Neotussan Hustensaft
Novartis Consumer Health GmbH, 81366 München
1.3.1 Fachinformation zur Änderungsanzeige vom 10.12.2009
NeoTussan Hustensaft, Suspension zum Einnehmen Zul.-Nr.: 5064.00.00 / ENR: 2105064
Fachinformation
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Novartis Consumer Health |
NeoTussan® Hustensaft |
1. Bezeichnung des Arzneimittels
NeoTussan Hustensaft
111 mg Dextromethorphan pro 100 g Suspension zum Einnehmen
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Flasche mit 100 g (= 90 ml) Suspension zum Einnehmen enthält als Wirkstoff:
621 mg Dextromethorphan-Poly(styrol, divinylbenzol)sulfonat (entsprechend 111 mg Dextromethorphan).
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Suspension zum Einnehmen
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Zur symptomatischen Behandlung des Reizhustens (unproduktiver Husten).
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung
Der empfohlene Bereich der Einzel- und Tagesdosen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen wird mittels beigefügtem Messbecher wie folgt dosiert:
Kinder von 2 - 6 Jahren
5 ml Suspension (entsprechend 6,15 mg Dextromethorphan) 3 x täglich (alle 6 – 8 Stunden) oder 5 ml Suspension 4 x täglich (alle 4 Stunden).
Die maximale Tagesgesamtdosis beträgt 20 ml Suspension (entsprechend 24,6 mg Dextromethorphan).
Kinder von 6 - 12 Jahren
7,5 ml Suspension (entsprechend 9,23 mg Dextromethorphan) 3 x täglich (alle 6 – 8 Stunden) oder 7,5 ml Suspension 4 x täglich (alle 4 Stunden).
Die maximale Tagesgesamtdosis beträgt 30 ml Suspension (entsprechend 36,92 mg Dextromethorphan).
Jugendliche über 12 Jahre und Erwachsene
15 ml Suspension (entsprechend 18,45 mg Dextromethorphan) 3 x täglich (alle 6 – 8 Stunden) oder 15 ml Suspension 4 x täglich (alle 4 Stunden).
Die maximale Tagesgesamtdosis beträgt 60 ml Suspension (entsprechend 73,8 mg Dextromethorphan).
Art der Anwendung
NeoTussan Hustensaft ist gebrauchsfertig und wird nach den Mahlzeiten unverdünnt eingenommen.
Vor Gebrauch gut schütteln!
NeoTussan Hustensaft dickt beim Stehen stark nach. Dadurch wird verhindert, dass sich der Wirkstoff auf dem Flaschenboden absetzt. Durch Schütteln vor der Verabreichung wird NeoTussan Hustensaft wieder so weit verflüssigt, dass er genau und bequem dosiert werden kann.
Dauer der Anwendung
Bei Selbstbehandlung sollte die Einnahme auf 3-5 Tage begrenzt bleiben. Auch unter ärztlicher Verordnung sollte NeoTussan Hustensaft nicht länger als 2-3 Wochen eingenommen werden.
4.3 Gegenanzeigen
Dieses Arzneimittel darf nicht angewendet werden bei:
-
bekannter Überempfindlichkeit gegen Dextromethorphan, Methyl-4-hydroxybenzoat, Propyl-4-hydroxybenzoat oder einen der sonstigen Bestandteile
-
Asthma bronchiale
-
Chronisch obstruktive Atemwegserkrankung
-
Pneumonie
-
Ateminsuffizienz
-
Atemdepression
-
Stillzeit
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Dieses Arzneimittel darf nur nach strenger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses angewendet werden bei:
-
eingeschränkter Leberfunktion
-
gleichzeitiger Anwendung von MAO-Hemmern
Bei Kindern unter 2 Jahren darf die Anwendung nur nach Rücksprache mit dem Arzt erfolgen, da für diese Altersgruppe keine fundierten Dosierungsempfehlungen vorliegen.
Bei produktivem Husten mit erheblicher Schleimproduktion ist die antitussive Behandlung mit NeoTussan Hustensaft nur unter strenger Nutzen/Risiko-Abwägung mit besonderer Vorsicht durchzuführen.
Chronischer Husten kann ein Frühsymptom eines Asthma bronchiale sein, daher ist NeoTussan Hustensaft zur Dämpfung dieses Hustens -insbesondere bei Kindern- nicht indiziert.
Dextromethorphan hat ein geringes Abhängigkeitspotential. Bei längerem Gebrauch können sich Toleranz, psychische und physische Abhängigkeit entwickeln. Bei Patienten, die zu Arzneimittelmissbrauch oder Medikamentenabhängigkeit neigen, ist daher eine Behandlung mit NeoTussan Hustensaft nur kurzfristig und unter strengster ärztlicher Kontrolle durchzuführen.
Die Einnahme von NeoTussan Hustensaft in Verbindung mit Alkohol kann die Nebenwirkung „Müdigkeit“ verstärken.
5 ml Suspension enthalten 3,99 mmol (91,78 mg) Natrium. Wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen, sollten Sie dies berücksichtigen.
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz sollten NeoTussan Hustensaft nicht einnehmen. 5 ml Suspension enthalten 1,33 g Sorbitol (eine Quelle für 0,33 g Fructose) entsprechend ca. 0,11 Broteinheiten (BE). Sorbitol kann eine leicht laxierende Wirkung haben.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bei Vorbehandlung von Patienten mit bzw. bei gleichzeitiger Anwendung von Antidepressiva vom Typ der MAO-Hemmer kann ein sogenanntes Serotoninsyndrom mit folgenden Symptomen auftreten: Hyperthermie, Rigor, psychische Veränderungen wie Erregungszustände und Verwirrtheit sowie Veränderungen von Atmungs- und Kreislauffunktionen.
Bei gleichzeitiger Einnahme anderer Arzneimittel mit dämpfender Wirkung auf das Zentralnervensystem kann es zu einer gegenseitigen Wirkungsverstärkung kommen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die das Cytochrom P450-2D6-Enzymsystem der Leber und damit die Metabolisierung von Dextromethorphan hemmen – insbesondere Amiodaron, Chinidin, Fluocetin, Haldoperidol, Paroxetin, Propafenon Thioridazin, Cimetidin und Ritonavir - kann es zu einem Anstieg der Konzentration von Dextromethorphan kommen
Diese Angaben können auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten.
Bei kombinierter Anwendung von NeoTussan Hustensaft mit Sekretolytika (schleimlösenden Hustenmitteln) kann aufgrund des eingeschränkten Hustenreflexes ein gefährlicher Sekretstau entstehen.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Die Ergebnisse
epidemiologischer Studien an begrenzten Populationen geben bislang
keinen Hinweis auf eine erhöhte Missbildungshäufigkeit bei pränatal
dextromethorphanexponierten Kindern, jedoch dokumentieren sie nur
ungenügend Zeitpunkt und Anwendungsdauer von
Dextromethorphan.
Tierexperimentelle Studien zur
Reproduktionstoxizität lassen für Dextromethorphan kein
Gefahrenpotenzial für den Menschen erkennen (s. 5.3).
Hohe Dextromethorphan-Dosen können möglicherweise - auch wenn sie nur kurze Zeit verabreicht werden - beim Neugeborenen eine Atemdepression verursachen.
Während der Schwangerschaft sollte die Verabreichung des Arzneimittels daher nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung und nur in Ausnahmefällen erfolgen.
Untersuchungen zu einem Übergang von Dextromethorphan in die Muttermilch liegen nicht vor. Da eine atemdepressive Wirkung auf den Säugling nicht auszuschließen ist, ist Dextromethorphan in der Stillzeit kontraindiziert.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch häufig zu leichter Müdigkeit führen und dadurch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol oder Medikamenten, die ihrerseits das Reaktionsvermögen beeinträchtigen können.
4.8 Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Nervensystem:
Häufig: leichte Müdigkeit, Schwindelgefühl
Sehr selten: Benommenheit, Halluzinationen
Bei Missbrauch: Entwicklung einer Abhängigkeit
Gastrointestinaltrakt:
Häufig: Übelkeit, Magen-Darmbeschwerden, Erbrechen
Methyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat können Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen und selten Bronchospasmen (Bronchialkrampf) hervorrufen.
4.9 Überdosierung
Symptome einer Überdosierung
-
Erregungszustände
-
Schwindelgefühl
-
Atemdepression
-
Halluzinationen, Bewusstseinsstörungen
-
Blutdruckabfall, Tachykardie
-
erhöhter Muskeltonus
-
Ataxie.
Falls erforderlich, sind intensivmedizinisches Monitoring mit symptombezogener Therapie einzuleiten. Naloxon kann als Antagonist angewendet werden.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antitussiva
ATC-Code: R05DA09
Dextromethorphanhydrobromid ist ein 3-Methoxy-Derivat des Levorphanols. Es wirkt antitussiv, besitzt aber in therapeutischen Dosen keine analgetische, atemdepressive, psychotomimetische Wirkung und hat nur eine schwache Abhängigkeitspotenz.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Dextromethorphan wird nach oraler Applikation rasch resorbiert. Innerhalb von 2 Stunden werden maximale Plasmaspiegel erreicht.
Dextromethorphan wird in der Leber metabolisiert (first-pass-Effekt). Wesentliche Schritte sind die oxidative O- und N-Demethylierung und anschließende Konjugation. Der aktive Hauptmetabolit ist Dextrophan, darüber hinaus werden (+)-3-Methoxymorphinan und (+)-3-Hydroxymorphinan gebildet. Der genetische Polymorphismus bei der oxidativen Metabolisierung (Debrisoquin-Typ) beträgt 5 - 10 %. Daher kann der renal ausgeschiedene Anteil bis 48 Stunden nach oraler Applikation zwischen 20 und 86 % der verabreichten Dosis variieren. Im Harn werden freie oder konjugierte Metabolite wiedergefunden, nur ein kleiner Anteil des Wirkstoffes wird unverändert ausgeschieden. In den Faeces sind weniger als 1 % zu finden. Die Plasmaeliminationshalbwertzeit beträgt 1,2 - 2,2 Stunden, kann aber bei abweichender Metabolisierung (Polymorphismus) bis zu 45 Stunden erreichen.
Die Wirkung tritt 15 - 30 Minuten nach oraler Einnahme ein, die Wirkdauer beträgt ca. 3 - 6 Stunden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Chronische Toxizität
/ Subchronische Toxizität
Untersuchungen zur subchronischen und chronischen
Toxizität an Hund und Ratte ergaben keine Hinweise auf
substanzbedingte toxische Effekte.
Mutagenes und
tumorerzeugendes Potential
Dextromethorphanhydrobromid ist unzureichend
bezüglich mutagener Wirkungen untersucht worden. Ein bakterieller
Test auf Punktmutationen verlief negativ. Ein mutagenes Potential
kann nicht ausreichend beurteilt werden. Langzeituntersuchungen am
Tier auf ein tumorerzeugendes Potential liegen nicht
vor.
Reproduktionstoxizität
Studien zur Embryotoxizität, peri/postnataler
Toxizität und Fertilität an der Ratte verliefen bis zu einer Dosis
von 50 mg/kg/Tag negativ.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Gereinigtes Wasser; Sorbitol-Lösung 70 %; Furcellaria fastigiata-Trockenextrakt; Methyl-4-hydroxybenzoat; Citronensäure; Saccharin-Natrium; Propyl-4-hydroxybenzoat; Natriumhydrogencarbonat; Aromastoffe.
6.2 Inkompatibilitäten
Keine bekannt
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
Nach Anbruch innerhalb von 6 Monaten aufbrauchen.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 30 °C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Braune Glasflasche mit kindersicherer Verschlusskappe und Originalitätsverschluss.
N1 100 g (=90 ml) Suspension zum Einnehmen
7. Inhaber der Zulassung
Novartis Consumer Health GmbH
81366 München
Novartis Consumer Health GmbH
Zielstattstr. 40
81379 München
Telefon (089) 78 77-0
Telefax (089) 78 77-444
8. Zulassungsnummer
5064.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
13.09.1985 / 05.11.2007
10. Stand der Information
Dezember 2009
11. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
Hinweis:
Diesem Arzneimittel ist ein Messbecher (Medizinprodukt, CE 1250) der Firma Novartis Consumer Health SA, Nyon (Schweiz) beigefügt.
A55-0
/home/sh/public_html/mediportal/data/dimdi/download/4bbf7ccb5bade937070edbec3a9e1e51.rtf