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Morphin Painbreak Akut 20 Mg Brausetabletten

Document: 06.10.2003   Gebrauchsinformation (deutsch) change

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Liebe Patientin, lieber Patient!


Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.


Gebrauchsinformation


Morphriem


Wirkstoff: Morphinsulfat


Zusammensetzung


Arzneilich wirksamer Bestandteil:

,

1 Brausetablette enthält 20 mg Morphinsulfat, entsprechend 15 mg Morphin.


Sonstige Bestandteile:

Natriumchlorid, Povidon K25, Kaliumdihydrogenphosphat, Natriumhydrogencarbonat, Aspartam, Macrogol 6000, Magnesiumstearat


Darreichungsform und Inhalt


20 Brausetabletten (N1) bzw.

50 Brausetabletten (N2) bzw.

100 Brausetabletten (N3)


Stark wirkendes Schmerzmittel


Pharmazeutischer Unternehmer:


RIEMSER Arzneimittel AG

An der Wiek 7

17493 Greifswald - Insel Riems

Telefon: (038351) 76-0

Telefax: (038351) 308


Hersteller:


Losan Pharma GmbH

Otto-Hahn-Stasse 13

79395 Neuenburg

Tel.: 07631 / 7906-0

Fax : 07631 / 7906-99



Anwendungsgebiete


Starke und stärkste Schmerzen.


Gegenanzeigen


Wann dürfen Sie Morphriem nicht anwenden?

Dieses Arzneimittel darf nicht angewendet werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Morphin oder andere Bestandteile des Präparates bei bestehendem Darmverschluss (Ileus) bei bestehender Schwangerschaft


Hinweis:


Bei Vorliegen einer Phenylketonurie ist zu beachten, dass dieses Arzneimittel den Süßstoff Aspartam enthält.


1 Brausetablette enthält 15 mg Aspartam (entsprechend 8,42 mg Phenylalanin).


Wann dürfen Sie Morphriem erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden?

Im folgenden wird beschrieben, wann Sie Morphriem nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.


Morphriem darf nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden bei


- Abhängigkeit von Opioiden


- Bewusstseinsstörungen


- Krankheitszuständen, bei denen eine Störung des Atemzentrums und der Atemfunktion vorliegt, bzw. vermieden werden muss


- Zuständen mit erhöhtem Hirndruck


- niedrigem Blutdruck, verbunden mit geringer zirku­lierender Blutmenge (Hypotension bei Hypovolämie)


- vergrößerter Vorsteherdrüse (Prostatahypertrophie) mit Restharnbildung (Gefahr der Blasenruptur durch Harnverhalten)


- Harnwegsverengungen oder Koliken der Harnwege


- Gallenwegserkrankungen


- obstruktiven und entzündlichen Darmerkrankungen


- Tumor der Nebenniere (Phäochromozytom)


- Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)


- Schilddrüsenunterfunktion (Myxödem)


- Patienten mit epileptischen Anfällen oder erhöhter Krampfbereitschaft des Gehirns


- Kindern unter 13 Jahren


- Stillzeit.


Was muss in Schwangerschaft und Stillzeit beachtet werden?

Mehrere Tests haben gezeigt, dass Morphin das Erbgut verändern kann; eine solche Wirkung muss auch für das Erbgut vom Menschen angenommen werden.

Daher sollte Morphin Männern und Frauen im zeugungs- und gebärfähigen Alter nur dann verabreicht werden, wenn eine wirksame Verhütung sichergestellt ist.

Morphin darf in der Schwangerschaft nicht angewendet werden, da sich unter Morphin im Tierversuch Hinweise auf eine Schä­digung der Nachkommen zeigten. Beim Menschen besteht möglicherweise ein Zusammenhang mit einer erhöhten Häufigkeit von Leistenbrüchen.

Morphin kann vor und nach der Geburt gegeben, die Fähigkeit der Gebärmutter, sich zusammenzuziehen, hemmen. Beim Neugeborenen kann es zu Atemdepression kommen, da Morphin die Plazenta passiert.


Bei längerer Einnahme während der Schwangerschaft können nach der Geburt beim Neugeborenen Entzugserscheinungen auftre­ten, die unter Umständen eine Behandlung erfordern.

Morphin wird mit der Muttermilch ausgeschieden. Vom Stillen ist bei Morphingaben dringend abzuraten.


Was ist bei Kindern und älteren Menschen zu berück­sichtigen?

Bei Kindern unter 1 Jahr darf das Arzneimittel nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden.

Bei älteren Menschen ist Morphriem besonders vorsichtig zu dosieren (siehe Dosierungsanleitung).


Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise


Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?

Sollten Sie sich einer operativen Schmerzbehandlung unterziehen, so wird nach dem Eingriff die Dosis neu einzustellen sein. Dies wird im gegebenen Fall durch Ihren Arzt geschehen.

Die Anwendung von Morphin kann zu Euphorie und Ent­wicklung einer Abhängigkeit führen. Absetzen nach wiederholter Anwendung oder Applikation eines Opiatan­tagonisten löst ein typisches Entzugsbild (Entzugs­syndrom) aus. Folgen Sie bitte in jedem Fall den An­weisungen Ihres Arztes.


Bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen sowie bei Verdacht auf verzögerte Magen-Darm-Passage soll Morphriem besonders vorsichtig dosiert werden. Sollte bei Ihnen eine Erkrankung der Nebennierenrinde (In­suffizienz) bestehen, so wird Ihr Arzt die Plasma­kortisolkonzentration kontrollieren und Ihnen gege­benenfalls entsprechende Medikamente (Kortikoide) verordnen.


Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt be­achten?

Morphriem kann die Aufmerksamkeit und das Reaktionsver­mögen beeinträchtigen. Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell genug und gezielt reagieren.

Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob und unter welchen Voraussetzungen Sie z.B. Autofahren (siehe unten) können.


Eine verstärkte Beeinträchtigung ist insbesondere bei Behandlungsbeginn, Dosis-Erhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol oder der Einnahme von Beruhigungsmitteln zu erwarten. Fahren Sie dann nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie dann keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen! Arbeiten Sie dann nicht ohne sicheren Halt!


Worauf müssen Sie noch achten?

Verstopfung ist unter einer Morphinbehandlung häufig. Gerade wenn Sie vor Beginn der Einnahme schon Probleme mit dem Stuhlgang hatten, sollten Sie von Anfang an ein Abführmittel nehmen. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt.


Wechselwirkungen mit anderen Mitteln


Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Morphriem?

Die gleichzeitige Anwendung von Morphin und anderen zentral dämpfend wirkenden Arzneimitteln kann zu einer Verstärkung der Nebenwirkungen von Morphin, ins­besondere der Atemdepression, führen.


Durch Cimetidin und andere den Leberstoffwechsel belastende Arzneimittel können durch Hemmung des Abbaus erhöhte Plasmakonzentrationen von Morphin auftreten.


Bei Vorbehandlung von Patienten mit bestimmten Anti­depressiva (MAO-Hemmstoffen) innerhalb der letzten 14 Tage vor der Opioid-Anwendung sind lebensbedrohende Wechselwirkungen auf Zentralnervensystem, Atmungs- und Kreislauffunktion mit Pethidin beobachtet worden. Dies ist auch bei der Anwendung von Morphriem nicht auszu­schließen.


Welche anderen Arzneimittel werden in ihrer Wirkung durch Morphriembeeinflusst?

Durch Morphin kann die Wirkung von muskelentspannenden Arzneimitteln (Muskelrelaxantien) verstärkt werden.


Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.


Welche Genussmittel, Speisen und Getränke sollten Sie meiden?

Alkoholgenuss unter Wirkung dieses Arzneimittels ver­stärkt die Beeinträchtigung der psychischen Leistungs­fähigkeit und des Reaktionsvermögens.


Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung


Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Morphriem nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Morphriem sonst nicht richtig wirken kann!


Die Dosierung von Morphriem muss der Stärke der Schmerzen und der individuellen Empfindlichkeit des Patienten angepasst werden.


Wie viel von Morphriem und wie oft sollten Sie Morphriem ein­nehmen?


Der empfohlene Bereich der Einzel- und Tagesdosen für Kinder und Erwachsene ist in der folgenden Tabelle an­gegeben:


Einzeldosis für 20 mg Brausetabletten



13 – 16 Jahre 10,0 - 20,0 mg Morphinsulfat,

d. h. 1/2 - 1 Brausetablette Morphriem


über 16 Jahre 10,0 - 60,0 mg Morphinsulfat,

d. h. 1/2 - 3 Brausetabletten Morphriem


Tagesdosis für 20 mg Brausetabletten



13 - 16 Jahre 60,0 - 120,0 mg Morphinsulfat,

d. h. 3 - 6 Brausetabletten Morphriem


über 16 Jahre bis 360,0 mg Morphinsulfat,

d. h. bis 18 Brausetabletten Morphriem


Die Einzeldosen können bei nachlassender Wirkung nach 4 - 6 Stunden wiederholt werden. Die maximalen Tages­dosen sollten das 4 - 6fache der Einzeldosen nicht überschreiten.


Sind höhere Tagesdosen erforderlich, sind bei der Anwendung andere entsprechend geeignete Wirk­stoffstärken alternativ oder in Kombination mit Morphriem einzubeziehen.


Dosierung für ältere Patienten:

Patienten im höheren Lebensalter (im Regelfall ab 75 Jahren) und Patienten mit schlechtem körperlichen Allgemeinzustand können empfindlicher auf Morphin reagieren. Daher ist darauf zu achten, dass die Dosis­einstellung vorsichtiger erfolgt und/oder längere Dosisintervalle zu wählen sind. Ggf. ist auf geringere Wirkstoffstärken auszuweichen.


Hinweis zur Dosiseinstellung:

Für eine Neueinstellung der Dosis eines Patienten stehen Retardtabletten mit geringerer Wirkstoffstärke zur Verfügung. Zur Dosiseinstellung können auch schnell freisetzende Morphinzubereitungen genutzt werden.

Grundsätzlich sollte eine ausreichend hohe Dosis gegeben werden und gleichzeitig die im Einzelfall kleinste schmerzlindernd wirksame Dosis angestrebt werden.


Wie sollten Morphriem einnehmen?

Die Brausetabletten werden vor Einnahme in einem Glas mit Wasser aufgelöst.


Bei der Therapie chronischer Schmerzen ist der Dosie­rung nach einem festem Zeitplan der Vorzug zu geben.


Die Dauer der Anwendung liegt im Ermessen des Arztes und richtet sich nach Dauer und Schwere Ihrer Erkran­kung.


Überdosierung und andere Anwendungsfehler


Was ist zu tun, wenn Morphriem in zu großen Mengen einge­nommen wurde (beabsichtigte oder versehentliche Über­dosierung)?

Wenn Sie mehr Morphriemals verordnet angewendet haben, sollten Sie sofortIhren Arzt informieren. Im einzel­nen können auftreten: enge Pupillen (Miosis), Atem­depression bis zum Atemstillstand, Bewusstseinsstörungen bis zum Koma, Blutdruckabfall, Steigerung der Herzfrequenz, Schwindel. Keinesfalls dürfen Sie sich in Situationen begeben, die erhöhte Aufmerk­samkeit erfordern, z.B. Autofahren.


Folgende Maßnahmen bei Überdosierung sind sinnvoll:


Wachhalten, Atembefehle geben, Atemhilfe.


Was müssen Sie beachten, wenn Sie zu wenig Morphriem ange­wendet haben?

Wenn Sie eine geringere Dosis als vorgesehen von Morphriem einnehmen oder die Einnahme ganz vergessen haben, so führt dies zu einer mangelhaften bzw. fehlenden Schmerzlinderung. Führen Sie die Anwendung in der emp­fohlenen Weise fort. Keinesfalls sollten Sie die doppelte Einzeldosis anwenden.


Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden?

Wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder beenden wollen, sollten Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt über die Gründe für die Unterbrechung und die weitere Behandlungsweise sprechen.


Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde-gelegt:


Sehr häufig:
mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig:
mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich:
mehr als 1 von 1000 Behandelten

Selten:
mehr als 1 von 10.000 Behandelten

Sehr selten:
1 oder weniger von 10.000 Behandelten einschließlich Einzelfälle.


Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Morphriem auftreten?


Wirkungen auf das Nervensystem/Sehstörungen

Morphin führt dosisabhängig zu einer Atemdämpfung und Sedierung in unterschiedlichem Ausmaß von leichter Müdigkeit bis zur Benommenheit. Häufig können Kopfschmerzen, Schwindel, Schwitzen auftreten, sehr selten verschwommenes Sehen, Doppeltsehen und Augenzittern. Pupillenverengung (Miosis) ist ein typischer Begleiteffekt.


Psychische Effekte

Morphin zeigt vielfältige psychische Nebenwirkungen, die hinsichtlich Stärke und Art individuell unter­schiedlich (je nach Persönlichkeit und Behandlungs­dauer) in Erscheinung treten. Häufig sind Stimmungs­veränderungen, meist gehobene Stimmung (Euphorie), häufig missmutige Stimmung (Dysphorie), Ver­änderungen der Aktiviertheit (meist Dämpfung, häufig Steigerung, selten Erregungszustände), Schlaflosigkeit und Veränderungen der kognitiven und sensorischen Leistungsfähigkeit (z. B. Entscheidungs­verhalten, Wahrnehmungsstörungen/Halluzinationen, Verwirrtheit) festzustellen. Sehr selten tritt eine Verminderung der Libido oder eine Potenzschwäche auf.


Wirkungen auf den Magen-Darmtrakt und auf die glatte Muskulatur

Dosisabhängig können Übelkeit und Mundtrockenheit auftreten. Häufig werden Erbrechen (besonders zu Beginn der Behandlung), Appetitlosigkeit und Ge­schmacksveränderungen beobachtet. Bei Dauerbehandlung ist Verstopfung - im Einzelfall bis hin zum Darm­verschluß - ein typischer Begleiteffekt. Häufig werden Krämpfe der glatten Muskulatur (z. B. Koliken, Störungen bei der Blasenentleerung, Bronchialkrämpfe) beobachtet.


Überempfindlichkeitsreaktionen

Überempfindlichkeitsreaktionen wie Nesselsucht (Urti­karia), Juckreiz (Pruritus) sind beobachtet worden, andere Hautausschläge (Exantheme) und Wasseransammlung im Gewebe (periphere Ödeme - bilden sich nach Absetzen zurück) sehr selten.


Es kann zu anaphylaktischen und anaphylaktoiden Reak­tionen und bei entsprechender Veranlagung gelegentlich zur Auslösung eines Asthmaanfalles kommen.


Wirkungen auf das Herz-Kreislaufsystem

Gelegentlich sind sowohl klinisch bedeutsamer Abfall als auch Anstieg von Blutdruck und Herzfrequenz auf­getreten. Es können Gesichtsrötungen, Schüttelfrost, Herzklopfen, allgemeine Schwäche bis hin zum Ohn­machtsanfall und Herzversagen auftreten.


Sonstige Reaktionen

Bei intensivmedizinisch behandelten Patienten sind nicht-kardiogen bedingte Lungenödeme beobachtet worden.


Sehr selten sind Muskelspasmen oder -starre beobachtet worden.


Die Anwendung von Morphriem kann zur Entwicklung einer Toleranz und Abhängigkeit führen. Absetzen nach wiederholter Anwendung oder Applikation eines Opiat­antagonisten löst ein typisches Entzugsbild (Entzugs­syndrom) aus.


Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.


Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu er­greifen?


Sollten Sie Anzeichen einer der oben geschilderten, schwerwiegenden Nebenwirkungen bei sich beobachten, rufen Sie den nächst erreichbaren Arzt zu Hilfe. Bei anderen unerwünschten Wirkungen sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt über die weitere Behandlung.


Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels


Das Verfallsdatum dieser Packung ist auf Blister und Faltschachtel aufgedruckt. Verwenden Sie diese Packung nicht mehr nach diesem Datum!


Stand der Information:


September 2003


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!