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Natriumiodid (131i) Cis Bio International Lösung Zum Einnehmen

Document: 10.12.2008   Fachinformation (deutsch) change


Radioaktives Arzneimittel

Fachinformation



1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Natriumiodid (131I) CIS bio international Lösung zum Einnehmen 1 110 MBq/ ml



2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


1 ml Lösung zum Einnehmen enthält 1110 MBq Natriumiodid (131I) zum Kalibrierzeitpunkt.

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


Physikalische Eigenschaften des Radionuklids Iod (131I):

Iod (131I) wird im Kernreaktor durch die Bestrahlung von Tellur (130Te) mit Neutronen erzeugt. Das Nuklid kann auch durch Extraktion von Uran (235U)-Spaltprodukten gewonnen werden. Es zerfällt unter Emission von Gammaquanten u. a. mit Energien von 0,365 MeV (81,2 %), 0,637 MeV (7,3 %) und 0,284 MeV (6,1 %) und Beta-Strahlung mit einer Maximalenergie von 0,606 MeV zu stabilem Xenon (131Xe). Die physikalische Halbwertszeit beträgt 8,02 Tage.



3. DARREICHUNGSFORM

Lösung zum Einnehmen.

Natriumiodid (131I) CIS bio international Lösung zum Einnehmen ist eine klare, farblose Lösung.



4. KLINISCHE ANGABEN



4.1 Anwendungsgebiete


Das Arzneimittel kann eingesetzt werden:

- zur Behandlung des Morbus Basedow (Immunhyperthyreose) und funktioneller Schilddrüsen-Autonomien (autonomes Adenom, multifokale und disseminierte Autonomie),

- zur Behandlung papillärer und follikulärer Schilddrüsenkarzinome und deren Metastasen.

Eine Behandlung mit Natriumiodid (131I) wird oft in Verbindung mit einer chirurgischen und thyreostatischen Therapie durchgeführt.




4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Therapie der Hyperthyreose:

Die zu verabreichende Aktivität ergibt sich aus der Diagnose, der Größe und Iodspeicherfähigkeit der Schilddrüse und der Iodclearance. Dabei werden die folgenden Herddosen angestrebt:

- unifokale Autonomie: 300 – 400 Gy Herddosis

- multifokale und disseminierte Autonomie: 150 – 200 Gy Herddosis*

- Morbus Basedow: ca. 200 Gy Herddosis

Bei Morbus Basedow, der multifokalen oder der disseminierten Autonomie beziehen sich die o. g. Herddosen auf das Gesamtgewicht der Schilddrüse, bei der unifokalen Autonomie nur auf das Volumen des autonomen Gewebes.

Die erforderliche Aktivität liegt bei Erwachsenen normalerweise zwischen 200 – 800 MBq. Bei der multifokalen und disseminierten Autonomie werden bis ca. 1300 MBq benötigt. Eine Wiederholung der Behandlung kann notwendig sein.

Die therapeutische Wirkung wird erst nach mehreren Monaten erreicht.

Vor Beginn der Behandlung einer Hyperthyreose mit Natriumiodid (131I) sollte der Patient medikamentös euthyreot eingestellt werden.


Die Berechnung der erforderlichen Aktivität erfolgt normalerweise nach folgender Formel:

Aktivität (MBq) =

wenn

Herddosis = angestrebte Herddosis in der gesamten Schilddrüse oder in einem Adenom

Herdvolumen = Volumen der gesamten Schilddrüse (M. Basedow, multifokale oder disseminierte Autonomie) oder Volumen des Knotens (bei unifokaler Autonomie)

Max. Uptake = maximale Iod (131I)-Aufnahme in Schilddrüse oder Knoten in % der verabreichten Aktivität

HWZeff = effektive thyreoidale Halbwertszeit des Iod (131I)

K = 24,67



* Andere dosimetrische Verfahren unter Einschluss des 99mTc-Pertechnetat-Uptake-Tests in der Schilddrüse können herangezogen werden, um die geeignete Herddosis (Gy) zu bestimmen.


Protokolle für Standarddosen können ebenfalls verwendet werden.


Therapie von Metastasen und Beseitigung von Schilddrüsengewebe:

Für die Beseitigung der im Allgemeinen kleinen Reste an Schilddrüsengewebe nach einer „vollständigen“ chirurgischen Entfernung werden in Abhängigkeit von der Größe des Restgewebes und der Iodspeicherung bei Erwachsenen üblicherweise Aktivitäten in einem Bereich von 1850 – 3700 MBq verabreicht. In der nachfolgenden Behandlung von Metastasen werden im Allgemeinen 3700 – 11100 MBq an Aktivität gegeben.


Kinder und Jugendliche

Bei Kindern und Jugendlichen wird entsprechend der Empfehlung der „Paediatric Task Group der EANM“ die anzuwendende Aktivität durch Multiplikation der für Erwachsene empfohlenen Aktivität mit einem Faktor aus der folgenden Tabelle ermittelt:


3 kg = 0,10

24 kg = 0,53

38 kg = 0,73

52-54 kg = 0,90

4 kg = 0,14

26 kg = 0,56

40 kg = 0,76

56-58 kg = 0,92

6 kg = 0,19

28 kg = 0,58

42 kg = 0,78

60-62 kg = 0,96

8 kg = 0,23

30 kg = 0,62

44 kg = 0,80

64-66 kg = 0,98

10 kg = 0,27

32 kg = 0,65

46 kg = 0,82

68 kg = 0,99

12 kg = 0,32

34 kg = 0,68

48 kg = 0,85


22 kg = 0,50

36 kg = 0,71

50 kg = 0,88




Art und Dauer der Anwendung

Die Lösung wird nüchtern über einen Trinkhalm eingenommen. Im Anschluss daran muss reichlich Flüssigkeit nachgetrunken werden!

Bei Patienten mit Verdacht auf gastrointestinale Erkrankungen ist besondere Vorsicht geboten bei der Anwendung von Natriumiodid (131I) als Trinklösung. Die Gabe von
H2-Antagonisten oder Protonenpumpenhemmern wird bei diesen Patienten empfohlen.

Um die Strahlenexposition der Blase möglichst gering zu halten, muss der Patient nach Verabreichen des Arzneimittels aufgefordert werden, viel zu trinken und häufig die Blase zu entleeren. Patienten mit Miktionsstörungen sollten nach Gabe hoher therapeutischer Aktivitäten katheterisiert werden.



4.3 Gegenanzeigen

- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.

- Schwangerschaft und Stillzeit.

- Patienten mit Dysphagie, Ösophagusstrikturen, Ösophagusstenose, Ösophagusdivertikeln, aktiver Gastritis, erosiver Gastritis oder Magengeschwüren.

- Patienten mit Verdacht auf gastrointestinale Motilitätsstörungen.

- Schilddrüsenszintigraphie mit Ausnahme der Nachsorge bei malignen Schilddrüsenerkrankungen; Ausnahmen sind nur dann gegeben, wenn Iod (123I) oder Technetium (99mTc) nicht verfügbar ist.



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bei jedem Patienten ist eine sorgfältige Abwägung zwischen dem zu erwartenden therapeutischen Nutzen und dem mit der Strahlenexposition verbundenen Risiko vorzunehmen. Um die Strahlendosis so gering wie möglich zu halten, darf die zu verabreichende Aktivität nicht höher bemessen werden als für den therapeutischen Erfolg erforderlich ist.

Radioaktive Arzneimittel dürfen nur von dazu berechtigten Personen in speziell dafür bestimmten nuklearmedizinischen Kontrollbereichen in Empfang genommen, gehandhabt und verabreicht werden. Die Entgegennahme, Lagerung, Anwendung sowie der Transport und die Entsorgung unterliegen den gesetzlichen Bestimmungen und/oder entsprechenden Genehmigungen der zuständigen Aufsichtsbehörde.

Die Anwendung dieses Arzneimittels kann mit einer relativ hohen Strahlenexposition für den Patienten verbunden sein (siehe Abschnitt „Nebenwirkungen“ und „Strahlenexposition“).

Die Verabreichung hoher Aktivitäten des Arzneimittels kann zu einer deutlichen Belastung der Umwelt führen. In Abhängigkeit von der verabreichten Aktivität kann dies für Angehörige des Patienten sowie für die Allgemeinheit von Bedeutung sein. Entsprechende Vorsichtsmaßnahmen müssen getroffen werden, um eine Kontamination durch die vom Patienten ausgeschiedene Radioaktivität zu vermeiden.

Bei der Behandlung von Schilddrüsenkarzinomen mit mehr als 3700 MBq Iod (131I)wurde eine erhöhte Inzidenz an Blasenkarzinomen beobachtet. Bei Patienten, die sehr hohe Aktivitäten erhielten, wurde eine gering erhöhte Leukämierate beobachtet. Eine kumulative Gesamtaktivität von mehr als 26000 MBq ist somit zu vermeiden.

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist besondere Vorsicht geboten, da es bei verzögerter Ausscheidung von Radioiod zu einer erhöhten Strahlenexposition kommt. Die Bemessung der Iod (131I)-Aktivität muss entsprechend angepasst werden.

Zur Prophylaxe einer Speicheldrüsenentzündung soll der Patient aufgefordert werden, zitronensäurehaltige Süßigkeiten oder Getränke zu sich zu nehmen, um den Speichelfluss anzuregen.

Um eine mögliche vorübergehende Funktionsstörung der männlichen Gonaden durch eine hohe therapeutische Radioioddosis zu kompensieren, ist bei Männern mit erheblicher Erkrankung die Nutzung von Samenbanken in Betracht zu ziehen.

Für beide Geschlechter wird nach Therapie mit Natriumiodid (131I) eine Antikonzeption für 6 ‑ 12 Monate empfohlen.

Eine iodarme Ernährung führt zur erhöhten Aufnahme von Iod (131I)in Iod speicherndes Gewebe. 3 bis 10 Tage vor Anwendung von Natriumiodid (131I) sollte deshalb auf iodarme Ernährung umgestellt werden.

Vor Therapie eines Schilddrüsenkarzinoms mit Radioiod ist eine Hormonsubstitution abzubrechen, um eine ausreichende Aufnahme von Iod (131I)zu gewährleisten. Für Triiodthyronin wird ein Zeitraum von 10 Tagen, für Thyroxin von 6 Wochen empfohlen. Die Hormonsubstitution kann nach 2 Wochen wieder begonnen werden. Bei einer Hyperthyreose sollte die Behandlung mit Thyreostatika, falls ärztlich vertretbar, für 2 bis 5 Tage vor Behandlungsbeginn bis einige Tage nach der Behandlung unterbrochen werden.

Die Radioiodtherapie des Morbus Basedow sollte bei bereits bestehender endokriner Orbitopathie unter begleitender Kortisonbehandlung durchgeführt werden.


Kinder und Jugendliche

Bei Kindern und Jugendlichen darf eine Therapie gutartiger Schilddrüsenerkrankungen mit Natriumiodid (131I) nur in begründeten Ausnahmefällen durchgeführt werden, insbesondere bei Rezidiv nach thyreostatischer Behandlung oder beim Auftreten schwerwiegender Nebenwirkungen von Thyreostatika.

Es gibt kaum Hinweise für ein vermehrtes Auftreten von Krebs, Leukämie oder Erbgutschäden bei der Behandlung gutartiger Schilddrüsenerkrankungen mit radioaktivem Iod, es sei denn es werden sehr hohe Aktivitäten verabreicht. Dennoch muss bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen die höhere Strahlenempfindlichkeit des kindlichen Gewebes und die höhere Lebenserwartung berücksichtigt werden. Die Risiken der Radioiodtherapie sind gegen die Risiken alternativer Behandlungsmethoden abzuwägen. Personen, die im Kindes- und Jugendalter eine Strahlentherapie der Schilddrüse erhalten, sollen einmal jährlich untersucht werden.



Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung von Gefahren für die Umwelt

Mit radioaktiven Arzneimitteln behandelte Patienten stellen einen Risikofaktor für andere Personen aufgrund der äußeren Strahlenexposition oder Kontamination durch Verschütten von Urin, Erbrechen usw. dar. Daher sind die den nationalen Strahlenschutzverordnungen entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen zu beachten. Eine Kontamination durch die vom Patienten ausgeschiedene Radioaktivität ist zu vermeiden.


Radioaktive Arzneimittel dürfen vom Anwender nur unter Vorkehrungen zum Schutz vor ionisierenden Strahlen und unter Berücksichtigung pharmazeutischer Qualitätsanforderungen vorbereitet und angewendet werden. Aseptisches Arbeiten ist nach den Richtlinien für eine gute pharmazeutische Herstellungspraxis erforderlich.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Von vielen pharmakologisch wirksamen Substanzen ist bekannt, dass sie mit Iod (131I)in Wechselwirkung treten. Dabei sind verschiedene Mechanismen wirksam, die die Proteinbindung, die Pharmakokinetik oder die Phamakodynamik des radioaktiv markierten Iodids beeinflussen. Die vom Patienten eingenommenen Arzneimittel müssen deshalb vollständig erfasst werden, und es ist festzustellen, ob und wann bestimmte Arzneimittel vor der Gabe von Natriumiodid (131I) abgesetzt werden müssen.

Beispielsweise ist die Behandlung mit folgenden Substanzen wie angegeben zu unterbrechen.


Arzneimittel/ Substanz

Karenzzeit vor Gabe von Iod (131I)

Thyreostatika (z. B. Carbimazol, Methimazol, Propylthiouracil), Perchlorat

2 – 5 Tage vor Behandlungsbeginn bis einige Tage danach

Salicylate, Steroide, Natriumnitroprussid, Natriumsulfobromphthalein, Antikoagulantien, Antihistaminika, antiparasitäre Arzneimittel, Penicilline, Sulfonamide, Tolbutamid, Thiopental

1 Woche

Phenylbutazon

1 – 2 Wochen

Iodhaltige Expektorantien und Vitaminpräparate

ca. 2 Wochen

Schilddrüsenhormonpräparate

2 – 6 Wochen

Amiodaron*, Benzodiazepine, Lithium

ca. 4 Wochen

Iodhaltige Zubereitungen zur topischen Anwendung

1 – 9 Monate

Iodhaltige Kontrastmittel

bis zu einem Jahr

* Bei Amiodaron kann aufgrund der langen Halbwertszeit die Aufnahme von Iodid ins Schilddrüsengewebe mehrere Monate bis zu 1 Jahr vermindert sein.




4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Die Anwendung von Natriumiodid (131I) während der Schwangerschaft ist absolut kontraindiziert.

Wenn es unerlässlich ist, einer Frau im gebärfähigen Alter ein radioaktives Arzneimittel zu verabreichen, ist festzustellen, ob eine Schwangerschaft vorliegt. Grundsätzlich muss von einer Schwangerschaft ausgegangen werden, wenn eine Menstruation ausgeblieben ist. Alternative Behandlungsmethoden, bei denen keine ionisierenden Strahlen angewendet werden, müssen in Betracht gezogen werden.

Nuklearmedizinische Untersuchungen an Schwangeren beinhalten auch eine Strahlenexposition des Fetus. Bereits die Verabreichung einer Aktivität von 200 MBq ergibt bei erwachsenen Frauen eine im Uterus absorbierte Dosis von 9,2 mGy (55 % Schilddrüsenaufnahme). Strahlendosen über 0,5 mGy werden für den Fetus als potentielles Risiko betrachtet. Darüber hinaus reichert die fetale Schilddrüse Iod im zweiten und dritten Trimenon der Schwangerschaft stark an.

Frauen, bei denen Natriumiodid (131I) angewendet werden soll, sind darauf hinzuweisen, dass sie in den ersten 6 – 12 Monaten nach Gabe therapeutischer Aktivitäten nicht schwanger werden dürfen.

Natriumiodid (131I) geht in die Muttermilch über. Bevor das Arzneimittel an eine stillende Mutter verabreicht wird, ist zu prüfen, ob die Anwendung auf einen Zeitpunkt nach Beendigung der Stillperiode verschoben werden kann. Falls eine Anwendung unumgänglich ist, muss abgestillt werden.



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beschrieben. Die Radioiodtherapie wird jedoch nur bei stationärer Unterbringung des Patienten durchgeführt.



4.8 Nebenwirkungen


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:



Sehr häufig:       ≥ 1/10

Häufig:              ≥ 1/100 bis < 1/10

Gelegentlich:      ≥ 1/1 000 bis < 1/100

Selten:              ≥ 1/10 000 bis < 1/1 000

Sehr selten:       <1/10 000

Nicht bekannt:    Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht

abschätzbar


Ionisierende Strahlen können Krebs und Erbgutveränderungen erzeugen. Die aus therapeutischer Exposition resultierende Strahlendosis kann zu einem häufigeren Auftreten von Krebs und Mutationen führen. In jedem Fall muss sichergestellt werden, dass das Risiko der Strahlenexposition für den Patienten geringer ist als das Risiko durch die Erkrankung.

Nach Anwendung von Natriumiodid (131I) treten insbesondere bei der oralen Gabe höherer Aktivitäten häufiger Übelkeit und Erbrechen auf. Entsprechende Vorsichtsmaßnahmen sollten getroffen werden, um eine Kontamination durch Erbrochenes zu vermeiden.

Über einige Fälle von Überempfindlichkeitsreaktionen nach Applikation von Natriumiodid (131I)-haltigen Präparaten ist berichtet worden.


Früh auftretende Nebenwirkungen:

Die strahlenbedingte Zerstörung von Schilddrüsenfollikeln durch Natriumiodid (131I) kann nach 2 – 10 Tagen zur Exazerbation einer bestehenden Hyperthyreose bis hin zur thyreotoxischen Krise führen.

Bei der Behandlung einer toxischen multinodulären Struma kann Natriumiodid (131I) eine Basedow-Krankheit oder eine schilddrüsenassoziierte Ophthalmopathie mit einer Inzidenz von 1 bis 5 % auslösen. In einem einzigen Fall wurde von einem Patienten mit differenziertem Schilddrüsenkrebs berichtet, bei dem diese Nebenwirkung aufgetreten ist.

Sehr selten wurde eine vorübergehende Hyperthyreose auch nach Behandlung funktioneller Schilddrüsenkarzinome beschrieben. Gelegentlich kann sich bei Schilddrüsenautonomie nach initialer Normalisierung eine Immunhyperthyreose entwickeln (Latenzzeit 2 – 10 Monate).

Die Gabe hoher Aktivitäten von Natriumiodid (131I) kann in den ersten Stunden bis Tagen nach Anwendung in bis zu 67 % der Fälle gastrointestinale Beschwerden hervorrufen. Diese Beschwerden können jedoch durch prophylaktische und symptomatische Behandlung, z. B. mit Antiemetika, reduziert werden.

1 – 3 Tage nach Gabe von Natriumiodid (131I) kann es zu einer strahleninduzierten passageren Thyreoiditis und/oder Tracheitis mit der Gefahr einer schweren Trachealeinengung kommen. Diese Gefahr ist besonders hoch bei vorbestehender Trachealstenose.

Sehr selten sind Stimmbanddysfunktionen und Stimmbandlähmungen beschrieben worden.

Speicheldrüsenentzündungen (Sialadenitis) mit Schwellung, Schmerzen, Geschmacksverlust und Mundtrockenheit können auftreten. Die Inzidenz liegt mit Präventionen bei 10 % und ohne Präventionen bei 60 %. Im Allgemeinen klingen die Symptome innerhalb von 2 – 3 Tagen spontan bzw. unterstützt durch entzündungshemmende Therapie ab. Dosisabhängig können die Symptome jedoch auch erst nach Wochen und Monaten auftreten.

Vereinzelt sind Fälle von persistierendem Geschmacksverlust und Mundtrockenheit (Xerostomie) mit nachfolgendem Zahnverlust beschrieben. Der Speichelfluss sollte deshalb mit sauren Stoffen angeregt werden, um die Strahlenexposition der Speicheldrüsen zu reduzieren.

Nach Literaturberichten kann es in bis zu 25 % der Patienten zu Funktionsstörungen der Tränenwege kommen, gefolgt von einem Sicca-Syndrom. Obwohl das Sicca-Syndrom in den meisten Fällen reversibel ist, kann bei manchen Patienten dieses Symptom über Jahre hinweg andauern.

In sehr seltenen Fällen sind allergische Reaktionen / Überempfindlichkeitsreaktionen nach Radioiodtherapie berichtet worden.

Bei starker Aufnahme von Iod (131I)ins Gewebe kann es lokal zu Schmerzen, Missempfindungen und Ödemen kommen. Zum Beispiel können bei Radioiodtherapie der Restschilddrüse diffuse und heftige Weichteilschmerzen im Hals- und Genickbereich auftreten.

Bei der Behandlung des Morbus Basedow kann sich eine bestehende endokrine Orbitopathie verschlechtern (in 15 – 30 % der Fälle ohne Kortisonbehandlung) oder eine endokrine Orbitopathie entstehen.

Eine vorübergehende Funktionsstörung der männlichen Gonaden kann nach hoch dosierter Radioiodtherapie oder bei Beckenmetastasen auftreten.

Bei der Behandlung metastasierter Schilddrüsenkarzinome mit ZNS-Beteiligung ist zu beachten, dass ein Hirnödem entstehen oder ein bestehender Hirndruck verstärkt werden kann. Bei Lungenmetastasen ist das Auftreten einer strahlenbedingten Pneumonie sowie Lungenfibrosen beschrieben worden.


Spät auftretende Nebenwirkungen:

Als Spätfolge nach Therapie benigner Schilddrüsenerkrankungen mit Natriumiodid (131I) kann es dosisabhängig zur Entwicklung einer Hypothyreose kommen. Diese kann sich bereits nach wenigen Wochen oder aber erst nach Jahren manifestieren und erfordert zeitlich festgelegte Kontrollen der Schilddrüsenfunktion und ggf. eine geeignete Hormonsubstitution (Inzidenz 2 – 70 %, Manifestation im Allgemeinen nicht vor 6 – 12 Wochen nach Therapie).

In seltenen Fällen kann sich eine bestehende endokrine Orbitopathie nach der Radioiodbehandlung verschlechtern.

Eine Funktionsstörung der Speicheldrüsen und/ oder Tränendrüsen mit Sicca-Syndrom (siehe oben) kann auch noch nach einem Zeitintervall von mehreren Monaten bis zu 2 Jahren nach Radioiodbehandlung auftreten. Epiphora als Folge einer Obstruktion des Tränennasengangs wurde in bis zu 3 % der Fälle beschrieben; dieses Ereignis trat 3 – 16 Monate nach der letzten Radioioddosis auf.

Gelegentlich wurden Fälle eines passageren Hypoparathyreoidismus beobachtet. Diese Patienten müssen entsprechend überwacht und durch Hormonsubstitution behandelt werden. Nach sehr hoch dosierter (Einmalgabe von mehr als 5000 MBq) oder nach wiederholter Gabe (Intervalle kleiner als 6 Monate) von Natriumiodid (131I) kann sich eine reversible oder in sehr seltenen Fällen eine irreversible Knochenmarksdepression mit isolierter Thrombozytopenie oder Erythrozytopenie, die zum Tode führen kann, entwickeln. Häufig werden vorübergehende Leukozytosen beobachtet.

In epidemiologischen Studien wurde über ein erhöhtes Vorkommen von Magenkarzinomen bei Patienten, die hohe Aktivitäten von Natriumiodid (131I) erhalten haben, berichtet.

Nach Verabreichung hoher Aktivitäten, wie sie für die Therapie von Schilddrüsenkarzinomen üblich sind, ist ein erhöhtes Vorkommen an Leukämien beobachtet worden. Möglicherweise besteht ebenso ein erhöhtes Risiko für Blasen- und Brustkrebs.

Nach Radioiodtherapie des Schilddrüsenkarzinoms kann es bei beiden Geschlechtern zu einer Beeinträchtigung der Fertilität kommen. Eine dosisabhängige, reversible Beeinträchtigung der Spermatogenese ist ab 1850 MBq nachgewiesen; klinisch bedeutsame Effekte mit Oligo- und Azoospermie und erhöhten Serum-FSH-Werten sind nach Anwendung von mehr als 3700 MBq beschrieben.



4.9 Überdosierung

Dieses Arzneimittel darf nur von dazu berechtigtem Personal in den entsprechenden nuklearmedizinischen Kontrollbereichen angewendet werden.

Das Risiko einer Überdosierung besteht in der unerwünscht hohen Strahlenexposition. Da das Arzneimittel über die Nieren ausgeschieden wird, kann bei Überdosierung der Radioaktivität die Strahlenexposition durch forcierte Diurese und häufige Blasenentleerung reduziert werden. Weiterhin wird bei Überdosierung eine Blockierung der Schilddrüse, z. B. mit Kaliumperchlorat empfohlen, um die Strahlenexposition der Schilddrüse zu verringern. Um die Resorption zu vermindern, können Emetika gegeben werden.




5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere Radiotherapeutika

ATC-Code: V10X A 01


Iod (131I)wird in der Schilddrüse angereichert. Es zerfällt überwiegend dort während seiner langen Verweilzeit und führt so zu einer selektiven Bestrahlung des Organs. Mehr als 90 % der Strahlenwirkung beruhen auf der emittierten -Strahlung, die eine mittlere Eindringtiefe von 0,5 mm hat. Diese vermindert dosisabhängig die funktionelle und generative Aktivität der Thyreozyten bis hin zum Zelltod.


Die kurze Reichweite sowie die praktisch fehlende Speicherung des Natriumiodids (131I) außerhalb der Schilddrüse führen zu einer vernachlässigbaren Strahlenexposition außerhalb der Schilddrüse.



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach oraler Gabe wird Natriumiodid (131I) rasch im oberen Gastrointestinaltrakt resorbiert (90 % in 60 min). Die Absorption wird beeinflusst durch die Magenentleerung; sie ist gesteigert bei Hyperthyreose und vermindert bei Hypothyreose. Studien über die Serumaktivitätsspiegel zeigten, dass nach oraler Verabreichung einer Natriumiodid (131I)-Lösung nach einem schnellen Anstieg, der über 10 – 20 Minuten andauerte, der Gleichgewichtszustand nach ca. 40 Minuten erreicht war.

Die Pharmakokinetik folgt der des nicht radioaktiven Iodids. Nach Eintritt in die Blutbahn verteilt sich Iod (131I)im extrathyreoidalen Kompartiment. Von dort wird es überwiegend in die Schilddrüse aufgenommen, die ca. 20 % des Iodids in einem Durchfluss extrahiert, oder renal ausgeschieden.

Die Aufnahme des Iodids in die Schilddrüse erreicht ihr Maximum nach 24 – 48 Stunden; 50 % des maximalen Peaks werden nach 5 Stunden erreicht. Der Uptake wird durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst: Alter des Patienten, Volumen der Schilddrüse, Nieren-Clearance, Spiegel des zirkulierenden Iodids und durch andere Arzneimittel. Die Iodid-Clearance der Schilddrüse beträgt normalerweise 5 – 50 ml/ min, steigt jedoch bei Iodmangel auf bis zu 100 ml/ min und bei Hyperthyreose auf bis zu 1000 ml/ min an und kann unter Iodüberschuss auf 2 – 5 ml/ min zurückgehen. Iodid akkumuliert auch in den Nieren. Kleine Mengen Iod (131I)werden von den Speicheldrüsen und der Magenschleimhaut aufgenommen und sind auch in der Muttermilch, der Plazenta und dem Plexus choroideus nachweisbar.

Das in die Schilddrüse aufgenommene Iodid folgt dem bekannten Metabolismus der Schilddrüsenhormone und wird in der Schilddrüse in organische Verbindungen eingebaut, aus denen die Schilddrüsenhormone synthetisiert werden. Die effektive Halbwertszeit von Iod (131I)im Plasma beträgt ca. 12 Stunden, während die effektive Halbwertszeit von in der Schilddrüse gespeichertem Iod (131I)etwa 6 Tage beträgt. Nach Gabe von Natriumiodid (131I) weisen daher rund 40 % der verabreichten Aktivität eine effektive Halbwertszeit von 0,4 Tagen auf, während die übrigen 60 % eine effektive Halbwertszeit von 8 Tagen aufweisen.


Iod (131I)wird zu 37-75 % über die Nieren und zu ca. 10 % mit den Faeces ausgeschieden. Die Ausscheidung über die Schweißdrüsen ist vernachlässigbar. Die Harnausscheidung ist charakterisiert durch die Nierenclearance, welche ca. 3 % der Iodid-Passage durch die Nieren verkörpert und relativ konstant von Patient zu Patient ist. Sie ist bei Hypothyreose und Funktionsstörungen der Niere niedriger und bei Hyperthyreose erhöht. Die mittlere Harnausscheidung bei gesunden Probanden (untersucht wurde der 24-Stunden-Urin) betrug 2,8 mg/kg bei Männern und 2,7 mg/kg bei Frauen. Bei euthyreoten Patienten mit normaler Nierenfunktion werden 50-75 % der verabreichten Aktivität innerhalb von 48 Stunden mit dem Urin ausgeschieden.



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Bei der Therapie mit Natriumiodid (131I) liegt die verabreichte Iodmenge unterhalb der täglichen Iodaufnahme mit der Nahrung.

Substanzbedingte toxische Effekte durch Natriumiodid sind daher nicht zu erwarten.



6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Natriumiodid,

Natriumcarbonat,

Natriumhydrogencarbonat,

Natriumthiosulfat 5 H2O,

Natriumhydroxid,

Wasser für Injektionszwecke.



6.2 Inkompatibilitäten

Keine bekannt.



6.3 Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit nach Herstellung beträgt 29 Tage, d. h. 17 Tage nach dem Kalibrierzeitpunkt.



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern. Im Bleibehälter aufbewahren.


Die Lagerung muss in Übereinstimmung mit den nationalen Bestimmungen für radioaktives Material erfolgen.



6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

15ml-Durchstechflasche aus farblosem Klarglas nach Ph. Eur. Typ I, mit Gummistopfen und Aluminiumkappe verschlossen.

1 Packung enthält 1 Durchstechflasche mit 0,5 ml (555 MBq) bis 10 ml (11100 MBq) Lösung zum Einnehmen.



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Radioaktiver Abfall muss in Übereinstimmung mit den geltenden nationalen und internationalen Vorschriften beseitigt werden.



7. INHABER DER ZULASSUNG

Pharmazeutischer Unternehmer

CIS bio GmbH

Member of IBA group

Alt-Moabit 91d

D-10559 Berlin


Tel. 01804 247 246

Fax 01804 247 329



8. ZULASSUNGSNUMMER


28570.00.00



9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


12. Oktober 2001



10. STAND DER INFORMATION


Dezember 2008



11. Dosimetrie

Strahlenexposition

Die Strahlenexpositionsdaten für Iod (131I)sind der Publikation 53 der ICRP entnommen.

Das ICRP-Modell bezieht sich auf die intravenöse Applikation von Iod (131I). Da die Resorption von Iod (131I)schnell und vollständig verläuft, ist dieses Modell auch für die orale Anwendung gültig, jedoch erhält der Magen eine zusätzliche Strahlendosis zu der, die durch Magensaft- und Speichelsekretion bedingt ist. Bei einer Verweildauer im Magen von etwa 30 Minuten erhöht sich die Strahlendosis der Magenwand um etwa 30 % im Vergleich zur intravenösen Gabe.

Die Strahlenexposition bestimmter Organe, die nicht als Zielorgan der Therapie einzustufen ist, kann durch pathophysiologische Veränderungen, die durch den Krankheitsverlauf bedingt sind, wesentlich beeinflusst werden.



Als ein Teil der Risiko-Nutzen-Abwägung wird empfohlen, die effektive Dosis sowie die Strahlendosen der Zielorgane vor der Anwendung zu berechnen. Die zu verabreichende Aktivität kann dann entsprechend der Schilddrüsengröße, der biologischen Halbwertszeit und des „Recyclingfaktors“, welcher den physiologischen Status (einschließlich Iodmangel) des Patienten und die zugrunde liegende Krankheit berücksichtigt, angepasst werden.


Die Strahlenexposition beeinträchtigt hauptsächlich die Schilddrüse. Die Bestrahlung anderer Organe liegt im Allgemeinen in der Größenordnung von Tausendsteln derjenigen der Schilddrüse. Sie hängt auch von der Versorgung mit stabilem Iod über die Nahrung ab (Aufnahme von radioaktivem Iod in Iodmangelgebieten bis 90 % gesteigert, fällt in iodreichen Gebieten auf bis 5 %). Sie hängt weiterhin vom Zustand der Schilddrüsenfunktion ab (Eu-, Hyper- oder Hypothyreose) und davon, ob es iodspeicherndes Gewebe im Körper gibt (z. B. der Zustand nach Schilddrüsenentfernung, Vorhandensein iodspeichernder Metastasen) oder ob die Schilddrüse blockiert wurde. Die Strahlenexposition aller anderen Organe ist entsprechend höher oder niedriger, abhängig vom Grad der Schilddrüseniodspeicherung.


(Die Werte basieren auf einer Schilddrüsenmasse von 20 g, einer biologischen Halbwertszeit von 80 Tagen und einem „Recyclingfaktor“ von 1,8).


Iod (131I)(HWZ: 8,02 Tage)

Schilddrüse geblockt, Iodaufnahme 0 %

Organ

Absorbierte Dosis pro verabreichter Aktivität (mGy/MBq)

Erwachsener

15 Jahre

10 Jahre

5 Jahre

1 Jahr

Nebennieren

0,037

0,042

0,067

0,11

0,2

Blasenwand

0,61

0,75

1,1

1,8

3,4

Knochenoberfläche

0,032

0,038

0,061

0,097

0,19

Brust

0,033

0,033

0,052

0,085

0,17

Gastrointestinaltrakt


- Magenwand

0,034

0,04

0,064

0,1

0,19

- Dünndarm

0,038

0,047

0,075

0,12

0,22

- oberer Dickdarm

0,037

0,045

0,07

0,12

0,21

- unterer Dickdarm

0,043

0,052

0,082

0,13

0,23

Nieren

0,065

0,08

0,12

0,17

0,31

Leber

0,033

0,04

0,065

0,1

0,2

Lunge

0,031

0,038

0,06

0,096

0,19

Ovarien

0,042

0,054

0,084

0,13

0,24

Bauchspeicheldrüse

0,035

0,043

0,069

0,11

0,21

Rotes Knochenmark

0,035

0,042

0,065

0,1

0,19

Milz

0,034

0,04

0,065

0,1

0,2

Testes

0,037

0,045

0,075

0,12

0,23

Schilddrüse

0,029

0,038

0,063

0,1

0,2

Uterus

0,054

0,067

0,11

0,17

0,3

Sonstige Gewebe

0,032

0,039

0,062

0,1

0,19

Effektive Dosis pro verabreichter Aktivität (mSv/MBq)

0,072

0,088

0,14

0,21

0,4


Die Blasenwand erhält 50,8 % der effektiven Dosis.


Nach ICRP 53 beträgt die effektive Dosis pro verabreichter Aktivität für den Erwachsenen 0,072 mSv/MBq.


Unvollständige Schilddrüsenblockade


Effektive Dosis (mSv/MBq) bei geringer Iodaufnahme in die Schilddrüse

Erwachsener

15 Jahre

10 Jahre

5 Jahre

1 Jahr

Iodaufnahme: 0,5 %

0,3

0,45

0,69

1,5

2,8

Iodaufnahme: 1,0 %

0,52

0,81

1,2

2,7

5,3

Iodaufnahme: 2,0 %

0,97

1,5

2,4

5,3

10,0



Iod (131I)(HWZ: 8,02 Tage)

Iodaufnahme in die Schilddrüse 5 %

Organ

Absorbierte Dosis pro verabreichter Aktivität (mGy/MBq)

Erwachsener

15 Jahre

10 Jahre

5 Jahre

1 Jahr

Nebennieren

0,032

0,039

0,063

0,1

0,19

Blasenwand

0,58

0,72

1,1

1,7

3,2

Knochenoberfläche

0,032

0,042

0,063

0,097

0,18

Brust

0,031

0,031

0,054

0,088

0,17

Gastrointestinaltrakt


- Magenwand

0,45

0,58

0,84

1,4

2,9

- Dünndarm

0,28

0,35

0,62

1,0

2,0

- oberer Dickdarm

0,059

0,064

0,1

0,16

0,27

- unterer Dickdarm

0,043

0,054

0,083

0,13

0,23

Nieren

0,063

0,077

0,11

0,17

0,29

Leber

0,03

0,036

0,06

0,1

0,19

Lunge

0,034

0,043

0,07

0,11

0,21

Ovarien

0,044

0,06

0,092

0,14

0,26

Bauchspeicheldrüse

0,05

0,059

0,092

0,14

0,25

Rotes Knochenmark

0,038

0,049

0,07

0,1

0,18

Milz

0,039

0,046

0,072

0,11

0,2

Testes

0,029

0,035

0,059

0,095

0,18

Schilddrüse

72

110

170

370

680

Uterus

0,055

0,07

0,11

0,17

0,31

Sonstige Gewebe

0,04

0,052

0,081

0,13

0,24

Effektive Dosis pro verabreichter Aktivität (mSv/MBq)

2,3

3,5

5,3

11

21

Nach ICRP 53 beträgt die effektive Dosis pro verabreichter Aktivität für den Erwachsenen 2,3 mSv/MBq.


Iod (131I)(HWZ: 8,02 Tage)

Iodaufnahme in die Schilddrüse 15 %

Organ

Absorbierte Dosis pro verabreichter Aktivität (mGy/MBq)

Erwachsener

15 Jahre

10 Jahre

5 Jahre

1 Jahr

Nebennieren

0,036

0,043

0,071

0,11

0,22

Blasenwand

0,52

0,64

0,98

1,5

2,9

Knochenoberfläche

0,047

0,067

0,094

0,14

0,24

Brust

0,043

0,043

0,081

0,13

0,25

Gastrointestinaltrakt


- Magenwand

0,46

0,58

0,84

1,5

2,9

- Dünndarm

0,28

0,35

0,62

1,0

2,0

- oberer Dickdarm

0,059

0,065

0,1

0,16

0,28

- unterer Dickdarm

0,042

0,053

0,082

0,13

0,23

Nieren

0,06

0,075

0,11

0,17

0,29

Leber

0,032

0,041

0,068

0,11

0,22

Lunge

0,053

0,071

0,12

0,19

0,33

Ovarien

0,043

0,059

0,092

0,14

0,26

Bauchspeicheldrüse

0,052

0,062

0,1

0,15

0,27

Rotes Knochenmark

0,054

0,074

0,099

0,14

0,24

Milz

0,042

0,051

0,081

0,12

0,23

Testes

0,028

0,035

0,058

0,094

0,18

Schilddrüse

210

340

510

1100

2000

Uterus

0,054

0,068

0,11

0,17

0,31

Sonstige Gewebe

0,065

0,089

0,14

0,22

0,4

Effektive Dosis pro verabreichter Aktivität (mSv/MBq)

6,6

10,0

15,0

34,0

62,0



Nach ICRP 53 beträgt die effektive Dosis pro verabreichter Aktivität für den Erwachsenen 6,6 mSv/MBq.


Iod (131I)(HWZ: 8,02 Tage)

Iodaufnahme in die Schilddrüse 35 %

Organ

Absorbierte Dosis pro verabreichter Aktivität (mGy/MBq)

Erwachsener

15 Jahre

10 Jahre

5 Jahre

1 Jahr

Nebennieren

0,042

0,05

0,087

0,14

0,28

Blasenwand

0,4

0,5

0,76

1,2

2,3

Knochenoberfläche

0,076

0,12

0,16

0,23

0,35

Brust

0,067

0,066

0,13

0,22

0,4

Gastrointestinaltrakt


- Magenwand

0,46

0,59

0,85

1,5

3,0

- Dünndarm

0,28

0,35

0,62

1,0

2,0

- oberer Dickdarm

0,058

0,065

0,1

0,17

0,3

- unterer Dickdarm

0,04

0,051

0,08

0,13

0,24

Nieren

0,056

0,072

0,11

0,17

0,29

Leber

0,037

0,049

0,082

0,14

0,27

Lunge

0,09

0,12

0,21

0,33

0,56

Ovarien

0,042

0,057

0,09

0,14

0,27

Bauchspeicheldrüse

0,054

0,069

0,11

0,18

0,32

Rotes Knochenmark

0,086

0,12

0,16

0,22

0,35

Milz

0,046

0,059

0,096

0,15

0,28

Testes

0,026

0,032

0,054

0,089

0,18

Schilddrüse

500

790

1200

2600

4700

Uterus

0,05

0,063

0,1

0,16

0,3

Sonstige Gewebe

0,11

0,16

0,26

0,41

0,71

Effektive Dosis pro verabreichter Aktivität (mSv/MBq)

15,0

24,0

36,0

78,0

140,0


Nach ICRP 53 beträgt die effektive Dosis pro verabreichter Aktivität für den Erwachsenen 15,0 mSv/MBq.



Iod (131I)(HWZ: 8,02 Tage)

Iodaufnahme in die Schilddrüse 55 %

Organ

Absorbierte Dosis pro verabreichter Aktivität (mGy/MBq)

Erwachsener

15 Jahre

10 Jahre

5 Jahre

1 Jahr

Nebennieren

0,049

0,058

0,11

0,17

0,34

Blasenwand

0,29

0,36

0,54

0,85

1,6

Knochenoberfläche

0,11

0,17

0,22

0,32

0,48

Brust

0,091

0,089

0,19

0,31

0,56

Gastrointestinaltrakt


- Magenwand

0,46

0,59

0,86

1,5

3,0

- Dünndarm

0,28

0,35

0,62

1,0

2,0

- oberer Dickdarm

0,058

0,067

0,11

0,18

0,32

- unterer Dickdarm

0,039

0,049

0,078

0,13

0,24

Nieren

0,051

0,068

0,1

0,17

0,29

Leber

0,043

0,058

0,097

0,17

0,33

Lunge

0,13

0,18

0,3

0,48

0,8

Ovarien

0,041

0,056

0,09

0,15

0,27

Bauchspeicheldrüse

0,058

0,076

0,13

0,21

0,38

Rotes Knochenmark

0,12

0,18

0,22

0,29

0,46

Milz

0,051

0,068

0,11

0,17

0,33

Testes

0,026

0,031

0,052

0,087

0,17

Schilddrüse

790

1200

1900

4100

7400

Uterus

0,046

0,06

0,099

0,16

0,3

Sonstige Gewebe

0,16

0,24

0,37

0,59

1,0

Effektive Dosis pro verabreichter Aktivität (mSv/MBq)

24

37

56

120

220

Nach ICRP 53 beträgt die effektive Dosis pro verabreichter Aktivität für den Erwachsenen 24 mSv/MBq.



12. ANWEISUNGEN ZUR ZUBEREITUNG VON RADIOAKTIVEN ARZNEIMITTELN


Die Durchstechflasche muss immer verschlossen innerhalb der Bleiabschirmung aufbewahrt werden. Sie darf unter keinen Umständen geöffnet werden. Nach Desinfektion des Stopfens wird dieser mit Hilfe einer Nadel, die mit einem Trinkhalm verbunden ist, durchbohrt. Die Lösung wird dann mit Hilfe des Trinkhalmes vom Patienten durch den Stopfen hindurch entnommen.


Bestellbezeichnung:


I-131-S-1



13. VERKAUFSABGRENZUNG


Verschreibungspflichtig


2008-12-09 17