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Myleran 2 Mg Filmtabletten

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER

Myleran® 2 mg Filmtabletten Busulfan

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme

dieses Arzneimittels beginnen.

-    Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

-    Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

-    Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie.

-    Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.

Diese Packungsbeilage beinhaltet:

1.    Was ist Myleran und wofür wird es angewendet?

2.    Was müssen Sie vor der Einnahme von Myleran beachten?

3.    Wie ist Myleran einzunehmen?

4.    Welche Nebenwirkungen sind möglich?

5.    Wie ist Myleran aufzubewahren?

6.    Weitere Informationen

1. WAS IST MYLERAN UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?

Myleran wird angewendet bei chronischer, krankhafter Vermehrung von Zellen im Blut und

in blutbildenden Organen.

Sie erhalten Myleran 2 mg Filmtabletten, wenn Sie an den folgenden krankhaften

Neubildungen von Zellen im Blut und in blutbildenden Organen leiden:

-    krankhafte Vermehrung der weißen Blutkörperchen (chronische myeloische Leukämie = CML) nach Versagen einer Primärtherapie (üblicherweise mit Hydroxyurea),

-    zur Vorbereitung vor einer Transplantation von hämatopoetischen Stammzellen. Sie erhalten dieses Arzneimittel, wenn die Kombination aus hochdosiertem Myleran und Cyclophosphamid als die am besten geeignete Behandlungsmöglichkeit erachtet wird.

2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON MYLERAN BEACHTEN?

Myleran darf nicht eingenommen werden,

-    wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Busulfan oder einen der sonstigen Bestandteile von Myleran sind.

-    wenn Sie an einer Verminderung aller Blutzellen (Panzytopenie) leiden.

In der Stillzeit dürfen Sie Myleran nicht anwenden.

Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Myleran ist erforderlich,

-    bei Impfungen mit Lebendimpfstoffen. Da Lebendimpfstoffe möglicherweise Infektionen bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem hervorrufen können, werden Impfungen mit Lebendimpfstoffen nicht empfohlen.

-    wenn Sie an einer Lungenschädigung leiden. Myleran ist sofort abzusetzen, wenn sich eine Schädigung der Lunge zeigt (siehe „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“). Falls eine Anästhesie erforderlich sein sollte, wird Ihr Arzt die Sauerstoffkonzentration bei der Beatmung so niedrig wie möglich einstellen. Ihr Arzt wird Ihre Lungenfunktion nach der Operation besonders sorgfältig überwachen.

-    wenn Sie sich einer Strahlenbehandlung unterziehen, da im Allgemeinen Myleran nicht zusammen oder kurz nach einer Bestrahlung gegeben werden sollte (siehe auch „Bei Einnahme von Myleran mit anderen Arzneimitteln“), oder gleichzeitig mit anderen das Zellwachstum hemmenden Mitteln behandelt werden.

-    wenn Sie an chronischer myeloischer Leukämie leiden und bei Ihnen zu einem späteren Zeitpunkt eine Knochenmarksübertragung unter Konditionierung durch Bestrahlung vorgesehen ist. Ihr Arzt wird Ihre Dosis an Myleran so gering wie möglich bemessen. In der akuten Phase (so genannte Blastenkrise) der CML ist Myleran nicht wirksam.

-    wenn Sie gleichzeitig mit Itraconazol (Mittel gegen Pilze) oder Metronidazol (Mittel gegen bakterielle Infektionen) und konventionellen Dosen Myleran behandelt werden, sollten Sie engmaschig auf durch Myleran verursachte Nebenwirkungen überwacht werden. Wöchentliche Bestimmungen des Blutbilds werden empfohlen, wenn diese

Arzneimittel zusammen verabreicht werden (siehe auch „Bei Einnahme von Myleran mit anderen Arzneimitteln“).

-    wenn Sie Myleran in hohen Dosen erhalten, da in diesem Falle eine vorbeugende krampfhemmende Behandlung, vorzugsweise eher mit einem Benzodiazepin als mit Phenytoin oder Fosphenytoin (Mittel gegen Krampfanfälle), erfolgen sollte (siehe auch „Bei Einnahme von Myleran mit anderen Arzneimitteln“).

-    wenn Sie Myleran in hohen Dosen zusammen mit Itraconazol oder Metronidazol erhalten. Die gleichzeitige Verabreichung von Metronidazol und hohen Dosen Myleran wird nicht empfohlen. Die gleichzeitige Verabreichung von Itraconazol und hohen Dosen Myleran liegt im Ermessen des verschreibenden Arztes und sollte aufgrund einer Nutzen-Risiko-Bewertung erfolgen.

-    wenn Sie eine Erstbehandlung erhalten oder bei Ihnen eine sehr hohe Anzahl an weißen Blutkörperchen vorliegt; in diesem Fall sollte vorbeugend Allopurinol (Mittel gegen erhöhte Harnsäurewerte) gegeben werden, um bei einem massiven Zellzerfall einer übermäßigen Harnsäureanflutung mit der Folge einer Nierenschädigung vorzubeugen.

-    wenn der Ausgangswert für die Blutplättchenzahl im Blut niedrig ist oder wenn der Wert während der Behandlung abfällt. Die Behandlung sollte sofort unterbrochen werden, wenn die Blutplättchenzahlen sehr rasch abfallen oder wenn kleinfleckige Blutungen in der Haut auftreten.

Zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen ist Myleran nicht geeignet.

Busulfan, der Wirkstoff in Myleran, kann möglicherweise krankhafte Zellveränderungen auslösen. Ein Haut- oder Schleimhautkontakt mit dem Wirkstoff soll deshalb vermieden werden. Daher sollen Myleran 2 mg Filmtabletten, die mit einem Film überzogen sind, nicht geteilt oder zerkaut werden (siehe auch „Wie ist Myleran einzunehmen?“). Empfängnisverhütende Maßnahmen

Geeignete empfängnisverhütende Maßnahmen sind zu ergreifen, wenn ein Partner mit Myleran behandelt wird.

Myleran kann Ihr Erbgut schädigen. Männern, die mit Myleran behandelt werden, wird empfohlen, während der Behandlung und bis zu 6 Monate danach kein Kind zu zeugen. Vor Behandlungsbeginn sollten Sie sich wegen der Möglichkeit einer dauerhaften Unfruchtbarkeit durch die Behandlung mit Myleran über eine Spermakonservierung beraten lassen.

Frauen sollten während der Behandlung und bis 6 Monate nach Beendigung der Anwendung nicht schwanger werden.

Kinder

Die chronische myeloische Leukämie tritt im Kindesalter selten auf. Myleran kann bei einer bestimmten Form der CML bei Kindern angewendet werden (Philadelphia Chromosompositiv-Typ (PH1 +), die PH1-negative Form spricht dagegen nur schlecht an).

Zur Vorbereitung vor einer Transplantation von hämatopoetischen Stammzellen siehe „Wie ist Myleran einzunehmen?“

Bei Einnahme von Myleran mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Impfungen von Patienten mit geschwächtem Immunsystem mit Lebendimpfstoffen werden nicht empfohlen (siehe „Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Myleran ist erforderlich“).

Die Wirkung von Myleran auf das Knochenmark kann durch eine Strahlenbehandlung verstärkt werden.

Eine bestrahlungsbedingte, nur geringe klinische Krankheitszeichen zeigende Lungenschädigung kann durch Myleran verstärkt werden. Das Risiko einer Lungenschädigung durch Myleran kann ebenfalls erhöht sein bei bestehender Lungenerkrankung, durch eine gleichzeitige oder vorangegangene Strahlenbehandlung des Brustkorbs oder durch eine hochdosierte Sauerstoffgabe.

Wenn kurz nach einer Behandlung mit hochdosiertem Myleran eine Strahlenbehandlung durchgeführt wird, kann es zu einer verstärkten Strahlenreaktion der Haut kommen. Daher ist bei kurz vorangegangener oder nachfolgender Strahlenbehandlung besondere Vorsicht angezeigt (siehe „Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Myleran ist erforderlich“). Andere das Zellwachstum hemmende Mittel können die Wirkung von Myleran auf das Knochenmark verstärken oder eine zusätzliche Lungenschädigung auslösen. Daher ist bei gleichzeitiger Behandlung mit anderen das Zellwachstum hemmenden Mitteln besondere Vorsicht angezeigt (siehe „Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Myleran ist erforderlich“).

Die gleichzeitige Behandlung mit Tioguanin (Mittel gegen bösartige Neubildungen) kann zu knötchenförmigen Veränderungen der Leber, zu Pfortaderhochdruck und Krampfadern in der Speiseröhre führen.

Nach gleichzeitiger Behandlung mit Allopurinol (Mittel gegen erhöhte Harnsäurewerte) und Myleran wurden in Einzelfällen fleckförmige Hautrötungen und Bildung von Hauterhebungen (Papeln) beobachtet, die auf Myleran zurückgeführt wurden.

Die Gabe von Phenytoin oder Fosphenytoin (Mittel gegen Krampfanfälle) an Patienten, die hohe Dosen von Myleran erhalten, kann zu einer Minderung der hemmenden (myeloablativen) Wirkung von Myleran auf das Knochenmark führen.

Die gleichzeitige Gabe von Myleran in hohen Dosen und Itraconazol (Mittel gegen Pilze) kann bei Patienten zu einer Verringerung der Ausscheidung von Busulfan, dem Wirkstoff von Myleran, und einem korrespondierenden Anstieg der Busulfan-Konzentration im Blut führen.

Es liegen Berichte vor, dass Metronidazol (Mittel gegen bakterielle Infektionen) die Konzentration von Busulfan im Blut anhob. Fluconazol (Mittel gegen Pilze) hatte keinen Einfluss auf die Ausscheidung von Busulfan. In diesem Zusammenhang wurde berichtet, dass hohe Dosen Myleran in Kombination mit Itraconazol oder Metronidazol mit einem erhöhten Risiko von Busulfan-bedingten Nebenwirkungen verbunden sind.

Die Häufigkeit von Lebervenenverschlüssen und anderen im Zusammenhang mit dem Behandlungsschema stehenden Nebenwirkungen wird bei Patienten unter Behandlung mit hochdosiertem Myleran und Cyclophosphamid (Mittel gegen bösartige Neubildungen) verringert, wenn die erste Dosis von Cyclophosphamid um mehr als 24 Stunden nach der letzten Myleran-Dosis gegeben wird.

Paracetamol soll innerhalb von 72 Stunden vor der Anwendung von Myleran oder zusammen mit Myleran nur mit Vorsicht angewendet werden.

Schwangerschaft und Stillzeit

Myleran kann erbgutschädigend wirken und die Entwicklung Ihres ungeborenen Kindes beeinträchtigen. Sie dürfen Myleran daher nicht während der Schwangerschaft anwenden. Hält Ihr Arzt die Anwendung während der Schwangerschaft unbedingt für notwendig, so sollten Sie über das mit der Behandlung verbundene Risiko von schädigenden Wirkungen für Ihr Kind durch eine medizinische Beratung informiert werden.

Sollten Sie während der Behandlung mit Myleran schwanger werden, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt und nutzen Sie die Möglichkeit einer genetischen Beratung.

Sie dürfen während der Behandlung mit Myleran nicht stillen. Vor Beginn einer Behandlung müssen Sie abstillen.

Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt. Es gibt keine Hinweise, dass Busulfan, der Wirkstoff in Myleran, die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, beeinträchtigt. Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Myleran Dieses Arzneimittel ist wegen des Gehalts an Lactose für Sie ungeeignet, wenn Sie an der selten vorkommenden ererbten Galactose-Unverträglichkeit (Galactoseintoleranz), einem genetischen Lactasemangel oder einer Glucose-Galactose-Malabsorption leiden sollten.

3. WIE IST MYLERAN EINZUNEHMEN?

Nehmen Sie Myleran immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:

Die Dosis an Myleran, die Sie erhalten, richtet sich nach der Schwere der Erkrankung, der Wirkung von Myleran, der gewählten Behandlungsform und den eventuell auftretenden Nebenwirkungen. Ihr Arzt wird individuell für Sie die Tagesmenge an Myleran, die sich im Laufe der Behandlung ändern kann, festlegen.

Wenn Sie übergewichtig sein sollten, wird Ihr Arzt ihre Dosis auf Basis Ihrer Körperoberfläche oder nach adjustiertem Idealgewicht festlegen.

Ohne vorherige Rücksprache mit Ihrem Arzt dürfen Sie keine Behandlungs- oder Dosisänderungen vornehmen, um den Behandlungserfolg nicht zu gefährden.

Liegt die verordnete Tagesdosis unterhalb der angegebenen Wirkstoffmenge der Myleran Filmtabletten, können therapiefreie Tage in das Behandlungsschema eingefügt werden, um die verordnete durchschnittliche Tagesdosis zu erreichen.

Ihr Arzt wird zur Überprüfung der Wirkung und zur Erkennung möglicher Risiken häufige Blutbildkontrollen durchführen. Eine Anpassung der Dosis oder eine vorübergehende Unterbrechung der Behandlung kann gegebenenfalls erforderlich werden.

Die nachfolgenden Dosierungsempfehlungen stellen nur allgemeine Richtwerte dar.

Chronische myeloische Leukämie Einleitende Behandlung:

Täglich 0,06 mg Busulfan pro kg Körpergewicht (KG), in der Regel nicht mehr als 4 mg Busulfan pro Tag. Die Behandlung wird so lange fortgesetzt, bis die Werte für die weißen Blutkörperchen zwischen 15.000 und 25.000/mm abgesunken sind.

Dauerbehandlung:

Weitere Behandlungskurse wie bei der einleitenden Behandlung werden üblicherweise durchgeführt, wenn der Wert für die weißen Blutkörperchen wieder auf 50.000/mm angestiegen ist oder wenn erneut Symptome der Erkrankung aufgetreten sind.

Die Erhaltungstherapie kann statt in zeitlich begrenzten Behandlungskursen auch als gleichbleibende Dauerbehandlung durchgeführt werden, wobei täglich 0,5 bis 2 mg Busulfan eingenommen werden. Im Einzelfall kann die Dosis auch niedriger sein. Beträgt die durchschnittliche Tagesdosis weniger als 2 mg Busulfan (Wirkstoffgehalt einer Myleran 2 mg Filmtablette), kann die Erhaltungsdosis durch Einfügung eines oder mehrerer behandlungsfreier Tage in das Therapieschema erreicht werden.

Es wird bei der Dauertherapie angestrebt, die Werte für die weißen Blutkörperchen im Bereich von 10.000 bis 15.000/mm3 zu halten. Das Blutbild sollte in mindestens 4-wöchigen Abständen kontrolliert werden.

Wenn gleichzeitig andere Mittel angewendet werden, die das Zellwachstum hemmen, sollten niedrigere Myleran-Dosen eingenommen werden.

Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt; sie richtet sich nach Ihrer körperlichen Verfassung und dem verwendeten Behandlungsprotokoll.

Vorbereitung vor einer Transplantation von hämatopoetischen Stammzellen

Erwachsene

Die empfohlene Busulfan-Dosis beträgt für erwachsene Patienten 1 mg/kg KG alle 6 Stunden über 4 Tage, beginnend 7 Tage vor Transplantation. Üblicherweise werden 60 mg/kg KG Cyclophosphamid über 2 Tage 24 Stunden nach der letzten Dosis an Busulfan gegeben (siehe “Bei Einnahme von Myleran mit anderen Arzneimitteln)“.

Kinder

Die empfohlene Busulfan-Dosis liegt kumuliert im Bereich von 480 bis 600 mg/m . Das übliche Dosierungsschema für die Konditionierung vor einer hämatopoetischen Stammzelltransplantation beträgt 30 bis 37,5 mg/m2 alle 6 Stunden über 4 Tage.

Art der Anwendung

Die Filmtabletten sollen mit reichlich Flüssigkeit eingenommen werden, wobei die Tagesdosis auf einmal eingenommen werden kann. Wenn Magen- oder Darmbeschwerden auftreten, kann die Tagesdosis auf mehrere Einzeldosen verteilt werden. Die Filmtabletten sollen nicht zerbrochen oder zerkaut werden (siehe auch „Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Myleran ist erforderlich“).

Wenn Sie eine größere Menge von Myleran eingenommen haben, als Sie sollten

Suchen Sie bitte in einem solchen Fall unbedingt sofort einen Arzt auf.

Wenn Sie zu viel Myleran eingenommen haben, sollten Sie sofort versuchen, den Magen vollständig durch Erbrechen zu entleeren. Informieren Sie sofort den ärztlichen Notdienst, da je nach Menge der zu viel eingenommenen Dosis eine rasche Klinikeinweisung erforderlich sein kann.

Wenn Sie die Einnahme von Myleran vergessen haben

Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Wenn Sie die Einnahme von Myleran abbrechen

Der Behandlungserfolg wird gefährdet. Setzen Sie das Arzneimittel daher nicht ohne vorherige Rücksprache mit Ihrem Arzt ab!

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt und Apotheker.

4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?

Wie alle Arzneimittel kann Myleran Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig    mehr als 1 von 10    Behandelten.

Häufig:    weniger als    1    von    10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten.

Gelegentlich:    weniger als    1    von    100, aber mehr als 1 von 1.000 Behandelten.

Selten:    weniger als    1    von    1.000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten.

Sehr selten:    weniger als    1    von    10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle.

Nebenwirkungen Infektionen und Infestationen Sehr häufig: Rhinitis, Pharyngitis

Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschließlich Zysten und Polypen)

Häufig:    Sekundäre akute Leukämie.

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr häufig: Unterdrückung der Bildung von Blutzellen im Knochenmark, die sich als Abfall der Zahl von weißen Blutkörperchen (Leukozytopenie und Neutropenie) , roten Blutkörperchen (Anämie) und besonders von Blutplättchen (Thrombozytopenie) äußern kann (siehe „Gegenmaßnahmen“).

Selten:    Bestimmte Form der Blutarmut (aplastische Anämie).

Selten wurde über aplastische Anämie, die sich manchmal zurückbildete, berichtet, üblicherweise nach Langzeitbehandlung in üblicher Dosierung, aber auch unter HochdosisTherapie.

Erkrankungen des Nervensystems

Selten:    Krampfanfälle unter Hochdosisbehandlung (siehe „Besondere Vorsicht bei der

Einnahme von Myleran ist erforderlich“).

Sehr selten: Myasthenia gravis (schwere Muskelschwäche).

Augenerkrankungen

Selten:    Augenlinsenveränderungen, grauer Star, eventuell beidseitig; Abnahme der

Hornhautdicke besonders unter Hochdosisbehandlung.

Herzerkrankungen

Häufig:    Herzbeuteltamponade (Ausfüllung des Herzbeutels mit Blut) bei Patienten mit

einer erblich bedingten Störung der roten Blutkörperchen (Thalassämie) unter Hochdosis-Behandlung, die oftmals tödlich verlaufen kann.

Sehr selten: bindegewebsartige Umwandlung der Innen- und Außenhaut des Herzens (perikardiale und endokardiale Fibrose).

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Sehr häufig: Bestimmte Form einer Lungenschädigung (idiopathisches pneumonisches Syndrom) nach Hochdosis-Therapie.

Häufig:    Entzündung des Lungenbindegewebes (interstitielle Pneumonitis) nach

Langzeitanwendung konventioneller Dosen. Alveolarblutung (Blutung des Lungenfells)

Selten:    Hypoxie (Sauerstoffmangel)

Eine Lungenschädigung sowohl nach einer Hochdosis-Therapie als auch nach üblicher Dosierung stellt sich dar in Form von unspezifischem, nicht-produktivem Husten (ohne Auswurf), Atemnot und Sauerstoffmangel mit Anzeichen einer abnormalen Lungenfunktion. Andere das Zellwachstum hemmende Mittel oder eine nachfolgende Strahlenbehandlung können eine durch Myleran hervorgerufene Lungenschädigung verstärken (siehe “Bei Einnahme von Myleran mit anderen Arzneimitteln“). Es gibt so gut wie keine Hinweise, dass Kortikosteroide (bestimmte entzündungshemmende Mittel) hilfreich sein könnten.

Das idiopathische pneumonische Syndrom ist eine nicht-infektiöse diffuse Lungenentzündung, die üblicherweise innerhalb von drei Monaten bei einer Hochdosis-

Therapie mit Myleran zur Vorbereitung vor einer Transplantation von hämatopoetischen Stammzellen auftritt.

Eine interstitielle Pneumonitis kann nach üblichen Dosierungen auftreten und zu einer chronischen Lungenentzündung (Lungenfibrose) führen. Diese tritt üblicherweise nach einer längeren Behandlung über mehrere Jahre auf. Die Lungenschädigung kann akut oder schleichend beginnen. Die Lungenschädigung kann durch zusätzliche Infektionen kompliziert werden. Auch wurde über eine Lungenschädigung durch Veränderung des Lungengewebes (interstitielle Lungenfibrose, Ossifikation) mit Kalkeinlagerung in der Lunge berichtet. Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts

Sehr häufig: Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, schwere Schleimhautentzündung, Schleimhautentzündung unter HochdosisBehandlung.

Selten:    Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall bei

üblicher Dosierung (siehe „Gegenmaßnahmen“).

Leber- und - Gallenerkrankungen

Sehr häufig: erhöhte Gallenfarbstoff-Werte im Blut, Gelbsucht, Lebervenenverschluss und Lebergewebeveränderungen unter Hochdosis-Behandlung.

Selten:    Lebererkrankung mit Gelbsucht und Gallenstauung und

Leberfunktionsstörungen bei üblicher Dosierung.

Ferner sind nach einer Hochdosis-Therapie mit Myleran mehrere Fälle von lebensbedrohlichem (in einigen Fällen auch tödlich verlaufendem) Lebervenenverschluss aufgetreten, wobei gleichzeitig Cyclophosphamid mit oder ohne Ganzkörperbestrahlung angewendet worden war (siehe auch „Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Myleran ist erforderlich“).

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Häufig:    Haarausfall unter Hochdosis-Therapie, Hyperpigmentierung der Haut

insbesondere bei Patienten mit dunklem Teint, am ausgeprägtesten im Nacken, am oberen Körperstamm, an den Brustwarzen, am Bauch und in den Handflächenfalten (siehe auch Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle).

Selten:    Haarausfall nach üblichen Dosierungen, Hautreaktionen einschließlich

Nesselsucht, Bildung von rotbläulichen Flecken oder Knoten auf der Haut (Erythema multiforme und nodosum), Porphyria cutanea tarda (Anzeichen: Dunkelfärbung des Urins, Überempfindlichkeit der Haut gegen Licht und schubweise auftretende Blasenbildung der Haut), Austrocknung und Brüchigkeit der Haut mit Ausbleiben der Schweißbildung, Austrocknung der Mundschleimhaut und Schrunden der Mundwinkel, entzündliche Erscheinungen der Mundschleimhaut (Cheilosis), Sjögren-Syndrom (Anzeichen: Schweiß- und Talgmangel). Verstärkte Strahlenreaktion an der Haut unter hochdosierter Behandlung nach Bestrahlung (siehe auch “Bei Einnahme von Myleran mit anderen Arzneimitteln“).

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Häufig:    Entzündung der Harnblase mit Blut im Urin (hämorrhagische Zystitis) unter

Hochdosis-Therapie in Kombination mit Cyclophosphamid. Erhöhte Harnsäurewerte im Blut, bedingt durch die Zerstörung der krankhaft vermehrten weißen Blutkörperchen sind nicht ungewöhnlich bei Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie und sollten vor einer Behandlung mit Myleran normalisiert werden (siehe Gegenmaßnahmen).

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Sehr häufig: Unterdrückung der Eierstockfunktion und Aussetzen der monatlichen Regelblutung mit Anzeichen von Wechseljahresbeschwerden unter Hochdosis-Therapie. Schweres und anhaltendes Versagen der Eierstockfunktion einschließlich des Ausbleibens der Pubertät bei jungen Mädchen und Heranwachsenden. Sterilität, Abnahme der Samenzellen in der Samenflüssigkeit und Verkleinerung der Hoden bei Männern.

Gelegentlich: Unterdrückung der Eierstockfunktion und Aussetzen der monatlichen

Regelblutung mit Anzeichen von Wechseljahresbeschwerden bei Frauen im gebärfähigen Alter.

Sehr selten: Vergrößerung der Brust bei Männern (Gynäkomastie). In sehr seltenen Fällen wurde über eine Wiederherstellung der Eierstockfunktion unter fortgesetzter Behandlung mit Myleran berichtet.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr selten: Morbus-Addison-ähnliche Krankheitsanzeichen* (Anzeichen, wie sie bei einer Beeinträchtigung der Nebennierenrinde auftreten können): Schwäche,

Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, ausgeprägte Müdigkeit, Pigmentierung der Haut und gelegentlich Durchfälle und niedriger Blutdruck, jedoch ohne entsprechende hormonelle Veränderungen sowie ohne

Pigmentierung der Schleimhäute und ohne Haarausfall (siehe auch Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes).

Selten:    Ausgedehnte Veränderungen von Haut und Schleimhäuten (Dysplasien der

Epithelien).

* Vereinzelt nach längerer Behandlung mit Myleran aufgetreten. Die genannten Erscheinungen waren in einigen Fällen rückläufig, wenn Myleran abgesetzt wurde.

Es liegen Berichte über verschiedene Veränderungen von Haut und Schleimhäuten, einschließlich Vorstufen bösartiger Neubildungen der Haut sowie von Gebärmutterhals-, Bronchial- und anderen Schleimhäuten meisten nach Langzeitbehandlung vor, es sind aber auch vorübergehende Veränderungen nach einer kurzzeitigen Behandlung mit hohen Dosen beschrieben worden.

Nach intravenöser Hochdosisbehandlung wurden insbesondere folgende weitere, zum Teil schwerwiegende Nebenwirkungen beschrieben:

Neutropenie (niedrige Anzahl bestimmter weißer Blutkörperchen, auch mit Fieber), Panzytopenie (starke Verminderung der Blutzellen aller Systeme), Transplantat-WirtReaktion (die Spenderzellen greifen Ihren Körper an), Infektionen, Fieber, Schüttelfrost. Gegenmaßnahmen

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Die Unterdrückung der Bildung von Blutzellen im Knochenmark kann sich in einer Blutungsneigung der Haut äußern. Bitte informieren Sie beim Auftreten von nicht erklärbaren blauen Flecken sofort den Arzt. Ihr Arzt wird Ihr Blutbild in regelmäßigen Abständen überprüfen.

Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts

Magen-Darm-Beschwerden können möglicherweise verringert oder vermieden werden, wenn die Tagesgesamtmenge an Myleran nicht auf einmal eingenommen, sondern auf mehrere Einnahmen über den Tag verteilt wird.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Dem übermäßigen Anstieg der Harnsäurewerte mit der Gefahr der Nierenschädigung kann durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr und gleichzeitige Einnahme von Allopurinol vorgebeugt werden. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind oder wenn Sie Erfahrungen gemacht haben mit einer der aufgeführten Nebenwirkungen, die schwerwiegend sind.

5. WIE IST MYLERAN AUFZUBEWAHREN?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Flasche und dem Umkarton angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.

Nicht über 25°C lagern.

Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.

6. WEITERE ANGABEN:

Was Myleran enthält:

-    Der Wirkstoff ist: Busulfan. Jede Filmtablette enthält 2 mg Busulfan.

-    Die sonstigen Bestandteile sind: Lactose, vorverkleisterte Stärke, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Hypromellose, Titandioxid (E 171), Triacetin.

Wie Myleran aussieht und Inhalt der Packung

Myleran ist in Packungen zu 25 (N1) bzw. 100 (N3) Filmtabletten erhältlich. Sie erhalten Myleran als weiße, runde, mit einem Filmüberzug versehene, bikonvexe Tabletten. Auf einer Tablettenseite tragen sie die Prägung „GX EF3”, auf der anderen Seite ein „M”. Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller Pharmazeutischer Unternehmer:

Aspen Pharma Trading Limited 3016 Lake Drive,

Citywest Business Campus,

Dublin 24, Irland

Service-Tel: 0800 589 3218 (+ 44 1748 828 889 German)

Hersteller:

Excella GmbH, Nürnberger Str. 12, 90537 Feucht, Deutschland

Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt genehmigt: Dezember 2013

Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:

Maßnahmen bei Überdosierung

Bei akuter Überdosierung stellt die Knochenmarksuppression die wesentliche toxische Wirkung dar. Bei chronischer Überdosierung treten hauptsächlich Knochenmarksuppression und Panzytopenie auf.

Ein spezifisches Antidot zu Busulfan ist nicht bekannt. Über die Wirksamkeit einer Dialyse können keine Angaben gemacht werden. Bei akuter Überdosierung ist eine Magenspülung nur dann sinnvoll, wenn die Medikamenteneinnahme weniger als 2 Stunden zurückliegt. Das Blutbild muss über mindestens 4 Wochen engmaschig überwacht werden, bis sich eine deutliche Erholung zeigt. Es sind geeignete, unterstützende Maßnahmen während der myelosuppressiven Phase zu treffen.

Handhabung und Entsorgung

Die Filmtabletten sollten nicht geteilt werden. Vorausgesetzt, der Filmüberzug ist intakt, besteht kein Kontaminationsrisiko. Der Umgang mit Myleran 2 mg Filmtabletten sollte gemäß den allgemeinen Richtlinien über den Gebrauch von Zytostatika erfolgen.

Nicht verbrauchte Arzneimittel oder Abfallmaterial sind entsprechend der örtlichen Vorschriften zur Entsorgung von gefährlichen Substanzen zu entsorgen.

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