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Montelukast Unimark 10 Mg Filmtabletten

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2121- 13 -


FA Anlage


zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 86223.00.00

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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


FACHINFORMATION


FC 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Montelukast Unimark 10 mg Filmtabletten


FD 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Jede Filmtablette enthält 10,4 mg Montelukast-Natrium entsprechend 10 mg Montelukast.


Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Lactose-Monohydrat 116,10 mg pro Filmtablette.


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1


FE 3. DARREICHUNGSFORM


Filmtablette.


Beigefarbene runde, bikonvexe Filmtabletten mit der Prägung ‘AUM101’ auf der einen Seite und ohne Prägung auf der anderen Seite.



FG 4. KLINISCHE ANGABEN


FH 4.1 Anwendungsgebiete


Montelukast Unimark ist indiziert als Zusatzbehandlung bei Erwachsenen und Jugendlichen im Alter von 15 Jahren oder älter, die an leichtem bis mittelschwerem persistierendem Asthma leiden, das mit inhalativen Kortikosteroiden nicht ausreichend behandelt und das durch die bedarfsweise Anwendung kurz wirksamer Beta-Sympathomimetika nicht ausreichend unter Kontrolle gebracht werden kann. Bei asthmatischen Patienten bei denen Montelukast für die Asthmabehandlung angezeigt ist, kann Montelukast Unimark auch eine Linderung der Symptome einer saisonalen allergischen Rhinitis bewirken.

Außerdem kann Montelukast Unimark zur Vorbeugung von Asthma eingesetzt werden, dessen überwiegende Komponente die durch körperliche Belastung ausgelöste Bronchokonstriktion darstellt.


FN 4.2 Dosierung und Art der Anwendung


Dosierung:

Die Dosierung für Jugendliche ab 15 Jahren sowie für Erwachsene, die an Asthma oder Asthma mit gleichzeitiger saisonaler allergischer Rhinitis leiden, beträgt eine 10 mg Tablette einmal täglich am Abend.


Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Die Tablette sollte mit einer ausreichenden Menge an Flüssigkeit (z.B. einem Glas Wasser) eingenommen werden.


Allgemeine Hinweise:

Die Wirkung von Montelukast Unimark 10 mg Filmtabletten auf die Asthmasymptomatik setzt nach einem Tag ein. Montelukast Unimark kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Patienten sind anzuweisen, die Therapie mit Montelukast Unimark sowohl bei Beschwerdefreiheit als auch während einer Verschlechterung der Asthmasymptomatik fortzusetzen. Montelukast Unimark darf nicht gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln eingenommen werden, die denselben Wirkstoff enthalten (Montelukast).


Für ältere Patienten, Patienten mit Niereninsuffizienz oder leichter bis mittelschwerer Leberfunktionsstörung ist keine Dosisanpassung erforderlich. Für Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung liegen keine Daten vor. Die Dosierung ist für männliche und weibliche Patienten gleich.


Therapie mit Montelukast Unimark 10 mg Filmtabletten in Verbindung mit anderen Asthmatherapien:

Montelukast Unimark kann zusätzlich zum bestehenden Therapieschema des Patienten gegeben werden.


Inhalative Corticoide: Die Behandlung mit Montelukast Unimark kann als Zusatztherapie bei Patienten angewendet werden, deren Asthma mit inhalativen Corticoiden und bedarfsweiser Anwendung von kurz wirksamen Beta-Agonisten nicht ausreichend unter Kontrolle gebracht werden kann. Inhalative Corticoide dürfen nicht plötzlich durch Montelukast Unimark ersetzt werden (siehe Abschnitt 4.4).


FI 4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.


FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Die Patienten sind anzuweisen, orales Montelukast niemals zur Behandlung eines akuten Asthmaanfalls einzusetzen und stets ihre dafür geeignete Notfall-Medikation zur Hand zur haben. Bei Auftreten eines Asthmaanfalls sollte ein kurz wirksamer inhalativer Beta-Agonist angewendet werden. Die Patienten sollten so bald wie möglich ihren Arzt aufsuchen, wenn sie mehr Inhalationen des kurz wirksamen Beta-Agonisten als gewöhnlich benötigen.


Inhalative oder orale Corticoide dürfen nicht plötzlich durch Montelukast ersetzt werden.


Es liegen keine Daten vor, die belegen, dass orale Corticoide bei gleichzeitiger Gabe von Montelukast reduziert werden könnten.


In seltenen Fällen kann bei Patienten unter der Therapie mit Antiasthmatika, einschließlich Montelukast, eine systemische Eosinophilie, manchmal mit klinischen Zeichen einer Vaskulitis wie bei einem Churg-Strauss-Syndrom auftreten, ein Krankheitsbild, das häufig mit systemischen Corticoiden behandelt wird. Diese Fälle waren im Regelfall, aber nicht immer, mit der Reduktion oder dem Absetzen einer oralen Cortikoid-Therapie assoziiert. Die Möglichkeit, dass Leukotrien-Rezeptorantagonisten mit dem Auftreten eines Churg-Strauss-Syndroms in Verbindung stehen können, kann weder ausgeschlossen noch bestätigt werden. Ärzte sollten bei ihren Patienten sorgfältig auf das Auftreten einer Eosinophilie, eines vaskulären Exanthems, Verschlechterung der pulmonalen Symptomatik, kardialer Komplikationen bzw. Neuropathien achten. Patienten, die diese Symptome entwickeln, müssen erneut untersucht und deren Therapie überprüft werden.


Patienten mit Analgetika- Asthma müssen auch unter der Behandlung mit Montelukast die Einnahme von Acetylsalicylsäure und anderen nicht steroidalen Antiphlogistika vermeiden.


Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Montelukast Unimark nicht einnehmen.



FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Montelukast kann zusammen mit anderen Therapien verabreicht werden, die routinemäßig zur Prophylaxe und chronischen Behandlung von Asthma eingesetzt werden. In Studien zu Arzneimittelwechselwirkungen hatte Montelukast in der empfohlenen therapeutischen Dosis keinen klinisch relevanten Einfluss auf die Pharmakokinetik der folgenden Arzneimittel: Theophyllin, Prednison, Prednisolon, orale Kontrazeptiva (Ethinylestradiol/Norethindron 35/1), Terfenadin, Digoxin und Warfarin.


Die für Montelukast errechnete Fläche unter der Plasmakonzentrations-Zeit-Kurve (AUC) war bei gleichzeitiger Verabreichung von Phenobarbital um ca. 40 % vermindert. Da Montelukast durch CYP3A4 metabolisiert wird, ist vor allem bei Kindern Vorsicht geboten, wenn Montelukast gleichzeitig mit Induktoren von CYP3A4 wie Phenytoin, Phenobarbital und Rifampicin verabreicht wird.


In-vitro-Studien haben gezeigt, dass Montelukast ein potenter CYP2C8-Inhibitor ist. Daten einer klinischen Interaktionsstudie mit Montelukast und Rosiglitazon (ein repräsentatives Testsubstrat für Arzneimittel, die vorwiegend über CYP2C8 metabolisiert werden), zeigten, dass Montelukast CYP2C8 In-vivo nicht hemmt. Daher wird nicht erwartet, dass Montelukast den Metabolismus von Arzneimitteln, die über dieses Enzym metabolisiert werden, wesentlich verändert (z. B. Paclitaxel, Rosiglitazon und Repaglinid).


In-vitro-Studien haben gezeigt, dass Montelukast ein Substrat von CYP2C8 und in geringerem Ausmaß von 2C9 und 3A4 ist. In einer klinischen Wechselwirkungsstudie mit Montelukast und Gemfibrozil (ein Inhibitor sowohl von CYP 2C8 als auch von 2C9) erhöhte Gemfibrozil die systemische Exposition von Montelukast um das 4,4-Fache. Es ist keine routinemäßige Dosisanpassung von Montelukast bei gleichzeitiger Gabe von Gemfibrozil oder anderen potenten Inhibitoren von CYP 2C8 erforderlich, aber der Arzt sollte sich über die Möglichkeit vermehrten Auftretens von Nebenwirkungen bewusst sein.


Basierend auf In-vitro -Daten werden keine klinisch bedeutsamen Wechselwirkungen mit weniger potenten Inhibitoren von CYP 2C8 (z. B. Trimethoprim) erwartet. Die gleichzeitige Anwendung von Montelukast mit Itraconazol, einem potenten Inhibitor von CYP 3A4, führte zu keinem signifikanten Anstieg in der systemischen Exposition von Montelukast.


FL 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Tierstudien zeigten im Hinblick auf die Schwangerschaft oder die embryonale/fötale Entwicklung keine Hinweise auf schädliche Wirkungen.


Begrenzte Daten aus den verfügbaren Datenbanken über Schwangerschaften legen keinen Kausalzusammenhang zwischen Montelukast und Missbildungen (z. B. Gliedmaßendefekte), über die im Rahmen der weltweiten Erfahrung nach der Markteinführung selten berichtet wurde, nahe.


Montelukast Unimark darf während der Schwangerschaft nur eingenommen werden, wenn dies als unbedingt notwendig erachtet wird.


Stillzeit

Studien an Ratten zeigten, dass Montelukast in die Milch abgegeben wird (siehe Abschnitt 5.3). Es ist nicht bekannt, ob Montelukast in die menschliche Muttermilch übergeht.


Montelukast Unimark darf von stillenden Müttern nur eingenommen werden, wenn dies als unbedingt notwendig erachtet wird.


FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Es ist nicht zu erwarten, dass Montelukast Unimark die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit von Patienten zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt. Allerdings wurde in sehr seltenen Fällen von einzelnen Patienten über Benommenheit und Schwindel berichtet.


FJ 4.8 Nebenwirkungen


Montelukast wurde in klinischen Studien untersucht:

- 10 mg Filmtabletten bei ca. 4.000 Asthmapatienten (Erwachsene und Jugendliche im Alter von 15 Jahren und älter).

- 10 mg Filmtabletten bei ca. 400 Asthmapatienten (Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren), mit saisonal bedingter allergischer Rhinitis.

- 5 mg Kautabletten bei ca. 1.750 Kindern mit Asthma im Alter zwischen 6 und 14 Jahren.


Folgende arzneimittelbedingte Nebenwirkungen wurden im Rahmen klinischer Studien häufig (>1/100 bis <1/10) bei Patienten unter Behandlung mit Montelukast und mit höherer Inzidenz als bei Patienten unter Placebo berichtet:


Systemorganklasse

Erwachsene und Jugendliche ab15 Jahre

(zwei 12-wöchige Studien; n=795)

Kinder und Jugendliche

zwischen 6 und 14 Jahren

(eine 8-wöchige Studie; n=201)

(zwei 56-wöchige Studien; n=615)

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen

Kopfschmerzen

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Bauchschmerzen



In den Verlängerungsphasen klinischer Prüfungen mit einer reduzierten Patientenzahl (Dauer bis zu 2 Jahren für Erwachsene und bis zu 12 Monaten für Kinder zwischen 6 und 14 Jahren) kam es zu keiner Änderung des Sicherheitsprofils.


Folgende Nebenwirkungen wurden nach der Markteinführung berichtet:

Nebenwirkungen, die nach der Markteinführung berichtet wurden, sind nachfolgend nach Systemorganklassen und Nebenwirkungen aufgelistet. Die Häufigkeitskategorie wurde auf Grundlage relevanter klinischer Studien geschätzt.


Systemorganklasse

Bezeichnung der Nebenwirkung

Häufigkeitsangabe*


Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Infektion der oberen Atemwege

Sehr häufig

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

erhöhte Blutungsneigung

Selten

Erkrankungen des Immunsystems

Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich Anaphylaxie,


Gelegentlich

eosinophile Leberinfiltrate


Sehr selten

Psychiatrische Erkrankungen

Abnorme Träume einschließlich Alpträume, Schlaflosigkeit, Schlafwandeln, Reizbarkeit, Ängstlichkeit, Ruhelosigkeit, Agitation einschließlich aggressives oder feindseliges Verhalten, Depression

Gelegentlich

Tremor

Selten

Halluzinationen, Desorientierung, suizidales Denken und Verhalten (Suizidalität)

Sehr selten

Erkrankungen des Nervensystems

Schwindel, Benommenheit Parästhesie/Hypästhesie, Krampfanfälle

Gelegentlich


Herzerkrankungen

Palpitationen

Selten

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Epistaxis

Gelegentlich

Churg-Strauss-Syndrom (CSS) (siehe Abschnitt 4.4)

Sehr selten

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen

Häufig

Mundtrockenheit, Dyspepsie,

Gelegentlich

Leber- und Gallenerkrankungen

Erhöhung der Serum-Transaminasen (ALT, AST)

Häufig

Hepatitis (einschließlich cholestatische, hepatozelluläre und gemischte Formen von Leberschädigung)

Sehr selten


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Hautausschlag

Häufig

Bluterguss, Urtikaria, Pruritus

Gelegentlich

Angioödem

Selten

Erythema nodosum, Erythema multiforme

Sehr selten

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Arthralgie, Myalgie einschließlich Muskelkrämpfe

Gelegentlich

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Pyrexie

Häufig

Schwäche/Müdigkeit, Unwohlsein, Ödeme

Gelegentlich

* Häufigkeitsangabe: Für jede Nebenwirkung definiert durch die in Datenbanken zu klinischen Studien berichtete Häufigkeit: Sehr häufig (≥ 1/10); häufig (≥ 1/100 bis < 1/10); gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100); selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000); sehr selten (< 1/10.000).

Diese Nebenwirkung wurde sehr häufig bei Patienten berichtet, die Montelukast erhielten, und auch sehr häufig bei Patienten, die Placebo in klinischen Studien erhielten.

Diese Nebenwirkung wurde häufig bei Patienten berichtet, die Montelukast erhielten, und auch häufig bei Patienten, die Placebo in klinischen Studien erhielten.



FO 4.9 Überdosierung


Spezifische Angaben zur Behandlung einer Überdosierung mit Montelukast liegen nicht vor. Im Rahmen klinischer Prüfungen bei chronischem Asthma wurde Montelukast erwachsenen Patienten in Dosierungen von bis zu 200 mg/Tag über 22 Wochen und in Kurzzeitstudien in Dosierungen von bis zu 900 mg/Tag über etwa eine Woche verabreicht. Dabei wurden keine klinisch relevanten Nebenwirkungen beobachtet.


Nach Markteinführung und im Rahmen klinischer Studien mit Montelukast wurden Fälle von akuter Überdosierung berichtet. Darunter sind Berichte über Erwachsene und Kinder mit Dosen bis zu einer Höhe von 1.000 mg (ca. 61 mg/kg für ein Kind von 42 Monaten). Die beobachteten klinischen und Laborparameter entsprachen dem Sicherheitsprofil bei Erwachsenen und Kindern. In den meisten Berichten zu Überdosierungen wurden keine Nebenwirkungen beobachtet.

Die am häufigsten aufgetretenen Nebenwirkungen entsprachen dem Sicherheitsprofil von Montelukast und umfassten Bauchschmerzen, Schläfrigkeit, Durstgefühl, Kopfschmerzen, Erbrechen und psychomotorische Hyperaktivität.

Es ist nicht bekannt, ob Montelukast mittels Peritoneal- oder Hämodialyse dialysierbar ist.


FF 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Leukotrienrezeptor-Antagonisten

ATC-Code: R03DC03


Cysteinyl-Leukotriene (LTC4, LTD4, LTE4) sind wirksame entzündungsfördernde Eikosanoide, die von verschiedenen Zellen, einschließlich Mastzellen und eosinophilen Granulozyten, freigesetzt werden. Diese wichtigen asthmabegünstigenden Mediatoren binden an Cysteinyl-Leukotrienrezeptoren (CysLT). Der CysLT-Typ-1-Rezeptor (CysLT1) findet sich in den menschlichen Atemwegen (einschließlich den glatten Muskelzellen und Makrophagen der Atemwege) und auf anderen pro-inflammatorischen Zellen (wie eosinophilen Granulozyten und bestimmten Knochenmark-Stammzellen). CysLTs wurden mit der Pathophysiologie von Asthma und allergischer Rhinitis in Zusammenhang gebracht. Bei Asthma gehören zu den leukotrienvermittelten Wirkungen u. a. Verengung der Bronchien, Schleimsekretion, Gefäßpermeabilität und Anreicherung von eosinophilen Granulozyten. Bei allergischer Rhinitis werden CysLT sowohl in der Früh- als auch in der Spätphase der Reaktion nach Allergenexposition in der Nasenschleimhaut freigesetzt und sind mit den Symptomen der allergischen Rhinitis assoziiert. Die intranasale Provokation mit CysLT führt nachweislich zur Erhöhung des Widerstands in den Nasengängen und ruft die Symptome der Nasenobstruktion hervor.


Montelukast ist eine oral wirksame Substanz, die mit hoher Affinität und Selektivität an den CysLT1-Rezeptor bindet. In klinischen Studien bewirkte Montelukast bereits in Dosen von 5 mg eine Hemmung der durch inhaliertes LTD4 hervorgerufenen Bronchokonstriktion. Nach oraler Gabe war eine Bronchodilatation innerhalb von zwei Stunden nachweisbar. Der bronchodilatierende Effekt eines Beta-Agonisten erwies sich als additiv zur Wirkung von Montelukast. Unter der Therapie mit Montelukast konnte eine Hemmung der Bronchokonstriktion sowohl in der Früh- als auch in der Spätphase nach Allergenprovokation erzielt werden.Sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern bewirkte Montelukast im Vergleich zu Placebo eine Verminderung der Zahl eosinophiler Granulozyten im peripheren Blut. In einer weiteren Studie führte die Behandlung mit Montelukast zu einer signifikanten Reduktion der eosinophilen Granulozyten in den Atemwegen (gemessen im Sputum) sowie im peripheren Blut und gleichzeitig eine Besserung der Asthmasymptomatik.


In Studien an Erwachsenen konnte unter der einmal täglichen Gabe von 10 mg Montelukast im Vergleich zu Placebo eine signifikante Verbesserung folgender Parameter erzielt werden: forciertes exspiratorisches Volumen (FEV1) am Morgen (10,4 % vs. 2,7 % Veränderung zum Ausgangswert), morgendlicher Peak-Flow-Wert (PEF) (24,5 l/min vs. 3,3 l/min Veränderung zum Ausgangswert) sowie eine signifikante Senkung des Bedarfs an Beta-Agonisten (– 26,1 % vs. – 4,6 % Veränderung zum Ausgangswert). Ferner beurteilten die Patienten die Besserung der Asthmasymptomatik unter Montelukast tagsüber und nachts signifikant günstiger als unter Placebo.


In Studien an Erwachsenen konnte gezeigt werden, dass unter Montelukast die klinische Wirkung von inhalativen Corticoiden verstärkt werden kann (% Veränderung zum Ausgangswert für inhalatives Beclometason in Kombination mit Montelukast vs. Beclometason für FEV1: 5,43 % vs. 1,04 % bzw. Bedarf an Beta-Agonisten: – 8,70 % vs. 2,64 %). Verglichen mit inhalativem Beclometason (200 μg zweimal täglich mittels Spacer) konnte für Montelukast zwar ein initial rascheres Ansprechen auf die Therapie nachgewiesen werden, jedoch war der Therapieeffekt unter Beclometason über die gesamte zwölfwöchige Studiendauer im Durchschnitt größer (% Veränderung zum Ausgangswert für Montelukast vs. Beclometason für FEV1: 7,49 % vs. 13,3 % bzw. Bedarf an Beta-Agonisten: – 28,28 % vs. – 43,89 %). Allerdings erreichte ein hoher Prozentsatz der mit Montelukast behandelten Patienten ähnliche klinische Resultate wie die mit Beclometason behandelten Patienten. So erzielten 50 % der mit Beclometason und 42 % der mit Montelukast behandelten Patienten eine Verbesserung des FEV1 von ca. 11 % und mehr gegenüber Studienbeginn.


In einer klinischen Studie wurde die symptomatische Behandlung der saisonalen allergischen Rhinitis mit Montelukast bei Asthmapatienten (Erwachsenen und Jugendliche über 15 Jahren) mit begleitender saisonaler allergischer Rhinitis beurteilt. In dieser Studie führte die Verabreichung von Montelukast 10 mg Tabletten einmal täglich im Vergleich zu Placebo zu einer statistisch signifikanten Verbesserung der täglichen Bewertung der Symptome der Rhinitis (Daily Rhinitis Symptoms Score). Der Daily Rhinitis Symptoms Score ist der Mittelwert aus dem Daytime Nasal Symptoms Score (Mittelwert aus Nasenobstruktion, Rhinorrhö, Niesen und Nasenjucken) und dem Nighttime Symptoms Score (Mittelwert aus Nasenobstruktion beim Aufwachen, Einschlafschwierigkeiten und mehrmaligem Aufwachen in der Nacht). Die Gesamtbewertung der allergischen Rhinitis durch Patienten und Ärzte war im Vergleich zu Placebo signifikant besser. Die Beurteilung der Wirksamkeit bei Asthma war kein primäres Ziel dieser Studie.


In einer 8-wöchigen Studie an Kindern zwischen 6 und 14 Jahren konnte unter der einmal täglichen Gabe von 5 mg Montelukast im Vergleich zu Placebo eine signifikante Verbesserung der Lungenfunktion (FEV1: 8,71 %vs. 4,16 % Veränderung zum Ausgangswert, morgendlicher PEF: 27,9 l/min vs. 17,8 l/min Veränderung zum Ausgangswert) und eine Senkung des Gebrauchs an Beta-Agonisten nach Bedarf (– 11,7 % vs. +8,2 % Veränderung zum Ausgangswert) erzielt werden. In einer 12-wöchigen Studie mit Erwachsenen war ein signifikanter Rückgang der belastungsinduzierten Bronchokonstriktion (EIB, Exercise-Induced Bronchoconstriction) nachweisbar (maximaler Abfall des FEV1: 22,33 % für Montelukast vs. 32,40 % für Placebo; Erholungszeit bis zum Erreichen von mindestens 95 % des FEV1 vor Belastung: 44,22 min vs. 60,64 min). Dieser Effekt blieb über die gesamte 12-wöchige Studiendauer hinweg unverändert bestehen.

Ein Rückgang der EIB konnte ebenso in einer Kurzzeitstudie mit Kindern gezeigt werden (maximaler Abfall des FEV1: 18,27 % vs. 26,11 %; Erholungszeit bis zum Erreichen von mindestens 95 % des FEV1 vor Belastung: 17,76 min vs. 27,98 min). Die Messung erfolgte in beiden Studien jeweils zum Ende des einmal täglichen Dosierungsintervalls.


Bei gegenüber Acetylsalicylsäure sensitiven Asthmapatienten, die zusätzlich inhalative bzw. orale Corticoide erhielten, konnte unter der Behandlung mit Montelukast im Vergleich zu Placebo eine signifikante Verbesserung der Asthmakontrolle erreicht werden (FEV1: 8,55 % vs. -1,74 % Veränderung gegenüber Studienbeginn und Rückgang des Gesamtbedarfs an Beta-Agonisten: -27,78 % vs. 2,09 % Veränderung gegenüber Studienbeginn).


F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption: Nach oraler Verabreichung wird Montelukast rasch resorbiert. Für die 10 mg Filmtablette wird die mittlere maximale Plasmakonzentration (Cmax) bei nüchternen Erwachsenen drei Stunden (Tmax) nach der Einnahme erreicht. Die mittlere orale Bioverfügbarkeit ist 64 %. Die orale Bioverfügbarkeit und Cmaxbleiben von einer Standardmahlzeit unbeeinflusst. Die Sicherheit und Wirksamkeit wurden in klinischen Studien belegt, in denen die 10-mg Filmtabletten unabhängig vom Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme angewendet wurden.


Für die 5 mg Kautablette wird Cmaxbei nüchternen Erwachsenen innerhalb von zwei Stunden nach der Einnahme erreicht. Die mittlere orale Bioverfügbarkeit beträgt 73 % und sinkt durch eine Standardmahlzeit auf 63 %.


Verteilung: Montelukast liegt zu mehr als 99 % an Plasmaproteine gebunden vor. Das Verteilungsvolumen von Montelukast beträgt im Steady State durchschnittlich 8–11 Liter. Untersuchungen an Ratten mit radioaktiv markiertem Montelukast weisen auf einen minimalen Durchtritt durch die Blut-Hirn-Schranke hin. Darüber hinaus erwiesen sich die Konzentrationen an radioaktiv markiertem Material 24 Stunden nach der Verabreichung in allen anderen Geweben als minimal.


Biotransformation: Montelukast wird in großem Umfang verstoffwechselt. In Studien mit therapeutischen Dosen liegen die Plasmakonzentrationen der Metaboliten von Montelukast im Steady State sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern unterhalb der Nachweisgrenze.


In-vitro-Untersuchungen an Mikrosomen der menschlichen Leber weisen auf eine Beteiligung von Cytochrom P450 3A4, 2A6 und 2C9 an der Metabolisierung von Montelukast hin. Auf der Grundlage weiterer Ergebnisse aus In-vitro-Untersuchungen an menschlichen Leber-Mikrosomen werden Cytochrom P450 3A4, 2C9, 1A2, 2A6, 2C19 und 2D6 durch therapeutische Plasmakonzentrationen von Montelukast nicht gehemmt. Der Anteil der Metaboliten an der therapeutischen Wirkung von Montelukast ist vernachlässigbar.


Elimination: Die Plasmaclearance von Montelukast liegt bei gesunden Erwachsenen im Mittel bei 45 ml/min. Nach oraler Gabe von radioaktiv markiertem Montelukast wurden 86 % der Radioaktivität in den über 5 Tage gesammelten Fäzes und <0,2 % im Urin wiedergefunden. Diese Ergebnisse und die Bewertung der oralen Bioverfügbarkeit von Montelukast sprechen dafür, dass Montelukast und seine Metaboliten nahezu ausschließlich über die Galle ausgeschieden werden.


Charakteristika bei Patienten: Für ältere Patienten oder Patienten mit leichter bis mittelschwerer Leberfunktionsstörung ist keine Dosisanpassung erforderlich. Es wurden keine Studien bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion durchgeführt. Da Montelukast und seine Metaboliten über die Galle ausgeschieden werden, ist nicht zu erwarten, dass für Patienten mit Nierenfunktionsstörung eine Dosisanpassung notwendig ist. Für Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz (Child-Pugh-Score >9) liegen noch keine pharmakokinetischen Daten von Montelukast vor.


Unter hohen Dosen von Montelukast (20- und 60-fach über der für Erwachsene empfohlenen Dosis) war eine Senkung der Plasmakonzentration von Theophyllin zu beobachten. Dieser Effekt trat bei Verabreichung der empfohlenen Dosis von 10 mg einmal täglich nicht auf.



F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


In tierexperimentellen Toxizitätsstudien wurden geringfügige, vorübergehende biochemische Veränderungen der Laborwerte von ALT, Glucose, Phosphat und Triglyzeriden im Serum beobachtet. Anzeichen der Toxizität bei Tieren waren vermehrter Speichelfluss, gastrointestinale Symptome, weiche Stühle und Störungen des Ionengleichgewichts. Diese traten bei Dosierungen auf, die über dem 17-Fachen der systemischen Exposition bei klinischer Dosierung lagen. Bei Affen traten die Nebenwirkungen bei Dosierungen ab 150 mg/kg/Tag auf (entsprechend dem >232-Fachen der systemischen Exposition bei klinischer Dosierung). Montelukast beeinträchtigte in tierexperimentellen Studien weder Fruchtbarkeit noch Fortpflanzungsleistung bei einer systemischen Exposition, die die humantherapeutische Exposition um mehr als das 24-Fache übertraf. Bei Jungtieren wurde in der Studie zum Einfluss auf die Fruchtbarkeit weiblicher Ratten bei einer Dosis von 200 mg/kg/Tag (entsprechend dem >69-Fachen der systemischen klinischen Exposition) eine leichte Gewichtsabnahme festgestellt. In Studien an Kaninchen wurde bei einer systemischen Exposition, die mehr als das 24-fache der klinischen systemischen Exposition betrug, häufiger eine unvollständige Verknöcherung beobachtet als bei den unbehandelten Kontrolltieren. Bei Ratten wurden keine abnormen Veränderungen beobachtet. Es wurde gezeigt, dass Montelukast die Plazentaschranke passiert und bei Tieren in die Muttermilch sezerniert wird.


Bei Mäusen und Ratten wurden nach einmaliger oraler Gabe von Montelukast Natrium in einer Dosierung von bis zu 5.000 mg/kg (15.000 mg/m2 bei Mäusen bzw. 30.000 mg/m2 bei Ratten), der höchsten geprüften Dosis, keine Todesfälle beobachtet. Diese Dosis entspricht dem 25.000-Fachen der empfohlenen humanherapeutischen Tagesdosis für Erwachsene (basierend auf einem Körpergewicht eines erwachsenen Patienten von 50 kg).


Montelukast erwies sich bei Mäusen in Dosierungen bis 500 mg/kg/Tag (ca. >200-fach, basierend auf der systemischen Exposition) als nicht phototoxisch für UVA, UVB oder sichtbare Lichtspektren.


Montelukast war weder in In-vitro- und In-vivo-Tests mutagen, noch führte es bei Nagetieren zur Entstehung von Tumoren.


FR 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Tablettenkern

Lactose-Monohydrat

Mikrokristalline Cellulose

Croscarmellose-Natrium

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)


Filmüberzug

Hypromellose

Hyprolose

Titandioxid (E171)

Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172)

Carnaubawachs

Eisen(III)-oxid (E172)


FS 6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre


FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind bezüglich der Temperatur keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.


FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Die Filmtabletten sind in Blisterpackungen aus Polyamid-Aluminiumfolie-PVC/Aluminium verpackt. Die Blisterpackungen sind in einem Karton verpackt.


Packungsgröße: 30 Filmtabletten.


F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Keine besonderen Anforderungen.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.



FZ 7. INHABER DER ZULASSUNG


Unimark Remedies s.r.o.

Bělehradská 568/92

120 00 Praha 2, Vinohrady

Tschechische Republik


F5 8. ZULASSUNGSNUMMER


86223.00.00


F6 9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG


[siehe Unterschrift]


F10 10. STAND DER INFORMATION



F11 11. VERKAUFSABGRENZUNG


Verschreibungspflichtig


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