchymale Stoffwechselleistungen und trägt so zur raschen Regeneration des geschädigten Gewebes bei. Die Salicylsäure entwickelt über die Hemmung der Prostaglandinsynthese das bekannte antiphlogistische und analgetische Potential der Salicylate.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Die Wirkstoffe diffundieren aus der Grundlage durch die Haut in die oberflächennahen Bindegewebs- und Muskelschichten. Gleichzeitig bleiben die Wirkstoffspiegel im Blut niedrig und die systemische Belastung des Organismus gering. Die Ausscheidung der Salicylsäure erfolgt hauptsächlich als Salicylursäure; ein kleiner Prozentsatz wird unverändert bzw. glukuroniert ausgeschieden. Nach kutaner Resorption von Chondroitinpolysulfat kommt es im Organismus zeitabhängig zu einer teilweisen Depolymerisierung und geringgradigen Desulfatierung. Nach tierexperimentellen Befunden wird ca. 1% der applizierten Dosis im Harn wiedergefunden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Salicylsäure
Wie aus tierexperimentellen und humanpharmakokinetischen Untersuchungen hervorgeht, penetriert Salicylsäure in Abhängigkeit von der Grundlage und penetrationsbeeinflussenden Faktoren wie etwa dem Hautzustand rasch. Deshalb ist das Auftreten von seltenen Intoxikationen bei topischer Anwendung abhängig von der galenischen Darreichungsform, der aufgetragenen Salicylatmenge, der Auftragungsfläche, der Behandlungsdauer, der Behandlungshäufigkeit und dem dermatologischen Krankheitsbild. Erst bei Erreichen von Serumwerten von mehr als 30 mg/dl durch die Resorption ist mit Intoxikationssymptomen zu rechnen. Tierexperimentelle Untersuchungen mit dermaler Applikation über die Langzeitanwendung liegen nicht vor. In der umfangreichen wissenschaftlichen Literatur findet sich kein relevanter Hinweis auf eine mutagene Wirkung von Salicylsäure. Langzeituntersuchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potential von Salicylsäure liegen nicht vor. Salicylate haben in Tierversuchen an mehreren Tierspezies bei systemischer Applikation teratogene Wirkungen gezeigt. Implantationsstörungen, embryo- und fetotoxische Wirkungen sowie Störungen der Lernfähigkeit bei den Nachkommen nach pränataler Exposition sind beschrieben worden. Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch ist jedoch mit toxischen Effekten nicht zu rechnen, da bei üblicher Anwendung toxikologisch relevante Plasmaspiegel nicht erreicht werden.
Chondroitinpolysulfat
Untersuchungen zur chronischen Toxizität an Hunden und Ratten über 13 Wochen (i.m.) zeigten lokale Reizwirkungen am Injektionsort, erhöhte Leber- und Nierengewichte und Vergrößerung der zervikalen und mesentrialen Lymphknoten. Bei Untersuchungen zur Embryotoxizität und Teratogenität an Ratten und Kaninchen rief Chondroitinpolysulfat bei einer Dosis von 32 mg/kg/die embryotoxische, aber keine teratogenen Effekte hervor (Abnahme des maternalen Körpergewichts, erhöhte Resorptionsrate und verminderte Lebensfähigkeit der Feten). Bei Untersuchungen zur Mutagenität (Ames-Test, Chromosomenaberrationstest) hatte Chondroitinpolysulfat keine mutagenen Effekte. Untersuchungen zur Kanzerogenität liegen nicht vor.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Mobilat® DuoAktiv Schmerzsalbe
2-Aminoethanol, emulgierender Cetylstearylalkohol (Typ A) (Ph.Eur.), Glycerol 85%, 2-Propanol (Ph.Eur.), Stearinsäure (Ph.Eur.), Tetradecan-1-ol, Thymol, gereinigtes Wasser, Wollwachsalkoholsalbe.
Mobilat® DuoAktiv Schmerzgel
2-Aminoethanol, Natriumedetat (Ph.Eur.), Polyacrylsäure, Poly(oxyethylen)-20-glycerol-monooleat, 2-Propanol (Ph.Eur.), Rosmarinöl, gereinigtes Wasser.
6.2 Inkompatibilitäten
Entfällt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Mobilat® DuoAktiv Schmerzsalbe
36 Monate.
Nach Anbruch 6 Monate haltbar.
Mobilat® DuoAktiv Schmerzgel
2 Jahre.
Nach Anbruch 6 Monate haltbar.
Diese Arzneimittel sollen nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25º C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Aluminiumtube mit Tubeninnenschutzlack
Mobilat® DuoAktiv Schmerzsalbe
Originalpackungen mit 50 g (N1), 100 g (N2) und 150 g (N3) Creme.
Mobilat® DuoAktiv Schmerzgel
Originalpackungen mit 50 g (N1), 100 g (N2) und 150 g (N3) Gel.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
STADA GmbH
Stadastraße 2–18
61118 Bad Vilbel
Telefon: 06101 603-0
Telefax: 06101 603-259
Internet: www.stada.de
8. Zulassungsnummern
6664421.00.00
6664444.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung
14. Dezember 2005
10. Stand der Information
Februar 2010
11. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
1 Mobilat® DuoAktiv steht in dieser Fachinformation für beide Darreichungsformen
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Mobilat DuoAktiv Schmerzsalbe/-Gel STADA GmbH FI/SPC Zul.-Nr.: 6664421.00.00/6664444.00.00