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Munalea 30 0,03 Mg/0,15 Mg Filmtabletten

FACHINFORMATION

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Munalea® 30 0,03 mg/0,15 mg Filmtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Filmtablette enthält 0,15 mg Desogestrel und 0,03 mg Ethinylestradiol.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Jede Tablette enthält 66,34mg Lactose-Monohydrat.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Filmtablette

Weiße runde, bikonvexe Filmtablette mit der Prägung "DT" auf der einen Seite und "EE2" auf der anderen Seite.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

Orale Kontrazeption.

4.2    Dosierung und Art der Anwendung

Art der Anwendung: Zum Einnehmen

Einnahme von Munalea® 30 0,03 mg/0,15 mg Filmtabletten

Die Tabletten müssen in der auf dem Streifen angegebenen Reihenfolge täglich und ungefähr zur selben Uhrzeit, wenn nötig mit etwas Flüssigkeit, eingenommen werden. Während 21 aufeinander folgenden Tagen muss täglich eine Tablette eingenommen werden. Mit dem jeweils darauffolgenden Streifen wird nach einer 7-tägigen Einnahmepause begonnen. In der Einnahmepause tritt eine Abbruchblutung ein. Die Blutung setzt in der Regel am 2. oder 3. Tag nach der zuletzt eingenommenen Tablette ein und hält gegebenenfalls bis zu Beginn der darauffolgenden Einnahmephase an.

Beginn der Einnahme von Munalea® 30 0,03 mg/0,15 mg Filmtabletten

Keine vorhergehende hormonelle Kontrazeption (im vergangenen Monat)

Die Tabletteneinnahme sollte am 1. Zyklustag (d. h. am ersten Tag der Monatsblutung) begonnen werden. Es ist möglich, mit der Einnahme an den Tagen 2 bis 5 zu beginnen. In diesem Fall sollte jedoch während der ersten 7 Tage des ersten Zyklus zusätzlich mit einer Barrieremethode verhütet werden.

Wechsel von einem kombinierten hormonellen Kontrazeptivum (kombiniertes orales Kontrazeptivum [KOK], Vaginalring oder transdermales Pflaster)

Mit der Einnahme von Munalea® 30 0,03 mg/0,15 mg Filmtabletten ist vorzugsweise am folgenden Tag nach der letzten Einnahme der letzten wirkstoffhaltigen Tablette des bisher eingenommenen KOK zu beginnen, spätestens jedoch am Tag nach dem üblichen einnahmefreien Intervall bzw. der Placebo-Phase des bisher eingenommenen KOK. Wurde bisher ein Vaginalring oder ein transdermales Pflaster verwendet, so sollte mit der Einnahme von Munalea® 30 0,03 mg/0,15 mg Filmtabletten möglichst am Tag der Entfernung begonnen werden, spätestens jedoch, wenn die nächste Anwendung fällig wäre.

Wechsel von einem rein Gestagen-haltigen Präparat (Gestagenmonopräparat, Injektion, Implantat) oder von einem Gestagen-freisetzenden intrauterinen System (IUS)

Der Wechsel von einem Gestagenmonopräparat kann an jedem beliebigen Tag begonnen werden (bzw. am Tag der Entfernung des Implantats oder der Spirale; zum Zeitpunkt der nächsten fälligen Injektion). In allen diesen Fällen muss jedoch während der ersten 7 Einnahmetage zusätzlich eine Barrieremethode verwendet werden.

Nach Beendigung einer Schwangerschaft im ersten Trimester

Die Frau kann sofort mit der Einnahme beginnen. In diesem Fall sind keine zusätzlichen Verhütungsmaßnahmen erforderlich.

Nach Entbindung oder Beendigung einer Schwangerschaft im zweiten Trimester

Der Frau sollte empfohlen werden, mit der Einnahme zwischen dem 21. und 28. Tag nach der Geburt oder einem Abort im 2. Trimenon zu beginnen. Bei späterem Beginn der Anwendung muss auf die Notwendigkeit einer zusätzlichen Barrieremethode in den ersten 7 Tagen hingewiesen werden. Hatte die Anwenderin jedoch in der Zwischenzeit Geschlechtsverkehr, ist vor dem Beginn der Anwendung des KOK eine Schwangerschaft auszuschließen oder die erste Monatsblutung abzuwarten.

Hinweise für stillende Frauen siehe Abschnitt 4.6.

Vorgehen bei vergessener Tabletteneinnahme

Wurde die Einnahme einer Tablette vor weniger als 12 Stunden vergessen, ist der Empfängnisschutz weiterhin zuverlässig.

Sobald die Frau dies bemerkt, sollte sie diese Tablette sofort und die darauf folgenden Tabletten wieder zur gewohnten Tageszeit einnehmen.

Wurde die Einnahme einer Tablette länger als 12 Stunden über die übliche Einnahmezeit hinaus vergessen, ist möglicherweise kein vollständiger Konzeptionsschutz mehr gegeben. Für das Vorgehen bei vergessener Tabletteneinnahme gelten die folgenden zwei Grundregeln:

1.    Die Tabletteneinnahme darf nie länger als 7 Tage unterbrochen werden.

2.    Es sind 7 aufeinanderfolgende Einnahmetage erforderlich, um die Hypothalamus-Hypophyse-Ovar-Achse hinreichend zu hemmen.

Dementsprechend können die folgenden Ratschläge für die tägliche Praxis gegeben werden:

1.    Woche

Sobald die Anwenderin es bemerkt, sollte sie die Einnahme der zuletzt vergessenen Tablette nachholen, auch wenn dies bedeutet, dass gleichzeitig zwei Tabletten einzunehmen sind.

Die folgenden Tabletten werden dann wieder zur gewohnten Tageszeit eingenommen. In den nächsten 7 Tagen sollte zusätzlich eine Barrieremethode, z. B. ein Kondom, angewendet werden. Hat in den vorangegangenen 7 Tagen Geschlechtsverkehr stattgefunden, sollte die Möglichkeit einer Schwangerschaft in Betracht gezogen werden. Je mehr Tabletten vergessen wurden und je näher die vergessene Tablette an der Einnahmepause liegt, desto größer ist das Risiko einer Schwangerschaft.

2.    Woche

Sobald die Anwenderin es bemerkt, sollte sie die Einnahme der zuletzt vergessenen Tablette nachholen, auch wenn dies bedeutet, dass gleichzeitig zwei Tabletten einzunehmen sind.

Die folgenden Tabletten werden dann wieder zur gewohnten Tageszeit eingenommen. Vorausgesetzt, dass an den vorangegangenen 7 Tagen, bevor die erste Tablette vergessen wurde, die Tabletten regelmäßig eingenommen wurden, ist es nicht erforderlich, zusätzliche Verhütungsmethoden anzuwenden. Wurde jedoch mehr als 1 Tablette vergessen, sollte der Anwenderin geraten werden, in den nächsten 7 Tagen zusätzliche Verhütungsmethoden anzuwenden.

3.    Woche

Aufgrund der bevorstehenden 7-tägigen Einnahmepause besteht die Gefahr eines unzureichenden Empfängnisschutzes. Jedoch kann durch eine Anpassung des Einnahmeschemas ein verminderter Konzeptionsschutz immer noch verhindert werden. Wird eine der beiden folgenden Optionen angewendet, sind keine zusätzlichen kontrazeptiven Maßnahmen erforderlich, vorausgesetzt, in den 7 Tagen vor der ersten vergessenen Tablette wurden alle Tabletten korrekt eingenommen. Andernfalls ist die erste der beiden Optionen zu befolgen, außerdem ist in den nächsten 7 Tagen ein zusätzlicher Konzeptionsschutz erforderlich.

1. Sobald die Anwenderin es bemerkt, sollte sie die Einnahme der zuletzt vergessenen Tablette nachholen, auch wenn dies bedeutet, dass gleichzeitig zwei Tabletten einzunehmen sind. Die folgenden Tabletten werden dann wieder zur gewohnten Tageszeit eingenommen. Statt eine Einnahmepause einzulegen, sollte die Einnahme direkt mit dem nächsten Zyklusstreifen fortgesetzt werden. Es ist unwahrscheinlich, dass bis zum Abschnittsende der zweiten Blisterpackung eine Abbruchblutung eintritt, allerdings sind an den Tagen, an denen Tabletten eingenommen werden, Durchbruchoder Schmierblutungen möglich.

2. Der Anwenderin kann auch geraten werden, die Einnahme der Tabletten aus der aktuellen Blisterpackung abzubrechen. Sie sollte dann ein tablettenfreies Intervall von bis zu 7 T agen (der T ag der Auslassung zählt als T ag der Einnahmepause) einlegen, und anschließend die nächste Blisterpackung beginnen.

Wenn die Anwenderin vergessen hat, Tabletten einzunehmen und im nächsten regulären einnahmefreien Intervall keine Abbruchblutung bekommt, sollte die Möglichkeit einer Schwangerschaft in Betracht gezogen werden.

Vorsichtsmaßnahmen bei Magen-/Darmstörungen

Bei schweren gastrointestinalen Beschwerden (z. B. Erbrechen oder Durchfall) kann die Resorption unvollständig sein, und es sollten zusätzliche kontrazeptive Methoden angewendet werden. Bei Erbrechen innerhalb von 3-4 Stunden nach Einnahme einer Tablette sollte so bald wie möglich eine neue (Ersatz-)Tablette eingenommen werden. Falls möglich, sollte die neue Tablette innerhalb von 12 Stunden nach der normalen Einnahmezeit eingenommen werden. Sind mehr als 12 Stunden vergangen, sind die Hinweise zu vergessenen Tabletten anzuwenden, wie im Abschnitt "Vorgehen bei vergessener Tabletteneinnahme" beschrieben. Wenn das gewohnte Einnahmeschema beibehalten werden soll, muss/müssen die zusätzliche(n) Tablette(n) einer weiteren Blisterpackung entnommen werden.

Verschiebung der Abbruchblutung

Die Abbruchblutung kann verschoben werden, indem die Einnahme von Munalea® 30 0,03 mg/0,15 mg Filmtabletten ohne Einnahmepause direkt mit der nächsten Blisterpackung fortgesetzt wird. Die Einnahme kann bis zum Ende des zweiten Streifens beliebig lang verlängert werden. Wird die Monatsblutung verzögert, können Durchbruch- oder Schmierblutungen auftreten. Die regelmäßige Einnahme von Munalea® 30 0,03 mg/0,15 mg Filmtabletten wird dann nach der üblichen 7-tägigen Einnahmepause fortgesetzt.

Um die Monatsblutung auf einen anderen Wochentag zu verschieben, als es die Anwenderin durch ihr aktuelles Einnahmeschema gewohnt ist, kann man ihr empfehlen, die bevorstehende Einnahmepause um eine beliebige Anzahl von Tagen zu verkürzen. Je kürzer die Einnahmepause, desto höher das Risiko, dass keine Abbruchblutung eintritt und dass während der Einnahme der folgenden Packung Durchbruch- und Schmierblutungen (wie bei einer Verzögerung der Monatsblutung) auftreten.

4.3 Gegenanzeigen

Bei Vorliegen einer der nachstehend genannten Erkrankungen sollte auf die Einnahme von kombinierten oralen Kontrazeptiva (KOK) verzichtet werden. Sollte eine der folgenden Beschwerden erstmalig während der Anwendung von KOK auftreten, muss das Arzneimittel unverzüglich abgesetzt werden.

-    Bestehende oder vorausgegangene Venenthrombose (tiefe Venenthrombose, Lungenembolie)

-    Bestehende oder vorausgegangene arterielle Thrombose (z. B. zerebrovaskuläres Ereignis, Myokardinfarkt oder prodromale Erkrankungen (z. B. Angina pectoris und transitorische ischämische Attacke)

-    Bestehende oder vorausgegangene Schlaganfall-Episoden

-    Vorliegen von starken bzw. multiplen Risikofaktoren für eine Arterienthrombose:

- Diabetes mellitus mit Gefäßschäden

-    Schwere Hypertonie

-    Schwere Dyslipoproteinämie

-    Vererbte oder erworbene Prädisposition für Venen- oder Arterienthrombosen, wie APC-Resistenz, Antithrombin-III-Mangel, Protein-C-Mangel, Protein-S-Mangel, Hyperhomocysteinämie und Antiphospholipid-Antikörper (Anticardiolipin-Antikörper, Lupus anticoagulans)

-    Bestehende oder vorausgegangene Pankreatitis in Verbindung mit schwerer Hypertriglyzeridämie

-    Bestehende oder vorausgegangene schwere Lebererkrankung, solange sich die Leberfunktionswerte nicht normalisiert haben

-    Bestehende oder vorausgegangene Lebertumoren (benigne oder maligne)

-    Bekannte oder vermutete sexualhormonabhängige maligne Tumoren (z. B. der Genitalorgane oder der Brust)

-    Nicht abgeklärte Vaginalblutungen

-    Migräne mit fokalen neurologischen Symptomen in der Anamnese

-    Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Warnhinweise

Bei Vorliegen einer der unten aufgeführten Erkrankungen/Risikofaktoren sollten die Vorteile der Anwendung von KOK gegen die möglichen Risiken für jede einzelne Frau abgewogen und mit ihr vor der Verordnung besprochen werden. Bei Verschlechterung, Auftreten oder erstmaligem Eintreten einer dieser Risikofaktoren muss die Patientin ihren Arzt informieren. Der Arzt sollte dann entscheiden, ob die Anwendung von KOK abgebrochen werden soll.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Die Anwendung eines jeden kombinierten oralen Kontrazeptivums birgt ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von venösen Thromboembolien (VTE) im Vergleich zur Nichtanwendung. Das zusätzliche VTE-Risiko ist während des ersten Jahres einer erstmaligen Anwendung eines kombinierten oralen Kontrazeptivums am höchsten.

Epidemiologische Studien haben gezeigt, dass sich die VTE-Inzidenz bei Frauen, bei denen keine VTE-Risikofaktoren bekannt sind, und die kombinierte orale Kontrazeptiva mit Estrogen in niedriger Dosierung (<50 ^g Ethinylestradiol) anwenden, in einem Bereich von 20 Fällen pro 100.000 Frauenjahre (bei KOK, die Levonorgestrel enthalten) bis 40 Fällen pro

100.000    Frauenjahre (bei KOK, die Desogestrel/Gestoden enthalten) bewegt. Im Vergleich dazu beträgt die Inzidenz unter den Nichtanwenderinnen 5 bis 10 Fälle pro

100.000    Frauenjahre und 60 Fälle pro 100.000 Schwangerschaften. In 1-2 % der Fälle verläuft eine VTE tödlich.

Epidemiologische Studien haben die Anwendung von KOK auch mit einem erhöhten Risiko arterieller Thromboembolien (Myokardinfarkt, transitorische ischämische Attacke) in Verbindung gebracht.

Bei Anwenderinnen von oralen Kontrazeptiva wurde extrem selten von Thrombosen in anderen Blutgefäßen, z. B. in den Leber-, Mesenterial-, Nieren-, Hirn- oder Netzhaut-Venen

bzw. -Arterien berichtet. Es besteht kein Konsens darüber, ob diese Ereignisse auf die

Einnahme hormoneller Kontrazeptiva zurückzuführen sind.

Zu Symptomen einer venösen oder arteriellen Thrombose oder eines zerebrovaskulären

Insults gehören gegebenenfalls:

-    Ungewohnte Schmerzen und/oder Schwellung in einem Bein

-    Plötzliche starke Schmerzen in der Brust mit oder ohne Ausstrahlung in den linken Arm

-    Plötzliche Atemnot

-    Plötzlich einsetzender Husten

-    Ungewöhnliche, schwere, lang anhaltende Kopfschmerzen

-    Plötzlicher teilweiser oder vollständiger Verlust des Sehvermögens

-    Diplopie

-    Verwaschene Sprache oder Aphasie

-    Schwindel

-    Kollaps mit oder ohne fokalen Anfall

-    Plötzlich auftretendes Schwächegefühl oder starkes Taubheitsgefühl in einer Körperhälfte oder in einem Körperteil

-    Bewegungsstörungen

-    Akutes Abdomen

Das Risiko venöser thromboembolischer Ereignisse bei Anwenderinnen von KOK steigt mit:

-    Zunehmendem Alter

-    Einer positiven Familienanamnese (z. B. Auftreten von venösen Thrombosen bei einem Geschwister- oder Elternteil in relativ jungen Jahren). Bei Verdacht auf eine ererbte Prädisposition ist die Frau zur Beratung an einen Spezialisten zu überweisen, bevor sie sich für oder gegen die Anwendung eines KOK entscheidet.

-    Längerer Ruhigstellung, größeren chirurgischen Eingriffen, jedem chirurgischen Eingriff an den Beinen sowie schweren Verletzungen. In diesen Fällen ist es ratsam, die Pille abzusetzen (im Falle eines geplanten chirurgischen Eingriffs mindestens 4 Wochen vorher) und mit der Einnahme erst wieder 2 Wochen nach vollständiger Remobilisierung zu beginnen. Eine antithrombotische Therapie sollte erwogen werden.

-    Adipositas (Body-Mass-Index über 30 kg/m2)

-    Es herrscht kein Konsens über die mögliche Rolle einer Varikosis und oberflächlichen Thrombophlebitis bei der Entstehung oder Entwicklung einer Venenthrombose.

Das Risiko arterieller thromboembolischer Komplikationen oder eines Schlaganfalls bei

Anwenderinnen von KOK steigt mit:

-    Zunehmendem Alter

-    Rauchen (Frauen über 35 Jahre sollte dringend geraten werden, nicht zu rauchen, wenn sie ein KOK anwenden möchten)

-    Dyslipoproteinämie

-    Bluthochdruck

-    Migräne

-    Adipositas (Body-Mass-Index über 30 kg/m2)

-    Einer positiven Familienanamnese (z. B. Auftreten von arteriellen Thromboembolien bei einem Geschwister- oder Elternteil in relativ jungen Jahren). Bei Verdacht auf eine ererbte

Prädisposition ist die Frau zur Beratung an einen Spezialisten zu überweisen, bevor sie sich für oder gegen die Anwendung eines KOK entscheidet.

-    Herzklappenerkrankungen

-    Vorhofflimmern

Das Vorliegen eines schwerwiegenden Risikofaktors oder mehrerer Risikofaktoren für venöse oder arterielle Verschlusskrankheit stellt gegebenenfalls eine Gegenanzeige dar. Es sollte auch die Möglichkeit einer Antikoagulans-Behandlung erwogen werden.

Anwenderinnen von KOK sollten strikt angewiesen werden, bei möglichen Anzeichen einer Thrombose ihren Arzt aufzusuchen. Bei vermuteter oder bestätigter Thrombose muss die Anwendung des KOK abgebrochen werden. Aufgrund der Teratogenität einer Therapie mit Antikoagulanzien (Kumarinen) sollte eine wirksame alternative Verhütungsmethode eingeleitet werden.

Das im Wochenbett erhöhte thromboembolische Risiko muss berücksichtigt werden (weitere Informationen bezüglich "Schwangerschaft und Stillzeit" - siehe Abschnitt 4.6).

Zu den sonstigen Erkrankungen im Zusammenhang mit Kreislaufstörungen gehören Diabetes mellitus, systemischer Lupus erythematodes, hämolytisch-urämisches Syndrom, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) und Sichelzellenanämie.

Eine zunehmende Häufigkeit oder Schwere von Migräne während der Anwendung von KOK (was möglicherweise ein Prodrom zerebrovaskulärer Störungen sein könnte) kann ein Grund für das sofortige Absetzen des KOK sein.

Tumoren

In einigen epidemiologischen Untersuchungen wurde über ein erhöhtes ZervixkarzinomRisiko bei Langzeitanwendung von KOK (> 5 Jahre) berichtet. Kontrovers diskutiert wird nach wie vor, in welchem Ausmaß dieser Befund beeinflussenden Effekten des Sexualverhaltens und anderen Faktoren wie einer Infektion mit dem humanen Papillomavirus (HPV) zuzuschreiben ist.

Eine Metaanalyse von 54 epidemiologischen Studien hat ein leicht erhöhtes relatives Brustkrebsrisiko (von 1,24) bei Frauen ergeben, die aktuell KOK anwenden. Das erhöhte Risiko geht innerhalb von 10 Jahren nach Absetzen des KOK allmählich wieder zurück. Da Brustkrebs bei Frauen unter 40 Jahren nur selten vorkommt, ist die zusätzliche Anzahl von Brustkrebsdiagnosen bei derzeitigen und neuen Anwenderinnen kombinierter oraler Kontrazeptiva gegenüber dem Gesamtrisiko für Brustkrebs gering. Diese Studien liefern keine Hinweise auf eine Kausalität. Das beobachtete erhöhte Risiko kann an einer früheren Diagnose des Brustkrebses bei Anwenderinnen von KOK, den biologischen Wirkungen von KOK oder einer Kombination beider Faktoren liegen. Brustkrebs, der bei Frauen diagnostiziert wird, die jemals ein KOK verwendet haben, scheint klinisch weniger weit fortgeschritten zu sein als Krebs bei Frauen, die noch nie ein KOK verwendet haben.

In seltenen Fällen sind bei Anwenderinnen von KOK gutartige und noch seltener bösartige Lebertumoren beobachtet worden. In Einzelfällen führten diese Tumore zu lebensbedrohlichen intraabdominellen Blutungen. Wenn starke Oberbauchbeschwerden, eine Lebervergrößerung oder Anzeichen einer intraabdominellen Blutung bei Frauen auftreten, die KOK einnehmen, sollte ein Lebertumor in die differenzialdiagnostischen Überlegungen einbezogen werden.

Bei Anwendung eines höher dosierten KOK (50 ^g Ethinylestradiol) besteht ein verringertes Risiko für ein Endometriumkarzinom oder ein Ovarialkarzinom. Ob dies auch für niedriger dosierte KOK zutrifft, muss noch bestätigt werden.

Andere Erkrankungen

Bei Frauen mit bestehender oder familiärer Hypertriglyzeridämie ist unter der Anwendung von KOK möglicherweise mit einem erhöhten Pankreatitis-Risiko zu rechnen.

Obwohl unter der Anwendung von KOK bei vielen Frauen über einen geringfügigen Blutdruckanstieg berichtet worden ist, sind klinisch relevant erhöhte Blutdruckwerte selten. Ein sofortiges Absetzen des Präparats ist nur in diesen seltenen Fällen gerechtfertigt. Ein systematischer Zusammenhang zwischen der Anwendung eines kombinierten Hormonpräparats zur Empfängnisverhütung und klinischer Hypertonie konnte nicht nachgewiesen werden. Wenn Frauen mit vorbestehender Hypertonie, die während der Anwendung eines KOK ständig erhöhte Blutdruckwerte oder einen signifikanten Anstieg des Blutdrucks haben, nicht ausreichend auf eine antihypertensive Behandlung ansprechen, muss das KOK abgesetzt werden. Die neuerliche Anwendung von KOK kann erwogen werden, sobald sich die Blutdruckwerte unter antihypertensiver Behandlung normalisiert haben.

Über Auftreten oder Verschlechterung folgender Erkrankungen wurde sowohl bei Schwangeren als auch unter der Anwendung von KOK berichtet. Der Zusammenhang zwischen der Einnahme und dieser Beobachtung ist jedoch nicht eindeutig: Ikterus und/oder Pruritus durch Cholestase; Gallensteine; Porphyrie, systemischer Lupus erythematodes; hämolytisches-urämisches Syndrom; Sydenham-Chorea; Herpes gestationis; Otosklerose-bedingter Hörverlust.

Bei Frauen mit hereditärem Angioödem können exogene Estrogene Symptome eines Angioödems auslösen oder verschlimmern.

Akute oder chronische Leberfunktionsstörungen können ein Absetzen von KOK erforderlich machen, bis sich die Leberfunktionsparameter wieder normalisiert haben. Beim Wiederauftreten eines cholestatischen Ikterus oder Pruritus durch Cholestase, der erstmalig während einer Schwangerschaft oder während einer früheren Anwendung von Sexualsteroidhormonen aufgetreten ist, müssen KOK abgesetzt werden.

Obwohl KOK einen Effekt auf die periphere Insulinresistenz und Glukosetoleranz haben können, gibt es keinen Nachweis dafür, dass Diabetikerinnen, die niedrig dosierte KOK (mit < 0,05 mg Ethinylestradiol) anwenden, ihr Therapieschema ändern müssten. Diabetikerinnen sollten jedoch, besonders in der Anfangszeit der Anwendung eines KOK, sorgfältig überwacht werden.

Bei Anwendung von kombinierten hormonellen Kontrazeptiva wurde eine Verschlechterung endogener Depressionen, von Epilepsie, Morbus Crohn und Colitis ulcerosa berichtet.

Insbesondere bei Frauen mit anamnestisch bekanntem Chloasma gravidarum kann es gelegentlich zu einem Chloasma kommen. Bei Chloasma-Neigung sind daher unter der Anwendung von KOK Sonnenlicht oder UV-Strahlung zu meiden.

Munalea® 30 0,03 mg/0,15 mg Filmtabletten enthält Lactose. Patienten, die an der seltenen angeborenen Galaktoseintoleranz, einer Lapp-Laktase-Defizienz oder Glukose-GalaktoseMalabsorption leiden, sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Ärztliche Untersuchung/Beratung

Vor der Einnahme bzw. der neuerlichen Einnahme von Munalea® 30 0,03 mg/0,15 mg Filmtabletten muss eine ausführliche Anamnese (inkl. Familienanamnese) erfolgen und eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden. Zur Untersuchung gehört die Messung des Blutdrucks sowie die Untersuchung der Patientin im Hinblick auf die Gegenanzeigen (Abschnitt 4.3) und Warnhinweise (Abschnitt 4.4). Die Anwenderin sollte auch darauf hingewiesen werden, die Gebrauchsinformation sorgfältig zu lesen und die gegebenen Anwendungshinweise zu befolgen. Die Häufigkeit und Art der Untersuchungen sollte sich am jeweiligen gültigen Standard der medizinischen Praxis orientieren und individuell auf die Frau abgestimmt werden.

Die Anwenderinnen sollten darüber informiert werden, dass orale Kontrazeptiva nicht vor HIV-Infektionen (AIDS) und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützen.

Verminderte Wirksamkeit

Bei Auslassen der Tabletteneinnahme (Abschnitt 4.2.), Magen-Darm-Störungen (Abschnitt 4.2) oder gleichzeitiger Einnahme anderer Arzneimittel (Abschnitt 4.5) kann die empfängnisverhütende Wirkung von kombinierten oralen Kontrazeptiva beeinträchtigt sein.

Veränderte Zykluskontrolle

Bei allen KOK kann es, insbesondere in den ersten Monaten der Anwendung, zu unregelmäßigen Blutungen (Schmier- bzw. Durchbruchblutungen) kommen. Daher ist eine diagnostische Abklärung unregelmäßiger Blutungen erst nach einer Anpassungsphase von ca. 3 Zyklen sinnvoll.

Persistieren die Blutungsunregelmäßigkeiten oder treten sie nach zuvor regelmäßigen Zyklen auf, müssen auch nicht hormonell bedingte Ursachen in Betracht gezogen werden. Demnach sind entsprechende diagnostische Maßnahmen zum Ausschluss einer malignen Erkrankung oder einer Schwangerschaft angezeigt. Ggf. ist eine Kürettage erforderlich.

Bei manchen Frauen bleibt in der Einnahmepause die Abbruchblutung aus. Wenn das KOK gemäß den Anweisungen in Abschnitt 4.2 angewendet wurde, ist eine Schwangerschaft unwahrscheinlich. Wenn das KOK aber vor der ersten ausbleibenden Entzugsblutung nicht gemäß diesen Anweisungen angewendet wurde oder wenn zwei Entzugsblutungen ausbleiben, muss vor der weiteren Anwendung des KOK eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden.

Hinweis: Die Fachinformationen der gleichzeitig verwendeten Arzneimittel sollten hinzugezogen werden, um potenzielle Wechselwirkungen zu ermitteln.

Einfluss anderer Arzneimittel auf Munalea® 30 0,03 mg/0,15 mg Filmtabletten

Wechselwirkungen zwischen oralen Kontrazeptiva und anderen Arzneimitteln können zu Durchbruchblutungen und/oder kontrazeptivem Versagen führen. Die folgenden Wechselwirkungen wurden in der Literatur berichtet.

Leberstoffwechsel

Wechselwirkungen können mit Arzneimitteln auftreten, die hepatische Enzyme induzieren, die eine erhöhte Clearance von Sexualhormonen verursachen können (z. B. Phenytoin, Barbiturate, Primidon, Carbamazepin, Rifampicin, Bosentan, Rifabutin, Modafinil) und mit HIV-Protease-Inhibitoren mit einem induzierenden Potenzial (z. B. Ritonavir und Nelfinavir) sowie mit Nicht-Nukleosid-Reverse-Transkriptase-Hemmern (z. B. Nevirapin und Efavirenz) und möglicherweise auch mit Oxcarbazepin, Topiramat, Felbamat, Griseofulvin und Produkten, die das pflanzliche Heilmittel Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten. Eine maximale Enzyminduktion zeigt sich im Allgemeinen nach etwa 10 Tagen, kann aber nach Absetzen des Arzneimittels noch mindestens 4 Wochen anhalten.

Wechselwirkungen mit dem enterohepatischen Kreislauf

Ein Verlust des Empfängnisschutzes wurde auch mit Antibiotika wie Ampicillin und Tetracyclinen beobachtet. Der Mechanismus dieses Effektes wurde bisher nicht geklärt.

Frauen, die eine Kurzzeitbehandlung mit einer der oben genannten Arzneimittelklassen oder mit Wirkstoffen, die die Leberenzyme induzieren (Rifampicin ausgenommen), erhalten, sollten vorübergehend, d. h. während der Zeit der gemeinsamen Arzneimittelanwendung und weitere 7 Tage nach deren Absetzen, zusätzlich zu dem KOK eine Barrieremethode anwenden.

Frauen, die Rifampicin einnehmen, sollten während der Behandlung und noch 28 Tage nach Absetzen von Rifampicin zusätzlich zu dem KOK ein mechanisches Verhütungsmittel anwenden.

Für Frauen unter Langzeitbehandlung mit Leberenzym-induzierenden Wirkstoffen wird eine andere zuverlässige, nicht-hormonale Verhütungsmethode empfohlen.

Frauen unter Antibiotikabehandlung (außer Rifampicin, siehe oben, und Griseofulvin, die auch als mikrosomal Enzym-induzierende Arzneimittel wirken) sollten nach deren Beendigung für weitere 7 Tage eine Barrieremethode anwenden.

Dauert die Anwendung eines Begleitarzneimittels länger als der Aufbrauch der Tabletten in einem Blisterstreifen des KOK, sollte mit der Einnahme des nächsten Streifens ohne Einnahmepause begonnen werden.

Orale Kontrazeptiva können den Stoffwechsel bestimmter Wirkstoffe beeinflussen. Entsprechend können sich die Plasma- und Gewebekonzentrationen erhöhen (z. B. Ciclosporin) oder vermindern (z. B. Lamotrigin).

Laboruntersuchungen

Die Anwendung kontrazeptiver Steroide kann die Ergebnisse bestimmter Labortests, einschließlich der biochemischen Parameter von Leber-, Schilddrüsen-, Nebennieren- und Nierenfunktion, die Plasmakonzentrationen von (Träger-)Proteinen, z. B. Corticoid-bindendem Globulin und den Lipid-/Lipoprotein-Fraktionen, die Parameter des Kohlenhydratstoffwechsels sowie die Parameter der Blutgerinnung und der Fibrinolyse beeinflussen. Im Allgemeinen bleiben diese Veränderungen jedoch innerhalb des Normbereichs.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Munalea® 30 0,03 mg/0,15 mg Filmtabletten ist in der Schwangerschaft kontraindiziert.

Tritt während der Anwendung von Munalea® 30 0,03 mg/0,15 mg Filmtabletten eine Schwangerschaft ein, ist das Präparat sofort abzusetzen. Umfangreiche epidemiologische Studien zeigten weder ein erhöhtes Risiko für Missbildungen bei Kindern von Frauen, die vor der Schwangerschaft KOK eingenommen haben, noch eine teratogene Wirkung, wenn KOK unbeabsichtigt während der Schwangerschaft eingenommen wurden.

Die Lactation kann durch KOK beeinflusst werden, da diese die Menge und die Zusammensetzung der Muttermilch verändern können.. Daher wird die Anwendung von kombinierten oralen Kontrazeptiva nicht empfohlen, bis die Mutter ihr Kind vollständig abgestillt hat. Kleine Mengen der kontrazeptiven Steroide und/oder deren Metabolite können während der Anwendung eines KOK in die Milch ausgeschieden werden und könnten das Kind beeinträchtigen.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Bei Anwenderinnen von KOK wurde kein Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beobachtet.

4.8    Nebenwirkungen

Für schwerwiegende Nebenwirkungen bei Anwenderinnen von KOK siehe Abschnitt 4.4.

Bei allen KOK kann es, insbesondere in den ersten Monaten der Anwendung, zu Veränderungen bezüglich der Menstruationsblutung kommen. Dies kann Veränderungen der Blutungshäufigkeit (ausbleibend, seltener, häufiger oder kontinuierlich), der Intensität (verringert oder erhöht) oder der Dauer umfassen.

Bei der KOK-Einnahme besteht für alle Frauen ein erhöhtes VTE-Risiko. Für Informationen über die Unterschiede der Risiken zwischen KOK, siehe Abschnitt 4.4.

Alle Nebenwirkungen werden nach Organsystem und Häufigkeit aufgelistet:

Sehr häufig (>1/10), häufig (>1/100 bis <1/10), gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100), selten (>1/10.000 bis <1/1.000), sehr selten (<1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Organsystem

Sehr häufig mehr als 1/10

Häufig/Gelegentlich (mehr als 1/1000 aber weniger als 1/10)

Selten

weniger als 1/1000

Infektionen und

parasitäre

Erkrankungen

Vaginale CandidaInfektion

Erkrankungen des Immunsystems

Überempfindlichkeit

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Ödeme

Psychiatrische

Erkrankungen

Verminderte Libido Depressive Verstimmung Stimmungsveränderungen

Gesteigerte Libido

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen

Schwindel

Nervosität

Augenerkrankungen

Beschwerden beim T ragen von Kontaktlinsen

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Otosklerose

Gefäßerkrankungen

Migräne

Hypertonie

Thromboembolie

Erkrankungen des G astrointestinaltrakts

Übelkeit

Erbrechen

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Akne

Hautausschlag

Urtikaria

Erythema nodosum Erythema multiforme Pruritus Alopezie

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Unregelmäßige

Blutungen

Amenorrhoe Spannungsgefühl der Brust

Brustschmerzen

Brustvergrößerung

Metrorrhagie

Vaginaler Ausfluss Brustdrüsensekretion

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am

Gewichtszunahme

Verabreichungsort

Folgende schwerwiegende Nebenwirkungen wurden bei der KOK-Einnahme beobachtet und werden detailliert in Abschnitt 4.4. beschrieben:

-    Venöse thromboembolische Erkrankungen;

-    Arterielle thromboembolische Erkrankungen;

-    Bluthochdruck;

-    Lebertumoren;

-    Eintreten oder Verschlimmerung einer Erkrankung, die jedoch nicht nachweislich auf die KOK-Einnahme zurückzuführen ist: Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Epilepsie, Migräne, Endometriose, Gebärmutter-Myom, Porphyrie, systemischer Lupus erythematodes, Herpes gestationis, Sydenham-Chorea, hämolytisch-urämisches Syndrom, cholestatische Gelbsucht;

-    Chloasma;

-    Akute oder chronische Leberfunktionsstörungen können ein Absetzen von KOK erforderlich machen, bis sich die Leberfunktionsparameter wieder normalisiert haben.

-    Bei Frauen mit hereditärem Angioödem können exogene Estrogene Symptome eines Angioödems auslösen oder verschlimmern.

Die Häufigkeit der Diagnose von Brustkrebs ist bei Anwenderinnen von KOK sehr gering erhöht. Da Brustkrebs bei Frauen unter 40 Jahren nur selten vorkommt, ist die zusätzliche Anzahl von Brustkrebsdiagnosen gegenüber dem Gesamtrisiko für Brustkrebs gering. Ein Zusammenhang mit der Anwendung von KOK ist bisher nicht nachgewiesen. Für weitere Informationen siehe Abschnitte 4.3 und 4.4.

4.9 Überdosierung

Es liegen keine Erfahrungen über Überdosierung mit Munalea® 30 0,03 mg/0,15 mg Filmtabletten vor. Auf Basis der allgemeinen Erfahrungen mit kombinierten oralen Kontrazeptiva könnten folgende Symptome auftreten: Übelkeit, Erbrechen und bei jungen Mädchen leichte vaginale Blutungen. Es gibt keine Antidota und die weitere Behandlung sollte symptomatisch erfolgen.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Gestagene und Estrogene, fixe Kombinationen ATC-Code: G 03 AA 09

Die empfängnisverhütende Wirkung von kombinierten oralen Kontrazeptiva beruht auf dem Zusammenwirken verschiedener Faktoren. Die wichtigsten sind die Hemmung der Ovulation und die Veränderung des Gebärmutterschleims. Neben der empfängnisverhütenden Wirkung haben KOK verschiedene positive Eigenschaften, die unter Berücksichtigung der negativen Eigenschaften (siehe Warnhinweise, Nebenwirkungen) die Wahl der Verhütungsmethode beeinflussen können. Der Monatszyklus wird regelmäßiger und die Blutungen oft weniger schmerzvoll und schwächer. Letzteres kann die Häufigkeit von Eisenmangel verringern. In der größten Multicenter-Studie (N=23.258 Zyklen) liegt der unkorrigierte Pearl-Index bei 0,1 (95%-Konfidenzintervall 0,0 - 0,3). Des Weiteren berichteten 4,5 % der Frauen von ausbleibenden Abbruchblutungen und 9,2 % von unregelmäßigen Blutungen nach 6 Behandlungszyklen.

Munalea® 30 0,03 mg/0,15 mg Filmtabletten ist ein kombiniertes orales Kontrazeptivum mit Ethinylestradiol und dem Gestagen Desogestrel.

Ethinylestradiol ist ein gut bekanntes synthetisches Östrogen.

Desogestrel ist ein synthetisches Gestagen, das nach oraler Einnahme eine starke ovulationshemmende Wirkung zeigt.

Bei Anwendung höher dosierter KOK (50 ^g Ethinylestradiol) besteht ein verringertes Risiko für ein Endometriumkarzinom oder ein Ovarialkarzinom. Ob dies auch für niedriger dosierte KOK zutrifft, muss noch bestätigt werden.

Kinder und Jugendliche

Es liegen keine Studien zu Wirksamkeit und Unbedenklichkeit bei Jugendlichen unter 18 Jahren vor.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Desogestrel

Resorption

Nach oraler Verabreichung von Munalea® 30 0,03 mg/0,15 mg Filmtabletten wird Desogestrel sehr rasch und vollständig resorbiert und in 3-Keto-Desogestrel umgewandelt. Maximale Plasmaspiegel werden nach 1,5 Stunden erreicht. Die absolute Bioverfügbarkeit von 3-Keto-Desogestrel beträgt 62 - 81 %.

Verteilung

3-Keto-Desogestrel ist zu 95,5 - 99 % an Plasmaproteine gebunden, vor allem an Albumin und sexualhormonbindendes Globulin (SHBG). Der Ethinylestradiol-induzierte SHBG-Anstieg beeinflusst sowohl die Bindung an als auch die Verteilung von 3-Keto-Desogestrel in Plasmaproteinen. Als Folge steigt die Konzentration an 3-Keto-Desogestrel im Laufe der Einnahme langsam an und erreicht innerhalb von 3 bis 13 Tagen den Steady-State.

Biotranformation

In Phase I des Desogestrel-Stoffwechsels kommt es zur durch Cytochrom P-450 katalysierten Hydroxylierung mit anschließender Dehydrogenierung in C3. Der aktive Metabolit von 3-Keto-Desogestrel wird weiter reduziert und über eine Sulfat- und GlucuronidKonjugation abgebaut. Aus Tierstudien geht hervor, dass der enterohepatische Kreislauf für die Gestagenaktivität von Desogestrel nicht relevant ist.

Elimination

3-Keto-Desogestrel wird mit einer Halbwertzeit von ca. 31 Stunden (24 - 38 Stunden) eliminiert. Die Plasma-Clearance schwankt zwischen 5,0 - 9,5 l/Std. Desogestrel und dessen Metaboliten werden, entweder als freie Steroide oder als Konjugationen, über den Urin und die Faeces im Verhältnis 1,5:1 ausgeschieden.

Steady-State-Bedingungen

Unter Steady-State-Bedingungen ist der Serumspiegel von 3-Keto-Desogestrel um das Zwei-bis Dreifache erhöht.

Ethinylestradiol

Resorption

Ethinylestradiol wird rasch resorbiert und maximale Plasmaspiegel werden nach 1,5 Stunden erreicht. Als Folge der präsystemischen Konjugation und des First-Pass-Metabolismus beträgt die absolute Bioverfügbarkeit 60 %. AUC und Cmax können mit der Zeit leicht ansteigen.

Verteilung

Ethinylestradiol ist zu 98,8 % an Plasmaproteine, fast ausschließlich an Serumalbumin, gebunden.

Biotransformation

Ethinylestradiol unterliegt sowohl in der Dünndarmschleimhaut als auch in der Leber der präsystemischen Konjugation. Durch Hydrolyse der direkten Ethinylestradiol-Konjugate in der Schleimhaut des Dünndarms entsteht Ethinylestradiol, das erneut resorbiert werden kann, wodurch ein enterohepatischer Kreislauf entsteht. Hauptstoffwechselweg des Ethinylestradiol ist eine durch Cytochrom P-450-vermittelte Hydroxylierung mit den Hauptmetaboliten 2-OH-EE und 2-Methoxy-EE. 2-OH-EE wird weiter zu chemisch reaktiven Metaboliten abgebaut.

Elimination

Ethinylestradiol wird im Plasma mit einer Halbwertzeit von ca. 29 Stunden (26 - 33 Stunden) eliminiert. Die Plasma-Clearance schwankt zwischen 10 - 30 l/Std. Die EthinylestradiolKonjugate und Metaboliten werden über den Urin und die Faeces ausgeschieden (Verhältnis 1:1).

Steady-State-Bedingungen

Steady-State-Bedingungen werden nach 3 bis 4 Tagen erzielt, wenn der Serumspiegel um ca. 30 bis 40 % höher ist als nach Verabreichung einer einmaligen Dosis.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Toxikologische Studien zeigten keine anderen Effekte außer denen, die basierend auf dem Hormonprofil von Desogestrel/Ethinylestradiol Filmtabletten erklärt werden können.

Im Rahmen von konventionellen präklinischen Studien zeigten Daten zur, Toxizität bei wiederholter Gabe, Genotoxizität, zum kanzerogenen Potential und zu Reproduktionstoxizitätsstudien keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen. Es muss jedoch bedacht werden, dass Sexualsteroide das Wachstum bestimmter hormonabhängiger Gewebe und Tumoren fördern können.

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Lactose-Monohydrat all-rac-a-Tocopherol (E307)

Povidon (PVP K-30)

Hochdisperses Siliciumdioxid Talkum (E553b)

Maisstärke

Stearinsäure

Magnesiumstearat

Filmüberzug:

Hypromellose (HPMC2910, E464)

Titandioxid (E171)

Macrogol 400 (PEG 400)

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

In der Originalverpackung aufbewahren.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Blisterpackungen mit klarer transparenter PVC-Folie als Formmaterial und Aluminiumfolie als Deckmaterial. Jeder Blister ist in einem Aluminium-beschichteten Beutel verpackt, der wiederum in Umkartons verpackt ist. Jede Blisterpackung enthält 21 Tabletten.

Munalea® 30 0,03 mg/0,15 mg Filmtabletten ist in Packungen mit 21 (1x21), 63 (3x21) und 126 (6x21) Tabletten erhältlich.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

Hormosan Pharma GmbH Wilhelmshöher Str. 106 60389 Frankfurt/M.

Tel. 0 69/47 87 30 Fax 0 69/47 87 316 E-Mail: info@hormosan.de www.hormosan.de

8. ZULASSUNGSNUMMER(N)

86343.00.00

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLANGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung:

10. STAND DER INFORMATION

April 2013

11. VERKAUFSABGRENZUNG Verschreibungspflichtig

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