iMedikament.de

Mst 30 Mg Retard-Granulat

Document: 28.09.2005   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Gebrauchsinformation



Bitte lesen Sie die gesamte Packungsbeilage/Gebrauchsinformation sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.

- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dasselbe Krankheitsbild haben wie Sie.



Diese Packungsbeilage beinhaltet:

1 Was ist MST 30 mg Retard-Granulat und wofür wird es angewendet?

2. Was müssen Sie vor der Einnahme von MST 30 mg, Retard-Granulat

beachten?

3. Wie ist MST 30 mg Retard-Granulat einzunehmen?

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

5. Wie ist MST 30 mg Retard-Granulat aufzubewahren?

6. Weitere Angaben




MST 30 mg Retard-Granulat


Retardgranulat


Wirkstoff: Morphin-poly (styrol-co-divinylbenzol) sulfonat


Arzneilich wirksamer Bestandteil

1 Beutel mit 0,583 g Retardgranulat enthält: 63mg Morphin-poly (styrol-co-divinylbenzol) sulfonat entsprechend 30 mg Morphinsulfatentsprechend 22,5 mg Morphin.


Die sonstigen Bestandteile sind:

Xylitol, Xanthan-Gummi, Himbeer-Aroma, Farbstoff Ponceau 4R (E 124)


MST 30 mg Retard-Granulat ist in Packungen mit 20 (N1), 50 (N2), 100 (N3) Beuteln zu je 0,583 g Granulat erhältlich.



1. WAS IST MST 30 mg Retard-Granulat UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?

MST 30 mg Retard-Granulat ist ein stark wirkendes Schmerzmittel aus der Gruppe der Opiate.



Von:

Mundipharma GmbH

Mundipharmastr. 2

65549 Limburg (Lahn)

Telefon: 06431/701-0

Telefax: 06431/74272



MST 30 mg Retard-Granulat wird angewendet bei:

starken und stärksten Schmerzen


2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON MST 30 mg Retard-Granulat BEACHTEN?

MST 30 mg Retard-Granulat darf nicht angewendet werden

wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Morphin, Ponceau 4R oder einem der sonstigen Bestandteile von MST 30 mg Retard-Granulat sind

- bei bestehendem Darmverschluss (Ileus)

- bei unklaren akuten schmerzhaften Bauchbeschwerden (akutes Abdomen).


Besondere Vorsicht bei der Anwendung von MST 30 mg Retard-Granulatist erforderlich

bei:

- Abhängigkeit von Opioiden

- Bewusstseinsstörungen

- Krankheitszuständen, bei denen eine Störung des Atemzentrums und der Atemfunktion vor

liegt oder vermieden werden muss

- verändertem Herz (Cor pulmonale) infolge chronischer Überlastung des Lungenkreislaufes

- Zuständen mit erhöhtem Hirndruck

- Blutdruck, verbunden mit geringer zirkulierender Blutmenge (Hypotension bei Hypovolämie)

- vergrößerter Vorsteherdrüse (Prostatahypertrophie) mit Restharnbildung (Gefahr der Blasen-

ruptur (Riss der Harnblase)) durch Harnverhalt

- Harnwegsverengungen oder Koliken der Harnwege

- Gallenwegserkrankungen

- obstruktiven (mit Verengungen einhergehenden) und entzündlichen Darmerkrankungen

- Tumor der Nebenniere (Phäochromozytom)

- Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)

- Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)

- epileptischem Anfallsleiden oder erhöhter Neigung zu Krampfanfällen.


Bei längerfristiger Anwendung von MST 30 mg Retard-Granulat kann es zur Entwicklung einer Gewöhnung (Toleranz) mit der Erfordernis höherer Dosen zum Erzielen des erwünschten analgetischen Effektes kommen. Die chronische Anwendung von MST 30 mg Retard-Granulat

kann zu körperlicher (physischer) Abhängigkeit führen, und bei abrupter Beendigung der Therapie kann ein Entzugsyndrom auftreten. Wenn die Therapie mit Morphin nicht mehr länger erforderlich ist, kann es ratsam sein, die Tagesdosis allmählich zu reduzieren, um das Auftreten der Symptome eines Entzugssyndroms zu vermeiden.

Morphin besitzt ähnlich wie andere starke Opioide ein Missbrauchspotential.Daher ist MST 30 mg Retard-Granulat von Patienten mit bestehendem oder ehemaligem Alkohol- oder Arzneimittelmissbrauch nur mit besonderer Vorsicht anzuwenden.

Bei bestimmungsgemäßer Anwendung bei Schmerzpatienten ist die Entwicklung einer psychischen Abhängigkeit Berichten zufolge selten. Daten zur Einschätzung der tatsächlichen Auftrittshäufigkeit von psychischer Abhängigkeit bei chronischen Schmerzpatienten fehlen jedoch.

MST 30 mg Retard-Granulat wird vor und innerhalb 24 Stunden nach Operationen nicht empfohlen (erhöhtes Risiko für Darmlähmungen oder Atemdämpfung).

Sollte bei Ihnen eine Erkrankung der Nebennierenrinde (z.B. Morbus Addison) bestehen, so wird Ihr Arzt die Konzentration des Nebennierenrindenhormons im Blut (Plasmakortisolkonzentration) kontrollieren und Ihnen gegebenenfalls entsprechende Medikamente (Kortikoide) verordnen.


Worauf müssen Sie noch achten

Verstopfung ist unter einer Morphinbehandlung häufig. Gerade wenn Sie vor Beginn der Einnahme schon Probleme mit dem Stuhlgang hatten, sollten Sie von Anfang an ein Abführmittel nehmen. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt.


Männer im zeugungsfähigen und Frauen im gebärfähigen Alter

Wegen der erbgutverändernden Eigenschaften von Morphin sollte dieser Wirkstoff bei Männern im zeugungsfähigen bzw. Frauen im gebärfähigen Alter nur dann verabreicht werden, wenn eine wirksame Verhütung sichergestellt ist.


Kinder

Zur Anwendung von MST 30 mg Retard-Granulat liegen bei Kindern unter 12 Jahren keine ausreichend dokumentierten Erfahrungen vor.


Ältere Menschen

Bei älteren Menschen ist MST 30 mg Retard-Granulat besonders vorsichtig zu dosieren (siehe Abschnitt „Wie ist MST 30 mg Retard-Granulat anzuwenden“).


Schwangerschaft

Da aus Tierstudien Hinweise auf Schädigungen der Nachkommen morphin-behandelter Mütter vorliegen, dürfen Sie MST 30 mg Retard-Granulat in der Schwangerschaft nicht anwenden, es sei denn, dass Ihr behandelnder Arzt dies für zwingend notwendig erachtet und den Nutzen für Sie deutlich höher einschätzt als das Risiko für das Kind. Wegen der erbgutverändernden Eigenschaften von Morphin sollte dieser Wirkstoff Männern und Frauen im zeugungs- und gebärfähigen Alter nur dann verabreicht werden, wenn eine wirksame Verhütung sichergestellt ist.

Bei Neugeborenen wurden Entzugserscheinungen nach längerer Morphinanwendung während der Schwangerschaft beschrieben.


Stillzeit

Morphin wird in die Muttermilch ausgeschieden und kann beim Säugling wirksame Konzentrationen erreichen. Vom Stillen wird daher abgeraten.


Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

MST 30 mg Retard-Granulat kann die Aufmerksamkeit und das Reaktionsvermögen beeinträchtigen. Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell genug und gezielt reagieren.

Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob und unter welchen Voraussetzungen Sie z.B. Autofahren (siehe unten) können. Eine verstärkte Beeinträchtigung ist insbesondere bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol oder der Einnahme von Beruhigungsmitteln zu erwarten. Fahren Sie dann nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie dann keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen! Arbeiten Sie dann nicht ohne sicheren Halt!







Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden bzw. vor kurzem eingenommen / angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Die gleichzeitige Anwendung von Morphin und anderen zentral d.h. auf die Gehirnfunktion dämpfend wirkenden Arzneimitteln [ wie Arzneimittel gegen Angststörungen (Tranquilizer), gegen Depressionen (Antidepressiva), gegen psychische Störungen (Neuroleptika), zur Narkose (Anästhetika), gegen Schlafstörungen (Hypnotika, Sedativa, Barbiturate), gegen Allergien oder Reisekrankheit (Antihistaminika/Antiemetika) oder andere stark wirksame Schmerzmittel (Opioide)] oder Alkohol kann zu einer Verstärkung der Nebenwirkungen von Morphin, insbesondere Beeinträchtigung der Atemfunktion, führen.

Arzneimittel mit anticholinerger Wirkung (z.B. Psychopharmaka, Arzneimittel gegen Allergien, Erbrechen oder Parkinsonsche Krankheit) können anticholinerge Nebenwirkungen von Opioiden verstärken (z.B. Verstopfung, Mundtrockenheit oder Störungen beim Wasserlassen).

Durch Cimetidin (Mittel zur Behandlung von Magengeschwüren) und andere den Leberstoffwechsel belastende Arzneimittel können durch Hemmung des Abbaus erhöhte Konzentration im Blut von Morphin auftreten.

MST 30 mg Retard-Granulat sollte nicht gleichzeitig mit MAO-Hemmern (Arzneimitteln, die gegen Depressionen wirken) verabreicht werden. Bei Gabe von MAO-Hemmstoffen innerhalb der letzten 14 Tage vor einer Gabe eines anderen Opioids (Pethidin) sind lebensbedrohende Wechselwirkungen beobachtet worden, die das Gehirn (Zentralnervensystem) sowie Atmungs- und Kreislauffunktion betrafen. Dieselben Wechselwirkungen mit MAO-Hemmern sind bei MST 30 mg Retard-Granulat nicht auszuschließen.

Durch Morphin kann die Wirkung von muskelentspannenden Arzneimitteln (Muskelrelaxantien) verstärkt werden.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Rifampicin (Arzneimittel gegen Tuberkulose) kann es zu einer Abschwächung der Morphinwirkung kommen.


Bei Anwendung von MST 30 mg Retard-Granulat zusammen mit Nahrungsmitteln und

Getränken

Während der Einnahme von MST 30 mg Retard-Granulat dürfen Sie keinen Alkohol trinken, da Alkohol die dämpfende Wirkung von MST 30 mg Retard-Granulat deutlich verstärken kann.



3. WIE IST MST 30 mg Retard-Granulat EINZUNEHMEN?

Nehmen Sie MST 30 mg Retard-Granulat immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.


Art der Anwendung

Zum Einnehmen.


Die Dosierung von MST 30 mg Retard-Granulat muss der Stärke der Schmerzen und der

individuellen Empfindlichkeit des Patienten angepasst werden.

Initial wird die Behandlung mit einem nicht retardierten Morphin (Tablette oder Lösung) begonnen, um diejenige Dosis zu ermitteln, mit der eine angemessene Schmerzkontrolle erzielt wird. Danach wird der Patient auf die entsprechende Tagesdosis MST 30 mg Retard-Granulat umgestellt. Weiter bestehende Schmerzen (Durchbruchschmerzen) sind mit einer unretardierten Darreichungsform von Morphin (Tablette oder Lösung) zu behandeln.

Retardiertes Morphin wird in der Regel in einem 12-Stunden-Intervall eingenommen. Dabei hängt die Dosierung von der Schwere der Schmerzen sowie vom Alter des Patienten und dessen bisherigem Analgetikabedarf ab.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren 1 Beutel 2-mal täglich (entsprechend 45 mg Morphin/Tag).


Hinweise zur Dauer der Behandlung

Über die Dauer der Behandlung entscheidet Ihr Arzt in Abhängigkeit von den Schmerzbeschwerden.

MST 30 mg Retard-Granulat sollte auf keinen Fall länger als unbedingt notwendig angewendet werden. Wenn entsprechend Art und Schwere der Erkrankung eine länger dauernde Schmerzbehandlung mit MST 30 mg Retard-Granulat erforderlich erscheint, sollte eine sorgfältige und in kurzen Abständen regelmäßige Überprüfung erfolgen (gegebenenfalls durch Einlegen von Anwendungspausen siehe Abschnitt – „Auswirkungen, wenn die Behandlung mit MST 30 mg Retard-Granulat unterbrochen wird“), ob und inwieweit ein medizinisches Erfordernis weiter besteht. Gegebenenfalls ist auf geeignetere Darreichungsformen auszuweichen.

Bei der Behandlung chronischer Schmerzen ist der Dosierung nach einem festen Zeitplan der Vorzug zu geben.


Leber- oder Nierenfunktionsstörungen

Bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen sowie bei Verdacht auf verzögerte Magen-Darm-Passage soll MST 30 mg Retard-Granulat besonders vorsichtig dosiert werden.


Ältere Patienten

Patienten im höheren Lebensalter (im Regelfall ab 75 Jahren) und Patienten mit schlechtem körperlichem Allgemeinzustand können empfindlicher auf Morphin reagieren. Daher ist darauf zu achten, dass die Dosiseinstellung vorsichtiger erfolgt und/oder längere Dosisintervalle zu wählen sind. Gegebenenfalls ist auf geringere Wirkstoffstärken auszuweichen.


Besondere Hinweise zur Dosiseinstellung

Zur ersten Dosiseinstellung sollten schnell freisetzende Morphinzubereitungen genutzt werden. Für eine Neueinstellung der Dosis kommen gegebenenfalls Darreichungsformen mit geringerem Wirkstoffgehalt zur Anwendung, eventuell auch zusätzlich zu einer bestehenden Therapie mit Retardtabletten.

Grundsätzlich sollte eine ausreichend hohe Dosis gegeben werden und gleichzeitig die im Einzelfall kleinste schmerzlindernd wirksame Dosis angestrebt werden.

Sollten Sie sich einer anderen zusätzlichen Schmerzbehandlung unterziehen (z.B. Operation, Plexusblockade), so wird nach dem Eingriff die Dosis neu einzustellen sein. Dies wird im gegebenen Fall durch Ihren Arzt geschehen.

Der Inhalt des Beutels kann in Wasser eingerührt und getrunken, über weiche Nahrung, z.B. Joghurt, gestreut, oder über eine Ernährungssonde verabreicht werden, wobei sich die Einnahme morgens und abends empfiehlt.

Das Retard-Granulat kann auch über Ernährungssonden ab der Größe CH 8 verabreicht werden. Dazu geben Sie bitte das Retard-Granulat in ein Gefäß, fügen pro Beutelinhalt mindestens 20 ml Wasser hinzu und rühren um. Die homogene Suspension ziehen Sie in eine Spritze auf, setzen diese auf die Sonde und applizieren die Suspension. Abschließend spülen Sie wie gewohnt nach. Achten Sie bitte darauf, dass keine Granulatreste in dem Ansatzgefäß oder der Spritze verbleiben.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von MST 30 mg Retard-Granulat zu stark oder zu schwach ist.



Wenn Sie eine größere Menge von MST 30 mg Retard-Granulat eingenommen haben, als

Sie sollten

Wenn Sie mehr MST 30 mg Retard-Granulat als verordnet eingenommen haben, sollten Sie

sofortden nächsten erreichbaren Arzt informieren.

Im Einzelnen können auftreten: enge Pupillen, Beeinträchtigung der Atmung bis zum Atemstillstand, Bewusstseinsstörungen bis zum Koma, Blutdruckabfall bis hin zum Schock, Steigerung der Herzfrequenz, Schwindel. Die Überdosierung starker Opioide kann zu einem tödlichen Ausgang führen.

Keinesfalls dürfen Sie sich in Situationen begeben, die erhöhte Aufmerksamkeit erfordern, z.B. Autofahren.

Folgende Maßnahmen bei Überdosierung sind bis zum Eintreffen eines Arztes sinnvoll:

Wachhalten, Atembefehle geben, Atemhilfe.


Wenn Sie die Einnahme von MST 30 mg Retard-Granulat vergessen haben

Wenn Sie eine geringere Dosis als vorgesehen von MST 30 mg Retard-Granulat eingenommen oder die Einnahme ganz vergessen haben, so führt dies zu einer mangelhaften bzw. fehlenden Schmerzlinderung. Sollten Sie einmal eine Einnahme vergessen haben, so können Sie diese nachholen, wenn die nächste reguläre Einnahme in mehr als 8 Stunden vorgesehen war. In so einem Fall können Sie Ihren üblichen Einnahmeplan beibehalten.

Ist der Zeitraum zur nächsten Einnahme kürzer als 8 Stunden, nehmen Sie MST 30 mg

Retard-Granulat auch. In diesem Fall verschiebt sich aber ihr ursprünglicher Einnahmeplan. Bitte sprechen Sie über das weitere Vorgehen mit Ihrem Arzt. Grundsätzlich sollten Sie nicht häufiger als alle 12 Stunden MST 30 mg Retard-Granulat einnehmen. Keinesfalls sollten Sie die doppelte Einzeldosis einnehmen.


Auswirkungen, wenn die Behandlung mit MST 30 mg Retard-Granulat abgebrochen wird

Wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder beenden wollen, sollten Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt über die Gründe für die Unterbrechung und die weitere Behandlungsweise sprechen.

Bei längerer Anwendung von MST 30 mg Retard-Granulat kann sich eine körperliche Abhängigkeit entwickeln. Ein plötzlicher Abbruch der Behandlung wird deshalb von Entzugserscheinungen begleitet sein. Dies können Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Angst, Spannungszustände, Unruhe, Verwirrtheit, Reizbarkeit, wiederkehrende Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen, Halluzinationen und Krampfanfälle sein.

Da das Risiko des Auftretens von Entzugserscheinungen bei plötzlichem Behandlungsabbruch größer ist, sollte die Dosierung beim Absetzen der Behandlung schrittweise verringert werden.



4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?

Wie alle Arzneimittel kann MST 30 mg Retard-Granulat Nebenwirkungen haben.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:



Sehr häufig:
mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig:
mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich:
mehr als 1 von 1000 Behandelten

Selten:
mehr als 1 von 10.000 Behandelten

Sehr selten:
1 oder weniger von 10.000 Behandelten einschließlich Einzelfälle


Nebenwirkungen


Nervensystem

Morphin führt dosisabhängig zu einer Atemdämpfung und Beruhigung in unterschiedlichem Ausmaß von leichter Müdigkeit bis zur Benommenheit.

Häufig: Kopfschmerzen, Schwindel

Sehr selten: Zittern (Tremor), unwillkürliches Muskelzucken, epileptische Krampfanfälle

Insbesondere bei hoher Dosierung gesteigerte Schmerzempfindlichkeit, die nicht auf eine weitere Dosiserhöhung von Morphin anspricht.



Psychische Störungen

Morphin zeigt vielfältig psychische Nebenwirkungen, die hinsichtlich Stärke und Art individuell unterschiedlich (je nach Persönlichkeit und Behandlungsdauer) in Erscheinung treten.

Sehr häufig: Stimmungsveränderungen, meist gehobene (Euphorie) aber auch missmutige Verstimmung (Dysphorie)

Häufig: Veränderungen der Aktiviertheit (meist Dämpfung, aber auch Steigerung

oder Erregungszustände), Schlaflosigkeit und Störungen im Denken und Fühlen (z.B. Denkstörungen, Wahrnehmungsstörungen/Halluzinationen, Verwirrtheit)

Sehr selten: Abhängigkeit (siehe auch Abschnitt – „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von MST 30 mg Retard-Granulat ist erforderlich bei:“), Verminderung der Libido oder Potenzschwäche



Augen

Sehr selten: Verschwommenes Sehen, Doppeltsehen und Augenzittern

Pupillenverengung ist ein typischer Begleiteffekt.



Magen-Darm-Trakt

Dosisabhängig können Übelkeit und Mundtrockenheit auftreten.

Bei Dauerbehandlung ist Verstopfung ein typischer Begleiteffekt.

Häufig: Erbrechen (besonders zu Beginn der Behandlung), Appetitlosigkeit, Verdauungsstörungen und Geschmacksveränderungen

Selten: Erhöhung der Pankreasenzyme bzw. eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)

Sehr selten: Darmverschluss, Bauchschmerzen



Leber- und Gallenerkrankungen

Selten: Gallenkoliken

Sehr selten: Erhöhung leberspezifischer Enzyme


Nieren und Harnwege

Häufig: Störungen bei der Blasenentleerung

Selten Nierenkoliken





Bewegungsapparat

Sehr selten: Muskelkrämpfe, Muskelstarre



Atemwege

Selten: Krämpfe der Atemwegsmuskulatur (Bronchspasmen)

Sehr selten: Atemnot (Dyspnoe)

Bei intensivmedizinisch behandelten Patienten sind Wasseransammlungen in der Lunge, die nicht auf einer Störung der Herzfunktion beruhten, (nicht-kardiogen bedingte Lungenödeme) beobachtet worden.



Haut, allergische Reaktionen

Häufig: Schwitzen, Überempfindlichkeitsreaktionen wie Nesselsucht (Urticaria), Juckreiz (Pruritus)

Sehr selten: Andere Hautausschläge (Exantheme) und Wasseransammlung im Gewebe (periphere Ödeme) - bilden sich nach Absetzen zurück.

Es kann zu akuten allergischen Allgemeinreaktionen mit Blutdruckabfall und/oder Luftnot

(anaphylaktische Reaktionen) kommen.



Herz- Kreislauf-System

Gelegentlich: Klinisch bedeutsamer Abfall als auch Anstieg von Blutdruck und Herzfrequenz

Es können Gesichtsrötungen, Herzklopfen, allgemeine Schwäche bis hin zum Ohnmachtsanfall und Herzversagen auftreten.



Allgemeine Erkrankungen

Es kann zu einer Gewöhnung und eventuell zum Nachlassen der Wirksamkeit (Toleranzentwicklung) kommen.

Selten: Entzugserscheinungen

Sehr selten: Schwäche (Asthenie), Unwohlsein, Schüttelfrost. Ausbleiben der Regelblutung. Zahnveränderungen, wobei jedoch ein ursächlicher Zusammenhang zur Morphin-Behandlung nicht hergestellt werden kann.



Hormonelle Störungen

Sehr selten: Es kann ein Syndrom der unangemessenen Freisetzung eines die Wasserausschwemmung steuernden Hormons ausgelöst werden (SIADH; Leitsymptom: Natriummangel (Hyponatriämie).


MST 30 mg Retard-Granulat enthält den Farbstoff Ponceau 4R (E 124).

Ponceau 4R kann allergische Reaktionen hervorrufen.


Gegenmaßnahmen

Sollten Sie Anzeichen einer der oben geschilderten, schwerwiegenden Nebenwirkungen bei sich beobachten, rufen Sie den nächst erreichbarem Arzt zu Hilfe. Bei anderen unerwünschten Wirkungen sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt über die weitere Behandlung.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in

dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.

5. WIE IST MST 30 mg Retard-Granulat AUFZUBEWAHREN?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!


Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Packmittel angegebenen Verfallsdatum

nicht mehr verwenden!


Unmittelbar nach Zubereitung zu trinken bzw. anzuwenden/einzunehmen!


Aufbewahrungsbedingungen

Bewahren Sie MST 30 mg Retard-Granulat in der Originalverpackung um den Inhalt vor Licht

und Feuchtigkeit zu schützen auf.


Stand der Information

September 2005


Weitere Angaben

Dieses Arzneimittel ist verschreibungspflichtig entsprechend der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung.

13