Mykontral-Puder
alt informationenFachinformation
Mykontral® Puder
Bezeichnung des Arzneimittels
Mykontral® Puder, 1 %, Pulver zur Anwendung auf der Haut
Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff: 100 g Puder enthalten 1,0 g Tioconazol.
Sonstige Bestandteile:
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile: siehe Abschnitt 6.1.
Darreichungsform
Pulver zur Anwendung auf der Haut
4. Klinische Angaben
Anwendungsgebiete
Zur unterstützenden Behandlung von Pilzinfektionen der Haut durch Dermatophyten und Hefen.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Mykontral® Puder 2-mal täglich auf die erkrankten Hautstellen gleichmäßig und dünn auftragen. Zu dicke Schichten neigen zu Klumpenbildung.
Die Dauer der Behandlung bis zur Heilung hängt vom Erregertyp, der Größe und der Lokalisation der infizierten Stelle ab. Bei Tinea pedis muss man mit 6 Wochen rechnen. Bei den übrigen Dermatophyteninfektionen ist in der Regel nach 4 Wochen eine Heilung eingetreten.
Hinweis: Beim Umgang mit talkumhaltigen Pudern sind ein übermäßiges Stäuben und das Einatmen des Staubes zu vermeiden.
Gegenanzeigen
Mykontral® Puder darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen Tioconazol, andere Imidazol-Derivate oder einen der sonstigen Bestandteile.
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Nicht für die Anwendung am Auge geeignet. Bei versehentlichem Augenkontakt Auge ca. 1 Minute mit fließendem lauwarmen Wasser gründlich spülen und Augenarzt konsultieren.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Keine bekannt.
Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen keine ausreichenden Daten für die Verwendung von Mykontral® Puder bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt. Das potentielle Risiko für Menschen ist nicht bekannt. Daher darf Mykontral® Puder während der Schwangerschaft nur bei zwingender Indikation angewendet werden. Eine großflächige Anwendung von Mykontral® Puder ist auszuschließen.
In der Stillzeit darf Mykontral® Puder nicht im Bereich der Brust angewendet werden. Da nicht bekannt ist, ob Tioconazol in die Muttermilch über-geht, sollte Mykontral® Puder in der Stillzeit nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden. Eine großflächige Anwendung von Mykontral® Puder ist auszuschließen.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Keine.
Nebenwirkungen
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000) treten Reizerscheinungen an der Haut (Jucken, Brennen, Rötung) zu Beginn der Behandlung auf.
Überdosierung
Keine bekannt.
5. Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Klassifikation:
Antimykotikum zur topischen Anwendung
ATC-Code: D01AC07
Tioconazol hemmt die Ergosterol-Biosynthese am Zellmembransystem der Pilze und bewirkt eine selektive Schädigung der Zellmembran. Die fungistatische Wirkung des Tioconazol wird mit der Blockade der C-14-Demethylierung bei der Ergosterolsynthese erklärt. Es reichert sich dabei das Intermediärprodukt Lanosterol bei gleichzeitigem Ausfall des Ergosterols an. Lanosterol ist im Gegensatz zum Ergosterol nicht in der Lage, das Wachstum von Pilzen und Hefen zu unterstützen.
Die ebenfalls beobachtete fungizide Wirkung des Tioconazol soll auf einer direkten und schnellen Zerstörung der Pilzmembran beruhen und kaum in Beziehung zur Imidazol-induzierten Blockade der Ergosterolsynthese stehen. Für Tioconazol wird eine von der Wachstumsphase unabhängige fungizide Wirkung gegen Dermatophyten, Hefen und Schimmelpilze postuliert. Tioconazol besitzt darüber hinaus eine antibakterielle Wirkung gegen auf der Haut vorkommende grampositive Bakterien (z. B. Staphylokokken, Streptokokken).
Pharmakokinetische Eigenschaften
Die Resorption von Tioconazol bei der topischen Anwendung ist nur sehr gering. In einer klinischen Studie wurde über 14 Tage 2-mal täglich mit Tioconazol-Creme behandelt (entspricht 40 mg Wirkstoff). Die festgestellten Plasmakonzentrationen lagen zwischen 5 und 10 ng/ml und damit an der unteren, mittels Gaschromatographie bestimmbaren Nachweisgrenze. In Plasmaproben, die 24 Stunden nach der letzten Applikation gewonnen wurden, konnte kein Tioconazol nachgewiesen werden.
Es wird deshalb geschlussfolgert, dass die Resorption nach dermaler Anwendung praktisch vernachlässigt werden kann und keine Kumulation stattfindet.
Präklinische Daten zur Sicherheit
Bei Untersuchungen zur akuten oralen Toxizität an Maus und Ratte war Tioconazol relativ gut verträglich. Bei Untersuchungen zur akuten dermalen Toxizität an Kaninchen konnte eine Reizung der Haut festgestellt werden.
Die längerfristige dermale Anwendung an der Ratte führte zur Bildung von Akanthose und Parakeratose. Bei längerfristiger oraler Gabe in hoher Dosierung an Ratten und Affen war Tioconazol hepatotoxisch.
In-vitro- und In-vivo-Tests zur genetischen Toxikologie ergaben für Tioconazol keine relevanten Hinweise hinsichtlich eines mutagenen Potentials.
Langzeituntersuchungen hinsichtlich eines tumorerzeugenden Potentials liegen nicht vor.
Untersuchungen an trächtigen Ratten und Kaninchen haben keine Hinweise auf ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko ergeben. Bei oraler Verabreichung und vaginaler Gabe hoher Dosen zum Ende der Trächtigkeit wurde bei der Ratte Dystokie beobachtet.
Pharmazeutische Angaben
Liste der sonstigen Bestandteile
Talkum, [Tetradecansäure, Magnesiumsalz (2:1)], weißer Ton, hochdisperses Siliciumdioxid
Inkompatibilitäten
Bisher sind keine Inkompatibilitäten bekannt.
Dauer der Haltbarkeit
5 Jahre
Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern!
Art und Inhalt des Behältnisses
Polyethylendose mit Streueinsatz
Originalpackung mit 25 g Pulver
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine.
Inhaber der Zulassung
RIEMSER Arzneimittel AG
An der Wiek 7
17493 Greifswald – Insel Riems
Fon: +49 (0) 3 83 51/7 60
Fax: +49 (0) 3 83 51/3 08
E-mail: info@RIEMSER.de
Internet: www.RIEMSERgroup.com
Zulassungsnummer
3000833.00.02
Datum der Verlängerung der Zulassung
18.08.2004
Stand der Information
August 2008
Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
90c0a2b8fc16268e19861449d6b3c5c0.rtf Änderungsanzeige vom 12.08.2008 Seite 8