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Naratriptan Heumann Bei Migräne 2,5 Mg Filmtabletten

Document: 14.06.2013   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformationmanuskript Nr. 64000/024/12/1
Naratriptan Heumann bei Migräne 2,5 mg Filmtabletten


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Fachinformation



1. Bezeichnung des Arzneimittels


Naratriptan Heumann bei Migräne 2,5 mg Filmtabletten



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Jede Tablette enthält 2,5 mg Naratriptan (als Naratriptanhydrochlorid).


Sonstiger Bestandteil:Enthält 81 mg Lactose.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform


Filmtablette


Grüne, längliche Filmtablette.



4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Akute Behandlung der Kopfschmerzphasen von Migräneanfällen mit und ohne Aura.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Erwachsene (18 bis 65 Jahre):

Die empfohlene Dosis beträgt 1 Filmtablette Naratriptan Heumann, entsprechend 2,5 mg Naratriptan.


Die Tablette soll unzerkaut mit Wasser geschluckt werden.


Naratriptan Heumannsoll so früh wie möglich nach Auftreten des Migränekopfschmerzes angewendet werden. Die Filmtabletten sind aber auch bei Anwendung zu einem späteren Zeitpunkt während des Migräneanfalls wirksam.


Die Sicherheit und Wirksamkeit von Naratriptan zur Behandlung der möglicherweise vor dem Eintritt des Kopfschmerzes auftretenden Aurasymptomatik wurde bisher nicht nachgewiesen.


Wenn nach der Einnahme der ersten Filmtablette eine Besserung der Beschwerden eingetreten ist, die Migräneschmerzen aber wiederkommen, kann eine zweite Filmtablette eingenommen werden, vorausgesetzt es sind mindestens 4 Stunden nach der Einnahme der ersten Tablette vergangen.


Insgesamt sollten nicht mehr als 2 Filmtabletten innerhalb von 24 Stunden oder für denselben Anfall eingenommen werden.


Patienten, die auf die erste Naratriptan Filmtablette nicht ansprechen, sollten für dieselbe Attacke keine zweite Dosis einnehmen (siehe: 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“), da dadurch keine Besserung der Beschwerden eintritt. Bei nachfolgenden Attacken können Naratriptan Heumann Filmtabletten wieder angewendet werden.


Kinder und Jugendliche (unter 18 Jahren):

Nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren anwenden.


Ältere Menschen (über 65 Jahre):

Nicht bei über 65-Jährigen anwenden.


4.3 Gegenanzeigen


Naratriptan Heumanndarf nicht angewendet werden:


Naratriptan Heumann darf nicht gleichzeitig mit folgenden Arzneimitteln angewendet werden:


Naratriptan Heumann darf nicht zur Behandlung der folgenden seltenen Migräneformen angewendet werden:



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Naratriptan Heumann sollte nur bei Patienten mit eindeutiger Diagnose einer Migräne angewendet werden.



Wenn nach Einnahme der ersten Tablette Naratriptan Heumannkeine Besserung eintritt, kann die Attacke mit einfachen Analgetika behandelt werden. Zudem sollte die Diagnose Migräne ärztlich überprüft werden.



Die empfohlene Dosierung soll nicht überschritten werden.



Erwachsene, bei denen die typischen Kopfschmerzen mehr als 24 Stunden andauern, sollten ihren Arzt konsultieren.



Erwachsene, bei denen sich die Ausprägung der Symptome verändert hat oder die Attacken häufiger auftreten, länger andauern oder schwerer verlaufen, sowie Erwachsene, bei denen die Symptome zwischen den Attacken nicht vollständig verschwinden, sollten ihren Arzt konsultieren.



Personen mit atypischen Symptomen, wie z. B. motorische Schwäche auf einer Körperseite, Doppeltsehen, unbeholfene und unkoordinierte Bewegungen, Tinnitus, Bewusstseinsstörungen, anfallsartige Bewegungen oder plötzliches Auftreten von Hautausschlägen zusammen mit den Kopfschmerzen, müssen ihren Arzt konsultieren. Es ist zu beachten, dass Personen mit Migräne ein erhöhtes Risiko für bestimmte Gefäßerkrankungen des Gehirns (z. B. Schlaganfall, vorübergehende Minderdurchblutung des Gehirns) aufweisen.



Erwachsene, bei denen Migränesymptome zum ersten Mal nach Vollendung des 50. Lebensjahres auftreten, sollten ihren Arzt konsultieren, da den Beschwerden eine gravierendere Ursache zugrunde liegen kann.



Erwachsene mit vier oder mehr Attacken monatlich sollten ärztlich untersucht und behandelt werden.



Nach Behandlung mit Naratriptankann es vorübergehend zu – manchmal intensiven – Schmerzen und Engegefühl im Brustkorb kommen, die in den Halsbereich ausstrahlen können (siehe 4.8 „Nebenwirkungen“). Falls es sich bei diesen Symptomen um Zeichen einer ischämischen Herzkrankheit handeln kann, muss sofort eine ärztliche Untersuchung durchgeführt werden. Weitere NaratriptanFilmtabletten dürfen nur mit ärztlicher Erlaubnis eingenommen werden (siehe 4.8 „Nebenwirkungen“).



Ohne vorhergehende Beurteilung der Risikofaktoren für eine Herzerkrankung durch einen Arzt oder Apotheker, sollte Naratriptan Heumannnicht angewendet werden (siehe 4.3 „Gegenanzeigen“).

Dies ist besonders zu beachten bei Frauen in der Postmenopause und bei Männern über 40 Jahren.

Risikofaktoren für Herzkrankheiten sind:

Auch Personen mit einem Verwandten ersten Grades, bei dem vor dem 60. Lebensjahr eine Herzkrankheit aufgetreten ist, weisen ein erhöhtes Risiko auf.

Erwachsene, bei denen drei oder mehr dieser Symptome vorliegen, sollten Naratriptan Heumannnicht anwenden.


Möglicherweise wird jedoch bei den Untersuchungen nicht jeder Patient mit Herzkrankheit erkannt. In sehr seltenen Fällen kam es auch bei Personen ohne Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems nach der Einnahme von 5-HT1-Agonisten zu schwerwiegenden Wirkungen am Herzen.



Bei gemeinsamer Anwendung von Triptanen und pflanzlichen Zubereitungen, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, können möglicherweise häufiger Nebenwirkungen auftreten.



Naratriptan enthält eine Sulfonamid-Komponente. Daher besteht das theoretische Risiko einer Überempfindlichkeitsreaktion bei Erwachsenen mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Sulfonamide.

Naratriptan Heumann enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lapp-Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Naratriptan Heumann nicht einnehmen.



Es wurde über Patienten berichtet, bei denen ein Serotonin-Syndrom (einschließlich Bewusstseinsveränderungen, autonome Instabilität und neuromuskuläre Störungen) nach gleichzeitiger Behandlung mit Triptanen und selektiven Serotonin-Reuptake-Hemmern (SSRI) oder Serotonin-Noradrenalin-Reuptake-Hemmern (SNRIs) auftrat. Wenn die gleichzeitige Behandlung mit Naratriptan und einem SSRI oder SNRI aus medizinischen Gründen notwendig ist, sollte der Patient entsprechend überwacht werden, insbesondere zu Beginn der Behandlung, bei Dosissteigerungen, oder wenn eine weitere serotonerge Medikation hinzugefügt wird (siehe Abschnitt 4.5).


Die dauerhafte Anwendung jedes Kopfschmerzmittels kann die Kopfschmerzen verstärken. Wenn dieser Fall eintritt oder ein diesbezüglicher Verdacht besteht, sollte medizinischer Rat eingeholt und die Behandlung beendet werden. Die Diagnose von arzneimittelinduziertem Kopfschmerz sollte bei Patienten in Betracht gezogen werden, die häufig oder täglich Kopfschmerzen haben, obwohl (oder gerade weil) sie regelmäßig Kopfschmerzmittel anwenden.



Bei Frauen, die gleichzeitig orale Kontrazeptiva einnehmen, erhöht sich das Risiko eines Schlaganfalls. Treten die Migräneanfälle erst seit kurzem auf (in den letzten 3 Monaten) oder haben sich die Symptome verschlechtert, oder bei Migräne mit Aura sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Klinische Studien ließen keine Wechselwirkungen mit Alkohol oder Nahrung erkennen.


In vitroinhibierte Naratriptan keine Monoaminooxidase-Enzyme, daher wurden keine In-vivo-Studienzu Wechselwirkungen mit Monoaminooxidasehemmern durchgeführt.


Aufgrund vonIn-vitro-Untersuchungen wurde angenommen, dass ein weites Spektrum von Cytochrom-P450-Isoenzymen an der begrenzten Metabolisierung von Naratriptan beteiligt ist. Daher sind signifikante metabolische Wechselwirkungen, an denen spezifische Cytochrom-P450-Enzyme beteiligt sind, unwahrscheinlich (siehe Abschnitt 5.2 ).


Klinische Studien erbrachten keinen Hinweis auf Wechselwirkungen mit β-Rezeptorenblockern, trizyklischen Antidepressiva oder selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern.


Orale Kontrazeptiva vermindern die Gesamtclearance von Naratriptan um 30 %, und Rauchen erhöht die Gesamtclearance um 30 %. Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.


Da 60 % des Naratriptans über die Nieren durch aktive renale Sekretion ausgeschieden werden, entsprechend 30 % der Gesamtclearance, können Wechselwirkungen mit anderen renal sezernierten Arzneimitteln möglich sein.


Aufgrund des Sicherheitsprofils von Naratriptan ist die Hemmung der Naratriptan-Ausscheidung jedoch von untergeordneter Bedeutung, während die Möglichkeit, dass Naratriptan die Ausscheidung anderer aktiv sezernierter Arzneimittel hemmt, beachtet werden sollte.


Die Literatur über Wechselwirkungen mit Ergotamin oder Ergotamin-Derivaten, Ergotamin-haltigen Präparaten, Dihydroergotamin (DHE) oder Sumatriptan ist begrenzt. Theoretisch ist ein Anstieg des Risikos für Koronarspasmen bei gleichzeitiger Verabreichung von Ergotamin und anderen 5-HT1-Rezeptoragonisten möglich (siehe 4.3 „Gegenanzeigen“).


Nach Einnahme von Naratriptansollten mindestens 24 Stunden vergangen sein, bevor ein Ergotamin-haltiges Präparat oder ein anderer 5-HT1-Rezeptoragonist verabreicht wird. Umgekehrt sollten mindestens 24 Stunden zwischen der Anwendung eines Ergotamin-haltigen Präparates und der Einnahme von Naratriptan liegen. Es wurde über Patienten berichtet, die nach der Anwendung eines selektiven Serotonin-Reuptake-Hemmers (SSRIs) oder eines Serotonin-Noradrenalin-Reuptake-Hemmers (SNRIs) und eines Triptans Symptome eines Serotonin-Syndroms (einschließlich Bewusstseinsveränderungen, autonome Instabilität und neuromuskuläre Störungen) zeigten (siehe Abschnitt 4.4).


In Einzelfällen wurde über Patienten berichtet, die nach der Anwendung eines selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmers und eines 5-HT1-Agonisten Symptome eines Serotonin-Syndroms (Schwäche, Hyperreflexie, Koordinationsstörungen) zeigten.



4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Naratriptan Heumanndarf während der Schwangerschaft und der Stillzeit nur auf ausdrückliche ärztliche Anweisung eingenommen werden.

Die Sicherheit dieses Arzneimittels bei der Anwendung während der Schwangerschaft wurde bisher nicht belegt.


Studien an Tieren ergaben keinen Hinweis auf direkte teratogene Wirkungen. Bei Kaninchen wurden jedoch Verzögerungen bei der fetalen Knochenentwicklung und mögliche Wirkungen auf die embryonale Lebensfähigkeit beobachtet.


Naratriptan und/oder seine Metaboliten gehen in die Milch laktierender Ratten über.

Vorübergehende Wirkungen auf die prä- und postnatale Entwicklung neonataler Ratten wurden nur dann beobachtet, wenn die Exposition der Muttertiere die maximale Exposition beim Menschen ausreichend überstieg. Es wurden keine Untersuchungen an stillenden Frauen durchgeführt, um den Übergang von Naratriptan in die Muttermilch zu bestimmen.

Es wird empfohlen, bis 24 Stunden nach der Einnahme nicht zu stillen, um eine Wirkstoffaufnahme beim Säugling zu minimieren.



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Durch den Migräneanfall oder die Anwendung des Arzneimittels können Müdigkeit und andere Symptome hervorgerufen werden. Diese können die Verkehrsfähigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, beeinflussen.

In klinischen Studien trat Benommenheit bei der Behandlung mit Naratriptan nicht häufiger auf als mit Placebo.



4.8 Nebenwirkungen


Einige der Symptome, die als Nebenwirkungen aufgetreten sind, können auch durch die Migräneattacke selbst bedingt sein.

Bei therapeutischen Dosen von Naratriptan war die Inzidenz von Nebenwirkungen ähnlich wie bei Placebo.


Nachfolgend sind die Nebenwirkungen nach Organsystemen und Häufigkeit eingeteilt: Sehr häufig ( 1/10), häufig ( 1/100 bis <1/10); gelegentlich ( 1/1.000 bis <1/100); selten ( 1/10.000 bis <1/1.000); sehr selten (<1/10.000).


Erkrankungen des Immunsystems

Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen, von Hautreaktionen bis hin zur Anaphylaxie.


Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Gefühl von Kribbeln (gewöhnlich vorübergehend, kann intensiv sein und jeden Körperteil [einschließlich Brust- oder Halsbereich] betreffen. Schwindel und Benommenheit.


Augenerkrankungen

Gelegentlich: Sehstörungen.


Herzerkrankungen

Gelegentlich: Bradykardie, Tachykardie, Palpitation (Herzklopfen).

Sehr selten: Spasmen der Koronararterien, vorübergehende ischämisch bedingte EKG-Veränderungen, Angina pectoris und Myokardinfarkt (Herzinfarkt).


Gefäßerkrankungen

Sehr selten: Periphere vaskuläre Ischämie.


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig: Übelkeit, Erbrechen.

Selten: Ischämische Kolitis.


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Selten: Hautausschlag (Rush), Urtikaria, Juckreiz, Gesichtsödeme.


Skelettmuskulatur, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Die folgenden Symptome sind gewöhnlich vorübergehend, manchmal intensiv und können jeden Körperteil betreffen, einschließlich Brust- und Halsbereich:

Gelegentlich: Schweregefühl.


Allgemeine Erkrankungen:


Häufig: Hitzegefühl, Unwohlsein.

Gelegentlich: Schmerzen, Druck- oder Engegefühl.

Diese Nebenwirkungen sind gewöhnlich vorübergehend, können intensiv sein und jeden Körperteil betreffen, einschließlich Brust- und Halsbereich.


Untersuchungen

Gelegentlich: Blutdruckanstieg um etwa 5 mmHg (systolisch) und 3 mmHg (diastolisch) während der ersten 12 Stunden nach der Anwendung.



4.9 Überdosierung

Im Falle einer Überdosierung muss sofort ein Arzt konsultiert werden.


Die Anwendung einer hohen Dosis von 25 mg Naratriptan bei einem gesunden männlichen Patienten erhöhte dessen Blutdruck um bis zu 71 mmHg und führte zu Nebenwirkungen einschließlich Benommenheit, Spannungen im Nacken, Müdigkeit und Verlust der Koordination. Der Blutdruck ging nach 8 Stunden ohne pharmakologische Intervention wieder auf seinen Ausgangswert zurück.



Es ist nicht bekannt, ob Hämo- oder Peritonealdialyse einen Einfluss auf den Plasmaspiegel von Naratriptan haben.


Behandlung

Nach Überdosierung sollte der Patient für mindestens 24 Stunden überwacht und gegebenenfalls symptomatisch behandelt werden.



5. Pharmakologische Eigenschaften



5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Selektive Serotonin-5-HT1-Agonisten

ATC-Code: N02CC02.


Naratriptan hat sich als selektiver Agonist für 5 Hydroxytryptamin-1 (5-HT1-Rezeptoren) herausgestellt, der Gefäßverengungen ausgleicht. Dieser Rezeptor wird überwiegend in intrakranialen (zerebral und dural) Blutgefäßen gefunden. Naratriptan besitzt eine hohe Affinität zu klonierten humanen 5-HT1B- und 5-HT1D-Rezeptoren. Vom humanen 5-HT1B-Rezeptor nimmt man an, dass er dem vaskulären 5-HT1-Rezeptor, der die Kontraktion intrakranialer Gefäße auslöst, entspricht. Naratriptan hat wenig oder keine Wirkung auf andere 5-HT-Rezeptor-Subtypen (5-HT2, 5-HT3, 5-HT4und 5-HT7).


Bei Tieren führt Naratriptan zu einer Verminderung der arteriellen Durchblutung in den Karotis-Gefäßen. Diese Zirkulation durchblutet extra- und intrakraniale Gewebe wie die Meningen, und es wird angenommen, dass beim Menschen Dilatation und/oder Ödembildung in diesen Gefäßen der der Migräne zu Grunde liegende Mechanismus ist. Zusätzlich weisen Versuchsergebnisse darauf hin, dass Naratriptan die trigeminale Nervenaktivität hemmt. Diese beiden Mechanismen können zur Anti-Migräne-Wirkung von Naratriptan beim Menschen beitragen.


Beim Menschen zeigte eine Meta-Analyse von 15 BD-Aufzeichnungen, dass der maximale Durchschnittswert beim systolischen und diastolischen Blutdruck nach einer 2,5 mg-Dosis Naratriptan weniger als 5 mmHg resp. 3 mmHg ansteigt. Die Blutdruck-Reaktion wurde durch Alter, Gewicht, Leber- oder Niereninsuffizienz nicht beeinflusst.


In klinischen Studien erfolgt der Wirkungseintritt von Naratriptan nach 1 Stunde, und die maximale Wirkung tritt nach 4 Stunden ein.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption

Nach der oralen Verabreichung wird Naratriptan schnell absorbiert, mit beobachteten maximalen Plasmakonzentrationen nach 2 bis 3 Stunden. Nach Verabreichung einer 2,5 mg Naratriptan Tablette liegt Cmaxetwa bei 8,3 ng/ml (95% CI: 6,5 bis 10,5 ng/ml) bei Frauen und 5,4 ng/ml (95% Cl: 4,7 bis 6,1 ng/ml) bei Männern.


Die orale Bioverfügbarkeit liegt bei Frauen bei 74% und bei 63% bei Männern ohne Unterschiede betreffend Wirksamkeit und Verträglichkeit hinsichtlich des klinischen Gebrauchs. Aus diesem Grund ist eine geschlechterspezifische Anpassung der Dosierung nicht erforderlich.


Verteilung

Das Verteilungsvolumen von Naratriptan beträgt 170 l. Die Bindung an Plasmaproteine ist gering (29%).


Die mittlere Eliminationshalbwertszeit (t1/2) liegt bei 6 Stunden.


Stoffwechsel und Elimination

Die durchschnittliche Clearance erreichte nach i. v. Applikation 470 ml/min bei Männern und 380 ml/min bei Frauen. Die renale Clearance ist bei Männern und Frauen mit 220 ml/min ähnlich und höher als die glomeruläre Filtrationsrate, was vermutlich darauf zurückzuführen ist, dass Naratriptan aktiv mittels tubulärer Sekretion ausgeschieden wird. Naratriptan wird vor allem über den Urin ausgeschieden. Dabei sind 50% der Dosis unverändertes Naratriptan und 30% inaktive Stoffwechselprodukte. In vitrowurde Naratriptan mittels einer Vielzahl an Cytochrom-P450-Isoenzymen abgebaut. Entsprechend sind keine erheblichen metabolischen Wechselwirkungen von Arzneimitteln mit Naratriptan zu erwarten (siehe Wechselwirkungen, Abschnitt 4.5).

Naratriptan inhibiert keine P450-Enzyme. Ob Naratriptan ein induzierendes Potential in Hinsicht auf menschliche Isoenzyme besitzt, ist unbekannt, jedoch wurden keine signifikanten Änderungen in der Expression von hepatischen Cytochrom-P450-Isoformen bei Ratten beobachtet.


Besondere Patientengruppen


Ältere Menschen

Bei gesunden älteren Patienten (n = 12) war im Vergleich zu gesunden jungen Patienten (n = 12) in derselben Studie die Clearance um 26% reduziert (siehe Dosierung, Art und Dauer der Anwendung, Abschnitt 4.2).


Geschlechtsspezifische Phänomene

Der AUC und Cmaxvon Naratriptan waren ca. 35% niedriger bei Männern verglichen mit Frauen, jedoch ohne Unterschiede in der Wirksamkeit und Verträglichkeit in der klinischen Anwendung.


Folglich ist keine geschlechtsspezifische Dosisanpassung erforderlich (siehe Dosierung, Art und Dauer der Anwendung, Abschnitt 4.2).


Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Naratriptan wird zum größten Teil über die Nieren ausgeschieden. Dementsprechend kann die Naratriptan-Exposition bei Patienten mit Nierenerkrankungen erhöht sein.

In einer Studie wurde bei männlichen und weiblichen Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance 18 - 115 ml/min; n = 15) im Vergleich zu gesunden Patienten mit entsprechendem Alter, Geschlecht und Gewicht (n = 8) bei den Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion eine um 80% erhöhte t1/2,und um etwa 50% reduzierte Clearance festgestellt (siehe Dosierung, Art und Dauer der Anwendung, Abschnitt 4.2).


Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Die Leber spielt eine eingeschränkte Rolle bei der Clearance von oral verabreichtem Naratriptan. In einer Studie wurde bei männlichen und weiblichen Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion (Child-Pugh Stadium A oder B; n = 8) im Vergleich zu gesunden Patienten mit entsprechendem Alter, Geschlecht und Gewicht, die oral Naratriptan erhielten, bei den Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion eine um 40 % erhöhte t1/2,und um etwa 30 % reduzierte Clearance festgestellt (siehe Dosierung, Art und Dauer der Anwendung, Abschnitt 4.2).



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


In präklinischen Studien wurden keine klinisch relevanten Symptome beobachtet.

Präklinische Effekte wurden in Studien zur akuten und chronischen Toxizität nur bei Expositionen beobachtet, die ausreichend über der maximalen Exposition beim Menschen lagen.

In einer Reihe von Standardtests zur Genotoxizität wurden keine Hinweise auf ein genotoxisches Potential von Naratriptan gefunden.

In Karzinogenitätsstudien an Ratten und Mäusen wurden keine Tumore gefunden, die für die klinische Anwendung relevant sind.


6. Pharmazeutische Angaben



6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Tablettenkern

Mikrokristalline Cellulose

Lactose

Croscarmellose-Natrium

Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]


Filmüberzug

Indigocarmin, Aluminiumsalz (E 132)

Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172)

Macrogol 3350

Titandioxid (E 171)

Polyvinylalkohol

Talkum



6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.



6.3 Dauer der Haltbarkeit


36 Monate.



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


OPA/Aluminium/PVC-Schicht mit Aluminium-Blisterpackungen oder PVC/PE/PCTE weiß mit opakem Copolymer: Aluminium-Blisterpackungen.


Packungsgrößen: 2 Filmtabletten (N1).



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser entsorgt werden.



7. Inhaber der Zulassung


HEUMANN PHARMA

GmbH & Co. Generica KG

Südwestpark 50 ·90449 Nürnberg

Telefon/Telefax: 0700 4386 2667

E-Mail: info@heumann.de


8. Zulassungsnummer


87335.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung


09.08.2012


10. Stand der Information


04/2013


11. Verkaufsabgrenzung

Apothekenpflichtig