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Moclobemid-Teva 150 Mg Filmtabletten

Document: 24.07.2014   Fachinformation (deutsch) change

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ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL

Moclobemid-TEVA® 150 mg Filmtabletten Moclobemid-TEVA® 300 mg Filmtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Moclobemid-TEVA® 150 mg Filmtabletten:

Eine Filmtablette enthält 150 mg Moclobemid.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 10 mg Lactose-Monohydrat/Filmtablette

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

Moclobemid-TEVA® 300 mg Filmtabletten:

Eine Filmtablette enthält 300 mg Moclobemid.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 20 mg Lactose-Monohydrat/Filmtablette Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Filmtablette

Moclobemid-TEVA® 150 mg Filmtabletten

Beige, ovale Filmtablette mit abgeschrägtem Rand sowie tiefer Bruchrille auf der einen und Gravur c MCL

“    ” auf der anderen Seite.

150

Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.

Moclobemid-TEVA® 300 mg Filmtabletten

Weiße bis gebrochen weiße, ovale Filmtablette mit abgeschrägtem Rand sowie tiefer Bruchrille auf MCL

der einen und Gravur “    ” auf der anderen Seite.

300

Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.

4.    KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

Moclobemid ist angezeigt für die Behandlung von Episoden einer Major Depression.

4.2    Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Erwachsene

Die Initialdosis beträgt in der Regel 300 mg Moclobemid.

Falls notwendig, kann die Tagesdosis bis auf 600 mg Moclobemid erhöht werden. Eine Erhöhung der Dosis sollte jedoch nicht in der ersten Behandlungswoche erfolgen, da die Bioverfügbarkeit in dieser Zeit noch ansteigt und eine klinische Wirkung innerhalb der ersten 3 Wochen eventuell noch nicht zu beobachten ist. In Abhängigkeit von der Wirkung kann die therapeutische Dosis in Einzelfällen schrittweise auf 150 mg Moclobemid täglich reduziert werden.

Dauer der Behandlung

Die Behandlung mit Moclobemid soll, um dessen Wirksamkeit beurteilen zu können, mindestens 4 -6 Wochen fortgeführt werden. Die Behandlung mit Moclobemid sollte vorzugsweise über einen symptomfreien Zeitraum von 4 - 6 Monaten weitergeführt werden. Danach kann die Behandlung schrittweise ausgeschlichen werden.

Antidepressiva, insbesondere MAO-Hemmer, sollten schrittweise abgesetzt werden, um das Risiko von Absetzsymptomen so gering wie möglich zu halten.

Ältere Patienten

Eine spezielle Dosisanpassung ist nicht erforderlich.

Kinder und Jugendliche

Eine Anwendung bei Kindern und Jugendlichen wird aufgrund fehlender klinischer Daten nicht empfohlen.

Eingeschränkte Nieren- bzw. Leberfunktion

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist keine spezielle Dosisanpassung erforderlich. Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollte die Tagesdosis von Moclobemid auf die Hälfte oder ein Drittel reduziert werden.

Art der Anwendung

Die Anfangsdosis beträgt in der Regel 300 mg Moclobemid, verteilt auf mehrere Einzelgaben, die jeweils nach den Mahlzeiten einzunehmen sind. Die Tabletten sind zur oralen Anwendung bestimmt und sollten mit Flüssigkeit eingenommen werden.

4.3 Gegenanzeigen

-    Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile,

-    akute Verwirrtheitszustände,

-    Moclobemid sollte derzeit nicht bei Kindern und Jugendlichen angewendet werden, da keine klinischen Erfahrungen mit der Wirkung des Arzneimittels bei Kindern vorliegen.

-    Patienten mit Phäochromozytom,

-    eine gemeinsame Anwendung von Moclobemid mit den folgenden Wirkstoffen ist kontraindiziert (siehe auch Abschnitt 4.5):

o Selegilin

o Serotonin-(5-HT)-Wiederaufnahmehemmern und andere Antidepressiva (einschließlich trizyklischen Antidepressiva) o Linezolid

o Triptane (z. B. Sumatriptan, Rizatriptan, Zolmitriptan, Almotriptan, Naratriptan,

Frovatriptan und Eletriptan) o Pethidin o Tramadol o Bupropion o Dextromethorphan

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Warnhinweise

Wie auch andere Antidepressiva kann die Behandlung mit Moclobemid Schizophreniesymptome bei depressiven Patienten mit Schizophrenie oder schizoaffektiven Psychosen verschlimmern. Wenn möglich, sollte bei diesen Patienten eine Therapie mit lang wirkenden Neuroleptika fortgeführt werden.

Im Allgemeinen sind während der Behandlung mit Moclobemid keine ernährungsspezifischen Einschränkungen nötig. Da einige Patienten überempfindlich gegen Tyramin reagieren können, sollten alle Patienten darauf hingewiesen werden, die Aufnahme großer Mengen tyraminreicher Nahrung zu vermeiden.

Wenngleich keine Wechselwirkung mit Alkohol nachgewiesen wurde, sollte wie bei allen psychotropen Arzneimitteln auf Alkohol verzichtet werden.

Bei empfindlichen Patienten kann es zu Überempfindlichkeit kommen. Zu den Symptomen können Hautausschlag und Ödem zählen.

Patienten mit Hypertonie sollten während einer Moclobemid-Therapie sorgfältig überwacht werden. Theoretische pharmakologische Erwägungen lassen vermuten, dass MAO-Hemmer bei Patienten mit Thyreotoxikose oder Phäochromozytom hypertensive Reaktionen auslösen können. Da keine Erfahrung mit Moclobemid in dieser Patientengruppe vorliegt, sollte die Verordnung von Moclobemid bei diesen Patienten mit entsprechender Vorsicht erfolgen.

Bei Patienten, die Moclobemid erhalten, ist bei der gleichzeitigen Gabe von Wirkstoffen, die die Wirkung von Serotonin potenzieren, wie viele andere Antidepressiva - besonders in der Multi-Drug-Kombinationstherapie, Vorsicht geboten. Dies trifft insbesondere für trizyclische Antidepressiva (z. B. Clomipramin) und selektive Serotonin (5-HT)-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI-Antidepressiva) zu (siehe Abschnitt 4.5).

Johanniskraut (Hypericum) enthaltende phytotherapeutische Arzneimittel dürfen nur mit Vorsicht zusammen mit Moclobemid angewendet werden, da hierdurch die Serotoninkonzentration ansteigen kann.

Wie auch im Rahmen der Behandlung mit anderen Antidepressiva besteht bei Patienten mit Depression ein erhöhtes Suizidrisiko, vor allem zu Beginn der Behandlung, da die Kompensation der psychomotorischen Hemmung der antidepressiven Wirkung des Arzneimittels vorausgehen kann. Die Patienten sind daher anfangs engmaschig zu beobachten.

Die Patienten sollten angewiesen werden, auf Sympathomimetika wie Ephedrin, Pseudoephedrin und Phenylpropanolamin (in zahlreichen zugelassenen Arzneimitteln gegen Husten enthalten) zu verzichten.

Die Patienten sollten ebenfalls darauf hingewiesen werden, dass sie im Falle eines chirurgischen Eingriffs den Anästhesisten über die Moclobemid-Therapie informieren sollten.

Bei Patienten, die Moclobemid erhalten, sollten serotonerge Arzneimittel wie zahlreiche andere Antidepressiva, insbesondere Kombinationspräparate, mit Vorsicht angewendet werden. Dies trifft insbesondere auf trizyclische Antidepressiva (z. B. Clomipramin) und selektive Serotonin-(5-HT-)Wiederaufnahmehemmer (SSRI) zu (siehe Abschnitt 4.5).

Die gleichzeitige Anwendung von Moclobemid und Dextromethorphan, das in Husten- und Erkältungsmitteln enthalten sein kann, wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.).

Bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen ist die Dosis zu reduzieren (siehe 4.2). Vorsichtsmaßnahmen

Suizid/Suizidgedanken oder klinische Verschlechterung:

Depressive Erkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken, selbstschädigendem Verhalten und Suizid (Suizid-bezogene Ereignisse) verbunden. Dieses erhöhte Risiko besteht, bis es zu einer signifikanten Linderung der Symptome kommt. Da diese nicht unbedingt schon während der ersten Behandlungswochen auftritt, sollten die Patienten daher bis zum Eintritt einer Besserung engmaschig überwacht werden. Die bisherige klinische Erfahrung zeigt, dass das Suizidrisiko zu Beginn der Behandlung ansteigen kann.

Andere psychiatrische Erkrankungen, für die Moclobemid verschrieben wird, können ebenso mit einem erhöhten Risiko für Suizid-bezogene Ereignisse einhergehen. Außerdem können diese Erkrankungen zusammen mit einer depressiven Erkrankung (Episoden einer Major Depression) auftreten. Daher sollten bei Behandlung anderer psychiatrischer Erkrankungen die gleichen Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden wie bei der Behandlung von depressiven Erkrankungen. Bei Patienten mit suizidalem Verhalten in der Anamnese oder solchen, die vor der Therapie ausgeprägte Suizidabsichten hatten, ist das Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken oder -versuchen erhöht. Sie sollten daher während der Behandlung besonders sorgfältig überwacht werden. Eine Meta-Analyse von placebokontrollierten klinischen Studien zur Anwendung von Antidepressiva bei Erwachsenen mit psychiatrischen Störungen zeigte für Patienten unter 25 Jahren, die Antidepressiva einnahmen, ein erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten im Vergleich zu Placebo.

Die Arzneimitteltherapie sollte mit einer engmaschigen Überwachung der Patienten, vor allem der Patienten mit hohem Suizidrisiko, insbesondere zu Beginn der Behandlung und nach Dosisanpassungen einhergehen. Patienten (und deren Betreuer) sind auf die Notwendigkeit einer Überwachung hinsichtlich jeder klinischen Verschlechterung, des Auftretens von suizidalem Verhalten oder Suizidgedanken und ungewöhnlicher Verhaltensänderungen hinzuweisen. Sie sollten unverzüglich medizinischen Rat einholen, wenn derartige Symptome auftreten.

Schlaflosigkeit, Nervosität oder Überspanntheit zu Beginn der Behandlung mit Moclobemid können eine Dosisreduktion oder eine vorübergehende symptomatische Behandlung rechtfertigen. Falls es zu einer Manie oder Hypomanie kommt oder frühe Symptome solcher Reaktionen (Größenideen, Hyperaktivität [einschließlich verstärkter Rededrang], rücksichtslose Impulsivität) auftreten, wird die Behandlung mit Moclobemid abgebrochen und eine alternative Therapie eingeleitet.

Depressive Patienten mit Erregung oder Agitiertheit als dominierende klinische Symptome sollten entweder nicht oder nur in Kombination mit einem Sedativum für eine Dauer von maximal 2 - 3 Wochen mit Moclobemid behandelt werden. Bei der Behandlung einer depressiven Episode im Rahmen einer bipolaren Störung können manische Episoden ausgelöst werden. In solchen Fällen ist die Behandlung mit Moclobemid zu beenden.

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lapp-Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht erhalten.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Anwendung von Moclobemid mit Selegilin oder Linezolid ist kontraindiziert.

Die gleichzeitige Verabreichung von Moclobemid und Triptanen ist kontraindiziert, weil diese starke Serotoninrezeptoragonisten sind und durch Monoaminoxidasen (MAO) und verschiedene Cytochrom P450 Enzyme metabolisiert werden und die Plasmakonzentrationen von Triptanen wie z. B. Sumatriptan, Rizatriptan, Zolmitriptan, Almotriptan, Naratriptan, Frovatriptan und Eletriptan ansteigen - aufgrund des Risikos einer Hypertonie oder Konstriktion der Koronararterien, verursacht durch kombinierte serotonerge Wirkungen (siehe Abschnitt 4.3).

Moclobemid verstärkt die Wirkung von Opiaten wie Dextromethorphan und Tramadol (siehe Abschnitt 4.3). Eine Kombination von Moclobemid mit diesen Opiaten ist aufgrund des Risikos der Entstehung eines Serotonin-Syndroms kontraindiziert.

Im Tierversuch verstärkt Moclobemid die Wirkungen von Opiaten. Morphin, Fentanyl und Codein sollten mit Vorsicht angewendet werden. Die Dosis dieser Arzneimittel muss daher eventuell angepasst werden.

Die Kombination mit Pethidin ist aufgrund des erhöhten Risikos für ein Serotonin Syndrom (Verwirrtheit, Fieber, Krämpfe, Ataxie, Hyperreflexie, Myoklonus, Diarrhö) kontraindiziert.

Es wurde in Einzelfällen nach der gleichzeitigen Gabe von Moclobemid und Dextromethorphan über das Auftreten eines Serotonin-Syndroms mit schweren Nebenwirkungen auf das zentrale Nervensystem berichtet. Da Husten- und Erkältungsmittel Dextromethorphan enthalten können, sollten diese nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden; als Alternative sollten Dextromethorphan-freie Arzneimittel angewendet werden, wenn möglich (siehe Abschnitt 4.4).

Cimetidin verzögert die Metabolisierung von Moclobemid (siehe Abschnitt 4.2). Die übliche Dosis von Moclobemid sollte deshalb bei Patienten, die mit Cimetidin behandelt werden, auf die Hälfte oder ein Drittel reduziert werden.

Bei Patienten unter Moclobemid sollten serotonerge Arzneimittel, wie zahlreiche andere Antidepressiva, vor allem Kombinationspräparate, nur mit Vorsicht gleichzeitig verabreicht werden. Dies gilt insbesondere für Antidepressiva wie z. B. Clomipramin, Venlafaxin, Fluvoxamin, Citalopram, Escitalopram, Paroxetin, Sertralin, Bupropion. Da in einzelnen Fällen über das Auftreten einer Kombination schwerwiegender Zeichen und Symptome berichtet wurde, darunter Temperaturanstieg, Verwirrtheit, Hyperreflexie und Myoklonie, die auf eine serotonerge Überaktivität hindeuten. Falls eine Kombination solcher Symptome auftritt, muss der betreffende Patient engmaschig ärztlich überwacht (falls nötig stationär) und in geeigneter Weise behandelt werden. Die Behandlung mit einem trizyclischen oder anderen Antidepressivum kann einen Tag nach dem Absetzen von Moclobemid eingeleitet werden (d. h. ohne Auswaschphase) und umgekehrt, vorausgesetzt, es werden vergleichbare Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Beim Wechsel von einem Serotonin-Wiederaufnahmehemmer zu Moclobemid muss die Halbwertszeit des ersteren berücksichtigt werden (siehe Abschnitt 4.4). Im Allgemeinen wird beim Wechsel von einem irreversiblen MAO Hemmer zu Moclobemid (z. B. Phenelzin, Tranylcypromin) ein Abstand von 14 Tagen empfohlen. Die Dosis sollte während der ersten Woche 300 mg/Tag nicht übersteigen (siehe Abschnitt 4.4).

Während einer Behandlung mit Moclobemid kann die pharmakologische Wirkung von systemisch verabreichten Sympathomimetika (Epinephrin und Norepinephrin) möglicherweise verstärkt und verlängert werden, weshalb eine Dosisanpassung dieser Wirkstoffe erforderlich sein kann.

Da die Wirkung von Moclobemid selektiv und reversibel ist, tritt es tendenziell nur in leichtem Maß und über kurze Zeit mit Tyramin in Wechselwirkung, wie pharmakologische Studien an Tieren und Menschen gezeigt haben (siehe Abschnitt 4.4). Die Verstärkung des pressorischen Effekts fiel noch geringer aus bzw. blieb aus, wenn Moclobemid nach einer Mahlzeit verabreicht wurde.

Die Tagesdosis von Moclobemid sollte bei Patienten mit stark eingeschränktem Leberstoffwechsel aufgrund eines Arzneimittels, das mikrosomale mischfunktionelle Oxidasen hemmt (wie z. B. Cimetidin), auf die Hälfte oder ein Drittel gesenkt werden (siehe Abschnitt 4.2).

Bei der gleichzeitigen Anwendung von Arzneimitteln, die über CYP2C19 abgebaut werden, ist

Vorsicht geboten, da Moclobemid dieses Enzym hemmt. Die Plasmakonzentration dieser Arzneimittel (wie z. B. Protonenpumpenhemmer [z. B. Omeprazol], Fluoxetin und Fluvoxamin) kann bei gleichzeitiger Anwendung mit Moclobemid erhöht sein. In ähnlicher Weise hemmt Moclobemid den Stoffwechsel von Omeprazol bei schnellen CYP2C19 Metabolisierern, was zu einer Verdopplung der Omeprazol Exposition führt.

Bei der gleichzeitigen Anwendung mit Trimipramin und Maprotilin ist Vorsicht geboten, da die Plasmakonzentration dieser Monoamin-Wiederaufnahmehemmer bei gleichzeitiger Verabreichung mit Moclobemid ansteigt.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt liegen keine Erfahrungen über die gleichzeitige Behandlung mit Moclobemid und Buspiron beim Menschen vor. Es wurde jedoch bei gleichzeitiger Behandlung mit anderen MAO-Hemmern und Buspiron über das Auftreten von hypertensiven Krisen berichtet. Daher wird eine gleichzeitige Anwendung von Moclobemid und Buspiron nicht empfohlen.

Die gleichzeitige Behandlung mit Johanniskraut (Hypericum perforatum) kann das Risiko des Auftretens eines Serotonin-Syndromes erhöhen. Eine regelmäßige klinische Überwachung wird daher bei gleichzeitiger Einnahme von Moclobemid empfohlen.

Daten aus klinischen Studien deuten nicht darauf hin, dass es zwischen Moclobemid und Hydrochlorothiazid (HCT) bei hypertensiven Patienten, oralen Kontrazeptiva, Digoxin, Phenprocoumon oder Alkohol Wechselwirkungen gibt.

Da Sibutramin ein Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer ist, der die Wirkung von MAO Hemmern verstärken würde, wird die gleichzeitige Anwendung mit Moclobemid nicht empfohlen.

Von der gleichzeitigen Anwendung von Dextropropoxyphen wird abgeraten, da Moclobemid die Wirkungen von Dextropropoxyphen verstärken könnte.

4.6    Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit Schwangerschaft

Tierversuchsstudien zur Reproduktionstoxizität erbrachten kein Risiko für den Feten, die Sicherheit von Moclobemid während der Schwangerschaft beim Menschen wurde jedoch nicht nachgewiesen. Daher muss der Nutzen einer medikamentösen Behandlung während der Schwangerschaft gegen das mögliche Risiko für den Feten abgewogen werden.

Stillzeit

Obwohl nur eine geringe Menge Moclobemid in die Muttermilch übergeht (ca. V30 der maternalen Dosis), muss der Nutzen einer weiteren medikamentösen Behandlung während der Stillzeit gegen die möglichen Risiken für das Kind abgewogen werden.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt.

Eine Einschränkung des Reaktionsvermögens durch Moclobemid bei Tätigkeiten, die eine erhöhte Aufmerksamkeit erfordern (z. B. das Führen eines Fahrzeuges), wird im Allgemeinen während der Behandlung mit Moclobemid nicht erwartet. Jedoch sollte die individuelle Reaktionsfähigkeit überwacht werden, besonders zu Therapiebeginn.

4.8    Nebenwirkungen

Die beobachteten Nebenwirkungen bei der Behandlung mit Moclobemid treten hauptsächlich während der ersten Behandlungswochen auf und gehen danach, meist gleichzeitig mit der Besserung der depressiven Symptome, zurück. Dies betrifft insbesondere Nebenwirkungen, die mit der depressiven Erkrankung zusammenhängen, wie Angstgefühle, Agitiertheit oder Erregbarkeit, Ruhelosigkeit, sowie Stimmungsschwankungen mit Manien oder Delirium.

Die aufgeführte Häufigkeit der Nebenwirkungen entspricht folgender Definition: sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100, < 1/10), gelegentlich (> 1/1.000, < 1/100), selten (> 1/10.000, < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Selten:    Appetit vermindert1, Hyponatriämie

Psychiatrische Erkrankungen

Sehr häufig: Schlafstörung

Häufig:    Angst, Agitiertheit, Unruhe

Gelegentlich: Suizidale Gedanken und suizidales Verhalten, Verwirrtheitszustand (dieser bildet sich nach Absetzen der Therapie rasch zurück)

Selten:    suizidales Verhalten, Wahn1

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig: Schwindelgefühl, Kopfschmerzen Häufig:    Parästhesie

Gelegentlich: Geschmacksstörung

Augenerkrankungen

Gelegentlich: Sehstörungen

Gefäßerkrankungen

Häufig:    Hypotonie

Gelegentlich: Hitzegefühl

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig: Übelkeit, Mundtrockenheit Häufig:    Erbrechen, Diarrhoe, Obstipation

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Häufig:    Ausschlag

Sehr selten: Ödem, Pruritus, Urtikaria

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Sehr selten: Galaktorrhoe

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig:    Reizbarkeit

Gelegentlich: Asthenie

Untersuchungen

Selten: Serotonin-Syndrom1 (bei gleichzeitiger Verabreichung mit serotonerg wirksamen Arzneimitteln, wie SSRI und vielen anderen Antidepressiva), erhöhte Leberenzymwerte (ohne daraus resultierende klinische Folgen)

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit.

Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Zeichen

Bisher liegen nur begrenzte Erfahrungen zur Überdosierung beim Menschen vor. Es wurden allgemein leicht ausgeprägte und reversible Zeichen einer ZNS- (Agitiertheit, Aggressivität und Verhaltensänderungen) und gastrointestinalen Reizung beobachtet.

Behandlung

Bei der Behandlung einer Überdosierung steht die Erhaltung der Vitalfunktionen im Vordergrund. Wie bei anderen Antidepressiva kann eine Überdosierung von Moclobemid in Kombination mit anderen Wirkstoffen (z. B. andere ZNS-aktive Substanzen) lebensbedrohlich sein. Daher sollten die Patienten stationär behandelt und engmaschig überwacht werden, um eine adäquate Behandlung zu gewährleisten.

5.    PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1    Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidepressivum ATC-Code: N06AG02

Moclobemid ist ein Antidepressivum, das durch eine reversible Hemmung der Monoaminoxidase, vorwiegend vom Typ A (RIMA), das monoaminerge zerebrale Neurotransmittersystem beeinflusst. Dadurch wird der Abbau von Noradrenalin, Dopamin und Serotonin reduziert, was zu einer erhöhten extrazellulären Konzentrationen dieser Neurotransmitter führt.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Nach oraler Verabreichung wird Moclobemid vollständig aus dem Magen-Darm-Trakt in die Vena portae resorbiert. Durch den First-pass-Effekt in der Leber verringert sich die systemisch verfügbare Dosis (Bioverfügbarkeit F). Diese Reduktion ist nach einer Einzeldosis stärker ausgeprägt (F: 60 %) als nach Mehrfachgabe (F: 80 %).

Verteilung

Aufgrund seiner lipophilen Eigenschaften hat Moclobemid ein Verteilungsvolumen (Vss) von ca. 1,2 l/kg im Körper. Die Plasmaproteinbindung, hauptsächlich an Albumin, ist relativ niedrig (50 %).

Die Spitzenkonzentrationen im Plasma werden innerhalb einer Stunde nach Verabreichung erreicht. Nach Mehrfachgaben erhöhen sich die Plasmakonzentrationen von Moclobemid im Laufe der ersten Behandlungswoche und stabilisieren sich danach. Bei Erhöhung der Tagesdosis wird ein überproportionaler Anstieg der Steady-state-Konzentrationen beobachtet.

Biotransformation

Moclobemid wird vor der Ausscheidung fast vollständig metabolisiert: weniger als 1 % wird unverändert renal ausgeschieden. Der Metabolismus erfolgt hauptsächlich über oxidative Reaktionen im Morpholin-Teil des Moleküls. Die dabei gebildeten Metabolite werden renal ausgeschieden. Abbauprodukte mit pharmakologischer Aktivität, die in in vitro oder in Tierversuchen festgestellt wurden, treten beim Menschen nur in sehr geringer Konzentration auf. Etwa 2 % der kaukasischen und 15 % der asiatischen Bevölkerung erwiesen sich als langsame Metabolisierer, was den oxidativen Leberstoffwechsel über das Cytochrom-P450-2C1-9-Isoenzym betrifft. Die maximale Plasmakonzentration (Cmax) und die Fläche unter der Konzentrations-ZeitKurve (AUC) waren für die gleiche Dosis Moclobemid bei langsamen Metabolisierern um ca. 1,5-mal größer als bei schnellen Metabolisierern.

Elimination

Die Clearance aus dem Plasma beläuft sich auf etwa 20-50 l/Stunde, und die

Eliminationshalbwertszeit beträgt 1-4 Stunden. Diese steigt mit höheren Dosen infolge der Sättigung der Biotransformationswege an.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Präklinische Daten, basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Genotoxizität, zum kanzerogenen Potential und Reproduktionstoxizität ergaben keine Hinweise auf besondere Gefahren durch Moclobemid für den Menschen.

6.    PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Moclobemid-TEVA® 150 mg Filmtabletten:

-    Lactose-Monohydrat

-    Maisstärke

-    Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A)

-    Povidon K 30

-    Magnesiumstearat

Film:

-    Macrogol 6000

-    Hypromellose

-    T itandioxid (E171)

-    Eisenoxidhydrat (E172)

-    Eisen(n,m)-oxid (E172)

Moclobemid-TEVA® 300 mg Filmtabletten:

-    Lactose-Monohydrat

-    Maisstärke

-    Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A)

-    Povidon K 30

-    Magnesiumstearat

Film:

-    Macrogol 6000

-    Hypromellose

-    Titandioxid (E171)

-    Macrogol 400

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Keine besonderen Anforderungen an die Lagerung.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Weiße opake PVC/PVdC/Aluminium-Blisterpackung.

Moclobemid-TEVA® 150 mg Filmtabletten

Packungsgrößen: 20, 50, 100 Filmtabletten und 100 (2 x 50) Filmtabletten als Bündelpackung

Moclobemid-TEVA® 300 mg Filmtabletten

Packungsgrößen: 20, 50, 100 Filmtabletten und 100 (2 x 50) Filmtabletten als Bündelpackung

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7.    INHABER DER ZULASSUNG

TEVA GmbH Graf-Arco-Str. 3 89079 Ulm

8.    ZULASSUNGSNUMMERN

54788.00.00

54788.01.00

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

20.11.2002

10.    STAND DER INFORMATION

April 2014

11.    VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT

Verschreibungspflichtig

1

Nebenwirkungen, die nicht in klinischen Studien, sondern nur nach Markteinführung berichtet wurden, sind durch einem Stern (1) gekennzeichnet.