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Morphin Merck 100 Mg

Document: 05.07.2007   Gebrauchsinformation (deutsch) change







Bezeichnung

Morphin Merck 100 mg

EMD 32635

Gebrauchsinformation

Cat. No.:

301 600



Gebrauchsinformation: Information für den Anwender


Morphin Merck 100 mg; Infusionslösung


Zur Anwendung bei Säuglingen, Kindern und Erwachsenen

Wirkstoff: Morphinhydrochlorid 3 H2O



Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme / Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.


Was ist Morphin Merck und wofür wird es angewendet?

Was müssen Sie vor der Anwendung von Morphin Merck beachten?

Wie ist Morphin Merck anzuwenden?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie ist Morphin Merck aufzubewahren?

Weitere Informationen



1. WAS IST Morphin Merck UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?

Morphin Merck ist ein stark wirkendes Schmerzmittel aus der Gruppe der Opiate.


Morphin Merck wird angewendet bei:


starken und stärksten Schmerzen.


2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON Morphin Merck BEACHTEN?

Morphin Merck darf nicht angewendet werden,

- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Morphin oder einen der sonstigen Bestandteile von Morphin Merck sind.

- bei bestehendem Darmverschluss (Ileus)

- bei Krankheitszuständen, bei denen eine Störung des Atemzentrums und der Atemfunktion vorliegt (Atemdepression)

- bei schweren chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen (z.B. Asthma)

- bei unklaren akuten schmerzhaften Bauchbeschwerden (akutes Abdomen)

- bei Gerinnungsstörungen im Falle einer rückenmarksnahen Anwendung oder Infektionen im Injektionsgebiet.

Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Morphin Merck ist erforderlich, bei


Falls Sie unter rückenmarksnaher (intrathekaler und epiduraler) Dauerbehandlung eine unerwartete Schmerzzunahme oder Beschwerden seitens des Nervensystems bemerken, informieren Sie bitte umgehend Ihren Arzt.


Die Anwendung von Morphin kann zur Ent­wicklung körperlicher Abhängigkeit führen. Das Absetzen nach wiederholter Anwendung oder Anwendung eines Gegenmittels (Opiatan­tagonist) kann ein typisches Entzugsbild (Entzugssyndrom) auslösen.


Bei chronischen Schmerzpatienten ist das Risiko psychischer Abhängigkeit bei bestimmungsgemäßer Anwendung deutlich reduziert bzw. differenziert zu bewerten.


Morphin Merck ist vor, während und nach Operationen nur mit Vorsicht anzuwenden (erhöhtes Risiko für Darmlähmungen oder Atemdämpfung).


Sollte bei Ihnen eine Erkrankung der Nebennierenrinde (z.B. Morbus Addison) bestehen, so wird Ihr Arzt die Konzentration des Nebennierenrindenhormons im Blut (Plasmakortisolkonzentration) kontrollieren und Ihnen gegebenenfalls entsprechende Medikamente (Kortikoide) verordnen.


Worauf müssen Sie noch achten?


Verstopfung ist unter einer Morphinbehandlung ein typischer Begleiteffekt. Gerade wenn Sie vor Beginn der Behand­lung schon Probleme mit dem Stuhlgang hatten, sollten Sie von Anfang an ein Abführmittel nehmen. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt.



Männer im zeugungsfähigen und Frauen im gebärfähigen Alter:

Wegen der erbgutverändernden Eigenschaften von Morphin sollte dieser Wirkstoff bei Männern im zeugungsfähigen bzw. Frauen im gebärfähigen Alter nur dann verabreicht werden, wenn eine wirksame Verhütung sichergestellt ist.





Kinder

Bei Kindern unter 1 Jahr darf Morphin Merck nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden, da eine erhöhte Empfindlichkeit für die beeinträchtigende Wirkung auf die Atemfunktion besteht.


Ältere Menschen

Bei älteren Menschen ist Morphin Merck besonders vorsichtig zu dosieren (siehe Abschnitt 3.2).


Bei Anwendung von Morphin Merck mit anderen Arzneimitteln:

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.


Die gleichzeitige Anwendung von Morphin und anderen zentral d.h. auf die Gehirnfunktion dämpfend wirkenden Arzneimitteln [wie Arzneimittel gegen Angststörungen (Tranquilizer), gegen Depressionen (Antidepressiva), gegen psychische Störungen (Neuroleptika), zur Narkose (Anästhetika), gegen Schlafstörungen (Hypnotika, Sedativa, Barbiturate), gegen Allergien oder Reisekrankheit (Antihistaminika/Antiemetika) oder andere stark wirksame Schmerzmittel (Opioide)] oder Alkohol kann zu einer Verstärkung der Nebenwirkungen von Morphin, insbesondere Beeinträchtigung der Atemfunktion, führen.


Arzneimittel mit anticholinerger Wirkung (z.B. Psychopharmaka, Arzneimittel gegen Allergien, Erbrechen oder Parkinsonsche Krankheit) können anticholinerge Nebenwirkungen von Opioiden verstärken (z.B. Verstopfung, Mundtrockenheit oder Störungen beim Wasserlassen).


Durch Cimetidin (Arzneimittel zur Behandlung von Magengeschwüren) und andere den Leberstoffwechsel belastende Arzneimittel können durch Hemmung des Abbaus erhöhte Konzentrationen von Morphin auftreten.


Morphin Merck sollte nicht gleichzeitig mit MAO-Hemmern (Arzneimitteln, die gegen Depressionen wirken) verabreicht werden. Bei Gabe von MAO-Hemmstoffen innerhalb der letzten 14 Tage vor einer Gabe eines anderen Opioids (Pethidin) sind lebensbedrohende Wechselwirkungen beobachtet worden, die das Gehirn (Zentralnervensystem) sowie Atmungs- und Kreislauffunktion betrafen. Dieselben Wechselwirkungen mit MAO-Hemmern sind bei Morphin Merck nicht auszuschließen.


Durch Morphin kann die Wirkung von muskelentspannenden Arzneimitteln (Muskelrelaxantien) verstärkt werden.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Rifampicin (Arzneimittel gegen Tuberkulose) kann es zu einer Abschwächung der Morphinwirkung kommen.

Bei rückenmarksnaher (epiduraler und intrathekaler) Anwendung sollte - außer zur Behandlung von Schmerzspitzen - eine gleichzeitige Anwendung von anderen stark wirksamen Schmerzmitteln (Opioiden) vermieden werden.

Bei Anwendung von Morphin Merck zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken

Während der Anwendung von Morphin Merck dürfen Sie keinen Alkohol trinken, da Alkohol die dämpfende Wirkung von Morphin Merck deutlich verstärken kann.

Schwangerschaft und Stillzeit

Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.


Da aus Tierstudien Hinweise auf Schädigungen der Nachkommen morphin-behandelter Mütter vorliegen, dürfen Sie Morphin Merck in der Schwangerschaft nicht anwenden, es sei denn, dass Ihr behandelnder Arzt dies für zwingend notwendig erachtet und den Nutzen für Sie deutlich höher einschätzt als das Risiko für das Kind. Wegen der erbgutverändernden Eigenschaften von Morphin sollte dieser Wirkstoff Männern und Frauen im zeugungs- und gebärfähigen Alter nur dann verabreicht werden, wenn eine wirksame Verhütung sichergestellt ist.


Bei Neugeborenen wurden Entzugserscheinungen nach längerer Morphinanwendung während der Schwangerschaft beschrieben.


Morphin wird in die Muttermilch ausgeschieden und kann beim Säugling wirksame Konzentrationen erreichen. Vom Stillen wird daher abgeraten.

Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:

Morphin Merck kann die Aufmerksamkeit und das Reaktions­vermögen beein­trächtigen. Sie können dann auf uner­wartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell genug und gezielt reagieren.


Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob und unter welchen Voraussetzungen Sie z. B. Autofahren (siehe unten) können.

Eine verstärkte Beeinträchtigung ist insbesondere bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol oder der Einnahme von Beruhigungs­mitteln zu erwarten. Fahren Sie dann nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie dann keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen! Arbeiten Sie dann nicht ohne sicheren Halt!



Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Morphin Merck

Nicht zutreffend.


3. WIE IST MORPHIN MERCK ANZUWENDEN?

Wenden Sie Morphin Merck immer genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.


Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Morphin Merck nicht anders verordnet hat.


Die Dosierung von Morphin Merck muss der Stärke der Schmerzen und der individuellen Empfindlichkeit des Patienten angepasst werden.


Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:



Kontinuierliche intravenöse Infusion

Erwachsene: Anfangsdosis 1-2 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O pro Stunde.

Eine Tagesdosis von 100 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O sollte im Allgemeinen nicht überschritten werden. Bei schweren chronischen Schmerzen können gelegentlich höhere Erhaltungsdosen benötigt werden.


Kinder: Anfangsdosis 0,01-0,03 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O/kg Körpergewicht pro Stunde. Eine Tagesdosis von 0,5-1 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O/kg Körpergewicht sollte nicht überschritten werden.


Bei Neugeborenen sollte generell eine Infusionsrate von 0,015-0,02 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O/kg Körpergewicht pro Stunde nicht überschritten werden, weil die Eliminierung des Arzneimittels langsamer erfolgen könnte. Außerdem könnten Neugeborene anfälliger für Wirkungen des Arzneimittels am Zentralnervensystem sein.


Epidural

Erwachsene: 1 - 4 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O (verdünnt mit 10 - 15 ml isotonischer Natriumchloridlösung).


Kinder: 0,05 - 0,1 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O/kg Körpergewicht (eine Verdünnung mit isotonischer Natriumchloridlösung ist zu empfehlen).


Intrathekal

Erwachsene: 0,5 - 1,0 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O (verdünnt mit 1 - 4 ml isotonischer Natriumchloridlösung).


Kinder: 0,02 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O/kg Körpergewicht (eine Verdünnung mit isotonischer Natriumchloridlösung ist zu empfehlen).


Die Einzeldosen bei intravenöser Anwendung können bei nachlassender Wirkung, in der Regel alle 4 - 6 Stunden, wiederholt werden.


Wegen der längeren Wirkdauer bei epiduraler und insbesondere bei intrathekaler Anwendung entspricht die Tagesdosis bei diesen Applikationsformen häufig den Einzeldosisangaben./



Leber- oder Nierenfunktionsstörungen:

Bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen sowie bei Verdacht auf verzögerte Magen-Darm-Passage soll Morphin Merck besonders vorsichtig dosiert werden.


Dosierung für ältere Patienten:

Patienten im höheren Lebensalter (im Regelfall ab 75 Jahren) und Patienten mit schlechtem kör­perlichen Allgemeinzustand können empfindlicher auf Morphin reagieren. Daher ist darauf zu achten, dass die Dosiseinstellung vorsichtiger erfolgt und/oder längere Dosisintervalle zu wählen sind. Gegebenenfalls ist auf geringere Wirkstoffstärken auszuweichen.





Besondere Hinweise zur Dosiseinstellung:

Grundsätzlich sollte eine ausreichend hohe Dosis gegeben werden und gleichzeitig die im Einzel­fall kleinste schmerzlindernd wirksame Dosis angestrebt werden.


Sollten Sie sich einer anderen zusätzlichen Schmerzbehandlung unterziehen (z.B. Operation, Plexusblockade), so wird nach dem Eingriff die Dosis neu einzustellen sein. Dies wird im gegebenen Fall durch Ihren Arzt geschehen.

Art der Anwendung:

Zum langsamen, tropfenweisen Einfließen (infundieren).


Morphin Merck kann in den Muskel oder unter die Haut gespritzt sowie in eine Vene oder rückenmarksnah eingespritzt oder langsam eingetropft werden.

Dauer der Anwendung:

Über die Dauer der Behandlung entscheidet Ihr Arzt in Abhängigkeit von den Schmerzbeschwerden.


Morphin Merck sollte auf keinen Fall länger als unbedingt notwendig angewendet werden. Wenn entsprechend Art und Schwere der Erkrankung eine länger dauernde Schmerzbehandlung mit Morphin Merck erforderlich erscheint, sollte eine sorgfältige und in kurzen Abständen regelmäßige Überprüfung erfolgen (gegebenenfalls durch Einlegen von Anwendungspausen siehe Abschnitt 3.5), ob und inwieweit ein medizinisches Erfordernis weiter besteht. Gegebenenfalls ist auf geeignetere Darreichungsformen auszuweichen.


Bei der Therapie chronischer Schmerzen ist der Dosierung nach festem Zeitplan der Vorzug zu geben.


Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Morphin Merck zu stark oder zu schwach ist.

Wenn Sie eine größere Menge Morphin Merck angewendet haben als Sie sollten

Wenn Sie mehr Morphin Merck als verordnet angewendet haben, sollten Sie sofort den nächsten erreichbaren Arzt informieren.


Im Einzelnen können auftreten: enge Pupillen, Beeinträchtigung der Atmung bis zum Atemstillstand, Bewusstseinsstörungen bis zum Koma, Blutdruckabfall bis hin zum Schock, Steigerung der Herzfrequenz, Schwindel. Die Überdosierung starker Opioide kann zu einem tödlichen Ausgang führen.


Keinesfalls dürfen Sie sich in Situationen begeben, die erhöhte Aufmerksamkeit erfordern, z.B. Autofahren.


Folgende Maßnahmen bei Überdosierung sind bis zum Eintreffen eines Arztes sinnvoll: Wachhalten, Atembefehle geben, Atemhilfe.

Wenn Sie die Anwendung von Morphin Merck vergessen haben

Wenn Sie eine geringere Dosis als vorgesehen von Morphin Merck angewendet oder die Anwendung ganz vergessen haben, so führt dies zu einer mangelhaften bzw. fehlenden Schmerzlinderung. Führen Sie die Anwendung in der empfohlenen Weise fort. Keinesfalls sollten Sie die doppelte Einzeldosis anwenden.

Wenn Sie die Anwendung von Morphin Merck abbrechen

Wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder beenden wollen, sollten Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt über die Gründe für die Unterbrechung und die weitere Behandlungsweise sprechen.


Bei längerer Anwendung von Morphin Merck kann sich eine körperliche Abhängigkeit entwickeln. Ein plötzlicher Abbruch der Behandlung wird deshalb von Entzugserscheinungen begleitet sein. Dies können Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Angst, Spannungszustände, Unruhe, Verwirrtheit, Reizbarkeit, wiederkehrende Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen, Halluzinationen und Krampfanfälle sein.


Da das Risiko des Auftretens von Entzugserscheinungen bei plötzlichem Behandlungsabbruch größer ist, sollte die Dosierung beim Absetzen der Behandlung schrittweise verringert werden.


Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.


4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?

Wie alle Arzneimittel kann Morphin Merck Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:



Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten

Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten

Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, oder unbekannt


Mögliche Nebenwirkungen:

Nervensystem


Morphin führt dosisabhängig zu einer Atemdämpfung und Beruhigung in unterschiedlichem Ausmaß von leichter Müdigkeit bis zur Benommenheit.


Häufig:

Kopfschmerzen, Schwindel.


Sehr selten:

Zittern (Tremor), unwillkürliches Muskelzucken, epileptische Krampfanfälle.

Insbesondere bei hoher Dosierung gesteigerte Schmerzempfindlichkeit, die nicht auf eine weitere Dosiserhöhung von Morphin anspricht.


Bei rückenmarksnaher Morphingabe können auch folgende Nebenwirkungen auftreten:


Gelegentlich:

Wiederaufleben einer Herpes-Infektion der Lippen.


Sehr selten:

Schwerwiegende neurologische Symptome wie Lähmungen, die z.B auf eine Gewebereaktion im Bereich der Katheterspitze zurückgehen können. Verspätete Atemhemmung (bis zu 24 Stunden).



Psychische Störungen


Morphin zeigt vielfältig psychische Nebenwirkungen, die hinsichtlich Stärke und Art individuell unterschiedlich (je nach Persönlichkeit und Behandlungsdauer) in Erscheinung treten.


Sehr häufig:

Stimmungsveränderungen, meist gehobene (Euphorie), aber auch missmutige Verstimmung (Dysphorie).


Häufig:

Veränderungen der Aktiviertheit (meist Dämpfung, aber auch Steigerung oder Erregungszustände), Schlaflosigkeit und Störungen im Denken und Fühlen (z.B. Denkstörungen, Wahrnehmungsstörungen/Halluzinationen, Verwirrtheit).


Sehr selten:

Abhängigkeit (siehe auch Abschnitt 2 2.2), Verminderung der Libido oder Potenzschwäche.


Augen


Sehr selten:

Verschwommenes Sehen, Doppeltsehen und Augenzittern.

Pupillenverengung ist ein typischer Begleiteffekt.


Magen-Darm-Trakt


Dosisabhängig können Übelkeit und Mundtrockenheit auftreten.

Bei Dauerbehandlung ist Verstopfung ein typischer Begleiteffekt.


Häufig:

Erbrechen (besonders zu Beginn der Behandlung), Appetitlosigkeit, Verdauungsstörungen und Geschmacksveränderungen.


Selten:

Erhöhung der Pankreasenzyme bzw. eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis).


Sehr selten:

Darmverschluss, Bauchschmerzen.


Leber- und Gallenerkrankungen


Selten:

Gallenkoliken.


Sehr selten:

Erhöhung leberspezifischer Enzyme.


Nieren und Harnwege


Häufig:

Störungen bei der Blasenentleerung.


Selten:

Nierenkoliken.


Bewegungsapparat


Sehr selten:

Muskelkrämpfe, Muskelstarre.


Atemwege


Selten:

Krämpfe der Atemwegsmuskulatur (Bronchospasmen).


Sehr selten:

Atemnot (Dyspnoe).


Bei intensivmedizinisch behandelten Patienten sind Wasseransammlungen in der Lunge, die nicht auf einer Störung der Herzfunktion beruhten, (nicht-kardiogen bedingte Lungenödeme) beobachtet worden.


Haut, allergische Reaktionen


Häufig:

Schwitzen, Überempfindlichkeitsreaktionen wie Nesselsucht (Urticaria), Juckreiz (Pruritus).


Sehr selten:

Andere Hautausschläge (Exantheme) und Wasseransammlung im Gewebe (periphere Ödeme) - bilden sich nach Absetzen zurück.


Es kann zu akuten allergischen Allgemeinreaktionen mit Blutdruckabfall und/oder Luftnot (anaphylaktische Reaktionen) kommen.


Herz- Kreislauf-System


Gelegentlich:

Klinisch bedeutsamer Abfall als auch Anstieg von Blutdruck und Herzfrequenz.


Es können Gesichtsrötungen, Herzklopfen, allgemeine Schwäche bis hin zum Ohnmachtsanfall und Herz­versagen auftreten.


Allgemeine Erkrankungen


Es kann zu einer Gewöhnung und eventuell zum Nachlassen der Wirksamkeit (Toleranzentwicklung) kommen.


Selten:

Entzugserscheinungen.


Sehr selten:

Schwäche (Asthenie), Unwohlsein, Schüttelfrost. Ausbleiben der Regelblutung. Zahnveränderungen, wobei jedoch ein ursächlicher Zusammenhang zur Morphin-Behandlung nicht hergestellt werden kann.



Hormonelle Störungen


Sehr selten:

Es kann ein Syndrom der unangemessenen Freisetzung eines die Wasserausschwemmung steuernden Hormons ausgelöst werden (SIADH; Leitsymptom: Natriummangel (Hyponatriämie)).


Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.


Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?


Sollten Sie Anzeichen einer der oben geschilderten schwerwiegenden Nebenwirkungen bei sich beobachten, rufen Sie den nächst erreichbaren Arzt zu Hilfe. Bei anderen unerwünschten Wir­kungen sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt über die weitere Behandlung.


5. WIE IST Morphin MERCK AUFZUBEWAHREN?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Etikett und Umkarton angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden


Aufbewahrungsbedingungen :

Bewahren Sie Morphin Merck an einem trockenen Ort Nicht über 25 oC lagern.
Ampullen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.


Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch oder Zubereitung

Die Ampullen sollen nach Öffnung sofort angewendet werden.

Bitte geben Sie nicht verwendete Ampullen oder Reste in Ampullen bei Ihrem Arzt oder Apotheker ab..



6. WEITERE INFORMATIONEN

Was Morphin Merck enthält:

1 ml Injektionslösung enthält 10 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O entsprechend 7,6 mg Morphin.


Die sonstigen Bestandteile sind:

Salzsäure, Wasser für Injektionszwecke. Die Ampulle enthält keine Konservierungs­mittel


Wie Morphin Merck aussieht und Inhalt der Packung:

10 ml Glasampullen (braun) der Glasart I.

Packung zu 3 oder 5 Ampullen (N1).


Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Unternehmer:


Merck Pharma GmbH

Alsfelder Straße 17

64289 Darmstadt


E-Mail: medizinpartner@merck-pharma.de


Service-Nummer (zum Ortstarif):

Telefon: (0180) 222 76 00

Telefax: (06151) 72 32 50


Hersteller:


Merck KGaA

Frankfurter Straße 250

64293 Darmstadt


Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im April 2005 Juni 2007.

RevNum.: 3 Juni 2007 Seite: 21 von 21