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Nasadur 1 Mg/Ml Nasenspray, Lösung

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FACHINFORMATION


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Nasadur 1 mg/ml Nasenspray, Lösung


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


1 ml Nasenspray enthält 1 mg Xylometazolinhydrochlorid.


1 Dosis (=0,09 ml) enthält 0,09 mg Xylometazolinhydrochlorid.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Nasenspray, Lösung


Klare, farblose Lösung


pH-Wert 5,5 – 6,5; Osmolalität: 260 -320 osmol/kg



4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Zur symptomatischen Behandlung einer Anschwellung (Kongestion) der Nasenschleimhaut.


Nasadur 1 mg/ml Nasenspray kann bei Erwachsenen und bei Kindern im Alter von über 10 Jahren verwendet werden.


4.2 Dosierung und Art der Anwendung


Vor der ersten Anwendung mehrmals in die Luft sprühen (4-mal), um eine gleichmäßige Dosierung zu gewährleisten. Die Flasche dabei senkrecht halten. Wird das Nasenspray einige Tage nicht benutzt, muss danach wieder mindestens einmal in die Luft gesprüht werden, um erneut eine gleichmäßige Dosierung zu gewährleisten.


Vor Anwendung des Nasensprays sollte zuerst die Nase geputzt werden.


Nasadur-Nasenspray ist nur zur nasalen Anwendung vorgesehen. Das Nasenspray sollte in sitzender Haltung gesprüht werden. Kleine Kinder sollten außerdem auf dem Schoß eines Betreuers sitzen.


Für Erwachsene und Kinder über 10 Jahre.

1-2 Sprühstöße in jedes Nasenloch, aber nicht öfter als alle 10-12 Stunden. Falls erforderlich, kann das Arzneimittel bis zu 3-mal täglich angewendet werden.


Die maximale Behandlungsdauer ist 7 Tage. Wenn nach 3 Behandlungstagen keine Besserung oder sogar eine Verschlimmerung eingetreten ist, sollte der Patient den Arzt aufsuchen. Lange und übermäßige Anwendung kann zu erneuter verstärkter Schleimhautschwellung führen. Die empfohlene Dosis sollte nicht überschritten werden.


Kinder und Jugendliche

Nasadur 1,0 mg/ml Nasenspray ist für Kinder über 10 Jahre bestimmt und wird wie oben angegeben angewendet.

Nasadur 1 mg/ml Nasenspray sollte nicht bei Kindern unter 10 Jahre angewendet werden. Für diese Anwendergruppe sind andere, besser geeignete Wirkstärken verfügbar.


Zur Vermeidung von Infektionen sollte das Arzneimittel immer nur von einem Patienten verwendet und die Pumpe nach Gebrauch gespült werden.


4.3 Gegenanzeigen



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Xylometazolinhydrochlorid darf bei Patienten mit verstärkter Reaktion auf sympathomimetische Substanzen nur mit Vorsicht angewendet werden. Bei der Anwendung kann es unter anderem zu Schlaflosigkeit, Schwindel, Tremor, Arrhythmie oder Bluthochdruck kommen.


Nasadur darf nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden bei Patienten:

- die in den letzten 2 Wochen mit Monoaminoxidase-Hemmern (MAO-Hemmern) behandelt wurden.

- mit erhöhtem Augeninnendruck, insbesondere Engwinkelglaukom.

- mit schweren kardiovaskulären Erkrankungen (z. B. koronarer Herzkrankheiten, Hypertonie)

- mit Phäochromozytom

- mit Stoffwechselstörungen (z. B. Hyperthyreose, Diabetes mellitus)

- mit Porphyrie

- mit Prostatahyperplasie

- mit Rhinitis sicca


Bei längerem Gebrauch von Xylometazolin kann es zu einem erneuten Auftreten einer Schleimhautschwellung kommen. In diesem Fall könnte dies der so genannte „Rebound-Effekt“ sein, der durch das Arzneimittel selbst hervorgerufen wird. Um dies zu vermeiden, sollte die Behandlungsdauer so kurz wie möglich gehalten werden (siehe Abschnitt 4.2). Bakterielle Infektionen von Nase und Nasennebenhöhlen müssen entsprechend behandelt werden. Wenn mehrere Personen die gleiche Sprühflasche verwenden, kann dies zur Ausbreitung von Infektionen führen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Die kombinierte Anwendung von Xylometazolin mit trizyklischen oder tetrazyklischen Antidepressiva oder Monoaminoxidase(MAO)-Hemmern oder innerhalb von zwei Wochen nach Anwendung von MAO-Hemmern wird nicht empfohlen.

Wegen der potenziell blutdruckerhöhenden Wirkung von Xylometazolin, sollte Nasadur möglichst nicht in Kombination mit blutdrucksenkenden Arzneimitteln (z. B. Methyldopa) angewendet werden. Nasadur und andere Arzneimittel mit potenziell blutdrucksteigernder Wirkung (z. B. Doxapram, Ergotamin, Oxytocin) können gegenseitig ihre blutdrucksteigernde Wirkung verstärken.


4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Daten über eine begrenzte Anzahl von im ersten Trimenon exponierten Schwangeren lassen nicht auf Nebenwirkungen von Xylometazolin auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Fötus/Neugeborenen schließen. Bisher sind keine anderen einschlägigen epidemiologischen Daten verfügbar. Tierexperimentelle Studien haben oberhalb des therapeutischen Dosisbereichs Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe 5.3). Bei Hypertonie und Anzeichen unzureichender Blutversorgung des ungeborenen Kindes ist Vorsicht geboten. Bei hohen Dosen und längerer Anwendungsdauer kann eine Beeinträchtigung der Blutversorgung des ungeborenen Kindes nicht ausgeschlossen werden.

Nasadur kann während der Schwangerschaft gemäß den Anweisungen maximal 1 Woche angewendet werden.


Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Xylometazolin in die Muttermilch übergeht. Ein Risiko für den Säugling kann nicht ausgeschlossen werden. Die Anwendung von Xylometazolin sollte in der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen, d. h. es muss eine Entscheidung getroffen werden, ob das Stillen abgebrochen oder die Therapie mit Nasadur fortgesetzt/abgebrochen werden soll.

Da eine Überdosierung zu einer Verringerung der Milchproduktion führen kann, darf während des Stillens die empfohlene Dosierung nicht überschritten werden.


Fertilität

Es gibt keine bekannten Auswirkungen auf die Fertilität bei der Behandlung mit Xylometazolin


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Bei richtiger Anwendung hat Xylometazolin keinen oder nur geringfügigen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen, aber wenn der Patient sich benommen/schläfrig fühlt, sollte er weder ein Fahrzeug führen noch eine Maschine bedienen.


4.8 Nebenwirkungen


Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen des Arzneimittels waren Stechen oder Brennen in Nase und Rachen sowie trockene Nasenschleimhäute.


Die Häufigkeitsangaben der Nebenwirkungen entsprechen folgender Konvention: sehr häufig (≥1/10); häufig (≥1/100 bis <1/10); gelegentlich (≥1/1.000 bis <1/100); selten (≥1/10.000 bis <1/1.000); sehr selten (<1/10.000).

Die unerwünschten Ereignisse, in der nachstehenden Tabelle zusammengefasst, stammen aus klinischen Studien zur Wirksamkeit bzw. Sicherheit von Xylometazolin sowie aus Fallberichten.


Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich: systemische allergische Reaktionen

Psychiatrische Erkrankungen

Sehr selten: Nervosität, Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit/Benommenheit (vor allem bei Kindern)

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr selten: Halluzinationen (vor allem bei Kindern). Kopfschmerzen,
Sehr selten: Konvulsionen (Krämpfe) (vor allem bei Kindern)

Herzerkrankungen

Selten: Palpitationen, Tachykardie

Sehr selten: Arrhythmie

Gefäßerkrankungen

Selten: Hypertonie

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Gelegentlich: Vermehrte Schwellung von Schleimhäuten nach Beendigung der Behandlung, Epistaxis

Sehr selten: Apnoe bei Säuglingen und Neugeborenen

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Selten: Übelkeit



Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig: Stechen oder Brennen in Nase und Rachen, trockene Nasenschleimhäute

Sehr selten: Müdigkeit


Kinder und Jugendliche

In mehreren Studien hat sich Xylometazolin in der Anwendung bei Kindern als sicher gezeigt. Daten aus klinischen Studien und Fallberichten zeigen, dass Häufigkeit, Art und Schwere von Nebenwirkungen bei Kindern ähnlich wie bei Erwachsenen sind. Die Mehrzahl der Nebenwirkungen bei Kindern wird nach einer Überdosis von Xylometazolin berichtet. Dazu gehören Nervosität, Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit/Benommenheit, Halluzinationen und Krämpfe. Bei Säuglingen und Neugeborenen wurden Fälle von unregelmäßiger Atmung berichtet.


4.9 Überdosierung


Gemeldete Fälle von Überdosierung sind hauptsächlich bei Kindern aufgetreten. Zu den beobachteten toxischen Effekten gehörte Unterdrückung des zentralen Nervensystems, darunter schwere Fälle, Sedierung, Mundtrockenheit, Schwitzen und Symptome, die durch Stimulation des sympathischen Nervensystems (Tachykardie, Herzrhythmusstörungen und Bluthochdruck) verursacht werden. Intranasale Verabreichung von Tropfen (eine Einzeldosis) für Erwachsene (1 mg/ml) mit Xylometazolin führte bei einem 15 Tage alten Kind zu einem 4-stündigen Koma. Das Kind erholte sich wieder vollständig nach der anschließenden Behandlung.

Die Behandlung der Vergiftung erfolgt symptomatisch.

Die Gabe von medizinischer Kohle (Absorbens), Natriumsulfat (Laxans) oder gegebenenfalls eine Magenspülung ist nur bei Überdosierung mit großen Mengen sinnvoll und sollte unverzüglich erfolgen, da die Resorption von Xylometazolin schnell erfolgen kann. Bei schwerer Überdosierung ist eine stationäre Intensivtherapie angezeigt. Als Gegenmittel kann ein nicht-selektives Alpha-Sympathikolytikum verabreicht werden.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Abschwellmittel und andere Zubereitungen für die topische Anwendung, Sympathikomimetika, einfach

ATC-Code: R01AA07.


Xylometazolin ist ein Imidazolderivat mit sympathikomimetischem Effekt. Bei topischer Anwendung wird Vasokonstriktion in der Regel innerhalb weniger Minuten nach Verabreichung erreicht. Die schleimhautabschwellende Wirkung hält normalerweise 6 bis 8 Stunden an.

Patienten mit Sinusitis oder Tubenkatarrh können mit diesem Arzneimittel behandelt werden, wenn weiteren Komplikationen (z. B. bakterielle Sinusitis) ausgeschlossen werden können.


Symptome des „Rebound-Effekts“, die manchmal bei langfristiger Anwendung auftreten (Schleimhautschwellung mit verstopfter Nase), werden wahrscheinlich durch die stimulierende Wirkung der Inhaltsstoffe auf präsynaptische Alpha2-Rezeptoren und die Unterdrückung der Noradrenalin-Freisetzung verursacht. Bei Vasokonstriktoren treten Symptome des „Rebound-Effekts“ normalerweise nach 2 bis 3 Wochen kontinuierlicher Behandlung auf. Allerdings wurde Xylometazolin in Studien über einen Zeitraum von 6 Wochen an gesunde Personen verabreicht, ohne dass es zu Schleimhautschwellungen oder Tachyphylaxie kam.


In vitro wurde eine durch Xylometazolin verursachte Reduzierung der Zilienfunktion beobachtet, allerdings nur vorübergehend.



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Bei richtiger Anwendung und Dosierung ist die Resorption von Xylometazolin in den systemischen Kreislauf minimal. Resorption und anschließende systemische Wirkungen können allerdings bei höheren Dosen oder bei Verschlucken auftreten. Es gibt keine ausreichenden Daten über Verteilung, Stoffwechsel oder Sekretion von Xylometazolin bei Menschen.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Basierend auf konventionellen Studien zur pharmakologischen Sicherheit, Toxizität bei wiederholter Gabe und Genotoxizität lassen die Daten keine besondere Gefahr für den Menschen erkennen.

Bei Ratten und Mäusen konnten keine teratogenen Wirkungen beobachtet werden. Dosen über dem therapeutischen Bereich führten zu einem geringeren Wachstum des Fötus. Bei Ratten war die Milchproduktion vermindert. Es gibt keine Hinweise auf eine Beeinflussung der Fertilität.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


- Gereinigtes Meerwasser

- Kaliumdihydrogenphosphat

- Gereinigtes Wasser


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


Ungeöffnete Flasche: 30 Monate

Geöffnete Flasche: 3 Monate


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich. Nicht einfrieren.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


10 ml Mehrfachdosis-HDPE-Flasche mit Zerstäuberpumpe aus PP/PE/Edelstahl am Flaschenhals mit Kunststoffabdeckung.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Jegliches nicht verbrauchte Produkt oder Abfallmaterial ist gemäß den lokalen Richtlinien zu entsorgen.


7. INHABER DER ZULASSUNG


Jadran Galenski Laboratorij d.o.o.

Litostrojska cesta 46A

1000 Ljubljana

Slovenien


8. ZULASSUNGSNUMMER


81536.00.00


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG


15. Juni 2012


10. STAND DER INFORMATION


11. Oktober 2012


11. VERKAUFSABGRENZUNG


Apothekenpflichtig



NL/H/1996/001/DC – DE - FI

11.10.2012