Moxobeta 0,2 Mg Filmtabletten
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Moxobeta 0,2 mg Filmtabletten
Moxobeta 0,3 mg Filmtabletten
Moxobeta 0,4 mg Filmtabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Moxobeta 0,2 mg Filmtabletten
1 Filmtablette enthält 0,2 mg Moxonidin
Moxobeta 0,3 mg Filmtabletten
1 Filmtablette enthält 0,3 mg Moxonidin
Moxobeta 0,4 mg Filmtabletten
1 Filmtablette enthält 0,4 mg Moxonidin
Sonstiger Bestandteil: Lactose
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Filmtabletten
Moxobeta 0,2 mg Filmtabletten: Zartrosa, runde Filmtabletten
Moxobeta 0,3 mg Filmtabletten: Rosa, runde Filmtabletten
Moxobeta 0,4 mg Filmtabletten: Dunkelrosa, runde Filmtabletten
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Leichte bis mittelschwere essentielle Hypertonie.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Erwachsene
Moxonidin soll individuell dosiert werden, wobei die Therapie mit 0,2 mg Moxonidin pro Tag begonnen werden sollte und die therapeutische Tagesdosis meist zwischen 0,2 mg Moxonidin und 0,4 mg Moxonidin liegt.
Eine Einzeldosis von 0,4 mg Moxonidin und eine Tagesdosis von 0,6 mg Moxonidin sollten nicht überschritten werden.
Moxobeta 0,2 mg:
Soweit nicht anders verordnet, sollte die Behandlung mit der niedrigsten Moxonidin-Dosis begonnen werden, d. h. 0,2 mg Moxonidin pro Tag, entsprechend 1 Filmtablette Moxobeta 0,2 mg morgens.
Bei unzureichender Wirkung sollte eine Dosissteigerung frühestens nach 3 Wochen auf 0,4 mg Moxonidin pro Tag, entsprechend 2 Filmtabletten Moxobeta 0,2 mg morgens oder 2-mal 1 Filmtablette täglich (morgens 1 Filmtablette, abends 1 Filmtablette) durchgeführt werden.
Ist eine höhere Tagesdosis angezeigt, stehen zur Vereinfachung der Einnahme Moxobeta 0,3 mg und Moxobeta 0,4 mg zur Verfügung.
Moxobeta 0,3 mg:
Soweit nicht anders verordnet, sollte hier die Behandlung mit 0,3 mg Moxonidin pro Tag, entsprechend 1 Filmtablette Moxobeta 0,3 mg morgens, erfolgen.
Bei unzureichender Wirkung sollte eine Dosissteigerung frühestens nach 3 Wochen auf maximal 0,6 mg Moxonidin pro Tag, entsprechend 2-mal 1 Filmtablette täglich (morgens 1 Filmtablette, abends 1 Filmtablette) durchgeführt werden.
Sind niedrigere oder höhere Tagesdosen angezeigt, stehen zur Vereinfachung der Einnahme Moxobeta 0,2 mg und Moxobeta 0,4 mg zur Verfügung.
Moxobeta 0,4 mg:
Soweit nicht anders verordnet, sollte hier die Behandlung mit 0,4 mg Moxonidin pro Tag, entsprechend 1 Filmtablette Moxobeta 0,4 mg morgens, erfolgen.
Ist eine niedrigere Einzeldosis angezeigt, stehen zur Vereinfachung der Einnahme Moxobeta 0,2 mg und Moxobeta 0,3 mg zur Verfügung.
Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren
Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren sollte Moxonidin nicht gegeben werden, da hierzu nicht ausreichend therapeutische Daten verfügbar sind.
Ältere Menschen
Sofern die Nierenfunktion nicht eingeschränkt ist, gilt für die Dosierung dieselbe Empfehlung wie bei Erwachsenen.
Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit mäßig eingeschränkter Nierenfunktion (GFR > 30 ml/Minute, jedoch < 60 ml/Minute) darf eine Einzeldosis von 0,2 mg und eine Tagesdosis von 0,4 mg Moxonidin nicht überschritten werden. Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion (GFR < 30 ml/Minute) ist Moxonidin kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Leberfunktionsstörungen
Zu Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion liegen keine Studien vor. Da Moxonidin jedoch keinen ausgeprägten hepatischen Metabolismus aufweist, ist kein nennenswerter Einfluss auf die Pharmakokinetik zu erwarten; für Patienten mit leichter bis mäßig eingeschränkter Leberfunktion gilt daher dieselbe Dosierungsempfehlung wie für Erwachsene. Bei Patienten mit schweren Lebererkrankungen ist Moxonidin kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Art der Anwendung
Da eine gleichzeitige Nahrungsaufnahme die Pharmakokinetik von Moxonidin nicht beeinflusst, kann Moxonidin vor, während oder nach einer Mahlzeit eingenommen werden. Die Filmtabletten sollten mit einer ausreichenden Menge Flüssigkeit eingenommen werden.
Dauer der Anwendung
Eine zeitliche Begrenzung der Anwendungsdauer ist nicht vorgesehen.
Die Behandlung sollte im Bedarfsfall nicht abrupt abgebrochen werden, sondern über einen Zeitraum von 2 Wochen ausschleichend abgesetzt werden (siehe auch Abschnitt 4.4).
4.3 Gegenanzeigen
Moxonidin darf nicht angewendet werden bei
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Überempfindlichkeit gegenüber Moxonidin oder einem der Hilfsstoffe
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Sick-Sinus-Syndrom oder sinuatrialer Block
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Bradykardie in Ruhe (unter 50 Schläge/Minute)
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fortgeschrittener Nierenfunktionsstörung (GFR < 30 ml/min)
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angioneurotischem Ödem in der Vorgeschichte
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atrioventrikulärer Block II. oder III. Grades
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malignen Arrhythmien
-
Herzinsuffizienz NYHA II-IV
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schwerer koronarer Herzkrankheit oder instabile Angina pectoris
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schweren Lebererkrankungen
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Moxonidin sollte wegen fehlender Therapieerfahrung nicht angewendet werden bei:
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Claudicatio intermittens
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Morbus Raynaud
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Morbus Parkinson
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epileptischen Erkrankungen
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Glaukom
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Depressionen
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Schwangerschaft oder Stillzeit (siehe auch Abschnitt 4.6)
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Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren
-
Therapie mit trizyklischen Antidepressiva
Bei Patienten mit mäßig eingeschränkter Nierenfunktion (GRF > 30 ml/Minute, jedoch < 60 ml/Minute) ist die blutdrucksenkende Wirkung von Moxonidin engmaschig zu kontrollieren, insbesondere zu Beginn der Behandlung. Bei diesen Patienten ist eine sorgfältige Dosistitration erforderlich.
Obwohl ein überschießender Anstieg des Blutdrucks (Rebound) nach Absetzen von Moxonidin bisher nicht beobachtet wurde, sollte die Einnahme von Moxonidin nicht abrupt, sondern schrittweise innerhalb eines Zeitraums von zwei Wochen abgesetzt werden (siehe auch Abschnitt 4.2). Dies gilt auch bei Unterbrechung oder Beendigung der Behandlung mit Moxonidin.
Wird Moxonidin in Kombination mit einem β-Blocker gegeben, muss beim Abbruch der Behandlung zuerst der β-Blocker abgesetzt werden und erst dann im Abstand von einigen Tagen Moxonidin, um einen überschießenden Blutdruckanstieg zu vermeiden.
Bei Patienten mit schwerer zerebrovaskulärer Insuffizienz, unmittelbar zurückliegendem Myokardinfarkt und peripheren Durchblutungsstörungen sollte die Einnahme von Moxonidin mit extremer Vorsicht erfolgen.
Aufgrund fehlender klinischer Sicherheitsdaten bei Patienten mit gleichzeitig bestehender leichter Herzinsuffizienz (NYHA I), muss Moxonidin hier mit Vorsicht angewendet werden.
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Moxobeta nicht einnehmen.
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Siehe auch die Abschnitte 4.2 und 4.5.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Gleichzeitige Gabe anderer Antihypertensiva verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung von Moxonidin.
Moxonidin kann die Wirkung von trizyklischen Antidepressiva (eine gleichzeitige Anwendung ist zu vermeiden), Tranquilizern, Alkohol, Sedativa und Hypnotika verstärken. Die sedierende Wirkung von Benzodiazepinen kann durch gleichzeitige Anwendung von Moxonidin verstärkt werden. Moxonidin schränkt die kognitiven Funktionen bei Patienten, die gleichzeitig Lorazepam einnehmen, geringfügig ein.
Moxonidin wird durch tubuläre Sekretion ausgeschieden. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln, die durch tubuläre Sekretion ausgeschieden werden (Digitalisglykoside, Insulin, Sulfonylharnstoffe, Nitrate, Antirheumatika, Lipidsenker, Allopurinol, Colchicin, Probenecid, Arzneimittel gegen Ulzera, Schilddrüsenextrakte), können nicht ausgeschlossen werden.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft:
Es liegen keine hinreichenden Daten für eine Anwendung von Moxonidin bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Moxonidin sollte daher während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.
Stillzeit:
Da der Wirkstoff Moxonidin in die Muttermilch ausgeschieden wird, sollte Moxonidin nicht während der Stillzeit eingenommen werden. Ist eine Behandlung mit Moxonidin in der Stillzeit unumgänglich, sollte abgestillt werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Die Behandlung des Bluthochdruckes mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
4.8 Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Nicht bekannt
(Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht
abschätzbar)
Insbesondere zu Beginn der Behandlung wurden Mundtrockenheit, Kopfschmerzen, Schwäche und Schwindel sehr häufig beschrieben.
Häufigkeit und Intensität nehmen nach wiederholter Anwendung in der Regel ab.
Betroffenes Organsystem |
Sehr häufig |
Häufig |
Gelegentlich |
Selten |
Sehr selten |
Erkrankungen des Blutes und Lymphsystems |
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Thrombozytopenie |
Erkrankungen des Nervensystems |
Benommenheit, Kopf-schmerzen, Schwindel, Schläfrigkeit |
Sedierung* |
Parästhesien der Extremitäten |
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Krampfanfälle |
Augenerkrankungen |
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trockener Juckreiz oder Brennen der Augen |
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Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths |
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Parotisschmerz |
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Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums |
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Atemnot, Lungenödem |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
Mundtrocken-heit |
Übelkeit, Obstipation und andere gastro-intestinale Störungen |
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Erkrankungen der Nieren und Harnwege |
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Harnverhalt oder Harninkontinenz |
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Nierenversagen |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
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allergische Hautreaktionen |
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Angioödem |
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen |
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Schwächegefühl in den Beinen* |
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Gefäßerkrankungen |
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Vasodilatation |
Hypotonie, orthostatische Hypotonie, Raynaud-Syndrom, periphere Durchblutungs-störungen |
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Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort |
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Schwäche*, Schlafstö-rungen |
Synkope, Flüssigkeits-retention, Appetitlosigkeit |
Ödeme unterschiedlicher Lokalisation |
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Leber- und Gallenerkrankungen |
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Hepatitis, Cholestase, Ikterus |
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse |
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Gynäkomastie, Impotenz und Libidoverlust |
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Psychiatrische Erkrankungen |
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Gedächtnis-leistungs-störungen, Gestörte Denkpro-zesse/Ver-wirrtheitszustände |
Depression, Angstgefühle |
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* Diese Beschwerden klingen häufig während der ersten Wochen der Behandlung ab.
4.9 Überdosierung
Symptome der Intoxikation
Bisher liegen keine ausreichenden Erfahrungen mit Intoxikationen verursacht durch Moxonidin am Menschen vor.
In einigen Fällen wurden Einnahmen mit akuten Dosierungen bis zu 16 mg, jedoch ohne tödlichen Verlauf berichtet.
Die berichteten Anzeichen und Symptome einer Überdosierung sind: Kopfschmerzen, Sedation, Schläfrigkeit, Blutdruckabfall, Schwindel, generelles Schwächegefühl, Bradykardie, Mundtrockenheit, Erbrechen, Müdigkeit und Magenbeschwerden.
Aufgrund der pharmakologischen Eigenschaften des Wirkstoffes Moxonidin können zusätzlich auftreten: orthostatische Dysregulation,paradoxer Bluthochdruck, Tachykardie, Muskelschwäche und Hyperglykämie.
Es wurde über den folgenden Fall einer unbeabsichtigten Überdosierung bei einem 2-jährigen Kind berichtet:
Das Kind hatte eine unbekannte Menge Moxonidin eingenommen. Die potenziell aufgenommene Dosis betrug maximal 14 mg. Das Kind zeigte die folgenden Symptome:
Sedierung, Koma, Hypotonie, Miosis und Dyspnoe. Eine Magenspülung, Glukoseinfusionen, kontrollierte Beatmung und Ruhigstellung führten zu einer vollständigen Rückbildung der Symptome innerhalb von 11 Stunden.
Therapie von Intoxikationen
Es existiert kein spezifisches Antidot.
In der Frühphase bei großen Mengen Moxonidin Giftentfernung durch Magenspülung (kein Sirup Ipecac wegen schnell auftretender Sedierung), anschließend Kohle und Glaubersalz, bei geringen Mengen von Moxonidin nur Gabe von Kohle.
Kreislaufstabilisierende Maßnahmen (z.B. Gabe von Flüssigkeit und Dopamin zur Behandlung einer Hypotension, Atropin-Gabe bei Bradykardie) mit Überwachung am Monitor werden empfohlen.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antihypertonika, zentral wirkende antiadrenerge Mittel, Imidazolin-Rezeptoragonist
ATC-Code: C02AC05
In verschiedenen Tiermodellen hat Moxonidin eine starke blutdrucksenkende Wirkung gezeigt. Die verfügbaren experimentellen Daten deuten darauf hin, dass der Wirkungsort von Moxonidin im Zentralnervensystem (ZNS) liegt.
Im Hirnstamm bindet Moxonidin selektiv an I1-Imidazolin-Rezeptoren. Diese Imidazolin-empfindlichen Rezeptoren liegen insbesondere in der rostralen, ventrolateralen Medulla oblongata, einem Gebiet, das in der zentralen Kontrolle des sympathischen Nervensystems eine wesentliche Rolle spielt. Die Wirkung dieser Interaktion mit diesen I1-Imidazolin-Rezeptoren ist offenbar eine Aktivitätsverminderung der sympathischen Nerven. Dies wurde für die sympathischen Nerven von Herz, Eingeweide und Nieren nachgewiesen.
Beim Menschen führt Moxonidin durch eine Erniedrigung der Sympathikus-Aktivität zu einer Reduktion des systemischen Gefäßwiderstandes und folglich zu einer Senkung des mittleren systolischen Blutdrucks sowohl in Ruhe als auch bei Anstrengung.
Über die Auswirkungen von Moxonidin auf die Mortalität und die kardiovaskuläre Morbidität liegen derzeit keine Erkenntnisse vor.
Moxonidin unterscheidet sich von anderen zentral wirksamen Antihypertensiva durch seine im Vergleich zur Affinität zu I1-Imidazolin-Rezeptoren nur geringe Affinität zu zentralen α2-Adrenozeptoren. Man nimmt an, dass Sedierung und Mundtrockenheit, die beim Menschen am häufigsten auftretenden Nebenwirkungen zentral wirkender Antihypertensiva, durch Wirkung an α2-Adrenozeptoren verursacht werden.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Moxonidin wird nach oraler Anwendung schnell resorbiert. Beim Menschen werden ca. 90% einer oralen Dosis resorbiert. Nahrungsaufnahme hat keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Moxonidin. Es gibt keinen First-pass-Metabolismus und die Bioverfügbarkeit beträgt 88%.
Verteilung
Nur etwa 7% von Moxonidin werden an humane Plasmaproteine gebunden (Vdss = 1,8 0,4 l/kg). Die maximalen Plasmawerte von Moxonidin werden 30-180 min nach Einnahme einer Filmtablette erreicht.
Metabolismus
Moxonidin wird zu 10-20% metabolisiert, hauptsächlich zu 4,5-Dehydromoxonidin sowie durch Öffnung des Imidazolinrings zu einem Aminomethanamidin-Derivat. Die blutdrucksenkende Wirkung von 4,5-Dehydromoxonidin beträgt nur 1/10, die des Aminomethanamidin-Derivats weniger als 1/100 jener von Moxonidin.
Ausscheidung
Moxonidin und seine Metaboliten werden nahezu vollständig über die Nieren ausgeschieden. Mehr als 90% der Dosis werden in den ersten 24 Stunden renal eliminiert, während ungefähr 1% mit den Fäces ausgeschieden wird. Die kumulative Ausscheidung von unverändertem Moxonidin beträgt ungefähr 50-75%.
Die mittlere Plasma-Eliminationshalbwertszeit beträgt 2,2-2,3 Stunden und die renale Halbwertszeit 2,6-2,8 Stunden.
Bei Patienten mit mäßig eingeschränkter Nierenfunktion (GFR 30-60 ml/Minute) nahm die AUC um 85% zu und die Clearance um 52% ab. Bei diesen Patienten ist eine Dosisanpassung erforderlich, mit einer maximalen Tagesdosis von höchstens 0,4 mg und einer maximalen Einzeldosis von 0,2 mg.
Bei Patienten mit schwer eingeschränkter Nierenfunktion (GFR < 30 ml) ist die Clearance um 68% verringert und die Eliminationshalbwertszeit auf bis zu 7 Stunden verlängert. Bei diesen Patienten ist Moxonidin kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Es hat sich gezeigt, dass unter Moxonidin weder bei wiederholter Applikation noch bei eingeschränkter Nierenfunktion trotz der renalen Elimination Kumulation auftritt.
Pharmakokinetik bei Kindern
Es wurden keine pharmakokinetischen Studien an Kindern durchgeführt.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien zur chronischen Toxizität, zur Gentoxizität, zum kanzerogenen Potenzial und zur Reproduktionstoxizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
Reproduktionstoxizität
Studien zur Reproduktionstoxizität zeigten keine Fertilitätsbeeinträchtigungen und keine teratogenen Wirkungen.
Embryotoxische Effekte wurden im maternal toxischen Dosisbereich bei Ratten oberhalb von 3 mg/kg/Tag und bei Kaninchen oberhalb von 0,7 mg/kg/Tag beobachtet.
Bei peri- und postpartaler Exposition der Muttertiere hatten Dosierungen von mehr als 1 mg/kg/Tag nachteilige Wirkungen auf die Entwicklung und die Lebensfähigkeit der Nachkommen (siehe auch Abschnitt 4.6).
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern
Lactose-Monohydrat
Crospovidon
Povidon K25
Magnesiumstearat (Ph. Eur.)
Filmhülle
Hypromellose
Titandioxid (E171)
Macrogol 400
Eisen(III)-oxid (E 172).
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Moxobeta 0,2 mg Filmtabletten
2 Jahre.
Moxobeta 0,3 mg Filmtabletten
Moxobeta 0,4 mg Filmtabletten
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 30 °C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/PVDC-Aluminium-Blister mit 30 (N1), 50 (N2), 100 (N3) Filmtabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
betapharm
Arzneimittel GmbH
Kobelweg 95
86156 Augsburg
Telefon 08 21/74 88 10
Telefax 08 21/74 88 14 20
e-mail info@betapharm.de
Unsere Service-Nummern für Sie:
Telefon 08 00/74 88 100
Telefax 08 00/74 88 120
8. Zulassungsnummern
Moxobeta 0,2 mg Filmtabletten
53219.00.00
Moxobeta 0,3 mg Filmtabletten
53219.01.00
Moxobeta 0,4 mg Filmtabletten
53219.02.00
9. Datum der Zulassung
26.09.2005
10. Stand der Information
Juli 2009
11. Verschreibungsstatus
Verschreibungspflichtig