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Mono Acis 20mg

Document: 24.10.2007   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation

acis ® Mono acis® 20 / 40 mg




1. Bezeichnung der Arzneimittel


Mono acis® 20 / 40 mg



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 Tablette enthält 20 / 40 mg Isosorbidmononitrat.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform


Tabletten



4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Prophylaxe und Langzeitbehandlung der Angina pectoris



4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Soweit nicht anders verordnet:


Mono acis® 20 mg

Es wird 2mal 1 Tablette Mono acis® 20 mg (entsprechend 40 mg Isosorbidmononitrat) pro Tag eingenommen. Bei höherem Nitratbedarf kann die Dosis auf 3mal 1 Tablette Mono acis® 20 mg (entsprechend 60 mg Isosorbidmono­nitrat) täglich erhöht werden.


Mono acis® 40 mg

Es wird 1mal 1 Tablette Mono acis® 40 mg (entsprechend 40 mg Isosorbidmononitrat) oder 2mal ½ Tablette (entsprechend 2mal 20 mg Isosorbidmononitrat) pro Tag eingenommen. In Ausnahmefällen kann die Dosis auf 2mal 1 Tablette Mono acis® 40 mg (entsprechend 80 mg Isosorbidmononitrat) täglich erhöht werden.


Um die volle Wirkung des Arzneimittels zu erhalten, soll bei einer täglichen Dosierung von 2mal 1 Tablette Mono acis® 40 mg (entsprechend 80 mg Isosorbidmononitrat) die zweite Tablette nicht später als 8 Stunden nach der ersten Tablette eingenommen werden.


Art und Dauer der Anwendung

Die Behandlung sollte mit niedriger Dosierung begonnen und langsam bis zur erforderlichen Höhe gesteigert werden.


Die Tabletten sind unzerkaut mit etwas Flüssigkeit (z. B. mit einem Glas Wasser) einzunehmen.


Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.



4.3 Gegenanzeigen


Isosorbidmononitrat darf nicht angewendet werden bei:

  • Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Isosorbidmononitrat, anderen Nitratverbindungen oder einem der sonstigen Bestandteile

  • akutem Kreislaufversagen (Schock, Kreislaufkollaps)

  • kardiogenem Schock, sofern nicht durch intraaortale Gegenpulsation oder positiv inotrope Pharmaka ein ausreichend hoher linksventrikulärer, enddiastolischer Druck gewährleistet ist

  • ausgeprägter Hypotonie (systolischer Blutdruck unter 90 mm Hg)

  • gleichzeitiger Einnahme von Phosphodiesterase-5-Hemmern, z. B. Sildenafil, weil es in diesem Fall zu einem erheblichen blutdrucksenkenden Effekt kommen kann.



4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Eine besonders sorgfältige Überwachung ist erforderlich bei:

  • hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie, konstriktiver Perikarditis und Perikardtamponade,

  • niedrigen Füllungsdrücken, z. B. bei akutem Herzinfarkt, eingeschränkter Funktion der linken Herzkammer (Linksherzinsuffizienz). Eine Blutdrucksenkung unter 90 mm Hg systolisch sollte vermieden werden.

  • Aorten- und/oder Mitralstenose,

  • Neigung zu orthostatischen Kreislaufregulationsstörungen,

  • Erkrankungen, die mit einem erhöhten intrakraniellen Druck einhergehen (bisher wurde nur bei hochdosierter i. v. Gabe von Glyceroltrinitrat eine weitere Drucksteigerung beobachtet).


Isosorbidmononitrat ist nicht geeignet zur Behandlung des akuten Angina-pectoris-Anfalls.


Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Mono acis® 20 / 40 mg nicht einnehmen.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und sonstige Wechselwirkungen


Folgende Wechselwirkungen dieses Arznei­mittels müssen beachtet werden:


Die gleichzeitige Einnahme von anderen Vasodilatatoren, Antihypertensiva (z. B. Beta-Rezeptorenblockern, Diuretika, Kalziumantagonisten, ACE-Hemmer), Neuroleptika oder trizyklischen Antidepressiva und Alkohol kann die blutdrucksenkende Wirkung von Isosorbidmono­nitrat verstärken.


Dies gilt insbesondere für die gleichzeitige Anwendung von Phosphodiesterase-5-Hemmern, z. B. Sildenafil (siehe Abschnitt 4.3).


Isosorbidmononitrat kann bei gleichzeitiger Anwendung von Dihydroergotamin zum Anstieg des DHE-Spiegels führen und damit dessen blutdrucksteigernde Wirkung verstärken.



4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


In der Schwangerschaft sollte Mono acis® 20 / 40 mg aus Gründen besonderer Vorsicht nur auf ausdrückliche Anordnung des Arztes eingenommen werden, da über die Anwendung bei Schwangeren keine ausreichenden Hinweise vorliegen. Tierexperimentelle Untersuchungen haben keinen Hinweis auf Fruchtschädigungen ergeben (siehe Abschnitt 5.3).


In der Stillzeit sollte Mono acis® 20 / 40 mg aus Gründen besonderer Vorsicht nur auf ausdrückliche Anordnung des Arztes eingenommen werden, da über die Anwendung bei Stillenden keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen und nicht bekannt ist, ob Mono acis® 20 / 40 mg in die Muttermilch übergeht. Bei einer Einnahme von Mono acis® 20 / 40 mg in der Stillzeit ist beim Säugling auf mögliche Arzneimittelwirkungen zu achten.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen


Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, daß die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.



4.8 Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


Sehr häufig (≥1/10)

Häufig (≥1/100 bis <1/10)

Gelegentlich (≥1/1000 bis <1/100)

Selten (≥1/10000 bis <1/1000)

Sehr selten (<1/10000)


Sehr häufig können bei Behandlungsbeginn Kopfschmerzen ("Nitratkopfschmerzen") auftreten, die erfahrungsgemäß meistens nach einigen Tagen bei weiterer Einnahme abklingen.


Häufig werden bei der Erstanwendung, aber auch bei einer Dosiserhöhung, ein Abfall des Blutdrucks und/oder orthostatische Hypotension beobachtet, die mit einer reflektorischen Erhöhung der Pulsfrequenz, Benommenheit sowie einem Schwindel- und Schwächegefühl einhergehen können.


Gelegentlich wurde beobachtet:

  • Übelkeit, Erbrechen, flüchtige Hautrötungen (Flush) und allergische Hautreaktionen

  • starker Blutdruckabfall mit Verstärkung der Angina-pectoris-Symptomatik

  • Kollapszustände, auch mit bradykarden Herzrhythmusstörungen und Synkopen


Sehr selten kann eine exfoliative Dermatitis auftreten.


Eine Toleranzentwicklung sowie das Auftreten einer Kreuztoleranz gegenüber anderen Nitratverbindungen wurden beschrieben. Zur Vermeidung einer Wirkungsabschwächung oder eines Wirkungsverlustes sollten hohe kontinuierliche Dosierungen vermieden werden.


Hinweis

Bei der Gabe von Isosorbidmononitrat kann, bedingt durch eine relative Umverteilung des Blutflusses in hypoventilierte Alveolargebiete, eine vorübergehende Hypoxämie auftreten und bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit eine myokardiale Hypoxie auslösen.


Erhöhung der Dosis und/oder Veränderung des Einnahmeintervalls kann zu Wirkungsabschwächung oder Wirkungsverlust führen.



4.9 Überdosierung


Symptome einer Überdosierung

Blutdruckabfall mit orthostatischen Regulationsstörungen, reflektorische Tachykardie und Kopfschmerzen, Schwächegefühl, Schwindel, Benommenheit, Flush, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall können auftreten.


Bei hohen Dosen (größer 20 mg/kg Körpergewicht) ist infolge des beim ISMN-Abbau entstehenden Nitrit-Ions mit Methämoglobinbildung, Zyanose, Atemnot und Tachypnoe zu rechnen.


Bei sehr hohen Dosen kann es zur Erhöhung des intrakraniellen Druckes mit cerebralen Symptomen kommen.


Bei chronischer Überdosierung wurden erhöhte Methämoglobinspiegel gemessen, deren klinische Relevanz umstritten ist.


Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

Neben allgemeinen Maßnahmen wie Magenspülung und Horizontallage des Patienten mit Hochlegen der Beine müssen unter intensivmedizinischen Bedingungen die vitalen Parameter überwacht und ggf. korrigiert werden.


Bei ausgeprägter Hypotonie und/oder Schock sollte eine Volumensubstitution erfolgen; in Ausnahmefällen kann zur Kreislauftherapie Dobutamin infundiert werden.


Die Gabe von Epinephrin und verwandter Substanzen ist kontraindiziert.


Je nach Schweregrad bieten sich bei Methämoglobinämie folgende Antidote an:

Vitamin C: 1 g p.o. oder als Natriumsalz i.v.

Methylenblau: bis zu 50 ml einer 1%igen Methylenblaulösung i.v.

Toluidinblau: initial 2 – 4 mg/kg Körpergewicht streng intravenös; falls erforderlich mehrfache Wiederholung in einstündigem Abstand mit 2 mg/kg Körpergewicht möglich

Sauerstoffbehandlung, Hämodialyse, Blutaustausch



5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe

Organisches Nitrat, Vasodilatatoren


ATC-Code: C01DA14


Wirkungsweise

Isosorbidmononitrat wirkt direkt relaxierend auf die glatte Gefäßmuskulatur und führt zu einer Vasodilatation.


Die postkapillären Kapazitätsgefäße und die großen Arterien - insbesondere die noch reagiblen Teile von Koronararterien - sind hierbei stärker betroffen als die Widerstandsgefäße.


Die Vasodilatation in der Strombahn führt zur Zunahme der venösen Kapazität ("pooling"), der Rückstrom zum Herzen wird vermindert, Ventrikelvolumina und Füllungsdrücke sinken ("pre­load"-Senkung).


Verkleinerter Ventrikelradius und verminderte systolische Wandspannung senken den myokardialen Energie- bzw. O2-Bedarf.


Die Abnahme der kardialen Füllungsdrücke begünstigt die Perfusion ischämiegefährdeter, subendokardialer Wandschichten, regionale Wandbewegung und Schlagvolumen können verbessert werden.


Die Dilatation der großen herznahen Arterien führt zu einer Abnahme sowohl des systemischen ("afterload-Senkung") als auch des pulmonalen Auswurfwiderstandes.


Isosorbidmononitrat bewirkt eine Relaxation der Bronchialmuskulatur, der ableitenden Harnwege, der Muskulatur der Gallenblase, des Gallenganges sowie des Ösophagus, des Dünn- und Dickdarmes einschließlich der Sphinkteren.


Auf molekularer Ebene wirken die Nitrate sehr wahrscheinlich über die Bildung von Stickoxid (NO) und zyklischem Guanosylmonophosphat (cGMP), das als Mediator der Relaxation gilt.



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Isosorbidmononitrat wird nach oraler Gabe rasch und vollständig resorbiert. Die systemische Verfügbarkeit beträgt 90 - 100 %. Isosorbidmononitrat wird in der Leber nahezu vollständig metabolisiert. Die gebildeten Metabolite sind inaktiv.


Die Plasmahalbwertszeit beträgt 4 - 5 Stunden. Isosorbidmononitrat wird fast ausschließlich in Form seiner Metabolite über die Niere ausgeschieden. Nur ca. 2 % werden unverändert renal eliminiert.


Toleranz

Trotz gleichbleibender Dosierung und bei konstanten Nitratspiegeln wurde ein Nachlassen der Wirksamkeit beobachtet. Eine bestehende Toleranz klingt nach Absetzen der Therapie innerhalb von 24 Stunden ab.


Bei entsprechend intermittierender Verabreichung wurde keine Toleranzentwicklung beobachtet.


Bioverfügbarkeit

Eine im Jahre 1997 mit Mono acis® 20 mg durchgeführte Bioverfügbarkeitsstudie an 20 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat:



Test-

präparat

Referenz­präparat

maximale Plasmakonzentration

(cmax) [ng/ml]

502,85

± 134,16

492,45

± 158,33

Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration

(tmax) [h]

0,47

± 0,32

0,65

± 0,32

Fläche unter der Konz.-Zeit-Kurve AUC

[ng.h/ml]

2618,91

± 431,91

2715,41

± 263,97


Angabe der Werte als arithmetische Mittelwerte und Streubreite (Standardabweichung).


Mittlere Plasmaspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm:




5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Chronische Toxizität

Untersuchungen zur chronischen Toxizität an Ratten ergaben keinen Hinweis auf toxische Effekte.


Nach oraler Gabe von 191 mg/kg KG Isosorbidmononitrat wurde beim Hund ein Anstieg des Methämoglobin-Spiegels um lediglich 2,6 % über dem Ausgangswert gemessen. Die Nitrit-Serumkonzentration lag nach 191 mg/kg KG Isosorbidmononitrat per os an der Nachweisgrenze (weniger als 0,02 mg/l); alkalische Phosphate und GPT änderten sich nicht.


Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

Langzeituntersuchungen an der Ratte ergaben keinen Hinweis auf ein tumorerzeugendes Potential von Isosorbidmononitrat. Untersuchungen in mehreren Mutagenitätstests (in vitro und in vivo) verliefen negativ.


Reproduktionstoxizität

Aus Untersuchungen am Tier ergaben sich keine Hinweise auf eine teratogene Wirkung von Isosorbidmononitrat.


In Studien zur peri-/ postnatalen Toxizität zeigten sich fetotoxische Wirkungen nur nach sehr hohen Dosen im maternaltoxischen Bereich.


Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen für den Menschen mit der Anwendung in der Schwangerschaft und der Stillzeit vor.


Bei einer Anwendung bei stillenden Frauen empfiehlt es sich, die Säuglinge auf pharmakologische Wirkungen von Isosorbidmononitrat zu beobachten.



Pharmazeutische Angaben


Sonstige Bestandteile


Lactose-Monohydrat, Maisstärke, vorverkleisterte Maisstärke, mikrokristalline Cellulose, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat, Eisen(III)-oxid (Farbstoff E 172)



6.2 Inkompatibilitäten


Bisher keine bekannt.



6.3 Dauer der Haltbarkeit


5 Jahre



Besondere Lagerungshinweise


Keine



Art und Inhalt des Behältnisses


Blisterpackung mit 100 Tabletten (N3)



Pharmazeutischer Unternehmer


acis Arzneimittel GmbH

Bajuwarenring 14

82041 Oberhaching

Telefon: 089 / 44 23 24 60

Telefax: 089 / 44 23 24 666

e-mail: info@acis.de



Zulassungsnummer


Mono acis® 20 mg

13565.00.01


Mono acis® 40 mg

13565.01.01



Datum / Verlängerung der Zulassung


17.09.2003



Stand der Information


August 2007



11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig

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