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Myfungar Puder

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F achinformation

T AURUS PHARMA Myfungar Creme
Myfungar Puder
Myfungar, Lösung/Spray


1. Bezeichnung des Arzneimittels

Myfungar® Creme

Myfungar®, Lösung/Spray

Myfungar® Puder

Wirkstoff: Oxiconazolnitrat


2. Verschreibungsstatus/Apotheken-pflicht

Apothekenpflichtig


3. Zusammensetzung des Arznei­mittels

3.1. Stoff- oder Indikationsgruppe

Breitspektrum-Antimykotikum zur dermalen Anwendung


3.2. Arzneilich wirksame Bestandteile


Myfungar® Creme

1 g Creme enthält: 11,47 mg Oxiconazolnitrat (entsprechend 10 mg Oxiconazol)

Myfungar®, Lösung/Spray

1 ml Lösung enthält: 11,47 mg Oxiconazolnitrat (entsprechend 10 mg Oxiconazol)

Myfungar® Puder

1 g Puder enthält: 11,47 mg Oxiconazolnitrat (entsprechend 10 mg Oxiconazol)


3.3. Sonstige Bestandteile


Myfungar® Creme

wei­ßes Vaselin, Stearyl­alkohol (Ph. Eur.), Propylenglycol, Polysorbat 60, Cetylalkohol (Ph. Eur.), Benzoesäure, gereinigtes Wasser

Myfungar® Tropflösung/Pumpspray

Ethanol 96%, Benzylalkohol (Pumpflasche ohne Treibgas)

Myfungar® Puder

Tal­kum, weißer Ton, Zinkoxid


4. Anwendungsgebiete

Pilzinfektionen der Haut, verursacht durch Dermatophyten (Trichophy­ton‑, Epidermophyton- und Mikrospo­ron-Arten), Hefepilze (insbesondere Candida albicans), hefeähnliche Pilze (Malassezia furfur, den Erreger von Pityriasis versicolor) oder Schim­melpilze sowie Mischinfektionen der Haut, verursacht durch Oxiconazol-empfindliche Pilze und grampositive Bakterien. Das Anwendungsgebiet der Creme umfasst Pilzerkrankungen der Gliedmaßen (z. B. Fußpilz), des Stammes, der Genitalregion sowie in Hautfalten gelegene Pilzinfektionen. Die Lösung (bzw. das Spray) eignet sich besonders bei Pilzerkrankungen der Zehenzwi­schenräume und der behaarten Kopfhaut. Der Puder dient wegen seiner trocknenden Wirkung zur un­terstützenden Behandlung von näs­senden und in Hautfalten gelegenen Pilzinfektionen.


5. Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen Oxiconazol oder einen der Hilfsstoffe darf das Präparat nicht angewendet werden.


6. Nebenwirkungen

Kontaktallergien wurden beobachtet, sind aber selten.

Gelegentlich kann es zu Haut­reizungen (z.B. Rötungen) mit leich­tem Brennen oder verstärktem Juck­reiz kommen.

Creme: Bei besonders empfindlichen Personen können die in der Creme enthaltenen Hilfsstoffe (besonders Cetylalkohol, Stearylalkohol, Benzoe­säure und Propylenglykol) allergi­sche Reaktionen verursachen.

Lösung/Spray: Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber Benzylalkohol sind beschrieben worden.

Lösung/Spray/Puder: Län­gere Anwendung der Lösung oder des Puders kann zum Austrocknen der behandelten Hautpartien führen.


7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Wechselwirkungen von Oxiconazol mit anderen Arzneimitteln sind bisher nicht bekannt. Auf Grund der struk­turellen Verwandtschaft des Mittels mit anderen Azol-Antimykotika, von denen teilweise bekannt ist, dass sie die Wirksamkeit von Amphotericin und anderen Polyenantibiotika (z.B. Nystatin, Natamycin) vermindern können, ist eine solche Wechsel­wirkung auch für Oxiconazol nicht auszuschließen.

Hinweis:

Bei der Be­handlung mit Myfungar® Creme im Genital- oder Analbereich kann es wegen des Hilfsstoffes weißes Vase­lin bei gleichzeitiger Anwendung von Kondomen aus Latex zu einer Verminderung der Reißfestigkeit und damit zur Beeinträchtigung der Si­cherheit solcher Kondome kommen.


8. Warnhinweise

Keine.


9. Wichtigste Inkompatibilitäten

Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt.


10. Dosierung mit Einzel- und Ta­gesgaben

Creme: In der Regel erfolgt die An­wendung einmal täglich, z.B. mor­gens oder abends. Meist genügt eine Menge der Creme von 1/2 bis 1 cm Stranglänge.

Lösung/Spray: Die Anwen­dung erfolgt einmal täglich, z.B. mor­gens oder abends. Meist genügen etwa 3 Tropfen der Lösung für eine handtellergroße Fläche. Beim Spray genügt meist zweimaliges Betätigen der Sprayvorrichtung.

Puder: Die Anwendung erfolgt einmal täglich, z.B. morgens oder abends. Es genügt, die befallenen Hautstellen leicht zu bestäuben.


11. Art und Dauer der Anwendung

Creme: Die Creme wird auf die er­krankten Hautstellen dünn aufgetra­gen und anschließend mit dem Fin­ger leicht eingerieben.

Lösung/Spray: Die Lösung wird auf die erkrankten Hautstellen aufgetragen. Die Tropflösung eignet sich besonders zur Anwendung in den Zehenzwischenräumen und am behaarten Kopf.

Puder: Der Puder wird auf die erkrankten Hautstellen aufgetragen. Wegen seiner trocknenden Wirkung dient der Puder auch zur unterstüt­zenden Behandlung von in Hautfal­ten gelegenen Pilzinfektionen.

Für alle Darreichungsformen von Myfungar® gilt, dass die Dauer der Behandlung sich nach den Gege­benheiten des Einzelfalles richten, je­doch im allgemeinen nicht weniger als 3 Wochen betragen sollte. Um Rückfälle zu vermeiden, ist es wich­tig, die Behandlung mit Myfungar® nach der vollständigen Abheilung der Hauterscheinungen noch 1 bis 2 Wo­chen fortzusetzen; allerdings ist es nicht sinnvoll, die Behandlung über 6 Monate hinaus auszudehnen.


12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel

Systemische Intoxikationen nach lokaler Anwendung sind bislang nicht bekannt geworden und sind auf Grund der geringen dermalen Re­sorption nicht zu erwarten.


13. Pharmakologische und toxiko­logische Eigenschaften, Pharma­kokinetik und Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erfor­derlich sind


13.1 Pharmakologische Eigenschaften

Oxiconazolnitrat, der Wirkstoff von Myfungar®, ist ein Breitspektrum-An­timykotikum aus der Azol-Gruppe. Oxiconazol wirkt je nach vorhan­dener Wirkstoffkonzentration fungi­statisch oder fungizid. Das Wirkungs­spektrum umfasst alle wichtigen hu­manpathogenen Erreger von Dermatomykosen, wie Dermatophyten, He­fepilze bzw. hefeähnliche Pilze sowie Schimmelpilze. Des Weiteren ist Oxi­conazol aktiv gegenüber gramposi­tiven Bakterien (z.B. Staphylokokken, Streptokokken). Auch Strahlenpilze (Nocardia- und Streptomyces-Arten) sind sensibel. Primäre Resistenzen (geprüft wurden Dermatophyten und Hefen) wurden bisher nicht be­obachtet. Auch sekundäre Resis­tenzentwicklungen bei primär emp­findlichen Pilzen konnten in vitro bis­her nicht beobachtet werden. Der antimykotische Effekt von Oxiconazol ist nach derzeitiger Kenntnis v.a. auf eine Hemmung der Ergosterol-Bio­synthese aus Lanosterol (Unterdrü­ckung der oxidativen Demethylierung in Position 14 im Lanosterol-Molekül) zurückzuführen. Dabei wird ein Cytochrom-P450-abhängiges Enzymsys­tem blockiert, das 24-Methylendi­hydrolanosterol in 14-Desmethyl­sterol (die beiden Zwischenstufen zwischen Lanosterol und Ergosterol) umwandelt. Die Affinität der Azole zu den Cytochrom-P450-Systemen der Pilzzellen ist im Gegensatz zu denen der Säugetierzellen sehr hoch. Da Ergosterin ein essentieller Bestand­teil der Zellmembran von Pilzen ist, kommt es unter Einfluss von Oxi­conazol mit einer Verzögerung, die auf den Verbrauch des zytoplasma­tischen Ergosterins der Pilzzelle zu­rückzuführen ist, zu starken Ver­änderungen der Membranzusammensetzung und -eigenschaf-ten. Die damit verbundenen Störungen der Membranpermeabilität und Auflö­sungserscheinungen der Membran führen schließlich zur Zell-Lyse. Fer­ner interferieren Azole in fungista­tischen Konzentrationen mit mito­chondrialen und peroxisomalen En­zymen. Als Folge wird eine toxische Erhöhung der Hydrogenperoxid-Kon­zentration diskutiert; dieses soll ebenfalls zum Zelltod beitragen (,,Hydrogenperoxid-Autodigestion‘‘). In in vitro-Studien konnte gezeigt werden, dass Azol-Antimykotika in sehr hohen Dosen auch die Syn­these von Cholesterin hemmen. Die klinische Bedeutung dieses experi­mentellen Befundes ist unklar.


13.2 Toxikologische Eigenschaf­ten


Akute Toxizität:

Oxiconazol zeichnet sich durch eine sehr niedrige akute Toxizität aus. Bei der Maus beträgt die LD50 nach oraler Gabe 3850 mg/kg KG. Nach 5maliger Applikation lag die LD50 bei 1500 mg/kg KG. Die intravenöse Verabreichung ergibt bei Mäusen und Ratten LD50-Werte zwischen 43,5 und 47,5 mg/kg KG.


Subakute und chronische Toxizität:

Oxiconazol ist bei dermaler An­wendung (Hund und Kaninchen) und oraler Applikation (Hund und Ratte) sehr gut verträglich (Dosierung 5 – 250 mg/kg KG täglich p.o., Verab­reichungsdauer bis zu 13 Wochen).

In Untersuchungen am Meer­schweinchen wurden weder photo­toxische noch photosensibilisieren­de Eigenschaften festgestellt. Die Prüfung auf Hautverträglichkeit der Creme erfolgte in einem 24-Stunden-Patch-Test an 35 Probanden. Bei keiner Versuchsperson wurden nach 24 Stunden sowie in einer einen Tag später erfolgten Nachuntersuchung Reizerscheinungen auf der Haut be­obachtet. Die Prüfung auf allergi­sierende Wirkung der Creme er­brachte an dem gleichen Probanden­kollektiv in einem 48-Stunden-Patch-Test, der in 48stündigen Intervallen 10mal wiederholt wurde und an den sich nach 14-tägiger Pause 10 wei­tere Pflasterapplikationen anschlos­sen, bei 33 Probanden keine Hin­weise auf hautreizende oder aller­gisierende Eigenschaften. Bei zwei Probanden wurden Hautirritationen festgestellt, wobei sich nach Nach­untersuchung bei einer Person mög­licherweise eine schwache Sensibili­sierung gegen Oxiconazol (oder gegen den Hilfsstoff Propylenglykol) herausgebildet hatte.

Karzinogenes und mutagenes Poten­zial: Die vorliegenden in vitro-Assays mit Salmonella typhimurium (5 ver­schiedene Stämme) zur Testung des mutagenen Risikos der Substanz verliefen negativ, sind jedoch für eine abschließende Bewertung nicht ausreichend. Für einige Bakterien­stämme erwies sich Oxiconazol in einer Konzentration von 100 g/ Platte als toxisch. Studien zur Kan­zerogenität von Oxiconazol liegen bislang nicht vor.

Reproduktionstoxikologie:

Oxicona­zol zeigte bei Ratten und Kaninchen bei oralen Dosen von 150 bzw. 100 mg/kg KG/Tag keine teratogenen Wirkungen. Bei der Ratte wurden ab 50 mg/kg Retardierungen (Vermin­derung der Skelettossifikation) be­obachtet. Sowohl bei Beendigung der Behandlung ca. eine Woche vor dem Geburtstermin als auch bei einer Behandlung um den Geburts­termin wurde eine Verlängerung der Tragzeit festgestellt, und es trat Dys­tokie auf, die zu einer vermehrten perinatalen Mortalität führte. Die postnatale Entwicklung sowie Fertili­tät und Reproduktionsvermögen bei Ratten wurden nicht beeinflusst.


13.3 Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit

Creme:

Bei topischer Anwendung ist auch unter ungünstigen Bedingungen (Hautläsion, Okklusivverband) nicht mit einer nennenswerten systemi­schen Verfügbarkeit zu rechnen. Nach Applikation von 150 mg einer 1 %igen Creme mit Oxiconazol auf 50 cm2 große, gesunde Hautareale von Probanden wurden nach 8stün­diger Einwirkung deutlich weniger als 1 % des applizierten Wirkstoffs resor­biert. Dabei wurden maximale Plasmakonzentrationen von 0,3 g/l ge­funden.

In der gesunden Haut nimmt die Kon­zentration von Oxiconazol, das zuvor in Form der Creme aufgetragen wurde, von der Epidermis - primär von der Hornschicht, in der Gewebekon­zentrationen von ca. 1 mg/ml (Creme) bzw. 3 mg/ml (Lösung) ge­messen worden sind - über das Ko­rium (Dermis, mit Gewebekonzen­trationen von 1 bis 15 g/ml) zur Sub­kutis (mit Gewebekonzentrationen um ca. 0,3 g/ml) stark ab. Dabei scheint die Penetration in tiefer gele­gene Hautschichten bei Gebrauch der Creme besser zu verlaufen als nach Anwendung der Lösung. Oxiconazol lässt sich auch im Nagel­keratin nachweisen. Bezüglich der erreichbaren Konzentrationen (Na­gelplatte: 50 g/ml [ventral] bis 1500 g/ml [dorsal], Nagelbett: 80 g/ml) zeigt sich die Lösung der Creme überlegen. Die in der Haut bzw. im Nagel gemessenen Konzentrationen liegen im mikrobiologisch wirksamen Bereich. Die Hautverweildauer von Oxiconazol aus der Creme liegt bei 72 bis 96 Stunden (tierexperimentell ermittelt). Die geringe Menge von Oxiconazol, die resorbiert wird, wird beim Menschen - im Gegensatz zum Tier (Ratte, Kaninchen, Hund), bei dem die Elimination vorzugsweise mit der Galle über die Fäces erfolgt - hauptsächlich mit dem Urin ausge­schieden. Dort ist neben unverän­dertem Wirkstoff als Hauptausscheidungsprodukt auch metabolisierte Substanz (23 Metabolite) nachzu­weisen. Die Serumhalbwertszeit von systemisch verabreichtem Wirkstoff liegt bei 30 bis 36 Stunden (Ratte).


14. Sonstige Hinweise

Es ist zu vermeiden, dass die Lösung bzw. das Spray oder der Puder in die Augen oder auf Schleim­häute gelangt. Es ist zu vermeiden, dass die Creme in die Augen ge­langt.

Creme:

Auf Grund des Gehaltes an Benzoesäure können bei entsprechend veranlagten Patienten Überempfindlichkeitsreaktionen an Haut, Augen und Schleimhäuten auftreten. Bei Neugeborenen könnte ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Gelbsucht bestehen.


15. Dauer der Haltbarkeit

Alle Darreichungsformen: je 3 Jahre.

Nach Ablauf des auf der Packung angegebenen Verfalldatums soll Myfungar® nicht mehr angewendet werden.


16. Besondere Lager- und Aufbe­wahrungshinweise

Nicht über 25 °C lagern. Haltbarkeit nach Anbruch der Behältnisse: 6 Monate


17. Darreichungsformen und Packungsgrößen


Myfungar® Creme:

OP mit 20 g

Myfungar®, Lösung/Spray:

OP mit 20 ml

Myfungar® Puder:

O.P. mit 30 g


18. Stand der Information

April 2005


19. Name oder Firma und An­schrift des pharmazeutischen Unternehmers

Taurus Pharma GmbH

Benzstr. 11

61352 Bad Homburg

Tel.: 06172/139683

Fax: 06172/171550