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Nac 600 Akut - 1 A Pharma

Document: 14.04.2009   Fachinformation (deutsch) change

1. Bezeichnung der Arzneimittel


NAC 200 akut - 1A-Pharma®

NAC 600 akut - 1A-Pharma®


Wirkstoff: Acetylcystein



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


NAC 200 akut - 1A-Pharma

1 Brausetablette enthält 200 mg Acetylcystein.


NAC 600 akut - 1A-Pharma

1 Brausetablette enthält 600 mg Acetylcystein.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform

Brausetabletten



4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Zur Verflüssigung des Schleims und Erleichterung des Abhustens bei erkältungsbedingter Bronchitis.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

NAC 200 akut - 1A-Pharma

Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren nehmen 2-3-mal täglich 1 Brausetablette (ent­sprechend 400-600 mg Acetylcystein pro Tag).


Kinder und Jugendliche von 6-14 Jahren nehmen 2-mal täglich 1 Brausetablette (entsprechend 400 mg Acetylcystein pro Tag).


Kinder von 2-5 Jahren nehmen 2-3-mal täglich ½ Brausetablette (entsprechend 200-300 mg Acetylcystein pro Tag).


NAC 600 akut - 1A-Pharma

Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren nehmen 2-mal täglich ½ Brausetablette (entsprechend 600 mg Acetylcystein pro Tag) oder 1-mal täglich 1 Brausetablette (entsprechend 600 mg Acetylcystein pro Tag).


Art und Gesamtdauer der Anwendung

Nehmen Sie NAC 200/600 akut - 1A-Pharma ohne ärztlichen Rat nicht länger als 4-5 Tage ein.

Die Brausetabletten werden nach den Mahlzeiten, in einem Glas Wasser aufgelöst, einge­nommen.


Hinweis

Die schleimlösende Wirkung wird durch Flüssigkeitszufuhr verbessert.


4.3 Gegenanzeigen

NAC 200/600 akut - 1A-Pharma darf nicht gegeben werden bei Überempfindlichkeit gegen Acetylcystein oder einen der sonstigen Bestandteile.


NAC 200 akut - 1A-Pharma darf wegen des hohen Wirkstoffgehaltes nicht angewendet werden, bei Kleinkindern unter 2 Jahren.


NAC 600 akut - 1A-Pharma darf wegen des hohen Wirkstoffgehaltes nicht angewendet werden bei Kindern unter 14 Jahren.


Acetylcystein darf bei Kindern unter 2 Jahren nur unter ärztlicher Kontrolle angewendet werden.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bei Patienten mit Histaminintoleranz ist Vorsicht geboten.


Eine längerfristige Therapie sollte bei diesen Patienten vermieden werden, da NAC 200/600 akut - 1A-Pharma den Histaminstoffwechsel beeinflusst und zu Intoleranzerscheinungen (z. B. Kopfschmerzen, Fließschnupfen, Juckreiz) führen kann.


Sehr selten ist über das Auftreten von schweren Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom und Lyell-Syndrom in zeitlichem Zusammenhang mit der Anwendung von Acetylcystein berichtet worden.


Bei Neuauftreten von Haut- und Schleimhautveränderungen sollte daher unverzüglich ärztlicher Rat eingeholt und die Anwendung von Acetylcystein beendet werden.


Vorsicht in der Anwendung bei Patienten mit Asthma bronchiale und bei Patienten mit Ulkus­anamnese.


NAC 200 akut - 1A-Pharma

Eine Brausetablette enthält 3,61 mmol (82,9 mg) Natrium.


NAC 600 akut - 1A-Pharma

Eine Brausetablette enthält 6 mmol (139 mg) Natrium.


Dies ist zu berücksichtigen bei Personen unter natriumkontrollierter (natrium­armer/­koch­salz­armer) Diät.


Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten NAC 200/600 akut - 1A-Pharma nicht einnehmen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bei kombinierter Anwendung von NAC 200/600 akut - 1A-Pharma mit Antitussiva (husten­stillende Mittel) kann aufgrund des eingeschränkten Hustenreflexes ein gefährlicher Sekretstau entstehen, so dass die Indikation zu dieser Kombinationsbehandlung besonders sorgfältig gestellt werden sollte.


Berichte über eine Inaktivierung von Antibiotika (Tetracyclin, Aminoglycoside, Penicilline) durch Acetylcystein betreffen bisher ausschließlich in-vitro-Versuche, bei denen die betreffenden Substanzen direkt gemischt wurden. Dennoch soll aus Sicherheitsgründen die orale Applikation von Antibiotika getrennt und in einem mindestens 2-stündigen Abstand zeitversetzt erfolgen.

Dies gilt nicht für Cefixim und Loracarbef.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Für Acetylcystein liegen keine ausreichenden klinischen Daten über exponierte Schwangere vor. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung schließen (siehe auch 5.3).


Es liegen keine Informationen zur Ausscheidung in die Muttermilch vor. Die Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit sollte nur nach strenger Nutzen/Risiko-Abwägung erfolgen.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Keine bekannt


4.8 Nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zu Grunde gelegt:


Sehr häufig (> 1/10)

Häufig (> 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Gelegentlich:Kopfschmerzen, Fieber, allergische Reaktionen: Juckreiz, Urtikaria, Exanthem, Rash, Bronchospastik, Angioödem, Tachykardie und Blutdrucksenkung

Sehr selten:anaphylaktische Reaktionen bis hin zum Schock


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Selten:Dyspnoe, Bronchospasmen - überwiegend bei Patienten mit hyperreaktivem Bronchial­system bei Asthma bronchiale


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Gelegentlich:Stomatitis, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall


Darüber hinaus wurde sehr selten über das Auftreten von Blutungen im Zusammenhang mit der Gabe von Acetylcystein berichtet, zum Teil im Rahmen von Überempfindlichkeitsreaktionen. Eine Minderung der Blutplättchenaggregation in Gegenwart von Acetylcystein ist durch verschiedene Untersuchungen bestätigt worden. Die klinische Relevanz ist gegenwärtig noch nicht geklärt.


4.9 Überdosierung

Mit oralen Darreichungsformen von Acetylcystein ist bis heute kein Fall einer toxischen Über­dosierung beobachtet worden. Freiwillige Probanden wurden über 3 Monate mit einer Dosis von 11,6 g Acetylcystein/Tag behandelt, ohne dass schwerwiegende Nebenwirkungen beobachtet wurden. Orale Dosen bis zu 500 mg Acetylcystein/kg KG wurden ohne Vergiftungs­er­scheinungen vertragen.


Symptome der Intoxikation

Überdosierungen können zu gastrointestinalen Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen. Bei Säuglingen besteht die Gefahr der Hypersekretion.


Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

gegebenenfalls symptomatisch

Aus der intravenösen Acetylcystein-Behandlung der Paracetamol-Vergiftung liegen beim Menschen Erfahrungen mit Tagesmaximaldosen von bis zu 30 g Acetylcystein vor. Die i.v.-Gabe von extrem hohen Acetylcystein-Konzentrationen hat insbesondere bei schneller Applikation zu z. T. irreversiblen "anaphylaktoiden" Reaktionen geführt. In einem Falll wurden nach massiver i.v. Überdosierung epileptische Anfälle und Hirnödem mit Todesfolge berichtet.



5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe:

Mukolytika

ATC-Code: R05 CB01


Acetylcystein ist ein Derivat der Aminosäure Cystein. Acetylcystein wirkt sekretolytisch und sekretomotorisch im Bereich des Bronchialtraktes. Es wird diskutiert, dass es die verbindenden Disulfidbrücken zwischen den Mukopolysaccharidfasern sprengt und einen depolymerisierenden Effekt auf DNS-Fasern (im eitrigen Schleim) ausübt. Durch diese Mechanismen soll die Viskosität des Schleims herabgesetzt werden.


Ein alternativer Mechanismus von Acetylcystein soll auf der Fähigkeit seiner reaktiven SH-Gruppe beruhen, chemische Radikale zu binden und damit zu entgiften.


Ferner trägt Acetylcystein zu erhöhter Glutathion-Synthese bei, die für die De-toxifikation von Noxen von Wichtigkeit ist. Dies erklärt seine Wirkung als Gegenmittel bei Paracetamol-Vergiftungen.

Ein protektiver Effekt bei prophylaktischer Gabe von Acetylcystein auf die Häufigkeit und Schwere von bakteriellen Exacerbationen bei Patienten mit chronischer Bronchitis/Muko­vis­zi­dose ist beschrieben.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Acetylcystein wird nach oraler Aufnahme rasch und nahezu vollständig resorbiert und in der Leber zu Cystein, dem pharmakologisch aktiven Metaboliten, sowie Diacetylcystin, Cystin und weiteren gemischten Disulfiden metabolisiert. Aufgrund des hohen First-pass-Effektes ist die Bioverfügbarkeit von oral verabreichtem Acetylcystein sehr gering (ca. 10 %). Beim Menschen werden die maximalen Plasmakonzentrationen nach 1-3 Stunden erreicht, wobei die maximale Plasmakonzentration des Metaboliten Cystein im Bereich von etwa 2 µmol/l liegt. Die Proteinbindung von Acetylcystein wurde mit etwa 50 % ermittelt.

Acetylcystein und seine Metaboliten treten im Organismus in drei unterschiedlichen Formen auf: teils in freier Form, teils über labile Disulfidbrücken an Protein gebunden und teils als eingebaute Aminosäure. Die Exkretion erfolgt fast ausschließlich in Form inaktiver Metabolite (anorganische Sulfate, Diacetylcystin) über die Nieren. Die Plasmahalbwertszeit von Acetylcystein beträgt ca. 1 Stunde und wird hauptsächlich durch die rasche hepatische Biotransformation bestimmt. Eine Einschränkung der Leberfunktion führt daher zu verlängerten Plasmahalbwertszeiten bis zu 8 Stunden.


Pharmakokinetische Untersuchungen mit intravenöser Gabe von Acetylcystein ergaben ein Verteilungsvolumen von 0,47 l/kg (gesamt) bzw. 0,59 l/kg (reduziert), die Plasmaclearance wurde mit 0,11 l/h/kg (gesamt) sowie 0,84 l/h/kg (reduziert) ermittelt. Die Eliminations­halbwertszeit nach i.v. Gabe beträgt 30-40 Minuten, wobei die Ausscheidung einer dreiphasigen Kinetik folgt (alpha-, beta- und terminale gamma-Phase). N-Acetylcystein passiert die Plazenta und ist im Nabelschnurblut nachweisbar. Es liegen keine Informationen zur Ausscheidung in die Muttermilch vor.


Zum Verhalten von Acetylcystein an der Blut-Hirn-Schranke liegen für die Anwendung am Menschen keine Erkenntnisse vor.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Akute Toxizität

Die akute Toxizität im Tierexperiment ist gering. Zur Behandlung von Überdosierungen siehe Punkt 4.9.


Chronische Toxizität

Untersuchungen an verschiedenen Tierspezies (Ratte, Hund) mit einer Dauer bis zu einem Jahr zeigten keine pathologischen Veränderungen.


Tumorerzeugendes und mutagenes Potential

Mutagene Wirkungen von Acetylcystein sind nicht zu erwarten. Ein in-vitro-Test verlief negativ. Untersuchungen auf ein tumorerzeugendes Potential von Acetylcystein wurden nicht durch­geführt.


Reproduktionstoxikologie

Bei Embryotozitätsstudien an Kaninchen und Ratten wurden keine Missbildungen festgestellt. Untersuchungen zur Fertilität und peri- bzw. postnatalen Toxizität verliefen negativ. N-Acetyl­cystein passiert die Plazenta bei Ratten und wurde in Fruchtwasser nachgewiesen.

Die Konzentration des Metaboliten L-Cystein liegt bis zu 8 Stunden nach oraler Verabreichung in Plazenta und Fetus über der mütterlichen Plasmakonzentration.



6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Ascorbinsäure

Citronensäure

Lactose

Mannitol (Ph.Eur.)

Natriumcitrat 2 H2O

Natriumhydrogencarbonat

Saccharin-Natrium

Brombeeraroma


zusätzlich für NAC 600 akut - 1 A Pharma

Natriumcyclamat

Natriumcarbonat


Hinweis für Diabetiker:

1 Brausetablette NAC 200/600 akut -

1A-Pharma enthält 0,01 BE.


6.2 Inkompatibilitäten

siehe auch Abschnitt 4.5


6.3 Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.


Diese Arzneimittel sollen nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Brausetabletten trocken lagern und vor Licht schützen!


NAC 200 akut - 1A-Pharma

Nicht über 30°C lagern!


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

NAC 200 akut - 1A-Pharma

Sachets aus PE/Aluminium-Papier mit

20 (N1), 40 (N2) und 50 (N2) Brausetabletten


NAC 600 akut - 1A-Pharma

Sachets aus PE/Aluminium-Papier mit

6 (N1), 10 (N1), 20 (N1) und 40 (N2)Brausetabletten


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise für dieHandhabung

Keine besonderen Anforderungen



7. Inhaber der Zulassung

1 A Pharma GmbH

Keltenring 1 + 3

82041 Oberhaching

Telefon 089/6138825 - 0

Telefax 089/6138825 - 65

E-Mail: medwiss@1apharma.com



8. Zulassungsnummern

NAC 200 akut - 1A-Pharma

17147.00.00


NAC 600 akut - 1A-Pharma

22604.02.00


9. Datum der Verlängerung der Zulassungen

NAC 200 akut - 1A-Pharma

09.12.2003


NAC 600 akut - 1A-Pharma

10.12.2003



10. Stand der Information

April 2009


11. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht

Apothekenpflichtig