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Naratriptan-Neuraxpharm 2,5 Mg Filmtabletten

Text Fachinformation Naratriptan-neuraxpharm 2,5 mg Filmtabletten

Stand: 05/2013



Fachinformation

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Naratriptan-neuraxpharm 2,5 mg

Filmtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Filmtablette enthält 2,5 mg Naratriptan (als Naratriptanhydrochlorid).

Sonstiger Bestandteil: 200,92 mg Lactose pro Filmtablette.

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Filmtablette

Grüne „D“-förmige, beidseitig gewölbte, 13,6 mm große Filmtablette mit der Prägung „U54“ auf einer Seite und glatt auf der anderen Seite.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Naratriptan-neuraxpharm ist für die akute Behandlung von Migräneanfällen mit und ohne Aura bestimmt.

Naratriptan-neuraxpharm sollte nicht prophylaktisch angewendet werden.

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Dosierung

Naratriptan-neuraxpharm ist zur akuten Behandlung der Kopfschmerzphase bei Migräneanfällen als Monotherapie vorgesehen.

Erwachsene (im Alter von 18 bis 65 Jahren)

Die empfohlene Dosis von Naratriptan-neuraxpharm ist 2,5 mg täglich.

Innerhalb von 24 Stunden sollte die Gesamtdosis von 5 mg nicht überschritten werden.

Falls die Migräneschmerzen wieder auftreten, kann eine weitere Dosis eingenommen werden, vorausgesetzt es liegt eine Zeitspanne von 4 Stunden zwischen den beiden Einnahmen.

Wenn der Patient nicht auf die erste Dosis Naratriptan-neuraxpharm anspricht, sollte keine weitere Dosis für dieselbe Attacke eingenommen werden, da hierdurch keine Besserung zu erwarten ist. Naratriptan-neuraxpharm kann jedoch bei nachfolgenden Migräneanfällen wieder eingenommen werden.

Ältere Patienten (über 65 Jahre)

Sicherheit und Wirksamkeit von Naratriptan wurde bei Personen über 65 Jahre nicht belegt. Daher wird die Einnahme von Naratriptan in dieser Altersgruppe nicht empfohlen. Bei älteren Patienten ist die Clearance moderat erhöht (siehe Abschnitt 5.2).

Niereninsuffizienz

Bei Niereninsuffizienz sollte Naratriptan-neuraxpharm mit Vorsicht eingenommen werden. Die maximale Dosis beträgt 2,5 mg (1 Filmtablette) innerhalb von 24 Stunden. Naratriptan-neuraxpharm ist kontraindiziert bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance < 15 ml/min) (siehe Abschnitte 4.3 und 5.2).

Leberfunktionsstörung

Bei Leberfunktionsstörung sollte Naratriptan-neuraxpharm mit Vorsicht eingenommen werden. Die maximale Dosis beträgt 2,5 mg (1 Filmtablette) innerhalb von 24 Stunden. Naratriptan-neuraxpharm ist kontraindiziert bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen (Child-Pugh Stadium C) (siehe Abschnitte 4.3 und 5.2).

Pädiatrische Bevölkerungsgruppe

Kinder (unter 12 Jahren):

Es liegen keine Daten für die Behandlung von Kindern unter 12 Jahren mit Naratriptan vor. Deshalb ist von der Anwendung abzuraten.

Jugendliche (zwischen 12 und 17 Jahren):

Eine Placebo-kontrollierte Studie mit Jugendlichen (zwischen 12 und 17 Jahren) zeigte, dass die Wirksamkeit von Naratriptan bei Einzeldosen von 0,25 mg, 1,0 mg und 2,5 mg nicht signifikant von Placebo zu unterscheiden war. Daher wird die Anwendung von Naratriptan-neuraxpharm bei Patienten unter 18 Jahren nicht empfohlen.

Art der Anwendung

Naratriptan-neuraxpharm Filmtabletten sollten im Ganzen mit Wasser eingenommen werden.

Die empfohlene Naratriptan-Dosis darf nicht überschritten werden.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels.

Naratriptan darf nicht von Patienten mit

- Herzinfarkt in der Vorgeschichte, ischämischer Herzkrankheit, Prinzmetal Angina/koronaren Vasospasmen oder peripheren Gefäßerkrankungen,

- einer zerebrovaskulären Störung (CVA) oder einer transitorischen ischämischen Attacke (TIA) in der Vorgeschichte,

- moderater bis schwerer Hypertonie und mit milder unkontrollierter Hypertonie

eingenommen werden.

Die gleichzeitige Einnahme von Ergotamin, Ergotamin-Derivaten (einschließlich Methysergid) oder/und anderen Triptanen/5-Hydroxytryptamin1(5-HT1)-Rezeptoragonistenmit Naratriptan ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.5).

Die Anwendung von Naratriptan ist kontraindiziert bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 15 ml/min) oder Leberfunktion (Child-Pugh Stadium C).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Naratriptan darf nur angewendet werden, wenn eine Migräne eindeutig diagnostiziert wurde.

Naratriptan ist nicht angezeigt zur Anwendung bei hemiplegischer, Basilar- oder ophthalmoplegischer Migräne.

Wie bei anderen Akut-Therapien der Migräne sollte darauf geachtet werden, dass andere potentiell ernsthafte neurologische Erkrankungen auszuschließen sind, bevor Kopfschmerzen bei Patienten behandelt werden, die bisher nicht als Migränepatienten diagnostiziert wurden und atypische Symptome zeigen. Es wird darauf hingewiesen, dass bestimmte zerebrovaskuläre Ereignisse (z. B. CVA oder TIA)für Migränepatienten ein Risiko darstellen.

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Naratriptan, wenn es während der Aura-Phase vor dem Beginn der Migräne Kopfschmerzen verabreicht wird, muss noch belegt werden.

Naratriptan sollte nicht bei Patienten mit Risikofaktoren für eine ischämische Herzkrankheit und bei Patienten, die starke Raucher sind oder sich einer Nikotin-Ersatztherapie unterziehen, angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).

Besondere Vorsicht gilt für postmenopausale Frauen sowie Männern über 40, bei denen die oben genannten Risikofaktoren zutreffen.

Möglicherweise wird jedoch trotz eingehender Untersuchung nicht jeder Patient erkannt, bei dem eine Herzkrankheit vorliegt. In sehr seltenen Fällen sind schwerwiegende kardiale Ereignisse bei Patienten ohne vorherige Herzkrankheit aufgetreten, bei denen 5-HT1-Agonisten angewendet worden sind.

Im Zusammenhang mit der Einnahme von Naratriptan können vorübergehende Symptome wie Brustschmerzen und Engegefühl auftreten, die intensiv sein und den Halsbereich mit einbeziehen können (siehe Abschnitt 4.8).

Wenn es nahe liegt, dass diese Symptome auf eine ischämische Herzkrankheit hindeuten, sollte keine weitere Naratriptan-Dosis verabreicht werden, und es sollten entsprechende Untersuchungen durchgeführt werden (siehe Abschnitt 4.8).

Bei gleichzeitiger Behandlung mit Triptanen und selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (SSRI) / Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmern (SNRI) ist über das Auftreten eines Serotonin-Syndroms (einschließlich Bewusstseinsveränderungen, autonomer Instabilität und neuromuskulären Störungen) berichtet worden. Ist eine gleichzeitige Behandlung mit Naratriptan und SSRI/SNRI klinisch erforderlich, wird eine entsprechende Überwachung des Patienten empfohlen (Siehe Abschnitt 4.5).

Da Naratriptan eine Sulfonamid-Komponente enthält, gibt es ein theoretisches Risiko einer Überempfindlichkeitsreaktion des Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Sulfonamide.

Die dauerhafte Anwendung von Schmerzmitteln jeder Art gegen Kopfschmerzen kann diese verschlimmern. Wenn dies der Fall ist oder vermutet wird, sollte ärztlicher Rat gesucht und die Behandlung abgebrochen werden. Bei ständig auftretenden Kopfschmerzen sollte die Diagnose von Arzneimittel-induziertem Kopfschmerz in Betracht gezogen werden, selbst bei (oder gerade wegen) regelmäßiger Anwendung von Kopfschmerz-Medikamenten.

Naratriptan-neuraxpharm enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Medikament nicht einnehmen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Anwendung von Triptanen und selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (SSRI) / Serotonin Noradrenalin Wiederaufnahme-Hemmern (SNRI) ist über das Auftreten eines Serotonin-Syndroms (einschließlich Bewusstseinsveränderungen, autonomer Instabilität und neuromuskulären Störungen) berichtet worden.

Es gibt keine Hinweise auf pharmakokinetische Wechselwirkungenmit β-Blockern, trizyklischen Antidepressiva, selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern, Alkohol oder Nahrungsmitteln.

Aus der gleichzeitigen Anwendung von Naratriptan mit Ergotamin, Dihydroergotamin oder Sumatriptan resultierten keine signifikanten Auswirkungen auf Blutdruck, Herzfrequenz, EKG oder die Naratriptan-Exposition. Allerdings besteht die Möglichkeit eines erhöhten Risikos für koronare Vasospasmen. Eine gleichzeitige Verabreichung mit einem Ergotamin-Präparat oder mit einem anderen Triptan/5-HT1-Rezeptoragonisten ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Nach der Einnahme von Naratriptan sollten mindestens 24 Stunden vergehen, bevor ein Ergotamin-haltiges Präparat oder ein anderes Triptan/5-HT1-Rezeptoragonist angewendet wird. Umgekehrt sollten mindestens 24 Stunden nach der Anwendung eines ergotaminhaltigen Präparates vergangen sein, bevor Naratriptan eingenommen wird.

Naratriptan hemmt keine Monoaminoxidase-Enzyme, daher ist auf keine Beeinflussung der Monoaminoxidase-Hemmer zu schließen.

Es wird angenommen, dass ein weites Spektrum von Cytochrom-P450-Isoenzymen an der begrenzten Metabolisierung von Naratriptan beteiligt ist und daher signifikante metabolische Wechselwirkungen unwahrscheinlich sind (siehe Abschnitt 5.2).

Orale Verhütungsmittel verringern die Gesamtclearance von Naratriptan um 30 % und Rauchen erhöht die Gesamtclearance um 30 %. Es ist jedoch keine Dosierungsanpassung erforderlich.

60 % des Naratriptans werden renal ausgeschieden, entsprechend ungefähr 30 % der Gesamtclearance. Daher sind Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln, die renal ausgeschieden werden, möglich. Aufgrund des Sicherheitsprofils von Naratriptan ist die Hemmung der Naratriptan-Ausscheidung wohl von untergeordneter Bedeutung, wobei die Möglichkeit in Betracht gezogen werden sollte, dass Naratriptan die Ausscheidung anderer Arzneimittel hemmen kann.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Triptanen und pflanzlichen Arzneimitteln, die Johanniskraut (Hypericum perforatum)enthalten, können Nebenwirkungen auftreten.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Die Sicherheit dieses Arzneimittels bei der Anwendung während der Schwangerschaft wurde bisher nicht belegt. Studien an Tieren ergaben keinen Hinweis auf direkte teratogene Wirkungen. Bei Kaninchen wurden jedoch Verzögerungen bei der fetalen Knochenbildung und mögliche Wirkungen auf die embryonale Lebensfähigkeit beobachtet. Die Anwendung von Naratriptan sollte bei Schwangeren nur dann in Betracht gezogen werden, wenn der zu erwartende Nutzen für die Mutter größer ist als jedes mögliche Risiko für das ungeborene Kind.

Naratriptan und/oder dessen Metaboliten gehen in die Milch laktierender Ratten über.

Vorübergehende Wirkungen auf die prä- und postnatale Entwicklung neugeborener Ratten wurden nur dann beobachtet, wenn die mütterliche Exposition die maximale Exposition für den Menschen ausreichend überstieg. Es wurden keine Untersuchungen an stillenden Frauen durchgeführt, um den Übergang von Naratriptan in die Muttermilch zu ermitteln. Es wird empfohlen, das Stillen für 24 Stunden nach der Einnahme zu vermeiden, um die Exposition des Kindes zu minimieren.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Vorsicht ist geboten bei Patienten, die komplexe Aufgaben zu bewältigen haben (z. B. Autofahren oder das Bedienen von Maschinen), da Schläfrigkeit als Folge von Migräne auftreten könnte. In klinischen Studien trat Schläfrigkeit unter der Behandlung mit Naratriptan nicht häufiger auf als unter Placebo.

4.8 Nebenwirkungen

In klinischen Studien war die Häufigkeit von Nebenwirkungen bei therapeutischen Dosen von Naratriptan vergleichbar mit denen von Placebo. Einige der Symptome können auch durch den Migräneanfall selbst bedingt sein.

Die Nebenwirkungen sind entsprechend ihrer Häufigkeit nach folgenden Kategorien aufgelistet: Sehr häufig(≥ 1/10), häufig (≥ 1/100, < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100), selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000).

Erkrankung des Immunsystems

Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen reichen von kutaner Überempfindlichkeit bis zu seltenen Fällen von Anaphylaxie.

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Kribbeln. Dies ist in der Regel von kurzer Dauer. Das Kribbeln könnte allerdings schwerwiegend sein und den gesamten Körper betreffen, einschließlich Brust und Hals.

Schwindelgefühl und Schläfrigkeit

Augenerkrankungen

Gelegentlich: Sehstörungen

Herzerkrankungen

Gelegentlich: Bradykardie, Tachykardie, Herzklopfen

Sehr selten: Koronare Vasospasmen, transitorische ischämische EKG-Veränderung, Angina pectoris und Myokardinfarkt (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4)

Gefäßerkrankungen

Sehr selten: Periphere vaskuläre Ischämie

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig: Übelkeit und Erbrechen

Selten: Ischämische Kolitis

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Selten: Hautausschlag, Urtikaria, Juckreiz, Schwellungen im Gesicht

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig: Hitzegefühl, Unwohlsein/Müdigkeit

Gelegentlich: Schmerzen, Schwere-, Druck- oder Engegefühl

Diese Nebenwirkungen sind in der Regel von kurzer Dauer, können allerdings intensiv sein und den gesamten Körper betreffen, einschließlich Brust und Hals.

Untersuchungen

Gelegentlich: Anstieg des Blutdrucks von etwa 5 mmHg (systolisch) und 3 mmHg (diastolisch) in einem Zeitraum von bis zu 12 Stunden nach der Verabreichung.

4.9 Überdosierung

Die Anwendung einer hohen Dosis von 25 mg Naratriptan bei einem gesunden männlichen Patienten führte zu einem Blutdruckanstieg um bis zu 71 mmHg und zu Nebenwirkungen einschließlich Benommenheit, Spannungen im Nacken, Müdigkeit und Verlust der Koordination. Der Blutdruck ging nach 8 Stunden ohne pharmakologische Intervention wieder auf seinen Ausgangswert zurück.

Es ist nicht bekannt, ob Hämo- oder Peritonealdialyse einen Einfluss auf die Plasmakonzentration von Naratriptan hat.

Behandlung

Im Falle einer Überdosierung von Naratriptan sollte der Patient mindestens 24 Stunden überwacht werden. Nach Bedarf sollten unterstützende Maßnahmen ergriffen werden.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe:Analgetika; Migränemittel; selektive Serotonin-5HT1-Agonisten

ATC-Code:N02CC02

Naratriptan ist ein selektiver Agonist der 5-Hydroxytryptamin1(5-HT1)-Rezeptoren, die eine vaskuläre Kontraktion bewirken. Dieser Rezeptor wird vor allem in intrakraniellen (zerebralen und duralen) Blutgefäßen gefunden. Naratriptan hat eine hohe Affinität zu klonierten humanen 5-HT1B- und 5-HT1D-Rezeptoren. Der humane 5-HT1B-Rezeptor entspricht vermutlich dem vaskulären 5-HT1-Rezeptor, der eine Kontraktion der intrakraniellen Blutgefäße bewirkt. Naratriptan hat wenig oder keine Wirkung auf andere 5-HT-Rezeptor-Subtypen (5-HT2, 5-HT3, 5-HT4und 5-HT7).

Bei Tieren vermindert Naratriptan die arterielle Durchblutung der Carotis-Gefäße. Dieser Kreislauf liefert Blut in das extra- und intrakranielle Gewebe, wie die Hirnhäute. Es wird vermutet, dass die Dilatation und/oder Ödembildung in diesen Gefäßen der zugrunde liegende Mechanismus der menschlichen Migräne ist. Zusätzlich weisen experimentelle Untersuchungen darauf hin, dass Naratriptan die Aktivität des Trigeminus-Nervs hemmt. Diese beiden Mechanismen tragen wahrscheinlich zu der Wirkung von Naratriptan gegen Migräne beim Menschen bei.

Eine Metaanalyse von Blutdruckmessungen in 15 Studien zeigte, dass der durchschnittliche maximale Anstieg des systolischen und diastolischen Blutdrucks in der Studienpopulation nach Einnahme einer 2,5 mg Dosis Naratriptan bei weniger als 5 mmHg beziehungsweise 3 mmHg lag. Diese Veränderungen des Blutdrucks wurden nicht durch Alter, Gewicht, Leber- oder Nierenfunktion beeinflusst.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption, Verteilung, Metabolismus und Ausscheidung

Nach oraler Verabreichung wurden maximale Plasmakonzentrationen nach 2 - 3 Stunden erreicht. Nach Einnahme einer 2,5 mg Naratriptan Filmtablette beträgt Cmaxungefähr 8,3 ng/ml (95 % Cl: 6,5 bis 10,5 ng/ml) bei Frauen und 5,4 ng/ml (95 % Cl: 4,7 bis 6,1 ng/ml) bei Männern.

Die orale Bioverfügbarkeit beträgt 74 % bei Frauen und 63 % bei Männern mit keinerlei Unterschieden in der Wirksamkeit und Verträglichkeit im klinischen Einsatz. Daher ist eine geschlechtsspezifische Dosisanpassung nicht erforderlich.

Das Verteilungsvolumen von Naratriptan beträgt 170 Liter. Die Plasmaproteinbindung ist gering (29 %).

Die mittlere Eliminations-Halbwertszeit (t1/2) liegt bei 6 Stunden.

Die mittlere Clearance nach intravenöser Verabreichung betrug 470 ml/min bei Männern und 380 ml/min bei Frauen.

Die renale Clearance ist bei Männern und Frauen ähnlich und liegt bei 220 ml/min. Sie ist damit höher als die glomeruläre Filtrationsrate, was darauf hindeutet, dass Naratriptan aktiv renal ausgeschieden wird.

Naratriptan wird vorwiegend in den Urin wieder ausgeschieden, 50 % der Dosis unverändert und 30 % als inaktive Metaboliten.

In vitro wurde Naratriptan durch ein breites Spektrum von Cytochrom-P450-Isoenzymen metabolisiert. Folglich sind signifikante metabolische Arzneimittelwechselwirkungen mit Naratriptan nicht zu erwarten (siehe Abschnitt 4.5).

Besondere Patientengruppen

Ältere Patienten:

Verglichen mit jungen gesunden Probanden (n = 12) wurde bei gesunden älteren Probanden (n = 12) in der gleichen Studie die Clearance um 26 % verringert.

Geschlecht:

AUC und Cmaxvon Naratriptan waren bei Männern ca. 35 % niedriger als bei Frauen. Es gab jedoch keine Unterschiede in der Wirksamkeit und Verträglichkeit im klinischen Einsatz. Daher ist eine geschlechtsspezifische Dosisanpassung nicht erforderlich (siehe Abschnitt 4.2).

Niereninsuffizienz:

Die renale Ausscheidung ist der wichtigste Weg für die Elimination von Naratriptan.

In einer Studie mit männlichen und weiblichen Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatin-Clearance 18 bis 115 ml/min; n = 15), die in Bezug auf Geschlecht, Alter und Gewicht mit gesunden Probanden (n = 8) vergleichbar waren, waren bei den Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion t1/2um ca. 80 % erhöht und die Clearance um ca. 50 % reduziert (siehe Abschnitt 4.2).

Leberfunktionsstörung:

Die Leber spielt eine untergeordnete Rolle bei der Clearance von oral verabreichtem Naratriptan. In einer Studie mit männlichen und weiblichen Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion (Child-Pugh-Stadium A oder B, n = 8), die in Bezug auf Geschlecht, Alter und Gewicht mit gesunden Probanden (n = 8) vergleichbar waren, waren bei den Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion t1/2um ca. 40 % erhöht und die Clearance um ca. 30 % reduziert (siehe Abschnitt 4.2).

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

In präklinischen Studien wurden keine klinisch relevanten Befunde beobachtet.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern

Lactose

Mikrokristalline Cellulose

Croscarmellose-Natrium

Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]

Filmüberzug

Hypromellose

Titandioxid (E 171)

Triacetin

Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172)

Indigocarmin, Aluminiumsalz (E 132)

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Die Filmtabletten sind in Aluminium/Aluminium-Blisterpackungen und in HDPE-Flaschen verpackt.

Blisterpackungen: 2, 3, 4, 6, 12 und 18 Filmtabletten

Klinikpackung mit 60 Filmtabletten

Flaschen: 30 und 500 Filmtabletten

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

neuraxpharm

Arzneimittel GmbH

Elisabeth-Selbert-Straße 23

40764 Langenfeld

Tel. 02173 / 1060 - 0

Fax 02173 / 1060 - 333

8. ZULASSUNGSNUMMER

86879.00.00

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

27.02.2012

10. STAND DER INFORMATION

05/2013

11. VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig









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