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Nac-Hemopharm 600mg Brausetabletten

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Fachinformation


1. Bezeichnung des Arzneimittels


NAC-Hemopharm 600 mg Brausetabletten


Wirkstoff: Acetylcystein


2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht


Apothekenpflichtig


3. Zusammensetzung des Arzneimittels


3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe


Mukolytikum, Expektorans


3.2 Arzneilich wirksame Bestandteile


1 Brausetablette NAC-Hemopharm 600 mg Brausetabletten enthält 600 mg Acetylcystein.


3.3 Sonstige Bestandteile


Aspartam, Zitronenaroma, Natriummonohydrogencarbonat, Zironensäure


4. Anwendungsgebiete


Zur Verflüssigung des Schleims und Erleichterung des Abhustens bei erkältungs-bedingter Bronchitis.


5. Gegenanzeigen


NAC-Hemopharm 600 mg Brausetabletten sollte wegen des hohen Wirkstoffgehaltes nicht angewendet werden bei Kindern unter 14 Jahren.


Bei Säuglingen und Kleinkindern unter 1 Jahr darf Acetylcystein nur bei lebenswichtiger Indikation und strengster ärztlicher Kontrolle angewendet werden.


Ferner sollte NAC-Hemopharm 600 mg Brausetabletten nicht angewendet werden bei Über­empfindlichkeit gegen Acetylcystein.


Acetylcystein darf bei Kindern unter 2 Jahren nur unter ärztlicher Kontrolle angewendet werden.


Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit:
Da keine ausreichenden Erfahrungen mit der Anwendung von Acetylcystein in Schwangerschaft und Stillzeit vorliegen, sollte das Präparat in dieser Zeit nicht eingenommen werden.

Untersuchungen am Tier (Kaninchen, Ratten) ergaben keinen Hinweis auf ein teratogenes Potential der Substanz.


6. Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrundegelegt:


sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten

häufig: mehr als 1 von 100 Behandelten

gelegentlich: mehr als 1 von 1000 Behandelten

selten: mehr als 1 von 10.000 Behandelten

sehr selten: 1 oder weniger von 10.000 Behandelten oder Einzelfälle


Es wurde gelegentlich über das Auftreten von Stomatitis, Kopf­schmerzen und Tinnitus berichtet.


Selten bis sehr selten können Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten.

Einzelberichten zufolge wurden nach Acetylcystein-Gabe allergische Reaktionen beobachtet, z. B. Juckreiz, Urtikaria, Exanthem, Rash, Bronchospastik, Tachykardie und Blutdrucksenkung. Die verein­zelt berichteten Bronchospasmen betrafen überwiegend Patienten mit hyperreaktivem Bronchialsystem bei Asthma bronchiale.


Darüber hinaus wurde sehr selten über das Auftreten von Blutungen im Zusammenhang mit der Gabe von Acetyl­cystein berichtet, zum Teil im Rahmen von Überempfind­lichkeitsreaktionen. Eine Minderung der Blutplättchen­aggregation

in Gegenwart von Acetylcystein ist durch verschiedene Untersuchungen bestätigt worden, wobei eine Beurteilung hinsichtlich der klinischen Relevanz gegenwärtig noch nicht möglich ist.


7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln


Bei kombinierter Anwendung von Acetylcystein mit Antitussiva kann aufgrund des eingeschränkten Husten­reflexes ein gefährlicher Sekretstau entstehen, so dass die Indikation zu dieser Kombinationsbehandlung be­sonders sorgfältig gestellt werden sollte.


Die Verabreichung von Tetracyclinhydrochlorid (gilt nicht für Doxycyclin) muss getrennt und in einem min­destens 2-stündigen Abstand zeitversetzt erfolgen.


Berichte über eine Inaktivierung von Antibiotika durch Acetylcystein oder andere Mucolytika betreffen bisher ausschließlich In-vitro-Versuche, bei denen die be­treffenden Substanzen direkt gemischt wurden. Dennoch soll aus Sicherheitsgründen die orale Applikation von Antibiotika getrennt und in einem mindestens zweistündigen Abstand zeitversetzt erfolgen. In-vitro-Inkompatibilitäten sind vor allem für halbsynthetische Penicilline, Tetracycline, Cephalosporine sowie Aminoglycoside beschrieben worden. Über Antibiotika wie Amoxycillin, Doxycyclin, Erythromycin oder Thiam­phenicol sowie Cefuroxim wurden hierbei keine Inkompa­tibilitäten berichtet.


Es ist über eine Verstärkung des vasodilatatorischen und thrombozytenaggregationshemmenden Effekts von Glyceroltrinitrat (Nitroglycerin) bei gleichzeitiger Gabe mit Acetylcystein berichtet worden. Die klinische Relevanz dieser Befunde ist bisher noch nicht geklärt.


8. Warnhinweise


E ine Brausetablette enthält 6,3 mmol (144,8 mg) Natrium. Dies ist zu berücksichtigen bei Personen unter Natrium kontrollierter (natriumarmer/kochsalzarmer) Diät.

Bei Vorliegen einer Phenylketonurie ( eine erbliche Stoffwechselkrankheit) ist zu beachten, dass dieses Arzneimittel den Süßstoff Aspartam enthält, in einer Menge, die 11,22 mg Phenylalanin entspricht


9. Wichtigste Inkompatibilitäten


Siehe unter 7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln.


10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben


Soweit nicht anders verordnet, wird für NAC-Hemopharm 600 mg Brausetabletten folgende Dosierung empfohlen:


Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren 2mal täglich 1/2 Brausetablette (entsprechend 600 mg Acetylcystein pro Tag) oder 1mal täglich 1 Brausetablette (ent­sprechend 600 mg Acetylcystein pro Tag)


11. Art und Dauer der Anwendung


NAC-Hemopharm 600 mg Brausetabletten-Brausetabletten werden nach den Mahlzeiten, in einem Glas Wasser aufgelöst, eingenommen.


Hinweis:
Die schleimlösende Wirkung von NAC-Hemopharm 600 mg Brausetabletten wird durch Flüssigkeitszufuhr verbessert.


Wie lange sollten Sie NAC-Hemopharm 600 mg Brausetabletten anwenden?

Nehmen Sie NAC-Hemopharm 600 mg Brausetabletten ohne ärztlichen Rat nicht länger als 4 - 5 Tage ein.


12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel

Mit oralen Darreichungsformen von Acetylcystein ist bis heute kein Fall einer toxischen Überdosierung beob­achtet worden. Freiwillige Probanden wurden über 3 Monate mit einer Dosis von 11,6 g Acetylcystein/Tag behandelt, ohne dass schwerwiegende Nebenwirkungen beobachtet wurden. Orale Dosen bis zu 500 mg Acetyl­cystein/kg KG wurden ohne Vergiftungserscheinungen vertragen.


Symptome der Intoxikation

Überdosierungen können zu gastrointestinalen Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen. Bei Säuglingen besteht die Gefahr der Hypersekretion.


Therapie von Intoxikationen

gegebenenfalls symptomatisch


Aus der intravenösen Acetylcystein-Behandlung der Paracetamol-Vergiftung liegen beim Menschen Er­fahrungen mit Tagesmaximaldosen von bis zu 30 g Acetylcystein vor.

Die i. v. Gabe von extrem hohen Acetylcystein-Konzentrationen hat insbesondere bei schneller Applikation zu z.T. irreversiblen "anaphylaktoiden" Reaktionen geführt.


13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind


13.1 Pharmakologische Eigenschaften


Acetylcystein ist ein Derivat der Aminosäure Cystein. Acetylcystein wirkt sekretolytisch und sekretomo­torisch im Bereich des Bronchialtraktes. Es wird diskutiert, dass es die verbindenden Disulfidbrücken zwischen den Mukopoly­saccharidfasern sprengt und einen depolymerisierenden Effekt auf DNS-Fasern (im eitrigen Schleim) ausübt. Durch diese Mechanismen soll die Viskosität des Schleims herabgesetzt werden.

Ein alternativer Mechanismus von Acetylcystein soll auf der Fähigkeit seiner reaktiven SH-Gruppe beruhen, chemische Radikale zu binden und damit zu entgiften.


Ferner trägt Acetylcystein zu erhöhter Glutathion-Syn­these bei, die für die Detoxifikation von Noxen von Wichtigkeit ist. Dies erklärt seine Wirkung als Gegen­mittel bei Paracetamol-Vergiftungen.


Ein protektiver Effekt bei prophylaktischer Gabe von Acetylcystein auf die Häufigkeit und Schwere von bakteriellen Exacerbationen bei Patienten mit chro­nischer Bronchitis/Mukoviszidose ist beschrieben.


13.2 Toxikologische Eigenschaften

a) Akute Toxizität
(s. Ziffer 12: Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel)


b) Chronische Toxizität
Untersuchungen an verschiedenen Tierspezies (Ratte, Hund) mit einer Dauer bis zu einem Jahr zeigten keine pathologischen Veränderungen.


c) Tumorerzeugendes und mutagenes Potential
Mutagene Wirkungen von Acetylcystein sind nicht zu erwarten. Ein Test an bakteriellen Organismen ver­lief negativ.

Untersuchungen auf ein tumorerzeugendes Potential von Acetylcystein wurden nicht durchgeführt.


d) Reproduktionstoxikologie
Embryotoxizitätsstudien wurden bei trächtigen Kaninchen und Ratten mittels oraler Gabe von Acetylcystein während der Organogenese-Periode durchgeführt. Die Dosis betrug 250, 500 und 750 mg/kg beim Kaninchen, und bei 500 - 1000 und 2000 mg/kg bei der Ratte. Bei keiner der beiden experimentellen Studien wurden missgebildete Foeten beobachtet. Fertilitäts- peri- und postnatale Studien wurden mit oral appliziertem Acetylcystein bei der Ratte durchgeführt. Die Ergebnisse aus diesen Studien zeigten, dass Acetylcystein zu keiner Beeinträchtigung der Gonadenfunktion, der Fertili­tätsrate, der Geburt, des Säugens oder der Ent­wicklung der neugeborenen Tiere führt.


13.3 Pharmakokinetik


Acetylcystein wird nach oraler Aufnahme rasch und nahezu vollständig resorbiert und in der Leber zu Cystein, dem pharmakologisch aktiven Metaboliten, sowie Diacetylcystin, Cystin und weiteren gemischten Disulfiden metabolisiert. Aufgrund des hohen First-pass-Effektes ist die Bioverfügbarkeit von oral verab­reichtem Acetylcystein sehr gering (ca. 10 %). Beim Menschen werden die maximalen Plasmakonzentrationen nach 1 - 3 Stunden erreicht, wobei die maximale Plas­makonzentration des Metaboliten Cystein im Bereich von etwa 2 µmol/l liegt. Die Proteinbindung von Acetyl­cystein wurde mit etwa 50 % ermittelt.


Acetylcystein und seine Metaboliten treten im Organis­mus in drei unterschiedlichen Formen auf: teils in freier Form, teils über labile Disulfidbrücken an Protein gebunden und teils als eingebaute Aminosäure. Die Exkretion erfolgt fast ausschließlich in Form inaktiver Metabolite (anorganische Sulfate, Diacetyl­cystin) über die Nieren. Die Plasmahalbwertszeit von Acetylcystein beträgt ca. 1 Stunde und wird haupt­sächlich durch die rasche hepatische Biotransformation bestimmt. Eine Einschränkung der Leberfunktion führt daher zu verlängerten Plasmahalbwertszeiten bis zu 8 Stunden.


Pharmakokinetische Untersuchungen mit intravenöser Gabe von Acetylcystein ergaben ein Verteilungsvolumen von 0,47 l/kg (gesamt) bzw. 0,59 l/kg (reduziert), die Plasmaclearance wurde mit 0,11 l/h/kg (gesamt) sowie 0,84 l/h/kg (reduziert) ermittelt. Die Eliminations­halbwertszeit nach i.v.Gabe beträgt 30 - 40 min., wobei die Ausscheidung einer dreiphasigen Kinetik folgt (alpha-, beta- und terminale gamma-Phase).


N-Acetylcystein passiert die Plazenta bei Ratten und wurde im Fruchtwasser nachgewiesen. Die Konzentration des Metaboliten L-Cystein liegt 0,5, 1, 2 und 8 Stun­den nach oraler Verabreichung von 100 mg N-Acetyl­cystein/kg in Plazenta und Foetus über der mütter­lichen Plasmakonzentration.


Zum Verhalten von Acetylcystein an der Blut-Hirn-Schranke liegen für die Anwendung am Menschen keine Erkenntnisse vor.


14. Sonstige Hinweise


Keine


15. Dauer der Haltbarkeit


D ie Dauer der Haltbarkeit beträgt 5 Jahre.


Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalls­datums nicht mehr angewendet werden.


16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise


Nicht über 25°C lagern, vor Feuchtigkeit schützen


17. Darreichungsformen und Packungsgrößen


Originalpackung mit 10 Brausetabletten

Originalpackung mit 30 Brausetabletten


18. Stand der Information


September 2003


19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers


Hemopharm GmbH

Pharmazeutisches Unternehmen

Königsteiner Str. 2

D-61350 Bad Homburg v.d.H.

Telefon: 06172 / 968935

Telefax: 06172 / 968950


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