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Moclobemid-Neuraxpharm 150 Mg Filmtabletten

Text Fachinformation Moclobemid-neuraxpharm

V ersion: - Stand: 12/2008



FACHINFORMATION

1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL

Moclobemid-neuraxpharm 150 mg Filmtabletten

Moclobemid-neuraxpharm 300 mg Filmtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Moclobemid-neuraxpharm 150 mg:

Eine Filmtablette enthält 150 mg Moclobemid.

Sonstiger Bestandteil: Lactose (wasserfrei) :152,0 mg, Lactose-Monohydrat (4,8 mg).

Moclobemid-neuraxpharm 300 mg:

Eine Filmtabletteenthält 300 mg Moclobemid.

Sonstiger Bestandteil: Lactose (wasserfrei) :12,2 mg.

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Filmtablette

Moclobemid-neuraxpharm 150 mg:

Gelbe, überzogene, ovale, bikonvexe Tabletten mit weißem Kern. Die Tabletten weisen auf der einen Seite eine Bruchkerbe und auf der anderen das Logo „P“ und die Zahl „150“ auf.

Moclobemid-neuraxpharm 300 mg:

Weiße, überzogene, ovale, bikonvexe Tabletten mit weißem Kern. Die Tabletten weisen auf der einen Seite eine Bruchkerbe und auf der anderen das Logo „P“ und die Zahl „300“ auf.

Die Filmtabletten lassen sich in gleiche Hälften teilen.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Moclobemid ist für die Behandlung von Episoden einer Major Depression indiziert.

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Erwachsene:

In der Regel beträgt die Anfangsdosis 300 mg pro Tag. Sie wird auf mehrere Gaben verteilt, die jeweils nach den Mahlzeiten einzunehmen sind. Die Filmtabletten sollten mit Flüssigkeit eingenommen werden.

Bei Bedarf kann die Tagesdosis auf 600 mg gesteigert werden. Dosissteigerungen sollten jedoch nicht in der ersten Behandlungswoche vorgenommen werden, da die Bioverfügbarkeit in dieser Zeit noch ansteigt und in den ersten 1 - 3 Wochen möglicherweise noch keine klinische Wirkung erkennbar ist.

Abhängig von der Wirkung kann die therapeutische Dosis in Einzelfällen schrittweise auf 150 mg pro Tag reduziert werden.

Dauer der Behandlung:

Die Behandlung mit Moclobemid sollte über mindestens 4 - 6 Wochen durchgeführt werden, um die Wirksamkeit ausreichend beurteilen zu können.

Die Behandlung mit Moclobemid sollte vorzugsweise über einen symptomfreien Zeitraum von 4 - 6 Monaten fortgesetzt werden. Danach kann die Behandlung stufenweise abgesetzt werden.

Zur Vermeidung von Absetzsymptomen sollten Antidepressiva, insbesondere MAO-Hemmer, nur schrittweise abgesetzt werden.

Ältere Patienten:

Es ist keine besondere Anpassung der Dosierung erforderlich.

Kinder:

Moclobemid wird nicht empfohlen für die Anwendung bei Kindern auf Grund des Fehlens klinischer Daten.

Patienten mit eingeschränkter Nieren- / Leberfunktion:

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist keine besondere Anpassung der Dosierung erforderlich.

Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollte die Moclobemid-Tagesdosis auf die Hälfte oder ein Drittel gesenkt werden.

4.3 Gegenanzeigen

- Überempfindlichkeit gegen Moclobemid oder einen der sonstigen Bestandteile,

- akute Verwirrtheitszustände,

- Patienten mit Phäochromozytom,

- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren,

- gleichzeitige Behandlung mit Selegilin und 5-HT-Wiederaufnahme-Hemmern sowie anderen Antidepressiva (einschließlich trizyklischer Antidepressiva) (siehe Abschnitt 4.5),

- gleichzeitige Behandlung mit Dextromethorphan, Pethidin, Tramadol und Triptanen (siehe Abschnitt 4.5).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Suizid/Suizidgedanken oder klinische Verschlechterung:

Depressive Erkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken, selbstschädigendem Verhalten und Suizid (Suizid-bezogene Ereignisse) verbunden. Dieses erhöhte Risiko besteht, bis es zu einer signifikanten Linderung der Symptome kommt. Da diese nicht unbedingt schon während der ersten Behandlungswochen auftritt, sollten die Patienten daher bis zum Eintritt einer Besserung engmaschig überwacht werden. Die bisherige klinische Erfahrung zeigt, dass das Suizidrisiko zu Beginn einer Behandlung ansteigen kann.

Bei Patienten mit suizidalem Verhalten in der Anamnese oder solchen, die vor der Therapie ausgeprägte Suizidabsichten hatten, ist das Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken oder -versuchen erhöht. Sie sollten daher während der Behandlung besonders sorgfältig überwacht werden. Eine Meta-Analyse von Placebo-kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung von Antidepressiva bei Erwachsenen mit psychiatrischen Störungen zeigte für Patienten unter 25 Jahren, die Antidepressiva einnahmen, ein erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten im Vergleich zu Placebo.

Die Arzneimitteltherapie sollte mit einer engmaschigen Überwachung der Patienten, vor allem der Patienten mit hohem Suizidrisiko, insbesondere zu Beginn der Behandlung und nach Dosisanpassungen einhergehen. Patienten (und deren Betreuer) sind auf die Notwendigkeit einer Überwachung hinsichtlich jeder klinischen Verschlechterung, des Auftretens von suizidalem Verhalten oder Suizidgedanken und ungewöhnlicher Verhaltensänderungen hinzuweisen. Sie sollten unverzüglich medizinischen Rat einholen, wenn derartige Symptome auftreten.

Die Behandlung mit Moclobemid-neuraxpharm kann zu einer Verschlechterung psychotischer Symptome führen.

Depressive Patienten, bei denen Erregung oder Agitiertheit die dominierenden klinischen Symptome darstellen, sollten entweder nicht mit Moclobemid behandelt werden oder nur in Kombination mit einem Sedativum über einen Zeitraum von max. 2 - 3 Wochen. Die Behandlung einer depressiven Episode bei bipolaren Störungen kann manische Episoden auslösen. In diesem Fall sollte die Behandlung mit Moclobemid abgebrochen werden.

Patienten mit Schizophrenie oder schizoaffektiven Störungen sollten Moclobemid nur zusammen mit einem Neuroleptikum erhalten.

Da wenige Patienten besonders empfindlich auf Tyramin reagieren, sollte allen Patienten von dem Verzehr größerer Mengen tyraminreicher Lebensmittel (wie z. B. reifem Käse oder Rotwein) abgeraten werden.

Wie bei allen Psychopharmaka sollte gleichzeitiger Alkoholgenuss vermieden werden.

Patienten mit Hypertonie sollten während der Behandlung mit Moclobemid sorgfältig überwacht werden. Theoretische Überlegungen lassen vermuten, dass MAO-Hemmer auch bei Patienten mit Thyreotoxikose hypertensive Reaktionen auslösen können. Da für diese Patientengruppe keine Erfahrungen mit Moclobemid vorliegen, ist bei der Verordnung von Moclobemid Vorsicht geboten.

Die Patienten sollten darauf hingewiesen werden Sympathomimetika wie Ephedrin, Pseudoephedrin und Phenylpropanolamin (in vielen Arzneimitteln gegen Husten enthalten) zu meiden.

Die Patienten sollten auch darüber informiert werden, dass sie bei chirurgischen Eingriffen den Anästhesisten auf die Einnahme von Moclobemid hinweisen sollten.

Bei Patienten, die Moclobemid erhalten, ist bei der gleichzeitigen Gabe von Serotonin-induzierenden Wirkstoffen Vorsicht geboten, um die Auslösung eines Serotonin-Syndroms zu verhindern, das potentiell tödlich verlaufen kann. Dies trifft insbesondere für Clomipramin und selektive Serotonin-(5-HT)-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI), Antidepressiva und Amphetamine zu (siehe Abschnitte 4.3 und 4.5). Zwischen der Therapie mit SSRI und Moclobemid ist eine Auswaschphase notwendig (siehe Abschnitt 4.5).

Moclobemid-neuraxpharm Filmtabletten enthalten Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Moclobemid-neuraxpharm nicht einnehmen.

Die Anwendung von Moclobemid wird bei Kindern nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.3).

Bei Leberfunktionsstörungen sollte die Dosis reduziert werden (siehe Abschnitt 4.2).

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Moclobemid verstärkt die Wirkung von Opiaten, wie z. B. Pethidin, Dextromethorphan und Tramadol (siehe Abschnitt 4.3).

Nach gleichzeitiger Gabe mit Dextromethorphan wurden vereinzelt Fälle von schweren, das ZNS betreffenden Nebenwirkungen berichtet. Da Dextromethorphan in einigen Arzneimitteln gegen Husten und Erkältungen enthalten ist, sollten solche Mittel nicht ohne vorherige Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden. Es empfiehlt sich, alternative Dextromethorphan-freie Arzneimittel zu wählen.

Morphin, Fentanyl und Codein sollten nur mit Vorsicht verabreicht werden. Eine Anpassung der Dosierung kann daher erforderlich sein.

Cimetidinhemmt die Metabolisierung von Moclobemid. Die übliche Dosierung von Moclobemid sollte daher bei Patienten, die Cimetidin einnehmen, auf die Hälfte oder ein Drittel reduziert werden.

Die gleichzeitige Gabe von Triptanen(mit Ausnahme von Naratriptan) und Moclobemid ist wegen des Risikos einer Hypertension oder einer koronararteriellen Vasokonstriktion auf Grund der kombinierten serotonergen Wirkung kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Moclobemid darf nicht in Kombination mit trizyklischen Antidepressiva (wie z. B. Clomipramin) oder SSRI-Antidepressiva(wie z. B. Fluoxetin und Fluvoxamin) verabreicht werden, da die gemeinsame Verabreichung ein Serotonin-Syndrom (Anstieg der Körpertemperatur, Verwirrung, Rigor, Reizbarkeit, Tachykardie, Anstieg des Blutdrucks und Tremor) auslösen kann. Eine solche Kombination hat Todesfälle verursacht (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).

Bei der Umstellungvon einem anderen Antidepressivum auf Moclobemid wird eine Auswaschphase empfohlen, deren Dauer von der Halbwertszeit des Antidepressivums abhängt. Auf Grund der in der Regel langen Halbwertszeiten von SSRI, wird nach Beendigung der SSRI-Behandlung und vor Behandlungsbeginn mit Moclobemid eine Auswaschphase der 4- bis 5-fachen Dauer der Halbwertzeit des Wirkstoffes oder dessen aktiver Metaboliten empfohlen. Die Anfangsdosis von Moclobemid darf in der ersten Woche 300 mg/Tag nicht überschreiten. Dennoch kann eine Behandlung mit trizyklischen Antidepressiva, MAO-Hemmern oder anderen Antidepressiva ohne Auswaschphase begonnen werden, vorausgesetzt, dass der Patient entsprechend überwacht wird. Beim Auftreten von Symptomen eines Serotonin-Syndroms sollte der Patient engmaschig durch einen Arzt (falls notwendig im Krankenhaus) überwacht und angemessen behandelt werden.

Die pharmakologische Wirkung systemisch verabreichter Sympathomimetika (Adrenalin und Noradrenalin) kann unter einer Moclobemid-Therapie verstärkt und verlängert werden. Eine Dosisanpassung kann daher erforderlich werden.

Eine Kombinationstherapie mit Selegilin ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Derzeit liegen noch keine Erfahrungen zur Kombination von Moclobemid und Buspironbeim Menschen vor. Bei der gleichzeitigen Verabreichung anderer MAO-Hemmer mit Buspiron wurden jedoch Fälle von hypertensiven Krisen berichtet. Aus diesem Grund wird eine Kombination von Buspiron und Moclobemid nicht empfohlen.

4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Zur Anwendung von Moclobemid während der Schwangerschaft liegen keine ausreichenden Daten vor. Tierexperimentelle Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf eine Reproduktionstoxizität. Dennoch sollte Moclobemid in der Schwangerschaft nur mit Vorsicht verordnet werden.

Da nur ein geringer Anteil Moclobemid in die Muttermilch übergeht (ca. 1/30der körpergewichtskorrigierten maternalen Dosis), sollten die Vorteile einer Fortsetzung der Behandlung während der Stillzeit sorgfältig gegen mögliche Risiken für das Kind abgewogen werden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.

In Anbetracht des Nebenwirkungsprofils sind unter Moclobemid in der Regel keine Beeinträchtigungen bei der Ausübung von Tätigkeiten zu erwarten, die volle geistige Aufmerksamkeit erfordern (z. B. das Führen eines Kraftfahrzeugs). Die individuelle Reaktionsfähigkeit des Patienten sollte jedoch zu Beginn der Behandlung überwacht werden.

4.8 Nebenwirkungen

Nebenwirkungen treten hauptsächlich in den ersten Wochen der Behandlung mit Moclobemid-neuraxpharm auf und nehmen anschließend parallel zur Besserung der depressiven Symptome ab.

Dies gilt insbesondere für solche Nebenwirkungen, die auf die depressive Erkrankung zurückzuführen sind, wie z. B. Angstzustände, Agitiertheit oder Reizbarkeit sowie plötzliche Stimmungswechsel mit Verhaltensstörungen (Manie oder Delirium).



Sehr häufig
( 1/10)

Häufig

( 1/100 bis
1/10)

Gelegentlich

( 1/1.000 bis 1/100)

Selten

( 1/10.000 bis
1/1.000)

Sehr selten

( 1/10.000)

Häufigkeit unbekannt

Erkrankungen des Nerven-systems



Schlafstörun-gen, Benom-menheit/
Schwindel, Kopfschmer-zen

Angstgefühle, Agitiertheit, Reizbarkeit



Missempfin-dungen wie Kribbeln oder Taubheit/
schmerzhaftes Brennen (Parästhesien), Verwirrtheit


Psychiatrische Erkrankungen






suizidale Gedanken, suizidales Verhalten

Augenerkran-kungen





Sehstörungen


Erkrankungen des Gastro-intestinal-trakts


Mundtrocken-heit, Übelkeit



Diarrhö, Obstipation, Erbrechen


Leber- und Gallen-erkrankungen





Bei einer sehr kleinen Anzahl von Patienten Anstieg der Leberenzyme


Erkrankungen der Haut und des Unterhaut-
zellgewebes



Hautaus-schlag, Juckreiz, Quaddeln, Hautrötung




Erkrankungen der Geschlechts-organe und der Brustdrüse





Galaktorrhö


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabrei-chungsort





Ödeme


Psychiatrische Erkrankungen:

Fälle von suizidalen Gedanken oder suizidalem Verhalten während der Therapie mit Moclobemid oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden (siehe Abschnitt 4.4.).

Erkrankungen des Nervensystems:

Häufig:Schlafstörungen, Benommenheit/Schwindel, Kopfschmerzen.

Gelegentlich:Angstgefühle, Agitiertheit oder Reizbarkeit.

Sehr selten:Missempfindungen wie Kribbeln oder Taubheit/schmerzhaftes Brennen (Parästhesien), Verwirrtheit (nach Behandlungsende schnell reversibel).

Es wurde über Unruhe berichtet.

Augenerkrankungen:

Sehr selten: Sehstörungen.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:

Häufig:Mundtrockenheit, Übelkeit.

Sehr selten:gastrointestinale Störungen (z. B. Diarrhö, Obstipation, Erbrechen).

Leber- und Gallenerkrankungen:

Sehr selten: In klinischen Studien wurde bei einer sehr kleinen Anzahl von Patienten ein Anstieg der Leberenzymwerte beobachtet. Allerdings schienen die hohen Werte keine klinischen Auswirkungen zu haben.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

Gelegentlich:Hautreaktionen (Ausschlag, Juckreiz, Quaddeln, Hautrötung).

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse:

Sehr selten: Galaktorrhö.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:

Sehr selten: Ödeme.

4.9 Überdosierung

Bisher liegen nur in begrenztem Umfang Erfahrungen mit Überdosierungen beim Menschen vor. Es wurden Anzeichen von Agitiertheit, Aggressivität und Verhaltensänderungen beobachtet. Die Behandlung einer Überdosierung sollte in erster Linie auf die Erhaltung der Vitalfunktionen abzielen. Moclobemid allein führt auch bei hohen Dosen nur selten zu letal verlaufenden Nebenwirkungen, obwohl auch über Todesfälle nach einer Überdosierung von Moclobemid alleine berichtet wurde. Wie auch bei anderen Antidepressiva kann eine Mischintoxikation von Moclobemid mit anderen Wirkstoffen (wie z. B. anderen auf das Zentralnervensystem wirkenden Substanzen) potentiell tödlich verlaufen. Die betroffenen Patienten sollten daher stationär engmaschig überwacht werden, damit eine angemessene Behandlung erfolgen kann.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidepressiva

ATC-Code: N06AG02

Moclobemid ist ein Antidepressivum, welches das zerebrale monoaminerge Neurotransmittersystem über eine reversible Hemmung der Monoaminooxidase - und zwar hauptsächlich des Typs A (MAO-A) - beeinflusst. Dadurch wird der Abbau von Norepinephrin, Dopamin und Serotonin reduziert, was zu erhöhten extrazellulären Konzentrationen dieser Neurotransmitter führt.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach oraler Gabe wird Moclobemid vollständig aus dem Gastrointestinaltrakt in die Vena portae resorbiert. Ein First-pass-Effekt in der Leber verringert die systemische Bioverfügbarkeit. Diese Verminderung ist nach Einzeldosen ausgeprägter (systemische Bioverfügbarkeit: 60 %) als nach Mehrfachverabreichung (systemische Bioverfügbarkeit: 80 %). Auf Grund seiner lipophilen Eigenschaften wird Moclobemid im Organismus mit einem Verteilungsvolumen (VSS) von ca. 1,2 l/kg verteilt. Die Bindung an Plasmaproteine, hauptsächlich an Albumin, ist verhältnismäßig gering (50 %). Die maximalen Plasmakonzentrationen werden innerhalb 1 Stunde nach Einnahme erreicht. Nach Mehrfachgabe steigen die Moclobemid-Plasmakonzentrationen in der ersten Behandlungswoche an und bleiben danach stabil. Bei Erhöhung der Tagesdosis steigt die Steady-state-Konzentration überproportional an.

Moclobemid wird fast vollständig metabolisiert, bevor es eliminiert wird: Weniger als 1 % einer Dosis wird unverändert über die Nieren ausgeschieden. Der Metabolismus erfolgt hauptsächlich über oxidative Reaktionen am Morpholin-Teil des Moleküls. Die gebildeten Metaboliten werden renal ausgeschieden. Abbauprodukte, bei denen in vitro oder beim Tier eine pharmakologische Aktivität festgestellt wurde, sind beim Menschen nur in sehr geringen Konzentrationen vorhanden.

Die Plasma-Clearance beträgt ca. 20 - 50 l/h und die Eliminationshalbwertszeit 1 - 4 h. Sie erhöht sich bei höherer Dosierung infolge der Sättigung der Metabolisierungswege.

Es hat sich gezeigt, dass etwa 2 % der Kaukasier und 15 % der Asiaten langsame Metabolisierer bezüglich des oxidativen Leberstoffwechsels durch das Cytochrom P450-2C19-Isoenzym sind. Die maximale Plasmakonzentration (Cmax) und die Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC) sind bei gleicher Moclobemid-Dosis bei langsamen Metabolisierern ca. 1,5-mal höher als bei guten Metabolisierern.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, chronischen Toxizität, Reproduktionstoxizität, Genotoxizität und zum kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten von Moclobemid keine besonderen Risiken für den Menschen erkennen.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern:

Moclobemid-neuraxpharm 150 mg:

Lactose (wasserfrei) (152,0 mg), Maisstärke, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur.), Povidon (K 30), Magnesiumstearat (Ph. Eur.).

Moclobemid-neuraxpharm 300 mg:

Lactose (wasserfrei) (12,2 mg), Maisstärke, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur.), Povidon (K 30), Magnesiumstearat (Ph. Eur.).

Filmüberzug:

Moclobemid-neuraxpharm 150 mg:

Lactose-Monohydrat (4,8 mg), Hypromellose, Titandioxid (E 171), Triacetin, Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172).

Moclobemid-neuraxpharm 300 mg:

Hyprolose, Hypromellose, Titandioxid (E 171), Macrogol 400.

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für diese Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Blisterpackungen aus PVC/Aluminium-Folie

Packungsgrößen:

Packungen mit 20 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Filmtabletten

Klinikpackungen mit 250, 500 und 1000 Filmtabletten (Bündelpackungen)

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

neuraxpharm

Arzneimittel GmbH u. Co. KG

Elisabeth-Selbert-Straße 23

40764 Langenfeld

Tel. 02173 / 1060 - 0

Fax 02173 / 1060 - 333

8. ZULASSUNGSNUMMERN

Moclobemid-neuraxpharm 150 mg: 52741.00.00

Moclobemid-neuraxpharm 300 mg: 52741.01.00

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/
VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 01.03.2002

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 04.07.2006

10. STAND DER INFORMATION

12/2008

11. VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig







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