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Naropin 10mg/Ml Amp.10ml Injektionslösung

Document: 14.07.2006   Gebrauchsinformation (deutsch) change


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Gebrauchsinformation

Naropin 10 mg/ml Amp. 10 ml und 20 ml Injektionslösung,


Injektionslösung


(Zul.-Nr.: 37100.02.00, 37102.02.00)



Gebrauchsinformation: Information für den Anwender

Naropin®10 mg/ml Amp. 10 ml Injektionslösung

Naropin®10 mg/ml Amp. 20 ml Injektionslösung

Ropivacainhydrochlorid

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.

Diese Packungsbeilage beinhaltet:

1 Was ist Naropin 10 mg/ml Amp. und wofür wird es angewendet?

2 Was müssen Sie vor der Anwendung von Naropin 10 mg/ml Amp. beachten?

3 Wie ist Naropin 10 mg/ml Amp. anzuwenden?

4 Welche Nebenwirkungen sind möglich?

5 Wie ist Naropin 10 mg/ml Amp. aufzubewahren?

6 Weitere Informationen

1 Was ist Naropin 10 mg/ml Amp. und wofür wird es angewendet?

1.1 Naropin 10 mg/ml Amp. ist ein Arzneimittel zur örtlichen Betäubung (Lokalanästhetikum vom Amidtyp).

1.2 Naropin 10 mg/ml Amp. wird angewendet zur Betäubung bei chirurgischen Eingriffen als:

Epiduralanästhesie.

2 Was müssen Sie vor der Anwendung von Naropin 10 mg/ml Amp. beachten?

2.1 Naropin 10 mg/ml Amp. darf nicht angewendet werden


Die allgemeinen Gegenanzeigen in Verbindung mit einer Epiduralanästhesie sollten unabhängig vom verwendeten Lokalanästhetikum berücksichtigt werden.

2.2 Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Naropin 10 mg/ml Amp. ist erforderlich:

Regionalanästhesien sollten ausschließlich in entsprechend eingerichteten Räumlichkeiten und durch entsprechend ausgebildetes Personal erfolgen. Ausrüstung und Arzneimittel für das Monitoring und eine notfallmäßige Wiederbelebung sind bereitzustellen. Patienten, bei denen eine große Blockade vorgenommen wird, sollten in einem optimalen Zustand hierfür sein. Vor Beginn der Blockade sollte ein intravenöser Zugang gelegt werden. Der verantwortliche Arzt sollte die erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um eine intravasale Injektion zu vermeiden (siehe Abschnitt 3.2 „Dosis“). Außerdem sollte er entsprechend ausgebildet sein und über ausreichende Kenntnisse der Anzeichen und der Behandlung von Nebenwirkungen, systemischer Toxizität und anderen Komplikationen verfügen (siehe Abschnitt 3.3 „Wenn eine zu große Menge von Naropin 10 mg/ml Amp. angewendet wurde“ und Abschnitt 4.1 „Nebenwirkungen“). Eine solche Komplikation kann z. B. eine unbeabsichtigte subarachnoidale Injektion sein, die eine hohe Spinalanästhesie mit Atemstillstand und niedrigem Blutdruck verursachen kann. Krämpfe traten nach einer Plexus-brachialis-Blockade und einer Epiduralanästhesie vergleichsweise am häufigsten auf. Dies resultiert wahrscheinlich aus einer versehentlichen intravasalen Injektion oder einer zu schnellen Absorption vom Injektionsort.


Bei Plexusblockaden kann es vorkommen, dass ein großes Volumen des Lokalanästhetikums in stark durchbluteten Regionen, oft in der Nähe großer Gefäße, angewendet wird. Dort besteht ein erhöhtes Risiko einer intravasalen Injektion und/oder einer schnellen systemischen Absorption, was zu hohen Plasmakonzentrationen führen kann.


Bestimmte lokalanästhetische Verfahren wie z. B. Injektionen in der Kopf- und Halsregion, können, unabhängig vom verwendeten Lokalanästhetikum, mit einer erhöhten Häufigkeit schwerwiegender unerwünschter Wirkungen verbunden sein. Es ist dafür zu sorgen, dass Injektionen in entzündete Bereiche vermieden werden.


Manche Patienten sollten besonders genau beobachtet werden, auch wenn bei ihnen eine Regionalanästhesie besonders oft angezeigt ist:

Patienten, die mit Antiarrhythmika der Klasse III (z. B. Amiodaron) behandelt werden, sind streng zu überwachen. Ein EKG-Monitoring sollte in Betracht gezogen werden, da sich die Wirkungen auf das Herz addieren können.


In sehr seltenen Fällen wurde über das Auftreten eines Herzstillstandes während der Anwendung von Naropin zur Epiduralanästhesie oder zur peripheren Nervenblockade, vor allem nach einer unbeabsichtigten, versehentlichen intravasalen Injektion bei älteren Patienten und bei Patienten mit begleitender Herzerkrankung, berichtet. In einigen Fällen war die Wiederbelebung schwierig. Bei einem Herzstillstand können längere Wiederbelebungsversuche für eine mögliche Wiederbelebung erforderlich sein.

Ropivacain wird in der Leber metabolisiert und sollte daher bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz mit besonderer Vorsicht angewendet werden. Bei wiederholter Verabreichung kann eine Verminderung der Dosierung zur Anpassung an die verzögerte Ausscheidung erforderlich werden. Bei Anwendung von Einzeldosen oder bei Kurzzeitanwendung ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion eine Anpassung der Dosis im Allgemeinen nicht erforderlich. Azidose oder verminderte Plasmaproteinkonzentrationen, wie sie häufig bei Patienten mit chronischem Nierenversagen beobachtet werden, erhöhen möglicherweise die systemische Toxizität.


Patienten mit Hypovolämie können während einer Epiduralanästhesie unabhängig vom verwendeten Lokalanästhetikum eine plötzliche und schwere Hypotonie entwickeln.


Bei Patienten, die gleichzeitig mit starken CYP1A2-Hemmern wie Fluvoxamin und Enoxacin behandelt werden, sollte eine längere Anwendung von Ropivacain vermieden werden (siehe 2.3 „Bei Anwendung von Naropin 10 mg/ml Amp. mit anderen Arzneimitteln“).


Eine mögliche Kreuzallergie mit anderen Lokalanästhetika vom Amidtyp sollte in Betracht gezogen werden.

Kinder

Die Anwendung von Naropin 10 mg/ml Amp. bei Kindern unter 12 Jahren kann nicht empfohlen werden, da hierzu keine Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit vorliegen.

2.3 Bei Anwendung von Naropin 10 mg/ml Amp. mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Naropin 10 mg/ml Amp. sollte nur mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten, die andere Lokalanästhetika oder Arzneimittel erhalten, die strukturell mit Anästhetika vom Amidtyp verwandt sind, da sich die systemischen toxischen Wirkungen addieren. Dies trifft z. B. für bestimmte Antiarrhythmika wie Lidocain und Mexiletin zu. Die gleichzeitige Anwendung von Naropin 10 mg/ml Amp. und Allgemeinnarkotika oder Opioiden kann die jeweiligen (Neben-)Wirkungen verstärken. Es sind keine spezifischen Interaktionsstudien mit Ropivacain und Antiarrhythmika der Klasse III (z. B. Amiodaron) durchgeführt worden, dennoch ist Vorsicht geboten (siehe auch 2.2 „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Naropin 10 mg/ml Amp. ist erforderlich“).


Das Cytochrom-P-450 (CYP) 1A2 ist beteiligt an der Bildung von 3-Hydroxyropivacain, dem Hauptmetaboliten. Bei gleichzeitiger Anwendung von Fluvoxamin, einem selektiven und wirksamen CYP1A2-Hemmer, war die Plasmaclearance in vivo um bis zu 77 % vermindert. Somit können starke CYP1A2-Hemmer wie Fluvoxamin und Enoxacin, wenn sie während einer längeren Anwendung von Naropin 10 mg/ml Amp. gleichzeitig gegeben werden, Wechselwirkungen mit Naropin 10 mg/ml Amp. haben. Eine längere Anwendung von Ropivacain sollte bei Patienten vermieden werden, die begleitend mit starken CYP1A2-Hemmern behandelt werden (siehe auch 2.2 „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Naropin 10 mg/ml Amp. ist erforderlich“).


Bei gleichzeitiger Verabreichung von Ketoconazol, einem selektiven und wirksamen CYP3A4-Hemmer, wurde die Plasmaclearance von Ropivacain in vivo um 15 % vermindert. Die Hemmung dieses Isoenzyms ist jedoch wahrscheinlich nicht klinisch relevant.


In vitro ist Ropivacain ein kompetitiver Hemmer von CYP2D6, jedoch hemmt es dieses Isoenzym offensichtlich nicht bei klinisch erreichten Plasmakonzentrationen.

2.4 Schwangerschaft und Stillzeit

Mit Ausnahme der epiduralen Anwendung in der Geburtshilfe gibt es keine ausreichenden Daten zur Anwendung von Ropivacain in der Schwangerschaft. In tierexperimentellen Studien zeigten sich keine direkten oder indirekten schädlichen Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Entbindung oder postnatale Entwicklung.


Es gibt keine Untersuchungen beim Menschen zur Frage des Übertritts von Ropivacain in die Muttermilch.

2.5 Verkehrstüchtigkeit und Bedienen von Maschinen

Zur Frage, ob Naropin 10 mg/ml Amp. die Fähigkeit zum Lenken von Kraftfahrzeugen oder zum Bedienen von Maschinen beeinflusst, liegen keine Daten vor. Abhängig von der Dosis kann jedoch ein geringer Einfluss auf psychische Funktionen und die Koordination erwartet werden. Auch wenn sonst keine deutlichen Zeichen einer ZNS-Toxizität vorhanden sind, können die motorische Beweglichkeit und die Reaktionsfähigkeit vorübergehend vermindert sein.

2.6 Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Naropin 10 mg/ml Amp.

1 Ampulle zu 10 ml enthält maximal 1,6 mmol (37 mg) Natrium.

1 Ampulle zu 20 ml enthält maximal 3,2 mmol (74 mg) Natrium.

Wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen, sollte dies berücksichtigt werden.

3 Wie ist Naropin 10 mg/ml Amp. anzuwenden?

Art der Anwendung

Zur epiduralen Anwendung.

3.2 Dosis:

Naropin 10 mg/ml Amp. soll nur von (oder unter der Aufsicht von) Ärzten angewendet werden, die in der Regionalanästhesie erfahrenen sind.


Die folgende Tabelle dient als Leitfaden für gebräuchliche Blockaden. Es soll die kleinste Dosis angewendet werden, die eine wirksame Blockade hervorruft. Für die Festlegung der Dosis sind die Erfahrung des Klinikers sowie die Kenntnis des Allgemeinzustandes des Patienten ausschlaggebend.


Erwachsene und Kinder älter als 12 Jahre:





Konz. mg/ml


Volumen

ml


Dosis

mg


Beginn

Minuten


Dauer

Stunden

Chirurgische Anästhesie







Lumbale Epiduralanästhesie

Chirurgie



7,5



15-25



113-188



10-20



3-5




10,0


15-20


150-200


10-20


4-6


Kaiserschnitt


7,5


15-20


113-1501)


10-20


3-5


Thorakale Epiduralanästhesie












Blockade bei postoperativem Schmerz


7,5


5-15

(abhängig vom Injektionsort)


38-113


10-20


n/z2)

Plexusblockaden*

(Plexus-brachialis-Blockaden)


7,5


30-40


225-3003)

10-25


6-10


Leitungs‑ und Infiltrationsanästhesie

(z. B. kleinere Nervenblockaden und Infiltration)


7,5


1-30


7,5-225


1-15


2-6


Akute Schmerztherapie












Lumbale Epiduralanalgesie












Bolus


2,0


10-20


20-40


10-15


0,5-1,5


Intermittierende Injektion (top-up)


2,0


10-15


20-30






(z. B. Behandlung von Wehenschmerz)




(Minimum-

In­tervall

30 Min.)








Kontinuierliche epidurale Infusion, z. B.

geburtshilfliche Analgesie

postoperative Analgesie



2,0

2,0



6-10 ml/h

6-14 ml/h



12-20 mg/h

12-28 mg/h



n/z

n/z



n/z

n/z


Thorakale Epiduralanalgesie












Kontinuierliche Infusion

(postoperative Schmerzen)


2,0


6-14 ml/h


12-28 mg/h


n/z


n/z













Leitungs- und Infiltrationsanästhesie












(z. B. kleinere Nervenblockaden und Infiltration)


2,0


1-100


2,0-200


1-5


2-6








Periphere Nervenblockade

(z. B. N.-femoralis-Blockade oder interskalenäre Blockade)







Kontinuierliche Infusion oder intermittierende Injektionen (z. B. Behandlung postoperativer Schmerzen)

2,0

5-10 ml/h

10-20 mg/h

n/z

n/z








Die in der Tabelle angegebenen Dosierungen sind so festgelegt, dass eine wirksame Blockade erreicht wird und sollten als Richtlinien zur Anwendung bei Erwachsenen betrachtet werden. Individuelle Abweichungen hinsichtlich Einsetzen und Dauer der Blockade treten auf. Die Angaben in der Spalte „Dosis" geben die erwarteten durch­schnittlichen Dosis­bereiche an. Fachbücher sollten für spezifische Blocktechniken und individuelle Patientenanforderungen konsultiert werden.


* Hinsichtlich der Plexusblockaden kann nur für die Plexus-brachialis-Blockaden eine Dosierungsempfehlung gegeben werden. Für andere Plexusblockaden können geringere Dosen erforderlich sein. Es liegen bisher keine Erfahrungen für spezifische Dosisempfehlungen für andere Blockaden vor.


1) Zunehmende Dosen sind anzuwenden, als Anfangsdosis ca. 100 mg (97,5 mg = 13 ml; 105 mg = 14 ml) innerhalb von 3 - 5 min. Zwei zusätzliche Dosen, insgesamt 50 mg, können bei Bedarf verabreicht werden.

2) n/z = nicht zutreffend

3) Die Dosis für eine Plexusblockade ist je nach Verabreichungsort und Patientenzustand anzupassen. Interskalenäre und supraklavikuläre Plexus-brachialis-Blockaden können - unabhängig vom verwendeten Lokalanästhetikum - zu einer größeren Häufigkeit von schwerwiegenden Nebenwirkungen führen (siehe 2.2 „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Naropin 10 mg/ml Amp. ist erforderlich“).


Im Allgemeinen erfordert eine Anästhesie für Operationen (z. B. epidurale Applikation) die höheren Konzentrationen und Dosen. Zur Epiduralanästhesie wird Naropin 10 mg/ml Amp. Injektionslösung empfohlen, da hier eine ausgeprägte motorische Blockade für die Operation erforderlich ist. Zur Schmerztherapie (z. B. epidurale Applikation zur Beherrschung akuter Schmerzzustände) werden die niedrigeren Konzentrationen und Dosen empfohlen.


Zur Epiduralanästhesie bei chirurgischen Eingriffen wurden Einzeldosen bis zu 250 mg Ropivacain angewendet und gut vertragen.


Eine begrenzte Anzahl von Patienten erhielt zur Plexus-brachialis-Blockade eine Einzeldosis von 300 mg, die gut vertragen wurde.


Konzentrationen über 7,5 mg Ropivacain/ml sind für die Indikation Kaiserschnitt nicht dokumentiert.


Die Anwendung von Naropin 10 mg/ml Amp. bei Kindern unter 12 Jahren kann nicht empfohlen werden, da hierzu keine Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit vorliegen.

Anwendungshinweise

Zur Vermeidung einer intravasalen Injektion wird eine wiederholte Aspiration vor und während der Injektion empfohlen. Die Vitalfunktionen des Patienten sollten während der Injektion unter dauerndem verbalen Kontakt streng überwacht werden. Beim Auftreten toxischer Symptome muss die Injektion sofort gestoppt werden.


Wenn eine hohe Dosis injiziert werden soll, wird die vorherige Verabreichung einer Testdosis von 3 bis 5 ml Lidocain mit Adrenalin (Epinephrin) (Xylocain®2 % mit Adrenalin 1:200 000) empfohlen.

Eine versehentliche intravaskuläre Injektion lässt sich an einer vorübergehenden Erhöhung der Herzfrequenz erkennen und eine unbeabsichtigte intrathekale Injektion durch Anzeichen einer Spinalblockade.

Eine Aspiration sollte vor und während der Applikation der Hauptdosis durchgeführt werden. Die Hauptdosis sollte langsam oder in steigenden Dosen mit einer Geschwindigkeit von 25 bis 50 mg/min injiziert werden.


Bei länger dauernden Blockaden, durch kontinuierliche Epiduralinfusion oder durch wiederholte Bolusinjektion, müssen die Risiken toxischer Plasmakonzentrationen oder lokaler Nervenläsionen bedacht werden. Die bei Operationen und postoperativer Analgesie über einen Zeitraum von 24 Stunden kumulativ verabreichten Dosen von bis zu 675 mg Ropivacain wurden von Erwachsenen gut vertragen, ebenso wie die über einen Zeitraum von 72 Stunden kontinuierlich über eine epidurale Infusion verabreichten Dosen von bis zu 28 mg/Stunde. Eine begrenzte Anzahl von Patienten erhielt höhere Dosen von bis zu 800 mg pro Tag, die mit relativ wenigen unerwünschten Wirkungen verbunden waren.


Zur Behandlung postoperativer Schmerzen wird folgende Technik empfohlen:

Falls dies nicht schon präoperativ geschehen ist, wird via Epiduralkatheter mit Naropin 7,5 mg/ml Amp. 10 ml Injektionslösung bzw. 20 ml Injektionslösung eine Epiduralanästhesie eingeleitet. Die Analgesie wird mit einer Infusion von Naropin 2 mg/ml bag 100 ml Infusionslösung bzw. 200 ml Infusionslösung aufrechterhalten. Infusionsgeschwindigkeiten von 6 bis 14 ml/Stunde (12 bis 28 mg) sichern bei mäßigen bis schweren postoperativen Schmerzen in den meisten Fällen ausreichende Analgesie mit nur geringer und nicht progressiver motorischer Blockade. Die maximale Anwendungsdauer der Epiduralblockade ist 3 Tage. Der analgetische (schmerzstillende) Effekt sollte überprüft werden, damit bei geringem Restschmerz der Katheter baldmöglichst entfernt werden kann. Mit dieser Technik wird eine signifikante Reduktion des Bedarfes an Opioiden erreicht.


In klinischen Prüfungen wurde Naropin 2 mg/ml bag 100 ml Infusionslösung bzw. 200 ml Infusionslösung als Epiduralinfusion alleine oder gemischt mit 1 - 4 Mikrogramm/ml Fentanyl bis zu 72 Stunden zur Behandlung von postoperativen Schmerzen gegeben. Die Kombination von Naropin 2 mg/ml bag und Fentanyl verbesserte die Schmerzlinderung, verursachte aber opioidtypische Nebenwirkungen. Die Kombination von Naropin und Fentanyl wurde nur für Naropin 2 mg/ml untersucht.


Bei kontinuierlicher peripherer Regionalanästhesie (kontinuierliche Infusion) oder wiederholten Blockaden (wiederholte Injektionen) muss das Risiko von toxischen Plasmakonzentrationen bzw. von (technikbedingten) lokalen Nervenläsionen bedacht werden. In klinischen Prüfungen wurde vor dem Eingriff eine femorale Nervenblockade mit 300 mg Naropin 7,5 mg/ml und ein Interskalenusblock mit 225 mg Naropin 7,5 mg/ml gesetzt. Die Schmerzfreiheit wurde anschließend mit Naropin 2 mg/ml aufrechterhalten. Infusionsraten oder intermittierende Injektionen von 10 bis 20 mg pro Stunde über 48 Stunden führten zu ausreichender Analgesie und wurden gut vertragen.


Das Arzneimittel muss vor dem Gebrauch visuell geprüft werden. Die Lösung soll nur dann verwendet werden, wenn sie klar und praktisch partikelfrei ist und wenn das Behältnis unbeschädigt ist.


Nur zum einmaligen Gebrauch. Nicht verbrauchte Lösungen sind zu verwerfen.


In alkalischen Lösungen können Niederschläge auftreten, da Ropivacain bei einem pH > 6 schwer löslich ist.

3.3 Wenn eine zu große Menge von Naropin 10 mg/ml Amp. angewendet wurde

treten abhängig von der Injektionsstelle Spitzenplasmakonzentrationen erst ein bis zwei Stunden nach der Injektion auf. Zeichen von Toxizität können daher verzögert auftreten.

Eine akzidentelle intravaskuläre Injektion kann unmittelbare (innerhalb von Sekunden bis zu wenigen Minuten) systemische toxische Reaktionen verursachen.


Akute systemische Toxizität

Systemische toxische Reaktionen betreffen in erster Linie das Zentralnervensystem (ZNS) und das kardiovaskuläre System. Solche Reaktionen werden durch hohe Blutkonzentrationen eines Lokalanästhetikums verursacht, die bei einer (versehentlichen) intravasalen Injektion, Überdosierung oder außergewöhnlich schneller Absorption aus stark vaskularisierten Regionen auftreten können (siehe 2.2 „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Naropin 10 mg/ml Amp. ist erforderlich“). ZNS-Reaktionen sind bei allen Lokalanästhetika vom Amidtyp ähnlich, während kardiale Reaktionen stärker, sowohl quantitativ als auch qualitativ, von dem Wirkstoff abhängen.


Bei Kindern können frühe Anzeichen einer lokalen Toxizität des Anästhetikums schwer erkennbar sein, wenn die Blockade während einer Allgemeinanästhesie durchgeführt wird.


ZNS

Bei toxischen Wirkungen auf das ZNS können Stufen mit Symptomen ansteigenden Schweregrades unterschieden werden. Anfänglich werden Symptome wie Seh- oder Hörstörungen, periorales Taubheitsgefühl, Schwindelgefühl, leichte Benommenheit, Kribbeln und Parästhesien beobachtet. Dysarthrie, Rigor und Tremor sind schwerwiegender und können den Beginn von generalisierten Krämpfen andeuten. Solche Anzeichen dürfen nicht als ein neurotisches Verhalten missverstanden

werden. Bewusstlosigkeit und tonisch-klonische Krämpfe können folgen, die einige Sekunden bis mehrere Minuten dauern können. Hypoxie und Hyperkapnie treten während der Konvulsionen durch die erhöhte Muskelaktivität zusammen mit Respirationsstörungen rasch auf. In schweren Fällen kann sogar eine Apnoe auftreten. Die respiratorische und metabolische Azidose verstärkt und verlängert die toxischen Wirkungen der Lokalanästhetika.


Nach Rückverteilung des Lokalanästhetikums aus dem ZNS und anschließendem Abbau und Exkretion tritt dann wieder Erholung ein. Wenn nicht große Mengen des Wirkstoffes injiziert wurden, kann sich der Zustand des Patienten rasch normalisieren.


Kardiovaskuläre Toxizität

Die Symptome der kardiovaskulären Toxizität sind schwerwiegender. Hypotonie, Bradykardie, Arrhythmie und sogar Herzstillstand können infolge hoher systemischer Konzentrationen des Lokalanästhetikums auftreten. Die i.v.-Infusion von Ropivacain bewirkte bei freiwilligen Probanden eine Verringerung der Reizleitung und Kontraktilität.


Toxischen Wirkungen auf das kardiovaskuläre System gehen im Allgemeinen ZNS-Toxizitätssymptome voraus, es sei denn, der Patient erhält eine Allgemeinanästhesie oder ist durch Substanzen wie Benzodiazepine oder Barbiturate stark sediert.


Akuttherapie

Ausrüstung und Arzneimittel für das Monitoring sowie eine notfallmäßige Wiederbelebung sind unmittelbar zur Verfügung zu stellen. Wenn akute systemische Intoxikationserscheinungen auftreten, muss die Injektion des Lokalanästhetikums sofort gestoppt werden.

Im Fall von Krämpfen ist eine entsprechende Behandlung erforderlich. Die Behandlungsziele sind die Aufrechterhaltung der Sauerstoffversorgung, die Beseitigung der Krämpfe und die Unterstützung des Kreislaufs. Es muss Sauerstoff verabreicht werden und - wenn nötig - die Atmung mittels Beatmungsbeutel unterstützt werden. Wenn die Krämpfe nicht spontan innerhalb von 15 bis 20 Sekunden abklingen, muss ein Antikonvulsivum i.v. verabreicht werden. Thiopental Natrium, 1 bis 3 mg/kg, i.v. löst die Krämpfe rasch. Alternativ dazu kann Diazepam, 0,1 mg/kg, i.v. gegeben werden, auch wenn die Wirkung langsamer eintritt. Succinylcholin i.v. stoppt die Muskelkrämpfe, aber der Patient benötigt eine kontrollierte Beatmung und tracheale Intubation.

Bei kardiovaskulärer Depression (Hypotonie, Bradykardie) soll ein Vasokonstriktor i.v. verabreicht werden. Diese Behandlung ist, wenn notwendig, nach 2 bis 3 Minuten zu wiederholen.

Kindern sollten Dosen entsprechend ihrem Alter und Gewicht verabreicht werden.

Sollte ein Kreislaufstillstand eintreten, müssen umgehend kardiopulmonale Wiederbelebungsmaßnahmen ergriffen werden. Eine optimale Sauerstoffzufuhr, künstliche Beatmung, Kreislaufunterstützung und die Behandlung der Azidose sind lebenswichtig.


Bei einem Herzstillstand kann eine Wiederbelebung längere Wiederbelebungsversuche voraussetzen.


Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

4 Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann Naropin 10 mg/ml Amp. Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.


Das Nebenwirkungsprofil von Naropin 10 mg/ml Amp. entspricht dem anderer lang wirksamer Lokalanästhetika vom Amidtyp.

Die Nebenwirkungen des Arzneimittels müssen von den physiologischen Wirkungen der Nervenblockade selbst, z. B. einer Abnahme des Blutdrucks und einer Verlangsamung des Herzschlags während der epiduralen/spinalen Blockade, unterschieden werden. Der zu erwartende Anteil an Patienten, die Nebenwirkungen erleiden, schwankt mit der Art der Anwendung von Naropin 10 mg/ml Amp.. Systemische und lokale Nebenwirkungen von Naropin 10 mg/ml Amp. treten gewöhnlich wegen übermäßiger Dosierung, schneller Aufnahme in den Organismus (Absorption) oder versehentlicher Injektion in ein Blutgefäß auf. Die am häufigsten aufgetretenen Nebenwirkungen, Übelkeit und Blutdruckerniedrigung (Hypotonie), sind während Anästhesie und Operationen im Allgemeinen sehr häufig. Es ist nicht möglich, die Reaktionen, die durch die klinische Situation verursacht werden, von solchen zu unterscheiden, die durch das Arzneimittel oder die Blockade verursacht werden.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig:

mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig:

weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich:

weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten

Selten:

weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten

Sehr selten:

weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle

4.1 Nebenwirkungen

Sehr häufig

Störungen des Gefäßsystems: Blutdruckerniedrigung

Störungen des Magen-Darm-Trakts: Übelkeit


Häufig

Störungen des Nervensystems: Kribbeln oder Taubheitsgefühl, Schwindel, Kopfschmerzen

Störungen der Herzfunktion: verlangsamter Herzschlag, beschleunigter Herzschlag

Störungen des Gefäßsystems: Bluthochdruck

Störungen des Magen-Darm-Trakts: Erbrechen

Störungen der Nierenfunktion und der Harnwege: Harnverhaltung

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden

am Verabreichungsort: Temperaturerhöhung, Muskelsteifheit, Rückenschmerzen


Gelegentlich

Psychiatrische Störungen: Angst

Störungen des Nervensystems: ZNS-Toxizitätssymptome (Krämpfe, tonisch-klonische Krämpfe, Anfälle, leichte Benommenheit, zirkumorale Parästhesie, Taubheit der Zunge, Hyperakusis, Tinnitus, Sehstörungen, Dysarthrie, Muskelzucken, Tremor)*, herabgesetzte Empfindungen auf Berührungen (Hypästhesie)

Störungen des Gefäßsystems: Synkopen (kurze Bewusstlosigkeit)

Störungen der Atemwege, des Brustraums

und Mediastinums: Atemnot

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden

am Verabreichungsort: Absinken der Körpertemperatur


Selten

Störungen der Herzfunktion: Herzstillstand, Herzrhythmusstörungen

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden

am Verabreichungsort: allergische Reaktionen (anaphylaktische Reaktionen, angioneurotisches Ödem und Urtikaria)


* Diese Symptome treten normalerweise aufgrund versehentlicher intravasaler Injektion, Überdosierung oder schneller Absorption auf (siehe 3.3 „Wenn eine zu große Menge von Naropin 10 mg/ml Amp. angewendet wurde“).


Die häufigsten bei Kindern beobachteten klinisch relevanten Nebenwirkungen sind Erbrechen, Übelkeit, Juckreiz und Harnstau.


Klassenbezogene Nebenwirkungen:

Neurologische Komplikationen

Nervenleiden (Neuropathie) und eine Verletzung des Rückenmarks (z. B. Arteria-spinalis-anterior-Syndrom, Arachnoiditis, Kaudasyndrom) wurden mit der Regionalanästhesie in Zusammenhang gebracht und können in seltenen Fällen zu bleibenden Schäden führen. Diese Komplikationen sind unabhängig vom verwendeten Lokalanästhetikum.


Totale spinale Blockade

Eine totale spinale Blockade kann auftreten, wenn eine epidurale Dosis versehentlich intrathekal angewendet wird.

4.2 Gegenmaßnahmen

Zu Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen und Behandlung einer akuten systemischen Toxizität siehe 3.3 „Wenn eine zu große Menge von Naropin 10 mg/ml Amp. angewendet wurde“.

5 Wie ist Naropin 10 mg/ml Amp. aufzubewahren?

Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch oder Zubereitung:

Aus mikrobiologischer Sicht sollte das Arzneimittel unmittelbar verwendet werden. Wird es nicht unmittelbar verwendet, liegen die Verwendungsdauer und Aufbewahrungsbedingungen vor der Anwendung in der Verantwortlichkeit des Anwenders; die Verwendungsdauer des Produkts ist normalerweise nicht länger als 24 Stunden bei 2 bis 8 °C.

Aufbewahrungsbedingungen:

Nicht über 30 °C lagern.

Nicht einfrieren.

6 Weitere Informationen

6.1 Was Naropin 10 mg/ml Amp. enthält:

Der Wirkstoff ist: Ropivacainhydrochlorid.

1 ml Injektionslösung enthält: 10 mg Ropivacainhydrochlorid (als Ropivacainhydrochlorid 1 H2O)


1 Ampulle mit 10 ml Injektionslösung enthält: 100 mg Ropivacainhydrochlorid (als Ropivacainhydrochlorid 1 H2O).


1 Ampulle mit 20 ml Injektionslösung enthält: 200 mg Ropivacainhydrochlorid (als Ropivacainhydrochlorid 1 H2O).


Die sonstigen Bestandteile sind: Natriumchlorid, Natriumhydroxid/Salzsäure 7 % zur pH-Wert-Einstellung, Wasser für Injektionszwecke.

Wie Naropin 10 mg/ml Amp. aussieht und Inhalt der Packung:

Polypropylen-Ampullen (geeignet für den Gebrauch mit Luerlock- und Luer-Spritzen).

Naropin 10 mg/ml Amp. 10 ml ist in Packungen mit 5 DuoFit®-Ampullen zu je 10 ml Injektionslösung steril geblistert [N 1] erhältlich.

Naropin 10 mg/ml Amp. 20 ml ist in Packungen mit 5 DuoFit®-Ampullen zu je 20 ml Injektionslösung steril geblistert [N 1] erhältlich.

6.3 Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller:

AstraZeneca GmbH

22876 Wedel

Telefon: 0 41 03 / 70 80

Telefax: 0 41 03 / 708 32 93

E-Mail: azinfo@astrazeneca.com

www.astrazeneca.de


Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Juli 2006.


In anderen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union ist das Arzneimittel ebenfalls unter der Bezeichnung Naropin zugelassen.

Ausnahmen:

Schweden: Narop

Frankreich, Griechenland, Portugal: Naropeine

Italien: Naropina


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Servicehotline für Produktanfragen: 0800 22 88 660

pal-42ii-naropin-10-amp--07-06 Si Stand: 13.07.2006