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Naratripan Hennig Bei Migräne 2,5 Mg Filmtabletten

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Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


Fachinformation


1. Bezeichnung des Arzneimittels


NaraHennig®bei Migräne 2,5 mg Filmtabletten


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Jede Filmtablette enthält 2,5 mg Naratriptan (als Naratriptanhydrochlorid)


Sonstiger Bestandteil: 200,92 mg Lactose pro Filmtablette.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform


Filmtablette


Grüne „D“-förmige, beidseitig gewölbte, 13,6 mm große Filmtablette mit der Prägung „U54“ auf einer Seite und glatt auf der anderen Seite.


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


NaraHennig®bei Migräne 2,5 mg Filmtabletten sind für die akute Behandlung von Migräneanfällen mit und ohne Aura bestimmt.


NaraHennig®bei Migräne 2,5 mg Filmtabletten sollten nicht prophylaktisch angewendet werden.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Dosierung


NaraHennig®bei Migräne 2,5 mg Filmtabletten sind zur akuten Behandlung der Kopfschmerzphase bei Migräneanfällen als Monotherapie vorgesehen.


Erwachsene (im Alter von 18 bis 65 Jahren)


Die empfohlene Dosis von NaraHennig®bei Migräne 2,5 mg Filmtabletten entspricht 2,5 mg täglich.


Innerhalb von 24 Stunden sollte die Gesamtdosis von 5 mg nicht überschritten werden.


Falls die Migräneschmerzen wieder auftreten, kann eine weitere Dosis eingenommen werden. Vorausgesetzt es liegt eine Zeitspanne von 4 Stunden zwischen den beiden Einnahmen.


Wenn der Patient nicht auf die erste Dosis NaraHennig®bei Migräne 2,5 mg Filmtabletten anspricht, sollte keine weitere Dosierung für dieselbe Attacke eingenommen werden. Eine eintretende Verbesserung ist dann eher unwahrscheinlich. NaraHennig®bei Migräne 2,5 mg Filmtabletten kann jedoch bei nachfolgenden Migräneanfällen eingenommen werden.


Ältere Patienten (über 65 Jahre)


Sicherheit und Wirksamkeit von Naratriptan wurde in Personen über 65 Jahren nicht belegt. Daher wird die Einnahme von Naratriptan in dieser Altersgruppe nicht empfohlen. Es besteht ein moderater Anstieg in Clearance im Alter (siehe 5.2).


Niereninsuffizienz


Bei Niereninsuffizienz sollten NaraHennig®bei Migräne 2,5 mg Filmtabletten mit Vorsicht eingenommen werden. Die maximale Dosis einer Behandlung besteht in einer einzelnen 2,5 mg Tablette innerhalb von 24 Stunden. Der Gebrauch von NaraHennig®bei Migräne 2,5 mg Filmtabletten ist kontraindizierend bei Patienten mit mehrfacher Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < ml/min) (sehen Sie 4.3 und 5.2).


Leberfunktionsstörung


Bei Leberfunktionsstörung sollten NaraHennig®bei Migräne 2,5 mg Filmtabletten mit Vorsicht eingenommen werden. Die maximale Dosis einer Behandlung besteht in einer einzelnen 2,5 mg Tablette innerhalb von 24 Stunden. Der Gebrauch von NaraHennig®bei Migräne 2,5 mg Filmtabletten ist kontraindizierend bei Patienten mit schwerwiegender Leberfunktionsstörung (Child-Pugh Stadium C) (sehen Sie 4.3 und 5.2).


Pädiatrische Bevölkerungsgruppe


Kinder (unter 12 Jahren)


Es liegen keine Studien vor, für die Behandlung mit Naratriptan bei Kindern unter dem 12. Lebensjahr. Deshalb ist von der Anwendung abzuraten.


Jugendliche (zwischen 12 und 17 Jahren)


Die Wirksamkeit von NaraHennig®bei Migräne 2,5 mg Filmtabletten bei einer einfachen Dosierung von 0,25 mg, 1,0 mg und 2,5 mg lag nicht signifikant über der eines Placebos in einer placebokontrollierten Studie bei Jugendlichen (zwischen 12 und 17 Jahren). Daher wird die Einnahme (Anwendung) von NaraHennig®bei Migräne 2,5 mg Filmtabletten bei Patienten unter 18 Jahren nicht empfohlen.


Art der Verabreichung


NaraHennig®bei Migräne 2,5 mg Filmtabletten sollten als Ganzes mit Wasser eingenommen werden.

Die empfohlene Naratriptan Dosis darf nicht überschritten werden.


4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels.


Naratriptan darf nicht von Patienten

- mit Myokardinfarkt, oder mit ischämischer Herzkrankheiten eingenommen werden. Ebenso wenig von Patienten mit Prinzmental Angina / koronaren Vasospasmen oder peripheren Gefäßerkrankungen.


- mit einer zerebrovaskulären Störung (CVA) oder einer transitorischen ischämischen Attacke (TIA) in der Vorgeschichte, sollte Naratriptan nicht angewendet werden.


- mit moderater oder schwerer Hypertonie und mit milder unkontrollierter Hypertonie angewendet werden. Bei diesen Patienten ist die Einnahme kontraindiziert.


Die gleichzeitige Einnahme von Ergotamin, Ergotaminderivaten (einschließlich Methysergid) oder/und Triptan/5-Hydroxy-tryptamin1-Antagonisten(5-HT1) Rezeptoren mit Naratriptan ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.5).

Die Anwendung von Naratriptan ist kontraindiziert bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 15 ml/min) oder Leberfunktion (Child-Pugh Stadium C).


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Naratriptan darf nur verwendet werden, wenn eine Migräne einwandfrei diagnostiziert wurde.


Naratriptan ist nicht bestimmt für Anwendungen bei hemiplegischer, basliäre oder ophthalmoplegische Migräne.


Wie bei anderen Akut-Therapien der Migräne sollte darauf geachtet werden, dass andere potentiell ernsthafte neurologische Erkrankungen auszuschließen sind, bevor Kopfschmerzen bei Patienten behandelt werden, die bisher nicht als Migränepatienten diagnostiziert wurden und atypische Symptome zeigen. Es wird darauf hingewiesen, dass bestimmte zerebrovaskulärer Ereignisse (z.B. CVA oder TIA)für Migränepatienten ein Risiko darstellen.


Die Sicherheit und Wirksamkeit von Naratriptan, wenn es während der Aura-Phase, vor dem Beginn der Migräne Kopfschmerzen, verabreicht wird, muss noch belegt werden.


Naratriptan sollte nicht bei Patienten mit Risikofaktoren wie ischämische Herzkrankheit angewendet werden, Patienten, die starke Raucher sind oder sich einer Nikotin Ersatztherapie unterziehen. (siehe Abschnitt 4.3).

Besondere Vorsicht gilt gegenüber postmenopausalen Frauen und Männern über 40, bei denen die oben genannten Risikofaktoren zutreffen.

Diese Einschätzungen sind jedoch nicht bei jeden Patienten mit Herzkrankheit zutreffend. In sehr seltenen Fällen sind schwerwiegende kardiale Ereignisse bei Patienten ohne vorherige Herzkrankheit aufgetreten, bei denen 5-HT1 Antagonisten verabreicht worden sind.


Im Zusammenhang mit der Einnahme von Naratriptan können vorübergehende Symptome wie Brustschmerzen und Engegefühl, das intensiv sein kann und den Halsbereich mit einbezieht, auftreten (siehe Abschnitt 4.8).

Wenn es nahe liegt, dass diese Symptome auf eine ischämische Herzkrankheit hindeuten, sollte keine weitere Naratriptan Dosis verabreicht werden, und es sollten entsprechende Untersuchungen durchgeführt werden (siehe Abschnitt 4.8).


Bei gleichzeitiger Behandlung mit Triptanen und Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmstoffe (SSRI) / Serotonin Noradrenalin Wiederaufnahme-Hemmstoffe (SNRI) ist über das Auftreten eines Serotonin-Syndroms (einschließlich veränderter Mental-Status, autonome Instabilität und neuromuskularen Störungen) berichtet worden. Ist eine gleichzeitige Behandlung mit Naratriptan und SSRI/SNRI klinisch erforderlich, wird eine entsprechende Überwachung des Patienten empfohlen (Siehe Abschnitt 4.5).


Da Naratriptan eine Sulfonamid Komponente enthält, gibt es ein theoretisches Risiko einer Überempfindlichkeitsreaktion des Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Sulfonamide.


Die dauerhafte Anwendung von Schmerzmitteln jeder Art gegen Kopfschmerzen, kann diese verschlimmern. Wenn dies der Fall ist, oder es vermutet wird, sollte ärztlicher Rat gesucht und die Behandlung abgebrochen werden. Bei ständig auftretenden Kopfschmerzen sollte die Diagnose von Kopfschmerzen bei Medikamentenübergebrauch in Betracht gezogen werden, selbst bei (oder gerade wegen) normalen Gebrauch von Kopfschmerz-Medikamenten.


NaraHennig®bei Migräne 2,5 mg Filmtabletten enthalten Lactose. Patienten mit seltener hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Medikament nicht einnehmen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Bei gleichzeitiger Anwendung von Triptanen und Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (SSRI) / Serotonin Noradrenalin Wiederaufnahme-Hemmern (SNRI) ist über das Auftreten eines Serotonin-Syndroms (einschließlich veränderter Mental-Status, autonome Instabilität und neuromuskularen Störungen) berichtet worden.


Es gibt keine Hinweise auf eine pharmakokinetischeWechselwirkung mit β-Blockern, trizyklischen Antidepressiva, Serotonin Wiederaufnahmehemmern,Alkohol oder Nahrungsmitteln.


Aus der gleichzeitigen Anwendung von Naratriptan mit Ergotamin, Dihydroergotamin oder Sumatriptan, resultierte keine signifikante Auswirkung auf Blutdruck, Herzfrequenz oder das EKG-Ergebnis, oder ein Effekt auf die Naratriptan Exposition. Allerdings besteht die Möglichkeit eines erhöhten Risikos für koronare Vasospasmen. Eine gleichzeitige Verabreichung mit einem Ergotamin Präparat, oder mit einem anderen Triptan/5-HT1 Rezeptor Antagonist ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).


Nach der Einnahme von Naratriptan sollten mindestens 24 Stunden vergehen, bevor ein Ergotamin-haltiges Präparat oder ein Triptan/5-HT1 Rezeptor Agonist angewendet wird. Umgekehrt sollten mindestens 24 Stunden nach der Anwendung eines ergotaminhaltigen Präparats vergangen sein, bevor Naratriptan eingenommen wird.


Naratriptan hemmt keine Monoaminoxidase-Enzyme, daher ist auf keine Beeinflussung der Monoaminoxidase-Hemmer zu schließen.

Daraus wurde geschlossen, dass ein weites Spektrum von Cytochrom-P450-Isoenzymen an der begrenzten Metabolisierung von Naratriptan beteiligt ist und daher eine signifikante metabolische Wechselwirkung unwahrscheinlich wird (siehe Abschnitt 5.2).


Orale Verhütungsmittel verringern die Gesamtclearance von Naratriptan um 30%. Rauchen erhöht die Gesamtclearance um 30%. Es ist jedoch keine Dosierungsanpassung erforderlich.


60% des Naratriptan wird renal ausgeschieden, mit einer Ausscheidung von ungefähr 30% der Gesamtclearance. Daher sind Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, die renal ausgeschieden werden möglich. Aufgrund des Sicherheitsprofils von Naratriptan ist die Hemmung der Naratriptan-Ausscheidung wohl von untergeordneter Bedeutung, wobei die Möglichkeit in Betracht gezogen werden sollte, dass Naratriptan die Ausscheidung anderer Medikamente hemmen kann.


Es können bei gleichzeitiger Einnahme von Triptanen und Kräuterpräparaten, die Johanniskraut beinhalten, Nebenwirkungen auftreten (Hypericum perforatum).


4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Die Sicherheit dieses Arzneimittels bei der Anwendung während der Schwangerschaft wurde bisher nicht belegt. Studien an Tieren ergaben keinen Hinweis auf direkte teratogene Wirkungen. Bei Kaninchen wurden jedoch Verzögerungen bei der fetalen Knochenbildung und mögliche Wirkungen auf die embryonale Lebensfähigkeit beobachtet. Die Anwendung von Naratriptan sollte bei Schwangeren nur dann in Betracht gezogen werden, wenn der zu erwartende Nutzen für die Mutter größer ist als jedes mögliche Risiko für das ungeborene Kind.


Naratriptan und / oder dessen Metabolite gehen in die Milch laktierender Ratten über.


Vorübergehende Wirkungen auf die prä- und postnatale Entwicklung neugeborener Ratten wurden nur dann beobachtet, wenn die mütterliche Exposition die maximale Exposition für den Menschen ausreichend überstieg. Es wurden keine Untersuchungen an stillenden Frauen durchgeführt, um den Übergang von Naratriptan in die Muttermilch zu ermitteln. Es wird empfohlen das Stillen für 24 Stunden nach der Einnahme zu vermeiden um die Exposition des Kindes zu minimieren.



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Vorsicht ist geboten bei Patienten, die komplexe Aufgaben zu bewältigen haben (z.B. Auto fahren oder das Bedienen von Maschinen), da Schläfrigkeit als Folge von Migräne auftreten könnte. In klinischen Studien trat Schläfrigkeit unter der Behandlung mit Naratriptan nicht häufiger auf als unter Placebo.


4.8 Nebenwirkungen


In klinischen Studien war die Häufigkeit von Nebenwirkungen der therapeutischen Dosen von Naratriptan vergleichbar mit denen von Placebos. Einige der Symptome könnten Teil des Migräneanfalls sein.


Nebenwirkungen sind entsprechend ihrer Häufigkeit nach folgenden Kategorien aufgelistet: Sehr häufig(≥ 1/10), häufig (≥ 1/100 und < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1.000 und < 1/100), selten (≥ 1/10.000 und < 1/1.000) und sehr selten (< 1/10.000).


Erkrankung des Immunsystems


Selten

Überempfindlichkeitsreaktionen reichen von kutaner Überempfindlichkeit bis zu seltenen Fällen von Anaphylaxie.


Erkrankungen des Nervensystems


Häufig:

Kribbeln. Dies ist in der Regel von kurzer Dauer. Das Kribbeln könnte allerdings schwerwiegend sein, und den gesamten Körper betreffen einschließlich Brust und Hals. Schwindelgefühl und Schläfrigkeit.


Augenerkrankungen


Gelegentlich

Sehstörungen


Herzerkrankungen


Gelegentlich

Bradykardie, Tachykardie, Herzklopfen

Sehr selten:

Koronare Vasospasmen, transitorische ischämische EKG-Veränderung, Angina und Myocardinfarkt (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).


Gefäßerkrankungen


Sehr selten:

Pheriphere, vaskuläre Ischämie


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts


Häufig:

Übelkeit und Erbrechen.

Selten

Ischämische Kolitis.


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes


Selten

Hautausschlag, Urtikaria, Juckreiz, Schwellungen im Gesicht


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort


Dies ist in der Regel von kurzer Dauer. Kribbeln könnte allerdings schwerwiegend sein und den gesamten Körper betreffen einschließlich Brust und Hals.


Häufig:

Hitzegefühl, Unwohlsein / Müdigkeit.

Gelegentlich

Schmerz, Empfindung von Schwere, Druck- oder Engegefühl


Untersuchungen


Gelegentlich

Anstieg des Blutdrucks von etwa 5 mm Hg (Systolisch) und 3 mm Hg (diastolisch) in einem Zeitraum von bis zu 12 Stunden nach der Verabreichung.


4.9 Überdosierung


Die Anwendung einer hohen Dosis von 25 mg Naratriptan bei einem gesunden männlichen Patienten führte zu einem Blutdruckanstieg um bis zu 71 mm Hg und zu Nebenwirkungen einschließlich Benommenheit, Spannungen im Nacken, Müdigkeit und Verlust der Koordination. Der Blutdruck ging nach 8 Stunden ohne pharmakologische Intervention wieder auf seinen Ausgangswert zurück.


Es ist nicht bekannt, ob Hämo- oder Peritonealdialyse einen Einfluss auf die Plasmakonzentrationen von Naratriptan hat.


Behandlung

Im Falle einer Überdosierung von Naratriptan, sollte der Patient mindestens 24 Stunden überwacht werden. Nach Bedarf sollten unterstützende Maßnahmen ergriffen werden.



5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Analgetika; Migränemittel; selektive Serotonin-5-HT1-Agonisten

ATC-Code: N02CC02


Naratriptan ist ein selektiver Agonist der 5 Hydroxytryptamin1 (5-HT1) Rezeptoren, die eine vaskuläre Kontraktion bewirken. Dieser Rezeptor wird vor allem in intrakraniellen (zerebralen und duralen) Blutgefäßen gefunden. Naratriptan hat eine hohe Affinität für die menschlich geklonten 5-HT1Bund 5-HT1DRezeptoren. Der humane 5-HT1BRezeptor reagiert vermutlich mit dem Vaskulären 5-HT1, um so eine Kontraktion der interkraniellen Blutgefäße zu bewirken. Naratriptan hat wenig oder keine Wirkung auf andere 5-HT Rezeptoren (5-HT2, 5-HT3, 5-HT4und 5-HT7) Subtypen.


Naratriptan verengt selektiv die arteriellen Halsgefäße bei Tieren. Dieser Kreislauf liefert Blut in das extra- und intrakraniellen Gewebe, wie die Hirnhäute. Es wird vermutet, dass die Dilatation und /oder Ödembildung in diesen Gefäßen, der zugrunde liegende Mechanismus der menschlichen Migräne ist. Hinzu kommt, dass experimentelle Nachweise zeigen, dass Naratriptan die Aktivierung trigeminaler Fasern hemmt. Diese beiden Mechanismen tragen wahrscheinlich zu der Wirkung von Naratriptan gegen die Migräne beim Menschen bei.


Beim Menschen zeigte eine Meta-Analyse von BP-Berichten in 15 Studien, dass der durchschnittliche maximale Anstieg des systolischen und diastolischen Blutdrucks in der Bevölkerung nach der Einnahme einer 2,5 mg Dosis von Naratriptan Tabletten weniger als bei jeweils 5 mm Hg beziehungsweise 3 mmHg liege. Dieses Ansprechen des Blutdrucks wurde nicht durch Alter, Gewicht, Leber- oder Nierenfunktion beeinflusst.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption, Verteilung, Metabolismus und Ausscheidung


Nach oraler Verabreichung wurde beobachtet, dass Naratriptan mit maximaler Plasmakonzentration schnell nach 2-3 Stunden resorbiert wird. Nach der Verabreichung einer 2,5 mg Naratriptan Tablette ist Cmax ungefähr 8.3 ng/ml (95% Cl: 6.5 bis 10.5 ng/ml) in Frauen und 5.4 ng/ml (95% Cl: 4.7 bis 6.1 ng/ml) in Männern.


Die orale Bioverfügbarkeit beträgt 74% bei Frauen und 63% bei Männern mit keinerlei Unterschiede in der Wirksamkeit und Verträglichkeit im klinischen Einsatz. Daher ist eine geschlechtsspezifische Dosisanpassung nicht erforderlich.


Naratriptan wird mit einem Volumen von 170 L vertrieben.

Die Plasmaproteinbindung ist gering (29%).


Die mittlere Eliminations-Halbwertzeit (t1/2) beträgt 6 Stunden.


Die mittlere Clearance nach intravenöser Verabreichung bei Männern war 470 ml/min und bei Frauen 380 ml/min.

Die renale Clearance ist bei Männern und Frauen ähnlich, und liegt bei 22 ml/min und ist damit höher als die glomerularen Filtrationsrate, was darauf hindeutet, dass Naratriptan aktiv renal ausgeschieden wird.

Naratriptan wird vorwiegend als unverändertes Naratriptan mit 50% der Dosis im Urin wieder ausgeschieden und 30% als inaktive Metaboliten.

In vitro Naratriptan wurde von einem breiten Spektrum von Cytochrom P450-Isoenzymen metabolisiert. Folglich sind signifikante metabolische Arzneimittelwechselwirkungen mit Naratriptan nicht zu erwarten (siehe Interaktionen).


Besondere Patientengruppen


Ältere Patienten:


Verglichen mit jungen gesunden Probanden (n = 12), wurde bei gesunden älteren Probanden (n = 12) in der gleichen Studie die Clearance um 26% verringert.


Geschlecht


Die Naratriptan AUC und Cmax waren bei Männern ca. 35% niedriger im Vergleich zu Frauen. Es gab jedoch keine Unterschiede in der Wirksamkeit und Verträglichkeit im klinischen Einsatz.


Daher ist eine geschlechtsspezifische Dosisanpassung nicht erforderlich (Siehe Dosierung, Art und Dauer der Anwendung).


Niereninsuffizienz


Die renale Ausscheidung ist der wichtigste Weg für den Abbau von Naratriptan.

In einer Studie mit männlichen und weiblichen Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatin-Clearance 18 bis 115 ml/min; n = 15) unter Berücksichtigung von Geschlecht, Alter und Gewicht im Vergleich mit gesunden Probanden (n = 8), hatten Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion einen um ca. 80%ige Erhöhung der t1/2und eine 50%ige Reduzierung der Clearance (siehe Dosierung, Art und Dauer der Anwendung).


Leberfunktionsstörung


Die Leber spielt eine geringere Rolle bei der Clearance von oral verabreichten Naratriptan. In einer Studie mit männlichen und weiblichen Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion (Child-Pugh Stadium A oder B n = 8) unter Berücksichtigung von Geschlecht, Alter und Gewicht im Vergleich mit gesunden Probanden (n = 8), hatten Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion einen um ca. 40%ige Erhöhung der t1/2und eine 30%ige Reduzierung der Clearance (siehe Dosierung, Art und Dauer der Anwendung).



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


In präklinischen Studien wurden keine klinisch relevanten Befunde beobachtet.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Tablettenkern

Lactose

Mikrokristalline Cellulose

Croscarmellose-Natrium

Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich]


Filmüberzug

Opadry grün 03K51657

bestehend aus

Hypromellose

Titandioxid (E171)

Triacetin

Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172)

Indigocarmin, Aluminiumsalz (E132)


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


2 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Die Filmtabletten sind in Aluminium/Aluminium-Blisterpackungen verpackt.


Blisterpackungen: 2 Filmtabletten



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.


7. Inhaber der Zulassung


HENNIG ARZNEIMITTEL GmbH & Co. KG

Liebigstr. 1-2

DE-65439 Flörsheim

Deutschland

Tel.: +49 - 6145 - 508-0

Fax: +49 - 6145 - 508-140

www.hennig-am.de

info@hennig-am.de


8. Zulassungsnummer


87806.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung


[siehe Unterschrift]


10. Stand der Information


03/2013


11. Verkaufsabgrenzung


Apothekenpflichtig




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