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Mucoangin Gegen Halsschmerzen Zitrone 20 Mg Lutschtabletten


1515- 2 -

FA Anlage


zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 85171.00.00

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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben



FACHINFORMATION


FC 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Mucoangin gegen Halsschmerzen 20 mg Lutschtabletten


FD 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Eine Lutschtablette enthält 20 mg Ambroxolhydrochlorid.


Sonstige Bestandteile: Jede Lutschtablette enthält 1,37 g Sorbitol (Ph. Eur.) (E420) und weniger als 1 mg Lactose-Monohydrat


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


FE 3. DARREICHUNGSFORM


Lutschtablette


Runde, weiße Lutschtablette, beide Seiten flach mit abgerundeten Kanten


FG 4. KLINISCHE ANGABEN


FH 4.1 Anwendungsgebiete


Schmerzlinderung bei akuten Halsschmerzen




FN 4.2 Dosierung und Art der Anwendung


Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre: Es können bis zu 6 Lutschtabletten täglich gelutscht werden. Die Einzeldosis beträgt 1 Lutschtablette.


Mucoangin gegen Halsschmerzen sollte nicht länger als 3 Tage angewendet werden. Bei weiterem Fortbestehen der Symptome und/oder bei hohem Fieber sollte sich der Patient an einen Arzt wenden.


FI 4.3 Gegenanzeigen


Mucoangin gegen Halsschmerzen darf nicht bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Ambroxol oder gegenüber einem der Hilfsstoffe angewendet werden.

Patienten mit einer Fructose-Intoleranz sollten Mucoangin gegen Halsschmerzen nicht nehmen, da das Arzneimittel Sorbitol enthält.


FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Mucoangin gegen Halsschmerzen sollte bei Kindern unter 12 Jahren nicht angewendet werden.


Mucoangin gegen Halsschmerzen kann bis zu 3 Tage angewendet werden. Falls die Symptome nach 3 Tagen weiter fortbestehen oder falls der Patient hohes Fieber hat, sollte ein Arzt konsultiert werden.


In sehr wenigen Fällen ist über das Auftreten von schweren Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse (TEN) in zeitlichem Zusammenhang mit der Anwendung von Substanzen mit schleimlösender Wirkung (z.B. Ambroxolhydrochlorid) berichtet worden. Überwiegend konnten diese Fälle mit einer schwerwiegenden Grunderkrankung des Patienten und/oder mit der Begleitmedikation erklärt werden. Ferner kann es während der frühen Phase von solchen schweren Hautreaktionen auch dazu kommen, dass der Patient zunächst nur an unspezifischen grippeähnlichen Symptomen wie z.B. Fieber, Gliederschmerzen, Schnupfen, Husten und Halsschmerzen leidet. Dies könnte dazu führen, dass, bedingt durch die unspezifischen Frühsymptome von solchen schweren Hautreaktionen, eine symptomatische Therapie mit Husten- und Erkältungsmitteln begonnen wird. Deshalb sollte bei Neuauftreten von Haut- oder Schleimhautschädigung unverzüglich ärztlicher Rat eingeholt und die Anwendung von Ambroxolhydrochlorid beendet werden.


Atemnot kann im Zusammenhang mit einer zugrunde liegenden Erkrankung, wie z. B. bei einer Schwellung des Rachens, beobachtet werden. Auch örtliche allergische Reaktionen (siehe Abschnitt 4.8: angioneurotisches Ödem) können eine Atemnot verursachen.


Die lokalanästhetischen Eigenschaften von Ambroxol können zu einer Veränderung der Geschmackwahrnehmung beitragen (siehe Abschnitt 4.8: Taubheitsgefühl in Mund und Rachen).


Mucoangin gegen Halsschmerzen ist für die Behandlung von Aphthen in der Mundhöhle nicht zugelassen. In einem solchen Fall sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.


Bei beeinträchtigter Nierenfunktion oder einer schweren Leberkrankheit darf Mucoangin gegen Halsschmerzen nur auf ärztliche Anweisung hin eingenommen werden. Wie für jedes Arzneimittel mit hepatischer Metabolisierung und anschließender renaler Elimination kann bei Vorliegen einer schweren Niereninsuffizienz eine Akkumulation der in der Leber gebildeten Metaboliten von Ambroxol erwartet werden.


Die maximale empfohlene Tagesdosis dieses Arzneimittels enthält 8,2 g Sorbitol (1,37g pro Lutschtablette). Daher sollten Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz das Arzneimittel nicht einnehmen.


Eine Lutschtablette Mucoangin gegen Halsschmerzen enthält weniger als 1 mg Lactose. Diese Menge verursacht normalerweise bei Lactose-intoleranten Menschen keine Probleme. Trotzdem sollten Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption das Arzneimittel mit Vorsicht anwenden.


FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Es sind keine klinisch relevanten ungünstigen Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln bekannt.


FL 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Fertilität:

Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit.


Schwangerschaft:

Ambroxolhydrochlorid passiert die Plazentaschranke. Tierversuche zeigen keinen Hinweis auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen im Hinblick auf Schwangerschaft, embryonale/fötale Entwicklung sowie im Hinblick auf die peri- oder postnatale Entwicklung.


Umfangreiche klinische Erfahrungen nach der 28. Schwangerschaftswoche haben keinen Hinweis auf schädliche Auswirkungen auf den Fötus ergeben.

Dennoch sollten die üblichen Vorsichtsmaßnahmen beim Einsatz von Arzneimitteln während der Schwangerschaft beachtet werden. Besonders für das erste Schwangerschaftsdrittel wird die Anwendung von Mucoangin gegen Halsschmerzen nicht empfohlen.


Stillzeit:

Ambroxolhydrochlorid tritt in die Muttermilch über. Auch wenn keine unerwünschten Wirkungen auf das gestillte Kind zu erwarten sind, wird die Anwendung von Mucoangin gegen Halsschmerzen für stillende Mütter nicht empfohlen.


FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Es gibt keine Hinweise für eine Beeinflussung der Verkehrstüchtigkeit und der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen; entsprechende Studien sind nicht durchgeführt worden.


FJ 4.8 Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt (basierend auf der Datenlage aus klinischen Studien):


Sehr häufig:

≥ 1/10

Häufig:

≥ 1/100 bis < 1/10

Gelegentlich:

≥ 1/1.000 bis < 1/100

Selten:

≥ 1/10.000 bis < 1/1.000 %

Sehr selten:

< 1/10.000

Nicht bekannt:

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.


Erkrankungen des Immunsystems, Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Nicht bekannt:

anaphylaktische Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock, angioneurotisches Ödem, Hautausschlag, Urtikaria, Juckreiz und andere Überempfindlichkeitsreaktionen.

Wie generell bei Allergien beobachtet, kann die Schwere der allergischen Reaktion bei wiederholter Exposition gegenüber derselben Substanz zunehmen (siehe Abschnitt 4.3)


Erkrankungen des Nervensystems

Häufig:

Geschmacksstörungen (z. B. Veränderung der Geschmackswahrnehmung)


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts und der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums

Häufig:

Taubheitsgefühl in Mund und Rachen (siehe Abschnitt 4.4), Übelkeit

Gelegentlich:

Durchfall, Oberbauchschmerzen, Dyspepsie, trockener Mund

Nicht bekannt:

Erbrechen, trockener Hals


FO 4.9 Überdosierung


Spezifische Symptome einer Überdosierung sind bis jetzt nicht berichtet worden. Die bei versehentlicher Überdosierung oder Arzneimittelverwechselung beobachteten Symptome stimmen mit den Nebenwirkungen, die bei der empfohlenen Dosierung auftreten können, überein und können eine symptomatische Behandlung erforderlich machen.


FF 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Hals- und Rachentherapeutika, Lokalanästhetika

ATC-Code: R02 AD


Eine lokalanästhetische Wirkung von Ambroxolhydrochlorid wurde am Kaninchenauge untersucht.

Sie rührt wahrscheinlich von der blockierenden Eigenschaft auf die Natriumkanäle her: Ambroxolhydrochlorid blockiert in vitro die hyperpolarisierten Kanäle an geklonten spannungsabhängigen neuronalen Natriumkanälen. Die Bindung war reversibel und konzentrationsabhängig.

Diese Eigenschaft steht im Einklang mit der zusätzlichen Beobachtung einer Schmerzlinderung, die bei der inhalativen Ambroxolhydrochlorid-Behandlung von anderen Erkrankungen der oberen Atemwege gemacht wurde.


Mucoangin gegen Halsschmerzen wirkt lokal auf die orale und pharyngeale Mukosa ein.


Klinische Studien bestätigten die schmerzlindernde Wirkung von Mucoangin gegen Halsschmerzen bei Patienten mit Halsschmerzen, die durch akute virale Pharyngitis verursacht wurden.


In klinischen Studien konnte der schnelle Wirkeintritt innerhalb von 20 Minuten und eine lang anhaltende Wirkung von mindestens 3 Stunden nachgewiesen werden.


In vitro wurde für Ambroxolhydrochlorid ein antiinflammatorischer Effekt nachgewiesen. So wurde die Zytokinfreisetzung aus mononukleären und polymorphonukleären Zellen des Blutes und des Gewebes durch Ambroxolhydrochlorid in vitro signifikant reduziert.


In klinischen Studien konnte gezeigt werden, dass Mucoangin gegen Halsschmerzen die Rötung im Hals bei einer Halsentzündung signifikant reduziert.


F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption:

Die Resorption von Ambroxolhydrochlorid aus nicht retardierten oralen Darreichungsformen erfolgt schnell und vollständig bei Dosislinearität im therapeutischen Bereich. Maximale Plasmaspiegel werden innerhalb von 1 bis 2,5 Stunden nach der Gabe von sofort freisetzenden Darreichungsformen und nach einem Median von 6,5 Stunden nach der Gabe von langsam freisetzenden Darreichungsformen erreicht.


Die absolute Bioverfügbarkeit nach der Einnahme einer 30 mg-Tablette beträgt 79 %. Die Retardkapsel zeigte eine relative Verfügbarkeit von 95 % (Dosis-bezogen) im Vergleich zu den Tabletten mit unveränderter Wirkstoff-Freigabe (60 mg Tagesdosis, 2 x täglich 30 mg).


Im Vergleich zu einer ambroxolhaltigen Saft-Zubereitung wird bei der Anwendung der Lutschtablette, wegen der zusätzlichen Aufnahme des Wirkstoffes über die Mundschleimhaut, eine ungefähr 25%ige Erhöhung der Gesamtaufnahme verzeichnet (90% Konfidenzintervall = 116 bis 134%).

Die erhöhte Aufnahme hat keinen negativen Einfluss auf die Pharmakodynamik von Ambroxolhydrochlorid in der beschriebenen Indikation.


Distribution:

Die Verteilung von Ambroxolhydrochlorid vom Blut ins Gewebe ist schnell und ausgeprägt, dabei wird die höchste Konzentration der aktiven Substanz in der Lunge gefunden. Das geschätzte Verteilungsvolumen nach oraler Verabreichung beträgt 552 Liter.

Im therapeutischen Bereich beträgt die Bindung an Plasmaproteine ca. 90 %.


Metabolismus und Elimination:

Ungefähr 30 % der oral verabreichten Dosis wird durch den First-pass-Metabolismus abgebaut.

Ambroxolhydrochlorid wird primär in der Leber durch Glukuronidierung und Spaltung zu Dibromanthranilsäure (ungefähr 10 % der Dosis) metabolisiert. Durch Studien an humanen Lebermikrosomen konnte nachgewiesen werden, dass CYP3A4 für die Metabolisierung von Ambroxolhydrochlorid zu Dibromanthranilsäure verantwortlich ist.


Nach 3 Tagen oraler Verabreichung wird Ambroxolhydrochlorid zu ungefähr 6 % unverändert und zu ca. 26 % in Form seiner Konjugate renal eliminiert.

Die terminale Eliminationshalbwertszeit von Ambroxolhydrochlorid beträgt ca. 10 Stunden. Die totale Clearance beläuft sich im Bereich von 660 ml/min, wobei die renale Clearance ca. 8 % der totalen Clearance ausmacht.


Besondere Patientengruppen:

Bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen ist die Elimination von Ambroxolhydrochlorid reduziert. Daraus resultieren ungefähr 1,3 bis 2-fach höhere Plasmaspiegel. Wegen der hohen therapeutischen Breite des Wirkstoffes ist eine Dosisanpassung nicht erforderlich.


Die Pharmakokinetik von Ambroxolhydrochlorid wird weder durch Alter noch durch Geschlecht im klinisch relevanten Ausmaß beeinflusst. Eine Abweichung von der empfohlenen Dosierung ist somit nicht erforderlich.


Nahrungsmittel haben keine Auswirkung auf die Bioverfügbarkeit von Ambroxolhydrochlorid.


F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Präklinische Daten zeigen keine besondere Gefahr für den Menschen. Diese Erkenntnisse basieren auf konventionellen Studien zur Sicherheit, zur chronischen Toxizität, Mutagenität, Kanzerogenität sowie zur Reproduktionstoxizität.




FR 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Pfefferminz-Aroma (bestehend aus: Arabisches Gummi, Chinesisches Minzöl, Maltodextrin, Lactose-Monohydrat)

Sorbitol (Ph. Eur.) (E420)

Saccharin-Natrium

Macrogol 6000

Talkum


FS 6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre


FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 30 ºC lagern.


FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Aluminium/Aluminium-Blisterpackungen


Packungsgröße: 18 Lutschtabletten/Packung.


F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Keine besonderen Anforderungen.




FZ 7. INHABER DER ZULASSUNG


Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG

Vertriebslinie Thomae

Binger Straße 173

55216 Ingelheim am Rhein

Telefon: 0 800 / 77 90 900

Telefax: 0 61 32 / 72 99 99


F5 8. ZULASSUNGSNUMMER


85171.00.00


F6 9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG


[siehe Unterschrift]


F10 10. STAND DER INFORMATION



F11 11. VERKAUFSABGRENZUNG


Apothekenpflichtig



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