Neotigason 25
GI 432-06/13
Gebrauchsinformation: Information für Anwender
Neotigason®25
Hartkapseln
Wirkstoff: Acitretin
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
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Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
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Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
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Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
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Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Was in dieser Packungsbeilage steht
1. Was ist Neotigason 25 und wofür wird es angewendet?
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Neotigason 25 beachten?
3. Wie ist Neotigason 25 einzunehmen?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Neotigason 25 aufzubewahren?
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
1. Was ist Neotigason 25 und wofür wird es angewendet?
Acitretin, der Wirkstoff von Neotigason 25, gehört zur Stoffklasse der Retinoide, die ihrer Struktur nach mit Vitamin A verwandt sind.
Neotigason 25 wird angewendet zur symptomatischen Behandlung von schwersten, einer herkömmlichen Therapie nicht zugänglichen Verhornungsstörungen des Hautorgans wie
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Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris, vor allem erythrodermatische und pustulöse Formen)
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krankhafte Verdickung der Hornschichten an Handflächen und Fußsohlen (Hyperkeratosis palmoplantaris)
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krankhafte Pustelbildung an Handflächen und Fußsohlen (Pustulosis palmoplantaris)
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Fischschuppenkrankheit (Ichthyosis)
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Darier'sche Krankheit (Morbus Darier)
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Stachelflechte (Pityriasis rubra pilaris)
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flache Knötchenflechte (Lichen ruber planus) der Haut und Schleimhäute.
Neotigason sollte nur von Ärzten, vorzugsweise von Dermatologen, verschrieben werden, die Erfahrung in der Behandlung mit systemischen Retinoiden haben und die das teratogene Risiko durch Neotigason richtig einschätzen.
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Neotigason 25 beachten?
Acitretin, der Wirkstoff von Neotigason 25, ist fruchtschädigend (teratogen). Neotigason 25 darf nicht eingenommen werden, wenn Sie schwanger oder eine Frau im gebärfähigen Alter sind. |
Neotigason 25 darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch gegen Acitretin, andere Retinoide, wie z.B. Isotretinoin und Tretinoin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
- wenn Sie stillen.
- wenn Sie schwere Leberprobleme haben.
- wenn Sie schwere Nierenprobleme haben.
- wenn Ihre Blutfettwerte (Lipide) sehr hoch sind.
- wenn Sie Arzneimittel wie Tetrazykline (gegen Infektionen) oder Methotrexat (gegen Hautprobleme, Gelenkentzündung (Arthritis) oder Krebs) einnehmen( siehe Abschnitt „ Einnahme von Neotigason 25 zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
- wenn Sie Vitamin A einnehmen (siehe unter Abschnitt „Einnahme von Neotigason 25 zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
Wenn einer der oben genannten Punkte auf Sie zutreffen könnte, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt, bevor Sie mit der Einnahme von Neotigason 25 beginnen.
Die Anwendung von Neotigason 25 ist bei gebärfähigen Frauen kontraindiziert, da es im Falle einer Schwangerschaft schwere Missbildungen beim ungeborenen Kind verursacht. Die Retinoid‑typischen Missbildungen betreffen vor allem das Zentralnervensystem, das Herz und die großen Blutgefäße. Sie sind in einem hohen Prozentsatz zu erwarten, selbst wenn Neotigason 25 nur über kurze Zeiträume während der Schwangerschaft eingenommen wurde.
Wenn indessen bei einer gebärfähigen Frau eine sehr schwere oder behindernde Krankheit vorliegt und andere Behandlungsmöglichkeiten fehlen, kann vom Arzt trotz der teratogenen Wirkung die Anwendung von Neotigason 25 in Erwägung gezogen werden. Dabei müssen jedoch die folgenden Vorsichtsmaßnahmen streng beachtet werden, um eine Schwangerschaft vor, während und im Zeitraum von 2 Jahren nach Abschluss der Therapie sicher auszuschließen:
Vor Beginn der Behandlung mit Neotigason 25 muss die Patientin vom behandelnden Arzt ausdrücklich und ausführlich auf das fruchtschädigende (teratogene) Risiko des Medikamentes, die Notwendigkeit der wirksamen und andauernden Empfängnisverhütung (Kontrazeption) und auf die eventuellen Folgen einer Schwangerschaft hingewiesen werden, falls diese während der Behandlung mit Neotigason 25 oder innerhalb von 2 Jahren nach deren Beendigung eintritt.
Dabei ist insbesondere darauf zu achten, dass die Patientin in der Lage ist, das Aufklärungsgespräch zu verstehen, und zuverlässig die erforderlichen Maßnahmen zur Konzeptionsverhütung durchführen wird. Es wird empfohlen, die Aufklärung mündlich und schriftlich vorzunehmen und von der Patientin (bzw. bei Minderjährigen vom Erziehungsberechtigten) unterzeichnen zu lassen.
2. Eine möglicherweise bereits bestehende Schwangerschaft muss vor Therapiebeginn mit Neotigason 25 durch einen Schwangerschaftslabortest und ggf. eine gynäkologische Untersuchung sicher ausgeschlossen werden. Der Schwangerschaftstest sollte von einem Arzt oder einem entsprechenden Labor vorgenommen werden.
Es wird empfohlen, die Behandlung mit Neotigason 25 am 2. oder 3. Tag der Monatsblutung (Menstruation) zu beginnen.
3. Für jede gebärfähige Frau, die mit Neotigason 25 behandelt wird, ist es absolut unerlässlich, dass sie sich 1 Monat vor der Behandlung, während der Behandlung und während 2 Jahren nach Absetzen des Medikamentes einer wirksamen und andauernden Empfängnisverhütung unterzieht. Die Wirksamkeit der gewählten kontrazeptiven Methode ist in jedem einzelnen Fall sorgfältig zu überdenken, insbesondere beim 1. Zyklus einer hormonellen Kontrazeption.
4. Niedrig dosierte Progesteron‑Präparate (sogenannte Minipillen) sollten nicht zur Empfängnisverhütung eingesetzt werden, da die empfängnisverhütende Wirkung dieser Präparate durch Wechselwirkung mit Acitretin verringert werden kann.
5. Um die Wirksamkeit des Konzeptionsschutzes zu gewährleisten, ist vom behandelnden Arzt alle 4 Wochen ein Schwangerschaftstest durchzuführen.
6. Eine solche andauernde und wirksame Empfängnisverhütung muss auch bei Wiederholung der Behandlung durchgeführt und auf 2 Jahre nach Absetzen von Neotigason 25 ausgedehnt werden.
7. Sollte trotzdem während einer Behandlung mit Neotigason 25 und im Laufe von 2 Jahren danach eine Schwangerschaft eintreten, so besteht ein großes Risiko schwerster Missbildungen beim ungeborenen Kind.
8. Frauen im gebärfähigen Alter dürfen während der Behandlung mit Neotigason 25 keinen Alkohol trinken, da Hinweise darauf bestehen, dass bei Einnahme von Acitretin und gleichzeitigem Alkoholgenuss Etretinat gebildet werden kann. Der zugrunde liegende Stoffwechselprozess ist noch nicht im Einzelnen bekannt. Die Möglichkeit von Wechselwirkungen mit weiteren Mitteln kann daher nicht ausgeschlossen werden. Auch nach Beendigung der Behandlung mit Neotigason 25 sollte bis zu 2 Monate lang kein Alkohol getrunken werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Neotigason 25 einnehmen
wenn Sie Diabetes haben. Sie müssen zu Beginn der Behandlung mit Neotigason 25 Ihre Blutzuckerwerte häufiger als sonst kontrollieren.
- wenn Sie übergewichtig sind oder erhöhte Blutfettwerte haben. Möglicherweise wird der Arzt während der Behandlung mit Neotigason 25 bei Ihnen Bluttests veranlassen, um Ihre Blutfettwerte zu kontrollieren.
- wenn Sie Herz-Kreislauf-Probleme haben. Sie müssen möglicherweise enger überwacht werden, z. B. kann der Arzt häufiger Ihren Blutdruck messen.
- wenn Sie viel Alkohol trinken.
- wenn Sie Leberprobleme haben.
- wenn Sie feststellen, dass sich Ihr Nachtsehen verschlechtert.
- wenn bei Ihnen schwere Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und/oder Sehstörungen auftreten. Dies können Anzeichen für eine Zunahme des Blutdrucks im Gehirn sein und muss durch Ihren Arzt so schnell wie möglich abgeklärt werden.
- wenn Sie sich starker Sonnenstrahlung aussetzen oder Bräunungslampen verwenden. Neotigason 25 kann die Wirkung der UV-Strahlung auf die Haut verstärken. Tragen Sie, bevor Sie sich starker Sonnenstrahlung aussetzen, ein Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor, mindestens Lichtschutzfaktor 15, auf die exponierte Haut auf. Vermeiden Sie unbeaufsichtigte Anwendungen von Bräunungslampen.
Langzeitbehandlung (siehe Abschnitt 3. „Wie ist Neotigason 25 einzunehmen?"):
Die folgenden Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden:
Die Blutfettwertesollten in regelmäßigen Abständen von höchstens 3 Monaten kontrolliert werden.
Kinder
Bei Kindern müssen Wachstumsparameter und Knochenentwicklung sorgfältig überwacht werden. Im Hinblick auf mögliche schwere Nebenwirkungen bei der Langzeittherapie ist das Risiko sorgfältig gegen den therapeutischen Nutzen abzuwägen.
Blutspende
Sie dürfen während der Behandlung und für 2 Jahre nach Beendigung der Einnahme von Neotigason 25 kein Blut spenden. Der Grund ist, dass ein sehr hohes Risiko für Missbildungen beim ungeborenen Kind durch Neotigason 25 besteht. Frauen im gebärfähigen Alter dürfen daher keine Blutkonserven von Menschen erhalten, die gegenwärtig mit Neotigason 25 behandelt werden oder in den letzten 2 Jahren vor der Blutspende mit Neotigason 25 behandelt wurden.
Einnahme von Neotigason 25 zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Folgende Arzneimittel dürfen Sie nicht zusammen mit Neotigason 25 einnehmen (siehe auch unter „Neotigason 25 darf nicht eingenommen werden“):
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Vitamin A, da das Risiko einer Vitamin A-Überdosierung besteht.
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andere Retinoide (z.B. Isotretinoin, Tretinoin), da das Risiko einer Vitamin A-Überdosierung besteht.
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Methotrexat (gegen Hautprobleme, Gelenkentzündungen oder Krebs), da zum einen das Risiko einer Vitamin A-Überdosierung besteht und zum anderen das Risiko an Hepatitis zu erkranken erhöht ist.
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Tetrazykline (gegen bakterielle Infektionen), da diese, ebenso wie Neotigason 25, den Schädelinnendruck erhöhen.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Phenytoin (gegen Epilepsie) und Neotigason 25 muss berücksichtigt werden, dass Phenytoin durch Neotigason 25 zum Teil aus seiner Eiweißbindung verdrängt wird. Ein derartiger Einfluss auf die Eiweißbindung bei gleichzeitiger Gabe von Neotigason 25 und Antikoagulanzien vom Cumarintyp (Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung) wurde dagegen nicht festgestellt.
Die empfängnisverhütende Wirkung von niedrig dosierten Progesteron‑Präparaten kann durch Wechselwirkung mit Neotigason 25 verringert werden. Niedrig dosierte Progesteron‑Präparate (sogenannte „Minipillen“) sollten daher nicht zur Empfängnisverhütung eingesetzt werden.
Weitere Wechselwirkungen zwischen Neotigason 25 und anderen Substanzen bzw. Präparaten, z. B. Cimetidin, Digoxin, oralen Kontrazeptiva („Pille“) mit Östrogen/Gestagen‑Kombinationen, sind nicht bekannt.
Einnahme von Neotigason 25 zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Frauen im gebärfähigen Alter dürfen während der Behandlung mit Neotigason 25 und für 2 Monate nach Beendigung der Therapie mit Neotigason 25 keinen Alkohol zu sich nehmen (weder in Getränken noch in Nahrung oder in Medikamenten). Die Einnahme von Neotigason 25 zusammen mit Alkohol kann zur Bildung einer Substanz (Etretinat) führen, die Ihr ungeborenes Kind schädigen kann. Da es nicht auszuschließen ist, dass diese Substanz auch ohne Einwirken von Alkohol entsteht ,und sie zudem sehr lange im Körper verbleibt, bis sie vollständig aus dem Körper ausgeschieden werden kann, müssen Sie auch nach Beendigung der Therapie 2 Jahre lang wirksamen empfängnisverhütende Maßnahmen durchführen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Neotigason 25 verursacht Missbildungen beim ungeborenen Kind. Die folgenden Anweisungen müssen strikt eingehalten werden, auch wenn Sie Probleme haben schwanger zu werden (Fruchtbarkeitsstörung):
Nehmen Sie keinesfallsNeotigason 25 ein, wenn Sie schwanger sind, glauben schwanger zu sein oder während der Behandlung mit diesem Arzneimittel und in den 2 Jahren nach Behandlungsende schwanger werden könnten.
Nehmen Sie keinesfallsNeotigason 25 ein, wenn Sie stillen.
Empfängnisverhütung:Wenn Sie eine Frau in einem Alter sind, in dem Sie schwanger werden können, müssen Sie eine wirksame und zuverlässige Verhütungsmethode (Kontrazeption) anwenden, und zwar ohne Unterbrechung ab 4 Wochen vor Beginn der Einnahme von Neotigason 25, während der Einnahme und für 2 Jahre nach Behandlungsende. Vorrangige Verhütungsmethoden sind ein kombiniertes hormonelles Verhütungsmittel oder die Spirale und zusätzlich wird die Verwendung eines Kondoms oder eines Diaphragmas (Portiokappe) empfohlen. Niedrig dosierte Progesteron-Präparate (sog. Minipille) werden nicht empfohlen.
Schwangerschaftstests:Sie müssen einen Schwangerschaftstestin den 3 Tagen vor Behandlungsbeginn durchführen und dieser muss negativ sein. Mit der Einnahme von Neotigason 25 beginnen Sie nach diesem negativen Schwangerschaftstest am zweiten oder dritten Tag der nächsten Regelblutung.
Der Arzt wird in Abständen von 28 Tagen regelmäßige Schwangerschaftstests während der Einnahme von Neotigason 25 veranlassen. Bei jeder neuen Ausstellung eines Rezeptes für Neotigason 25 müssen Sie einen negativen Schwangerschaftstest vorweisen. Der Test darf nicht älter als 3 Tage sein.
Nach Beendigung der Behandlung mit Neotigason 25 müssen Sie Schwangerschaftstests in Abständen von 1–3 Monaten über einen Zeitraum von 2 Jahren nach Einnahme der letzten Dosis durchführen.
Wenn Sie während der Behandlung mit Neotigason 25 oder in einem Zeitraum von 2 Jahren nach Beendigung der Behandlung schwanger werden oder denken, dass Sie schwanger sein könnten, wenden Sie sich unverzüglich an Ihren Arzt.
Wenn Sie zu diesen Anweisungen weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker, bevor Sie mit der Einnahme von Neotigason 25 beginnen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Sie müssen vorsichtig sein, wenn Sie fahren oder Maschinen bedienen. Es ist möglich, dass sich Ihr Sehvermögen in der Dunkelheit während der Behandlung verschlechtert. Dies kann plötzlich geschehen. In seltenen Fällen kann diese Einschränkung nach dem Ende der Behandlung weiter bestehen. Siehe auch „Warnhinweise udn Vorsichtsmaßnahmen“ und Abschnitt 4 „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“.
Neotigason 25 enthält Glucose
Dieses Arzneimittel enthält Glucose. Bitte nehmen Sie Neotigason 25 daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
3. Wie ist Neotigason 25 einzunehmen?
Nehmen Sie Neotigason 25 immer genau nach Absprachen mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Die empfohlene Dosis ist:
Die Dosierung richtet sich nach dem Erscheinungsbild der Erkrankung und der Verträglichkeit des Präparates. Sie muss vom behandelnden Arzt für jeden Patienten individuell bestimmt werden. Die nachfolgenden Angaben können als Orientierung gelten.
Anwendung bei Erwachsenen
Als anfängliche Tagesdosis werden 25 mg (1 Kapsel Neotigason 25) bis 30 mg Acitretin (für diese Dosierung steht Neotigason 10 zur Verfügung) während 2 bis 4 Wochen empfohlen. Diese Dosis kann bereits zu zufriedenstellenden Ergebnissen führen. Die Erhaltungsdosis ist dem therapeutischen Ergebnis und der Verträglichkeit anzupassen. Im Allgemeinen ermöglicht eine Tagesdosis von 25 - 50 mg Acitretin für weitere 6 bis 8 Wochen ein optimales Therapieergebnis zu erreichen. Es kann jedoch in einigen Fällen notwendig sein, die Dosis bis zu einem Maximum von 75 mg Acitretin pro Tag (d. h. 3 Hartkapseln Neotigason 25) zu steigern. Diese Höchstdosis sollte nicht überschritten werden.
Bei Verhornungsstörungen sollte die Erhaltungsdosis so niedrig wie möglich gehalten werden (evtl. weniger als 20 mg Acitretin pro Tag). Sie sollte auf keinen Fall 50 mg Acitretin pro Tag überschreiten.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen:
Im Hinblick auf mögliche schwere Nebenwirkungen bei der Langzeittherapie ist das Risiko sorgfältig gegen den therapeutischen Nutzen abzuwägen. Neotigason 25 sollte erst eingesetzt werden, wenn sich alle anderen möglichen Therpien als ungeeignet erwiesen haben. Die Dosierung sollte nach Körpergewicht (KG) erfolgen.
Die Tagesdosis liegt bei ca. 0,5 mg Acitretin pro kg KG. Höhere Dosen bis zu 1 mg Acitretin pro kg KG pro Tag können in einigen Fällen für eine begrenzte Zeit erforderlich sein. Die maximale Dosis von 35 mg Acitretin pro Tag sollte nicht überschritten werden. Die Erhaltungsdosis sollte im Hinblick auf mögliche Lanzeit-Nebenwirkungen immer so niedrig wie möglich gewählt werden.
Art der Anwendung
Nehmen Sie die Hartkapseln mit den Mahlzeiten, am besten mit Milch, unzerkaut ein. Achten Sie unbedingt auf die Einhaltung der von Ihrem Arzt errechneten Dosierung von Neotigason 25. Zusätzliche Lokalbehandlungen, auch rein pflegender Natur, während der Verabreichung von Neotigason 25 müssen mit Ihrem behandelnden Arzt abgesprochen werden.
Dauer der Anwendung
Die Dauer der Behandlung wird von Ihrem Arzt nach der Art der Erkrankung und der Verträglichkeit des Präparates festgelegt.
Bei Psoriasis‑Patienten wird im Allgemeinen die Therapie beendet, wenn sich die Läsionen in genügendem Maße zurückgebildet haben. Eine Langzeittherapie ist bei Psoriasis‑Patienten nicht zu empfehlen.
Bei Verhornungsstörungen liegen Erfahrungen bis zu 2 Jahren vor.
Rückfälle werden nach den gleichen Regeln behandelt.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Neotigason 25 zu stark oder zu schwach ist.
Frauen im gebärfähigen Alter
Mit der Einnahme von Neotigason 25 beginnen Sie am zweiten oder dritten Tag Ihrer nächsten Regelblutung. Sie müssen einen Schwangerschaftstestin den 3 Tagen vor Behandlungsbeginn sowie während und bis 2 Jahre nach der Behandlung in regelmäßigen Abständen durchführen. Das Testergebnis muss immer negativ sein. Sie müssen eine wirksame und zuverlässige Verhütungsmethodeanwenden, und zwar ohne Unterbrechung ab mindestens 4 Wochen vor Beginn der Einnahme von Neotigason 25, während der Einnahme und für 2 Jahre nach Behandlungsende, siehe auch unter "Schwangerschaft und Stillzeit".
Wenn Sie eine größere Menge Neotigason 25 eingenommen haben, als Sie sollten
Wenn Sie mehr Neotigason 25 eingenommen haben, als Sie sollten, oder wenn eine andere Person von den Kapseln genommen hat, wenden Sie sich bitte sofort an die Notaufnahme des nächstgelegenen Krankenhauses oder an Ihren Arzt. Symptome einer Überdosierung sind u. a. Kopfschmerzen, Benommenheit, Unwohlsein oder Erbrechen, Schläfrigkeit, Gereiztheit oder juckende Haut.
Wenn Sie die Einnahme von Neotigason 25 vergessen haben
Sollten Sie einmal versehentlich zu wenig Neotigason 25 eingenommen oder die Einnahme ganz vergessen haben, holen Sie die Einnahme nach, sobald Sie sich daran erinnern. Falls es jedoch schon bald Zeit für die nächste Einnahme ist, nehmen Sie die fehlende Dosis nichtzusätzlich ein, sondern setzen Sie die Behandlung wie verordnet fort.
Wenn Sie die Einnahme von Neotigason 25 abbrechen
Bevor Sie die Behandlung mit Neotigason 25 unterbrechen oder vorzeitig beenden, sprechen Sie in jedem Fall zunächst mit Ihrem Arzt.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Wenn bei Ihnen die nachfolgenden Nebenwirkungen gleichzeitig auftreten sollten, müssen Sie sofort Ihren Arzt aufsuchen und die Einnahme von Neotigason 25 unterbrechen:
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schwere Kopfschmerzen
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Benommenheit, Schwidel
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Übelkeit oder Erbrechen
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Sehprobleme
Sehr häufige Nebenwirkungen (betrifft mehr als 1 Behandelten von 10):
- trockene, gereizte oder geschwollene Augen, wodurch es zu einer Unverträglichkeit von Kontaktlinsen kommen kann
- trockene, gereizte Nasenschleimhaut, laufende Nase, Nasenbluten
- Mundtrockenheit, Durst
- trockene oder entzündete Lippen, Abhilfe schafft eine Fettsalbe. Juckreiz, Haarausfall, Abschälen der Haut an den Handflächen und Fußsohlen oder auch am ganzen Körper
- Veränderungen der Leberfunktion (Nachweis durch Blutuntersuchungen)
- erhöhte Blutfettwerte (Nachweis durch Blutuntersuchungen)
Häufige Nebenwirkungen (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 100):
- Kopfschmerzen
- Entzündung der Mundschleimhaut, Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen
- anfällige Haut, klebriges Hautgefühl oder Ausschlag, Entzündungen der Haut, Veränderung der Haarbeschaffenheit, brüchige Nägel, Entzündung des Nagelfalz, Hautrötungen
- Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen
- Schwellung von Händen, Füßen und Knöcheln
Gelegentliche Nebenwirkungen (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 1.000):
- Benommenheit
- verschwommenes Sehen
- Zahnfleischentzündungen
- Leberentzündung
- Fissuren, Einrisse oder feine Narbenbildung der Haut, z. B. um den Mund herum (Rhagadenbildung), Blasenbildung und Entzündung der Haut (bullöse Dermatitis), verstärkte Sonnenempfindlichkeit der Haut (Photosensibilität)
Seltene Nebenwirkungen (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 10.000):
- Schädigung des peripheren Nervensystems, unter anderem einhergehend mit Beschwerden wie Muskelschwäche, Taubheit oder Prickeln in den Händen und Füßen oder auch brennende, stechende, plötzlich einschießende Schmerzen
Sehr seltene Nebenwirkungen (betrifft weniger als 1 von 10.000 Behandelten):
- erhöhter Hirndruck
- Nachtblindheit, Hornhautentzündung des Auges (Hornhautgeschwürbildung)
- Gelbsucht (Gelbfärbung von Haut und Augenweiß)
- Knochenschmerzen, Veränderungen im Knochenwachstum
Nebenwirkungen mit nicht bekannter Häufigkeit:
- Infektionen in der Scheide (auch als Candidose oder Soor bezeichnet)
- Überempfindlichkeit des Immunsystems
- Hörstörungen, Klingeln in den Ohren (Tinnitus)
- Hitzewallungen
- Geschmacksveränderungen, Rektalblutung
- kleine, rötliche Hautknötchen, die leicht bluten (pyogenes Granulom)
- Ausfall der Wimpern und der lateralen Augenbrauen
- schmerzlose, selten juckende Schwellung der Haut, Schleimhaut und der angrenzenden Gewebe
- Nesselsucht
- verbesserte oder verschlechterte Glucosetoleranz bei Diabetikern
Eine anfängliche Verschlimmerung der Psoriasis-Symptome kann bei Behandlungsbeginn auftreten.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.
5. Wie ist Neotigason 25 aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und den Blisterstreifen nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Nicht über + 25 °C lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.
6. Inhalt der Packung uns weitere Informationen
Was Neotigason 25 enthält
Der Wirkstoff ist Acitretin.
1 Hartkapsel enthält 25 mg Acitretin.
Die sonstigen Bestandteile sind: Mikrokristalline Cellulose, Gelatine, sprühgetrockneter Glucose-Sirup, Natriumascorbat. Kapselhülle: Gelatine, Eisenoxidhydrat (E 172), Eisen(III)-oxid (E 172), Eisen(II,III)-oxid (E 172), Titandioxid E (171), Drucktinte (Schellack, Propylenglycol, Ammoniumhydroxid, Eisen(II,III)-oxid (E172)).
Wie Neotigason 25 aussieht und Inhalt der Packung
Kapselunterteil gelb, opak, mit schwarzem Aufdruck „25“; Kapseloberteil braun, opak, mit schwarzem Aufdruck „actavis“.
Neotigason 25 ist in Packungen zu 50 (N2) und 100 (N3) Hartkapseln erhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer
Actavis Group PTC ehf.
Reykjavikurvegur 76 – 78
220 Hafnarfjördur
Island
Mitvertrieb
Actavis Deutschland GmbH & Co. KG
Willy-Brandt-Allee 2
81829 München
Telefon: 089/558909-0
Telefax: 089/558909-240
Hersteller
CENEXI
52 rue Marcel et Jacques Gaucher
94120 Fontenay-sous-Bois
Frankreich
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im April 2013.
c1bd88b4a03930f7d576f68a338ffa4e.rtf Seite 14 von 14 Juni 2013