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Modip 5mg

Fachinformation

(Zusammenfassung der Produkteigenschaften/SPC)

1. Bezeichnung der Arzneimittel

Modip® 2,5 mg Modip® 5 mg Modip® 10 mg Retardtabletten

2.    Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Modip 2,5 mg:

1 Retardtablette enthält 2,5 mg Felodipin.

Modip 5 mg:

1 Retardtablette enthält 5 mg Felodipin.

Modip 10 mg:

1 Retardtablette enthält 10 mg Felodipin.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Lactose; die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1.

3.    Darreichungsform

Retardtabletten Modip 2,5 mg:

Gelbe, runde, bikonvexe Tabletten (Durchmesser ca. 8,5 mm) mit einer Prägung „ 2.5“ auf der einen und einer Prägung „ A/FL“ auf der anderen Seite.

Modip 5 mg:

Rosafarbene, runde, bikonvexe Tabletten (Durchmesser ca. 9 mm) mit einer Prägung „ 5“ auf der einen und einer Prägung „ A/Fm“ auf der anderen Seite.

Modip 10 mg:

Rötlich-braune, runde, bikonvexe Tabletten (Durchmesser ca. 9 mm) mit einer Prägung „ 10“ auf der einen und einer Prägung „ A/FE“ auf der anderen Seite.

4.    Klinische Angaben

4.1    Anwendungsgebiete

Zur Behandlung der essenziellen Hypertonie.

4.2    Dosierung und Art der Anwendung

Es gelten folgende Dosierungsrichtlinien:

Erwachsene

Die Dosis sollte individuell angepasst werden. Die Therapie sollte grundsätzlich mit einmal täglich 5 mg Felodipin begonnen werden (entsprechend 2 Retardtabletten Modip 2,5 mg oder 1 Retardtablette Modip 5 mg). In Abhängigkeit vom Ansprechen auf die Therapie kann die Dosis auf 2,5 mg Felodipin (entsprechend 1 Retardtablette Modip 2,5 mg) täglich reduziert oder auf einmal täglich 10 mg Felodipin (entsprechend 2 Retardtabletten Modip 5 mg oder 1 Retardtablette Modip 10 mg) erhöht werden. Bei nicht ausreichender Blutdrucksenkung sollte ein weiteres blutdrucksenkendes Mittel eingenommen werden.

Die Standarderhaltungsdosis ist 5 mg Felodipin einmal täglich.

Ältere Patienten

Insbesondere bei älteren Patienten empfiehlt es sich, die Therapie einschleichend mit 2,5 mg Felodipin (entsprechend 1 Retardtablette Modip 2,5 mg) zu beginnen.

Patienten mit eingeschränkter Nieren funktion

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Patienten mit Leberfunktionsstörungen könnten erhöhte Felodipin-Konzentrationen im Blut aufweisen und entsprechend auf geringere Dosen Felodipin ansprechen (siehe Abschnitt 4.4 und 5.2).

Kinder und Jugendliche

Felodipin sollte bei Kindern und Jugendlichen aufgrund von begrenzten klinischen Erfahrungen nicht angewendet werden (siehe Abschnitte 5.1 und 5.2).

Die Retardtabletten sollten morgens mit etwas Flüssigkeit (z. B. ein Glas Wasser, kein Grapefruitsaft!) eingenommen werden. Die Retardtabletten können ohne Nahrung oder nach einem leichten fett- und kohlenhydratarmen Essen eingenommen werden.

Um die Retardierung nicht zu zerstören, müssen die Retardtabletten ganz geschluckt werden und dürfen weder zerkaut noch geteilt oder zerstoßen werden.

4.3    Gegenanzeigen

Felodipin darf nicht angewendet werden bei:

-    Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile,

-    Schlaganfall innerhalb des letzten halben Jahres,

-    Herz-Kreislauf-Schock,

-    hämodynamisch signifikantem Herzklappenverschluss,

-    dynamischer hypertrophischer obstruktiver Kardiomyopathie,

-    instabiler Angina pectoris,

-    akutem Myokardinfarkt (innerhalb von 8 Wochen),

-    atrioventrikulären Überleitungsstörungen II. und III. Grades,

-    schwerer Niereninsuffizienz (GFR < 30 ml/min, Kreatinin > 1,8 mg/dl),

-    schweren Leberfunktionsstörungen,

-    dekompensierter Herzinsuffizienz,

-    Schwangerschaft.

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Vorsicht ist geboten bei:

-    ausgeprägter Hypotonie,

-    Tachykardie über 120 Schlägen pro Minute.

Felodipin kann, wie andere Vasodilatatoren, einen Blutdruckabfall mit anschließender Tachykardie hervorrufen, der bei dafür empfänglichen Personen zu einer myokardialen Ischämie führen kann.

Felodipin darf bei Patienten mit Neigung zu Tachykardie nur mit Vorsicht angewendet werden.

Bei Kindern und Jugendlichen sollte Felodipin nicht eingesetzt werden, da nur begrenzt Erfahrungen vorliegen (siehe 5.1).

Felodipin wird in der Leber verstoffwechselt. Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion kann folglich eine höhere Konzentration von Felodipin und ein vermehrtes Ansprechen des Körpers auf das Arzneimittel erwartet werden (siehe Abschnitt 4.2).

Es wurde über eine Gingivahyperplasie bei Patienten mit Gingivitis/Parodontitis berichtet. Diese kann durch sorgsame Mundhygiene verhindert oder rückgängig gemacht werden.

Dieses Präparat enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Laktasemangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Modip nicht einnehmen.

4.5    Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Folgende Wechselwirkungen zwischen den vorliegenden Arzneimitteln und anderen Arzneimitteln sind zu beachten:

Der blutdrucksenkende Effekt von Felodipin kann durch andere blutdrucksenkende Arzneimittel sowie durch trizyklische Antidepressiva verstärkt werden.

Felodipin wird in der Leber durch Cytochrom-P450-3A4 (CYP3A4) metabolisiert. Arzneimittel, die CYP3A4 induzieren oder inhibieren, beeinflussen die Felodipin-Plasmakonzentration.

Wechselwirkungen, die zu erhöhten Plasmakonzentrationen von Felodipin führen können Bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, die das Cytochrom-P-450-Isoenzym 3A4 der Leber hemmen (z. B. Cimetidin, Erythromycin, Itraconazol, Ketoconazol oder HIV-Proteasehemmer wie Ritonavir), sind erhöhte Plasmaspiegel von Felodipin gemessen worden. Daher sollten diese Patienten sorgfältig beobachtet werden. Auch der Genuss von Grapefruitsaft, der enzymhemmende Flavonoide enthält, kann den Plasmaspiegel von Felodipin erhöhen.

Wechselwirkungen, die zu reduzierten Plasmakonzentrationen von Felodipin führen können Die gleichzeitige Einnahme von Arzneimitteln, die über eine CYP3A4-Enzyminduktion in der Leber zu niedrigen Plasmaspiegeln führen (z. B. Carbamazepin, Phenytoin, Barbiturate, Rifampicin, Efavirenz, Nevirapin, Johanniskraut), machen eine Dosiserhöhung von Felodipin erforderlich.

Zusätzliche Wechselwirkungen

Felodipin kann die Serumkonzentration von Tacrolimus erhöhen. Bei gleichzeitiger Anwendung sollte die Serumkonzentration von Tacrolimus kontrolliert und gegebenenfalls die Dosis entsprechend angepasst werden.

Felodipin beeinflusst nicht die Plasmakonzentration von Cyclosporin.

Die starke Plasmaproteinbindung von Felodipin scheint nicht den ungebundenen Anteil anderer stark gebundener Arzneistoffe wie Warfarin zu beeinflussen.

4.6    Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Fertilität

Es gibt keine Patientendaten zur Fertilität von Männern und Frauen (siehe Abschnitt 5.3).

Schwangerschaft

Felodipin darf während der gesamten Schwangerschaft nicht angewendet werden, da Tierversuche Hinweise auf Fruchtschädigungen ergeben haben (siehe Abschnitt 5.3). Vor Beginn einer Behandlung mit Felodipin muss eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden.

Stillzeit

Felodipin geht in die Muttermilch über. Bei Einnahme therapeutischer Dosen von Felodipin durch die stillende Mutter nimmt der voll gestillte Säugling pro Tag jedoch nur sehr geringe Dosen des Wirkstoffes mit der Muttermilch auf. Erfahrungen über Risiken für den Säugling liegen nicht vor.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Die Behandlung mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen soweit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol. Patienten sollten, bevor sie Auto fahren oder Maschinen bedienen, wissen, wie sie auf Felodipin reagieren, da Schwindel oder Müdigkeit auftreten können.

4.8    Nebenwirkungen

Felodipin kann Flush, Kopfschmerzen, Palpitationen, Schwindel und Müdigkeit hervorrufen. Viele dieser Nebenwirkungen sind dosisabhängig und treten vorzugsweise zu Beginn der Behandlung oder nach Dosiserhöhung auf. Solche Nebenwirkungen sind in der Regel vorübergehend und bilden sich nach einiger Zeit zurück.

Dosisabhängige Schwellungen des Knöchels können bei Patienten, die mit Felodipin behandelt wurden, auftreten. Dies resultiert aus präkapillarer Vasodilatation und steht nicht in Zusammenhang mit einer allgemeinen Flüssigkeitsretention. Spätestens nach Absetzen des Arzneimittels bilden sich diese spontan zurück. Erfahrungen aus klinischen Studien haben gezeigt, dass 2 % der Patienten die Behandlung aufgrund einer Knöchelschwellung unterbrochen haben.

Es wurde über eine Gingivahyperplasie bei Patienten mit Gingivitis/Parodontitis berichtet. Diese kann durch sorgsame Mundhygiene verhindert oder rückgängig gemacht werden.

Die nachfolgend aufgeführten Nebenwirkungen wurden in klinischen Studien und in der Produktüberwachung nach Zulassung erfasst:

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (> 1/1000 bis < 1/100), selten (> 1/10 000 bis < 1/1000), sehr selten (< 1/10 000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Tabelle 1

Nebenwirkungen

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkung

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Kopfschmerz

Gelegentlich

Schwindel, Parästhesien

Herzerkrankungen

Gelegentlich

Tachykardie, Palpitationen, Angina-Pectoris-Anfälle

Sehr selten

Herzinfarkt

Gefäßerkrankungen

Häufig

Flush

Gelegentlich

hypotone Kreislaufreaktion

Selten

Synkope

Erkrankungen des

Gelegentlich

Magen-Darm-Beschwerden (z. B.

Gastrointestinaltrakts

Übelkeit, Bauchschmerzen)

Selten

Erbrechen

Sehr selten

Gingivahyperplasie, Gingivitis (kann durch sorgfältige Mundhygiene verhindert oder rückgängig gemacht werden), Obstipation, Diarrhoe

Leber- und

Sehr selten

Leberfunktionsstörung (Anstieg der

Gallenerkrankungen

Leberenzyme)

Erkrankungen der Haut und

Gelegentlich

Hautreaktionen, u. a.

des Unterhautzellgewebes

Überempfindlichkeitsreaktionen wie Pruritus oder Exantheme

Selten

Urtikaria

Sehr selten

Photosensibilität, leucozytoklastische Vaskulitis, exfoliative Dermatitis

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und

Selten

Arthralgie, Myalgie

Knochenerkrankungen

Sehr selten

Muskelzittern

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Sehr selten

Pollakisurie

Erkrankungen der

Selten

Impotenz/sexuelle

Geschlechtsorgane und der

Funktionsstörungen

Brustdrüse

Sehr selten

Gynäkomastie

Allgemeine Erkrankungen

Sehr häufig

Periphere Ödeme

und Beschwerden am Verabreichungsort

Gelegentlich

Müdigkeit

Sehr selten

Überempfindlichkeitsreaktionen, z.B. Angioödem, Fieber, Schweißausbrüche, Gewichtszunahme

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Sehr selten

Dyspnoe

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Sehr selten

Ohrensausen

Psychiatrische

Erkrankungen

Sehr selten

Unruhe

Gelegentlich kann es, insbesondere zu Beginn der Behandlung, zum Auftreten von Angina-pectoris-Anfällen bzw. bei Patienten mit bestehender Angina pectoris zu einer Zunahme von Häufigkeit, Dauer und Schweregrad der Anfälle kommen.

Nach plötzlichem Absetzen des Arzneimittels kann es zu einer hypertensiven Krise kommen. Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn

Website: http://www.bfarm.de

4.9 Überdosierung

Symptome

Eine Überdosierung kann zu ausgeprägter Erweiterung der peripheren Blutgefäße und damit zu einer schweren Hypotonie und in einzelnen Fällen zu Bradykardie führen.

Maßnahmen

Unter Umständen können die Provokation von Erbrechen, die Gabe von Aktivkohle oder eine Magenspülung nützlich sein.

Bei sehr niedrigem Blutdruck sollte mit einer symptomatischen Behandlung begonnen werden, vor allem sollte der Patient waagerecht mit angehobenen Beinen gelagert werden. Falls gleichzeitig eine Bradykardie vorliegt, sollte 0,5 bis 1,0 mg Atropin intravenös verabreicht werden. Falls dies nicht ausreicht, sollte das Plasmavolumen erhöht werden durch Infusion von z. B. Glukoselösung, isotonischer Natriumchloridlösung oder Dextranlösung. Sympathomimetika mit ausgeprägtem Effekt auf Alpha-1-Rezeptoren können bei nicht ausreichender Wirkung der oben genannten Maßnahmen zusätzlich verabreicht werden.

5.    Pharmakologische Eigenschaften

5.1    Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Kalziumkanalblocker/Dihydropyridin-Derivat ATC-Code: C08C A02

Felodipin, ein vasoselektiver Kalziumantagonist aus der Stoffgruppe der Dihydropyridine, senkt dosisabhängig erhöhten Blutdruck aller Schweregrade durch Verringerung des peripheren Gefäßwiderstands.

Die blutdrucksenkende Wirkung tritt in der Regel etwa 2 Stunden nach Gabe der ersten oralen Dosis ein und hält mindestens 24 Stunden an. Das Verhältnis der im Plasma gemessenen Felodipin-Minimalwerte zu den Maximalwerten (” trough : peak ratio” ) beträgt gewöhnlich weit über 50 %.

Felodipin kann entweder in Monotherapie oder zur Wirkungssteigerung in Kombination mit anderen Antihypertensiva wie Betarezeptorenblockern, Diuretika oder ACE-Hemmern eingesetzt werden. Es senkt sowohl den systolischen als auch den diastolischen Blutdruck.

Felodipin zeichnet sich durch seine ausgeprägte Vasoselektivität aus: Felodipin wirkt 100-mal stärker auf die isolierte, spontan aktive Pfortader als auf den elektrisch stimulierten Papillarmuskel des Herzens. Die vasodilatierende Wirkung von Felodipin beschränkt sich weitgehend auf die glatten Muskelzellen der peripheren präkapillaren Widerstandsgefäße und erstreckt sich nicht auf die venösen Kapazitätsgefäße. Deshalb und wegen fehlender Wirkungen auf die adrenerge Vasomotorenregulation wird Felodipin nicht mit dem Auftreten von orthostatischer Hypotension in Verbindung gebracht.

In therapeutischen Dosen besitzt Felodipin weder einen direkten Effekt auf die Myokardkontraktilität noch auf die kardiale Erregungsleitung. Daher kann Felodipin bei Patienten mit Hypertonie auch angewendet werden, wenn die linksventrikuläre Funktion beeinträchtigt ist.

Felodipin hat einen natriuretischen und diuretischen Effekt, der durch eine Verringerung der Natriumrückresorption in der Niere zustande kommt. Diese natriuretische und diuretische Wirkung ist dosisabhängig und erreicht ein Maximum nach mittleren Tagesdosen von 20 mg. Dadurch verhindert Felodipin die Natrium- und Wasserrückresorption. Die tägliche Kaliumausscheidung wird von Felodipin nicht beeinflusst.

Felodipin erniedrigt den renalen Gefäßwiderstand. Die glomeruläre Filtration bleibt unverändert, kann aber bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion zunehmen.

Zur Anwendung von Felodipin bei pädiatrischen Bluthochdruck-Patienten liegen begrenzte Daten aus klinischen Studien vor. In einer randomisierten, doppelblinden, 3-wöchigen ParallelgruppenStudie mit Kindern im Alter von 6 bis 16 Jahren mit essenzieller Hypertonie wurden die blutdrucksenkenden Effekte einer 1-mal täglichen Gabe von 2,5 mg (n=33), 5 mg (n=33) und 10 mg Felodipin (n=31) mit Placebo (n=35) verglichen. Die Studie konnte die Wirksamkeit von Felodipin bezüglich der Blutdrucksenkung bei Kindern im Alter von 6 bis 16 Jahren nicht belegen.

Die Langzeitwirkungen von Felodipin in Bezug auf Wachstum, Pubertät und allgemeine Entwicklung wurden nicht untersucht. Die langfristige Wirksamkeit einer blutdrucksenkenden Therapie in Form einer Therapie in der Kindheit mit dem Ziel, die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität im Erwachsenenalter zu reduzieren, wurde ebenfalls nicht nachgewiesen.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Felodipin wird nach oraler Gabe schnell und vollständig aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Maximale Blutplasmaspiegel (W) werden mit der Retardformulierung nach 3 bis 5 Stunden erreicht. Konstante Plasmaspiegel stellen sich im Allgemeinen ca. 3 Tage nach Behandlungsbeginn ein. Die therapeutisch wirksamen Plasmakonzentrationen liegen zwischen 2 und 30 nmol/l. Zwischen der blutdrucksenkenden Wirkung von Felodipin und seiner Plasmakonzentration besteht im therapeutischen Dosisbereich eine lineare Beziehung.

Felodipin wird zu ca. 99 % an Plasmaproteine vorwiegend aus der Albumin-Fraktion gebunden. Trotz der hohen Eiweißbindung beträgt das Verteilungsvolumen ca. 10 l/kg Körpergewicht, so dass sich Felodipin rasch im extravasculären Gewebe verteilt.

Felodipin wird intensiv in der Leber durch Cytochrom-P450-3A4 (CYP3A4) metabolisiert. Unveränderte Muttersubstanz ist im Urin nur in Spuren (< 0,5 %) nachweisbar. Die bei der hepatischen Biotransformation gebildeten inaktiven, hydrophilen Metaboliten werden überwiegend (zu ca. 70 %) renal, der Rest wird über die Faeces ausgeschieden.

Die Elimination von Felodipin verläuft in mehreren Phasen. Ungefähr 50 % der verabreichten Dosis wird mit einer Halbwertszeit von 4 Stunden ausgeschieden, die terminale Halbwertszeit beträgt im Mittel 24 Stunden. Die mittlere Plasmaclearance von Felodipin liegt bei 1200 ml/min und ist vom Leberblutfluss abhängig.

Infolge der hohen Metabolisierungsgeschwindigkeit und der hohen Clearance-Rate ist auch bei längerfristiger Anwendung für Felodipin und seine Metaboliten keine Kumulation zu erwarten.

Bei älteren Patienten und Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion werden erhöhte Plasmakonzentrationen gemessen. Dagegen ist die Kinetik von Felodipin bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion einschließlich Hämodialysepatienten gegenüber Gesunden unverändert.

Felodipin unterliegt in der Leber einem ausgeprägten First-pass-Effekt. Im Gesamtdurchschnitt stehen ca. 15 % der verabreichten Dosis systemisch zur Verfügung. Aufgrund der umfangreichen präsystemischen Verstoffwechselung ist deshalb nur eine begrenzte Bioverfügbarkeit möglich. Innerhalb eines Dosisbereiches von 5 bis 40 mg ist die Bioverfügbarkeit konstant. Die Fläche unter der Plasmakonzentrationskurve (AUC) versus der Zeitkurve verhält sich linear zur verabreichten Dosis.

Eine pharmakokinetische Einzeldosis-Studie (Felodipin 5 mg Retardformulierung) mit einer begrenzten Anzahl an Kindern im Alter von 6 bis 16 Jahren (n=12) ergab keinen offensichtlichen Zusammenhang zwischen dem Alter und der AUC, der cmax oder der Halbwertszeit von Felodipin.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Akute Toxizität

Nach oraler Applikation beträgt die LD50 bei der Maus ca. 250 mg/kg KG und bei der Ratte ca. 2 300 mg/kg KG. Es wurden keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern gefunden.

Nach i.v.-Gabe lagen die Werte für die Maus bei 8,6 mg/kg KG (männlich) und bei 10,4 mg/kg KG (weiblich). Die entsprechenden Werte bei der Ratte wurden mit 6,8 mg/kg KG (männlich) und 6,4 mg/kg KG (weiblich) bestimmt.

Chronische Toxizität

Die chronische Toxizität wurde an Ratten (bis zu 12 Monaten) und Hunden (bis zu 12 Monaten) untersucht.

Bei beiden Tierarten wurde eine dosisabhängige Zunahme der Zona glomerulosa der Nebennieren, die als eine Reaktion auf den diuretischen Effekt von Felodipin angesehen wird, beobachtet. Weibliche Ratten, die 48 mg/kg KG Felodipin bekamen, zeigten ein dilatiertes und verdicktes Colon. Bei Hunden trat nach sechsmonatiger Behandlung mit 1 und 2 mg/kg KG Felodipin (zweimal täglich verabreicht) eine Gingivahyperplasie auf, die bei einer niedrigeren Dosis von 0,3 mg/kg KG Felodipin (über 12 Monate zweimal täglich verabreicht) nicht auftrat.

Kanzerogenität

Es wurden Langzeituntersuchungen an Ratten und Mäusen durchgeführt.

Bei der Ratte traten benigne interstitielle Zelltumore (Leydig-Zelltumore) auf. Dieser speziesabhängige Effekt basiert auf der endokrinologischen Wirkung von Felodipin bei der Ratte.

Mutagenität

Die Untersuchungen mit vier verschiedenen Testsystemen ergaben keine relevanten Hinweise auf eine mutagene Potenz von Felodipin.

Reproduktionstoxizität

Während es bei der Ratte durch eine Verabreichung während der Organogenesephase nicht zu Schädigungen kam, löste Felodipin beim Kaninchen ab der niedrigsten untersuchten Dosis (1,15 mg/kg KG/Tag) Skelettanomalien (Zehendefekte) aus. Anomalien an Fingern und Zehen wurden auch bei Affen beobachtet. Ab ca. 4 mg/kg KG/Tag trat beim Kaninchen vermehrt Embryoletalität auf und es kam abhängig von der Dosis und vom Behandlungszeitraum zu Frühgeburten. Bei der Ratte wurden bei einer Verabreichung von 3,8 mg/kg KG/Tag während der Perinatalphase eine Verlängerung der Tragzeit, eine Erschwerung des Geburtsvorgangs und damit verbunden eine gesteigerte Totgeburtsrate bzw. Neugeborenensterblichkeit beobachtet. Störungen der Fertilität traten bei Dosen im therapeutischen Bereich nicht auf.

Felodipin geht in die Muttermilch über.

6.    Pharmazeutische Angaben

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Modip 2,5 mg, Modip 5 mg, Modip 10 mg

Macrogolglycerolhydroxystearat (Ph.Eur.), Hyprolose, Propylgallat (Ph.Eur.), Hypromellose, Aluminiumnatriumsilicat, mikrokristalline Cellulose, Lactose, Natriumstearylfumarat (Ph.Eur.), Macrogol 6000, Carnaubawachs, Titandioxid, Eisen (Ill)-hydroxid-oxid, Eisen (III)-oxid (nur bei Modip 5 mg und Modip 10 mg)

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt für Modip 2,5 mg 2 Jahre und für Modip 5 mg und Modip 10 mg jeweils 3 Jahre.

Diese Arzneimittel sollen nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 30 °C lagern.

6.5    Art und Inhalt der Behältnisse

PVC/PVDC-Blisterpackungen

Packungsgrößen:

Modip 2,5 mg:

20 [N 1] und 100 [N 3] Retardtabletten Modip 5 mg:

20 [N 1] und 100 [N 3] Retardtabletten Modip 10 mg:

20 [N 1] und 100 [N 3] Retardtabletten

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die    Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7.    Inhaber der Zulassung

AstraZeneca GmbH

22876 Wedel

Telefon: 0 41 03 / 70 80

Produktanfragen: 0800 22 88 660

Telefax: 0 41 03 / 708 32 93

E-Mail: azinfo@astrazeneca.com

www.astrazeneca.de

8.    Zulassungsnummern

Modip 2,5 mg: 11310.02.00

Modip 5 mg:    11310.01.00

Modip 10 mg:    11310.00.00

9.    Datum der Erteilung der Zulassungen/Verlängerung der Zulassungen

Modip 2,5 mg:    27.12.1993/27.10.2008

Modip 5 mg:    08.11.1991/27.10.2008

Modip 10 mg:    08.11.1991/27.10.2008

10.    Stand der Information

Mai 2013

11.    Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig