Naropin 7,5mg/Ml Amp.10ml Injektionslösung
Textentwurf der |
S. 0 |
Gebrauchsinformation |
Naropin 7,5 mg/ml Amp. 10 ml Injektionslösung, |
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Injektionslösung steril geblistert |
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(Zul.-Nr.: 37100.01.00) |
Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,
bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihre(n) Ärztin/Arzt oder Ihre(n) Apothekerin/Apotheker.
Gebrauchsinformation
Naropin 7,5 mg/ml Amp. 10 ml Injektionslösung
Wirkstoff: Ropivacainhydrochlorid
Zusammensetzung
1 ml Injektionslösung enthält:
Arzneilich wirksamer Bestandteil
7,93 mg Ropivacainhydrochlorid 1 H2O
(entspricht 7,5 mg Ropivacainhydrochlorid)
Natriumchlorid, Natriumhydroxid/Salzsäure 7 % zur pH-Wert-Einstellung, Wasser für Injektionszwecke
5 DuoFit®-Ampullen mit je 10 ml Injektionslösung steril geblistert [N 1] für die perineurale und epidurale Anwendung
Stoff- oder Indikationsgruppe oder Wirkungsweise
Name und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers und des Herstellers
AstraZeneca GmbH
22876 Wedel
Telefon: 0 41 03 / 70 80
Telefax: 0 41 03 / 708 32 93
E-Mail: azinfo@astrazeneca.com
www.astrazeneca.de
Hersteller:
AstraZeneca AB
S-151 85 Södertälje
Schweden
Anwendungsgebiete
-
Epiduralanästhesie für chirurgische Eingriffe einschließlich Kaiserschnitt
-
Plexusblockade
-
Leitungs- und Infiltrationsanästhesie
Gegenanzeigen
Wann darf Naropin 7,5 mg/ml Amp. 10 ml Injektionslösung nicht angewendet werden?
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Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Lokalanästhetika vom Amidtyp
-
Allgemeine Gegenanzeigen in Verbindung mit einer Epiduralanästhesie sollten unabhängig vom verwendeten Lokalanästhetikum berücksichtigt werden.
-
Intravenöse Regionalanästhesie
-
Parazervikalanästhesie in der Geburtshilfe
-
Hypovolämie
Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Mit Ausnahme der Anwendung in der Geburtshilfe gibt es keine ausreichenden Daten zur Anwendung von Ropivacain in der Schwangerschaft. In Tierstudien zeigten sich keine direkten oder indirekten schädlichen Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Entbindung oder postnatale Entwicklung.
Stillzeit
Es gibt keine Untersuchungen beim Menschen zur Frage des Übertritts von Ropivacain in die Muttermilch.
Was ist bei Kindern und älteren Menschen zu berücksichtigen?
Siehe Abschnitte „Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“ und „Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung".
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise
Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?
Regionalanästhesien sollten ausschließlich in entsprechend eingerichteten Räumlichkeiten und durch entsprechend ausgebildetes Personal erfolgen. Ausrüstung und Arzneimittel für das Monitoring und eine notfallmäßige Wiederbelebung sind bereitzustellen. Bei Patienten, bei denen eine große Blockade vorgenommen wird oder hohe Dosen verabreicht werden, ist vor Beginn der Blockade ein intravenöser Zugang für Notfallmedikamente zu legen. Der verantwortliche Arzt sollte entsprechend ausgebildet sein und über ausreichende Kenntnisse über Anzeichen und Behandlung von Nebenwirkungen, systemischer Toxizität und anderen Komplikationen verfügen, wie einer unbeabsichtigten subarachnoidalen Injektion, die z. B. eine hohe Spinalanästhesie mit Apnoe (Atemstillstand) und Hypotension verursachen kann. Nach der Plexus-brachialis-Blockade und der Epiduralanästhesie traten Krämpfe vergleichsweise am häufigsten auf. Dies resultiert wahrscheinlich aus einer akzidentellen Injektion oder einer zu schnellen Absorption vom Injektionsort.
Bestimmte Lokalanästhesien, z. B. Injektionen in der Kopf‑ und Halsregion, können unabhängig vom verwendeten Lokalanästhetikum von einer größeren Häufigkeit ernster unerwünschter Reaktionen begleitet sein. Es ist dafür zu sorgen, dass Injektionen in entzündete Bereiche vermieden werden.
Die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren kann so lange nicht empfohlen werden, bis weitere Erfahrungen vorliegen.
Patienten in altersbedingt schlechtem Allgemeinzustand oder Patienten mit teilweisem oder vollständigem AV‑Block, schwerer Leber‑ oder Nierenfunktionsstörung sollten besonders genau beobachtet werden, wenn auch bei diesen Patienten eine Regionalanästhesie besonders häufig angezeigt ist.
Ropivacain wird in der Leber metabolisiert und sollte daher bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz mit besonderer Vorsicht angewendet werden. Bei wiederholter Verabreichung kann eine Verminderung der Dosierung zur Anpassung an die verzögerte Ausscheidung erforderlich werden. Bei Anwendung von Einzeldosen oder bei Kurzzeitanwendung ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion eine Anpassung der Dosis im Allgemeinen nicht erforderlich. Azidose oder verminderte Plasmaproteinkonzentrationen, wie sie häufig bei Patienten mit chronischem Nierenversagen beobachtet werden, erhöhen möglicherweise die systemische Toxizität.
Patienten mit Hypovolämie können während einer Epiduralanästhesie unabhängig vom verwendeten Lokalanästhetikum eine plötzliche und schwere Hypotonie entwickeln.
Eine längere Anwendung von Ropivacain sollte bei Patienten vermieden werden, die gleichzeitig mit starken CYP1A2-Hemmern wie Fluvoxamin und Enoxacin behandelt werden (siehe Abschnitt „Wechselwirkungen“).
Eine mögliche Überempfindlichkeit gegenüber anderen Lokalanästhetika vom Amidtyp sollte in Betracht gezogen werden.
Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten?
Zur Frage, ob Ropivacain die Fähigkeit zum Lenken von Kraftfahrzeugen oder zum Bedienen von Maschinen beeinflusst, liegen keine Daten vor. Abhängig von der Dosis kann jedoch ein geringer Einfluss auf psychische Funktionen und die Koordination erwartet werden. Auch wenn sonst keine deutlichen Zeichen einer ZNS-Toxizität vorhanden sind, können die motorische Beweglichkeit und die Reaktionsfähigkeit vorübergehend vermindert sein.
Worauf muss bei der Anwendung noch geachtet werden?
In alkalischen Lösungen können Niederschläge auftreten, da Ropivacain bei einem pH > 6 schwer löslich ist.
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Naropin 7,5 mg/ml Amp. 10 ml Injektionslösung?
Naropin 7,5 mg/ml Amp. 10 ml Injektionslösung sollte nur mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten, die andere Lokalanästhetika oder Arzneimittel erhalten, die strukturell mit Anästhetika vom Amidtyp verwandt sind, z.B. bestimmte Antiarrhythmika, da sich die toxischen Wirkungen addieren. Die gleichzeitige Anwendung von Naropin 7,5 mg/ml Amp. 10 ml Injektionslösung und Allgemeinnarkotika oder Opioiden kann die jeweiligen (Neben-)Wirkungen verstärken.
Das Cytochrom-P-450 (CYP) 1A2 ist beteiligt an der Bildung von 3-Hydroxyropivacain, dem Hauptmetaboliten. Bei gleichzeitiger Anwendung von Fluvoxamin, einem selektiven und wirksamen CYP1A2-Hemmer, war die Plasmaclearance in vivo um 70 % vermindert. Somit können starke CYP1A2-Hemmer wie Fluvoxamin und Enoxacin, wenn sie während einer längeren Anwendung von Naropin 7,5 mg/ml Amp. 10 ml Injektionslösung gleichzeitig gegeben werden, Wechselwirkungen mit Naropin 7,5 mg/ml Amp. 10 ml Injektionslösung haben. Eine längere Anwendung von Ropivacain sollte bei Patienten vermieden werden, die begleitend mit starken CYP1A2-Hemmern behandelt werden (siehe auch Abschnitt „Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise“).
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Ketoconazol, einem selektiven und wirksamen CYP3A4-Hemmer wurde die Plasmaclearance von Ropivacain in vivo um 15 % vermindert. Die Hemmung dieses Isoenzyms ist jedoch wahrscheinlich nicht klinisch relevant.
In vitro ist Ropivacain ein kompetitiver Hemmer von CYP2D6, jedoch hemmt es dieses Isoenzym offensichtlich nicht bei klinisch erreichten Plasmakonzentrationen.
Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung
Die folgenden Angaben gelten, soweit Naropin 7,5 mg/ml Amp. 10 ml Injektionslösung nicht anders verordnet wird. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da das Arzneimittel sonst nicht richtig wirken kann!
In welcher Dosierung und wie oft sollte Naropin 7,5 mg/ml Amp. 10 ml Injektionslösung angewendet werden?
Naropin 7,5 mg/ml Amp. 10 ml Injektionslösung soll nur von oder unter der Aufsicht von in der Regionalanästhesie erfahrenen Ärzten angewendet werden.
Die folgende Tabelle dient als Leitfaden für gebräuchliche Blockaden. Es soll die kleinste Dosis angewendet werden, die eine wirksame Blockade hervorruft. Für die Festlegung der Dosis sind die Erfahrung des Klinikers sowie die Kenntnis des Allgemeinzustandes des Patienten ausschlaggebend.
Chirurgische Anästhesie |
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Konz. mg/ml |
Volumen ml |
Dosis mg |
Beginn Minuten |
Dauer Stunden |
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Lumbale Epiduralanästhesie Chirurgie |
7,5 |
15-25 |
113-188 |
10-20 |
3-5 |
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10,0 |
15-20 |
150-200 |
10-20 |
4-6 |
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Kaiserschnitt |
7,5 |
15-20 |
113-1501) |
10-20 |
3-5 |
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Thorakale Epiduralanästhesie |
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Blockade bei postoperativem Schmerz |
7,5 |
5-15 (abhängig vom Injektionsort) |
38-113 |
10-20 |
n/z2) |
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Plexusblockaden*(Plexus-brachialis-Blockaden) |
7,5 |
30-40 |
225-300 |
10-25 |
6-10 |
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Leitungs‑ und Infiltrationsanästhesie (z. B. kleinere Nervenblockaden und Infiltration) |
7,5 |
1-30 |
7,5-225 |
1-15 |
2-6 |
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Akute Schmerztherapie |
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Lumbale Epiduralanalgesie |
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Bolus |
2,0 |
10-20 |
20-40 |
10-15 |
0,5-1,5 |
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Intermittierende Injektion (top-up) |
2,0 |
10-15 |
20-30 |
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(z. B. Behandlung von Wehen- schmerz) |
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(Minimum- Intervall 30 Min.) |
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Kontinuierliche epidurale Infusion, z. B. geburtshilfliche Analgesie postoperative Analgesie |
2,0 2,0 |
6-10 ml/h 6-14 ml/h |
12-20 mg/h 12-28 mg/h |
n/z n/z |
n/z n/z |
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Thorakale Epiduralanalgesie |
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Kontinuierliche Infusion (postoperative Schmerzen) |
2,0 |
6-14 ml/h |
12-28 mg/h |
n/z |
n/z |
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Leitungs‑ und Infiltrationsanästhesie |
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(z. B. kleinere Nervenblockaden und |
2,0 |
1-100 |
2,0-200 |
1-5 |
2-6 |
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Infiltration) |
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Die in der Tabelle angegebenen Dosierungen sind so festgelegt, dass eine wirksame Blockade erreicht wird und sollten als Richtlinien zur Anwendung bei Erwachsenen betrachtet werden. Individuelle Abweichungen hinsichtlich Einsetzen und Dauer der Blockade treten auf. Die Angaben in der Spalte „Dosis" geben die erwarteten durchschnittlichen Dosisbereiche an. Fachbücher sollten für spezifische Blocktechniken und individuelle Patientenanforderungen konsultiert werden. |
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* Hinsichtlich der Plexusblockaden kann nur für die Plexus-brachialis-Blockaden eine Dosierungsempfehlung gegeben werden. Für andere Plexusblockaden können geringere Dosen erforderlich sein. Es liegen bisher keine Erfahrungen für spezifische Dosisempfehlungen für andere Blockaden vor. |
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1) Zunehmende Dosen sind anzuwenden, als Anfangsdosis ca. 100 mg (97,5 mg = 13 ml; 105 mg = 14 ml) innerhalb von 3 - 5 min. Zwei zusätzliche Dosen, insgesamt 50 mg, können bei Bedarf verabreicht werden. 2) n/z = nicht zutreffend |
Im Allgemeinen erfordert die Anästhesie für Operationen (z. B. epidurale Applikation) die höheren Konzentrationen und Dosen. Zur Epiduralanästhesie wird Naropin 10 mg/ml Amp. Injektionslösung empfohlen, da hier eine ausgeprägte motorische Blockade für die Operation erforderlich ist. Zur Schmerztherapie (z. B. epidurale Applikation zur Beherrschung akuter Schmerzzustände) werden die niedrigeren Konzentrationen und Dosen empfohlen.
Zur Vermeidung einer intravasalen Injektion wird eine wiederholte Aspiration vor und während der Injektion empfohlen. Wenn eine hohe Dosis injiziert werden soll, wird die vorherige Verabreichung einer Testdosis von 3 - 5 ml Lidocain mit Adrenalin (Xylocain®2 % mit Adrenalin 1:200 000) empfohlen. Eine versehentliche intravaskuläre Injektion lässt sich an einer vorübergehenden Erhöhung der Herzfrequenz und eine akzidentelle intrathekale Injektion durch Anzeichen einer Spinalblockade erkennen.
Eine Aspiration sollte vor und während der Applikation der Hauptdosis wiederholt werden. Die Hauptdosis sollte langsam oder in steigenden Dosen mit einer Geschwindigkeit von 25 - 50 mg/min injiziert werden, wobei die vitalen Funktionen des Patienten unter dauerndem verbalen Kontakt streng zu überwachen sind. Beim Auftreten toxischer Symptome muss die Injektion sofort gestoppt werden.
Zur Epiduralanästhesie bei chirurgischen Eingriffen wurden Einzeldosen bis zu 250 mg Ropivacain angewendet und gut vertragen.
Eine begrenzte Anzahl von Patienten erhielt zur Plexus-brachialis-Blockade eine Einzeldosis von 300 mg, die gut vertragen wurde.
Bei länger dauernden Blockaden, durch kontinuierliche Epiduralinfusion oder durch wiederholte Bolusinjektion, müssen die Risiken toxischer Plasmakonzentrationen oder lokaler Nervenläsionen bedacht werden. Die bei Operationen und postoperativer Analgesie über einen Zeitraum von 24 Stunden kumulativ verabreichten Dosen von bis zu 675 mg Ropivacain wurden vom Erwachsenen gut vertragen, ebenso wie die über einen Zeitraum von 72 Stunden kontinuierlich über eine epidurale Infusion verabreichten Dosen von bis zu 28 mg/Stunde. Eine begrenzte Anzahl von Patienten erhielt höhere Dosen bis zu 800 mg pro Tag, die mit relativ wenigen unerwünschten Wirkungen verbunden waren.
Zur Behandlung postoperativer Schmerzen wird folgende Technik empfohlen:
Falls dies nicht schon präoperativ geschehen ist, wird via Epiduralkatheter mit Naropin 7,5 mg/ml Amp. 10 ml Injektionslösung bzw. 20 ml Injektionslösung eine Epiduralanästhesie eingeleitet. Die Analgesie wird mit einer Infusion von Naropin 2 mg/ml bag 100 ml Infusionslösung bzw. 200 ml Infusionslösung aufrechterhalten. Infusionsgeschwindigkeiten von 6 - 14 ml/Stunde (12 - 28 mg) sichern bei mäßigen bis schweren postoperativen Schmerzen in den meisten Fällen ausreichende Analgesie mit nur geringer und nicht progressiver motorischer Blockade. Die maximale Anwendungsdauer der Epiduralblockade ist 3 Tage. Der analgetische (schmerzstillende) Effekt sollte überprüft werden, damit bei geringem Restschmerz der Katheter baldmöglichst entfernt werden kann.
Mit dieser Technik wird eine signifikante Reduktion des Bedarfes an Opioiden erreicht. Konzentrationen über 7,5 mg Ropivacain/ml sind für die Indikation Kaiserschnitt nicht dokumentiert.
Die Anwendung von Naropin 7,5 mg/ml Amp. 10 ml Injektionslösung bei Kindern unter 12 Jahren kann nicht empfohlen werden, da hierzu keine Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit vorliegen.
Anwendungsfehler und Überdosierung
Was ist zu tun, wenn Naropin 7,5 mg/ml Amp. 10 ml Injektionslösung in zu großen Mengen angewendet wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?
Naropin 7,5 mg/ml Amp. 10 ml Injektionslösung kann nach hohen Dosen oder bei sehr rasch steigenden Plasmaspiegeln aufgrund versehentlicher intravasaler Injektion oder Überdosierung akute toxische Wirkungen verursachen.
Es ist über einen Fall von Konvulsionen nach einer versehentlichen intravaskulären Injektion bei einer versuchten Brachialplexusblockade mit 200 mg berichtet worden.
Ausrüstung und Arzneimittel für das Monitoring sowie eine notfallmäßige Wiederbelebung sind unmittelbar zur Verfügung zu stellen. Wenn akute systemische Intoxikationserscheinungen auftreten, muss die Injektion des Lokalanästhetikums sofort gestoppt werden.
Im Fall von Krämpfen ist eine entsprechende Behandlung erforderlich. Die Behandlungsziele sind die Aufrechterhaltung der Sauerstoffversorgung, die Beseitigung der Krämpfe und die Unterstützung des Kreislaufs. Es muss Sauerstoff verabreicht werden und - wenn nötig - die Atmung mittels Beatmungsbeutel unterstützt werden. Wenn die Krämpfe nicht spontan innerhalb von 15 bis 20 Sekunden abklingen, muss ein Antikonvulsivum i.v. verabreicht werden. Thiopental Natrium, 1 - 3 mg/kg, i.v. löst die Krämpfe rasch. Alternativ dazu kann Diazepam, 0,1 mg/kg, i.v. gegeben werden, auch wenn die Wirkung langsamer eintritt. Succinylcholin i.v. stoppt die Muskelkrämpfe, aber der Patient benötigt eine kontrollierte Beatmung und tracheale Intubation.
Bei kardiovaskulärer Depression (Hypotonie, Bradykardie) soll ein Vasokonstriktor i.v. verabreicht werden, diese Behandlung ist, wenn notwendig, nach 2 - 3 Minuten zu wiederholen.
Sollte ein Kreislaufstillstand eintreten, müssen umgehend kardiopulmonale Wiederbelebungsmaßnahmen ergriffen werden. Eine optimale Sauerstoffzufuhr, künstliche Beatmung, Kreislaufunterstützung und die Korrektur der Azidose sind lebenswichtig.
Nebenwirkungen
Wie alle Arzneimittel kann Naropin 7,5 mg/ml Amp. 10 ml Injektionslösung Nebenwirkungen haben.
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Naropin 7,5 mg/ml Amp. 10 ml Injektionslösung auftreten?
Allgemein
Das Nebenwirkungsprofil von Naropin 7,5 mg/ml Amp. 10 ml Injektionslösung entspricht dem anderer lang wirksamer Lokalanästhetika vom Amidtyp. Nebenwirkungen des Arzneimittels müssen von den physiologischen Wirkungen der Nervenblockade selbst, z.B. einer Abnahme des Blutdrucks und einer Verlangsamung des Herzschlags während der epiduralen/spinalen Blockade, unterschieden werden.
Der zu erwartende Anteil an Patienten, die Nebenwirkungen erleiden, schwankt mit der Art der Anwendung von Naropin 7,5 mg/ml Amp. 10 ml Injektionslösung. Systemische und lokale Nebenwirkungen von Naropin 7,5 mg/ml Amp. 10 ml Injektionslösungtreten gewöhnlich wegen übermäßiger Dosierung, schneller Aufnahme in den Organismus (Absorption) oder versehentlicher Injektion in ein Blutgefäß auf. Die am häufigsten aufgetretenen Nebenwirkungen, Übelkeit und Blutdruckerniedrigung (Hypotonie), sind während Anästhesie und Operationen im Allgemeinen sehr häufig. Es ist nicht möglich, die Reaktionen, die durch die klinische Situation verursacht werden, von solchen zu unterscheiden, die durch das Arzneimittel oder die Blockade verursacht werden.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: |
mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig: |
weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: |
weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
Selten: |
weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten |
Sehr selten: |
weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle |
Sehr häufig |
Gefäßsystem: Blutdruckerniedrigung (Hypotonie) Magen-Darm: Übelkeit |
Häufig |
Nervensystem: Kopfschmerzen, Kribbeln oder Taubheitsgefühl (Parästhesie), Schwindel Herz: verlangsamter Herzschlag (Bradykardie), beschleunigter Herzschlag (Tachykardie) Gefäßsystem: Bluthochdruck (Hypertonie) Magen-Darm: Erbrechen Nieren- und Harnwege: Harnverhaltung (Harnretention) Allgemein/Einspritzstelle: Temperaturerhöhung und Schüttelfröste |
Gelegentlich |
Nervensystem: herabgesetzte Empfindungen auf Berührungen (Hypästhesie) |
Selten |
Psyche: Angst Nervensystem: Krämpfe |
Klassenbezogene Nebenwirkungen:
Allergische Reaktionen
Allergische Reaktionen (in den schwerwiegendsten Fällen anaphylaktischer Schock) auf Lokalanästhetika vom Amidtyp sind selten.
Neurologische Komplikationen
Nervenleiden (Neuropathie) und eine Verletzung des Rückenmarks (z. B. Arteria-spinalis-anterior-Syndrom, Arachnoiditis, Kaudasyndrom) wurden mit der Regionalanästhesie in Zusammenhang gebracht und können in seltenen Fällen zu bleibenden Schäden führen. Diese Komplikationen sind unabhängig vom verwendeten Lokalanästhetikum.
Akute systemische Toxizität
Naropin 7,5 mg/ml Amp. 10 ml Injektionslösung kann nach hohen Dosen oder bei sehr rasch steigenden Plasmaspiegeln aufgrund versehentlicher Injektion in ein Gefäß oder Überdosierung akute toxische Wirkungen verursachen (siehe Abschnitt „Anwendungsfehler und Überdosierung“).
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Gebrauchsinformation aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.
Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels
Das Verfallsdatum dieser Packung ist auf der Ampulle und dem Umkarton aufgedruckt. Nach Ablauf des Verfallsdatums soll Naropin 7,5 mg/ml Amp. 10 ml Injektionslösung nicht mehr angewendet werden.
Das Arzneimittel muss vor dem Gebrauch visuell geprüft werden. Die Lösung soll nur dann verwendet werden, wenn sie klar und praktisch partikelfrei ist und wenn das Behältnis unbeschädigt ist.
Nur zum einmaligen Gebrauch. Nicht verbrauchte Lösungen sind zu verwerfen.
Naropin 7,5 mg/ml Amp. 10 ml Injektionslösung soll nicht über 30 °C gelagert werden. Nicht einfrieren.
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!
Stand der Information
07/2004
/home/sh/public_html/mediportal/data/dimdi/download/6c24a7a4f3841896f3edcb3d6c9b9a93.rtf, Si 13.07.2004