Moclobemid-Ratiopharm 300 Mg Filmtabletten
Wortlaut der für die Fachinformation
vorgesehenen Angaben
Fachinformation
1. Bezeichnung der Arzneimittel
Moclobemid-ratiopharm®150 mg Filmtabletten
Moclobemid-ratiopharm®300 mg Filmtabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Moclobemid-ratiopharm®150 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 150 mg Moclobemid.
Sonstiger Bestandteil: Jede Filmtablette enthält 156,5 mg Lactose (wasserfrei).
Moclobemid-ratiopharm®300 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 300 mg Moclobemid.
Sonstiger Bestandteil: Jede Filmtablette enthält 12,2 mg Lactose (wasserfrei).
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Filmtablette
Moclobemid-ratiopharm®150 mg Filmtabletten
Gelbe, ovale, bikonvexe Filmtabletten mit weißem Kern. Auf einer Seite sind die Filmtabletten mit einem Logo (ein ´P´ das mit ´@´ verschlungen ist) und „150” gekennzeichnet, auf der anderen Seite besitzen sie eine Bruchrille.
Moclobemid-ratiopharm®300 mg Filmtabletten
Weiße, ovale, bikonvexe Filmtabletten mit weißem Kern. Auf einer Seite sind die Filmtabletten mit einem Logo (ein ´P´ das mit ´@´ verschlungen ist) und „300” gekennzeichnet, auf der anderen Seite besitzen sie eine Bruchrille.
Die Filmtablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Moclobemid ist angezeigt für die Behandlung von Episoden einer Major Depression.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Erwachsene
In der Regel beträgt die Anfangsdosis 300 mg pro Tag. Diese wird auf mehrere Gaben aufgeteilt, die jeweils nach den Mahlzeiten einzunehmen sind.
Die Filmtabletten sollten mit Flüssigkeit eingenommen werden.
Bei Bedarf kann die Tagesdosis auf bis zu 600 mg gesteigert werden. Dosissteigerungen dürfen nicht vor Ablauf der ersten Behandlungswoche vorgenommen werden, da die Bioverfügbarkeit in dieser Zeit noch ansteigt und deshalb in den ersten 1-3 Wochen möglicherweise noch keine klinische Wirkung erkennbar ist.
Je nach Wirksamkeit kann die therapeutische Dosis in Einzelfällen schrittweise auf 150 mg Moclobemid täglich reduziert werden.
Dauer der Behandlung
Die Behandlung mit Moclobemid sollte über mindestens 4-6 Wochen durchgeführt werden, um die Wirksamkeit ausreichend beurteilen zu können. Die Behandlung mit Moclobemid sollte vorzugsweise über einen symptomfreien Zeitraum von 4-6 Monaten fortgesetzt werden. Danach kann die Behandlung stufenweise abgesetzt werden.
Zur Vermeidung von Absetzsymptomen sollten Antidepressiva, insbesondere MAO-Hemmer, nur schrittweise abgesetzt werden.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten ist keine besondere Anpassung der Dosierung erforderlich.
Kinder
Da noch keine ausreichenden klinischen Daten zur Anwendung bei Kindern vorliegen, wird die Verabreichung von Moclobemid an Kinder nicht empfohlen.
Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist keine besondere Anpassung der Dosierung erforderlich.
Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion muss die Tagesdosis Moclobemid auf die Hälfte oder ein Drittel gesenkt werden.
4.3 Gegenanzeigen
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Überempfindlichkeit gegen Moclobemid oder einen der sonstigen Bestandteile
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akute Verwirrtheitszustände
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Patienten mit Phäochromozytom
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Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
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gleichzeitige Behandlung mit Selegilin, 5-HT-Wiederaufnahme-Hemmern sowie anderen Antidepressiva (einschließlich trizyklischen Antidepressiva) (siehe 4.5 „Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen“)
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gleichzeitige Behandlung mit Dextromethorphan, Pethidin, Tramadol und Triptanen (siehe 4.5 „Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen“)
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Suizid/Suizidgedanken oder klinische Verschlechterung
Depressive Erkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken, selbstschädigendem Verhalten und Suizid (Suizid-bezogene Ereignisse) verbunden. Dieses erhöhte Risiko besteht, bis es zu einer signifikanten Linderung der Symptome kommt. Da diese nicht unbedingt schon während der ersten Behandlungswochen auftritt, sollten die Patienten daher bis zum Eintritt einer Besserung engmaschig überwacht werden. Die bisherige klinischeErfahrung zeigt, dass das Suizidrisiko zu Beginn einer Behandlung ansteigen kann.
Bei Patienten mit suizidalem Verhalten in der Anamnese oder solchen, die vor der Therapie ausgeprägte Suizidabsichten hatten, ist das Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken oder –versuchen erhöht. Sie sollten daher während der Behandlung besonders sorgfältig überwacht werden. Eine Meta-Analyse von Placebo-kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung von Antidepressiva bei Erwachsenen mit psychiatrischen Störungen zeigte für Patienten unter 25 Jahren, die Antidepressiva einnahmen, ein erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten im Vergleich zu Placebo.
Die Arzneimitteltherapie sollte mit einer engmaschigen Überwachung der Patienten, vor allem der Patienten mit hohem Suizidrisiko, insbesondere zu Beginn der Behandlung und nach Dosisanpassungen einhergehen. Patienten (und deren Betreuer) sind auf die Notwendigkeit einer Überwachung hinsichtlich jeder klinischen Verschlechterung, des Auftretens von suizidalem Verhalten oder Suizidgedanken und ungewöhnlicher Verhaltensänderungen hinzuweisen. Sie sollten unverzüglich medizinischen Rat einholen, wenn derartige Symptome auftreten.
Die Behandlung mit Moclobemid kann zu einer Exazerbation psychotischer Symptome führen.
Depressive Patienten, bei denen Erregung oder Agitiertheit die dominierenden klinischen Symptome darstellen, sollten entweder nicht mit Moclobemid behandelt werden oder nur in Kombination mit einem Sedativum, und zwar für nicht länger als 2-3 Wochen.
Die Behandlung einer depressiven Episode bei bipolaren Störungen kann manische Episoden auslösen; in diesem Fall muss die Behandlung mit Moclobemid abgesetzt werden.
Patienten mit Schizophrenie oder schizoaffektiven Störungen sollten mit Moclobemid nur bei gleichzeitiger Gabe von Neuroleptika behandelt werden.
Da einige Patienten besonders empfindlich auf Tyramin reagieren, sollte allen Patienten von dem Verzehr größerer Mengen tyraminreicher Lebensmittel (wie z. B. reifem Käse oder Rotwein) abgeraten werden.
Obwohl keine Wechselwirkungen mit Alkohol nachgewiesen wurden, wird wie bei allen Psychopharmaka von Alkoholgenuss abgeraten.
Patienten mit Hypertonie müssen während der Behandlung mit Moclobemid sorgfältig überwacht werden.
Theoretische pharmakologische Überlegungen lassen vermuten, dass MAO-Hemmer auch bei Patienten mit Thyreotoxikose hypertensive Reaktionen auslösen können. Da für diese Patientengruppe Erfahrungen mit Moclobemid fehlen, ist bei der Anwendung von Moclobemid Vorsicht geboten.
Die Patienten müssen darauf hingewiesen werden, Sympathomimetika wie Ephedrin, Pseudoephedrin und Phenylpropanolamin (in vielen Arzneimitteln gegen Husten enthalten) zu meiden.
Die Patienten müssen auch darüber informiert werden, dass sie bei chirurgischen Eingriffen den Anästhesisten auf die Einnahme von Moclobemid hinweisen sollten.
Bei Patienten, die Moclobemid erhalten, ist bei der gleichzeitigen Gabe von Wirkstoffen, die die Wirkung von Serotonin potenzieren, Vorsicht geboten, um die Auslösung eines Serotonin-Syndroms zu verhindern. Dies trifft insbesondere für Clomipramin und selektive Serotonin (5-HT)-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI-Antidepressiva) zu (siehe 4.3 „Gegenanzeigen“ und 4.5 „Wechselwirkung mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen“). Zwischen der Therapie mit SSRI und Moclobemid ist eine Auswaschphase notwendig (siehe 4.5 „Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen“).
Bei Patienten mit Risikofaktoren für eine QT-Verlängerung (z. B. angeborenes langes QT-Syndrom, Bradykardie und/oder Hypokaliämie) soll Moclobemid mit Vorsicht angewendet werden, da eine QT-Verlängerung in dieser Population auftreten kann. Vorsicht ist auch geboten bei gleichzeitiger Anwendung QT-verlängernder Arzneimittel.
Die Anwendung von Moclobemid wird bei Kindern nicht empfohlen (siehe 4.3 „Gegenanzeigen“).
Bei Leberfunktionsstörungen muss die Dosierung reduziert werden (siehe 4.2 „Dosierung, Art und Dauer der Anwendung“).
Moclobemid-ratiopharm®enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Moclobemid-ratiopharm®nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Moclobemid verstärkt die Wirkungen von Opiaten, wie z. B. Pethidin, Dextromethorphan und Tramadol (siehe 4.3 „Gegenanzeigen“).
Bei gleichzeitiger Gabe mit Dextromethorphan wurden vereinzelt Fälle schwerer Nebenwirkungen im Bereich des Zentralnervensystems beobachtet. Da Dextromethorphan in einigen Arzneimitteln gegen Husten und Erkältung enthalten ist, sollten solche Mittel nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden; es empfiehlt sich, alternativ Dextromethorphan-freie Arzneimittel zu wählen.
Morphin, Fentanyl und Codein dürfen nur mit Vorsicht verabreicht werden. Bei diesen Wirkstoffen kann eine Anpassung der Dosierung erforderlich sein.
Cimetidin hemmt die Metabolisierung von Moclobemid. Die übliche Dosierung von Moclobemid muss daher bei Patienten, die Cimetidin einnehmen, auf die Hälfte bis auf ein Drittel reduziert werden.
Die gleichzeitige Gabe von Triptanen (mit Ausnahme von Naratriptan) und Moclobemid ist kontraindiziert aufgrund der Gefahr von Hypertonie oder koronaren Vasospasmen infolge der kombinierten serotonergen Wirkungen (siehe 4.3 „Gegenanzeigen“).
Moclobemid darf nicht in Kombination mit trizyklischen Antidepressiva (wie z. B. Clomipramin) oder SSRI-Antidepressiva (wie z. B. Fluoxetin und Fluvoxamin) verabreicht werden, da die kombinierte Behandlung die Entwicklung eines Serotonin-Syndroms (Anstieg der Körpertemperatur, Verwirrtheit, Rigor, Reizbarkeit, Tachykardie, Anstieg des Blutdrucks und Tremor) auslösen kann. Unter dieser kombinierten Therapie wurden Todesfälle beobachtet (siehe 4.3 „Gegenanzeigen“ und 4.4 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“). Beim Wechsel von einem anderen Antidepressivum auf Moclobemid wird eine Auswaschphase empfohlen, deren Dauer von der Halbwertszeit des Antidepressivums abhängt. Aufgrund der in der Regel langen Halbwertszeiten von SSRI, wird eine Auswaschphase von 4-5facher Dauer der Halbwertszeit des Wirkstoffes oder dessen aktiver Metaboliten nach Beendigung der SSRI-Behandlung und vor Behandlungsbeginn mit Moclobemid empfohlen. Die Anfangsdosis von Moclobemid darf in der ersten Woche 300 mg/Tag nicht überschreiten. Eine Behandlung mit trizyklischen Antidepressiva, MAO-Inhibitoren oder anderen Antidepressiva kann hingegen ohne Auswaschphase begonnen werden, wenn der Patient entsprechend überwacht wird. Beim Auftreten eines Serotonin-Syndroms muss der Patient einer engmaschigen ärztlichen (bei Bedarf stationären) Überwachung unterzogen und entsprechend therapiert werden.
Die pharmakologische Wirkung systemisch verabreichter Sympathomimetika (Adrenalin und Noradrenalin) kann sich unter der Moclobemid-Therapie verstärken und verlängern; bei diesen Wirkstoffen kann daher eine Dosisanpassung erforderlich werden.
Eine Kombinationstherapie mit Selegilin ist kontraindiziert (siehe 4.3 „Gegenanzeigen“).
Derzeit liegen noch keine Erfahrungen mit der gleichzeitigen Gabe von Moclobemid und Buspiron beim Menschen vor. Es wurden jedoch bei der Kombinationstherapie von Buspiron und anderen MAO-Inhibitoren Fälle von hypertensiven Krisen berichtet; aus diesem Grund ist von der gleichzeitigen Behandlung mit Buspiron und Moclobemid abzuraten.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Zur Anwendung von Moclobemid bei Schwangeren liegen keine ausreichenden Daten vor. Tierversuche haben keine Hinweise auf eine Reproduktionstoxizität, aber auf eine diaplazentare Verteilung ergeben (siehe 5.3 „Präklinische Daten zur Sicherheit“). Eine Verordnung von Moclobemid für Schwangere sollte nur mit Vorsicht erfolgen.
Da nur ein geringer Anteil Moclobemid in die Muttermilch gelangt (ca. 1/30der körpergewichtskorrigierten maternalen Dosis), müssen die Vorteile einer fortgesetzten Behandlung während der Stillzeit sorgfältig gegen die möglichen Risiken für das Kind abgewogen werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Untersuchungen über die Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen wurden nicht durchgeführt.
In Anbetracht des Nebenwirkungsprofils sind unter Moclobemid in der Regel keine Beeinträchtigungen bei der Ausübung von Tätigkeiten zu erwarten, die volle geistige Aufmerksamkeit erfordern (z. B. das Führen eines Kraftfahrzeugs). Die Reaktionsfähigkeit des einzelnen Patienten sollte jedoch zu Beginn der Behandlung überwacht werden.
4.8 Nebenwirkungen
Nebenwirkungen unter der Behandlung mit Moclobemid treten hauptsächlich in den ersten Behandlungswochen auf und nehmen anschließend parallel zur Verbesserung der depressiven Symptome ab. Dies gilt insbesondere für solche Nebenwirkungen, die mit dem depressiven Zustandsbild zusammenhängen, wie z. B. Angstzustände, Erregung oder Reizbarkeit sowie plötzliche Stimmungswechsel mit Manie oder Delirium.
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Häufig ≥ 1/100 bis < 1/10 |
Gelegentlich ≥ 1/1.000 bis < 1/100 |
Sehr Selten ≤ 1/10.000 |
Psychiatrische Erkrankungen |
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Angstzustände, Erregung, Reizbarkeit |
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Erkrankungen des Nervensystems |
Schlafstörungen, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen |
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Parästhesie |
Augenerkrankungen |
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Sehstörungen |
Gefäßerkrankungen |
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Hautrötung |
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Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
Übelkeit, Mundtrockenheit |
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Magen-Darm-Störungen (z. B. Diarrhoe, Obstipation, Erbrechen) |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
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Hautreaktionen (einschließlich Rash, Pruritus, Urtikaria) |
Ödeme |
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse |
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Galaktorrhoe |
Es wurde über Verwirrtheitszustände berichtet. Diese bildeten sich nach Absetzen der Therapie rasch zurück.
Klinische Studien ergaben eine geringe Inzidenz erhöhter Leberenzymwerte ohne daraus resultierende klinische Folgen.
Fälle von suizidalen Gedanken oder suizidalem Verhalten während der Therapie mit Moclobemid oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden (siehe Abschnitt 4.4.).
4.9 Überdosierung
Bisher liegen nur in begrenztem Umfang Erfahrungen mit Überdosierung beim Menschen vor. Es wurden Anzeichen von Agitiertheit, Aggressivität und Verhaltensänderungen beobachtet. Da Moclobemid bei Überdosierung das QT- und QTc-Intervall verlängert, sollte bei einer Überdosierung von Moclobemid ein 12-Kanal-EKG durchgeführt werden. Die Behandlung nach Überdosierung sollte in erster Linie auf die Erhaltung der Vitalfunktionen abzielen. Wie auch bei anderen Antidepressiva kann eine Mischintoxikation von Moclobemid mit anderen Wirkstoffen (wie z. B. anderen auf das Zentralnervensystem wirkende Substanzen) lebensbedrohlich verlaufen. Die betreffenden Patienten sollten daher stationär ins Krankenhaus aufgenommen und engmaschig überwacht werden, so dass eine angemessene Behandlung erfolgen kann.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidepressivum
ATC-Code: N06AG02
Moclobemid ist ein Antidepressivum, welches das zerebrale monoaminerge Neurotransmittersystem über eine reversible Hemmung der Monoaminoxidase – und zwar hauptsächlich von Typ A (MAO-A) – beeinflusst. Dadurch wird der Abbau von Norepinephrin, Dopamin und Serotonin vermindert, was zu erhöhten extrazellulären Konzentrationen dieser Neurotransmitter führt.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach oraler Gabe wird Moclobemid vollständig aus dem Gastrointestinaltrakt in die Vena portae resorbiert. Ein First-pass-Effekt in der Leber verringert die systemische Bioverfügbarkeit. Diese Verminderung ist nach Einzeldosen ausgeprägter (systemische Bioverfügbarkeit 60 %) als nach Mehrfachverabreichung (systemische Bioverfügbarkeit 80 %). Aufgrund seiner lipophilen Eigenschaften wird Moclobemid im Organismus mit einem Verteilungsvolumen (VSS) von ca. 1,2 l/kg verteilt. Die Bindung an Plasmaproteine, hauptsächlich an Albumin, ist verhältnismäßig gering (50 %). Die Spitzenkonzentrationen im Plasma werden innerhalb von 1 Stunde nach der Einnahme erreicht. Nach mehrfachen Gaben nimmt die Plasmakonzentration von Moclobemid während der ersten Behandlungswoche zu und stabilisiert sich anschließend. Bei Erhöhung der Tagesdosis steigt die Steady-state-Konzentration überproportional an.
Moclobemid wird fast vollständig metabolisiert, bevor es eliminiert wird: Weniger als 1 % einer Dosis wird unverändert über die Nieren ausgeschieden. Der Metabolismus erfolgt hauptsächlich über oxidative Reaktionen am Morpholinteil des Moleküls. Die gebildeten Metaboliten werden über die Nieren eliminiert. Pharmakologisch wirksame Abbauprodukte, die in vitro oder beim Tier festgestellt wurden, sind beim Menschen nur in sehr geringen Konzentrationen vorhanden.
Die Plasma-Clearance beträgt ca. 20-50 l/h und die Eliminationshalbwertszeit 1-4 h. Sie erhöht sich bei höherer Dosierung infolge der Sättigung der Metabolisierungswege.
Es hat sich gezeigt, dass etwa 2 % der Kaukasier und 15 % der Asiaten langsame Metabolisierer bezüglich des oxidativen Leberstoffwechsels durch das Cytochrom P450-2C19-Isoenzym sind. Die maximale Plasmakonzentration (Cmax) und die Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve („area under the curve“, AUC) sind bei gleicher Moclobemid-Dosis bei langsamen Metabolisierern ca. 1,5-mal höher als bei Personen mit schnellerem Stoffwechsel.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Präklinische Daten auf der Grundlage der üblichen Studien zur Sicherheitspharmakologie, chronischen Toxizität, Genotoxizität, dem karzinogenen Potential und Reproduktionstoxizität weisen darauf hin, dass im Zusammenhang mit Moclobemid keine besonderen Risiken für den Menschen bestehen. Bei Ratten wurden Moclobemid und seine Metaboliten im Fruchtwasser gefunden, was darauf hindeutet, dass Moclobemid die Plazentaschranke passiert.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern
Lactose
Maisstärke
Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur.)
Povidon K 30
Magnesiumstearat (Ph. Eur.)
Filmüberzug
Moclobemid-ratiopharm® 150 mg Filmtabletten
Lactose-Monohydrat
Hypromellose
Titandioxid (E 171)
Triacetin
Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172)
Moclobemid-ratiopharm® 300 mg Filmtabletten
Hyprolose
Hypromellose
Titandioxid (E 171)
Macrogol 400
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt der Behältnisse
PVC/Alu-Blisterpackung
Packungen mit 20, 50 und 100 Filmtabletten
HDPE-Flaschen
Packung mit 100 Filmtabletten
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNGEN
ratiopharm GmbH
Graf-Arco-Str. 3
89079 Ulm
8. Zulassungsnummern
Moclobemid-ratiopharm®150 mg Filmtabletten
50988.00.00
Moclobemid-ratiopharm®300 mg Filmtabletten
50988.01.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNGEN/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNGEN
Datum der Erteilung der Zulassungen: 13. Juni 2001
Datum der Verlängerung der Zulassungen: 20. September 2010
10. Stand der Information
Juli 2011
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig